Im Interesse Ihres Sohnes!
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Im Interesse Ihres Sohnes!
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Liebe Mütter und Väter!<br />
Prävention und Gesundheitsförderung sind gerade im<br />
Kleinkindalter von großer Bedeutung, um mögliche<br />
Krankheiten frühzeitig erkennen und Entwicklungsverzögerungen<br />
vorbeugen zu können. Grundsätzlich ist allen<br />
Eltern zu raten, die im Gesundheitssystem vorgesehenen<br />
Untersuchungen wahrzunehmen, da Auffälligkeiten vor<br />
allem im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen entdeckt<br />
werden.<br />
Früherkennung ist wichtig<br />
Laut neuesten Untersuchungen ist jedes achte Kind von<br />
Fehlbildungen bzw. Erkrankungen des Urogenitalbereiches<br />
betroffen! Das charakteristische Merkmal reifer und gesunder<br />
männlicher Neugeborener ist das Vorhandensein des Gliedes<br />
(Penis) mit der Harnröhrenöffnung an der Spitze, dem<br />
Hodensack (Skrotum), sowie den darin enthaltenen beiden<br />
männlichen Keimdrüsen (Hoden).<br />
Damit sich auch Ihr Sohn zu einem gesunden Mann entwickelt,<br />
sollten Sie als Eltern Fehlbildungen und Erkrankungen<br />
im Genitalbereich erkennen können.<br />
Diese Broschüre informiert Sie, bei welchen Symptomen ein<br />
Arztbesuch angezeigt ist. Eine rechtzeitige Behandlung kann<br />
ernste Folgekrankheiten, aber auch belastende Faktoren wie<br />
Unfruchtbarkeit und psychische Störungen verhindern.<br />
Der Aufbau des männlichen Fortpflanzungsorgans<br />
Samenleiter<br />
Nebenhoden<br />
Hoden<br />
Hodensack<br />
Penis<br />
Harnröhre<br />
Vorhaut<br />
Eichel<br />
Mögliche Lageanomalien des Hodens<br />
Bauchhoden<br />
Penis<br />
normale Lage des<br />
Hoden<br />
Hoden im<br />
Leistenkanal<br />
Gleithoden<br />
Hodensack<br />
■ Wann sollten die Hoden im Hodensack zu tasten sein?<br />
<strong>Im</strong> Normalfall wandert der Hoden bereits im Mutterleib aus<br />
der Bauchhöhle hinab, in einzelnen Fällen befindet sich dieser<br />
jedoch zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht im<br />
Hodensack. Manche Lageabweichungen korrigieren sich in<br />
den ersten Lebensmonaten von selbst. Sind die Hoden gegen<br />
Ende des 1. Lebensjahres noch nicht ständig in der richtigen<br />
Position, wird zu einer entsprechenden medikamentösen<br />
oder chirurgischen Behandlung geraten.<br />
■ Wann spätestens und warum sollten sich die Hoden im<br />
Hodensack befinden?<br />
Spätestens gegen Ende des 2. Lebensjahres sollten sich die<br />
Hoden annähernd in richtiger Lage befinden. Ist das nicht<br />
der Fall, kann eine nicht wieder auszugleichende Schädigung<br />
der Fruchtbarkeit die Folge sein, da die Temperatur<br />
im Bauchraum für die empfindlichen Hodenzellen zu hoch<br />
ist.<br />
■ Was versteht man unter „Hodenhochstand“?<br />
Liegt der Hoden in der Bauchhöhle, spricht man von<br />
Bauchhoden. Ein Leistenhoden befindet sich im Leistenkanal<br />
und lässt sich mit der Hand nicht nach unten streifen, wie es<br />
beim Gleithoden möglich ist. Der sogenannte Pendelhoden<br />
pendelt zwischen Leiste und Hodensack hinauf und hinunter.<br />
■ Wie können Eltern die Hodenlage ihres Kindes<br />
beurteilen?<br />
Beim Säugling und beim liegenden Kleinkind wird die Leiste<br />
mit der angewärmten, flachen Hand vorsichtig fixiert,<br />
während die zweite Hand versucht, den Hoden im<br />
Hodensack zu tasten. Beim älteren Kind erfolgt diese<br />
Untersuchung im Stehen.<br />
■ Tritt ein Leistenhoden nur im Säuglings- und<br />
Kleinkindalter auf?<br />
Nein! In der Zeit vom 7. bis 8. Lebensjahr kann eine spontane<br />
Rückbewegung in die Leiste erfolgen. Regelmäßige<br />
Kontrollen sind daher bis zur Pubertät sinnvoll.<br />
■ Sollen auch Jugendliche ihre Hoden im Rahmen einer<br />
Selbstuntersuchung kontrollieren?<br />
Ja! Die vom Hodenkrebs besonders betroffene Altersgruppe<br />
ist die der 15-35 Jährigen. Bei Früherkennung durch regelmäßige<br />
Selbstuntersuchung besteht jedoch eine gute Chance<br />
auf Heilung.<br />
Die vom Hodenhochstand betroffenen Kinder erkranken später<br />
in einem noch höheren Ausmaß an Hodenkrebs.<br />
■ Was versteht man unter einem<br />
„Wasserbruch“(Hydrocele)?<br />
Beim Säugling kann sich ein- oder beidseitig vermehrt<br />
Flüssigkeit im Hodensack ansammeln. Diese sichtbare<br />
Vergrößerung korrigiert sich häufig innerhalb des ersten<br />
Lebensjahres von selbst und macht in den meisten Fällen<br />
eine Behandlung unnötig.