P.T. MAGAZIN 02/2015
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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11. Jahrgang | Ausgabe 2 | <strong>2015</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
Die Reifeprüfung<br />
Schatten von Fukushima<br />
Was hat sich vier Jahre nach<br />
dem Super-GAU verändert?<br />
Starke Worte<br />
Wie Sie Passwörter wirklich<br />
sicher machen<br />
Spitzenniveau<br />
Bayerns Unternehmen setzen<br />
Maßstäbe<br />
Nächste Station:<br />
Lebenserfahrung<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
am 31. Januar konnte die Nominierungsliste für den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
mit bundesweit insgesamt 5.009 nominierten Unternehmen abgeschlossen werden.<br />
Diese Zahl stellt nicht nur ein bisheriges Rekordergebnis im Wettbewerb dar, sondern ist<br />
auch Ausdruck der Stärke des unternehmerischen Mittelstands in Deutschland.<br />
Dies verdient Beachtung und Anerkennung.<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Bild: © Andreas Böttcher/ECB European<br />
Central Bank/Flickr.com/CC BY 2.0<br />
Die Oskar-Patzelt-Stiftung ehrte im Jahr<br />
2012 Bundesbankchef Jens Weidmann<br />
als „Wirtschaftsförderer des Jahres“,<br />
weil er EZB-Präsident Mario Draghi ein<br />
beharrliches „Nein!“ entgegenhielt, als<br />
der Staatsanleihen ankaufen wollte.<br />
„Seine Standhaftigkeit bei der Verteidigung<br />
der geldpolitischen Grundsätze der<br />
Bundesbank, insbesondere der Unabhängigkeit<br />
der Notenbanken von der<br />
Fiskal- und Haushaltspolitik verdient<br />
höchste Anerkennung. Geldwertstabilität<br />
sorgt dafür, dass die Marktwirtschaft<br />
besser funktioniert. Sie ist die Grundlage<br />
verlässlicher Kalkulationen und nachhaltiger<br />
Investitionen. Sie schützt die<br />
Geldvermögen der Sparer.<br />
Stabilitätspolitik ist Sozialpolitik im<br />
besten Sinne. Die Auszeichnung … setzt<br />
bewusst ein Zeichen in dieser Debatte:<br />
Als richtig erkannte und bewährte Prinzipien<br />
dürfen nie der Lösung politischer<br />
Tagesprobleme geopfert werden. Gerade<br />
aus der Perspektive des unternehmerischen<br />
Mittelstandes als Rückgrat der<br />
deutschen Wirtschaft ist Prinzipien- und<br />
Wertetreue … unverzichtbar.“<br />
Von dieser Prinzipien- und Wertetreue<br />
sind die Geldmagier der Eurozone<br />
unter Entfesselungszauberer Mario Draghi<br />
leider Gottes heute noch viel weiter<br />
entfernt als 2012. Bis 2016 will Draghi<br />
tatsächlich für 1,1 Billionen Euro Anleihen<br />
und Schuldtitel kaufen, die größtenteils<br />
ihr Geld nicht wert sind. Entgegen<br />
der EZB-Hoffnung wird das Geld niemals<br />
in der Realwirtschaft ankommen.<br />
Dafür ist die kleinteilige Kreditfinanzierung<br />
von tausenden und zehntausenden<br />
Selbständigen und Mittelständlern viel<br />
zu aufwändig. Das Draghi-Spielgeld wird<br />
fast ausschließlich Spekulationsblasen<br />
aufpumpen und die Eurozone wissentlich<br />
und willentlich in noch tiefere geldpolitische<br />
Abgründe stürzen.<br />
Mario der<br />
Trickbetrüger<br />
Auch die Präsidenten des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken, des Gesamtverbandes<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
sowie des Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes (DSGV) warnten immer<br />
wieder davor, dass die EZB mit Negativzinsen<br />
die Sparer jährlich enteignet und<br />
die Altersvorsorgesysteme zerschlägt.<br />
„Gerade die Menschen in Deutschland<br />
legen ihr Geld traditionell sicher an<br />
und leiden daher besonders unter den<br />
Niedrigzinsen“, betont DSGV-Präsident<br />
Georg Fahrenschon.<br />
Vergeblich. Laut Manager Magazin<br />
wurden die Sparer durch negative Realzinsen<br />
allein bei Tagesgeld, Girokonten<br />
und Ersparnissen zwischen 2009 und<br />
2012 um rund 57 Milliarden Euro enteignet.<br />
Das waren damals 0,5 Prozent des<br />
deutschen Bruttoinlandsprodukts, rechnete<br />
Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater vor.<br />
Gewinner dieses staatlich lizensierten<br />
Enkeltricks sind vor allem die maßlos<br />
überschuldeten Staaten der Eurozone.<br />
Allein der deutsche Staat „sparte“ nach<br />
Berechnungen des Instituts der Deutschen<br />
Wirtschaft (IW) im selben Zeitraum<br />
(2009 – 2012) rund 62 Milliarden<br />
Euro ein. Aus der Perspektive der 25<br />
Millionen deutschen Rentner ist Draghi<br />
damit nicht besser als jeder andere Trickbetrüger.<br />
Doch die Herren in Brüssel oder<br />
Straßburg sollten sich nicht zu sicher<br />
sein: Das uralte Sprichwort „Spare in der<br />
Zeit, so hast Du in der Not.“ hat nicht<br />
umsonst die Jahrhunderte überdauert.<br />
Es wird noch Gültigkeit haben, wenn die<br />
Glaspaläste der virtuellen Geldvermehrung<br />
längst geschliffen wurden.<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
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PREISTRÄGER GROSSER PREIS DES MITTELSTANDES
Seite 14<br />
Das Parlament, ein Affenzirkus<br />
Thomas Böhm hat mit „Das Parlament der Tiere“ ein Buch<br />
geschrieben, das nicht nur für gute Unterhaltung sorgt, sondern<br />
gleichsam tiefe Einblicke in die Abgründe deutscher Politik gibt<br />
Foto: © Jürgen Fälchle/fotolia.com<br />
Seite 18<br />
5.009<br />
Ab ins Rampenlicht!<br />
5.009 nominierte Unternehmen bedeuten einen<br />
neuen Rekord für den Wettbewerb<br />
Illustrationen: Werner Kirner<br />
Bilder: ra2 studio / fotolia.com, Ivonne Wierink / fotolia.com<br />
Montage: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Seite 38<br />
Generation Hotdog<br />
Das Berufsleben der Generation Y ist kompliziert. Senior-Führungskräfte<br />
erwarten von Ihnen Leistung und Standhaftigkeit.<br />
Gleichzeitig müssen die Ypsiloner die nächsten Generation von<br />
Führungskräften heranziehen<br />
Foto: © Francesco De Paoli/fotolia.com<br />
Seite 42<br />
Employer Branding als Headquarter Strategie<br />
Die Situation für deutsche Unternehmen ist nicht einfach, die passenden<br />
Fachkräfte sind nicht leicht zu finden. Ulrich Blum und Katharin Kubitzki über<br />
Ursachen und Lösungen<br />
In diesem Heft<br />
Wirtschaft<br />
Fulda<br />
20. März <strong>2015</strong><br />
11. Frühjahrstagung<br />
Leipzig<br />
24. April <strong>2015</strong><br />
7. Wirtschaftsforum<br />
www.mittelstandspreis.com<br />
Gesellschaft<br />
6 Super-GAU<br />
Vier Jahre nach dem Reaktorunglück<br />
von Fukushima: Was hat sich<br />
verändert?<br />
10 Die Reifeprüfung<br />
Was soll die Schule eigentlich leisten?<br />
14 Das Parlament, ein Affenzirkus<br />
Thomas Böhms „Das Parlament der<br />
Tiere“ nimmt die deutsche Politik<br />
auf’s Korn – mit erschreckend unterhaltsamen<br />
Einsichten<br />
16 Rahmenbedingungen vergraben<br />
keine Kabel<br />
Echte Digitalisierung entsteht durch<br />
Handeln, nicht durch leere Phrasen<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
18 Ab ins Rampenlicht!<br />
5.009 nominierte Unternehmen<br />
bedeuten einen neuen Rekord für<br />
den Wettbewerb<br />
22 Frühlingsgefühle für Unternehmer<br />
Die Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
sorgt für frischen Wind<br />
Cover-Montage: Remo Eichner-Ernst/OPS Netzwerk GmbH<br />
Bilder: © fotomek / coramax / diego1012 / willypd / fotolia.com<br />
30 Kompetenz für Kommunen<br />
Jede Kommune hat das Potenzial<br />
zum wirtschaftlichen Erfolg, ein kleines<br />
Buch beweist es<br />
34 Garantiert? Ist nichts mehr.<br />
Vergessen Sie Staatsanleihen und<br />
Versicherungen!<br />
38 Generation Hotdog<br />
Die Generation Y ist nicht zu beneiden:<br />
Ältere Vorgesetzte erwarten<br />
von Ihnen Leistung, jüngere Mitarbeiter<br />
dagegen Verständnis<br />
40 Überzeugungstäter<br />
Marketing-Expertin Anne M. Schüller<br />
zeigt, wie Ihnen Ihre Kunden treu<br />
bleiben<br />
42 Employer Branding als Headquarter<br />
Strategie<br />
Deutsche Unternehmen suchen<br />
händeringend nach Fachkräften vor<br />
allem im Osten. Ulrich Blum über<br />
ein inzwischen gesamtdeutsches<br />
Dilemma<br />
46 Ich sehe was, was du nicht siehst<br />
Der Japanische Staudenknöterich<br />
ist als stark wucherndes und zähes<br />
Unkraut verschrien. Doch gerade<br />
diese Eigenschaften machen Ihn für<br />
die Wirtschaft der Zukunft unverzichtbar<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
50 Auf ein Wort<br />
Sensible Dokumente lagerten früher<br />
in bombensicheren Tresoren, heute<br />
liegen Sie in der Cloud oder auf Festplatten,<br />
geschützt nur durch ein Passwort.<br />
Doch wie macht man dieses<br />
bombensicher?<br />
53 Vom Biedermann zum coolen Typen<br />
Die angeschlagene Traditionsmarke<br />
Opel erlebt Ihren zweiten Frühling<br />
54 Methode meets Zukunft<br />
Mit einem cleveren Planspiel machen<br />
junge Kreative der E-Mobilität Beine<br />
56 Werbeleute – was machen die<br />
eigentlich?<br />
Esco Schrader erklärt, warum gute<br />
Produkte Werbefachleute brauchen<br />
56 Mindestlohn<br />
Andrea Nahles hat Deutschland<br />
wieder ein Stückchen bürokratischer<br />
gemacht<br />
Regional<br />
58 Gut, besser, Bayern<br />
Von A(schaffenburg) bis Z(ugspitze)<br />
bietet der Freistaat Bayern alles, was<br />
für eine erfolgreiche wirtschaftliche<br />
Entwicklung notwendig ist<br />
60 Erfinder und Klassenbeste<br />
Die Region Mittelfranken ist die<br />
Patent-Hochburg Deutschlands und<br />
hat exzellente Nachwuchskräfte<br />
61 Mobil, elektrisch, innovativ<br />
Die 1. Bayerische Modellstadt für<br />
Elektromobilität präsentiert neueste<br />
e-mobile Fahrzeugentwicklungen<br />
62 Wendegewinner<br />
Auch Bayern hat von der Wende<br />
profitiert<br />
63 O’zapft is<br />
Bier und Bayern, das gehört untrennbar<br />
zusammen. Auch beim Gerstensaft<br />
geizt der Freistaat nicht mit<br />
Rekorden<br />
Lifestyle | Auto<br />
64 RANGE ROVER SPORT – der Abenteurer<br />
im Maßanzug<br />
Land Rover lässt einen Heißsporn<br />
von der Leine, der sportlich-edel<br />
auch härteste Pisten zum Vergnügen<br />
macht<br />
Leserbriefe | Impressum<br />
66 Hassprediger und Heilslehren
Super-GAU<br />
Bild: © GG-Raw / fotolia.com<br />
Gesellschaft<br />
6<br />
Erdbeben oder Tsunamis sind in Japan<br />
keine Seltenheit, doch am 11. März 2011<br />
bebt um 14:46 Uhr die Erde vor der<br />
japanischen Ostküste so stark wie nie<br />
zuvor. Das Tohoku-Erdbeben löst einen<br />
Tsunami aus, der mit 15 Meter hohen<br />
Wellen auf die Küste von Fukushima<br />
zurast. Das örtliche Atomkraftwerk<br />
Fukushima Daiichi ist direkt am Meer<br />
gebaut und wird von der Riesenwelle mit<br />
voller Kraft getroffen. Die Wassermassen<br />
überfluten die Atomanlange und<br />
beschädigen sie schwer. Kühlung und<br />
Stromversorgung im Kraftwerk werden<br />
vollständig unterbrochen, es kommt zur<br />
Kernschmelze. Noch in der Nacht zum 12.<br />
März beschließt die Regierung die massenhafte<br />
Evakuierung der Region um das<br />
Kraftwerk. Etwa 60.000 Menschen sind<br />
von der Entscheidung betroffen.<br />
Derweil versuchen Hundertschaften<br />
des Kraftwerksbetreibers Tepco und<br />
anderer Unternehmen die Lage im Kraftwerk<br />
in den Griff zu bekommen. Explosionen<br />
in den Reaktorblöcken, Brände auf<br />
dem Betriebsgelände, Wassereinbrüche<br />
sowie Unmengen an Schutt und enorm<br />
hohe Strahlenbelastung erschweren<br />
die Rettungsarbeiten jedoch erheblich.<br />
Durch geplante Druckentlastungen der<br />
einzelnen Reaktorblöcke, gezieltes Einleiten<br />
von Meerwasser und die Beschädigungen<br />
am Reaktor werden Boden,<br />
Luft und Wasser radioaktiv verseucht. In<br />
den Medien zirkulieren die immerfort<br />
gleichen Bilder der AKW-Ruine in Fukushima,<br />
die Berichte überschlagen sich.<br />
Japanische Regierung und Tepco äußern<br />
sich zurückhaltend und beschwichtigend.<br />
Was tatsächlich in Fukushima vor<br />
sich geht, bleibt der Öffentlichkeit<br />
vorenthalten.<br />
Am Ende des Monats März 2011 stehen<br />
allerdings drei Dinge fest: Die Katastrophe<br />
von Fukushima ist der größte<br />
Reaktorunfall seit Tschernobyl 1986, hat<br />
Schäden von über 150 Mrd. Euro verursacht<br />
und gut 100.000 Menschen teils<br />
vorübergehend, teils dauerhaft, heimatlos<br />
gemacht.<br />
Aufarbeitung und Neuanfang<br />
In den Monaten nach dem Reaktorunfall<br />
von Fukushima kommt es wiederholt<br />
zu massiven, öffentlichen Protesten<br />
gegen die Betreiberfirma Tepco und die<br />
Regierung, ein für japanische Verhältnisse<br />
durchaus bemerkenswerter, weil<br />
ungewöhnlicher, Vorgang. Im Fortlauf<br />
der Demonstrationen und öffentlichen<br />
Kritik muss die Betreiberfirma Tepco Entschädigungen<br />
(für Todesfälle, Verletzungen,<br />
Umsiedlung, Verdienstausfälle etc.)<br />
an die über 100.000 Betroffenen zahlen.<br />
Die japanische Regierung beschließt,<br />
den größten Energieversorger Japans<br />
durch einen Hilfsfond zu stützen, in<br />
den sowohl der Staat als auch andere<br />
Energieunternehmen einzahlen. Immer<br />
wieder werden Berichte veröffentlicht,<br />
nach denen Tepco schwere Versäumnisse<br />
und gezielte Täuschung bei der<br />
Sicherheit und Wartung der eigenen<br />
Kraftwerke zur Last gelegt werden. Bis<br />
Mitte des Jahres 2012 werden sämtliche<br />
AKWs in Japan heruntergefahren, teils<br />
als Folge des Tohoku-Erdbebens, teils<br />
wegen Wartungsarbeiten bzw. unzureichender<br />
Sicherheit. Im September 2012<br />
beschließt die japanische Regierung<br />
ihrerseits den Ausstieg aus der Atomkraft<br />
und will künftig auf fossile Energie<br />
und den Ausbau alternativer Energie<br />
setzen. Der Ausstieg aus dem Atomprogramm<br />
wird auf 2040 datiert. Ein folgenschwerer<br />
Entschluss sowohl für Tepco als<br />
auch die japanische (Energie-)Wirtschaft,<br />
denn bislang hat die Atomkraft etwa ein<br />
Vier Jahre sind seit dem<br />
Reaktorunglück von<br />
Fukushima vergangen,<br />
dennoch sind die Folgen<br />
der Katastrophe noch<br />
immer spürbar<br />
Drittel zur gesamten japanischen Energieversorgung<br />
beigetragen. Aber auch<br />
Landwirtschaft und Fischerei trifft das<br />
Reaktorunglück hart. Produkte wie Pfirsiche<br />
und Reis aus Fukushima dürfen nicht<br />
mehr ausgeführt werden. Der Fischfang<br />
vor Fukushimas Küste wird verboten. Bis<br />
heute ist der Fang der meisten Fischarten<br />
in der Region untersagt.<br />
Wasser verseucht, Lösung gesucht<br />
Derweil gehen die Rettungsarbeiten am<br />
AKW in Fukushima weiter. Fast täglich<br />
wird nun über neu auftretende Lecks<br />
und hohe Strahlungsbelastung berichtet.<br />
Tepco geht angesichts der gigantischen<br />
Entschädigungszahlen in die Knie<br />
und bittet den Staat um finanzielle Hilfe.<br />
Laut Expertenschätzungen beläuft sich<br />
die bislang gezahlte Entschädigungssumme<br />
im Jahre 2013 auf etwa 40 Milliarden<br />
Euro. Der japanische Staat übernimmt<br />
die Mehrheit am Aktienpaket des<br />
Energieversorgers.<br />
Ein wesentliches Problem bleibt<br />
auch die Kühlung der Reaktoren in Fukushima.<br />
Täglich werden hierfür hunderttausende<br />
Liter Meerwasser in die Reaktoren<br />
geleitet. Gleichzeitig fließen am<br />
Tag gut 300.000 Liter Grundwasser in<br />
die Untergeschosse der Reaktoren und<br />
mischen sich mit dem kontaminierten<br />
Kühlwasser. Dieses Wasser wird in Tanks<br />
auf dem Kraftwerksgelände aufgefangen<br />
und gelagert. Im März 2014 beziffert<br />
die FAZ die auf dem Kraftwerksgelände<br />
gelagerte Wassermenge auf mehr als<br />
430 Millionen Liter Wasser. An den Tanks<br />
selbst ist es wiederholt zu Leckbildungen<br />
gekommen, radioaktives Wasser<br />
ausgetreten und in den in den Erdboden<br />
gesickert. Sämtliche Lösungen, die Kontaminierung<br />
des Grundwassers effektiv<br />
und dauerhaft zu verhindern, sind bis<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
zum heutigen Tag erfolglos geblieben<br />
oder im Falle der sicheren Entsorgung<br />
noch nicht gefunden.<br />
Rolle rückwärts<br />
Ähnlich erfolglos zeigt sich der Staat bei<br />
der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums.<br />
Japans Wirtschaft steckt seit Jahren<br />
in der Rezession. Die Entscheidung<br />
auf günstigere Atomenergie zu verzichten,<br />
sorgt für tiefrote Zahlen in den Handelsbilanzen.<br />
Das rohstoffarme Japan<br />
wird nach China der weltgrößte Importeur<br />
fossiler Brennstoffe. Die Regierung<br />
sieht im April 2014 keine Alternative zur<br />
Kostensenkung als vom Ausstieg aus<br />
der Atomkraft zurückzutreten. Kritiker<br />
sehen in diesem Schritt auch die Verquickung<br />
privater und politischer Interessen:<br />
Japans aktueller Industrieminister<br />
Miyazawa hält größere Aktienpakte von<br />
Tepco. Miyazawa sieht dies als wenig<br />
problematisch und versichert: „Ehrlich,<br />
ich dachte, es wäre meine Pflicht als<br />
Politiker, Tepco-Anteile zu halten.“ Daraus<br />
folgert er auch, besseren Überblick<br />
zu haben, wie das Unternehmen mit der<br />
anhaltenden Krise auf dem Gelände des<br />
zerstörten Atomkraftwerks umgehen<br />
wird. Kurz vor dieser Entscheidung<br />
hatten Umfragen der renommierten<br />
japanischen Tageszeitung<br />
Asahi Shimbun ergeben, dass<br />
angeblich 80% der Bevölkerung<br />
für den Ausstieg aus der Atomkraft<br />
sind.<br />
Parallel zur Entscheidung<br />
der Regierung werden Untersuchungsergebnisse<br />
von Kindern<br />
aus der Präfektur Fukushima veröffentlicht.<br />
360.000 Kindern unter<br />
18 Jahren wurden hier auf Knoten,<br />
Zysten oder krebsverdächtige Anomalien<br />
in der Schilddrüse untersucht.<br />
Bei einer hohen Zahl von<br />
Kindern wurden dabei Anomalien<br />
festgestellt, bei über 100 Kindern<br />
besteht Krebsverdacht. Ob die<br />
Befunde in direktem Zusammenhang<br />
mit dem Reaktorunglück stehen<br />
kann nicht zweifelsfrei belegt werden.<br />
Umgekehrt kann es jedoch – auch durch<br />
die Erfahrungswerte von Tschernobyl –<br />
ebenso wenig ausgeschlossen werden.<br />
Unter diesen Vorzeichen sollen die Reaktoren<br />
im AKW Sendai in der Präfektur<br />
Kagoshima in diesem Frühjahr wieder<br />
hochgefahren werden.<br />
Drohnenaufnahmen zeigen das zerstörte Kraftwerk von<br />
Fukushima. Das wahre Ausmaß der Katastrophe lässt sich<br />
dagegen nur erahnen.<br />
Der Deutsche Sonderweg<br />
Einige Monate vor dem Reaktorunglück<br />
in Japan, im Oktober 2010, hat<br />
die deutsche Regierung eine Modifizierung<br />
der AKW-Laufzeiten vorgenommen.<br />
Die AKWs, die vor 1980 in Betrieb<br />
genommen wurden, dürfen noch weitere<br />
8 Jahre in Betrieb bleiben, später<br />
errichtete Bauten erhielten weitere 14<br />
Jahre Laufzeit. Die endgültige Abschaltung<br />
der deutschen AKWs somit auf<br />
das Jahr 2018 bzw. 2<strong>02</strong>4 besiegelt. Zur<br />
Zeit als die Kernschmelze in Fukushima<br />
einsetzt, läuft der Landtagswahlkampf<br />
in Baden-Württemberg auf Hochtouren.<br />
CDU-Spitzenkandidat Stefan Mappus<br />
hat sich bislang mit Nachdruck für eine<br />
Verlängerung der deutschen AKW-Laufzeiten<br />
stark gemacht. Nach dem 11. März<br />
2011 kommt es zu Großdemonstrationen<br />
gegen den Einsatz von Atomkraft. FDP<br />
und CDU in Baden-Württemberg revidieren<br />
ihre Zielsetzung und sprechen<br />
nun von einem mittel- bis langfristigen<br />
Ausstieg aus der Atomkraft. Diesen Ausstieg<br />
konkretisiert die Bundesregierung<br />
um Kanzlerin Merkel noch im März 2011<br />
genauer und beschließt ein dreimonatiges<br />
Atom-Moratorium. Dieses beinhaltet<br />
eine eingehende Sicherheitsprüfung<br />
aller laufenden AKWs sowie die dreimonatige<br />
Stilllegung der sieben ältesten<br />
Kraftwerke. Mancher sieht in dieser<br />
Handlung ein taktisches Manöver im<br />
Wahlkampf, das die CDU um Mappus<br />
stärken soll. Gleichzeitig werden die großen<br />
deutschen Energieversorger durch<br />
diesen Beschluss kalt erwischt, haben sie<br />
sich doch auf die geltenden Beschlüsse<br />
aus dem vorangegangen Oktober verlassen.<br />
Trotz aller Kritik aus der Energiewirtschaft<br />
beschließt die Bundesregierung<br />
im Juni 2011 das unmittelbare Aus für<br />
acht Atomkraftwerke. Der endgültige<br />
Ausstieg aus der Atomkraft, der schrittweise<br />
erfolgen soll, wird auf das Jahr<br />
2<strong>02</strong>2 datiert. Am 6. August 2011 erlischt<br />
die Betriebsgenehmigung für die acht<br />
ältesten Atomkraftwerke und sie werden<br />
vom Netz genommen. Alle zuvor<br />
bestehenden Regelungen in der deutschen<br />
Atomkraft sind damit hinfällig.<br />
Am Ende bleiben nur Klagen<br />
Die Energieversorger um E.on, RWE,<br />
EnBW und Vattenfall sind 2011<br />
vom spontanen Beschluss der<br />
Bundesregierung pikiert und drohen<br />
mit Klagen. Aus Unternehmenskreisen<br />
werden Summen in<br />
zweistelliger Milliardenhöhe als<br />
Schadenersatz kolportiert, wenngleich<br />
diese Zahlen niemals offiziell<br />
bestätigt werden.<br />
Nach einigen Korrekturen,<br />
wegen falsch angenommener<br />
und berechneter Werte, beläuft<br />
Bild: © naturalflow/Flickr.com/CC BY-SA 2.0<br />
sich die geforderte Schadenersatzsumme<br />
knapp vier Jahre nach<br />
dem Moratorium und beschlossenen<br />
Atom-Ausstieg auf 882 Millionen<br />
Euro. Auch diese Zahl ist mit<br />
Vorsicht zu genießen, denn allein<br />
für die dreimonatige Abschaltung<br />
seines Kraftwerks Biblis
Gesellschaft<br />
8<br />
in Hessen veranschlagt RWE 235 Millionen<br />
Euro. Möglich wurde die Forderung<br />
durch Fehler in der hessischen Stilllegungsverfügung.<br />
Zudem kam es kurz vor<br />
dem Auslaufen des Moratoriums 2011<br />
zu einem Briefwechsel zwischen dem<br />
hessischen Ministerpräsidenten Volker<br />
Bouffier und RWE-Chef Jürgen Großmann<br />
in dem Bouffier ein Wiederanfahren<br />
von Biblis ausschließt und den<br />
endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft<br />
ankündigt. Dieser Briefwechsel soll auch<br />
den Schadenersatzansprüchen der anderen<br />
Energieversorger zum Vorteil gereichen.<br />
Auffallend an den Klagen ist der<br />
Umstand, dass nicht auf eine Aufhebung<br />
des Atomausstiegs geklagt wird.<br />
Grande Nation Atomique<br />
Westlich des Rheins umfasst das „savoir<br />
vivre“ nicht nur Wein und gutes Essen,<br />
sondern auch einen guten Teil Radioaktivität.<br />
Frankreichs Verhältnis zur Kernenergie<br />
ist ein grundlegend anderes als<br />
das in Deutschland, und das nicht erst<br />
seit den weltweit kritisierten Kernwaffentest<br />
im Mururoa-Atoll im Jahr 1995.<br />
Seit den Zeiten Charles de Gaulles hat<br />
man sich in Frankreich darauf konzentriert,<br />
weitestgehend unabhängig von<br />
fossilen Brennstoffen Energie zu produzieren.<br />
Bereits Mitte der 50er Jahre<br />
gingen die ersten<br />
Atommeiler<br />
ans Netz<br />
und bis heute<br />
sind zahlreiche<br />
weitere<br />
hinzugekommen.<br />
Gut 75%<br />
beträgt der<br />
Anteil der<br />
Atomenergie<br />
an der gesamten<br />
elektrischen<br />
Energie<br />
Frankreichs.<br />
Damit hat Frankreich im weltweiten<br />
Vergleich eine der höchsten Quoten.<br />
Etwa 125.000 Menschen arbeiten in der<br />
französischen Atomwirtschaft, damit<br />
verbunden ist ein erhebliches ökonomisches<br />
aber auch soziales Potenzial. Die<br />
Kernenergie als Brötchengeber, in Frankreich<br />
ist das keine Seltenheit, weswegen<br />
auch die gesellschaftliche Akzeptanz in<br />
Frankreich eine andere ist.<br />
Diese Akzeptanz hat sich durch die<br />
Ereignisse von Fukushima zwar gewandelt,<br />
jedoch nicht grundlegend verändert.<br />
Umfragen bestätigen zwar, dass die<br />
Bevölkerung Kernenergie als gefährlich<br />
ansieht, gleichsam jedoch das zuständige<br />
Personal als ausreichend qualifiziert<br />
einschätzt, diese Gefahr zu beherrschen.<br />
Damit steht die Atomenergie in Frankreich<br />
zwar nicht zwingend im besten<br />
Licht, aber doch relativ sicher, erfährt sie<br />
durch die Politik doch breite Unterstützung.<br />
Réduction de l’énergie nucléaire? Oui!<br />
Mais…<br />
Trotz seiner starken Nutzung der Atomkraft<br />
hat Frankreich im Oktober 2014<br />
ein Gesetz zur Energiewende beschlossen.<br />
Inhalt dieses Gesetzes die Reduzierung<br />
des Atomstroms bis 2<strong>02</strong>5 von<br />
den gegenwärtigen 75 auf 50%. Klingt<br />
als würde sich Frankreich schrittweise<br />
von der Kernenergie abwenden, stimmt<br />
allerdings nur theoretisch: der Gesetzestext<br />
spricht zwar von einer Reduzierung,<br />
enthält im Kleingedruckten jedoch<br />
ein großes „aber“. So steht geschrieben,<br />
dass die gegenwärtige Stromproduktion<br />
aus Atomkraft von 63,2 Gigawatt nicht<br />
überschritten werden darf. Selbst wenn<br />
also andere Energiebranchen (Erneuerbare<br />
Energien etc.) in Relation mehr<br />
Strom erzeugen sollten, wird das die Einspeisung<br />
von<br />
Atomstrom<br />
ins Netz von<br />
63,2 Gigawatt<br />
Grafik: PublicDomainPictures/<br />
pixabay.com/CC0 Public Domain<br />
Neue Ziele: Japan bereitet sich auf Olympia 2<strong>02</strong>0 vor<br />
und will Fukushima vergessen machen.<br />
nicht verhindern.<br />
Für die<br />
Regierung<br />
birgt dieser<br />
Zug gleich<br />
mehrere Vorteile.<br />
Offiziell<br />
löst man das<br />
Quasi-Monopol<br />
der Atomlobby<br />
auf.<br />
Gleichzeitig müssen weder Kraftwerke<br />
heruntergefahren noch Mitarbeiter entlassen<br />
weder. Zu guter Letzt hat Frankreich<br />
auch noch das Ziel, seinen Ausstoß<br />
von Treibhausgasen um 75% zu reduzieren,<br />
ein Weg, der sich in der recht einseitig<br />
entwickelten französischen Energiewirtschaft<br />
nur mit der klimafreundlichen<br />
Atomkraft beschreiten lässt. Da Frankreich<br />
aufgrund seiner jahrzehntelangen<br />
Nutzung von Atomkraft auch große<br />
technologische Expertise besitzt, zählen<br />
alle Länder, die günstig schadstoffarmen<br />
Strom erzeugen wollen, zu den<br />
besten Kunden der Grande Nation und<br />
kurbeln deren Wirtschaft an. Frankreich<br />
wird also auch weiterhin auf Atomkraft<br />
setzen und solange ernste Zwischenfälle<br />
ausbleiben, werden Kritiker vor allem<br />
in Hinblick auf die wirtschaftliche und<br />
ökologische Bedeutung der Kernenergie<br />
kaum beachtet.<br />
Atomriesen in Asien<br />
Trotz der bekannten Risiken ist für<br />
viele Länder Atomkraft ein elementarer<br />
Bestandteil der wirtschaftlichen und<br />
damit auch sozialen Entwicklung. Das<br />
gilt insbesondere für die beiden bevölkerungsreichsten<br />
Länder der Erde, China<br />
und Indien. Regelmäßig werden Berichte<br />
und Bilder veröffentlicht, die chinesische<br />
Großstädte in trübem und giftigem<br />
Nebel zeigen. Smog ist ein massives<br />
Problem in China, das durch die wachsende<br />
und schnelle Industrialisierung<br />
des Landes verursacht wird. Um diese<br />
weiter voranzutreiben, braucht China<br />
Energie. Diese kann jedoch nur aus fossilen<br />
und erneuerbaren Energiequellen<br />
– trotz riesiger Wasserkraftwerke – nicht<br />
ausreichend bereitgestellt werden. Dazu<br />
kommen massive CO2-Emissionen und<br />
die chinesische Selbstverpflichtung<br />
diese bis spätestens 2030 zu reduzieren.<br />
Damit bleibt auch hier nur die Lösung<br />
AKW. 15 sind es derzeit in China, 71 sollen<br />
es bis 2<strong>02</strong>0 werden. Diese Zahlen<br />
belegen nicht nur Chinas Energiebedarf<br />
sondern gleichsam auch, dass ein nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum ohne<br />
Atomkraft für China nicht vorstellbar ist.<br />
Ähnlich verhält es sich in Indien.<br />
Knapp 40% der Bevölkerung leben derzeit<br />
noch ohne elektrischen Strom. Um<br />
diese überhaupt mit Strom versorgen zu<br />
können, muss die Energiebranche wachsen.<br />
Allerdings reichen die Kohlevorkommen<br />
in Indien nicht einmal annähernd<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
für dieses notwendige Wachstum<br />
aus. Deshalb ist neben<br />
einer flächendeckenden Nutzung<br />
von Solarkraft auch der<br />
Ausbau von Atomenergie<br />
geplant. Bis 2<strong>02</strong>0 soll die<br />
Energieproduktion von<br />
jährlichen 5.000 Megawatt<br />
auf 20.000 Megawatt<br />
erhöht werden.<br />
Was danach passieren<br />
wird ist offen. Ein Rückfahren<br />
der Atomenergie<br />
oder gar Ausstieg ist<br />
aufgrund der wachsenden<br />
wirtschaftlichen<br />
Bedeutung allerdings<br />
sehr unwahrscheinlich.<br />
Altlasten und neue Ziele<br />
Vier Jahre nach dem Super-<br />
GAU von Fukushima klagen<br />
noch immer Betroffene gegen<br />
den Betreiberkonzern Tepco.<br />
Dabei geht es im Wesentlichen<br />
darum, dass Tepco aufgrund unzureichender<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
gegen den Tsunami, die anschließende<br />
Kernschmelze zu verantworten habe.<br />
Die Sammelklagen verschiedener Opfer<br />
wurden mehrfach abgewiesen. Die<br />
Begründung hierfür lautet, dass Tepco<br />
selbst mit besseren Sicherungsmaßnahmen<br />
die Kernschmelzen möglicherweise<br />
nicht hätte verhindern können.<br />
Vielleicht hätte die Katastrophe tatsächlich<br />
nicht verhindert werden können.<br />
Was jedoch die Aufarbeitung und den<br />
Umgang mit Fukushima und Atomkraft<br />
sowie deren etwaige zukünftige Nutzung<br />
angeht, bleiben Zweifel. Wie genau<br />
es in den Reaktoren und auf dem Kraftwerksgelände<br />
aussieht, ob man die Lage<br />
dort im Griff hat, ist weiterhin unklar.<br />
Sehr viel klarer ist dagegen die Situation<br />
außerhalb des zerstörten AKWs.<br />
Japan fährt seine Atomreaktoren wieder<br />
an, Lebensmittel aus Fukushima werden<br />
Frankreich:<br />
• 75% des Stroms<br />
aus Atomenergie<br />
• 125.000 Angestellte im<br />
Bereich der Kernenergie<br />
• Reduzierung des<br />
Atomstroms bis 2<strong>02</strong>5<br />
von 75 auf 50%<br />
• Atomausstieg nicht in Sicht<br />
wieder ausgefahren.<br />
Die Bevölkerung gibt sich<br />
laut offiziellen Umfragen optimistisch,<br />
dass Politik und Energie-Unternehmen<br />
ihre Lehren aus dem Unglück gezogen<br />
haben, und mit fachlicher Kompetenz<br />
und neuen Sicherheitsstandards eine<br />
weitere Katastrophe zu verhindern wissen.<br />
Generell richtet man den Blick in<br />
Japan derzeit nach vorn, 2<strong>02</strong>0 werden<br />
in Tokyo die Olympischen Sommerspiele<br />
ausgetragen. Zu diesem Zeitpunkt wird<br />
die Entsorgung der radioaktiven Reste<br />
von Fukushima noch mehr als 20 Jahre<br />
in Anspruch nehmen. Japan sieht die<br />
Konsequenzen<br />
aus Fukushima<br />
Deutschland:<br />
• Abschaltung von acht<br />
AKWs im August 2011<br />
• Förderung alternativer Energien<br />
• Geprellte Energieversorger<br />
fordern hohe Entschädigungen<br />
• Endgültiger Ausstieg aus Atomkraft<br />
bis 2<strong>02</strong>2<br />
Japan:<br />
• 150 Mrd. Euro Schäden<br />
• Abschaltung aller AKWs<br />
von 2011-2014<br />
• Massiver Kostenanstieg im<br />
Bereich fossiler Brennstoffe<br />
• Rückkehr zur Atomenergie<br />
ab <strong>2015</strong><br />
Olympischen Spiele<br />
als große Wende, als<br />
Gelegenheit zu beweisen, was man zu<br />
leisten im Stande ist. Japans Wille, in<br />
diesem Jahr ein Zeichen zu setzen, ist<br />
groß. Man wird sich und der gesamten<br />
Welt weniger beweisen müssen, dass<br />
man ein hervorragender Gastgeber ist.<br />
Vielmehr muss Japan beweisen, dass<br />
Atomkraft ein sicherer und zukunftsfähiger<br />
Energielieferant ist, eine Aufgabe<br />
gegen die ein Olympiasieg wie ein Kinderspiel<br />
anmutet. •<br />
Gunnar Marquardt<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH
Bild: rasstock / fotolia.com<br />
Anteil der Befragten<br />
Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Aufgabe im Bildungssystem?<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung; Roland Berger;<br />
Bild; Hürriyet; Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Gesellschaft<br />
10<br />
Am 10. Januar <strong>2015</strong> schickte die 17-jährige<br />
Naina K. aus Köln via Twitter eine<br />
wohldosierte Portion Schulfrust in die<br />
Welt:<br />
Ironisch, zugespitzt und auch ein bisschen<br />
banal liest sich der Tweet ganz<br />
so, wie man es von den Digital Natives<br />
der Generation Y erwartet. Nur: Während<br />
Wilhelm vom Humboldt als Pate<br />
neuhumanistischer Bildung angesichts<br />
solcher Zeilen vor lauter scholastischer<br />
Freude nicht mehr in den Schlaf gefunden<br />
hätte, entfacht sich über Nacht eine<br />
deutschlandweite Debatte über Schullehrpläne,<br />
Bildungsziele und die Institution<br />
„Schule“ selbst. Innerhalb weniger<br />
Tage hatte die Schülerin über 15.000<br />
Follower hinzugewonnen, die Nachricht<br />
wurde über 16.000-mal weitergeleitet<br />
und über 30.000-mal favorisiert. Diese –<br />
für einen deutschen Tweet galaktischen<br />
– Interaktionswerte verdeutlichen nicht<br />
nur, welchen Reizwert das Thema Schule<br />
quer durch alle Gesellschaftsschichten<br />
besitzt, sondern auch, wie weidwund<br />
Die Reifeprüfung<br />
Oder: Wieviel Verbraucherzentrale<br />
verträgt die Schule?<br />
sich das deutsche Bildungssystem über<br />
die Jahre gesessen hat. Denn im Kern<br />
stellt Nainas Tweet auch die Frage: Was<br />
muss Bildung eigentlich leisten?<br />
Edle Einfalt, Stille Größe<br />
Bildung, um noch einmal Humboldt zu<br />
bemühen, wurde im deutschen Sprachraum<br />
an der Schwelle vom 18. zum 19.<br />
Jahrhundert erstmals als Ideal formuliert,<br />
unter dem man die ganzheitliche<br />
Ausbildung der Künste (im Sinne von<br />
Wissenschaft) verstand. Dieses auf Allgemeinbildung<br />
zielende Ideal wurde<br />
vor dem Hintergrund eines erstarkenden<br />
Bürgertums zur Forderung an die<br />
Gesellschaft. Schüler sollten nicht vordergründig<br />
zur praktisch-beruflichen<br />
Brauchbarkeit erzogen werden, sondern<br />
die harmonische Entfaltung eines selbstständigen,<br />
selbsttätigen und selbstverantwortlichen<br />
Individuums rückte in den<br />
Mittelpunkt. Dieses Bildungskonzept<br />
war ein äußerst liberales, das bewusst<br />
Vorteile aufgrund von Standeszugehörigkeiten<br />
ausschloss.<br />
Im 19. Jahrhundert definierte sich<br />
die deutsche Kulturnation dann geradezu<br />
über Bildung – auch um sich<br />
dadurch von anderen europäischen<br />
Nationen wie England und Frankreich<br />
abzugrenzen. Noch bis zur Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts galt „Bildung“ als wertvoll,<br />
human und erstrebenswert, „Zivilisation“<br />
und „Demokratie“ hingegen als<br />
Ausdruck berechnenden Krämergeistes.<br />
Insofern gehört der Bildungsbegriff zu<br />
den Schlüsselworten der deutschen<br />
Geschichte – und zwar auch als ein<br />
Begriff, der sich im Laufe der Zeit ändert,<br />
anpasst und damit immer auch Ausdruck<br />
der aktuellen Lebensbedingungen,<br />
der zur Verfügung stehenden Bildungsmöglichkeiten<br />
und des sozialen und<br />
kulturellen Kontexts einer Gesellschaft<br />
ist. Während bspw. der Lateinunterricht<br />
unter dem Einfluss Humboldts (und<br />
der Idealisierung der griechischen und<br />
römischen Gesellschaft) bis ins 19. Jahrhundert<br />
die aktive Sprachbeherrschung<br />
als Ziel formulierte, konzentrierte man<br />
sich spätestens mit der Abschaffung des<br />
lateinischer Abituraufsatzes im Jahr 1925<br />
und unter zunehmenden Einfluss der<br />
Reformpädagogik auf das Übersetzen<br />
lateinischer Texte ins Deutsche. Heutzutage<br />
fristet Latein sein Nischendasein<br />
überwiegend in Sprach-AGs und Volkshochschulkursen.<br />
„Zu Recht!“ würde Naina an dieser<br />
Stelle wahrscheinlich twittern und sich<br />
auf die nächste Stunde „Steuerrecht“<br />
freuen. Und tatsächlich scheint Latein<br />
weder im „Leben nach der Schule“ noch<br />
auf dem Arbeitsmarkt sonderlich hilfreich<br />
zu sein. Denn eine zweckfreie Bildung,<br />
das darf als sicher gelten, wird<br />
den Forderungen des 21. Jahrhunderts<br />
nach Flexibilität, Individualisierung und<br />
Innovation kaum gerecht.<br />
Die Ökonomisierung des Wissens<br />
Im Grunde kommen sowohl Naina als<br />
auch die sich durch ihren Tweet ange-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
griffen fühlenden<br />
Pädagogen, Politiker,<br />
Bildungsbeauftragten<br />
und Journalisten<br />
ein ganzes Stück<br />
zu spät. Seit Jahren<br />
ist der Bildungsdiskurs<br />
von Ökonomisierungsbestrebungen<br />
und Rankings<br />
getrieben, Leistungsvergleiche wie PISA<br />
versuchen den Wert der Bildung mehr<br />
und mehr messbar zu machen, maschinenlesbare<br />
Multiple Choice-Tests haben<br />
das eigene Formulieren und Reflektieren<br />
von Antworten obsolet gemacht und<br />
im Hochschulwesen hat der Bologna-<br />
Prozess die akademische Ausbildung<br />
zum verschulten Bachelor-Brutschrank<br />
ökonomisiert. Zu allem Überfluss wird<br />
in der Wissensvermittlung nach wie vor<br />
ein Fachwissen hochgehalten, das in vielen<br />
Fällen die Fachwissenschaften und<br />
nicht die lebensweltlichen und späteren<br />
beruflich notwendigen Kompetenzen<br />
fachübergreifend berücksichtigt.<br />
An humanistischer Bildung ist der<br />
deutsche Schulalltag jedenfalls schon<br />
längst nicht mehr orientiert; er gleicht<br />
auf der einen Seite eher einem (auch<br />
von Eltern) rück-<br />
Dass auch sozial<br />
Benachteiligte in<br />
unserer Gesellschaft<br />
aufsteigen<br />
können<br />
sichtslos geführten<br />
Wettbewerb<br />
nach möglichst<br />
arbeitsmarkttauglichen<br />
Zertifikaten,<br />
Zeugnissen und<br />
Zensuren, auf der<br />
anderen Seite einer<br />
herrenlosen, fröhlich<br />
vor sich hin<br />
Aldous Huxley<br />
ratternden Fließbandproduktion<br />
von Dequalifizierten<br />
bzw. Schülern ohne qualifizierte<br />
Schulabschlüsse. Jedem fünften (!) deutschen<br />
Schüler mangelt es laut jüngstem<br />
PISA-Test an elementaren Fähigkeiten<br />
Dass deutsche<br />
Schüler im<br />
internationalen<br />
Vergleich<br />
besser werden<br />
„Kluge Menschen<br />
suchen sich die Erfahrungen<br />
selbst aus, die sie zu machen<br />
wünschen.“<br />
Dass die Zahl<br />
der Schulabbrecher<br />
verringert<br />
wird<br />
Dass besonders<br />
begabte<br />
Schüler ihre<br />
besten Leistungen<br />
erreichen<br />
zur Problemlösung und an vorausschauendem<br />
Denken. Diese Eigenschaften<br />
werden wohl kaum von einem Unterricht<br />
abgefangen werden, der erklärt,<br />
wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
funktioniert. Daher scheint die<br />
Frage, wie man überhaupt erst einmal<br />
ein gerechtes und Bildung produzierendes<br />
Schulsystem realisiert fast dringender<br />
als die Überlegung, ob und wie<br />
man mehr Steuererklärung und Mietrecht<br />
im Unterricht unterbringen soll.<br />
Mehr Alltag in die Köpfe?<br />
Denkt man Nainas Forderung zu Ende,<br />
sollten deutsche Schulen am besten nur<br />
noch praktische Lebenshilfe und reine<br />
Verbraucherbildung vermitteln. Das<br />
wäre ein reichlich gewagtes Manöver,<br />
denn Schule kann gar nicht auf jede<br />
denkbare Lebenssituation vorbereiten.<br />
Dirk Loerwald, Professor<br />
für ökonomische<br />
Bildung an der<br />
Universität Oldenburg,<br />
nennt in der<br />
FAZ das schöne Beispiel<br />
Miete: „Wenn<br />
man einen Mietvertrag<br />
abschließt,<br />
kann viel passieren.<br />
Schule kann<br />
nicht auf jede<br />
Eventualität vorbereiten;<br />
das lernt<br />
man über Erfahrung oder durch<br />
Gespräche mit anderen. Ein grundlegendes<br />
Wissen über Verträge gehört<br />
allerdings zur Allgemeinbildung:<br />
Inwieweit Verträge<br />
durch-<br />
Dass Einwanderkinder<br />
stärker<br />
gefördert setzbar sind<br />
werden<br />
und dass man<br />
beim Abschluss<br />
achtsam sein<br />
sollte, dann<br />
lernen Schüler<br />
auch, vorsichtig zu sein“. Genauso<br />
wenig hilft es Schülern, wenn sie zu<br />
Investment- oder Versicherungsexperten<br />
(aus)gebildet werden. Dass sie wissen<br />
sollten, dass es Chancen und Risiken<br />
beim Versicherungsabschluss oder<br />
der Geldanlage gibt, hingegen schon.<br />
Nur: Ein Schulfach, das sich an diesen<br />
Themen abarbeitet, gibt es schon<br />
längst. Es nennt sich Gemeinschaftskunde<br />
(oder, je nach Bundesland, auch<br />
Politik, Rechtserziehung, Wirtschaft)<br />
und gehört in vielen Bundesländern<br />
zum Fächerkanon, von der Förderschule<br />
bis zum Gymnasium. Auch Dorothea<br />
Schäfer, die nordrhein-westfälische Landesvorsitzende<br />
der Lehrergewerkschaft<br />
(GEW), wägt ab: Zwar würden an Gymnasien<br />
weniger praktische Dinge unterrichtet<br />
als an anderen Schultypen, doch<br />
„gerade in der Oberstufe lernen Schüler<br />
aber, wie sie sich selbst Informationen<br />
beschaffen können – vor allem in Zeiten<br />
des Internets“. Josef Kraus, Präsident des<br />
deutschen Lehrerverbandes, sieht auch<br />
die Eltern in der Pflicht: „Ein gewisses<br />
Maß an Alltagstauglichkeit muss in der<br />
Familie vermittelt werden“.<br />
Ohnehin darf gelten (und an dieser<br />
Stelle kann jeder kurz seine eigene Biografie<br />
durchleuchten): Praktisches lernt<br />
man in der Praxis. Man lernt lebensweltliche<br />
Dinge dann, wenn man sie braucht.<br />
Wie man einen Reifen wechselt, wie man<br />
ein Spiegelei brät, dass eine Haftpflichtversicherung<br />
sinnvoll sein kann, wo man<br />
die Mikrowelle entsorgt oder wie man<br />
möglichst gerade ein Loch in die Wand<br />
bohrt, all das sind Dinge, für die Eltern, <br />
Dass mehr<br />
Schüler<br />
studieren<br />
Die Grafik zeigt das Ergebnis einer Umfrage zu den wichtigsten Aufgaben im Bildungssystem.
Schüler kritischer hinsichtlich der Schulausstattung<br />
Einschätzung der derzeitigen Computer- und Internetausstattung der Schule<br />
Gesellschaft<br />
12<br />
Freunde oder das Leben selbst bessere<br />
Ansprechpartner sind als die Schule. Wer<br />
anderes behauptet, kann auch gleich<br />
die gesamte Lebensplanung der Schule<br />
überantworten – am Ende dieses Prozesses<br />
wären wir dann wieder in der<br />
Ständeschule des 19. Jahrhunderts oder,<br />
noch feinsinniger, in Huxleys „Schöner<br />
neuer Welt“. Wir hätten eine Schule, die<br />
in schöner Monotonie nur noch frisch<br />
formatierte Alphas (für Führungspositionen)<br />
bis Epsilons (für niedere Tätigkeiten)<br />
ausspuckt. Davor darf uns die ein<br />
oder andere Gedichts- und Geschichtsinterpretation<br />
gerne behüten.<br />
Mehr Wirtschaft in die Köpfe?<br />
Wenn schon nicht der geeignete Ort für<br />
ein Fach namens „persönliche Finanzen“<br />
ist die Schule dennoch ein Ort, an dem<br />
junge Menschen entdecken sollen, wo<br />
ihre persönlichen, intellektuellen und<br />
fachlichen Fähigkeiten, Neigungen und<br />
Wünsche liegen, um sie bestmöglich<br />
zu nutzen. Denn die auf dem Arbeitsmarkt<br />
nachgefragten Qualifikationen<br />
sind andere, als sie es noch vor 20 oder<br />
30 Jahren gewesen sind. Der klassische<br />
Kfz-Mechaniker hat sich mehr und mehr<br />
zum IT-affinen Mechatroniker gewandelt,<br />
Einkäufer müssen längst nicht<br />
mehr nur die Angebote von Lieferant X,Y<br />
und Z im Karteikasten sondern die globalen<br />
Warenmärkte im Blick haben, das<br />
Wissen um Zins und Zinseszins, Einfuhrzölle<br />
und Mehrwertsteuer gehört zur<br />
Basisausstattung für alle, die auch nur<br />
im entferntesten etwas mit Finanzen zu<br />
tun haben werden.<br />
Und tatsächlich spielen Wirtschaftsund<br />
Finanzthemen in der<br />
Schule gegenüber „klassischen“<br />
Fächern wie<br />
Erdkunde, Biologie oder<br />
Englisch eine geringere<br />
Rolle. Eine Behandlung<br />
auf Augenhöhe wäre<br />
ein Schritt, zu dem sich<br />
die Schule durchringen<br />
müsste, wenn sie nicht<br />
den Anschluss an die<br />
lebens- und arbeitsweltliche<br />
Realität verlieren<br />
möchte.<br />
Eine der schwierigsten<br />
Fragen dabei<br />
ist: Macht man „Wirtschaft“<br />
zum Pflichtfach,<br />
muss anderes zwangsweise<br />
weichen. Ist aber<br />
„Die Bildungspraxis<br />
muss sich, um an dieser<br />
Spannung von Ideal<br />
(humaner Bildung) und<br />
Realität (moderne Gesellschaft)<br />
nicht zu zerbrechen,<br />
als Korrektiv, als Beitrag zur<br />
Humanisierung und nicht<br />
als Lösungsinstanz aller<br />
gesamtgesellschaftlichen<br />
Probleme verstehen.“<br />
Julian Nida-Rümelin, dt. Philosoph<br />
und Staatsminister a.D.<br />
das Grundverständnis<br />
von Genetik weniger wichtig als das<br />
des Versicherungsprinzips? Sollte man<br />
Schulsport von der Liste streichen, um<br />
dafür fit in Vertragsrecht zu sein? Die<br />
Antwort liegt, wie so oft, dazwischen,<br />
zumal ein höhere fachliche Wertung des<br />
Gemeinschaftskundeunterrichts innerhalb<br />
des Systems Schule zusammen<br />
mit einer inhaltlichen Fokussierung auf<br />
Wirtschaft und Recht bereits ein Anfang<br />
sein könnten. Doch alle, die wie Naina<br />
darin ein Problem sehen, dass Schule<br />
nur ungenügend beibringt „wie man auf<br />
eigenen Beinen steht“,<br />
scheinen zu vergessen,<br />
dass ein klarer Verstand,<br />
kritisches und vernetztes<br />
Denken sowie der Grundbausatz<br />
an mathematischem,<br />
grammatischen<br />
und fremdsprachlichem<br />
Wissen dazu am ehesten<br />
befähigt. Und ein Allgemeinwissen,<br />
das niemals<br />
größer sein wird, als zum<br />
Zeitpunkt des Abiturs.<br />
„Ich kann mit meinen<br />
Bewerbern die jetzt aus<br />
der Schule kommen nie<br />
was anfangen, weil sie<br />
von nichts eine Ahnung<br />
haben“, schreibt ein<br />
Forist im Internet. Wahrscheinlich<br />
ungewollt<br />
trifft er damit den sensiblen Punkt der<br />
Debatte: Haben die Bewerber nur von<br />
allem ein bisschen Ahnung (also von<br />
nichts wirklich), dann muss der Fächerkatalog<br />
gemäß der Devise „weniger ist<br />
mehr“ entschlackt werden. Doch werden<br />
dadurch tatsächlich bessere, ahnungsvol-<br />
lere Absolventen erschaffen?<br />
Oder ist das nicht<br />
vielmehr die Kapitulation<br />
eines Bildungssystems,<br />
das es verschlafen<br />
hat, seine Inhalte zeitgemäß<br />
und erfolgreich<br />
zu vermitteln? Wenn in<br />
Deutschland pro Woche<br />
rund eine Million Schulstunden<br />
ausfallen, wenn<br />
Lehr- und Lernformen<br />
aus den 70ern an die<br />
Nachfolgegenerationen<br />
vererbt werden, wenn keine Mittel für<br />
integrativen und inklusiven Unterricht<br />
freigesetzt werden um Leitungsgefälle<br />
innerhalb einer Klasse zu kompensieren,<br />
wenn der Länderföderalismus eher an<br />
Distinktion statt einer Angleichung von<br />
schulischen Anforderungen und Leistungen<br />
interessiert ist, dann nimmt es<br />
kaum Wunder, dass Schüler zunehmend<br />
weder den Anforderungen ihrer späteren<br />
Arbeitgeber noch den Herausforderungen<br />
des Lebens gewachsen sind.<br />
Lehrer<br />
sehr gut gut mittelmäßig schlecht sehr schlecht<br />
Schüler<br />
Ist Schule einfach nicht fit für die Generation Web? Der Branchenverband<br />
Bitkom hat vor kurzem Schüler und Lehrer gefragt, wie sie<br />
die Computer- und Internetausstattung ihrer Schule bewerten.<br />
Quelle: Bitkom<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Die Marktwirtschaft verlangt Initiative<br />
und kein Gejammer<br />
Der deutsche Philosoph und ehemalige<br />
Kultusminister Julian Nida-Rümelin<br />
versucht mit seiner „Philosophie einer<br />
humanen Bildung“ sowohl Gegnern<br />
als auch Befürwortern des „ökonomischen<br />
Unterrichts“ einen dritten Weg<br />
aufzuzeigen. Er vertritt die Auffassung,<br />
dass es nicht die Aufgabe staatlicher<br />
Schulen ist, spezielle Fertigkeiten oder<br />
Kenntnisse zu vermitteln, die für eine<br />
bestimmte Tätigkeit benötigt werden,<br />
sondern vielmehr dem allgemeinbildenden<br />
Wissenserwerb und damit auch<br />
der Persönlichkeitsbildung dienen. Das<br />
macht eine drastische Stoffreduktion,<br />
nach dem Kriterium, welches Wissen für<br />
die Persönlichkeitsbildung relevant ist,<br />
nötig. Es wird zu viel Wissen vermittelt,<br />
das für spezielle Tätigkeiten benötigt<br />
wird, andererseits scheinen wesentliche<br />
Bildungsinhalte zu fehlen. Auch er nennt<br />
hier als Beispiel das in der Lebenspraxis<br />
moderner Gesellschaften notwendige<br />
Verständnis für Rechtsnormen, Ökonomie,<br />
Psychologie und Medizin. Wohlgemerkt:<br />
Verständnis, nicht<br />
Fachwissen.<br />
Die Schule soll keine<br />
Bedienungsanleitungen<br />
für das Leben lehren,<br />
sondern einen Überblick<br />
über das Leben verschaffen.<br />
Sie soll keine Wirtschaftsmathematiker<br />
produzieren, sondern<br />
Menschen mit der Fähigkeit,<br />
komplexe Zusammenhänge<br />
zu begreifen.<br />
Und zwar in allen<br />
Schulformen und Bildungsschichten.<br />
Dazu bedarf es aber einer Reform des<br />
Bildungssystems, inklusive Unterrichtsformen,<br />
individueller Lernziele, individualisierter<br />
Lehr- und Lernmethoden<br />
und auch einer inhaltlichen Prüfung der<br />
Unterrichtsinhalte.<br />
Wer allerdings wie Naina kurz vorm<br />
Abi steht, sich über fehlendes Alltagswissen<br />
beklagt und verteufelt, dass er<br />
eine Gedichtsanalyse in vier Sprachen<br />
schreiben kann, der sollte, statt zu twittern,<br />
doch lieber ab und zu die Nase<br />
in ein Fachbuch stecken, einen Expertenblog<br />
lesen oder den Deutschhefter<br />
aus der sechsten Klasse hervorkramen.<br />
Denn, liebe Naina, es heißt immer noch:<br />
Gedichtanalyse. Ohne ‚s‘. •<br />
Jörg Petzold<br />
Preisträger<br />
„Großer Preis<br />
des Mittelstandes“<br />
2005<br />
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Innovation und Qualität
Über den Rezensent<br />
Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne blickt<br />
auf eine über 35-jährige meteorologische<br />
Erfahrung, u.a. beim Wetteramt Frankfurt<br />
und beim ZDF zurück. Er ist einer der größten<br />
Kritiker des „Treibhauseffekts“ und<br />
populistischer Klimahysterie. Seine Bücher<br />
sorgten für gehörigen Wirbel in der Diskussion<br />
um Erderwärmung und CO2-Reduzierung.<br />
Gesellschaft<br />
14<br />
Das Parlament,<br />
Orwells „Animal Farm“ hat mit Thomas Böhms „Das<br />
Parlament der Tiere“ ein aktuelles, fabelhaftes und<br />
satirisches Pendant bekommen.<br />
„Der König ist tot, es lebe der König!“<br />
Denn kaum hat sich der Mensch, die<br />
„Krone der Schöpfung“ oder das noch<br />
selbstherrlichere Endprodukt einer<br />
zweckgerichteten „Evolution“, selbst<br />
ausgerottet, da beschließen die Tiere,<br />
das Modell „Parlamentarische Demokratie“<br />
einzuführen und zu ihrem wahren<br />
Endzweck zu führen, ja sie zur „Staatsreligion“<br />
zu erheben.<br />
Wie und auf welch kuriose Art und<br />
Weise dies geschehen soll und wie<br />
dieses einmalige Experiment endet,<br />
das schildert Thomas Böhm auf eine<br />
unnachahmlich einfallsreiche wie sehr<br />
unterhaltsame Weise in seinem viel zu<br />
wenig bekannten Buch „Das Parlament<br />
der Tiere“. Das Buch entpuppt sich als<br />
eine Politsatire der feinsten Art, die von<br />
der ersten bis zur letzten Zeile von überraschender<br />
Spannung ist.<br />
Es beginnt mit der Zeitungsente,<br />
die dem Platzhirsch zujubelt, dass die<br />
Menschheit ihren Geist aufgegeben hat.<br />
Der wittert daraufhin seine Chance auf<br />
die Weltherrschaft und gründet sogleich<br />
Das fromme Lamm<br />
ein Affenzirkus<br />
eine Partei. Zu gleicher Zeit weckt der<br />
Floh den Wolf und ruft ihm zu, dass<br />
auch seine Chance gekommen wäre, die<br />
Welt zu erobern. Zur Tarnung bekommt<br />
der Wolf ein Schafspelz aus reinster<br />
Schurwolle umgehängt: „Du wirst jetzt<br />
ein Politiker werden. Deshalb auch<br />
dein Schafspelz, denn das Vortäuschen<br />
falscher Tatsachen gehört dabei zum<br />
Geschäft“.<br />
Kaum haben sich diese beiden Lager<br />
gebildet, beginnt schon der Wahlkampf<br />
in Balzheim. Als erster betritt der Platzhirsch<br />
die Bühne und jubelt „Politik,<br />
Politik, wir machen Politik“. Der „Tag<br />
der Befreiung“ sei da und er wolle die<br />
Tierwelt ins Glück führen. Seine engsten<br />
Freunde und Unterstützer sind der Blindfisch,<br />
das Stinktier, der Hornochse, der<br />
Kredithai und der Galgenvogel. Gesucht<br />
wird ein Motto, an das alle Tiere der Welt<br />
glauben können, egal ob Kamel oder<br />
Eisbär. Schwieriger hat es der Wolf im<br />
Schafspelz, der noch nach Verbündeten<br />
sucht und sich an die Schafe mit den<br />
Worten „ich bin ein Schaf wie ihr“ wendet.<br />
Er wird beschnuppert und als erstes<br />
vom Leithammel willkommen geheißen,<br />
dann folgen der Neidhammel, der<br />
Streithammel, das Unschuldslamm, der<br />
Sündenbock und auch das Opferlamm.<br />
Darüber hinaus beteiligt sich auch noch<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Illustrationen: Werner Kirner<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
der Salonlöwe am Wahlkampf, der die<br />
armen Raubtiere vertritt, die zu einer<br />
verfolgten Minderheit mutiert sind.<br />
So entbrennt im Abgeordnetenhaus,<br />
dem „Affenzirkus“, ein abwechslungsreicher<br />
und spannender Wahlkampf,<br />
den haushoch der Platzhirsch mit dem<br />
einfachsten aller Slogans gewinnt: „Alle<br />
werden satt. Alle sind brav und alles wird<br />
gut.“ Es kommt, wie es kommen muss:<br />
Der Platzhirsch wird bald größenwahnsinnig<br />
und gibt aus, die Sonne abzuschaffen,<br />
denn „dieser verfluchte Stern<br />
diktiere das Leben auf unserem Planeten“,<br />
und bestimme auch die „verfluchte<br />
Artenvielfalt“. Wenn überall das gleiche<br />
Klima herrsche, werde es so etwas wie<br />
Hundstage, Schafskälte oder Affenhitze<br />
nicht mehr geben. „Die Sonne ist einfach<br />
vom Kern her gemein, ungerecht und<br />
diskriminierend. Haben wir sie erst mal<br />
hinter die Wolken verjagt und hier unten<br />
überall stickige, warme Luft verbreitet,<br />
ist endlich Schluss mit dieser verfluchten<br />
Artenvielfalt“.<br />
Die Eintagsfliege<br />
Um langfristig die Artenvielfalt<br />
abzuschaffen, wird zudem ein „weltweites<br />
Rudelrammeln“ angesagt, eine<br />
„globale Sexorgie“, um alle Tiere gleichzustellen<br />
und ein völlig neues „Superwesen“<br />
als „Krone der Schöpfung“ zu<br />
schaffen. Um dem Futterneid ein Ende<br />
zu setzen, übernimmt der Staat die Kontrolle<br />
über Speis und Trank und fabriziert<br />
einen für alle Tiere gleichen und streng<br />
rationierten nahrhaften Einheitsbrei.<br />
Das Frontschwein<br />
Dagegen wettert, natürlich, der Salonlöwe<br />
samt Parteigenossen als Vertreter<br />
der Raubtier-Lobby. Das stärkste Argument:<br />
„Beim Fressen hört die Nächstenliebe<br />
auf“. In Balzheim soll ein<br />
gigantisches Zuchthaus entstehen. Alle<br />
Jungtiere sollten direkt nach der Geburt<br />
unter staatliche Aufsicht gestellt und<br />
„voll kontrolliert hochgepäppelt“ werden<br />
als Beispiel eines „gelebten Sozialstaats“.<br />
Der Hornochse als Bildungsministers<br />
tritt zurück mit der Begründung: „Bildung<br />
ist überflüssig, ja, Bildung ist sogar<br />
gefährlich, zumindest für das gemeine<br />
Tier. Das Ende der Menschheit sollte<br />
als Beweis für diese These wohl ausreichend<br />
sein. Die Zweibeiner haben sich zu<br />
Tode gebildet.“ Für diese weisen Worte<br />
erhebt der Platzhirsch den Hornochsen<br />
zum Ehrenpräsident.<br />
Über das Buch<br />
Thomas Böhm: Das Parlament der Tiere –<br />
Eine fabelhafte Politsatire<br />
Verlag tredition, Hamburg 2012,<br />
247 Seiten, 12,99 Euro<br />
ISBN 978-3-8495-5074-5<br />
„Soll das ein Witz sein?“ schimpft<br />
der Salonlöwe und bildet eine außerparlamentarische<br />
Opposition, die „Wahren<br />
Demokratiere“. Der Einheitsbrei,<br />
der zudem immer knapper wird, bringt<br />
letztlich das Fass zum Überlaufen und<br />
entfacht den Zorn der Tiere. Dem Platzhirsch,<br />
der sich heimlich über den Wolken<br />
ein Luftschloss hatte bauen lassen,<br />
entgleitet die Macht, er wird enttarnt<br />
und schließlich ins Tierheim gebracht.<br />
Danach kehrt in Balzheim wieder Frieden<br />
ein. Ohne Parteien, Politik und Bürokratie<br />
erholen sich die Tiere zusehends.<br />
Alles im allen: Ein köstliches Buch,<br />
das viele versteckte Wahrheiten enthält.<br />
Natürlich auch und gerade für Menschen.<br />
•<br />
Fabeln<br />
Wolfgang Thüne<br />
In der Fabel (lat. fabula, „Erzählung,<br />
Sage“) besitzen Tiere, Pflanzen oder<br />
andere Fabelwesen menschliche Eigenschaften<br />
und handeln dementsprechend<br />
menschlich. Sie hat als Erzählform in<br />
der europäischen Literatur eine lange<br />
Tradition von Aesop über Martin Luther,<br />
Gotthold Ephraim Lessing bis zu George<br />
Orwell. Die Pointe am Ende besitzt häufig<br />
eine lehrreiche, allgemeingültige<br />
Moral.
Foto: © alphaspirit/fotolia.com<br />
Gesellschaft<br />
16<br />
Schon vor vier Jahren wollte Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel uns mit einem<br />
schnellen Internet von mindestens 50<br />
Megabit pro Sekunde erfreuen und<br />
sprach auf IT-Gipfeln bereits von Visionen<br />
einer Gigabit-Gesellschaft. Über<br />
durchschnittlich 7 Megabit sind wir bislang<br />
nicht hinaus gekommen. Mit der<br />
„neuen“ Digitalen Agenda, die nur aus<br />
Absichtserklärungen besteht, wird sich<br />
das nicht ändern.<br />
Es solle „darauf hingewirkt werden,<br />
die europäischen wie nationalen Rahmenbedingungen<br />
so zu gestalten, dass<br />
sich Investitionen auch im ländlichen<br />
Raum lohnen“. Der Bund wolle sich beim<br />
EU-Kommissar für eine Rahmenregelung<br />
einsetzen, die den Breitbandausbau<br />
„in unbürokratischer, technologieneutraler<br />
und wettbewerbsfreundlicher Weise<br />
ermöglicht“. Alles wieder leere Absichtserklärungen,<br />
die im ministerialbürokratischen<br />
Moloch zu Tode verwaltet werden,<br />
auch wenn sich Innenminister Thomas<br />
de Maizière, Wirtschaftsminister Sigmar<br />
Gabriel und Verkehrsminister Alexander<br />
Dobrindt auf einen Minimalkonsens<br />
geeinigt haben.<br />
Keinen einzigen Cent macht der<br />
Bund locker, um Deutschland eine<br />
zukunftsfähige Daten-Infrastruktur<br />
zu spendieren. Entsprechend groß ist<br />
das Erstaunen und Erschrecken bei den<br />
Experten von Wirtschaft, Gesellschaft<br />
und Politik.<br />
Rahmenbedingungen vergraben keine<br />
Kabel<br />
Wenn Politiker von Rahmenbedingungen<br />
plaudern, sei das ein politischer Code<br />
für „kein Geld, nur Gesetze“, so Sascha<br />
Lobo. Rahmenbedingungen vergraben<br />
eben keine Kabel. Verwundern könne<br />
das nicht. „Ein Megabit reiche doch“, das<br />
habe Lobo noch beim IT-Gipfel 2011 von<br />
Mitarbeitern des federführenden Wirtschaftsministeriums<br />
gehört. In Südkorea<br />
bastelten sie da schon am Sprung zu<br />
100-Megabit-Leitungen, um den Wandel<br />
zur Netzökonomie voranzutreiben. Den<br />
Hauptgrund, warum wir uns die digitale<br />
Rückständigkeit nicht leisten können,<br />
hat Lobo simpel zusammengefasst:<br />
Rahmenbedingungen<br />
vergraben keine Kabel<br />
Warum wir ein digitales Manifest und<br />
kein Merkel-Blabla brauchen<br />
„Es gibt zwei Arten von Unternehmen:<br />
diejenigen, deren Geschäft sich durch<br />
die Datenökonomie verändert. Und diejenigen,<br />
die noch nicht wissen, dass ihr<br />
Geschäft sich durch die Datenökonomie<br />
verändert.“ Und das liegt nicht an den<br />
Marketing-Ausgaben für irgendwelche<br />
Facebook-Präsenzen oder Investitionen<br />
für die Suchmaschinen-Optimierung.<br />
Vielmehr greife die digitale Vernetzung<br />
tiefer, als man zunächst vermuten<br />
würde, in die Geschäftsmodelle fast aller<br />
Branchen ein.<br />
Betriebssysteme auf klingonisch<br />
Habe man vor rund zehn Jahren Jugendliche<br />
gefragt, welches Handy sie haben,<br />
war ihre Antwort vermutlich: „Ein<br />
Nokia.“ Heute sagen sie: „Ein Android.“<br />
„Der Unterschied? Beim ersten war das<br />
entscheidende Kriterium die Hardware,<br />
beim zweiten ist es die Software. Und<br />
zwar die vernetzte Software. Genau<br />
dafür braucht man überall schnelles<br />
Netz. Vernetzte Software dringe via<br />
Schlagworte wie „Cloud“, „Big Data“ und<br />
„Business Intelligence“ in alle möglichen<br />
Bereiche der Wirtschaft ein, von Medien<br />
bis Medizin, von Mobilität bis Maschinenbau,<br />
von Marketing bis Finanzwirtschaft,<br />
schreibt Lobo. Die Verschiebung<br />
von der Hardware zur Software zur vernetzten<br />
Software sei die entscheidende<br />
Entwicklung der nächsten Jahre. Und<br />
wie viele Internetkonzerne sind im DAX<br />
noch mal gelistet, um auf diesem Feld<br />
Akzente zu setzen? Null, nischta, nix.<br />
Was ist die Folge?<br />
„VW, BMW, Mercedes schließen Verträge<br />
mit – Überraschung! – Apple und<br />
Google. Es lässt sich der Zeitpunkt absehen,<br />
wo diese Allianzen umschlagen<br />
können wie einst die Allianz zwischen<br />
IBM und Microsoft“, bemerkt Lobo.<br />
15 Jahre später verabschiedete sich<br />
IBM aus dem Geschäft mit Personal-<br />
Computern und Microsoft war der<br />
größte Tech-Konzern der Welt. Jetzt zählen<br />
Apple und Google zu den wichtigsten<br />
Digitalkonzernen und werden sich<br />
sicherlich nicht von den vollmundigen<br />
Industrie-4.0-Gesängen der Wirtschaftslobbyisten<br />
in Deutschland beeindrucken<br />
lassen. Die Software unserer Autohersteller,<br />
die im PKW immer relevanter<br />
wird, sei niemanden zuzumuten, so Lobo.<br />
Warum habe VW vermutlich die besten<br />
Sowieso-Einspritzer der Welt, aber die<br />
Spracherkennung wirkt wie auf klingonisch<br />
programmiert? Und die Bedienkonzepte<br />
der Touchscreens deutscher<br />
Autos fühlten sich an wie Geldautomaten<br />
der 90er-Jahre. Was wir vom Smartphone<br />
gewöhnt sind, verlangen wir auch<br />
bei allen anderen Produkten.<br />
De Maizière macht den Morozov<br />
Wer das anprangert, wird vom prosafreudigen<br />
Innenminister in die Kategorie<br />
naiver Techno-Optimist eingetütet.<br />
Eine Typologisierung, die sich der liebwerteste<br />
Sicherheits-Gichtling für einen<br />
„FAZ“-Gastbeitrag bei der Dauersirene<br />
Evgeny Morozov ausgeliehen hat. Morozov<br />
verortet drei Personengruppen bei<br />
der Bewertung des digitalen Wandels:<br />
die Techno-Pessimisten, die Techno-<br />
Optimisten sowie die Techno-Agnostiker.<br />
Intellektuelle Sandkastenspielchen ohne<br />
empirische Unterfütterung. Einfach mal<br />
so hingeschrieben, um irgendwie die<br />
Naivlinge des Silicon Valley anzupinkeln.<br />
De Maizière schwingt die Morozov-<br />
Keule gleich in Richtung der gesamten<br />
„Netzgemeinde“, um die niederschmetternde<br />
Kritik an der Netzpolitik seiner<br />
Regierung mit Teflonpfannen-Rhetorik<br />
abzuwehren. Dennoch wolle er das<br />
schnellste und sicherste Netz in Deutschland<br />
schaffen. Wie im Koalitionsvertrag<br />
der GroKo schreibt der Innenminister<br />
viel über Sicherheit und wenig über die<br />
Modernisierung der digitalen Infrastruktur.<br />
Irgendwann habe ich aufgehört, im<br />
„FAZ“-Beitrag die Häufigkeit des Wortes<br />
„Schutz“ zu zählen.<br />
Je gravierender die Risiken, desto<br />
höher müssten die Anforderungen an<br />
Schutzvorkehrungen sein. Auf freiwilliger<br />
Basis bestehende Angebote und<br />
Initiativen in Anspruch zu nehmen,<br />
reicht hier nicht mehr aus! Der Staat<br />
müsse deshalb „Sicherheitsgurte für die<br />
IT der kritischen Infrastrukturen“ einführen.<br />
Wird dann ein Melderegister<br />
eingeführt? Schafft man eine Cyber-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Polizei, um Verstöße gegen die Meldepflicht<br />
aufzuspüren? Und bestimmt ist<br />
schon ein umfassender Bußgeld-Katalog<br />
in Arbeit, um den Ungehorsam bei<br />
der Meldepflicht zu ahnden. Das klingt<br />
nicht nach digitalen Visionen, sondern<br />
nach der Notwendigkeit eines Sondereinsatz-Kommandos,<br />
um das Überleben<br />
im Cyber-Krieg zu sichern. So wird das<br />
nichts mit der digitalen Kompetenz, Herr<br />
Minister. Bitte sagen Sie das Ihren Redeschreibern.<br />
Heute bauen –<br />
an morgen denken<br />
Größtmöglicher Unfug<br />
Was soll man mit solchen Formulierungen<br />
anfangen?<br />
Eine Holding – vier starke Marken<br />
Das sei der größtmögliche Unfug,<br />
moniert Innovationsberater Jürgen<br />
Stäudtner: „Das Beispiel der De.Mail<br />
oder der elektronischen Patientenkarte<br />
zeigt, dass nur bürokratische, industriefreundliche<br />
Ungeheuer entstehen,<br />
die sich eben nicht durchsetzen“, so der<br />
Cridon-Geschäftsführer. Ist das nun ein<br />
„Wir wissen, dass wir Zukunftsorientiertes beim Thema Ausfluss und von energieeffizientes naivem Techno-Optimis-<br />
Wohnen –<br />
‚IT-Sicherheit‘ verstärkt global denken<br />
müssen. Die Basis hierfür als Marktführer<br />
mus, den da ein Praktiker der Wirtschaft<br />
ist ein<br />
im<br />
artikuliert? Fertighausbau<br />
Oder das kritische ist das unser<br />
Urteil von<br />
Anspruch.<br />
entschlossenes nationales Deshalb Handeln<br />
entwickeln Personalmanager wir nachhaltige Thomas Hauskonzepte,<br />
Sattelberger<br />
Deutschlands. Die IT-Systeme die auch und<br />
morgen über noch die Maßstäbe IT-Expertise setzen. in Deutschland:<br />
digitalen Infrastrukturen Deutschlands<br />
sollen die sichersten weltweit<br />
werden. Mit dem IT-Sicherheitsgesetz<br />
wollen wir international Vorreiter<br />
und Vorbild für die Entwicklung<br />
in anderen Ländern sein und<br />
so nicht zuletzt auch die deutschen<br />
IT-Sicherheitsunternehmen stärken<br />
und ihnen verbesserte Exportchancen<br />
eröffnen“, heißt es seitens der<br />
Bundesregierung.<br />
„Die USA sind das Digital House der Welt<br />
geworden und China das Maschinenhaus<br />
der Welt. Damit ist Deutschland im<br />
Heute Heute bauen bauen –<br />
–<br />
an morgen an morgen denken<br />
denken<br />
Zukunftsorientiertes Zukunftsorientiertes und energieeffizientes und energieeffizientes Wohnen –<br />
Wohnen –<br />
als Marktführer als Marktführer im Fertighausbau im Fertighausbau ist das unser ist Anspruch.<br />
das unser Anspruch.<br />
Deshalb entwickeln Deshalb entwickeln wir nachhaltige wir nachhaltige Hauskonzepte,<br />
Hauskonzepte,<br />
die auch morgen die auch noch morgen Maßstäbe noch setzen.<br />
Maßstäbe setzen.<br />
Sandwich zwischen digitaler www.dfhag.de Innovation<br />
und effizienter Produktion aus Asien.<br />
Zugleich entwickeln sich www.zukunft-fertighaus.de<br />
neue Felder wie<br />
IT, Biotech und Big-Data-Management<br />
in dramatischer Geschwindigkeit. Hier<br />
spielt Deutschland kaum eine Rolle.“<br />
Auch nur naive Techno-Optimisten oder<br />
Techno-Agnostiker? Die digitalen Naivlinge<br />
sitzen wohl eher am Kabinettstisch<br />
von Neuland-Kanzlerin Merkel. Diese<br />
Bemerkung sei mir gestattet, wo doch<br />
der Innenminister so gerne klassifiziert.<br />
Wir wollen das ändern und verschrotten<br />
deshalb die Agenda der Bundesregierung,<br />
um einem digitalen Manifest Platz<br />
zu machen. Wer macht mit? •<br />
Über den Autor<br />
Gunnar Sohn ist Wirtschaftspublizist, Medienberater<br />
sowie Chefredakteur des Magazins<br />
Neue Nachricht. Momentan schreibt er<br />
u.a. an einem digitalen Manifest:<br />
www.facebook.com/DigitalesManifest<br />
www.dfhag.de<br />
www.dfhag.de<br />
Video: Nachhaltiges Bauen:<br />
DFH erhält DGNB-Zertifikat<br />
www.zukunft-fertighaus.de<br />
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Video: Nachhaltiges Video: Bauen:<br />
Nachhaltiges Bauen:<br />
DFH erhält DGNB-Zertifikat<br />
DFH erhält DGNB-Zertifikat<br />
Eine Holding Eine – vier Holding starke – Marken<br />
vier starke Marken
Ab ins Rampenlicht!<br />
Mit 5.009 nominierten Unternehmen durchbricht der „Große Preis<br />
des Mittelstandes“ im 21. Wettbewerbsjahr eine neue Schallmauer.<br />
Nordrhein-Westfalen verdoppelt seine Nominierungszahlen<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
18<br />
„Es werde Licht“ lautet das Motto des 21.<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“ und die<br />
Rekordzahl an Nominierungen macht<br />
ihm alle Ehre. Bis zum 31. Januar <strong>2015</strong><br />
wurden 5.009 Nominierungen ausgesprochen<br />
und der Wert aus 2014 (4.555)<br />
deutlich übertroffen. Besonders erfreulich<br />
ist die starke Entwicklung in Nordrhein-Westfalen:<br />
2014 wurden hier noch<br />
431 Unternehmen nominiert, in diesem<br />
Jahr sind es mehr als doppelt so viel<br />
(864). Das zeigt, dass der „Große Preis“<br />
auch in Westdeutschland immer besser<br />
angenommen wird und so noch mehr<br />
(Rampen-)Licht auf kleine und mittelständische<br />
Unternehmen fällt.<br />
Nominiert zum „Premier“<br />
PLZ 0<br />
01257 Dresden, SUSA S. Sauer GmbH & Co.<br />
KG Automatendreherei • 01762 Schmiedeberg,<br />
Sachsenküchen Hans-Joachim<br />
Ebert GmbH • 01833 Dürrröhrsdorf, Dürrröhrsdorfer<br />
Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH • <strong>02</strong>692 Großpostwitz, Fahrzeugtechnik<br />
Miunske GmbH • <strong>02</strong>739 Kottmar/<br />
Eibau, SSL Maschinenbau GmbH / Unternehmensgruppe<br />
Scholz • <strong>02</strong>763 Zittau, DIGADES<br />
GmbH • 03149 Forst (Lausitz), Forster Industrie-<br />
und Kesselreinigung GmbH • 03205<br />
Calau, Caleg Schrank und Gehäusebau<br />
GmbH • 03238 Massen, OPPITZ Dienstleistungen<br />
GmbH • 04103 Leipzig, ASL-Alles Sau-<br />
bere Leistung-GmbH • 04420 Markranstädt,<br />
Frank Fahrzeugbau GmbH • 04420 Markranstädt,<br />
LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum<br />
Markranstädt GmbH • 04435<br />
Schkeuditz/OT Radefeld, Vollack GmbH &<br />
Co. KG Radefeld • 04509 Wiedemar, Heinz<br />
Kühne GmbH & Co. KG • 04552 Borna, All-<br />
Tec Automatisierungs- und Kommunikationstechnik<br />
GmbH • 04600 Altenburg,<br />
Medium Control Systeme Franke & Hagenest<br />
GmbH • 04613 Lucka, Wellpappenwerk<br />
Lucka KG • 04643 Geithain, GEO Gesellschaft<br />
für Emaillierung und Oberflächentechnik<br />
mbH • 04808 Großzschepa, Kafril Unternehmensgruppe<br />
• 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />
uesa GmbH • 06112 Halle, Halloren Schokoladenfabrik<br />
AG • 06112 Halle, SONOTEC Ultraschallsensorik<br />
Halle GmbH • 06116 Halle,<br />
Kathi Rainer Thiele GmbH • 06120 Halle, ECH<br />
Elektrochemie Halle GmbH • 06217 Merseburg,<br />
ARS Betriebsservice GmbH • 06268<br />
Querfurt, VTQ Videotronik GmbH • 06295<br />
Lutherstadt Eisleben, ET blue chip<br />
GmbH • 06369 Weißandt-Gölzau, Pergande<br />
Group • 06449 Aschersleben, NOVO-TECH<br />
GmbH & Co. KG • 06449 Aschersleben, TAS<br />
Transport-Logistik GmbH • 06485 Quedlinburg,<br />
Rundfunk GmbH & Co. KG Gernrode<br />
• 06493 Ballenstedt, Keunecke Feinkost<br />
GmbH • 06526 Sangerhausen, FEAG Sangerhausen<br />
GmbH • 06528 Wallhausen, Pilzhof<br />
Pilzsubstrat Wallhausen GmbH • 06618<br />
Naumburg, Gehring Naumburg GmbH &<br />
Co. KG • 06667 Weißenfels, SIMON Werbung<br />
GmbH • 06766 Bitterfeld-Wolfen,<br />
ORWO Net AG • 06796 Brehna, Stahlbau<br />
Brehna GmbH • 06901 Kemberg, AIS Kursawe<br />
Anlagenbau & Industrieservice Kemberg<br />
• 07426 Aschau/Königseem, Königsee<br />
Implantate GmbH • 07552 Gera, Druckhaus<br />
Gera GmbH • 07589 Lederhose, PI Ceramic<br />
GmbH • 07646 Laasdorf, CBV Blechbearbeitung<br />
GmbH • 07745 Jena, ASI Anlagen,<br />
Service, Instandhaltung GmbH • 07747 Jena,<br />
Matthias Wetzel INDUSTRIEBESCHRIFTUN-<br />
GEN GmbH • 07749 Jena, VACOM Vakuum<br />
Komponenten & Messtechnik GmbH • 08112<br />
Wilkau-Haßlau, Wärmetechnik Wilkau-<br />
Haßlau GmbH & Co. KG • 08261 Schöneck,<br />
GK SOFTWARE AG • 08262 Muldenhammer,<br />
IK Elektronik GmbH • 08280 Aue, Curt<br />
Bauer GmbH • 08304 Schönheide, Bibliothekseinrichtung<br />
Lenk GmbH • 08340<br />
Schwarzenberg, Schumacher Packaging<br />
GmbH • 08427 Fraureuth, Spindel- und<br />
Lagerungstechnik Fraureuth GmbH • 09117<br />
Chemnitz, NILES-SIMMONS Industrieanlagen<br />
GmbH • 09120 Chemnitz, richter &<br />
heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH • 09212<br />
Limbach-Oberfrohna, USK Karl Utz Sondermaschinen<br />
GmbH • 09232 Hartmannsdorf,<br />
KOMSA Kommunikation Sachsen AG • 09244<br />
Lichtenau, Container Vermietung und Verkauf<br />
Menzl GmbH • 09366 Stollberg/Erz.,<br />
HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />
GmbH • 09569 Oederan, Richter Fleischwaren<br />
GmbH • 09648 Mittweida, ACSYS Lasertechnik<br />
GmbH Mittweida • 09648 Mittweida,<br />
IMM Holding GmbH (IMM Gruppe) • 09648<br />
Mittweida, MPT Präzisionsteile GmbH Mittweida<br />
• 09669 Frankenberg, FMA Frankenberger<br />
Maschinen- u. Anlagenbau GmbH •<br />
PLZ 1<br />
10585 Berlin, F.R. Hauk Stahl- und Leichtmetallbau<br />
GmbH • 10589 Berlin, City Clean<br />
GmbH & Co. KG • 12555 Berlin, micro resist<br />
technology GmbH • 12555 Berlin, OTTO<br />
Richter GmbH • 12681 Berlin, FLEXIM<br />
GmbH • 13089 Berlin, WOLFRAM Bürokommunikation<br />
GmbH & Co. KG • 13125 Berlin,<br />
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik<br />
AG • 13355 Berlin, LASERLINE<br />
Digitales Druckzentrum Bucec & Co. Berlin<br />
KG. • 14482 Potsdam, PLISCHKA Umzüge<br />
Potsdam GmbH • 14774 Brandenburg an der<br />
Havel, GD Advertising GmbH • 14776 Brandenburg<br />
an der Havel, RFT kabel Brandenburg<br />
GmbH • 14797 Kloster Lehnin OT Rietz,<br />
Metallbau Windeck GmbH • 14913 Niedergörsdorf,<br />
Kommunaltechnik Instandsetzung<br />
Fertigungs - GmbH • 14913 Hohenseefeld,<br />
Landfleischerei Apel • 14913 Niedergörsdorf,<br />
SIK-Holzgestaltungs GmbH • 15230 Frankfurt<br />
(Oder), Institut für Medizinische Diagnostik<br />
Oderland • 15745 Wildau, airkom Druckluft<br />
GmbH • 15754 Heidesee/Wolzig, Seramun<br />
Diagnostica GmbH • 15859 Storkow, Bohrlochmessung-Storkow<br />
GmbH • 16547 Birkenwerder,<br />
domino-world • 16818 Werder bei<br />
Neuruppin, Huch GmbH Behälterbau • 16928<br />
Pritzwalk, Glatfelter Falkenhagen<br />
GmbH • 17309 Pasewalk, Unser Heimatbäcker<br />
GmbH • 17454 Ostseebad Zinnowitz, Campingplatz<br />
Pommernland GmbH • 17489<br />
Greifswald, Greifen Fleisch GmbH • 18055<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Rostock, Benjamin Weiß Einzelunternehmen<br />
- TRIHOTEL, Weiß-Hotel GmbH, AQUA Badund<br />
Sauna • 18146 Rostock, hkc GmbH • 18184<br />
Rostock-Roggentin, Globus Handelshof St.<br />
Wendel GmbH & Co. KG • 18435 Stralsund,<br />
Uhlenhaus® Group • 18437 Stralsund, ITG<br />
Ingenieur- Tief und Gleisbau GmbH • 18442<br />
Groß Lüdershagen, folian GmbH • 18528<br />
Bergen, Unternehmensgruppe Manfred<br />
Eggert • 19057 Schwerin, Schoeller Allibert<br />
GmbH • 19246 Zarrentin, VARIOVAC PS SystemPack<br />
GmbH • 19309 Lenzen (Elbe), OLIGO<br />
Lichttechnik GmbH surface controls •<br />
PLZ 2<br />
21077 Hamburg, Menck Fenster<br />
GmbH • 24105 Kiel, ma design GmbH & Co.<br />
KG • 24145 Kiel, EDUR-Pumpenfabrik Eduard<br />
Redlien GmbH & Co. KG • 24159 Kiel, Consist<br />
Software Solutions GmbH • 24941 Flensburg,<br />
Queisser Pharma GmbH & Co. KG • 27607<br />
Langen-Debstedt, ASTRO Motorengesellschaft<br />
GmbH & Co. KG • 27637 Nordholz,<br />
Michael Saft Spezialbau GmbH • 28832<br />
Achim, Vermessungs- und Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. Uwe Ehrhorn • 29410 Hansestadt<br />
Salzwedel, Erste Salzwedeler Baumkuchenfabrik<br />
• 29410 Salzwedel, Fangmann<br />
Holding GmbH & Co. KG • 29410 Salzwedel,<br />
KRAIBURG Relastec GmbH & Co. KG • 29410<br />
Salzwedel, Vollmar GmbH Werk Salzwedel •<br />
PLZ 3<br />
31008 Elze, Albert Fischer GmbH • 31691<br />
Helpsen, HAUTAU GmbH • 32549 Bad<br />
Oeynhausen, Unternehmensgruppe<br />
Kögel • 33397 Rietberg, Merschbrock-Wiese<br />
Gewürz GmbH • 33649 Bielefeld, Goldbeck<br />
GmbH • 34134 Kassel, espas GmbH • 34253<br />
Lohfelden, isofloc Wärmedämmtechnik<br />
GmbH • 34454 Bad Arolsen, Malerfachbetrieb<br />
Franke GmbH & Co.KG • 34474 Diemelstadt,<br />
Jäkel GmbH & Co. KG • 34474<br />
Diemelstadt, Okel GmbH & Co. KG • 34477<br />
Twistetal-Berndorf, Mauser Sitzkultur GmbH<br />
& Co. KG • 34576 Homberg/Efze, Schott<br />
Orthopädie-Schuhtechnik GmbH & Co.<br />
KG • 351<strong>02</strong> Lohra, Hof Sonderanlagenbau<br />
GmbH • 36110 Schlitz, Lampenwelt GmbH<br />
& Co. KG • 37181 Hardegsen, HKS Sicherheitsservice<br />
GmbH • 37281 Wanfried, Werkmeister<br />
GmbH + Co. KG • 37351 Dingelstädt,<br />
Krieger + Schramm GmbH & Co. KG • 37441<br />
Bad Sachsa, Hotel Romantischer Winkel<br />
• 37671 Höxter, MAPROM GmbH • 39108<br />
Magdeburg, GETEC-Gruppe • 39126 Magdeburg,<br />
DIE p.A.- GmbH • 39128 Magdeburg,<br />
AKTUELL BAU GmbH • 39128 Magdeburg,<br />
Fliesen Ernst & Stieger GmbH • 39340 Haldensleben,<br />
IFA- Gruppe • 39517 Tangerhütte,<br />
Schubert GmbH • 39539 Havelberg,<br />
Kiebitzberg®Gruppe • 39638 Gardelegen,<br />
ELDISY GmbH •<br />
PLZ 4<br />
41751 Viersen, CLAYTEC e.K. • 42781 Haan-<br />
Gruiten, DISCHER Technik GmbH • 44139<br />
Dortmund, Goeke GmbH • 45356 Essen,<br />
cph Deutschland Chemie GmbH • 45881<br />
Gelsenkirchen, NORRES Schlauchtechnik<br />
GmbH • 45891 Gelsenkirchen, Masterflex<br />
SE • 46325 Borken, NETGO GmbH • 46342<br />
Velen, TEKA Absaug- u. Entsorgungstechnologie<br />
GmbH • 46395 Bocholt, Rudolf<br />
Ostermann GmbH • 48432 Rheine, Berbel<br />
Ablufttechnik GmbH • 48691 Vreden, BETEBE<br />
GmbH • 48691 Vreden, Laudert GmbH +<br />
Co. KG • 48691 Vreden, PlanET Biogastechnik<br />
GmbH • 48734 Reken, AS Drives & Services<br />
GmbH • 49134 Wallenhorst, PURPLAN<br />
GmbH • 49356 Diepholz, Ulrich Walter GmbH<br />
(Lebensbaum) • 49439 Steinfeld (Oldenburg),<br />
Müller-Technik GmbH • 49448 Lemförde,<br />
SHERA Werkstoff-Technologie GmbH<br />
& Co. KG • 49477 Ibbenbüren, Teutoburger<br />
Ölmühle GmbH& Co. KG • 49584 Fürstenau,<br />
cd Vet Naturprodukte GmbH • 49584<br />
Fürstenau, Richter Möbelwerkstätten<br />
GmbH • 49740 Haselünne, Schulte Bauunternehmen<br />
GmbH •<br />
PLZ 5<br />
51789 Lindlar, Lang AG • 51789 Lindlar, ONI-<br />
Wärmetrafo GmbH • 53175 Bonn, Meavision<br />
Media GmbH • 53619 Rheinbreitbach,<br />
Bluhm Weber Group • 53797 Lohmar, Teamwork<br />
- Die Büttgen GmbH • 54689 Daleiden,<br />
Bäckerei Schmitz und E-aktiv Märkte<br />
Schmitz • 55469 Simmern, DFH Deutsche<br />
Fertighaus Holding AG • 56068 Koblenz,<br />
Lubberich GmbH Dental-Labor • 56170 Bendorf,<br />
AKOTHERM GmbH • 56170 Bendorf,<br />
Mathias Normann GmbH & Co. KG Spedition<br />
- Logistik - Lagerung • 56220 Urmitz,<br />
Colak GmbH • 56253 Treis-Karden, Bauzentrum<br />
Röhrig GmbH • 56422 Wirges, Koch<br />
KG • 56579 Rengsdorf, monte mare Unternehmensgruppe<br />
• 56584 Anhausen, Remy &<br />
Geiser GmbH • 56651 Niederzissen, Dr. Eckel<br />
GmbH • 56659 Burgbrohl, RHODIUS Schleifwerkzeuge<br />
GmbH & Co. KG / Gebrüder Rhodius<br />
GmbH & Co. KG • 56751 Polch, Achim<br />
Lohner GmbH & Co. KG • 57612 Eichelhardt,<br />
Gebr. Schumacher GmbH • 58089 Hagen, MK<br />
Metallfolien GmbH • 58566 Kierspe, Kunststofftechnik<br />
Backhaus GmbH • 59964 Medebach,<br />
Paul Köster GmbH •<br />
PLZ 6<br />
63329 Egelsbach, Röder Präzision<br />
GmbH • 65205 Wiesbaden, HOLTZ OFFICE<br />
SUPPORT GmbH • 65549 Limburg, Blechwarenfabrik<br />
Limburg GmbH • 65549 Limburg/Lahn,<br />
Mundipharma GmbH • 66123<br />
Saarbrücken, Pharmacelsus GmbH • 66123<br />
Saarbrücken, Sirrix AG • 66129 Saarbrücken,<br />
URSAPHARM Arzneimittel GmbH • 66564<br />
Ottweiler, Ottweiler Druckerei und Verlag<br />
GmbH • 66571 Eppelborn, Juchem<br />
GmbH • 66849 Landstuhl, Haber Textile<br />
Dienste GmbH und Co. KG • 67059 Ludwigshafen,<br />
Fasihi GmbH • 67065 Ludwigshafen,<br />
Kübler GmbH - Energiesparende Hallenheizungen<br />
• 67657 Kaiserslautern, ALPHA Business<br />
Solutions AG • 67657 Kaiserslautern,<br />
Insiders Technologies GmbH •<br />
PLZ 7<br />
70435 Stuttgart, Kölle-Zoo GmbH • 70839<br />
Gerlingen, Endress+Hauser Conducta<br />
GmbH + Co. KG • 71116 Gärtringen, FAUDE<br />
Group • 72074 Tübingen, Osiandersche<br />
Buchhandlung GmbH • 72116 Mössingen,<br />
NUSRET EROGLU Präzisionswerkzeuge<br />
GmbH • 72144 Dußlingen, KEMMLIT-Bauelemente<br />
GmbH • 72539 Pfronstetten-Aichelau,<br />
PARAVAN GmbH • 73054 Eislingen, Stahlbau<br />
Nägele GmbH • 73479 Ellwangen, VARTA<br />
Microbattery GmbH • 73760 Ostfildern,<br />
PLANAT GmbH • 74078 Heilbronn, Pflanzen-<br />
Kölle Gartencenter GmbH & Co. KG • 74372<br />
Sersheim, Fessler Mühle • 74523 Schwäbisch<br />
Hall, BERA GmbH • 76698 Ubstadt-Weiher,<br />
Michael Koch GmbH • 78713 Schramberg-<br />
Waldmössingen, ENGESER GmbH • 79183<br />
Waldkirch, Waldkircher Orgelbau Jäger &<br />
Brommer • 79235 Vogtsburg, Winzergenossenschaft<br />
Oberbergen im Kaiserstuhl eG •
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
20<br />
PLZ 8<br />
84048 Mainburg, Bachner Elektro GmbH<br />
& Co. KG • 84137 Vilsbiburg, Autohaus<br />
Ostermaier GmbH • 85104 Pförring, FKT<br />
GmbH • 85104 Pförring, Pollin Electronic<br />
GmbH • 85716 Unterschleißheim, KRATZER<br />
AUTOMATION AG • 85716 Unterschleißheim,<br />
Xerabit GmbH • 85764 Oberschleißheim,<br />
Schreiner Group GmbH & Co. KG • 85774<br />
Unterföhring, M. Asam GmbH • 86633<br />
Neuburg a.d. Donau, Maschinenringe<br />
Deutschland GmbH • 87663 Lengenwang,<br />
K&S Anlagenbau GmbH • 89312 Günzburg,<br />
GÜNZBURGER STEIGTECHNIK •<br />
PLZ 9<br />
90431 Nürnberg, HG Hans Geiger Formenbau<br />
GmbH • 90449 Nürnberg, iloxx<br />
AG • 90766 Fürth, UVEX WINTER HOL-<br />
DING GmbH & Co. KG • 90768 Fürth,<br />
BRUDER Spielwaren GmbH + Co. KG<br />
• 91058 Erlangen, defacto.call center &<br />
dialog • 91058 Erlangen-Tennenlohe, Der<br />
Beck GmbH • 91058 Erlangen, Wave-<br />
Light GmbH • 91522 Ansbach, OECHS-<br />
LER AG • 91781 Weißenburg, Nifco KTW<br />
GmbH • 92421 Schwandorf, HORSCH Maschinen<br />
GmbH • 93413 Cham, K+B E-Tech GmbH<br />
& Co. KG • 93426 Roding, Stangl & Co. GmbH<br />
Präzisionstechnik • 93495 Weiding, Rolladen<br />
Braun OHG • 94139 Breitenberg, Genießerbäckerei<br />
Pilger • 94330 Salching, Sturm Holding<br />
GmbH • 94424 Arnstorf, Lindner Group<br />
KG • 94474 Vilshofen-Sandbach, Fensterfabrik<br />
W. Niederhofer GmbH • 96052 Bamberg,<br />
Malzfabrik Mich. Weyermann® GmbH &<br />
Co. KG • 97285 Röttingen, eibe Produktion +<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG • 97499 Donnersdorf,<br />
InnoSenT GmbH • 97688 Bad Kissingen,<br />
Heiligenfeld GmbH • 98646 Hildburghausen,<br />
VOSSELER Umformtechnik<br />
GmbH • 98673 Eisfeld, Analytik Jena AG, NL<br />
Eisfeld • 98673 Eisfeld, Feintechnik GmbH<br />
Eisfeld • 98673 Eisfeld, Frischmann Kunststoffe<br />
GmbH • 98693 Ilmenau, IL Metronic<br />
Sensortechnik GmbH • 99092 Erfurt, N.L.<br />
Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht<br />
GmbH • 99189 Witterda, Heinemann<br />
Etiketten GmbH • 99326 Stadtilm, PRT ENER-<br />
GIETECHNIK GmbH • 99887 Georgenthal,<br />
Thüros GmbH • 99947 Bad Langensalza, TMP<br />
Fenster + Türen GmbH<br />
Nominiert als „Kommune des Jahres“<br />
01983 Großräschen, Regionaler Wachstumskern<br />
Westlausitz (RWK) • 03205<br />
Calau, Stadt Calau • 04509 Delitzsch, Stadt<br />
Delitzsch • 07952 Pausa, Stadt Pausa-Mühltroff<br />
• 08223 Falkenstein/Vogtl., Stadt Falkenstein/Vogtl.<br />
• 08468 Reichenbach, Stadt<br />
Reichenbach im Vogtland • 08485 Lengenfeld,<br />
Stadt Lengenfeld • 08523 Plauen, Stadt<br />
Plauen • 08538 Weischlitz, Gemeinde Weischlitz<br />
• 09366 Stollberg, Stadt Stollberg /<br />
Erzgeb. • 09648 Mittweida, Große Kreisstadt<br />
Mittweida • 09669 Frankenberg/Sa.,<br />
Stadt Frankenberg/Sachsen • 15745 Wildau,<br />
WFG Dahme Spreewald mbH • 15907 Lübben,<br />
Landkreis Dahme-Spreewald • 18069<br />
Rostock, Gesellschaft für Wirtschafts- und<br />
Technologieförderung Rostock mbH • 27607<br />
Geestland, Stadt Geestland • 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />
Landkreis Osterholz<br />
Kreisverwaltung • 29439 Lüchow - Dannenberg,<br />
Gesellschaft für Wirtschafts- und<br />
Beschäftigungsförderung Lüchow-Dannenberg<br />
mbH (GWBF) / Wirtschaftsförderung<br />
Lüchow-Dannenberg • 32052 Herford,<br />
Stadt Herford • 32312 Lübbecke, Stadt<br />
Lübbecke • 32545 Bad Oeynhausen, Stadt<br />
Bad Oeynhausen • 33014 Bad Driburg,<br />
Stadt Bad Driburg • 33034 Brakel, Stadt<br />
Brakel • 33154 Salzkotten, Stadt Salzkotten<br />
• 33181 Bad Wünnenberg, Stadt Bad<br />
Wünnenberg • 33334 Gütersloh, Kreisverwaltung<br />
Gütersloh • 33397 Rietberg, Stadt<br />
Rietberg • 33813 Oerlinghausen, Stadt Oerlinghausen<br />
• 34613 Schwalmstadt, Stadt<br />
Schwalmstadt • 34639 Schwarzenborn,<br />
Stadt Schwarzenborn • 35260 Stadtallendorf,<br />
Magistrat der Stadt Stadtallendorf • 35274<br />
Kirchhain, Stadt Kirchhain • 36304 Alsfeld,<br />
Stadt Alsfeld • 37281 Wanfried, Stadt<br />
Wanfried/Stadtverwaltung • 42781 Haan,<br />
Stadt Haan • 44122 Dortmund, Stadt Dortmund<br />
• 44575 Castrop-Rauxel, Stadt Castrop-<br />
Rauxel • 48624 Schöppingen, Stadt Schöppingen<br />
• 48691 Vreden, Stadt Vreden • 49477<br />
Ibbenbüren, Stadt Ibbenbüren • 51399<br />
Burscheid, Stadt Burscheid • 51789 Lindlar,<br />
Gemeinde Lindlar 53474 Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler, Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
• 54290 Trier, Landkreis Trier-Saarburg<br />
Kreisverwaltung • 54497 Morbach, Gemeindeverwaltung<br />
Morbach • 54516 Wittlich,<br />
Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich • 54550<br />
Daun, Landkreis Vulkaneifel Kreisverwaltung<br />
• 55286 Wörrstadt, Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt • 56626 Andernach, Stadt Andernach<br />
• 56727 Mayen, Stadt Mayen • 57076 Siegen,<br />
Stadt Siegen • 57368 Lennestadt, Stadt<br />
Lennestadt • 57439 Attendorn, Stadt Attendorn<br />
• 58095 Hagen, Stadt Hagen • 58507<br />
Lüdenscheid, Stadt Lüdenscheid • 58675<br />
Hemer, Stadt Hemer • 59269 Beckum, Gesellschaft<br />
f. Wifö Kreis Warendorf mbH • 59320<br />
Ennigerloh, Stadt Ennigerloh • 59335<br />
Lüdinghausen, Stadt Lüdinghausen • 59555<br />
Lippstadt, Stadt Lippstadt • 59964 Medebach,<br />
Stadt Medebach • 59969 Hallenberg,<br />
Stadt Hallenberg • 66953 Pirmasens, Stadt<br />
Pirmasens • 67346 Speyer, Stadt Speyer<br />
Wirtschaftsförderung • 70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen, Große Kreisstadt Leinfelden-<br />
Echterdingen • 71229 Leonberg, Große Kreisstadt<br />
Leonberg • 71638 Ludwigsburg, Große<br />
Kreisstadt Ludwigsburg • 71665 Vaihingen,<br />
Große Kreisstadt Vaihingen an der Enz • 73525<br />
Schwäbisch Gmünd, Große Kreisstadt Schwäbisch<br />
Gmünd • 74321 Bietigheim-Bissingen,<br />
Stadt Bietigheim-Bissingen • 74343 Sachsenheim,<br />
Stadt Sachsenheim • 74372 Sersheim,<br />
Gemeindeverwaltung Sersheim • 74523<br />
Schwäbisch Hall, WFG Schwäbisch Hall<br />
mbH • 75172 Pforzheim, Wirtschaftsförderung<br />
Zukunftsregion Nordschwarzwald<br />
GmbH • 76829 Landau in der Pfalz, Stadt<br />
Landau in der Pfalz • 77740 Bad Peterstal-Griesbach,<br />
Gemeinde Bad Peterstal-<br />
Griesbach • 85716 Unterschleißheim, Stadt<br />
Unterschleißheim • 85764 Oberschleißheim,<br />
Gemeinde Oberschleißheim • 90403 Nürnberg,<br />
Stadt Nürnberg • 90518 Altdorf, Stadt<br />
Altdorf b. Nürnberg • 91126 Rednitzhembach,<br />
Gemeinde Rednitzhembach • 91301 Forchheim,<br />
Große Kreisstadt Forchheim • 91301<br />
Forchheim, Landkreis Forchheim • 91781<br />
Weißenburg i.Bay, Landkreis Weißenburg<br />
Gunzenhausen • 94363 Oberschneiding,<br />
Gemeinde Oberschneiding • 94424 Arnstorf,<br />
Markt Arnstorf • 95<strong>02</strong>8 Hof, Stadt<br />
Hof • 95<strong>02</strong>8 Hof, Wirtschaftsregion Hochfranken<br />
e.V. • 95326 Kulmbach, Stadt Kulmbach<br />
• 96047 Bamberg, Stadt Bamberg<br />
- Wirtschaftsförderung • 96052 Bamberg,<br />
Landkreis Bamberg - Wirtschaftsförderung<br />
• 96317 Kronach, Landkreis Kronach • 96361<br />
Steinbach am Wald, Gemeinde Steinbach am<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Wald • 96450 Coburg, Stadt Coburg • 97070<br />
Würzburg, Stadt Würzburg • 97421 Schweinfurt,<br />
Stadt Schweinfurt • 99867 Gotha, Stadt<br />
Gotha<br />
Nominiert als „Premier-Kommune“<br />
04420 Markranstädt, Stadt Markranstädt<br />
• 08523 Plauen, Landkreis Vogtlandkreis<br />
• 14770 Brandenburg an der Havel,<br />
Stadt Brandenburg an der Havel • 35066<br />
Frankenberg (Eder), Wirtschaftsförderung<br />
und Regionalmanagement GmbH • 41460<br />
Neuss, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Rhein-Kreis Neuss mbH • 48683 Ahaus,<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den<br />
Kreis Borken mbH • 55469 Simmern, Kreisverwaltung<br />
Rhein-Hunsrück-Kreis • 56068<br />
Koblenz, WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
am Mittelrhein mbH • 56410 Montabaur,<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Westerwaldkreis mbH • 67304 Eisenberg,<br />
Verbandsgemeinde Eisenberg (Pfalz) • 67655<br />
Kaiserslautern, WFK-Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Stadt-und Landkreis Kaiserslautern<br />
mbH • 92318 Neumarkt, Große Kreisstadt<br />
Neumarkt i.d.Opf. • 94374 Schwarzach,<br />
Gemeinde Niederwinkling • 94469 Deggendorf,<br />
Große Kreisstadt Deggendorf • 95615<br />
Marktredwitz, Große Kreisstadt Marktredwitz<br />
Nominiert als „Bank des Jahres“<br />
<strong>02</strong>625 Bautzen, Volksbank Bautzen<br />
eG • <strong>02</strong>727 Ebersbach-Neugersdorf, Volksbank<br />
Raiffeisenbank Löbau-Zittau • 04105<br />
Leipzig, Sparkasse Leipzig • 04109 Leipzig,<br />
Volksbank Leipzig eG • 04552 Borna, VR<br />
Bank Leipziger Land eG • 07318 Saalfeld,<br />
Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt • 07407<br />
Rudolstadt, Volksbank Saaletal eG • 07545<br />
Gera, Sparkasse Gera-Greiz • 07743 Jena,<br />
Volksbank Saaletal e.G. • 09599 Freiberg,<br />
Sparkasse Mittelsachsen • 14478 Potsdam,<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam<br />
• 14943 Luckenwalde, Commerzbank AG<br />
Filiale Luckenwalde • 15926 Luckau, VR Bank<br />
Lausitz eG • 27616 Beverstedt, Volksbank eG<br />
Bremerhaven-Cuxland • 28195 Bremen, Bremer<br />
Aufbau-Bank GmbH • 29410 Salzwedel,<br />
Sparkasse Altmark West • 30159 Hannover,<br />
Sparda-Bank Hannover eG • 33330 Gütersloh,<br />
Volksbank Gütersloh eG • 35452 Heuchelheim,<br />
Volksbank Heuchelheim eG • 41460<br />
Neuss, Bürgschaftsbank NRW GmbH • 48143<br />
Münster, S Immobilien GmbH • 48249 Dülmen,<br />
Sparkasse Westmünsterland • 53474<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kreissparkasse<br />
Ahrweiler • 53747 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />
Volksbank RheinAhrEifel eG • 54550 Daun,<br />
Kreissparkasse Vulkaneifel • 54568 Gerolstein,<br />
Volksbank Eifel Mitte eG • 56068<br />
Koblenz Sparkasse Koblenz • 57627 Hachenburg,<br />
Westerwald Bank eG Volks und<br />
Raiffeisenbank • 59929 Brilon, Volksbank<br />
Brilon-Büren-Salzkotten eG • 60310 Frankfurt,<br />
Akbank AG • 63643 Büdingen, VR Bank<br />
Main-Kinzig-Büdingen eG • 64711 Erbach,<br />
Sparkasse Odenwaldkreis • 64720 Michelstadt,<br />
Volksbank Odenwald eG • 74219 Möckmühl,<br />
Volksbank Möckmühl-Neuenstadt<br />
eG • 77652 Offenburg, Volksbank Offenburg<br />
eG • 85716 Unterschleißheim, Baader Bank<br />
AG • 87629 Füssen, Sparkasse Allgäu • 91301<br />
Forchheim,Volksbank Forchheim eG • 95<strong>02</strong>8<br />
Hof/Saale, quirin bank AG • 95<strong>02</strong>8 Hof, VR<br />
Bank Hof eG • 96050 Bamberg, Sparkasse<br />
Bamberg • 97070 Würzburg, Fürstlich<br />
Castell'sche Bank Credit-Casse KGaA<br />
Nominiert als „Premier-Bank“<br />
<strong>02</strong>826 Görlitz, Volksbank Raiffeisenbank<br />
Niederschlesien eG • 08371 Glauchau, Volksbank-Raiffeisenbank<br />
Glauchau eG • 08527<br />
Plauen, Sparkasse Vogtland • 09648 Mittweida,<br />
Volksbank Mittweida eG • 14480<br />
Potsdam, Bürgschaftsbank Brandenburg<br />
GmbH • 42781 Haan, Stadt-Sparkasse Haan •<br />
56727 Mayen, Kreissparkasse Mayen • 93053<br />
Regensburg, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />
Aktiengesellschaft Zweigniederlassung<br />
Süddeutschland • 95100 Selb, Sparkasse<br />
Hochfranken<br />
Alle Firmen, alle Infos<br />
Auf www.mittelstandspreis.com/wettbewerb/nominierungsliste<br />
sind alle Unternehmen<br />
und Institutionen aufgelistet, die<br />
für <strong>2015</strong> zur Teilnahme am Wettbewerb<br />
nominiert wurden. Auch die Nominierenden<br />
kann man hier kurz im Überblick einsehen.<br />
Im Wettbewerbsportal finden Sie diese<br />
Übersicht auf www.kompetenznetz-mittelstand.de/unternehmen/nominierungsliste.
Foto: © adam121/fotolia.com<br />
Frühlingsgefühle<br />
für Unternehmer<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
22<br />
Die Frühjahrstagung der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
steht bevor und<br />
verspricht mehr als<br />
nur ein leichtes Kribbeln<br />
Frühling, das steht für neue Energie,<br />
neue Ideen, den berühmten Blick nach<br />
vorn. Auch für Unternehmer ist dies eine<br />
spannende Zeit: Die Zahlen des Vorjahres<br />
stehen fest, man zieht Bilanz. Muss<br />
sich etwas ändern? Wenn ja, wie? Wohin<br />
soll unser Weg führen? Was sind die<br />
aktuellen Trends? Wo finden wir neue<br />
Kooperationspartner? Auf Fragen wie<br />
diese hat die Oskar-Patzelt-Stiftung eine<br />
einfache Antwort: Besuchen Sie unsere<br />
Tagungen!<br />
Fulminanz in Fulda<br />
Pünktlich zum Frühlingsstart öffnet<br />
das Barockschloss in Fulda seine Pforten<br />
und empfängt die Tagungsgäste mit<br />
exzellenten Referenten und spannungsgeladenen<br />
Themen. Den Anfang macht<br />
„Verführungsexperte“ Roger Rankel. Er<br />
verrät Ihnen, wie<br />
Sie mit 5 Sekunden<br />
Schweigen 50.000<br />
Euro Umsatz erringen<br />
oder mit dem<br />
Aussprechen einer<br />
kurzen Empfehlung<br />
im richtigen Moment<br />
sogar 500.000 Euro<br />
mehr Umsatz erwirtschaften<br />
können und auch schwierigsten<br />
Kunden nicht nur ein Lächeln,<br />
sondern auch einen Auftrag entlocken.<br />
Erfolg garantiert!<br />
Jeder Unternehmer weiß: Erfolgreich<br />
sein ist vielleicht schwer, erfolgreich<br />
bleiben aber ganz bestimmt. Da will<br />
klug geworben und präsentiert werden.<br />
Wie Sie es auch ohne großen Aufwand<br />
schaffen, beispielsweise die Teilnahme<br />
am „Großen Preis des Mittelstandes“ als<br />
Alleinstellungsmerkmal vermarkten zu<br />
können, und in Print, Web, in Presse und<br />
Akzidenzien, indoor und outdoor als der<br />
dastehen, der Sie sind,<br />
als echter Gewinner<br />
nämlich, zeigt Ihnen<br />
OPS-Vorstand Petra<br />
Tröger.<br />
Für jeden Erfolg<br />
gibt es ein Rezept,<br />
womöglich sogar<br />
ein Betriebsgeheimnis, das man sicher<br />
verwahrt, womöglich mit Passwörtern<br />
schützt, aber ist das wirklich sicher?<br />
Lassen Sie sich<br />
überraschen beim 1.<br />
Live-Hacking-Event!<br />
Tobias Schrödel,<br />
„Deutschlands erster<br />
IT-Comedian“, bringt<br />
Ihnen mit Witz und<br />
Intelligenz die Welt<br />
der Hacker näher,<br />
zeigt Ihnen Sicherheitslücken<br />
auf Computern und Handys,<br />
die sie sich in Ihren kühnsten Traum<br />
nicht ausgemalt hätten und gibt Ratschläge,<br />
wie Ihre sensible Daten sicher<br />
sind und sicher bleiben.<br />
Tore, Schätze und Gebote<br />
Karat und Peter Maffay waren sich einig:<br />
Sieben Brücken und sieben dunkle Jahre<br />
müssen überwunden werden, dann<br />
steht der Erfolg ins Haus. Klingt gut,<br />
stimmt aber nicht. Denn eigentlich<br />
braucht es für den Erfolg 12 Tore und<br />
einen Berg an gesammelten<br />
Daten. Nach<br />
21 Jahren und mehr<br />
als 15.000 nominierten<br />
Unternehmen<br />
fasst Dr. Helfried<br />
Schmidt die 12 wichtigsten<br />
„Geheimnisse“<br />
des erfolgreichen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
und stabilen Mittelstandes zusammen.<br />
Gezählt, gemessen und gewogen durch<br />
Millionen Unterlagen im „Großen Preis<br />
des Mittelstandes“. Gesichtet durch<br />
mehr als 200 Juroren aus allen Teilen<br />
Deutschlands. Erfahren Sie, wie mittelständische<br />
Unternehmen trotz aller Hürden<br />
und Rückschläge teils seit Jahrhunderten<br />
erfolgreich sind.<br />
Solche Erfolge werden möglich<br />
durch einen tiefen Blick ins Innere der<br />
Unternehmen. Nicht selten findet sich<br />
hier der ein oder<br />
andere Schatz und<br />
Detlef Kahrs von der<br />
WISSENSBILANZ-<br />
DEUTSCHLAND weiß,<br />
wie Sie diese heben.<br />
Kahrs widmet sich<br />
den emotionalen<br />
Werten und Potenzialen<br />
eines Unternehmens,<br />
deckt Probleme auf, indem er Fühlaber<br />
nicht Messbares konkretisiert und<br />
für die Umwelt nachvollziehbar macht.<br />
Er sucht nach den versteckten Talenten<br />
DAS, WAS<br />
ANDERE<br />
NICHT<br />
KÖNNEN!<br />
eines jeden Mitarbeiters, macht sie sichtbar.<br />
Kahrs wird auch Ihnen zeigen, dass<br />
Unternehmen zufriedener und erfolgreicher<br />
werden, wenn die versteckten<br />
Stärken der Mitarbeiter zu Tage treten.<br />
DAS, WAS ANDERE<br />
NICHT KÖNNEN<br />
Konzept – staubfreie Produktion technischer Kunststoffartikel mit höchsten Reinraumansprüchen<br />
PREISTRÄGER<br />
Großer Preis des<br />
MITTELSTANDES<br />
Entwicklung | Konstruktion | Prototypen- & Werkzeugbau | Montage | Produktion<br />
Entwicklung | Konstruktion | Prototypenbau | Werkzeugbau | Montage | Produktion<br />
„Such nach versteckten Talenten…<br />
geh durch 12 Tore“, klingt fast schon nach<br />
einem Gebot, nicht wahr? Und auch<br />
hierfür gibt es in Fulda einen Experten:<br />
Dr. Dr. Cay von Fournier. Der promovierte<br />
Arzt und Betriebswirt<br />
ist einer der Top-Redner<br />
in Deutschland<br />
wenn es um Unternehmensentwicklung<br />
geht. Mit seinen<br />
Zehn Geboten für<br />
unternehmerischen<br />
Erfolg und seinem<br />
Konzept „UnternehmerEnergie“<br />
stellt<br />
er praxiserprobte Konzepte und Werkzeuge<br />
vor, die sich gerade im Mittelstand<br />
vielfach bewährt haben. Hätten<br />
Sie gedacht, dass Sie durch eine gesunde<br />
Lebensweise auch eine gesunde Unternehmensführung<br />
bewirken können?<br />
Schatzsuchen, Selbstreflexionen und<br />
Konzeptentwicklung und –verbesserung,<br />
das kostet Kraft. Tanken Sie auf und entspannen<br />
Sie in lockerer Atmosphäre im<br />
Wappensaal des Maritim Hotels. Lassen<br />
Sie den Tag Revue passieren, führen Sie<br />
interessante und kurzweilige Gespräche,<br />
lernen Sie neue Geschäftspartner kennen.<br />
Dieser Frühling ist ein besonderer,<br />
und wenn Sie wollen, zeigen wir Ihnen<br />
auf dem Wirtschaftsforum am 24. April<br />
in Leipzig, wie Sie ihn zu Ihrem Frühling<br />
machen. •<br />
Info<br />
11. Frühjahrstagung der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
20. März <strong>2015</strong><br />
Maritim Hotel am Schlossgarten Fulda<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.mittelstandspreis.com/tagungen/<br />
fulda.html<br />
30 JAHRE ERFAHRUNG<br />
30 JAHRE ERFAHRUNG<br />
250 Mitarbeiter<br />
250 Mitarbeiter<br />
65 Spritzgussmaschinen<br />
65 von Spritzgussmaschinen<br />
150 kN bis 5.000 kN<br />
von 150 kN bis 5.000 kN<br />
Gasinnendruck- und Tandemverfahren<br />
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Insert- und Mehrkomponententechnik<br />
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Reinraumproduktion ab Mai <strong>2015</strong><br />
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Tel: 05492 9656-0 | Fax: 05492 9656-156<br />
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■ Reinraumtechnik<br />
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Oskar-Patzelt-Stiftung | Bundesgeschäftsstelle | Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />
5. SEPTEMBER <strong>2015</strong> – MARITIM HOTEL DRESDEN<br />
Preisverleihung für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin/Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
140,– zzgl. MwSt. je Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 0351 216-1018<br />
12. SEPTEMBER <strong>2015</strong> – MARITIM HOTEL DÜSSELDORF<br />
Preisverleihung für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland,<br />
Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
Anzahl:<br />
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,<br />
durch des Frühlings holden, belebenden<br />
Blick, im Tale grünet Hoffnungsglück…“<br />
Viele von Ihnen kennen diese Zeilen<br />
wahrscheinlich noch aus der Schule.<br />
Johann Wolfgang von Goethes Osterspaziergang<br />
ist nicht nur ein prägendes<br />
Stück deutscher Literatur, es ist auch ein<br />
Mutmacher, ein Gedicht, das Hoffnung<br />
und Zuversicht bringt.<br />
Es erzählt vom Winter, der in den<br />
letzten Zügen liegt, vom Tauwetter und<br />
vom Neubeginn. Etwas Neues ist im Entstehen,<br />
ein Ausblick auf Chancen, Möglichkeiten<br />
und Erwartungen.<br />
Es erzählt auch davon, dass sich die<br />
Welt weiterdreht. Der Wandkalender<br />
lässt die Tage genauso schnell – oder<br />
langsam – verstreichen, wie eh und je.<br />
Licht soll es<br />
werden!<br />
Das Rad der Zeit lässt sich nicht aufhalten,<br />
es lässt sich nicht einmal merklich<br />
verlangsamen oder beschleunigen. Der<br />
Zeit ist es egal, ob wir manche Dinge<br />
gerne etwas ausgiebiger genießen möchten<br />
oder manche Sachen lieber etwas<br />
schneller „vom Tisch“ haben würden.<br />
Das Jubiläumsjahr des „Großen Preis<br />
des Mittelstandes´“ ist Geschichte. Aber<br />
es ist eine schöne Geschichte, gespickt<br />
mit vielen Erlebnissen und Begegnungen,<br />
die die Zeit überdauern werden.<br />
Anfang des Jahres fällt es mitunter<br />
schwer, von solch schönen Erlebnissen<br />
loszulassen, genauso wie es sich manchmal<br />
schwer anfühlt, den schier unbezwingbaren<br />
Berg zu erledigender Dinge<br />
im neuen Jahr anzugehen. Der Januar ist<br />
„Scharniermonat“, und es ist gut, dass es<br />
solche Scharniere gibt. Es sind die wichtigen<br />
Bindeglieder zwischen alt und neu,<br />
vergangenen und zukünftigen Leistungen,<br />
zwischen Bilanz und Idee, zwischen<br />
Durchatmen und Durchstarten.<br />
Den besten Ansporn dafür liefert die<br />
Natur selbst. Wir erleben es täglich, wenn<br />
wir aufstehen oder nach Hause gehen.<br />
Die Sonne erinnert uns daran, dass es<br />
aufwärts geht, die ersten Krokusse, dass<br />
auf jeden noch so harten Winter ein Frühjahr<br />
folgt. Die Tage werden wieder länger<br />
und heller.<br />
Lassen sie uns diese Tage nutzen!<br />
Lassen Sie es, ganz im Sinne des diesjährigen<br />
Mottos, Licht werden. Im Alltag, im<br />
Unternehmen genauso wie im Privaten.<br />
Und siehe da: Die Zeit lässt sich doch<br />
ein wenig austricksen. Denn je heller das<br />
Licht, desto länger der Tag.<br />
Ich wünsche Ihnen einen guten<br />
Start in den Frühling. Und viel Freude<br />
beim Entdecken der ersten Frühblüher.<br />
Ihre Petra Tröger<br />
140,– zzgl. MwSt. je Karte<br />
Anzahl:<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>02</strong>11 5209-0<br />
26. SEPTEMBER <strong>2015</strong> – MARITIM HOTEL WÜRZBURG<br />
Preisverleihung für Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen<br />
Anzahl:<br />
140,– zzgl. MwSt. je Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />
7. NOVEMBER <strong>2015</strong> – MARITIM HOTEL BERLIN<br />
Bundesball – Verleihung der Sonderpreise<br />
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Docking System.<br />
Intelligente Arbeitsplatzvernetzung.<br />
150,– zzgl. MwSt. je Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />
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* Die Reservierung der Hotelzimmer erfolgt nur direkt bei den Maritim Hotels bis<br />
spätestens vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />
www.assmann.de
Foto: robert / fotolia.com<br />
Kompetenz<br />
für Kommunen<br />
Konstruktive Wirtschaftsförderung ist<br />
vor allem im kommunalen Bereich ein<br />
unabdingbarer Erfolgsfaktor. Heiner<br />
Kleinschneider zeigt in seinem Buch,<br />
dass auch ehemals strukturschwache<br />
Regionen das Zeug zum Sieger haben<br />
Foto: © Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den Kreis Borken mbH<br />
Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
bei Firma Spaleck in Bocholt.<br />
Foto: © Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den Kreis Borken mbH<br />
Dr. Heiner Kleinschneider<br />
Wirtschaft<br />
30<br />
Jedes Jahr verleiht die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
im Rahmen des „Großen Preises<br />
des Mittelstands“ den Preis „Kommune<br />
des Jahres“ um die besten Konzepte zur<br />
Weiterentwicklung der regionalen Infrastruktur<br />
zu würdigen. 2012 konnte Dr.<br />
Heiner Kleinschneider, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den Kreis Borken mbH, den Preis für<br />
die Premier-Kommune des Jahres entgegennehmen.<br />
Seine langjährigen und profunden<br />
Erfahrungen hat Kleinschneider<br />
jetzt in einem Buch zusammengefasst.<br />
Unter dem Titel „Grundlagen und Praxis<br />
der kommunalen Wirtschaftsförderung“<br />
gibt der Wirtschaftsexperte hier wertvolle<br />
Einblicke und Hinweise zur strukturellen<br />
Entwicklung und Verbesserung<br />
von Kommunen. Das P.T. Magazin sprach<br />
kürzlich in einem Interview mit Kleinschneider<br />
über den Umgang mit Standortnachteilen,<br />
die Bedeutung regionaler<br />
Wirtschaftsentwicklung und die Rolle<br />
des unternehmerischen Mittelstandes.<br />
P.T.: Was hat Sie veranlasst, ein Buch zur<br />
kommunalen Wirtschaftsförderung zu<br />
schreiben?<br />
Dafür gibt es zwei ganz einfache<br />
Gründe: Zum einen ist die Wirtschaftsförderung<br />
eine der wichtigsten kommunalen<br />
Aufgaben, deren Bedeutung aber<br />
gelegentlich in Politik und Verwaltung<br />
unterschätzt wird. Zum anderen besteht<br />
Informationsbedarf – kompakt und praxisorientiert.<br />
Außerdem – das ist noch<br />
ein dritter Grund – hat es mir Freude<br />
gemacht, dieses Werk zu schreiben.<br />
Wer sind die Käufer Ihres Buches?<br />
In erster Linie natürlich Wirtschaftsförderungen<br />
– für den eigenen Gebrauch,<br />
zur Information von neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, ebenso auch<br />
zur Weitergabe an Kommunalpolitiker,<br />
Bürgermeister und Verwaltungsleitungen.<br />
Kammern, Verbände und Kreditinstitute<br />
zeigen ebenfalls Interesse. Und<br />
natürlich auch Unternehmer und Unternehmerinnen,<br />
die sich um die Wirtschaftsförderung<br />
Gedanken machen.<br />
Wie kann kommunale Wirtschaftsförderung<br />
die örtliche und regionale Wirtschaftsentwicklung<br />
voranbringen?<br />
Indem konkrete betriebliche Unterstützung<br />
gegeben wird. Und indem<br />
die wirtschaftsorientierte Infrastruktur<br />
möglichst gut gestaltet wird. Nehmen<br />
Sie zum Beispiel die Gründungsberatung.<br />
Gut beratene Gründer gründen<br />
besser – das ist eine Binsenweisheit.<br />
Und deren Unternehmen zeigen bessere<br />
Entwicklungsmöglichkeiten. Oder<br />
nehmen Sie die Innovationsberatung:<br />
Ich könnte auf Anhieb Dutzende Unternehmen<br />
aus „meiner“ Region nennen,<br />
die durch Innovationsberatung und<br />
Innovationsunterstützung deutliche<br />
Entwicklungssprünge erzielen konnten.<br />
Und konsequent expandiert haben.<br />
Die Bereitstellung von Gewerbeflächen<br />
oder auch die Ausstattung mit schnellen<br />
Datenleitungen sind weitere Arbeitsfelder,<br />
deren Wirkung auf Beschäftigung<br />
und Arbeitsplätze auf der Hand liegt.<br />
Und vieles mehr…<br />
Was Ihre Region betrifft: Der Kreis Borken<br />
im Münsterland gilt inzwischen<br />
als Beispiel dafür, wie Strukturprobleme<br />
überwunden werden konnten. Zu<br />
Recht?<br />
Die Fakten sprechen für sich. Vor 30 Jahren<br />
war der Kreis Borken wirtschaftlich<br />
eher ein Armenhaus. Die dominierenden<br />
Branchen „Textil“ und „Bekleidung“<br />
schrumpften dramatisch, und die Grenzlage<br />
zu den Niederlanden galt als gravierender<br />
Standortnachteil. Seither hat<br />
sich der Kreis Schritt für Schritt zu einem<br />
wirtschaftlichen Tausendfüßler gewandelt<br />
– mit moderner Branchenstruktur,<br />
hoher Gründungsintensität und spürbarer<br />
Innovationsdynamik. Wirtschaftliches<br />
Rückgrat sind weltweit operierende<br />
mittelständische Unternehmen. In diesen<br />
30 Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätze<br />
um fast 60 % gestiegen – bei einem<br />
gleichzeitigen Rückgang der zuvor dominierenden<br />
Branchen um über 70 %. Die<br />
Schaubilder zeigen die Dynamik der<br />
Wirtschaftsentwicklung im Kreis Borken<br />
im Vergleich zu Bund und Land.<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
Index am 30. Juni 1984 = 100<br />
Kreis Borken<br />
Westdeutschland<br />
Land NRW<br />
100<br />
1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />
seit 1984 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte am Arbeitsort<br />
Quellen: Bundesagentur für Arbeit und Kreis Borken<br />
(15.2 - Kreisentwicklung)<br />
Kann man diesen Erfolg auf die<br />
kommunale Wirtschaftsförderung<br />
zurückführen?<br />
Zunächst ist das natürlich ein Erfolg der<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Die kommunale Wirtschaftsförderung<br />
auf Orts- und auf Kreisebene<br />
hat hierfür wichtige Rahmen-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
bedingungen geschaffen, wie sie zum<br />
Beispiel in meinem Buch beschrieben<br />
werden. Aber auch andere haben tatkräftig<br />
zum Erfolg beigetragen, etwa<br />
Hochschulen, Kammern und Verbände,<br />
die Kreditwirtschaft, Bildungseinrichtungen,<br />
beratende Berufe, staatliche<br />
Verwaltungsstellen und Fördermaßnahmen.<br />
Nicht zu unterschätzen war und<br />
ist dabei auch das persönliche Engagement<br />
der Beteiligten, und zwar auf allen<br />
Ebenen. Für den Kreis Borken mit einer<br />
106 km langen Grenze zu den Niederlanden<br />
kommt hinzu, dass diese Grenze<br />
durchlässig geworden ist. So wurde aus<br />
einer Randlage in Deutschland eine zentrale<br />
Lage in Europa.<br />
Die Exportquote kann allerdings mit<br />
den Vergleichswerten von Bund und<br />
Land nicht mithalten. Überrascht Sie<br />
das?<br />
Nein. Das Exportverhalten passt zu der<br />
relativ kleinteiligen und mittelständisch<br />
geprägten Wirtschaftsstruktur. Es ist aber<br />
durchaus bemerkenswert, wie die Quote<br />
– ausgehend von einem sehr geringen<br />
Niveau – dynamisch angestiegen ist. Da<br />
50%<br />
Deutschland<br />
45%<br />
Land NRW<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
Kreis Borken<br />
20%<br />
1995 2000 2005 2010<br />
Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe<br />
seit 1995 in Betrieben mit im Allgemeinen<br />
20 und mehr tätigen Personen<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt, IT.NRW und Kreis Borken<br />
(15.2 - Kreisentwicklung)<br />
zeigt sich, wie stark inzwischen selbst<br />
kleine und mittlere Unternehmen auf<br />
den Weltmärkten unterwegs sind. Und<br />
man muss bedenken, dass viele dieser<br />
Unternehmen als Zulieferer für deutsche<br />
Hersteller arbeiten, deren Produkte<br />
dann exportiert werden. Diese Zulieferungen<br />
an heimische Kunden werden<br />
statistisch natürlich nicht als Exporte<br />
gezählt .<br />
Die Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />
hat der nordrheinwestfälische<br />
Wirtschaftsminister Garrelt<br />
Duin in einem Gespräch mit Ihnen<br />
ausdrücklich bestätigt.<br />
Ja. Ich habe ihm vor kurzem ein druckfrisches<br />
Exemplar meines Buches übergeben.<br />
Dabei hat er auf die Rolle hingewiesen,<br />
die die heimischen innovativen<br />
Mittelständler für die Wirtschaftsdynamik<br />
innehaben. In dem Gespräch hat er<br />
ausdrücklich betont, wie wichtig und<br />
unverzichtbar die enge Zusammenarbeit<br />
des Wirtschaftsministeriums NRW mit<br />
den kommunalen Wirtschaftsförderungen<br />
sei.<br />
Ist das Buch ein Rezeptbuch für erfolgreiche<br />
Wirtschaftsförderung?<br />
Wer ein Rezeptbuch sucht, wird enttäuscht<br />
sein. Aber nur auf den ersten<br />
Blick. Wirtschaftsförderung „von der<br />
Stange“ gibt es nämlich nicht. Es kommt<br />
immer auf die jeweiligen regionalen<br />
Strukturen an, auf vorhandene Stärken<br />
und Schwächen, Chancen und Risiken.<br />
Daran muss sich die Wirtschaftsförderung<br />
orientieren. Das macht die Aufgabe<br />
reizvoll, aber auch anspruchsvoll. Dabei<br />
leistet das Buch praktische Hilfestellung.<br />
Man erhält Orientierung und Wegweisung.<br />
Was antworten Sie denen, die die Wirtschaftsförderung<br />
als Aufgabe sehen,<br />
bei der man in Zeiten knapper Kassen<br />
sparen könne?<br />
Das ist eine falsche Sicht der Dinge. Man<br />
muss vom Ergebnis her denken. Wirtschaftsförderung<br />
ist eine Investition in<br />
die ökonomische Zukunft der Region.<br />
Wer nicht ausreichend investiert, verliert<br />
den Anschluss.<br />
Der Nutzwert Ihres Buches für Wirtschaftsförderer,<br />
Bürgermeister und<br />
Kommunalpolitiker liegt auf der Hand.<br />
Aber ist das Buch auch für mittelständische<br />
Unternehmer lesenswert?<br />
Unbedingt. Und ich empfehle, es gegebenenfalls<br />
auch an die politischen Entscheidungsträger<br />
vor Ort weiter zu<br />
geben. Zumindest dann, wenn man die<br />
kommunalpolitische Diskussion um<br />
die bestmögliche Wirtschaftsförderung<br />
bereichern will. •<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
Über das Buch:<br />
Heiner Kleinschneider:<br />
„Grundlagen und Praxis der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung“.<br />
NeomediaVerlag, 80 Seiten, 19,80 Euro<br />
ISBN: 978-3931334239.<br />
Erhältlich unter<br />
komm.wirtschaftsfoerderung@gmail.com
Garantiert?<br />
Ist nichts mehr.<br />
Warum Einlagensicherungen und<br />
Garantien bei Banken, Staatsanleihen<br />
und Versicherungen wertlos sind<br />
Bilder: Ken Teegardin / flickr.com,<br />
© Swapan / fotolia.com<br />
Wirtschaft<br />
34<br />
Quelle: © Statista 2014<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Alle Garantien, in deren Sicherheit man<br />
sich wiegt, haben keinen absoluten<br />
Wert. Denn all diese Garantien sind an<br />
Bedingungen geknüpft, an gesetzliche<br />
Rahmen, politische Rechtssicherheit<br />
und nicht zuletzt auch an das Ausfallrisiko<br />
des Garantiegebers. Die Suche<br />
nach „Total-Return-Investments“, bei<br />
denen man am Ende 100% seines Investments<br />
zurück bekommt, bedeutet in der<br />
Regel 40-800 Seiten Emissionsbedingungen<br />
lesen zu müssen. Das macht<br />
selten jemand, auch so gut wie kein<br />
Berater vor dem Verkauf dieser „Garantiezertifikate“.<br />
Erst am Ende der Laufzeit<br />
reibt sich der Anleger die Augen,<br />
wenn neben den bisweilen mehr als 8%<br />
Vertriebs- und Verwaltungskosten auch<br />
noch Einkommensteuer auf die Rückzahlung<br />
gefordert wird und das Investment<br />
von Anfang an nahezu sichere Verluste<br />
brachte. Unter Garantie hatte der Anleger<br />
etwas anderes verstanden.<br />
Welche Altersvorsorgeprodukte besitzen Sie?<br />
Lebensversicherung<br />
Riester-Rente<br />
Betriebliche Altersvorsorge<br />
Sonstiges<br />
Nichts<br />
Rürup-Rente<br />
Aktienfonds-Sparplan<br />
Banken-Sparplan<br />
4%<br />
16%<br />
23%<br />
11%<br />
37%<br />
35%<br />
16%<br />
Anteil der Befragten in %<br />
0 10 20 30 40 50<br />
23 Prozent der befragten Personen waren<br />
der Meinung, dass jeder selbst durch private<br />
Altersvorsorge für eine angemessene Rente<br />
sorgen sollte.<br />
Garantiert gutes Ranking-Marketing<br />
der Vermögensverwalter<br />
Jahr für Jahr lassen sich Bankiers zu den<br />
besten Vermögensverwaltern küren. Die<br />
Fachpresse lässt sich das Ranking dabei<br />
durch Abnahme von Sonderdrucken<br />
oder Inserate bezahlen und die dem<br />
Leser garantierte Mühelosigkeit für die<br />
sorgenfreie Auswahl eines Bankhauses<br />
oder Vermögensverwalters erweist sich<br />
spätestens dann als Irrtum, wenn die<br />
eine oder andere dubiose Duftspur ruchbar<br />
wird. Denn erst eine genaue Analyse<br />
der Konditionen und Geschäftsmodelle<br />
lässt erahnen, wo mehr Schein als Sein<br />
dahinter steckt.<br />
44%<br />
Garantiert zu wenig Eigenkapital<br />
Angeblich aus Wettbewerbsgründen<br />
hat die EU die Vorschriften zur<br />
Solvabilität (Eigenmittelausstattung)<br />
von Banken gelockert. Nötig<br />
wäre stattdessen eher eine Verschärfung<br />
gewesen. Somit trägt der<br />
Kunde das Risiko, dass seine Bank<br />
eingetretene Risiken – etwa in der<br />
Form von Spekulationsverlusten –<br />
nicht aus eigener Kraft ausgleichen<br />
kann. Die Möglichkeit, sich von<br />
einer Bank in eine Spielbank zu verwandeln,<br />
war Mitte 20<strong>02</strong> durch das<br />
„Gesetz zur weiteren Fortentwicklung<br />
des Finanzplatzes Deutschland“<br />
möglich geworden.<br />
Einlagensicherung der Privatbanken<br />
garantiert ohne Wert<br />
Im Nachgang zur Pleite der deutschen<br />
Tochtergesellschaft der<br />
Lehman-Brothers-Bank stellte<br />
das Landgericht Berlin 2010 fest:<br />
„Für Bankkunden besteht grundsätzlich<br />
kein Rechtsanspruch auf<br />
Leistungen aus dem Einlagensicherungsfonds<br />
der privaten Banken.“<br />
Soweit die gesetzliche Einlagensicherung<br />
eingetreten ist, zeigt sich<br />
am Fall „Phoenix Kapitaldienst GmbH“,<br />
dass sich die Abwicklung praktisch über<br />
Jahre hinziehen kann – ohne Erstattung<br />
von entgangenen Zinsen, deklarierten<br />
Scheingewinne und außergerichtlichen<br />
Kosten. Die gute Absicht des Gesetzgebers<br />
besagt, dass seit Mitte 2009 die<br />
Auszahlung auf 30 Tage befristet wurde.<br />
Garantiert wird kein Bankenverband<br />
darüber Auskunft geben, wo sich denn<br />
der sogenannte Garantiefonds befindet,<br />
um wieviel Geld es sich handelt und wie<br />
es derzeit angelegt ist.<br />
Garantiert keine Gewährsträgerhaftung<br />
oder Anstaltslast<br />
Insbesondere im Bereich der Sparkassen<br />
garantiert der Staat seit Jahren nicht<br />
mehr für ausreichendes Eigenkapital.<br />
Die freiwillige gegenseitige Haftung<br />
innerhalb auch dieser Bankengruppe<br />
verbessert die Chance, von Insolvenzen<br />
nicht betroffen zu sein, im Ernstfall wird<br />
ein marodes Institut mit einem anderen<br />
zur Abwicklung verschmolzen. „Deutsche<br />
Sparer müssen sich keine Sorgen<br />
machen“, versicherte ein Sparkassen-<br />
Präsident. Das ist in etwa so, wie wenn<br />
der schwerkranke Patient zum Arzt<br />
geht und meint „Sagten Sie nicht vor<br />
12 Monaten, ich müsste mir über meine<br />
Gesundheit keine Sorgen machen?"<br />
Worauf der Arzt antwortet: „Da war das<br />
ja auch noch so."<br />
Garantiert ist keine Garantieleistung in<br />
der Lebensversicherung<br />
Es gibt zahleiche Möglichkeiten bei<br />
Verschlechterung der Finanzlage des<br />
Lebensversicherers die Leistungen herabzusetzen:<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Worauf legen Sie bei Ihrer Altersvorsorge besonderen Wert?<br />
höchstmögliche<br />
Sicherheit<br />
höchstmögliche Renditechancen<br />
32%<br />
3%<br />
15%<br />
ich weiß nicht / k. A.<br />
• Herabsetzung der künftigen laufenden<br />
Überschussbeteiligung<br />
(Wirkung auf Verminderung von<br />
Ablaufleistungen aus Überschüssen,<br />
Überschussrenten und auf<br />
nicht garantierte Prämienhöhe,<br />
soweit mit Überschüssen verrechnet)<br />
• Kürzung der noch nicht verbindlich<br />
zugesagten Schlussüberschüsse<br />
• Auflösung stiller Reserven mit<br />
der Folge der Verminderung der<br />
gesetzlichen Beteiligung an den<br />
Bewertungsreserven sowie Verminderung<br />
der Zinsüberschüsse<br />
• Zusätzliche Rückversicherung zur<br />
Erzielung erfolgswirksamer Rückversicherungsprovisionen,<br />
mit<br />
negativem Effekt auf künftige Kostenüberschüsse<br />
• Prämienerhöhungen (auch der<br />
garantierten Prämie) bzw. Herabsetzung<br />
künftiger und laufender<br />
garantierter Leistungen, soweit<br />
gesetzlich vorgesehen und vertraglich<br />
nicht ausgeschlossen<br />
• Auf ein Jahr befristete Herabsetzung<br />
auch der garantierten Rückkaufswerte<br />
50%<br />
eine ausgewogene<br />
Mischung aus Sicherheit<br />
und Renditenchancen<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Quelle: GfK<br />
Jedem zweiten Deutschen ist eine „ausgewogene Mischung aus Sicherheit und Renditechancen“<br />
wichtig für ihre Altersvorsorge. Der Haken: Es gibt kaum noch Sicherheiten<br />
• Übertragung von Teilen der oder<br />
aller Versicherungsbestände auf<br />
einen anderen Versicherer<br />
• Übertragung der Versicherungsbestände<br />
auf Protektor, notfalls unter<br />
Kürzung der garantierten Leistungen<br />
um bis zu 5 % (Voraussetzung:<br />
sofern überhaupt durch die Branche<br />
finanzierbar)<br />
• Vorläufiges Zahlungsverbot auf<br />
Anordnung der Aufsichtsbehörde<br />
• Herabsetzung auch der garantierten<br />
Versicherungsleistungen durch<br />
die Aufsichtsbehörde im erforderlichen<br />
Umfang, entsprechend dem<br />
noch zur Verfügung stehenden<br />
Deckungskapital, § 89 II VAG zur<br />
Vermeidung einer Insolvenz<br />
• Insolvenz mit ggf. Beendigung der<br />
Versicherungsverträge und Auszahlung<br />
der jeweils noch vorhandenen<br />
Deckungsmittel.<br />
Einen Run auf Lebensversicherer müssen<br />
diese nicht fürchten, weil diese ja sofort<br />
zur Abwehr die Rückkaufswerte beliebig<br />
und je für ein Jahr befristet einfach per<br />
Vorstandsbeschluss ohne die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) herabsetzen können. <br />
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Wirtschaft<br />
36<br />
Garantiert keine Garantie betrieblicher<br />
Altersversorgung über den Pensionssicherungsverein<br />
(PSVaG)<br />
Normale Arbeitnehmer werden<br />
damit beruhigt, dass der PSVaG bei<br />
einer Insolvenz des Arbeitgebers einspringt.<br />
Wer die Details der Leistungen<br />
studiert, stellt überrascht fest,<br />
dass ab einem Sicherungsfall der Mitarbeiter<br />
nicht mehr an Überschüssen<br />
bzw. Wertsteigerungen partizipiert –<br />
damit können bis zu mehr als 50% der<br />
Leistungen eingebüßt werden. Sollte<br />
das Vermögen hingegen bei einem<br />
Träger der Altersversorgung wegen<br />
dessen Insolvenz verlorengehen, so<br />
leistet der PSVaG schlicht gar nichts.<br />
Garantierte Sonderabgaben und<br />
Steuern zur Rettung von Finanzhäusern<br />
oder Staaten<br />
Es sind nicht die Aktionäre, sondern<br />
die kleinen Sparer, die wegen Hoffnung<br />
auf ein Prozent mehr Rendite,<br />
wegen staatlicher Förderung oder<br />
wegen Garantien zum Beispiel auf<br />
Kapitalerhalt und Garantiezins ihr<br />
Geld denjenigen anvertraut haben,<br />
die später das Problem haben, wie<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Quelle: Gwydion M. Williams/flickr.com/CC BY 2.0<br />
Zyprische Schuldentilgung: Einfach die Bankkunden<br />
an den Verlusten beteiligen. Und das ist nur<br />
eine der vielen denkbaren Möglichkeiten, fachmännisch<br />
Geld zu vernichten.<br />
sie den von diesen Kleinsparern<br />
geforderten Ertrag erwirtschaften<br />
sollen. Letztlich gehört das meiste<br />
Kapital den Kleinsparern, wird eingesammelt<br />
und weltweit im Finanzkreislauf<br />
herumgereicht.<br />
Würden bei Bankenpleiten in<br />
Deutschland nur die Großgläubiger<br />
und Aktionäre der Banken herangezogen,<br />
dann würde es Lebensversicherer,<br />
Pensionskassen und Versorgungswerke<br />
treffen. Als die EU gefordert<br />
hat, dass unterstützte Banken ihre<br />
Nachrangdarlehen nicht mehr bedienen<br />
dürfen, sagte der Gesamtverband<br />
der Versicherungswirtschaft<br />
(GDV) bereits, die Versicherer würden<br />
jetzt die Riesterrenten u.a. kürzen<br />
(was dann ohnehin erfolgte) und<br />
bei Banken künftig kein Geld mehr<br />
investieren. Auch kann der Gesetzgeber<br />
durch eine „Sondersteuer auf<br />
Einlagen“ die Einlagensicherung bei<br />
Kontoguthaben und Versicherungsvermögen<br />
faktisch aushebeln. Die<br />
neue Methode, die Bankkunden in<br />
Zypern an den Verlusten zu beteiligen,<br />
ist nur eine von vielen denkbaren<br />
Varianten, den Finanzhäusern<br />
zu spät das notwendige<br />
Eigenkapital zur Verfügung<br />
zu stellen – und dies ohne<br />
große Aussichten, defizitäre<br />
Aufsichtsbehörden später in<br />
Regress nehmen zu können.<br />
Garantierte Ausweitung der<br />
Staatsschulden<br />
Während griechische Anleger<br />
bis vor einiger Zeit gerne<br />
bei deutschen Kreditinstituten ihr Geld<br />
in Sicherheit gebracht haben, ist bei<br />
Deutschen vermehrt eine Nachfrage<br />
nach Schweizer Anlagen bei Banken und<br />
Lebensversicherungen auch durch ganz<br />
normale Altersvorsorgesparer festzustellen.<br />
Der Bedarf nach Sicherheit ist<br />
so groß, dass der deutsche Staat sich<br />
kurzfristig auch ganz ohne Zinsen verschulden<br />
kann.<br />
Wir leben über unsere Verhältnisse -<br />
aber garantiert noch immer nicht standesgemäß<br />
Geld entsteht nicht durch Arbeit, indem<br />
jemand dafür bezahlt wird, und dem<br />
Staat seinen Anteil an Steuern abgibt.<br />
Es entsteht vielmehr aus dem Nichts,<br />
nach der Formel:<br />
„Geld,<br />
verschwindet …<br />
Geld, kommt<br />
zurück.“<br />
Pink Floyd, Money<br />
schaden sie dort auch<br />
nichts, führen also<br />
z. B. auch nicht zu Inflation.<br />
Einzige Ausnahme ist die<br />
Gewährung von Darlehen<br />
zur Immobilienfinanzierung<br />
– hier ist der Effekt jedoch<br />
begrenzt auf die Steigerung<br />
der Immobilienpreise. Diese<br />
sind aber noch ausgesprochen<br />
niedrig und reichen<br />
heute in den meisten Lagen noch nicht<br />
wieder an das Niveau von 1994 heran.<br />
Die Nachfrage von Privat- und Lebensversicherern<br />
nach sicheren Anlagen<br />
kann wohl nur durch eine Ausweitung<br />
der Geldaufnahme des Staates gedeckt<br />
werden.<br />
Solange die Bürger willens sind, für<br />
die Staatsschulden und Zinsen aufzukommen,<br />
ist die Rückzahlung garantiert.<br />
Wenn nicht mehr, kann jeder Staat<br />
für sich entscheiden, ob und wieviel er<br />
zurückzahlen möchte. •<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
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wieder vernichtet. Und da die einen 100<br />
Mrd. EUR aus dem Nichts geschaffen<br />
werden, und nicht irgendwo für Zinsen<br />
geliehen werden müssen, lohnt sich dies<br />
bereits dann, wenn nur sehr geringe<br />
Zinsen verlangt werden, die zumindest<br />
die Verwaltungskosten decken. Die Verwaltungskosten<br />
sind deshalb gering,<br />
weil über die Vergabe des Geldes ein<br />
einfacher Beamter wöchentlich entscheidet,<br />
der aber nichts zu entscheiden<br />
hat, weil stets von vornherein feststeht,<br />
dass jeder Antrag über jede Summe<br />
bewilligt wird. Da diese Gelder in der<br />
realen Wirtschaft nicht ankommen<br />
(also z. B. nicht für reale Unternehmensfinanzierungen,<br />
betriebliche Investitionen<br />
oder Konsumentenkredite genutzt<br />
werden, weil das ja viel zu gefährlich ist),<br />
Über den Autor<br />
Dr. Johannes Fiala, RA (München), MBA<br />
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Geprüfter Finanz- und Anlageberater<br />
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Generation<br />
Hotdog<br />
Die Generation Y muss aktuelle und zukünftige Führungskräfte verstehen, zwischen<br />
Ihnen vermitteln und sich mit beiden entwickeln – keine leichte Aufgabe<br />
Über die Autorin<br />
Dr. Regina Mahlmann, promovierte Soziologin<br />
und Philosophin, arbeitet als Coach und<br />
Referentin in und für Unternehmen – als<br />
Sparringpartnerin für das Topmanagement<br />
und als Impulsgeberin und Begleiterin von<br />
Gruppen, insbesondere in veränderungsreichen<br />
und daher spannungsreichen Phasen<br />
eines Unternehmens. Weitere Information<br />
unter http://dr-mahlmann.de/<br />
Wirtschaft<br />
38<br />
Nach über 10 Jahren Lobliedern auf die<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten des Mainstreams<br />
der Generation Y treten allmählich<br />
ernüchternde Erfahrungen in den<br />
Vordergrund. Das hilft, Ypsiloner effektiv<br />
zu fordern und fördern. Allerdings muss<br />
ein bis dato komplett vernachlässigter<br />
Aspekt dringend berücksichtigt werden:<br />
Die Position der Ypsiloner zwischen Führungskräften<br />
der vorangegangen und<br />
Mitarbeitern der nachfolgenden Generationen.<br />
Auf Kollisionskurs<br />
Ypsiloner – inzwischen bis Mitte dreißig<br />
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Jahre alt – werden von zwei Seiten mit<br />
unterschiedlichen bis gegensätzlichen<br />
Haltungen und Werten, Ansprüchen und<br />
Forderungen konfrontiert: von ihren Vorgesetzten<br />
(Babyboomer, Generation X)<br />
und von Vertretern der „Generation Z“<br />
bzw. „Generation Game“, den ab Mitte<br />
der 1990er Jahre Geborenen, die allmählich<br />
als Auszubildende und Trainees in die<br />
Unternehmen spazieren.<br />
Während die Vorgesetzten vorzugsweise<br />
Verhaltensweisen wünschen, die<br />
nachhaltig zum Unternehmenserfolg<br />
beitragen, so etwa fachliche Kompetenz,<br />
Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Entscheidungsfreude<br />
und Ausfüllen von Führungsverantwortung,<br />
fordern die Jüngeren<br />
spielerisches Edutainment, Infotainment,<br />
Lernen via Serious Games (beispielsweise<br />
Simulationen) und Gamification. Letzteres<br />
ist aufgrund der Sozialisationserfahrung<br />
der Generation Z nur folgerichtig.<br />
Denn typischerweise sind sie mit Games<br />
unterschiedlicher Genre aufgewachsen,<br />
von digital basierten bis hin zu Pervasive<br />
Games (die Realität wird in digitale Spielhandlungen<br />
eingebunden), einschließlich<br />
Games mit Alternate (Spiele, die Grenzen<br />
zur Realität gezielt verwischen) und<br />
Augmented Reality (durch digitale Mittel<br />
erweiterte Realität) sowie digitalen<br />
Lernspielen. Der Boom von Games und<br />
Gamification wird seit Ende der 1990er,<br />
spätestens seit der Jahrtausendwende,<br />
großflächig diagnostiziert: in Kitas, Schulen,<br />
Berufsvorbereitung, Ausbildung, Universitäten<br />
bis hin zu Unternehmen.<br />
Folgen für die Ypsiloner<br />
Nach dem geltenden Grundsatz, dass<br />
Erfahrungen Präferenzen und Fertigkeiten<br />
entsprechende neuronale Verknüpfungen<br />
ausbilden, sorgt das Game-Design<br />
dafür, dass das Gehirn der Game-Sozialisierten<br />
optimal an die Regeln und Optionen<br />
der Gaming-Welt angepasst ist und<br />
weniger an die Regeln der realen Welt.<br />
Stichwortartig seien zwei dominante<br />
Facetten der Folgewirkung für Ypsiloner<br />
in Unternehmen skizziert:<br />
Facette 1: In der Praxis erweisen<br />
sich Ypsiloner als wenig resilient (Helikopter-,<br />
Curling-Eltern, Trophy Kids, egozentrische/theatralische<br />
Persönlichkeit)<br />
und risikoscheu. Sie sind als Suchmaschinenkinder<br />
wenig fähig bzw. willig,<br />
sich Kenntnisse anzueignen, Kenntnisse<br />
im Gedächtnis abrufbereit zu haben<br />
und Zusammenhänge herzustellen, verbindliche<br />
Entscheidungen zu treffen und<br />
Verantwortung zu übernehmen. In ihren<br />
Rollen als Experten und junge Führungskraft<br />
(Projektleiter) werden sie allerdings<br />
von ihren Vorgesetzten dazu angehalten,<br />
unternehmerisch zu agieren.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Facette 2: Gamesozialisierte Mitarbeitende<br />
erwarten „Spaß“ am Arbeitsplatz,<br />
also spielerisches Agieren und<br />
Experimentieren. Sie erwarten, jene<br />
Bedingungen vorzufinden, die der Logik<br />
des Spiel-Designs entsprechen. Dazu<br />
gehören Spannung, Chancen auf grandiose<br />
Siege und andere Belohnungen,<br />
einfache, klare Regeln und Anweisungen.<br />
Weiterhin zählen erreichbare und<br />
erfolgssichere Ziele dazu sowie eine Förderung,<br />
in der gewünschte Leistungssteigerungen<br />
allmählich und persönlich<br />
angepasst werden und in der permanent<br />
und unmittelbar Feedback gegeben wird.<br />
Erfahrene Führungskräfte sind gefragt<br />
Neuere Erkenntnisse legen zudem nahe,<br />
dass die jüngeren Mitarbeiter auf eine<br />
Arbeitszeit nach dem Motto „9 to 5“ und<br />
auf Trennung von Arbeit und Privatheit<br />
Wert legen. Führungskräfte müssen die<br />
Klaviatur von autoritätsgeprägtem über<br />
demokratisches bis hin zu vernetztem,<br />
agilem Führen beherrschen.<br />
Bereits diese Skizze demonstriert:<br />
Ypsiloner, insbesondere in Leitungsfunktionen,<br />
sind das Würstchen im Hotdog.<br />
Die auseinandergehenden Erwartungen<br />
verursachen zudem eine Art Loyalitätskonflikt:<br />
zu ihren Vorgesetzten als deren<br />
Mitarbeiter/in und zu ihren Unterstellten<br />
als deren Vorgesetzte. Dieser innere<br />
Konflikt wurzelt in dem Umstand, dass<br />
Ypsiloner wie die Gaming-Generation<br />
den Digital Natives zugehören. Sie sind<br />
ausgezeichnet mit virtuellen Welten vertraut,<br />
was in einer stärkeren Affinität zu<br />
ihren Mitarbeitenden mündet – eine<br />
Nähe, die sie im Arbeits- und besonders<br />
im Führungsalltag nur begrenzt ausleben<br />
können.<br />
Dieser Umstand hat Konsequenzen<br />
für Senior-Führungskräfte. Ihnen obliegt<br />
es – flankiert von der Personalabteilung<br />
– , dafür zu sorgen, dass Ypsiloner gezielt<br />
Chancen erhalten, all das zu erlernen,<br />
was sie benötigen, um zu allen Seiten,<br />
nach oben, unten, zur Seite, verantwortungsvoll<br />
handeln zu können.<br />
Um diese Lernfelder kompetent zu<br />
bedienen, etwa in den Funktionen „Mentor“,<br />
„Coach“, „Autorität“, eignen sich<br />
– trotz „Schwächen“ – gerade die (viel<br />
gescholtenen) Vertreter der vorangegangen<br />
Generationen. Diese seit Marc Prensky<br />
so genannten Digital Immigrants,<br />
geprägt von Anforderungen der analogen<br />
und digitalen Welt, verfügen im Vergleich<br />
am ehesten über jene Fähig- und<br />
Fertigkeiten, die Entscheidungsträger<br />
und Führungskräfte benötigen, um eine<br />
Organisation zukunftsfähig zu halten<br />
bzw. zu machen. Zu diesem Fächer an<br />
Fähig- und Fertigkeiten gehört maßgeblich,<br />
dank Selbstreflexion<br />
und vielfältiger<br />
Erfahrungen<br />
eigene Defizite und<br />
somit Lernfelder zu<br />
identifizieren und<br />
entsprechende Aktivitäten<br />
folgen zu<br />
lassen.<br />
Personal Mastery<br />
Das Würstchen ist<br />
beim Hot Dog das<br />
eigentlich Schmackhafte,<br />
darauf<br />
machte mich ein<br />
Vortragsteilnehmer<br />
aufmerksam. Die<br />
Ypsiloner als Würstchen<br />
zwischen den<br />
Brötchenhälften<br />
sind sowohl für<br />
sich selbst als auch<br />
in der Beziehung<br />
von Führen und<br />
Geführt-Werden<br />
in einer besonderen<br />
Lage, die zum<br />
Dilemma ausarten<br />
kann. Solange Führung<br />
noch nicht<br />
vollständig an IT-<br />
Programme und<br />
Big Data-Analysten<br />
abgegeben ist, ste-<br />
hen die gegenwärtigen erfahrenen Führungspersonen<br />
in der besonderen Verantwortung,<br />
den Ypsilonern systematisch<br />
und wiederholt Gelegenheit zu geben,<br />
Souveränität zu entwickeln. Diese „Personal<br />
Mastery“ (Peter Senge) schließt<br />
persönliche Resilienz ebenso ein wie strategische<br />
und soziale (Führungs-)Kompetenzen<br />
und zielt auf eine umfassende<br />
Entwicklung von Selbstbestimmung und<br />
Verantwortung. Personalabteilungen stehen<br />
hierbei in der Pflicht, vorbereitend,<br />
flankierend und nachbereitend zu unterstützen.<br />
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VTL Vernetzte-Transport-Logistik GmbH<br />
Werner-von-Siemens-Str. 15, 36041 Fulda
Foto: © Sergey Nivens /<br />
fotolia.com<br />
Überzeugungstäter<br />
Wie Sie nachhaltig<br />
Kundenloyalität<br />
aufbauen und worauf<br />
Sie besonders achten<br />
sollten<br />
Über das Buch<br />
Anne M. Schüller: Touchpoints.<br />
Auf Tuchfühlung mit dem Kunden von<br />
heute. Managementstrategien für unsere<br />
neue Businesswelt<br />
Gabal, 5. aktualisierte Auflage, 350 S.,<br />
29,90 Euro, ISBN: 978-3-86936-330-1<br />
Wirtschaft<br />
40<br />
Das größte Vermögen, das ein Unternehmen<br />
besitzt, ist die Loyalität seiner<br />
Kunden. Je länger es einen rentablen<br />
Kunden hält, desto mehr Gewinn kann<br />
es durch ihn erzielen. Oberstes Ziel sollte<br />
es daher sein, möglichst keinen einzigen<br />
profitablen Kunden zu verlieren, den<br />
man behalten will. Man muss aber auch<br />
wissen, wie das funktioniert.<br />
Loyalität ist freiwillige Treue. Sie entsteht<br />
aus innerer Überzeugung heraus<br />
– und nicht durch Druck oder Zwang.<br />
Kundenbindungsmaßnahmen hingegen<br />
gehen vom Unternehmen aus. Sie dokumentieren<br />
die selbstzentrierte, managementbezogene<br />
und meist immer noch<br />
arrogante Sicht der Unternehmen auf<br />
ihre Kunden. Doch kein Knebelvertrag,<br />
keine Wechselbarriere und kein noch<br />
so gut gemachtes Kundenbindungstool<br />
kann Kundentreue erzwingen. Und Treue<br />
über Punkte oder Prämien zu kaufen, ist<br />
ziemlich teuer.<br />
Vier Loyalitäten entwickeln<br />
Im modernen Marketing sprechen wir<br />
von vier Loyalitäten, die zu entwickeln<br />
sind:<br />
• die Loyalität zum Unternehmen und<br />
seinen Standorten,<br />
• die Loyalität zu den Angeboten, Services<br />
und Marken,<br />
• die Loyalität zu den Mitarbeitern<br />
und Ansprechpartnern,<br />
• die Loyalität zu den Mitgliedern der<br />
eigenen Netzwerke.<br />
Den sichtbaren Beweis für solche Loyalität<br />
tritt der Kunde durch Immer-wieder-Käufe,<br />
durch Mundpropaganda und<br />
aktive positive Empfehlungen an. Drei<br />
Phasen sind im Zuge dessen besonders<br />
zu beachten: der Einstieg in die Loyalität,<br />
Zwischendurch-Abschiede und potenzielle<br />
Gefahrenpunkte, die zu einem<br />
Ausstieg aus der Loyalität führen können.<br />
Der Einstieg in die Loyalität<br />
Der Einstieg in die Loyalität beginnt in<br />
aller Regel unmittelbar nach Vertragsabschluss<br />
oder nach einem ersten Kauf.<br />
Zunächst gilt es nun, die Kaufreue zu<br />
besiegen. Das sind letzte Zweifel daran,<br />
ob die getroffene Entscheidung eine<br />
gute war. Also muss die Richtigkeit des<br />
getätigten Kaufs bestätigt werden, und<br />
zwar so schnell wie möglich. Das kann<br />
je nach Situation gleich an der Kasse<br />
erfolgen, unmittelbar nach Vertragsabschluss,<br />
im Anschluss an einen Kauf per<br />
Telefon oder durch eine automatisierte<br />
Mail.<br />
So fragt ein Küchenhändler nach ein<br />
paar Tagen an, wie es sich in der neuen<br />
Küche so kocht. Der Optiker erkundigt<br />
sich, wie man mit der Gleitsichtbrille<br />
klarkommt. Und ein Hersteller will<br />
wissen, ob mit der Lieferung alles in<br />
Ordnung war. All dies tut man, um die<br />
sogenannten Nachkaufdissonanzen zu<br />
vermeiden. Danach heißt es, den Kunden<br />
zügig zum Zweitkauf zu führen. Es<br />
ist bekannt, dass die Schwelle, einen<br />
Aspekte Kundenbindung Kundenloyalität<br />
Wirkrichtung geht vom Anbieter aus geht vom Kunden aus<br />
Motivationshebel<br />
gekaufte Treue,<br />
Druck oder Zwang<br />
arbeitet mit<br />
Anziehungskraft<br />
Freiwilligkeit Kunde muss bleiben Kunde will bleiben<br />
Wechselmöglichkeiten<br />
eingeschränkt,<br />
mit Kosten verbunden<br />
jederzeit,<br />
uneingeschränkt<br />
Treuezeit von begrenzter Dauer zeitlich unlimitiert<br />
Hilfsmittel<br />
Verträge, Systeme,<br />
Barrieren<br />
Begeisterung,<br />
Vertrauen<br />
Konsten für Unternehmen hoch niedrig<br />
Anbieter zu wechseln, in aller Regel mit<br />
der Anzahl der getätigten Käufe sinkt.<br />
Deshalb sind weitere Kontakt- und Kaufmöglichkeiten<br />
unmittelbar einzuplanen<br />
und positiv zu gestalten.<br />
So hatte ein Onlineshop-Betreiber<br />
festgestellt, dass die Leute nach dem<br />
dritten Kauf begannen, ganz regelmäßig<br />
bei ihm zu bestellen. Daraufhin führte<br />
er Maßnahmen ein, um so schnell wie<br />
möglich diese Loyalitätsentscheidenden<br />
ersten drei Käufe zu initiieren. Er wusste:<br />
Wiederholungen mit ausbleibenden<br />
Enttäuschungen schaffen Vertrauen und<br />
schwächen den Wechselimpuls. Wenn<br />
nicht wenigstens ab und an Tuchfühlung<br />
aufgebaut wird, bröckelt die Loyalität<br />
und geht schließlich völlig verloren.<br />
In gleichem Maße steigt die Anfälligkeit<br />
für „aushäusige“ Kontakte.<br />
Zwischendurch-Abschiede<br />
Abschied tut weh, sagt wissend der<br />
Volksmund. Dies gilt auch für das Loyalitätsmarketing.<br />
Kundenkontakte haben<br />
an vielen Stellen mit einem kleinen<br />
Abschied zu tun: Service-Mitarbeiter<br />
und Auftraggeber gehen nach getaner<br />
Reparatur auseinander, die Techniker<br />
räumen nach Inbetriebnahme einer<br />
Anlage das Feld, der Kunde verlässt die<br />
Einkaufsstätte. Ein solcher Abschied ist<br />
immer ein kleiner Bruch in der Kundenbeziehung.<br />
Welche loyalitätsstärkenden<br />
Maßnahmen ergreifen Sie also in diesem<br />
Moment? So könnten Hotels nicht<br />
nur ein Willkommensgetränk, sondern<br />
auch eines zum Abschied servieren. Die<br />
Garant-Möbelhändler aus Österreich<br />
hinterlassen nach der Montage einer<br />
Küche eine „Naschlade“. In einer Schublade<br />
werden Süßigkeiten versteckt, die<br />
der Kunde wenig später überraschend<br />
entdeckt. Man stelle sich das Hallo vor,<br />
wenn die Familie Kinder hat.<br />
Der Ausstieg aus der Loyalität<br />
Für den Ausstieg aus der Loyalität gibt<br />
es zweierlei Gründe: Geld oder schlechte<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Gefühle. Hat eine Beziehung gerade erst<br />
begonnen, trägt der Kunde noch die<br />
Brille der misstrauischen Vorsicht. Selbst<br />
bei kleinen Fehlern sind Anbieter dann<br />
schnell in Gefahr. Bei überlangen Beziehungen<br />
hingegen kommt es zu Desinteresse,<br />
Langeweile und Überdruss. Jede<br />
kleine Nachlässigkeit und jede kleine<br />
Beschwerde kann nun das Ende einläuten.<br />
Weitere heikle Momente: Wenn<br />
bedingt durch das Vertragsende, durch<br />
Preiserhöhungen, fällige Jahresgespräche<br />
oder Konditionen-Anpassungen mit<br />
Kündigungen zu rechnen ist. In derartigen<br />
Fällen sollte ein positives Ereignis<br />
vorgeschaltet werden. Selbst jeder Rechnungsversand<br />
ist kritisch, denn da bilanziert<br />
der Kunde, ob Geld und Gegenwert<br />
zueinander passen. Diese Betrachtung<br />
ist höchst subjektiv, und sie wird von<br />
kurz zurückliegenden Ereignissen positiv<br />
oder negativ überschattet. Dabei sehen<br />
die Menschen nicht das, was sie sehen<br />
sollen, sondern immer nur das, was sie<br />
sehen wollen. •<br />
Anne M. Schüller<br />
Fahnen<br />
Werbeschilder<br />
Wohnen & Lifestyle<br />
Über die Autorin<br />
Anne M. Schüller ist Managementdenker,<br />
Keynote-Speaker, mehrfache Bestsellerautorin<br />
und Businesscoach. Die Diplom-<br />
Betriebswirtin gilt als Europas führende<br />
Expertin für das Touchpoint Management<br />
und eine kundenfokussierte Unternehmensführung.<br />
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Barauszahlung oder nachträgliche Anrechnung ist nicht möglich.
Employer Branding als<br />
Headquarter Strategie<br />
Wirtschaft<br />
42<br />
Für den<br />
Fachkräftemangel in<br />
deutschen Unternehmen<br />
gibt es Ursachen…<br />
und Lösungen!<br />
Nur wachsende Unternehmen bieten<br />
kreativen Mitarbeitern eine Entwicklungschance.<br />
Nur kreative Kräfte können<br />
in einem Unternehmen Wachstumsimpulse<br />
setzen, was die Führung, insbesondere<br />
die Chefs und in dieser Gruppe ganz<br />
besonders die Unternehmenseigentümer<br />
einbezieht. Dieser Beitrag postuliert,<br />
dass Personalstrategien den Unternehmen<br />
in den neuen Bundesländern eine<br />
besondere Chance bieten, zu expandieren<br />
und die gesamte Region aus der sich<br />
zunehmend verfestigenden „70%-Ecke“<br />
herauszuführen, also den sich seit nunmehr<br />
15 Jahren verfestigenden Wohlstandsabstand<br />
zum Westen von 20-30%<br />
zu überwinden.<br />
Stagnierender Aufholprozess<br />
Ungefähr seit dem Jahr 1997 stagniert<br />
der Aufholprozess der neuen Bundesländer<br />
relativ zum Westen bei etwa 70-80%,<br />
je nachdem, welche Maßzahl man<br />
nimmt, ob Produktivität oder persönliches<br />
Pro-Kopf-Einkommen. Der Kapitalmangel<br />
wurde in den ersten 15 Jahren<br />
weitgehend ausgeglichen, nicht nur in<br />
der öffentlichen Infrastruktur, auch bei<br />
den Unternehmen, insbesondere im produzierenden<br />
Sektor. Ein Problem bleibt<br />
die Persistenz der kleinteiligen Unternehmensstruktur;<br />
diese gibt es auch im<br />
Westen, ebenfalls mit entsprechendem<br />
Produktivitäts- und Einkommensabständen<br />
zum Durchschnitt. Es existieren<br />
allerdings auch viele andere Unternehmen,<br />
insbesondere Großunternehmen<br />
mit Führungszentralen, die dort 30% der<br />
Wertschöpfung konzentrieren. Hinzu<br />
kommen globale mittelständische<br />
Unternehmen, die hier in Anlehnung an<br />
den englischsprachigen Begriff für KMU<br />
“, Preise von 1995 zu Kaufkraftparitäten<br />
35 000<br />
30 000<br />
25 000<br />
20 000<br />
15 000<br />
10 000<br />
5 000<br />
0<br />
1900<br />
(kleine und mittlere Unternehmen),<br />
nämlich SME (small and medium-sized<br />
enterprises) als GME bezeichnet werden<br />
(global medium-sized enterprises). Hier<br />
handelt es sich also um mittelständische<br />
Unternehmen, oft im Familienbesitz, die<br />
international nicht nur exportieren sondern<br />
im Ausland oft auch Fertigungsstätten<br />
unterhalten.<br />
Zunehmend wird deutlich, dass die<br />
Privatisierungsstrategie eine wirtschaftliche<br />
Schieflage erzeugt hat. Anders<br />
als die Sicht der damals Regierenden<br />
geht es nicht nur um Eigentum sondern<br />
auch darum, wer das Eigentum<br />
hält. Tatsächlich wurde die postulierte<br />
Regel „Rückgabe vor Entschädigung“<br />
durch den Staat massiv unterlaufen. Im<br />
Ergebnis entstand ein Verkauf zugunsten<br />
der Staatskasse und zu Lasten früherer<br />
Eigentümer, egal ob aus dem Osten<br />
oder aus dem Westen. Die Folge für<br />
den Aufbau Ost ist, dass entweder das<br />
eigene Talent unterkapitalisiert ist oder<br />
sich kapitalkräftige Unternehmen aus<br />
dem Westen oder aus dem Ausland die<br />
entsprechenden Produktionseinrichtungen<br />
unterworfen haben. Beides verfestigt<br />
den Eindruck eines permanenten<br />
Kapitalmangels, weil die Ansiedlung von<br />
Großunternehmen oft nur über entsprechende<br />
Subventionen möglich ist, die<br />
indigenen, privaten Kleinunternehmen<br />
aus dem Osten aber tatsächlich in der<br />
Regel für Gründungs- und Expansionsstrategien<br />
unterkapitalisiert sind.<br />
1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
Deutsches Reich und Westdeutschland Ostdeutschland Vereintes Deutschland<br />
Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, 1900 - 2010 Quelle: Blum (2013)<br />
Foto: © Trueffelpix/fotolia.com<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Nach wie vor sind Ost und West unterschiedlich stark kapitalisiert.<br />
Kapitalmangel keine hinreichende<br />
Erklärung<br />
Kapitalmangel erklärt diese Stagnation<br />
nicht. Zwar gilt, dass die Kapitalzuführung<br />
eine notwendige Bedingung für<br />
den Erfolg ist, sie ist aber nicht hinreichend.<br />
So zeigen Blum et al. (2009,<br />
S. 42), dass im Jahr 2006 der Kapitalstock<br />
des Produzierenden Gewerbe pro<br />
Einwohner bei 94% des Westens lag<br />
und pro Erwerbstätigen bei 111%. Zu<br />
ergänzen ist besonders das qualifizierte<br />
Humankapital; es besteht im Sinne von<br />
Friedrich List (1841) die Notwendigkeit,<br />
es mit dem Sachkapital zu verbinden,<br />
um die bestmöglichen Kombinationen<br />
zu erzielen, die gelegentlich auch als<br />
Organisationskapital eines Unternehmens<br />
angesprochen werden. Allerdings<br />
ist es nicht einfach, in den Neuen Ländern<br />
Beteiligungen unterzubringen,<br />
denn viele Mittelständler, besonders solche,<br />
die 1972 unter Honecker enteignet<br />
worden sind, scheuen die einige Jahre<br />
vorher zwangsweise eingetragenen<br />
„Staats-Beteiligungen“ in Erinnerung an<br />
die damit verbundenen Drangsalierung<br />
und Bevormundung bei Unternehmensentscheidungen.<br />
Darüber hinaus wirkt<br />
Foto: © artisticco/fotolia.com<br />
jede Beteiligung im Erfolgsfall, also bei<br />
starkem Wachstum und Zunahme des<br />
economic value, enteignend, weil dann<br />
der Eigentümer das beträchtlich wertvoller<br />
gewordene Kapital, das dann fällig<br />
ist, dem Unternehmen aus der Privatschatulle<br />
selten zuführen kann, also<br />
nicht in der Lage ist, sein Unternehmen<br />
zurückzukaufen.<br />
Hypothese des Humankapitalmangels<br />
als Engpass<br />
Die hier verfolgte Hypothese besteht<br />
darin, dass im Osten in zweierlei Hinsicht<br />
eine Humankapitallücke besteht:<br />
Einerseits fehlt Talent, weil eine<br />
massive Abwanderung in den Westen<br />
stattgefunden hat und immer noch<br />
stattfindet, auch wenn gewisse Rückwanderungen<br />
als vielversprechend eingeordnet<br />
werden – ihr Erfolg ist allerdings<br />
bisher noch nicht wirtschaftlich<br />
messbar.<br />
Vorhandenes, aber nicht genutztes<br />
Talent spielt in den neuen Bundesländern<br />
eine erhebliche Rolle. Für beides<br />
gibt es Evidenz: Das Angebot für<br />
Führungskräfte hält sich in den neuen<br />
Bundesländern in engen Grenzen, es<br />
fehlen sehr hohe Einkommen in der Einkommensstatistik<br />
und die Erbschaftssteuerverteilung<br />
zeigt deutlich, dass<br />
östliches Eigentum im Westen vererbt<br />
wird; schließlich belegen wissenschaftliche<br />
Untersuchungen, dass Qualifizierte<br />
in der Regel nicht entsprechend ihrer<br />
Fähigkeiten am Arbeitsplatz eingesetzt<br />
sind (Ragnitz 2007).<br />
Der hier vorgetragene Vorschlag lautet,<br />
das Unternehmen als Arbeitgeber<br />
einzigartig zu positionieren, weil dies<br />
die eigene Strategiebildung stärkt und<br />
zudem Identität schafft. Genau das<br />
bezeichnet man als Employer Branding;<br />
die Employer Brand ist das arbeitsgeberspezifische<br />
Markenbemühen, das in das<br />
Employer Branding als einem strategischen<br />
Prozess zum Aufbau des Employer<br />
Brands mündet. Das umfasst alle Entscheidungen<br />
der Planung, Gestaltung,<br />
Führung und Kontrolle, die identitätsorientiert<br />
intern oder extern wirksam<br />
werden. Sie beziehen insbesondere die<br />
Personalmarketingmaßnahmen ein, mit<br />
dem Ziel, ein Unternehmen als glaubwürdige<br />
und attraktive Institution zu<br />
positionieren, bei dem es sich lohnt mitzuwirken,<br />
womit Präferenzwirksamkeit<br />
bei vorhandenen und bei potentiellen<br />
Mitarbeitern entsteht.<br />
Die Zusammenhänge verdeutlicht<br />
die folgende Abbildung. Sie unterscheidet<br />
zunächst zwischen der Außensicht<br />
des Unternehmens, dem Image, und<br />
dem Innenbild, der Identität. Diese werden<br />
auf die Marke angewendet, also das,<br />
was die Wettbewerbsdifferenzierung<br />
des Unternehmens bzw. seiner Produkte<br />
ausmacht. Dabei ist zu beachten, dass<br />
das Unternehmen hier eine Entscheidung<br />
treffen muss, ob es sich mit Produkten<br />
oder mit dem Unternehmen als<br />
Ganzes profilieren will – beides schließt<br />
sich meist aus, falls es sich nicht um eine<br />
Marken-Unternehmensnamen-Identität<br />
handelt, was bei Einproduktunternehmen<br />
der Fall ist. Aus der Sicht des Employer<br />
Brandings bietet sich das Unternehmen<br />
als Bezugspunkt an.<br />
Wichtig ist es dabei, die arbeitgeberbezogenen<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
herauszuarbeiten und dies den Zielgruppen<br />
zuzuordnen.
Wirtschaft<br />
44<br />
Arbeitgebermarkenidentität<br />
(Selbstbild der Marke)<br />
Mitarbeiter<br />
(intern)<br />
Die Markenidentität umfasst<br />
diejenigen raum- und zeitlich<br />
gleichartigen, wesensprägenden<br />
Merkmale der Marke, die<br />
aus Sicht der internen Mitarbeiter<br />
in nachhaltiger Weise<br />
den Charakter der Marke prägen<br />
Differenzierung<br />
Durch das Employer Branding werden<br />
aus Sicht der Ökonomik Informationsasymmetrien<br />
überwunden, weshalb das<br />
Unternehmen glaubhafte Signale aussenden<br />
muss. Darunter versteht man<br />
eine Kommunikation, die das Ziel hat,<br />
das Umfeld im eigenen Sinne zu beeinflussen<br />
und sich von anderen abzusetzen.<br />
Die Glaubhaftigkeit ist in erheblichem<br />
Maße davon abhängig, dass das<br />
bessere Signal billiger zu erstellen ist.<br />
Typisch ist das bei einer Durchrostungsgarantie,<br />
bei der eine Aluminiumkarosserie<br />
grundsätzlich besser abschneidet<br />
als ein, in einem Land mit schlechten<br />
Stahlqualitäten, produziertes Produkt,<br />
was man im Zweifelsfall in den Garantierückstellungen<br />
der Unternehmensbilanzen<br />
verifizieren kann.<br />
Arbeitgebermarke<br />
(Employer Brand)<br />
als Nutzenbündel mit<br />
differenzierenden<br />
arbeitgeberbezogenen<br />
Merkmalen<br />
Eine Employer Brand ist ein<br />
Nutzenbündel mit spezifischen<br />
arbeitgeberbezogenen<br />
Merkmalen, die dafür sorgen,<br />
dass sich dieses Nutzenbündel<br />
gegenüber anderen Nutzenbündeln,<br />
welche dieselben<br />
Basisbedürfnisse erfüllen, aus<br />
Sicht relevanter arbeitgeberspezifischen<br />
Zielgruppen nachhaltig<br />
differenziert.<br />
Arbeitgebermarkenimage<br />
(Fremdbild der Marke)<br />
z. B. Bewerber<br />
(extern)<br />
Das Markenimage ist ein in<br />
der Psyche relevanter externer<br />
Zielgruppen (z. B. Bewerber)<br />
fest verankertes, verdichtetes,<br />
wertendes Vorstellungsbild<br />
zukünftiger und ehemaliger<br />
MA hinsichtlich der Attraktivität<br />
eines UN's als AG<br />
Transfer des identitätsorientierten<br />
Markenverständnisses auf den<br />
Personalbereich<br />
Quellen: Böttger (2012, S. 27); Petkovic (2008, S. 68-69); Stritzke (2010, S. 53); Weinreich (2014, S. 104)<br />
Die Bedeutung der<br />
Zielgruppenidentifikation<br />
Ein wesentliches Augenmerk gilt damit<br />
der Generation Y, die die große Frage<br />
Warum (Y = englisch why) und damit die<br />
Sinnfrage des Lebens nicht nur außerhalb<br />
der Unternehmen stellt, sondern<br />
auch innerhalb der Unternehmen beantwortet<br />
wissen will. Sie steht im krassen<br />
Gegensatz zum DDR-Ingenieur Anfang<br />
der 90er Jahre, der belastungsfähig, heimatverbunden<br />
und gering bezahlt war,<br />
trotzdem aber nicht von seiner Maschine<br />
wich. In einer Untersuchung von mittelständischen<br />
Unternehmen des Produzierenden<br />
Gewerbes (Blum, Leibbrand<br />
2003) wurde sein In-Rente-Gehen als das<br />
größte Risiko für die mittelständischen<br />
Unternehmen identifiziert. Es gibt allerdings<br />
keine Patentrezepte, denn die Zielorientierung<br />
ist wichtig. Ist sie zu eng,<br />
werden zu wenige angesprochen, ist sie<br />
zu breit, wird das Signal diffus. Aber<br />
auch dann, wenn keine Signale gesetzt<br />
werden, ist das ein Signal: allerdings ein<br />
schlechtes.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Foto: © Francesco De Paoli/fotolia.com<br />
Firmenportrait<br />
Stellen Sie die Einzigartigkeit Ihres Unternehmens<br />
heraus und positionieren Sie<br />
sich klar und authentisch. Potenzielle<br />
Arbeitnehmer wird es anziehen.<br />
Fazit<br />
Nur wachsende Unternehmen können<br />
vorhandenem Personal – ohne interne<br />
Verdrängungsprozesse und damit Konflikte<br />
auszulösen – nachhaltige Entwicklungschancen<br />
geben. Neben dem Produktionsfaktor<br />
„Kapital“ spielt der Faktor<br />
„Personal“ eine zunehmend bedeutende<br />
Rolle. Will ein Unternehmen im Kampf<br />
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gerald Rynkowski<br />
um die Talente eine strategische Dominanz<br />
erzielen – egal ob als internationales<br />
Unternehmen im globalen Markt<br />
oder als lokales Unternehmen im regionalen<br />
Markt – dann sollte es sich im<br />
Hinblick auf seine Personaleigenschaften<br />
positionieren und unverwechselbar<br />
machen. Diese Strategie wird in den<br />
neuen Ländern noch zu wenig genutzt<br />
und besitzt – wie alle nationale und<br />
internationale Erfahrung lehrt – erhebliches<br />
Potential für die qualitative und<br />
quantitative Expansion. •<br />
Ulrich Blum<br />
Katharina Kubitzki<br />
VEINLAND<br />
One source, multiple solutions<br />
Innovationen anstreben, Kundenwünsche<br />
umsetzen und Arbeitsplätze schaffen – das<br />
waren die Gründungsideen des geschäftsführenden<br />
Gesellschafters Dipl. Ing. Gerald<br />
Rynkowski, der im Jahr 2006 die Veinland<br />
GmbH aufbaute. Das mittelständische Unternehmen<br />
mit heute 22 Beschäftigten und 3 Azubis<br />
entwickelt Soft- und Hardware für Schiffselektronik,<br />
unter anderem DVI-Baugruppen zur<br />
Übertragung von digitalen Bildinformationen<br />
auf Schiffen oder Datenerfassungsmodule und<br />
Wandler, um digitale/analoge Informationen in<br />
die Ethernet-Welt zu übertragen.<br />
Auf der Softwareschiene wird derzeit die<br />
Integration von neuen Controllern in die hauseigene<br />
Plattform sowie die Erfassung von Schiffs-<br />
Systemdaten zur Weiterleitung an Land vorangetrieben.<br />
So können die Betriebsparameter<br />
schnell und ohne Umweg analysiert werden,<br />
was sowohl dem Umweltgedanken Rechnung<br />
trägt als auch tatsächlich zu einer Reduzierung<br />
der Betriebskosten beiträgt. Ebenfalls setzt<br />
sich VEINLAND aktuell stark mit dem Thema<br />
Performance – sowohl von Schiffen als auch<br />
ganzer Flotten – auseinander. Hier werden<br />
komplexe Software und speziell entwickelte<br />
Hardwaresysteme harmonisch abgestimmt und<br />
zusammengebracht – eine Herausforderung für<br />
die Entwickler, die die komplexen Zusammenhänge<br />
der Schiffsbetriebstechnik in entsprechende<br />
Softwaresysteme überführen.<br />
Da sich internationale Schutzreche als<br />
extrem kosten- und zeitintensive herausgestellt<br />
haben, setzt man bei VEINLAND umso mehr<br />
auf Innovation. Das bedeutet: Schneller sein,<br />
termingerechte Fertigstellung der Entwicklung,<br />
hohe Qualität, starke Kundenbindung, enge<br />
Entwicklungsbeziehung zum Kunden, eine sensible<br />
Veröffentlichungsstrategie im Internet und<br />
in Fachzeitschriften sowie das gezielte Ansprechen<br />
der jeweiligen Kunden.<br />
2011 wurde die klassische Unternehmensstruktur<br />
zugunsten einer Projektstruktur<br />
aufgeweicht und flexibilisiert: Alle Personen<br />
und Tätigkeiten sind nach laufenden Projekten<br />
Über den Autor<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum ist Experte<br />
für Industrie- und Regionalökonomik. Er ist<br />
Mitglied in verschiedenen Wirtschaftsausschüssen<br />
und –vereinigungen tätig und hält<br />
neben dem Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik<br />
und Wirtschaftsforschung der Universität<br />
Halle-Wittenberg eine Exzellenzprofessur<br />
der Volksrepublik China inne.<br />
Über die Autorin<br />
Katharina Kubitzki ist studierte Wirtschaftswissenschaftlerin<br />
(Universitäten<br />
Erlangen-Nürnberg und Halle-Wittenberg)<br />
und auf die Bereiche Recruitment, Personalund<br />
Führungskräfteentwicklung spezialisiert.<br />
Daneben hat sie für mehrere hochrangige<br />
Wirtschaftsunternehmen im In- und<br />
Ausland gearbeitet.<br />
unterteilt. Das hat den Vorteil, dass die Projektführung<br />
nach dem Gewicht der Entwicklung<br />
(Hard- oder Software) und der speziellen Eignung<br />
der Person besetzt werden kann. Somit<br />
erhalten auch Jüngere Chancen und Möglichkeiten,<br />
ihre Ideen und Fähigkeiten einzubringen.<br />
Ein hohes Vertrauen sowie positive Kommunikation<br />
sind Voraussetzung für die erfolgreiche<br />
Umsetzung dieser zeitgemäßen Struktur.<br />
2014 wurden am Standort Seddiner See<br />
in den Neubau eines Sozialtraktes mit einer<br />
Grundfläche von 300 qm investiert. Dort werden<br />
nicht nur neue Umkleiden, Duschen und<br />
Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter entstehen,<br />
sondern auch ein Meetingraum, ein Präsentationsraum<br />
und eine Küche. Auch wird das<br />
Bestandsgebäude energetisch saniert, eine installierte<br />
Photovoltaikanlage soll den täglichen<br />
Strombedarf massiv senken. Denn VEINLAND<br />
steht zu seinem Standort und ist stolz darauf.<br />
Das Unternehmen wurde als zertifizierter<br />
Lieferant für zahlreiche namhafte Unternehmen<br />
(Bosch Rexroth, IMTECH, Konsberg u.v.m.) zugelassen.<br />
Darüber hinaus sind nahezu alle Produkte<br />
nach der IEC 60945 und 61162 etc. zertifiziert<br />
und dürfen so international auf Schiffen<br />
im Nav./Com. Bereich eingesetzt werden. Viele<br />
Lösungen, aus einer Hand – das ist VEINLAND.<br />
VEINLAND GmbH, Pappelallee 19, Seddiner See • Tel.: +49 33205 26 97 – 0 • www.veinland.net
Wirtschaft<br />
46<br />
Ich sehe was,<br />
was du nicht siehst…<br />
…es ist groß, grün,<br />
wächst schnell und ist<br />
die Antwort auf viele<br />
Fragen im Bereich<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Hausbau. Sein Name?<br />
Japanischer Staudenknöterich!<br />
Kaum eine Pflanze in Europa hat ein<br />
derart schlechtes Image wie der Japanische<br />
Staudenknöterich. Als extrem<br />
schnell wachsendes und schwer zu entfernendes<br />
Unkraut wuchert die Pflanze<br />
ganze Landstriche zu und gefährdet das<br />
ökologische Gleichgewicht. Doch das ist<br />
nur die halbe Wahrheit, denn der Staudenknöterich<br />
bietet in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht erstaunliches Potenzial, das keinesfalls<br />
ignoriert werden kann.<br />
Die Wurzel allen Übels<br />
Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia<br />
japonica) unter anderem auch Spieß-<br />
Knöterich, Japanischer Flügelknöterich<br />
bzw. Schirmknöterich genannt, ist eine<br />
sommergrüne und schnell wachsende<br />
Pflanze, die mit ihren hohlen und knotigen<br />
(daher Knöterich) Stängeln entfernt<br />
an Bambus erinnert. Auch was das<br />
Wachstum angeht, bestehen Parallelen<br />
zum Bambus: Der Staudenknöterich<br />
wächst bis zu 30cm am Tag und kann so<br />
innerhalb weniger Wochen seine durchschnittliche<br />
maximale Wuchshöhe von<br />
drei bis vier Metern erreichen. In Europa<br />
wurde das Gewächs um das Jahr 1820<br />
eingeführt, vornehmlich als Zier- und<br />
Viehfutterpflanze, und in größerem Rahmen<br />
verbreitet. Dazu trugen in erheblichem<br />
Anteil auch Imker bei, da der<br />
Staudenknöterich mit seiner langen und<br />
üppigen Blüte eine hervorragende Bienenweide<br />
darstellt.<br />
Das Problem der Pflanze ist ihre<br />
Aggressivität. Als sogenannter Neophyt<br />
verdrängt sie überaus erfolgreich einheimische<br />
Pflanzen. Da sie sich mittels bis<br />
zu drei Meter tiefem Wurzelwerk verbreitet,<br />
gilt sie als praktisch unausrottbar.<br />
In der Schweiz und Großbritannien<br />
sind daher der Verkauf, die Vermehrung<br />
und die Anpflanzung des Japanischem<br />
Staudenknöterich bereits gesetzlich verboten,<br />
um seine weitere Ausbreitung zu<br />
stoppen. Allein in Großbritannien richten<br />
die mächtigen Wurzeln vor allem durch<br />
Zerstörung von Dämmen und Gleisanlagen<br />
jährliche Schäden von bis zu 180 Millionen<br />
Euro an. Auch in Deutschland hat<br />
schon vor zwölf Jahren der Naturschutzbund<br />
Deutschland NABU gesetzliche<br />
Regelungen vorgeschlagen, um die weitere<br />
Verbreitung des Japanischen<br />
Staudenknöterich im Freiland zu<br />
begrenzen.<br />
Als plötzlich außerhalb seiner Gartengrenze<br />
ein schnellwachsender Knöterich<br />
auftauchte und in wenigen Wochen<br />
mannshoch wucherte, wurde er aufmerksam.<br />
Gemeinsam mit einem japanischen<br />
Partner und der Tokai University<br />
Medical School Tokio erforschte er<br />
die Potenz der Pflanze zur Wandlung<br />
von CO2 zu Biomasse und Sauerstoff.<br />
Das Ergebnis überraschte: Es gibt keine<br />
einheimische Landpflanze, die zu ihrem<br />
Wachstum so effektiv Kohlendioxid in<br />
Biomasse umzusetzen in der Lage ist.<br />
Jede einzelne Pflanze dieser Spezies bindet<br />
bis zu 7,5 kg Kohlendioxid, während<br />
eine einheimische Birke pro Quadratmeter<br />
Laubfläche nur 2,2 kg binden kann.<br />
Aus Sicht des Klimaschutzes wäre es in<br />
höchstem Maße töricht, mit dem Knöterich<br />
unsere eigenen „Regenwälder“ zu<br />
bekämpfen.<br />
Baustoffrevolution<br />
Man sollte stattdessen versuchen, die<br />
offenbar unausrottbare Pflanze wirt-<br />
Steckbrief wirtschaftlicher Potenzen:<br />
Schwimmende Häuser durch Ummantelung<br />
Die „Regenwald-Pflanze“<br />
Ist das richtig? Auf keinen<br />
Fall, meint der Leipziger<br />
Claus Reichert. In seinem<br />
Garten hatte er schon<br />
Gingko und Koreatanne<br />
der Knöterichstängel mit Leichtbeton<br />
Moos-, algen- und pilzabweisende Farben und Putze mithilfe<br />
des natürlichen Jungbrunnen-Stoffs Resveratrol, zum Beispiel<br />
zur natürlichen Bekämpfung von Krankenhauskeimen<br />
Nutzung des in höchster Konzentration vorkommenden<br />
Jungbrunnen-Stoffs Resveratrol in Pharmazie und Kosmetik<br />
stehen. Ein Gingko<br />
Dämmstoffe und Bauelemente für natürlichen Wärme-<br />
Biloba, der Doktorbaum,<br />
hat als einziger Baum<br />
und Schallschutz<br />
Erdbebensichere Bauelemente für Fertigteilhäuser durch<br />
den Atombombenabwurf<br />
in Hiroshima<br />
Biogas/Biokraftstoffproduktion, da die Pflanze<br />
Integration der Knöterichstängel<br />
überlebt.<br />
3 bis 4mal so viel Energie enthält wie Mais<br />
Foto: © Gav / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Staudenknöteriche, eigentlich<br />
im ostasiatischen Raum heimisch,<br />
verbreiten sich rasant<br />
in nahezu allen europäischen<br />
Staaten, Kanada und den USA.<br />
Ihr aggressiver Wuchs verdrängt<br />
einheimische Gewächse,<br />
was vor allem in Zentraleuropa<br />
zu beobachten ist.<br />
schaftlich nutzbar zu machen. Denn der<br />
Japanische Staudenknöterich bietet trotz<br />
seiner ökologisch bedrohlichen Eigenschaften<br />
enormes wirtschaftliches und<br />
industrielles Potenzial. Gerade die bisher<br />
als schädlich eingestuften Eigenschaften<br />
der Pflanze lassen sich wirtschaftlicher<br />
Nutzung zuführen.<br />
So offenbart der Knöterich beispielsweise<br />
im Bereich des Hausbaus und der<br />
bauphysikalischen Technologien vielfältige<br />
Verwendungsmöglichkeiten. Als Teil<br />
von Leichtbetonbauelementen im Fertighausbau<br />
kann der Staudenknöterich<br />
als Bodenplatte, Wand- und Deckenbauteil<br />
oder als weiterer Fertighausbestandteil<br />
eingesetzt werden. Dabei bietet der<br />
Knöterich einen besonderen Vorzug:<br />
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Das Pflanzenmaterial übersteht eine<br />
Dampfhärtung, wie sie etwa bei Porenbetonbauteilen<br />
notwendig ist, ohne<br />
jegliche Einschränkungen. Durch die<br />
Beschaffenheit seiner Stängel (hohl) und<br />
zahlreiche Kammern innerhalb des Stängels<br />
ist der Knöterich zusätzlich ein hervorragender<br />
Schallschutz und übertrifft<br />
in diesem Bereich andere Gewächse wie<br />
den Bambus bei weitem. Gleichermaßen<br />
leistungsstark ist das Gewächs auch bei<br />
der Wärmedämmung und trägt dem<br />
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deutlich mehr Rechnung als<br />
herkömmliche Dämmelemente. Um bis<br />
zu 50% lassen sich mit Hilfe des Staudenknöterichs<br />
Wärme- und Schallschutz<br />
gegenüber herkömmlichen Bauweisen<br />
verbessern.<br />
Mit dem Knöterich lassen sich<br />
jedoch nicht nur Wärme- und Schallschutz<br />
verbessern, sondern gleichsam<br />
auch die Statik von Gebäuden. So steigert<br />
das vertikale Einbringen der <br />
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Quelle: © M. Winter, J. Pergl, 2008<br />
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Wirtschaft<br />
48<br />
1. 2. 3.<br />
Leichtbeton<br />
Der statische Auftrieb wird durch<br />
die Verdrängung des umgebenden<br />
Mediums (hier Wasser) hervorgerufen.<br />
Ist die mittlere Dichte<br />
eines Körpers größer als die des<br />
umgebenden Wassers, schwimmt<br />
der Körper nicht. (Bild 1 und 2).<br />
Stängel in Hausteilen die Erdbebensicherheit.<br />
Zweifelsohne wird damit<br />
nicht die Sicherheit von Stahlbeton<br />
erreicht, doch für kleinere Gebäude und<br />
vollständig ökologische Bauten ist der<br />
Knöterich eine kostengünstige Alternative,<br />
die zudem auch noch Temperaturen<br />
jenseits der 200°C unbeschadet übersteht<br />
und so den Brandschutz verbessert.<br />
Damit nicht genug, hat Claus Reichert<br />
durch ein spezielles Verfahren die herausragende<br />
Schwimmfähigkeit des<br />
Knöterichs entdeckt (siehe dazu Grafik).<br />
Ummantelt mit Leichtbaubeton ergeben<br />
sich für schwimmende Häuser oder<br />
andere Plattformen ganz neue und vor<br />
allem größer dimensionierte Möglichkeiten<br />
der Nutzung.<br />
Turbotreibstoff<br />
In Zeiten schwindender Erdölreserven<br />
und steigender Energiepreise beweist<br />
der Staudenknöterich nicht nur als Wärmeschutz<br />
großes Potenzial sondern<br />
ebenso als Quelle zur Herstellung von<br />
Biokraftstoffen oder zur kostengünstigen<br />
Biogaserzeugung. Just an diesem<br />
Punkt kommt das enorm schnelle<br />
Wachstum der Superpflanze zum Tragen:<br />
selbst auf kleinen und wenig fruchtbaren<br />
Böden sind ohne Probleme mehrere<br />
„Knöterich-Ernten“ pro Jahr möglich.<br />
Wasser<br />
Leichtbeton<br />
Durch die Einarbeitung des Staudenknöterichs verringert sich die Dichte des<br />
Schwimmkörpers (Bild 3), ohne dass sich dadurch das Volumen ändert. Der ins<br />
Wasser eintauchende Teil des Schwimmkörpers ist damit leichter als das verdrängte<br />
Wasser. Der Einsatz des Staudenknöterichs ermöglicht große Lufträume,<br />
aufgrund derer ein Schiff (bzw. Schwimmkörper) trotz schwerer Werkstoffe eine<br />
geringere mittlere Dichte als Wasser erhält, ohne dass auf Stabilität verzichtet<br />
werden muss.<br />
Laut Studien ersetzt ein Hektar Staudenknöterich<br />
8.000 Liter Heizöl. Nebenher<br />
eignet sich das Gewächs aufgrund dieser<br />
Eigenschaften auch hervorragend zur<br />
Verarbeitung in der Papierindustrie.<br />
Wasser<br />
Kern aus Staudenknöterich<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Leichtbeton<br />
Krebstötender Jungbrunnen<br />
Ein ausgesprochen begehrter Stoff ist im<br />
Rahmen pharmazeutischer und medizinischer<br />
Forschung das Antioxidans<br />
„Resveratrol“. Resveratrol ist manchem<br />
vielleicht auch als Bestandteil von<br />
blauen Trauben oder Rotwein bekannt<br />
und hat – vielfach durch klinische<br />
Studien belegt – eine gesundheitsfördernde<br />
Wirkung. So verringert der Stoff<br />
beispielsweise das Risiko eines Herzinfarktes,<br />
indem es zur Senkung des Cholesterinspiegels<br />
beiträgt und die Bildung<br />
von Blutgerinnseln unterbindet. Gleichsam<br />
wirkt Resveratrol einer Erhöhung<br />
des Blutzuckerspiegels entgegen und<br />
hat somit auch eine antidiabetische Wirkung.<br />
Aktuelle Untersuchungen geben<br />
Hinweise darauf, dass Resveratrol auch<br />
bei der Abtötung bestimmter Krebszellen<br />
hilfreich sein kann. Zudem haben in<br />
vitro-Tests gezeigt, dass Resveratrol Entzündungszellen<br />
stoppen und bei Mäusen<br />
eine lebensverlängernde Wirkung<br />
haben kann. Genau von diesem Stoff,<br />
Resveratrol, hat der Japanische Staudenknöterich<br />
von allen bekannten Pflanzenarten<br />
den höchsten Anteil. Aufgrund<br />
seiner generellen antiviralen, antibakteriellen<br />
und pilzhemmenden Eigenschaften<br />
bietet der Knöterich auch in Hinsicht<br />
auf die Entwicklung neuer Werkstoffe<br />
ungeahnte Potenziale.<br />
Vom Schädling zum<br />
Schädlingsbekämpfer<br />
Bis heute wird der Staudenknöterich<br />
als Gefahr für das Wachstum und die<br />
Gesundheit anderer Pflanzen angesehen.<br />
Dabei ist der Staudenknöterich auch<br />
als Pflanzenschutzmittel einsetzbar. So<br />
wirken die Extrakte der Pflanze bei entsprechender<br />
Weiterverarbeitung gegen<br />
Mehltau oder Krautfäule bei Tomaten<br />
sowie bei Schimmelbefall von Gurken,<br />
Erdbeeren oder Salat.<br />
Herausragend ist die schadstoffabbauende<br />
Wirkung des langstieligen<br />
Gewächses: Der japanische Knöterich<br />
kann durch seine tief wachsenden und<br />
kräftigen Wurzeln in großen Mengen<br />
Schwermetalle und andere Giftstoffe<br />
aus dem Erdreich aufnehmen.<br />
Zuweilen wird er deshalb auch zur Säuberung<br />
kontaminierter Böden eingesetzt.<br />
Ende eines großen Missverständnisses<br />
Der Japanische Staudenknöterich<br />
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Lang, stabil und hohl. Die Stängel des Staudenknöterichs<br />
ist eine schnell und stark wachsende<br />
Pflanze die bei mangelnder Kontrolle<br />
eine empfindliche Störung des ökologischen<br />
Gleichgewichts verursachen kann.<br />
Das ist so und es wird vielleicht auch so<br />
bleiben. Gleichzeitig bietet das vielgescholtene<br />
„Unkraut“ bei entsprechender<br />
Steuerung aber die Chance, den Fertighausbau<br />
und die Wärme- und Schallisolierung<br />
zu revolutionieren, die Herstellung<br />
neuer Wirkstoffe in der Pharmazie<br />
voranzutreiben, Ressourcenprobleme zu<br />
lösen und den Umweltschutz nachhaltig<br />
zu verbessern.<br />
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zunehmend die wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Das sind die Herausforderungen<br />
denen sich die Unternehmen heute<br />
stellen müssen, nicht selten gibt es<br />
dabei Hindernisse oder Schwierigkeiten,<br />
doch selten gab es für diese Probleme<br />
eine so effiziente Lösung. Der Japanische<br />
Staudenknöterich erfüllt wie keine<br />
andere Nutzpflanze in der Geschichte<br />
die Bedürfnisse moderner Zivilisation,<br />
er ist die Zukunft. Unternehmer, die an<br />
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Wirtschaft<br />
50<br />
Deutschland, deine Sicherheit. Während<br />
gefühlt jede zweite Garage der<br />
Reihenhaussiedlung inzwischen per<br />
IP-Kamera 24/7 überwacht wird, fallen<br />
Sicherheitsmaßnahmen im Internet<br />
eher lausig aus. Die in der polizeilichen<br />
Kriminalstatistik erfasste Cyberkriminalität<br />
– das sind Delikte, die im Internet<br />
begangen wurden (z.B. Ausspähen von<br />
Daten wie Bankverbindung, Computersabotage)<br />
– erreichte 2013 einen Rekordwert,<br />
aufgeklärt werden nur etwa 25%<br />
der Straftaten. In Zeiten von Heartbleed<br />
und groß angelegten Datenklaus ist<br />
diese Entwicklung auch nicht verwunderlich,<br />
zumal das in Hinblick auf die<br />
NSA-Enthüllungen anscheinend sogar<br />
zum guten Ton transatlantischer Beziehungen<br />
gehört. Ein weiterer Grund für<br />
den Anstieg von Cyberkriminalität ist<br />
allerdings auch die Tatsache, dass viele<br />
Internetnutzer einfach ein viel zu simples<br />
Passwort haben, was Hackern quasi<br />
einen Freibrief zu ihrem E-Mail- oder<br />
sogar Bankkonto gleichkommt.<br />
Manche denken sich sicherlich, dass<br />
niemand ihre Daten für so wichtig hält,<br />
dass er Stunden oder Tage damit verbringt,<br />
viele Kombinationen durchzugehen.<br />
Oder aber sie glauben, dass Leute<br />
im Internet nicht wissen können, dass<br />
ihre Katze „Susi“ heißt. Gerade auch<br />
für Unternehmen ergibt sich ein nicht<br />
zu verharmlosendes Risiko, wie Roland<br />
Paier, Geschäftsführer des österreichischen<br />
EDV-Dienstleisters Diropa, erklärt:<br />
„Die Gefahr durch automatisierte Passwort-Hackversuche<br />
ist keinesfalls zu<br />
unterschätzen und Schnittstellen zum<br />
Internet gibt es mittlerweile nahezu in<br />
allen Unternehmen durch Mail-Services<br />
oder Remote Desktop Services!”<br />
Dabei ist Usern häufig nicht klar,<br />
dass Opfer häufig nicht gezielt sondern<br />
durch Zufall ausgewählt werden. Man<br />
sollte aber wissen, dass Hacker in den<br />
meisten Fällen nicht einfach versuchen,<br />
ein Konto gezielt zu knacken. Hack-<br />
Experte und wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für Internet Sicherheit<br />
der Westfälischen Hochschule Frank<br />
Timmermann gibt hierzu zu bedenken:<br />
„In der Regel wird nicht gezielt ein System<br />
angegriffen, sondern es wird versucht<br />
viele Systeme gleichzeitig anzugreifen.“<br />
Außerdem wissen viele PC-Nutzer nicht,<br />
dass kaum ein Hacker von Hand Kombinationen<br />
durchprobiert, sondern dass<br />
leistungsstarke Computersysteme die<br />
Arbeit meist in Sekunden erledigen. Laut<br />
Timmermann können moderne Grafikprozessor-Systeme<br />
63 Milliarden Kombinationen<br />
pro Sekunde durchprobieren.<br />
Dieser Artikel soll Ihnen helfen,<br />
ein möglichst sicheres und gleichzeitig<br />
einprägsames Passwort zu erstellen.<br />
Hierfür soll zunächst in einfachen<br />
Worten erklärt werden, was<br />
Einfluss auf die Sicherheit eines Passwortes<br />
hat, wie man ein Passwort<br />
„sicher“ macht und wie man sich dieses<br />
Passwort merkt.<br />
Wie sicher ist mein Passwort?<br />
Ein vornweg: Es gibt schlichtweg kein<br />
hundertprozentig sicheres Passwort<br />
gibt. Bei der sogenannten Brute-Force-<br />
Methode werden einfach, wie der Name<br />
nahelegt, mit „roher Gewalt“ alle möglichen<br />
Kombinationen ausprobiert.<br />
Jedes Passwort kann also theoretisch<br />
geknackt werden, wenn man es nur lang<br />
genug versucht. Das Ziel muss also sein,<br />
mit seinem Passwort die Zahl der möglichen<br />
Kombinationen so zu vergrößern,<br />
dass ein Hackerangriff zu lange dauern<br />
würde – und damit für den Angreifer<br />
unwirtschaftlich wird. Im folgenden<br />
etwas Arithmetik zum Verständnis:<br />
Wenn ein Passwort lediglich aus<br />
drei Zeichen (1,2 und 3) besteht, ergeben<br />
sich 27 Möglichkeiten, diese drei Zeichen<br />
miteinander zu kombinieren. Um<br />
diese Möglichkeiten durchzuprobieren,<br />
bräuchte es nicht einmal einen Rechner,<br />
ein Häcker wäre sogar mit händischer<br />
Eingabe in zwei Minuten am Ziel seines<br />
unheilvollen Tuns. Wie kann man also<br />
das Passwort verbessern?<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten: Erstens<br />
können wir die Anzahl der Symbole erhöhen.<br />
Nehmen wir an, dass wir zusätzlich<br />
zur „1“, „2“ und „3“ auch die restlichen<br />
Zahlen sowie das Alphabet in Groß- und<br />
Kleinschreibung hinzunehmen. Somit<br />
erhöht sich die Anzahl der verfügbaren<br />
Zeichen schon einmal auf entspannte 62.<br />
Die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten<br />
ist demnach 62 3 oder 238.328. Der<br />
Exponent „3“ steht hier wieder für die 3<br />
Stellen, die unser Passwort hat. Würde<br />
der Hacker 20 Versuche pro Minute starten,<br />
benötigt er für das Durchprobieren<br />
aller Möglichkeiten mehr als acht Tage<br />
und sechs Stunden.<br />
Die zweite Möglichkeit zur Verbesserung<br />
des Passwortes ist die Anzahl der<br />
Stellen zu erhöhen. Wir benutzen dafür<br />
nun 12 Stellen, wobei wir die Zeichenanzahl<br />
unverändert bei 3 lassen. Die Anzahl<br />
der Kombinationen ist somit bei 3 12 oder<br />
531.441. Diese Zahl ist mehr als doppelt<br />
so groß wie die Anzahl der Möglichkeiten<br />
die wir bekommen, wenn wir 3<br />
Stellen aus 62 Zeichen wählen würden.<br />
Entsprechend würde sich die „Hackzeit“<br />
auf 18 Tage, 10 Stunden, 52 Minuten und<br />
3 Sekunden ausweiten. <br />
Grafiken: Benjamin Lauszat/ The Safe Shop<br />
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Wirtschaft<br />
52<br />
Grafik: Benjamin Lauszat/ The Safe Shop<br />
Da in der Realität die Anzahl der<br />
Versuche leicht im zwei- bis dreistelligen<br />
Milliardenbereich pro Sekunde liegen<br />
kann (und nicht bei den angenommen<br />
20 pro Minute), wären beide oben<br />
gezeigten Passwörter längst noch nicht<br />
sicher: Bei beiden wäre weniger als eine<br />
Sekunde nötig, um alle Kombinationen<br />
durchzugehen. Dazu kommt, dass so gut<br />
wie nie alle Kombinationsmöglichkeiten<br />
probiert werden müssen, da natürlich<br />
schon vorher das richtige Passwort dabei<br />
sein kann. Die logische Konsequenz ist<br />
ein Passwort aus möglichst vielen verschiedenen<br />
Zeichen und mit möglichst<br />
vielen Stellen zu erstellen. Was würde<br />
passieren, wenn wir ein Passwort mit 12<br />
Stellen aus 62 (Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben)<br />
Zeichen kreieren.<br />
Wir erhalten nun 62 12 , also<br />
3.226.266.762.397.899.821.056 Kombinationsmöglichkeiten<br />
und eine Hackzeit,<br />
die 3 Jahre überschreitet. Bei dieser<br />
Berechnung gehen wir davon aus,<br />
dass das Passwort in der Hälfte der Zeit<br />
geknackt wird. Dies ist sinnvoll, da man<br />
wie oben erwähnt selten alle Kombinationen<br />
durchgehen muss, bis man<br />
auf das Passwort stößt. Ein Passwort,<br />
für das man sehr wahrscheinlich über 3<br />
Jahre zum Hacken braucht, klingt schon<br />
relativ sicher, doch da Hackersysteme<br />
immer leistungsfähiger werden und sich<br />
mittlerweile für viele ein großer Teil des<br />
Lebens am PC und im Internet abspielt,<br />
sollte man lieber auf ein sehr sicheres<br />
Passwort setzen. Dieses kann man durch<br />
noch mehr Stellen sowie Satz- und Sonderzeichen<br />
bekommen.<br />
Keine Wörter, keine Sätze<br />
Gerade wurde gezeigt: Die Länge eines<br />
Passwortes (viele Stellen) ist entscheidender<br />
als die Komplexität<br />
(viele Zeichen). Da liegt es<br />
nahe, sich zu fragen, ob man<br />
dann nicht einfach einen ganzen<br />
Satz oder ein langes Wort nutzen<br />
kann, um sich sein Passwort leicht merken<br />
zu können. Nein, kann man nicht.<br />
Denn Hacker wenden Strategien an, u.a.<br />
sog. „Dictionary Attacks“, bei denen Wörter<br />
aus Wörterbüchern in verschiedenen<br />
Sprachen und aus unterschiedlichen<br />
Themenbereichen ausprobiert werden.<br />
Auch nach Meinung eines Mitglieds des<br />
Chaos Computer Clubs wird die Komplexität<br />
von Sprachen häufig überschätzt.<br />
Wörter aus dem Duden in Kombination<br />
mit anderen Zeichen (z.B. „12Hallo34“)<br />
werden genauso ausprobiert, wie häufige<br />
Passwörter (darunter z.B. „passwort“,<br />
„123456“), sogenannte Common<br />
Word Attacks. Aus diesem Grund<br />
scheiden auch Wörter in Kombination<br />
mit Zeichen sowie veränderte Wörter<br />
(Mehrzahl von Nomen, Vergangenheit<br />
von Verben usw.) aus. Frank Timmermann<br />
von der Westfälischen Hochschule<br />
rät deshalb zu Passwörtern, die möglichst<br />
lang (mindestens 10 Zeichen) und<br />
komplex (Groß- und Kleinbuchstaben,<br />
Zahlen, Sonder- und Satzeichen) sind.<br />
Doch wie lässt sich ein solches<br />
Passwort überhaupt merken? Ein Passwort<br />
wie „Y7/6%$sk2lmÄ@8/]§“ lässt<br />
sich sehr schwer merken und ist damit<br />
nicht besonders hilfreich. Ein Satz wie<br />
„Ich liebe meine Katze über alles“ ist<br />
da schon geeigneter. Er ist einfach<br />
und gut zu merken, sollte jedoch nicht<br />
als Satz verwendet werden, da er bei<br />
Wörterbuch- oder Grundwortschatzattacke<br />
wahrscheinlich nicht lange standhalten<br />
würde.<br />
Man kann jedoch einfach bestimmte<br />
Buchstaben aus jedem Wort auswählen<br />
und daraus das Passwort entstehen lassen.<br />
Nehmen wir zum Beispiel immer<br />
den ersten und letzten Buchstaben der<br />
Wörter. „Ich liebe meine Katze über alles“<br />
wird so zu „IhlemeKeüras“. Jetzt können<br />
wir das Ganze noch etwas verbessern,<br />
indem wir einige Sonderzeichen einfügen,<br />
die ein bisschen wie die jeweiligen<br />
Buchstaben aussehen. „I“ kann durch ein<br />
Die 25 schlechtesten<br />
Passwörter 2014<br />
1. 123456<br />
2. Password<br />
3. 12345<br />
4. 12345678<br />
5. Qwerty<br />
6. 123456789<br />
7. 1234<br />
8. Baseball<br />
9. Dragon<br />
10. football<br />
11. 1234567<br />
12. Monkey<br />
13. Letmein<br />
14. abc123<br />
15. 111111<br />
16. Mustang<br />
17. Access<br />
18. Shadow<br />
19. master<br />
20. michael<br />
21. superman<br />
22. 696969<br />
23. 123123<br />
24. Batman<br />
25. trustno1<br />
Das Sicherheits-Unternehmen<br />
Splashdata<br />
hat eine Liste der 25<br />
häufigsten schlechten<br />
Passwörter des Jahres<br />
2014 zusammengestellt.<br />
Die Sammlung<br />
basiert auf über 3,3<br />
Millionen Passwörtern,<br />
die im letzten<br />
Jahr gestohlen und im<br />
Internet veröffentlicht<br />
wurden.*<br />
*daher sind in der Mehrzahl<br />
englischsprachige Passwörter<br />
erfasst<br />
Quelle: Splashdata<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
„!“ und „L“ durch eine „1“ ersetzt werden<br />
„2“ statt „E“ oder „$“ anstatt „S“. Wenn<br />
man jetzt also jedes Wort des Beispielsatzes<br />
entweder mit einem Sonderzeichen<br />
oder Großbuchstaben beginnt,<br />
kommt am Ende „!h12MeKeÜrA$.“ heraus.<br />
Jetzt noch das „Ü“ durch ein „UE“<br />
ersetzen und das Wort mit einem Punkt<br />
beenden. Voila: „!h12MeKeUErA$.“. Bei<br />
einem Passwort dieser Art wären nun<br />
96 14 (über 5 Quadrilliarden) Kombinationen<br />
möglich und das Hacken würde laut<br />
Passwortchecker der Uni Emden selbst<br />
mit einem sehr leistungsfähigen Hacker-<br />
System über 5 Millionen Jahre dauern<br />
(bei 150 Milliarden getesteten Passwörtern<br />
pro Sekunde und der angenommenen<br />
Wahrscheinlichkeit, dass das Passwort<br />
nach der Hälfte der Zeit geknackt<br />
wird). Das darf schon als relativ sicher<br />
gelten. Und auch wenn sich „Mauzi13“<br />
vielleicht etwas flotter eingeben lässt<br />
– an das Eintippmuster komplexer Passwörter<br />
gewöhnt man sich in der Regel<br />
schnell. •<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Foto: JOHN LLOYD/flickr.com (CC BY 2.0)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Jürgen Klopp verliert in der Business-<br />
Class seine Autoschlüssel, Joachim Król<br />
muss während des Essens mal kurz<br />
vor die Restauranttür, Auto umparken,<br />
Nadja Uhl, kommt gleich mit … die Kampagne<br />
„Umparken im Kopf“ hat es nach<br />
Meinung vieler geschafft, Vorurteile<br />
abzubauen und Opel neu zu entdecken.<br />
„Es ist lange her, dass man sich<br />
als Fahrer eines Opel Kapitän, Admiral<br />
oder Diplomat wie der Steuermann<br />
eines Flaggschiffs auf hoher See fühlen<br />
konnte. Opel behauptete aufgrund<br />
seiner technisch ausgereiften Modelle<br />
bis in die 1960er Jahre einen Platz in<br />
der Oberklasse, bis Mercedes-Benz und<br />
BMW an dem Rüsselsheimer Konzern<br />
vorbeizogen. Die aktuellen Absatzzahlen<br />
von Opel, aber vor allem der unter dem<br />
Motto „Umparken im Kopf“ erfolgreich<br />
vollzogene Imagewandel zeigen, dass<br />
sich das Unternehmen inzwischen wieder<br />
auf einem guten Weg befindet“, sagt<br />
Michael Zondler, Geschäftsführer des<br />
Beratungsunternehmens centomo.<br />
Überspitzt könnte man sagen, so<br />
der Personalexperte, dass diese neue<br />
Erfolgsgeschichte mehr dem Faktor Personal<br />
statt dem Faktor Produkt geschuldet<br />
sei. Gute Autos habe der Konzern<br />
eigentlich schon immer gebaut. Doch<br />
am Image habe es gemangelt. Dies habe<br />
vor allem Tina Müller, seit rund einem<br />
Jahr Marketingvorstand der Opel Group<br />
positiv verändert. Opel-Fahrer galten<br />
lange Zeit als notorische Biedermänner<br />
mit Klorolle auf der Ablage, denen das<br />
nötige Kleingeld für ein so genanntes<br />
Premiumprodukt fehlte. Diese Zeiten<br />
sind nun Vergangenheit.<br />
Die Popgruppe „Die Prinzen“ hat in<br />
dem Song „Mein Fahrrad“ denn auch<br />
getextet: „Jeder Popel fährt nen Opel“.<br />
Allerdings war in dem Lied auch die Rede<br />
davon, dass jeder Affe einen Ford und<br />
jeder „Arsch“ ‚nen „Audi Sport“ fahre.<br />
Automobile kommen in dem humoristischen<br />
Loblied auf das Zweirad also<br />
generell nicht gut weg.<br />
Vom Biedermann zum<br />
coolen Typen<br />
Foto: © GM Company<br />
Tina Müller ist Chief Marketing Officer<br />
und Member of the Management<br />
Board der Opel Group GmbH, in der die<br />
volle Verantwortung für die gesamten<br />
Geschäfte von General Motors in Europa<br />
gebündelt ist. Sie ist seit August 2013 bei<br />
Opel beschäftigt und verantwortet dort<br />
die gesamte Markenführung des traditionsreichen<br />
Automobilherstellers.<br />
Dass etwas dran an dem alten<br />
Image ist, zeigt die Überschrift „Opel<br />
ohne Popel“ in der Spiegel-Ausgabe vom<br />
Dezember 2014. Der Artikel beleuchtet<br />
das erfolgreiche Wirken der früheren<br />
Kosmetikmanagerin Müller, der man<br />
wegen dieser Vergangenheit auch den<br />
despektierlichen Titel „Shampoo-Prinzessin“<br />
verlieh. Ihr erklärtes Ziel: „Künftig<br />
sollen die Deutschen einen Opel kaufen,<br />
weil sie ihn haben wollen, und nicht,<br />
weil sie sich keinen VW leisten können.“<br />
Müllers Vorgänger, so der Spiegel, seien<br />
allesamt Männer gewesen. Sie seien in<br />
der Automobilindustrie groß geworden<br />
und hätten sich bestens ausgekannt mit<br />
der Technik, den Händlern und den Wünschen<br />
der Kunden. Aber dennoch seien<br />
sie allesamt gescheitert.<br />
Mittlerweile wächst der Absatz von<br />
Opel wieder, zum ersten Mal seit langem,<br />
im ersten Halbjahr 2014 um vier<br />
Warum die neue<br />
Erfolgsgeschichte von<br />
Opel mehr vom<br />
Personal als vom<br />
Produkt abhängt<br />
Prozent. Nach Studien wollen nur 18,2<br />
Prozent der deutschen Autokäufer, die<br />
„Umparken im Kopf“ nicht wahrgenommen<br />
haben, einen Opel besitzen. Frage<br />
man dagegen Autokäufer, die die Werbekampagne<br />
wahrgenommen hätten,<br />
steige der Anteil potenzieller Kunden<br />
auf beachtliche 34,8 Prozent.<br />
„Sicher gibt es mehr als eine Erklärung<br />
dafür, dass Opel wieder in die<br />
Erfolgsspur zurückgefunden hat. Der<br />
Erfolg von Tina Müller beweist in meinen<br />
Augen jedoch, dass es sich gerade<br />
auch in der von Männern, Technikern<br />
und Ingenieuren geprägten Autowelt<br />
lohnt, ausgetretene Pfade zu verlassen,<br />
mehr Geld in ein überraschendes Marketing<br />
zu stecken, nicht nur den Verstand,<br />
sondern auch Emotionen anzusprechen<br />
und Seiteneinsteiger in ein Unternehmen<br />
zu holen, die vielleicht zunächst<br />
noch nicht viel vom Produkt Auto verstehen“,<br />
sagt Zondler.<br />
„Es brauchte den Blick von außen“,<br />
kommentiert der Spiegel. Dieser habe in<br />
früheren, weniger erfolgreichen Zeiten<br />
gefehlt: „Es war der Blick von Vertriebsleitern,<br />
die sich auch um das Marketing<br />
kümmerten, es war der Blick von<br />
Insidern, die stolz waren auf die Autos,<br />
die sie fertigten, und sie wollten nicht<br />
sehen, dass sehr viele Deutsche ganz<br />
anders fühlten und urteilten.“ Der derzeitige<br />
Erfolg von Opel scheint also eine<br />
Mischung aus guten Produkten und Personalentscheidungen<br />
zu sein. •<br />
Über den Autor<br />
Ansgar Lange<br />
Ansgar Lange ist als Journalist und in der<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig, war<br />
eine Zeit lang Chefredakteur der Zeitschrift<br />
Criticón und publiziert in Wirtschaftsmedien<br />
wie dem P.T. Magazin sowie Wirtschaftsbild,<br />
eigentümlich frei und anderen. Er ist<br />
Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Rat<br />
der Stadt Remscheid.
Methode meets Zukunft<br />
Planspiel für Elektromobilität – ein Clou<br />
für die Nachhaltigkeit?<br />
Wirtschaft<br />
54<br />
Was passiert wenn man jungen Kreativen,<br />
bestehend aus Grafikdesigner, Wirtschaftsinformatiker<br />
und Wirtschaftswissenschaftler<br />
die Aufgabe stellt,<br />
Elektromobilität mit aktuellem Fachwissen<br />
zur Nachhaltigkeit und Multimodalität<br />
in eine methodische Konstruktion<br />
à la Planspiel zu bringen? Das Ganze<br />
natürlich aus Digital-Native-Sicht, also<br />
mit Hashtags, Tablets, Links und Likes...<br />
Stop! Noch mal von vorn. Zur Zielgruppe<br />
gehören ja auch die Digital Immigrants. *<br />
Im März <strong>2015</strong> wird offiziell das 1.<br />
bundesweite Planspiel für Elektromobilität<br />
vorgestellt, das sich im Rahmen einer<br />
nachhaltigen Firmenpolitik mit den Themenfeldern<br />
Technik, Sicherheit, Recht,<br />
Finanzen und Marketing auseinandersetzt.<br />
Entwicklungspartner war das Bildungszentrum<br />
der Stadtwerke Leipzig<br />
GmbH, die 2014 im Rahmen ihres innovativen<br />
Pilotkurses „Kauffrau/- mann<br />
für Elektromobilität“ (eines von rund<br />
40 Projekten im bayerisch-sächsischen<br />
Schaufenster ELEKTROMOBILITÄT VER-<br />
BINDET und vom Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie gefördert)<br />
das Planspiel auslobten und die Entstehungskosten<br />
übernahmen. Partner<br />
wie der Bundesverband Elektromobilität,<br />
Energieagentur SAENA, Berlin Energie<br />
oder TÜV Süd sowie Automobilfirmen<br />
wie BMW und VW stellten Erfahrungswerte<br />
zur Verfügung.<br />
Das Spiel ist zunächst für 16 Teilnehmer<br />
+ Planspielleiter konzipiert und<br />
„Nachhaltige<br />
Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte<br />
gleichberechtigt<br />
mit sozialen und wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten<br />
zu berücksichtigen. Zukunftsfähig<br />
wirtschaften bedeutet<br />
also: Wir müssen unseren<br />
Kindern und Enkelkindern<br />
ein intaktes ökologisches,<br />
soziales und ökonomisches<br />
Gefüge hinterlassen. Das eine<br />
ist ohne das andere nicht zu<br />
haben.“<br />
(Rat für Nachhaltige Entwicklung)<br />
wird aus verschiedenen Perspektiven fiktiver<br />
Versorgungsunternehmen gespielt.<br />
Die Teilnehmer lösen dabei Fachwissen<br />
und Anwendungsaufgaben der Elektromobilität.<br />
Gewinner ist das Unternehmen,<br />
welches am Ende des Spiels eine<br />
ausgeglichene Nachhaltigkeitsbilanz<br />
aufweisen kann und somit ökonomisch,<br />
ökologisch und sozial gehandelt hat.<br />
Zusätzliche Innovationspunkte, die im<br />
Spiel erlangt werden können, verschaffen<br />
den Gruppen Vorsprung und stellen<br />
einen Anreiz für unkonventionelle Ideen<br />
dar.<br />
Nicht das E-Auto steht im Vordergrund,<br />
sondern das gesamte Elektromobilitäts-System<br />
wird aus verantwortungsbereiter<br />
Versorgungsperspektive<br />
unter die Lupe genommen. Das Planspiel<br />
gestaltet sich als eine Art Mischung aus<br />
Sim City? Nein, die „Spielfläche“ des<br />
Planspiels E-Mobility<br />
Monopoly, Village und Börsenplanspiel<br />
mit Elektromobilität und Nachhaltigkeit<br />
als Dreh- und Angelpunkt. Über<br />
ein Unternehmensprotokoll sowie einer<br />
Evaluation am Ende des Spiels erlangen<br />
die Teilnehmer Kenntnisse zu ihren<br />
erlangten Kompetenzen bzw. Hinweise<br />
auf mögliche Qualifizierungen. Mit Sensibilisierung<br />
zur Energiewende also auch<br />
mit Intention zur Wende des Verhaltens<br />
zur Energie selbst.<br />
Das Probespieler-Feedback fiel<br />
jedenfalls schon einmal gut aus: „Monopoly<br />
oder Börsenplanspiel auf Elektromobilität<br />
machen? – na geht doch!“<br />
* Als digital natives (deutsch: „digitale<br />
Ureinwohner“) werden Personen bezeichnet,<br />
die in der digitalen Welt aufgewachsen<br />
sind. Als Antonym existiert der Begriff<br />
des digital immigrant (deutsch: „digitaler<br />
Einwanderer“) für jemanden, der diese<br />
Welt erst im Erwachsenenalter kennengelernt<br />
hat. vgl. auch Generation Y. (wikipedia,<br />
Anmerk. d.A.)<br />
Kontakt<br />
Ansprechpartner zum Planspiel:<br />
Kunstdurst Leipzig GbR<br />
info@kunstdurst-agentur.de<br />
Ansprechpartner zu Anwendungen für den<br />
Unterricht:<br />
Bildungszentrum Stadtwerke Leipzig GmbH<br />
martina.mueller@swl.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Fotos: kunstdurst-agentur.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Thomas Neider und Jonathan Schwarze stellen das von Ihnen entwickelte Planspiel für<br />
Elektromobilität Mitarbeitern der Stadtwerke Leipzig vor.<br />
Ein Spiel zur Elektromobilität? Wir<br />
haben bei den Entwicklern Jonathan<br />
Schwarze und Thomas Neider<br />
von der beauftragten Agentur<br />
Kunstdurst nachgefragt.<br />
Wie kam man auf die Idee, sich dem<br />
Thema Elektromobilität ausgerechnet<br />
mit einem Planspiel zu nähern?<br />
Die Idee für ein Planspiel kam vom<br />
Bildungszentrum der Stadtwerke<br />
Leipzig GmbH, welches uns beauftragt<br />
hat, ein Planspiel für Elektromobilität<br />
zu entwickeln und<br />
umzusetzen – im Rahmen des<br />
Förderprogramms ‚Schaufenster<br />
Elektromobilität‘. Das Themenfeld<br />
der Elektromobilität ist groß und<br />
teilweise sehr komplex. Mit dem<br />
Planspiel soll eine Möglichkeit<br />
geschaffen werden, das Thema in<br />
einen praktischen Bezug zu stellen,<br />
um damit die Komplexität zu reduzieren.<br />
Dabei soll gezeigt werden,<br />
welches Potenzial in der Elektromobilität<br />
steckt, gerade für ein Unternehmen.<br />
Bei Börsenplanspielen hat man<br />
relativ einfache Grundregeln: Clever<br />
fiktives Geld anlegen und auf möglichst<br />
viel Rendite hoffen. E-Mobility<br />
scheint da um einiges abstrakter<br />
und weniger „spieltauglich“ zu sein.<br />
Welche Hürden waren diesbezüglich<br />
zu nehmen?<br />
Auch wenn das Thema E-Mobilität<br />
abstrakter ist, so nutzen wir ebenso<br />
die klassischen Elemente wie bei<br />
typischen Unternehmensplanspielen.<br />
Unsere Grundregel: Clever Theorie-<br />
und Anwendungsaufgaben<br />
lösen und auf möglichst viele Nachhaltigkeitspunkte<br />
hoffen. Die Teilnehmer<br />
versetzen sich in ein fiktives<br />
Unternehmen mit verschiedenen<br />
Rollen (Vorstand, Rechnungswesen,<br />
Forschung & Entwicklung, Marketing).<br />
In jeder Spielrunde bearbeitet<br />
ein Unternehmen einen anderen<br />
Schwerpunkt z.B. Technische Grundlagen,<br />
Recht, Infrastruktur u.a.<br />
Es gab im Verlauf der Konzeption<br />
einige Hürden zu meistern. Eine<br />
davon war die Tatsache, dass sich<br />
verschiedene Aspekte der E-Mobilität<br />
schlecht „bewerten“ lassen.<br />
Somit haben wir Spielchips entwickelt,<br />
die als Pendant zu offiziellen<br />
Währungen Nachhaltigkeitsebenen<br />
abbilden. Diese gliedern sich hier in:<br />
Gesellschaft (sozial), Umwelt (ökologisch)<br />
und Wirtschaft (ökonomisch).<br />
Zusätzlich sind bei jeder Aufgabe<br />
Innovationspunkte zu gewinnen.<br />
Denn so manche Idee im Bereich der<br />
Elektromobilität ist nicht unbedingt<br />
wirtschaftlich, hat einen Mehrwert<br />
für die Umwelt oder für die Gesellschaft.<br />
Ist aber innovativ! Und das<br />
wird belohnt.<br />
Wo bzw. von wem soll das Planspiel<br />
eingesetzt werden?<br />
Das Planspiel gibt es in verschiedenen<br />
Versionen. Zum einen eine<br />
Seminar-Version, zum anderen<br />
eine Einstiegs-Version. Die Seminar-Version<br />
ist als Wissensabfrage<br />
und Wissensanwendung am Ende<br />
eines Seminars gedacht. Nachdem<br />
die Teilnehmer eine solide Basis im<br />
Umgang mit E-Mobilität erlangt<br />
haben, wenden sie nun ihr Wissen<br />
im Planspiel an und versuchen möglichst<br />
viele Punkte der Nachhaltigkeit<br />
zu bekommen.<br />
Die Einstiegs-Version richtet<br />
sich an alle mit Grundverständnis<br />
im kaufmännischen Bereich. Die<br />
Aufgaben sind relativ allgemein<br />
gehalten und sollen einen ersten<br />
Eindruck vermitteln, um an die Thematik<br />
heranzuführen. Auch wie in<br />
der Seminarversion beantworten<br />
die Teilnehmer Fachwissensfragen<br />
und lösen Anwendungsfragen.<br />
Das Planspiel ist sehr flexibel,<br />
da die zu lösenden Fachwissen-<br />
und Anwendungsfragen stets<br />
auf Umgebung oder Wissensstand<br />
angepasst werden können. Somit<br />
ist es möglich, das Planspiel auch in<br />
Berufsschulen oder anderen Unternehmen<br />
zu spielen.<br />
Welchen Gewinn sollen die Teilnehmer<br />
am Ende mit nach Hause bzw.<br />
mit auf Arbeit nehmen?<br />
Die Erkenntnis, die wir uns wünschen:<br />
„Elektromobilität steckt voller<br />
Potenzial und ist ein spannendes<br />
Themengebiet der Nachhaltigkeit.“<br />
Einen Pokal gibt es nicht, noch nicht,<br />
durch die anhängige Evaluation<br />
bekommen aber alle Teilnehmer am<br />
Ende eine Bewertung ihrer Kompetenzen<br />
in den gespielten Themenbereichen.<br />
Eine Nachhaltigkeitskompetenz<br />
zu erlangen, ist doch<br />
ein tolles Ziel – oder? Wir sind da<br />
in Zukunft ganz offen, mit welchen<br />
Kriterien man noch arbeiten sollte.<br />
Mikroökonomische Prozesse in z.B.<br />
die aktuelle Debatte BIP vs. Wohlfahrtsindex<br />
zu transportieren – da<br />
wird’s richtig komplex und stellt<br />
wohl nicht nur für Spielentwickler<br />
eine Herausforderung dar.<br />
Jedenfalls gewinnt die Gruppe<br />
mit den meisten Nachhaltigkeitspunkten<br />
in allen 3 Kategorien der<br />
Nachhaltigkeit. Die Teilnehmer sind<br />
damit fortan Multiplikatoren und<br />
Ansprechpartner für das Thema<br />
Elektromobilität. •
Esco –<br />
denkanstößig<br />
Über den Autor<br />
■ Menschen. Marken. Märkte.<br />
Kreative Kommunikation.<br />
Esco Schrader – der Markenmann.<br />
Weissekreuzstr. 18<br />
30161 Hannover<br />
Fon +49 (0)511 – 3 88 01 17<br />
Fax +49 (0)511 – 3 88 01 17<br />
Mail: esco-schrader@freenet.de<br />
Bild: DAVIN TAYLOR Markenkommunikation GmbH<br />
Immer und überall Geschäftspost auf den Weg bringen<br />
Deutsche Post ermöglicht den orts- und zeitunabhängigen Versand von Briefen<br />
Wirtschaft<br />
56<br />
Werbeleute – was machen die eigentlich?<br />
Geht es Ihnen auch so?<br />
Es ist manchmal richtig schwierig,<br />
Berufsfremden verständlich zu machen,<br />
was wir Werbeleute denn wohl so<br />
machen, ohne sich in weitläufigen Erklärungen<br />
zu verlieren.<br />
Wenn ich in eine solche Situation<br />
komme, erzähle ich den Fragenden eine<br />
Geschichte. Das hat zwei Vorteile: Erstens<br />
bleibt eine Geschichte viel länger<br />
im Gedächtnis als ein komplizierter<br />
Fremdwörter-Tsunami. Und zweitens<br />
liefert sie eine Berufs-Erklärung „in der<br />
Nussschale“.<br />
Also: Es war einmal ein Mann namens<br />
Ralph Waldo Emerson. Der lebte in den<br />
Mindestlohn<br />
Andrea Nahles hat ein<br />
bürokratisches Monster erschaffen<br />
Seit 1. Januar ist es ernst, das Gesetz<br />
zur Lohnuntergrenze von Euro 8,50 pro<br />
Stunde beginnt zu wirken. Im Wahlkampf<br />
und im Vorfeld der Debatte hörte<br />
sich das ja alles ganz simpel an, Stundenlöhne<br />
unter 8,50 Euro gibt es nicht<br />
mehr, Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
haben sich daran zu halten. Für die bisherigen<br />
Niedrigstverdiener gibt es ein<br />
paar Euro auf den alten Lohn drauf, den<br />
Leuten sei der Zuverdienst gegönnt. Und<br />
dort, wo Verbraucher bisher von Tiefstlöhnen<br />
„Made in Germany“ profitiert<br />
haben, muss es wohl ein Abrücken von<br />
der „Geiz-ist-geil“-Mentalität geben, die<br />
auch Unternehmen in arge Bedrängnis<br />
bringen kann. Es könnte ein Stück mehr<br />
Wertschätzung für die von Billiglöhnern<br />
geleistete Arbeit geben, denn „den<br />
Wert der menschlichen Arbeit bestimmen<br />
nicht nur die Arbeitgeber, sondern<br />
USA (1803 – 1882) und galt bei seinen<br />
Landsleuten als Dichter-Autorität, war<br />
aber nach unseren Maßstäben bestenfalls<br />
ein mittelmäßiger Schriftsteller. Der<br />
schrieb im pathetisch-blumigen Jugendstil<br />
seiner Zeit – in sinngemäßer Übersetzung:<br />
„Baue eine bessere Mausefalle, und die<br />
Welt wird sich einen Pfad vor Deine Tür<br />
schlagen!“<br />
Der großartige Rosser Reeves kommentierte<br />
das – ebenfalls in sinngemäßer<br />
Übersetzung:<br />
„A Dreck wird die Welt tun – wenn sie<br />
nicht erfährt, dass Du eine bessere Mausefalle<br />
gebaut hast!“<br />
Bild: © fotomek / fotolia.com<br />
auch diejenigen Verbraucher, denen auf<br />
der täglichen Schnäppchenjagd jedes<br />
Gefühl für Wert und Gegenwert abhanden<br />
gekommen ist“, so der Nürnberger<br />
IHK-Präsident Dirk von Vopelius.<br />
Wie immer, wenn der Staat in die<br />
Wirtschaft eingreift, verursacht das<br />
Ganze entsprechende Nebenwirkungen.<br />
1.600 Zöllner müssen neu eingestellt<br />
werden, um in den Betrieben die<br />
Einhaltung des Mindestlohn-Gesetzes<br />
zu kontrollieren. In den Ausführungsbestimmungen<br />
des Gesetzes schlummert<br />
die wahre Wucht der Bürokratie.<br />
Für alle gewerblichen Mitarbeiter muss<br />
ab sofort schriftlich und täglich dokumentiert<br />
werden, welche Mitarbeiter<br />
wann, mit Arbeitsbeginn und Arbeitsende,<br />
im Dienst waren. Das gilt nicht nur<br />
für Firmen, auch Taxifahrer, Schausteller,<br />
Waldarbeiter, Messebauer oder Gastro-<br />
Kurz und bravo!<br />
Ich brauche dann nur noch zu ergänzen:<br />
„Das mache ich!“<br />
Reaktion sehr oft: „Aaaach so!!!“ Und ein<br />
interessantes Folge-Gespräch.<br />
Derweil säße Mr. Emerson mit seiner<br />
besseren Mausefalle in seiner völlig<br />
zugewucherten Hütte – und wartete,<br />
dass die Welt da draußen sich einen Pfad<br />
vor seine Tür schlagen möge...<br />
Und wenn er nicht gestorben wäre, säße<br />
er da noch heute...<br />
Und wartete…<br />
nomen sind dazu verpflichtet. Kontrollen<br />
können jederzeit und unangemeldet<br />
erfolgen. Dies braucht die Bürokratie,<br />
um auszuschließen, dass vielleicht unbezahlte<br />
Überstunden von Mitarbeitern<br />
mit Mindestlohn geleistet werden. Es<br />
drohen Geldbußen bei Zuwiderhandlungen<br />
bis 30.000 Euro und Strafen bis<br />
500.000 Euro. Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel verkündet derweil<br />
bei jedem Wirtschaftskongress, dass er<br />
den Bürokratieabbau als wichtiges Ziel<br />
seiner Amtszeit sieht. Hat der Mann<br />
den Durchblick bei Projekten seiner Partei-<br />
und Kabinettskollegin Andrea Nahles<br />
verloren? Und wie heißt das neue<br />
Bürokratie-Monster? „Mindestlohndo-<br />
kumentationspflichten-Einschränkungs-<br />
Verordnung“. Klingt harmlos, aber ist<br />
ein „Fahr-zur-Bürokraten-Hölle-lieber-<br />
Unternehmer-und-füge-dich-ergebendeinem-Schicksal“<br />
Gesetz. Entbürokratisierung<br />
geht anders, Genosse Gabriel! •<br />
Günter Morsbach<br />
Über den Autor<br />
Journalist und Kolumnist Günter Morsbach<br />
ist Herausgeber des „Reitenden Boten“, der<br />
kürzesten Wochenzeitung der Welt.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Rolf Gröber<br />
Vertriebsleiter<br />
Deutsche Post AG<br />
r.groeber2@deutschepost.de<br />
Zwar gehören mehr als 90 Prozent aller<br />
Firmen in Deutschland zum Segment der<br />
Kleinunternehmen, allerdings beschäftigen<br />
diese gerade einmal 18 Prozent aller<br />
Mitarbeiter hierzulande, so die aktuelle<br />
Mittelstandsanalyse des Statistischen<br />
Bundesamtes. In diesen Zahlen kommt<br />
das generelle Problem kleiner Firmen in<br />
Deutschland zum Ausdruck: Betriebe dieser<br />
Größe müssen mit einer minimalen<br />
personellen Ausstattung, aber dennoch<br />
wirtschaftlich, agieren. Sie sind gezwungen<br />
sich, neben ihren wertschöpfenden<br />
Tätigkeiten, auch um reibungslose Prozesse<br />
in der Büroorganisation zu kümmern.<br />
Mitarbeiter dieser Betriebe sind oftmals<br />
viel unterwegs und müssen schnell<br />
handeln. Viel Zeit für die Büroarbeit und<br />
auch für die Geschäftspost bleibt dabei<br />
meistens nicht.<br />
Ob Angebote, Aufträge, Bestell- und Lieferscheine,<br />
Rechnungen oder ein ganz<br />
normaler Geschäftsbrief – auch in Kleinunternehmen<br />
fällt täglich Geschäftspost<br />
an. In der Regel werden diese Dokumente<br />
auf dem Arbeitsplatzrechner<br />
erstellt, ausgedruckt, gefaltet, kuvertiert,<br />
frankiert und im Anschluss zum Briefkasten<br />
oder direkt zur Post gebracht.<br />
Doch gerade wenn die wenigen Mitarbeiter<br />
vor Ort bei Kunden sind, werden<br />
Briefe schlicht nicht versandt. Oft mit<br />
wirtschaftlichen Konsequenzen: Denn<br />
jeden Tag, an dem eine Angebot oder<br />
eine Rechnung nicht verschickt werden<br />
kann, verliert eine Firma Geld. Und späte<br />
Zahlungseingänge wirken sich in dieser<br />
Geschäftsgröße meist deutlich gravierender<br />
aus als im klassischen Mittelstand.<br />
Gerade für kleine Firmen werden<br />
Geschäftsbriefes so zur Zeitfrage. Die<br />
Deutsche Post bietet mit dem E-Post<br />
Mailer eine Lösung an, mit der Mitarbeiter<br />
Briefe versenden können, unabhängig<br />
davon, wo sie gerade sind.<br />
Im Handumdrehen einsatzbereit<br />
Die Anwendung richtet sich an alle Firmen,<br />
die bis zu 350 Sendungen im Monat<br />
verschicken: Selbstständige, Unternehmensberater,<br />
Anwälte, Einzelkaufleute,<br />
Handwerks- oder kleine Bürobetriebe. Es<br />
handelt sich um eine Software, die Firmen<br />
nach einer Registrierung kostenfrei<br />
zur Verfügung steht. Einmal installiert,<br />
steuert sie den Versand von Geschäftsbriefen.<br />
Die eigentliche Erstellung der<br />
Sendung erfolgt über die Deutsche Post.<br />
Ein Mitarbeiter eines Kleinunternehmens<br />
muss sich also keine Gedanken<br />
um Ausdrucke oder Umschläge machen<br />
– um all dies kümmert sich die Post.<br />
Firmenmitarbeiter erstellen ihre<br />
Geschäftskorrespondenz nach wie vor<br />
im gewohnten Programm und wählen<br />
über das Druckmenü den E-Post Mailer<br />
aus. Nach der Eingabe der Versandoption<br />
elektronisch oder hybrid und der Parametrisierung,<br />
das heißt ob der Druck in<br />
Farbe, mit Deckblatt oder Anhang oder<br />
auf einem vorher hinterlegten Briefpapier<br />
erfolgen soll, wird die Geschäftspost<br />
digital an die Deutsche Post verschickt.<br />
Kostbare Zeit einsparen...<br />
Zeitfressende Arbeitsschritte im Briefversand<br />
gehören der Vergangenheit an,<br />
denn die Deutsche Post übernimmt die<br />
postalische Zustellung – vom Druck über<br />
das Kuvertieren bis hin zur Auslieferung<br />
durch einen Zusteller. Unternehmen<br />
sparen dadurch nicht nur eine Menge<br />
Zeit, die sie für wichtigere<br />
Tätigkeiten nutzen können,<br />
der Briefversand ist<br />
zudem deutlich bequemer.<br />
Denn Anwender benötigen<br />
weder Papier noch<br />
Versandmaterial – und<br />
müssen dieses damit auch<br />
nicht einkaufen oder vorhalten.<br />
Noch schneller<br />
geht es, wenn ein Empfänger<br />
über eine E-Post<br />
Adresse verfügt. In diesem<br />
Fall erreicht eine Sendung<br />
den Empfänger binnen Sekundenbruchteilen.<br />
Gerade wenn es gilt, Fristen zu<br />
halten, oder wichtige Dokumente wie<br />
Rechnungen und Auftragsbestätigungen<br />
möglichst ohne Zeitverzug zu übermitteln,<br />
lohnt sich der elektronische Versandweg.<br />
... selbst von unterwegs<br />
Mitarbeiter, die mobil tätig sind, können<br />
mit Hilfe dieser Lösung Briefe auch<br />
von unterwegs aus versenden, beispielsweise<br />
in einer Konferenzpause oder<br />
abends vom Hotel aus. Auch dann, wenn<br />
weder ein physischer Drucker noch<br />
Briefpapier, Briefumschläge oder Briefmarken<br />
griffbereit sind. Die Anwendung<br />
unterstützt neben dem Versand von einseitigen<br />
Dokumenten auch das Versenden<br />
von Serienbriefen und Einschreiben<br />
in allen Varianten. Da die Bezahlung<br />
von Porto und Versandkosten monatlich<br />
erfolgt, ist auch dieser Vorgang für<br />
kleine Firmen komfortabel. Kleine Unternehmen,<br />
die kontinuierlich wachsen und<br />
deren Anforderungen an den Versand<br />
der Geschäftspost im Laufe der Zeit steigen,<br />
haben zudem die Möglichkeit, weitere<br />
E-Post-Services zu integrieren.<br />
Dank der Anwendung wird der<br />
Versand der Geschäftspost für Kleinunternehmen<br />
deutlich einfacher, komfortabler<br />
und schneller. Nutzer haben<br />
dadurch mehr Zeit für ihr Kerngeschäft,<br />
und Briefe, Angebote, Auftragsbestätigungen<br />
sowie Bestell- und Lieferscheine<br />
oder Rechnungen landen trotzdem<br />
pünktlich bei ihrem Empfänger.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.epost.de/mailer.
Gut,<br />
besser,<br />
Bild: Labedudel/pixabay.com/<br />
CC0 Public Domain<br />
Bild: mrsebastianhofmann/ pixabay.com/<br />
CC0 Public Domain<br />
Bild: e-gabi/pixabay.com/<br />
CC0 Public Domain<br />
Bild: Gellinger/ pixabay.com/<br />
CC0 Public Domain<br />
Berchtesgaden<br />
Nürnberger Christkindlesmarkt<br />
Spezial | Regional<br />
Bild: WikiImages/pixabay.com/CC0 Public Domain/Montagen: R. Eichner-Ernst, © Artenauta/fotolia.com<br />
58<br />
Bamberg<br />
Blauer Himmel, weiße<br />
Bergspitzen, dazwischen<br />
satte, grüne<br />
Wiesen und verträumte<br />
Dörfer – ländliches<br />
Idyll der Marke Bayern.<br />
Schön beschaulich,<br />
und auch ganz schön<br />
Bayern<br />
trügerisch, denn zwischen<br />
Würzburg und<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
hat der Freistaat<br />
nicht nur landschaftlich<br />
Einiges zu bieten sondern<br />
vor allem wirtschaftlich<br />
Königssee<br />
„Selbstverständlich!“, wird hier mancher<br />
sagen und dabei augenblicklich an die<br />
größte Stadt im Freistaat denken: München,<br />
das kulturelle und wirtschaftliche<br />
Zentrum Bayerns. Zahlreiche nationale<br />
und internationale Spitzenkonzerne wie<br />
Siemens, BMW oder auch Apple haben<br />
hier ihren Hauptsitz oder einen Firmensitz.<br />
Auch als Medien- und IT-Standort<br />
hat sich München prächtig entwickelt,<br />
deutschlandweit finden sich nirgendwo<br />
sonst mehr Unternehmen dieser Branchen<br />
als in und um die Stadt an der<br />
Isar. Doch trotz dieser herausragenden<br />
Stellung schlägt das Herz Bayerns nicht<br />
in München. Es schlägt vielmehr in den<br />
vielen kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen, die im gesamten Freistaat<br />
und über alle Branchen hinweg<br />
Tag für Tag beweisen, dass im Kleinen<br />
Großes wachsen kann und dass mit<br />
Ideen, Tatkraft und Hartnäckigkeit auch<br />
große strukturelle und wirtschaftliche<br />
Veränderungen erfolgreich zu meistern<br />
sind. Bis 1986 bezog der Freistaat<br />
Gelder aus dem Länderfinanzausgleich.<br />
Heute, nicht einmal 30 Jahre später,<br />
unterstützt Bayern mit etwa 9 Mrd.<br />
Euro die anderen Bundesländer<br />
und übertrifft<br />
mit einem Bruttoinlandsprodukt<br />
von<br />
488 Mrd. Euro 21<br />
der 28 EU-Mitgliedsstaaten.<br />
Und so geht<br />
Wirtschaft der<br />
Marke Bayern!<br />
Made<br />
in<br />
Bavaria<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Optische Industrie<br />
Bild: Romi/pixabay.com/CC0 Public Domain<br />
Foto: © LPKF Laser Welding<br />
Bild: niekverlaan / pixabay.com/<br />
CC0 Public Domain<br />
Maschinenbau<br />
Kurz & knapp: Freistaat Bayern<br />
Geographie<br />
Städte (kreisfrei): 25<br />
Fläche: 70.550 Quadratkilometer<br />
Bevölkerung<br />
Bevölkerung Bayern:<br />
12,55 Millionen<br />
Durchschnittliche Einwohnerdichte:<br />
178 Einwohner pro Quadratkilometer<br />
Wirtschaft und Wissenschaft<br />
BIP: 488 Milliarden Euro<br />
Arbeitslosenquote: 3,8 Prozent<br />
Exporterlöse: 167,6 Milliarden Euro<br />
Universitäten / Hochschulen: 12 / 41<br />
Anzahl Studierende: 367.724<br />
Bild: www.siemens.com/presse<br />
Oktoberfest<br />
Kultur<br />
Tourismus:<br />
84,1 Mio. Übernachtungen (jährlich)<br />
UNESCO Welterbestätten: 7<br />
Museen und Sammlungen: 1.350<br />
Schlösser und Burgen: über 2.000<br />
Schwerpunktbranchen<br />
Automobilindustrie, Chemie,<br />
Medien- und Verlagswesen,<br />
Tourismus, Maschinenbau, IT<br />
Medienstandort<br />
Bayern<br />
Automobilbau<br />
Bild: shrank/pixabay.com/CC0 Public Domain<br />
Bild: BMW AG
Grafik: OPS Netzwerk GmbH / R. Eichner-Ernst<br />
Spezial | Regional<br />
60<br />
Bayern, das ist nicht nur ein Freistaat,<br />
in dem kühn die Berge aufragen und<br />
die Wiesen grünen. Bayern steht für<br />
wirtschaftlichen Fortschritt, für Entwicklung<br />
und nicht zuletzt für Erfindergeist.<br />
Rudolf Diesel, Levi Strauß, Willy<br />
Messerschmitt oder Carl Soldan, alles<br />
klangvolle Namen, die mindestens eines<br />
gemeinsam haben: Jeder der Genannten,<br />
hat in Bayern eine bahnbrechende<br />
Erfindung gemacht und/oder stammt<br />
von hier. An dieser herausragenden<br />
Stellung des Freistaats hat sich wenig<br />
geändert. 26 Prozent aller deutschen<br />
Patentanmeldungen kommen aus Bayern.<br />
Ganz besonders tut sich hierbei<br />
Erfinder und Klassenbeste<br />
Ein Blick auf die<br />
Forschungsleistungen<br />
und<br />
Berufsausbildung<br />
in Bayern zeigt,<br />
dass Erfolg<br />
kein Zufall ist<br />
die Region Mittelfranken hervor. In der<br />
Gegend rings um Nürnberg erfolgen 5,4<br />
Prozent aller bundesdeutschen Patentanmeldungen.<br />
Ein einmaliger Wert, ist<br />
man doch mit dieser Innovationsstärke<br />
nicht nur in Bayern, sondern auch in<br />
Deutschland der fortschrittlichste Regierungsbezirk.<br />
Vor allem in den Bereichen „Röntgentechnik“<br />
(63,3 Prozent aller deutschen<br />
Patentanmeldungen stammen von hier),<br />
„Ventile für Kraft- und Arbeitsmaschinen“<br />
(42,1 Prozent), „Diagnostik / Chirurgie<br />
/ Identifizierung“ (28,1 Prozent) und<br />
„Getriebetechnik“ (18,5 Prozent) wird die<br />
mittelfränkische Ausnahmestellung eindrucksvoll<br />
unterstrichen.<br />
Dass diese technologischen Vorteile<br />
in der künftigen Produktion gewinnbringend<br />
um- und eingesetzt werden<br />
können, überlässt man in Bayern mitnichten<br />
dem Zufall. Immer wieder kommen<br />
die besten Auszubildenden eines<br />
Jahrgangs aus den Regionen zwischen<br />
Main und Inn. So auch im Jahre 2014. Von<br />
den bundesweit 232 Jahrgangsbesten<br />
stellte Bayern mit 49 Auszubildenden<br />
den Löwenanteil. Wiederum machte die<br />
Region Mittelfranken mit fünf Azubis<br />
eine starke Figur, sowohl im interregionalen<br />
als auch landesweiten Vergleich.<br />
Jahr für Jahr schlagen bayerische/<br />
deutsche Unternehmen kraft dieser<br />
außerordentlichen Leistungen ihrer<br />
(internationalen) Konkurrenz ein Schnippchen,<br />
ganz so wie beim „Mensch ärgere<br />
dich nicht…“ und das kommt, natürlich,<br />
ebenfalls aus Bayern: Von Joseph Friedrich<br />
Schmidt, im Jahre 1907. •<br />
Bereits zum fünften Mal lädt Bad Neustadt<br />
a.d. Saale am 25. und 26. April <strong>2015</strong><br />
zu einer „Fahrzeugschau Elektromobilität“<br />
ein. Die 1. Bayerische Modellstadt<br />
für Elektromobilität präsentiert dem<br />
interessierten Publikum und Fachleuten<br />
auf dem Festplatz neueste e-mobile<br />
Fahrzeugentwicklungen. Die Fahrzeugschau<br />
Elektromobilität ist in ihrer Art als<br />
Messe mit Eventcharakter deutschlandweit<br />
einzigartig. Als besondere Attraktion<br />
ist der futuristische InnoTruck zu<br />
sehen.<br />
Elektromobilität individuell erleben<br />
Besucher können eine Vielzahl von<br />
praxiserprobten E-Bikes, Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen, Elektromotorräder<br />
und E-Roller führender Hersteller auf<br />
dem Festplatz der Stadt besichtigen<br />
und Probe fahren. Die Fahrzeugschau<br />
www.pollin.de<br />
Mobil, elektrisch, innovativ<br />
Die „Fahrzeugschau Elektromobiltät“ öffnet ihre<br />
Pforten und wartet mit Highlights en masse auf<br />
OpenClips/pixabay.com/CC0 Public Domain<br />
Elektromobilität ist für das Publikum<br />
genauso spannend wie für die Fachwelt,<br />
denn die Hersteller nutzen die Fahrzeugschau<br />
Elektromobilität in Bad Neustadt<br />
auch, um ihre e-mobilen Prototypen und<br />
neueste Hightech-Entwicklungen zu<br />
präsentieren.<br />
Blick in die Zukunft mit dem InnoTruck<br />
Besondere Attraktion der 5. Fahrzeugschau<br />
in Bad Neustadt ist der futuristische<br />
InnoTruck, eine Forschungsinitiative<br />
der Technischen Universität München<br />
(TUM). Der von Designer Colani entworfene<br />
Showtruck mutet mit seinem futuristischen<br />
Design wie eine Mischung<br />
Im großen<br />
Katalog stöbern!<br />
aus Weltraumfahrzeug und ICE<br />
an. Mit ihrem Hybrid-Lastwagen<br />
zeigen die Forscher, wie<br />
neue Ansätze in den Bereichen<br />
Automotive-, Energie- und IT-<br />
Technologien Antworten auf wichtige<br />
gesellschaftliche Trends und Bedürfnisse<br />
bieten können. Für die Forscher ist der<br />
InnoTruck ein intelligentes Energienetz<br />
im Kleinformat, das sich zur Kostenreduzierung<br />
optimieren lässt und zur<br />
Stabilisierung regionaler Stromnetze<br />
beiträgt, die künftig weit stärker auf<br />
schwankungsanfällige grüne Energiequellen<br />
angewiesen sein werden. Mit<br />
dem InnoTruck bietet sich die exklusive<br />
Möglichkeit, sich einen einzigartigen<br />
Eindruck über die Neugestaltung der<br />
Nahtstelle Maschine zu verschaffen.<br />
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Foto: obx-news<br />
Spezial | Regional<br />
62<br />
Das Foto der beiden CEOs der Nürnberg-<br />
Messe, Peter Ottmann (li.) und Dr. Roland<br />
Fleck, mit einem Trabi aus der Zeit der<br />
Maueröffnung und einem topaktuellen<br />
E-Mobil aus dem Fuhrpark der<br />
Messe dokumentiert die 25-Jahre-Zeitreise<br />
vom Fall der Mauer bis heute.<br />
Keine deutsche Messegesellschaft hat<br />
im letzten Vierteljahrhundert so stark<br />
von der Wiedervereinigung und EU-<br />
Osterweiterung profitiert wie die NürnbergMesse:<br />
Der Tag der Wiedervereinigung,<br />
der 9. November 1989, war für<br />
die NürnbergMesse der Auftakt für eine<br />
fulminante Unternehmensentwicklung,<br />
so das Fazit der beiden Gesellschafter Dr.<br />
Roland Fleck und Peter Ottmann. Demnach<br />
hat sich die Zahl der Aussteller<br />
ebenso wie die gebuchte Ausstellungsfläche<br />
seit 1989 verdreifacht. Die Zahl der<br />
Besucher auf dem Messegelände stieg<br />
um 34 Prozent und der Umsatz seit der<br />
Grenzöffnung sogar um den Faktor 15.<br />
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Bereits über<br />
5 Mio. Mal<br />
verkauft!<br />
Preisträger 2014<br />
Wendegewinner<br />
Wie die Wiedervereinigung zum<br />
„Wachstums-Turbo" für die NürnbergMesse wurde<br />
Auch im vergangenen Jahr setzte die<br />
NürnbergMesse ihren Erfolgskurs fort.<br />
Der Messeplatz Nürnberg expandierte<br />
deutlich stärker als der „Messeplatz<br />
Deutschland" insgesamt. Bei den Ausstellern<br />
gab es im noch laufenden Jahr<br />
ein Plus von 3 Prozent (Messen Deutschland:<br />
1 Prozent) und bei den Besucherzahlen<br />
wie auch bei den vermieteten<br />
Ausstellungsflächen jeweils ein Plus von<br />
7 Prozent (Messen Deutschland: jeweils<br />
0 Prozent).<br />
Strategisches Ziel ist eine weitere<br />
Internationalisierung. So liegt der Anteil<br />
der internationalen Besucher bereits<br />
heute bei 20 Prozent. Im laufenden Jahr<br />
hat die Zahl der ausländischen Aussteller<br />
um erneut um 5 Prozent zugenommen,<br />
bei der Aussteller-Standfläche und<br />
den ausländischen Fachbesuchern aus<br />
über 160 Ländern gab es sogar einen<br />
Zuwachs von 11 beziehungsweise 12 Prozent.<br />
2014 geht somit als Rekordjahr<br />
bei internationalen Ausstellern, Fachbesuchern<br />
und der Ausstellungsfläche<br />
in die Unternehmenshistorie ein. „Der<br />
Zuwachs in Sachen internationaler<br />
Beteiligung ist nicht nur per se erfreulich,<br />
sondern macht die NürnbergMesse<br />
auch robuster im globalen Wettbewerb",<br />
so Dr. Roland Fleck.<br />
Insgesamt nahmen 2014 über 29.000<br />
Aussteller und 1,3 Millionen Besucher an<br />
151 Veranstaltungen der NürnbergMesse<br />
Group im In- und Ausland teil und machten<br />
so das vergangene Geschäftsjahr<br />
zu einem der besten in der Unternehmensgeschichte.<br />
Insgesamt rechnet die<br />
NürnbergMesse für 2014 mit rund 230<br />
Millionen Euro Umsatz.<br />
Die fränkische Messegesellschaft ist<br />
damit heute eine der 15 größten Messegesellschaften<br />
der Welt und zählt in<br />
Europa zu den Top Ten. Das Portfolio<br />
umfasst rund 120 nationale und internationale<br />
Fachmessen und Kongresse<br />
sowie ca. 40 geförderte Firmengemeinschaftsstände<br />
am Standort Nürnberg<br />
und weltweit. (obx) •<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
O’zapft is<br />
Bayern ist Vorreiter<br />
und das nicht nur<br />
in Wirtschaft und<br />
Wissenschaft, sondern<br />
auch wenn es<br />
um des Deutschen<br />
liebstes Getränk,<br />
das Bier, geht<br />
Deutschland ist Bierland und für seinen<br />
Gerstensaft, und die rauen Mengen,<br />
in denen er fließt, berühmt. Etwa<br />
95 Millionen Hektoliter (9,5 Milliarden<br />
Liter) Bier werden jährlich in Deutschland<br />
produziert. Herausragende Werte,<br />
zu denen bayerische Brauereien einen<br />
erheblichen Anteil beitragen. Von den<br />
bundesweit 1.349 Brauereien stehen<br />
623 in Bayern. Damit liegt Bayern weit<br />
vor allen anderen Bundesländern, das<br />
zweitplatzierte Baden-Württemberg<br />
folgt mit 186 Brauereien. Die 623 Brauereien<br />
sorgen für einen Bierausstoß von<br />
22,1 Millionen Hektolitern, ein knappes<br />
Viertel also der gesamten deutschen<br />
Produktionsmenge. Noch stärker zeigt<br />
sich die Rolle Bayerns beim Export. Etwa<br />
15 Millionen Hektoliter werden jährlich<br />
von Deutschland aus in alle Welt verschickt,<br />
4,4 Millionen Hektoliter – also<br />
fast ein Drittel – davon aus bayerischen<br />
Bierkesseln.<br />
Grafik: J. Schulz / OPS Netzwerk GmbH<br />
Bestwerte auch bei Bier<br />
und Braukunst<br />
2,2 Mrd.<br />
Liter Bier<br />
werden jedes<br />
Jahr in Bayern<br />
produziert<br />
623 Brauereien<br />
(Spitzenwert in Deutschland)<br />
sorgen dafür, dass das Bier<br />
nicht zur Neige geht.<br />
Foto: © Dar1930 / fotolia.com<br />
Das zeigt nicht nur die hohe Produktivität<br />
der weiß-blauen Brauereien, sondern<br />
auch, dass bayerisches Bier weltweit<br />
besonders beliebt ist.<br />
Franken – da wo Hopfen und<br />
Malz regieren<br />
Eine besondere Rolle unter den Bierbrauern<br />
des Freistaats nimmt die Region<br />
Franken ein. Weltweit hat man die hier<br />
die größte Dichte an Brauereien. 265<br />
Brauereien brauen in Ober-, Mittel, und<br />
Unterfranken nach Deutschem Reinheitsgebot,<br />
teilweise seit mehr als 900<br />
Jahren. So braut etwa die Klosterbrauerei<br />
Weißenohe seit dem Jahr 1100. Bei soviel<br />
Brautradition sollen zwei ganz spezielle<br />
Rekorde nicht unerwähnt bleiben.<br />
So zählt die Großgemeinde Aufseß im<br />
Landkreis Bayreuth in Oberfranken bei<br />
einer Einwohnerzahl von ca. 1500 Personen<br />
auch vier Brauereien. Gemessen an<br />
der Einwohnerzahl gibt es nirgendwo<br />
auf der Welt eine höhere Brauereidichte.<br />
In Franken wird aber nicht nur viel<br />
gebraut, sondern auch hochprozentig.<br />
Georg Tscheuschner, Braumeister aus<br />
dem mittelfränkischen Gunzenhausen,<br />
hat es mit seinem Schorschbock<br />
57 auf einen stolzen Alkoholanteil<br />
von 57,5 ‰ geschafft. Mit<br />
seinem Rekordbier unterstreicht<br />
der Braumeister auch das landestypische<br />
Selbstverständnis:<br />
Denn Bayern hat es nicht nur<br />
drauf, sondern auch in sich. •
RANGE ROVER SPORT<br />
– der Abenteurer im Maßanzug<br />
Ein Diesel-Gigant mit 340 PS. Designtechnisch<br />
innen wie außen edel und ganz oben in der Liga<br />
der Gentlemen – Made by Land Rover.<br />
Lifestyle | Auto<br />
64<br />
Foto: ©Presse Land Rover<br />
Foto: © Arnd Joachim Garth<br />
Nach dem Einsatz<br />
im Gelände.<br />
Der RANGE ROVER SPORT ist ein Wintersportler mit viel Platz für die Reisenden<br />
und ihr Gepäck. Beheiztes Lenkrad und elektrische Heckklappe sind Schmankerl.<br />
Ein großes Panoramaschiebedach rundet das Erlebnis einer starken Marke ab.<br />
Montage: Arnd Joachim Garth/Fotos: ©Presse Land Rover /© Tourismusverband St. Anton<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Ich stehe vor dem, mit knapp 1,80 Meter<br />
Höhe und 4,85 Meter Außenlänge großen,<br />
RANGE ROVER SPORT SDV6 HSE<br />
DYNAMIC und bin beeindruckt. „SUV<br />
mit VAN“ für die feine Familie. Britischedel<br />
sind die Materialien, gediegene<br />
Verarbeitung und Anmutung. Zwischen<br />
den beiden Vordersitzen befindet sich<br />
eine breite Mittelarmlehne mit riesigem<br />
Staufach. Direkt hinter dem Gangwahlhebel<br />
der 8-Gang-Automatik, die unbemerkt<br />
arbeitet, kann man bei Bedarf<br />
unterschiedliche Fahrprogramme auswählen,<br />
sodass jedes Gelände gemeistert<br />
werden kann. Neben diversen<br />
Offroad-Programmen gibt es auch ein<br />
Dynamic-Fahrprogramm, wo Fahrwerk<br />
und Motor sich dann deutlich sportlicher<br />
präsentieren und die Armaturenbeleuchtung<br />
sich rot färbt. Das Fahrgefühl<br />
ist dank hoher Sitzposition, viel<br />
Rundumsicht und Blick auf die quadratische<br />
Motorhaube „very stylish“, innen<br />
möchte ich wohnen, statt nur zu fahren.<br />
Durch das Panoramaschiebedach<br />
gewinnt die Innenraumanmutung noch<br />
mehr an Großzügigkeit.<br />
Ein Turbodiesel als Königsdisziplin<br />
Das 3-Liter-Dieselaggregat treibt den<br />
Giganten mühelos und genüsslich über<br />
die Straße und beweist auch abseits<br />
der Straße und unter Schneebedingungen<br />
seine Qualitäten. Die volle Kraft der<br />
sechs Zylinderköpfe wird standesgemäß<br />
von den Doppelendrohren akustisch<br />
begleitet. Der Motor ist drehfreudig und<br />
zugleich aristokratisch-laufruhig. Der<br />
Range Rover Sport beschleunigt trotz<br />
seiner Masse in 7,2 sec auf 100km/h und<br />
lässt sich bis 222km/h Spitze jagen.<br />
Im Schnee ist Allrad ein Segen<br />
Wir reisen in den Schnee. Gerade auf<br />
langen Strecken mit Sack und Pack an<br />
Bord überzeugt das Infotainment-System.<br />
Das Display verfügt optional über<br />
Dual-View-Technologie. So kann der<br />
Fahrer das Navigationssystem bedienen,<br />
der Beifahrer derweil ein Video schauen.<br />
Gegen Aufpreis gibt es auch ein Infotainment-Paket<br />
für die Passagiere im<br />
Fond mit Bluetooth-Kopfhörern.<br />
Bei 200 km/h bleibt der Range Rover<br />
Sport leise und souverän. Die Luftfederung<br />
schluckt auch miese Straßen – wie<br />
langsam üblich in Deutschland – gut<br />
weg. Die Kurventauglichkeit hat mich<br />
verblüfft, denn das Fahrverhalten in<br />
Extremsituationen ist vorbildlich. Hier<br />
zeigt sich die Marke Land Rover von der<br />
besten Seite. Luxus verbindet sich mit<br />
dem Eigenschaften eines Bergführers,<br />
Abenteurers und Off-Road-Spezialisten.<br />
Testen Sie ihn und Sie werden das<br />
Verlangen nicht mehr los, dass Ihr Zündschlüssel<br />
das Logo von Land Rover trägt. •<br />
Prof. Arnd Joachim Garth
Leserbriefe | Impressum<br />
66<br />
Leserbrief<br />
Zu: Darauf können Sie stolz sein!<br />
So wie die Marktwirtschaft insgesamt<br />
für die vom Kapitalismus bewirkte Fehlentwicklung<br />
verantwortlich gemacht<br />
wird, so neigen viele Autoren dazu, den<br />
Wettbewerb für das Scheitern von individuellen<br />
Existenzen verantwortlich zu<br />
machen.<br />
Ich kann bspw. Michael Herl von<br />
der Frankfurter Rundschau durchaus<br />
zustimmen, wenn er meint, dass der<br />
(heutige) Wettbewerb Verlierer erzeugt,<br />
die dann Kandidaten für Hassprediger<br />
und Heilslehren werden. Mich<br />
beschleicht schon ein Unbehagen, wenn<br />
in manchen Sportarten ein Bruchteil<br />
einer Sekunde darüber entscheidet, ob<br />
ein Sportler Sieger oder Verlierer ist. Mir<br />
ist auch mulmig zumute, wenn Unternehmen<br />
um den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
buhlen. (Neben mir liegt<br />
das „P.T. Magazin für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft“ - Ausgabe 1/ <strong>2015</strong> - auf<br />
dem Tisch mit dem Haupttitel „Darauf<br />
können Sie stolz sein!“)<br />
Nichts spricht dagegen, wenn einzelne<br />
Unternehmen für hervorragende<br />
Leistungen ausgezeichnet werden,<br />
wenn auch die Bedingungen unter<br />
denen die Leistungen erbracht wurden,<br />
mitbewertet wurden. Aber bei allem<br />
berechtigten Unbehagen an dem Fokus<br />
auf die Sieger müssen wir uns um die<br />
Ausgestaltung des Wettbewerbes und<br />
seine Grenzen Gedanken machen, wenn<br />
wir die Zuteilung durch mächtige Personen<br />
oder Institutionen vermeiden<br />
wollen. Und vor allem müssen wir herausfinden,<br />
wann und wo wir das Verteilungsprinzip<br />
Wettbewerb vermeiden<br />
sollten und unsere Fähigkeit des Schenkens<br />
stärken können.<br />
Tristan Abromeit, Neustadt<br />
Zur Ausgabe: 1/<strong>2015</strong><br />
Darauf können Sie STOLZ sein!<br />
Dankenswerterweise für das P.T. Magazin<br />
mit seinen stets zahlreich aufschlussvoll<br />
zutreffenden Beiträgen, so wie man<br />
sich diese gehaltvoll erhofft, sendet<br />
Ihnen allen die besten Wünsche für alles<br />
Gute zu einem erfolgreichen neuen Jahr.<br />
Helmut Mühlbauer, Pößneck<br />
„German Mittelstand schafft existentielle<br />
Sicherheit“. Nur ungern korrigiere<br />
ich. „SCHAFFTE“. Das kann man als tendenzielle<br />
Schwarzmalerei abtun. Aber<br />
der soziologisch stabilisierende mittelständische<br />
Unterbau ist auf den meisten<br />
deutschen Dörfern politisch untergegangen.<br />
Der Titel einer neuerlichen Bürgerversammlung<br />
in meinem Heimatort<br />
lautete: „Landolfshausen – ein Dorf mit<br />
Problemen.“<br />
Claus-Dieter Klügel, Landolfshausen<br />
Zu: Frauenquote im P.T. Magazin<br />
Ich gratuliere zur Quotenregelung im<br />
P.T. Magazin – ich habe in der Ausgabe<br />
6/2014 auf jeden Fall 26 Frauen entdeckt.<br />
Dass Frauen so oft vorkommen, wird<br />
auch eine Doris Hoefer nicht beruhigen.<br />
Ich bin für die Einführung der Quotengeburten,<br />
damit unser Land wieder<br />
Kinderfrüchte trägt. Die andere Quotenregelung<br />
ist nur eine Karrierequote, die<br />
im eigentlichen Sinne Frauen demütigt.<br />
Da ich schon lange Zeit der Ansicht bin,<br />
dass Männer und Frauen völlig gleich<br />
sind, habe ich beschlossen, künftig rote<br />
Handtaschen zu tragen und jeder Frau<br />
auf den Po zu hauen, da es ja eh keine<br />
Unterschiede gibt und damit auch keine<br />
sexuelle Belästigung. In diesem Sinne<br />
verbleibe ich mit geschlechtslosen Grüßen<br />
und einem Quoten-Dankeschön<br />
Ihr Gardist oder Gardine, je nach Quote.<br />
Prof. Arnd Joachim Garth, Berlin<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />
für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Impressum<br />
ISSN 1860-501x | 11. Jahrgang<br />
Ausgabe 2/<strong>2015</strong><br />
Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />
Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />
Tel. 0341 240 61 - 00, Fax 0341 240 61 - 66<br />
info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />
Das P. T. Magazin ist das offizi elle Maga zin<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung, eingetragen<br />
im Stiftungsregister des Re gierungs<br />
be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />
Geschäftsführer:<br />
Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />
Redaktion:<br />
Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.)<br />
Jörg Petzold, Gunnar Marquardt<br />
Autoren/Interviewpartner:<br />
Ulrich Blum, Arnd Joachim Garth, Johannes<br />
Fiala, Heiner Kleinschneider, Katharina<br />
Kubitzki, Ansgar Lange, Regina Mahlmann,<br />
Gunnar Marquardt, Günter Morsbach,<br />
Thomas Neider, Jörg Petzold, Helfried<br />
Schmidt, Gunnar Sohn, Esco Schrader,<br />
Peter A. Schramm, Anne M. Schüller, Jonathan<br />
Schwarze, Wolfgang Thüne, Petra Tröger,<br />
Stephan Trutschler<br />
Korrespondenten:<br />
Bernd Schenke (Berlin)<br />
D-ROLF Becker (Halle)<br />
Satz/Layout:<br />
Remo Eichner-Ernst, Josefine Schulz<br />
Cover Montage:<br />
Remo Eichner-Ernst, OPS Netzwerk GmbH;<br />
Bilder: © fotomek/coramax/diego1012/<br />
willypd/fotolia.com<br />
Anzeigen:<br />
Petra Tröger (V.i.S.d.P.)<br />
Dirk Bollacke<br />
Druck:<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2015</strong>
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