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2015-02

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Autorenzeitschrift<br />

durch blick<br />

Nr. 2/<strong>2015</strong><br />

Seit 1986<br />

kostenlos<br />

… nicht nur für Senioren<br />

MEINUNGEN<br />

INFORMATIONEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

UNTERHALTUNG<br />

KULTUR<br />

Der kinDelsbergturm<br />

in kreuztal,<br />

beliebtes ausflugsziel<br />

Foto: Reinhard Becker<br />

Wanderwege in der Region Seite 18


Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Buß &Coll.<br />

Dr. jur. Annette Buß<br />

Tätigkeitsschwerpunkt<br />

-Erbrecht<br />

-Familienrecht<br />

-Erstellung von<br />

Patientenverfügungen<br />

Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />

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Inhaltsübersicht<br />

NachrichteN aus der regioN 6<br />

siegeN 15<br />

der KiNdelsbergpfad 18<br />

! israel - eiN WiederseheN 22<br />

straNdspielzeug 26<br />

sommergedicht 26<br />

! o sole mio 27<br />

muNdart voN gerda greis 28<br />

als ich demoKrat WerdeN musste 32<br />

eiN maNN mit vieleN gesichterN 34<br />

! idealisteN iN der pflege 36<br />

flüchtige begegNuNg 39<br />

WeNN eiN schrecKgespeNst WirKlichKeit Wird 40<br />

vorgestellt 42<br />

! taNte meta uNd die NachbarN 44<br />

eiNe idee begeistert 46<br />

! Kölbis-preis <strong>2015</strong> 47<br />

geheime pläNe uNd ihre folgeN 48<br />

es geht um die reNte -tricKbetrüger 50<br />

Wir doch Nicht! 51<br />

leseN ist KiNo im Kopf 52<br />

! der maler luciaN freud 54<br />

gedächtNistraiNiNg 56<br />

der verlust des himmels 58<br />

! zeit ist das grösste gescheNK 63<br />

das beste Kommt zum schloss 64<br />

hilcheNbacher musiKfest 66<br />

veraNstaltuNgeN im haus herbstzeitlos 67<br />

!veraNstaltuNgshiNWeise 70<br />

KatzeN 74<br />

der KommeNtar 74<br />

leserbriefe 76<br />

es fiel uNs auf /lösuNgeN 78<br />

zu guter letzt /impressum 78<br />

Aus der Redaktion<br />

Wirberichten in einem Beitrag über eine ganz außergewöhnliche Gruppe krebskranker<br />

Menschen im Siegener St. Marienkrankenhaus.Ineinem Nebensatz schreibt<br />

derAutor Dieter Gerst: „Die Hoffnung auf einen eigenen Raum hält an“.Diese Hoffnung<br />

schwindet zunehmend bei den schwerstkranken Menschen. Schlimmer noch,<br />

sie wechselt in Ohnmacht, und in Wutbei denen, die noch die Kraft dazu haben!<br />

Aus Gründen des Brandschutzes wurden in der ambulanten Onkologie desKrankenhauses<br />

bereits vor längerer Zeit Stellwände abgebaut. Dieser Sichtschutz stellte<br />

ein wenig Intimität her, weil er vor Besucherblicken schützte. Forderungen an die<br />

Krankenhausleitung, die Abteilung baulich so zu verändern, dass dort wieder menschenwürdig<br />

behandeltwerden kann,fandenbisher kein Gehör. Auch der durchblick<br />

erhielt auf Nachfrage keine lösungsorientierteAntwort. Es kommt noch schlimmer.<br />

Jüngst wurden auch noch Stühle gegen unbequeme Bänke ausgetauscht. „Ich sitze da<br />

wie in einer Bahnhofshalle, sechs Stunden lang. Bis die Infusion durchgelaufen ist, bin<br />

ich pitschnass geschwitzt, habe Krämpfe und Rückenschmerzen“, sodie engagierte<br />

Patientin, diegleichzeitig Ärzteund Personalder Klinikinden höchsten Tönen lobt.<br />

Ihnen nun viel Freude beim Lesen des neuen durchblick.<br />

Stark fürs Leben!<br />

UnsereWohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

möchtenmit Ihneninden<br />

nächsten, aktiven Lebensabschnitt<br />

starten.<br />

Informieren Sie sich überunsere<br />

Einrichtungen<br />

Marienheim, Weidenau<br />

Haus St.Elisabeth, Netphen<br />

Haus St.Raphael,Burbach<br />

Haus St.Klara, Friesenhagen<br />

Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />

marienkrankenhaus.com<br />

fb.com/marienkrankenhaus.siegen<br />

Tel.:(<strong>02</strong>71)231-2106<br />

Ein Unternehmender<br />

St.Marien-Krankenhaus<br />

Siegen gem.GmbH<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 3


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kretischer Kochkurs, Sprachkurs,<br />

Instrumentenbau, Wanderungen u.v.m.<br />

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Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Standortwechsel<br />

SeniorenServiceStellen Geisweid und Eiserfeld<br />

Siegen.<br />

„Mehr Beratung<br />

und<br />

Information<br />

für Ältere<br />

war das Ziel,<br />

als die Stadt<br />

Siegen 2009<br />

in vier Siegener<br />

Stadtbezirken<br />

Astrid E. Schneider<br />

Senioren-<br />

ServiceStellen vorstellte. Dieses Ziel<br />

haben wir erreicht“. Mit diesen Worten<br />

eröffnete Frau Bammann, Sozialdezernentin<br />

und zuständige Beigeordnete<br />

der Stadt Siegen, den neuen Standort in<br />

Geisweid. „SeniorenServiceStellen sind<br />

dezentrale, nachbarschaftliche Serviceund<br />

Anlaufstellen für ältere Menschen,<br />

deren Angehörige und Fachdienste. Hier<br />

werden ältere Menschen unterstützt, ein<br />

weitgehend selbstständiges und selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen und möglichst<br />

lange den Verbleib in der eigenen<br />

Wohnung zu sichern“, soAstrid E. Schneider,<br />

Seniorenbeauftragte der Stadt Siegen.<br />

Montags findet von 10 bis 12 Uhr in<br />

Geisweid und jeden 3. Dienstag im Monat<br />

in Eiserfeld die Sprechstunde der<br />

Seniorenberater der Stadt Siegen statt.<br />

Sie beantworten z. B. Fragen zu unterstützenden<br />

Angeboten im Wohnumfeld,<br />

zur Finanzierung häuslicher Pflege, entlastenden<br />

Angeboten oder vermitteln<br />

den Kontakt zu weiteren sozialen Diensten<br />

oder Beratungsstellen. Daneben<br />

ist wichtigster ehrenamtlicher Akteur<br />

der Seniorenbeirat. Er versteht sich als<br />

Sprachrohr der Älteren und ist damit natürlich<br />

auch der richtige Ansprechpartner,<br />

wenn es um alltägliche Probleme<br />

des Alters und Alterns geht.<br />

Er bietet jeden Mittwoch in Geisweid<br />

in der Zeit von 10 – 12 Uhr seine Hilfe<br />

an und berät vor allem, wenn es um Probleme<br />

im Stadtbezirk geht. In Eiserfeld<br />

findet die Sprechstunde des Seniorenbeirates<br />

jeden 4. Dienstag im Monat von<br />

10 – 12 Uhr statt.<br />

Durch den Wechsel der SeniorenServiceStelle<br />

Geisweid und Eiserfeld finden<br />

ältere Menschen in zentraler Lage<br />

einen Ansprechpartner.<br />

●<br />

Beirat will mehr bezahlbaren Wohnraum<br />

Siegen. Das Arbeitsprogramm zur Umsetzung<br />

des Wohnungsmarktkonzeptes<br />

stand im Mittelpunkt der Beratungen<br />

einer Sitzung des Seniorenbeirates im<br />

Geisweider Rathaus. Dabei nahm sich<br />

das Gremium besonders des Handlungsfeldes<br />

Wohnen imAlter an. Henrik Schumann,<br />

Abteilungsleiter im Fachbereich<br />

Stadtentwicklung der Krönchenstadt,<br />

erläuterte die Umsetzungsplanungen.<br />

Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach hielt<br />

die Überlegungen für das betreute Wohnen<br />

für nicht ausreichend. Immer mehr<br />

ältere Menschen fragten gerade diese<br />

Wohnform in ihren unterschiedlichen<br />

Ausprägungen nach. Da erscheine ihm<br />

der geplante Bau eines kleineren Projektes<br />

mit rund 16 Wohneinheiten in<br />

einem Zeitraum von jeweils vier bis fünf<br />

Jahren als zu knapp bemessen. Das für<br />

die Entwicklung des Wohnungsmarktkonzeptes<br />

zuständige Planungsbüro hatte<br />

einen solchen Bedarf bis zum Jahre<br />

2030 prognostiziert. Das stellte der Vorsitzende<br />

hinsichtlich der immer größer<br />

werdenden Seniorenklientel nachdrücklich<br />

infrage. Auch die im Umsetzungsplan<br />

der Stadt Siegen vorgesehene Aktivierung<br />

von privaten Eigentümern für<br />

altersgerechte Modernisierungen und<br />

die damit verbundene Transparenz von<br />

Förderrichtlinien wurde vom Beirat hinterfragt.<br />

Viele ältere Menschen würden<br />

sich trotz Förderplänen einfach nicht<br />

mehr für eine neue Darlehnsaufnahme<br />

zur barriefreien Sanierung ihres alten<br />

Wohnhauses erwärmen können, so Dr.<br />

Horst Bach. Außerdem sei durch die<br />

Hanglage vieler Häuser ein Komplettumbau<br />

oft sehr kostspielig. Beiratsmitglied<br />

Dr. Jochen Münch forderte von<br />

der Stadt Siegen ein vermehrtes Zurverfügungstellen<br />

von Bauflächen und Anreize<br />

für Investoren, damit ein soziales<br />

und bezahlbares Wohnen insbesondere<br />

für ältere Menschen für die Zukunft<br />

gewährleistet wird. Der Seniorenbeirat<br />

begrüßte schließlich den Beschlussvorschlag,<br />

nach dem die Verwaltung beauftragt<br />

wird, die entsprechenden Maßnahmen<br />

durchzuführen.<br />

●<br />

6 durchblick 2/<strong>2015</strong>


In Siegen<br />

Weidenau im Gesundheitszentrum am Siegbogen<br />

57076 Siegen, Weidenauer Str. 196 " <strong>02</strong>71-7411705 In Kreuztal<br />

57223 Kreuztal, Roonstr. 2<br />

" 0 27 32 - 55 39 77<br />

„Leichte Sprache“<br />

hilft vielen Menschen<br />

Siegen. Alle Menschen sollen am öffentlichen<br />

Geschehen teilhaben können.<br />

Dies ist für den Beirat der Menschen mit<br />

Behinderung der Universitätsstadt Siegen<br />

ein erklärtes Ziel. Um Texte besser<br />

verstehen zu können, gibt es die sogenannte<br />

„Leichte Sprache“. In der letzten<br />

Sitzung des Beirates wurde dieses Thema<br />

ausführlich behandelt. Eingeladen<br />

wurde Frau Dr. Stephanie Altjohann, die<br />

auf dem Gebiet viel Erfahrung durch ihre<br />

langjährige Tätigkeit in der Behindertenhilfe<br />

beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe hat.<br />

„Für die Leichte Sprache gibt es feste<br />

Regeln, wie ein Text formuliert sein<br />

muss, damit alle ihn gut verstehen können<br />

und wie der Text aussehen muss,<br />

damit alle ihn gut lesen können,“ so die<br />

Referentin. Und weiter: „Eine Schriftart<br />

ohne Verschnörkelungen, große Buchstaben<br />

und genügend Zeilenabstand erleichtern<br />

das Lesen, kurze Sätze in einer<br />

einfachen Sprache und möglichst ohne<br />

Fremdwörter, machen das Verstehen<br />

leichter. Ebenso die Verwendung von<br />

erprobten „Bildern mit eindeutigen Situationen“<br />

passend zum Text.“ Sie wies<br />

darauf hin, dass das Prüfen von Texten in<br />

„Leichter Sprache“ durch Menschen mit<br />

Lernschwierigkeiten besonders wichtig<br />

sei, denn nur so ließe sich feststellen, ob<br />

der Text besser verständlich ist.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

wurde von Beiratsmitgliedern darauf<br />

hingewiesen, dass es zum Beispiel auf<br />

der Homepage der Stadt Siegen keine<br />

Dokumente in „Leichter Sprache“ gibt,<br />

obwohl das Behindertengleichstellungsgesetz<br />

das Einstellen von Erläuterungen<br />

in „Leichter Sprache“ fordert. Die Übergangsfristen<br />

sind bereits abgelaufen. Der<br />

Beirat der Menschen mit Behinderungen<br />

fordert seit langem, dass diese Verordnung<br />

auch beim Internet-Auftritt der Universitätsstadt<br />

Anwendung findet, damit<br />

Barrieren in der öffentlichen Kommunikations-<br />

und Informationswelt abgebaut<br />

werden. Wenigstens sind hier die Richtlinien<br />

für den Beirat in „Leichter Sprache“<br />

zu finden. In Kürze wird eine Neuauflage<br />

des Beiratsflyers erscheinen und auch<br />

eine Version in „Leichter Sprache“. #<br />

Birgit Rabanus, Vorsitzende des Siegener<br />

Beirats für Menschen mit Behinderung<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 7<br />

Autorenfoto


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Angebote<br />

Senioren reisen<br />

Freikarten auch für Kultur unter freiem Himmel<br />

Theater für jedermann<br />

Ehrenamtliche für Kultur-Projekt gesucht<br />

Foto: Rita Petri<br />

Siegen. Seit vielen Jahren bietet der<br />

AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />

„Reisen mit Herz“ an. Die<br />

Reiseangebote sind besonders auf die<br />

Wünsche reisefreudiger Menschen in der<br />

zweiten Lebenshälfte ausgerichtet. Alle<br />

Fahrten werden von ehrenamtlichen Reisebegleitern<br />

betreut. Die An- und Abreise<br />

erfolgt mit hiesigen Busunternehmen.<br />

Den Katalog gibt es beim AWO-Kreisverband<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe unter<br />

% <strong>02</strong>71/33 86 – 167 oder per Mail: Reisen@awo-siegen.de.<br />

●<br />

Aktualisiert<br />

Seniorenbeirats-Hompage<br />

Siegen. Mitreißende Musik, faszinierendes<br />

Theater, Akrobatik und Tanz<br />

– Kultur weckt in jeder Hinsicht alle<br />

Lebensgeister. Doch Kultur live zu<br />

erleben ist vor allem Menschen, deren<br />

finanzielle Lage angespannt ist, nicht<br />

oder nur sehr selten möglich. An dieser<br />

Stelle möchte der AWO-Kreisverband<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe in Zusammenarbeit<br />

mit vielen Partnern aus dem<br />

kulturellen und sozialen Bereich in<br />

Kürze mit einem ehrenamtlichen Projekt<br />

weiterhelfen.<br />

„Wir wollen die kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellten Eintrittskarten an<br />

Menschen mit geringem Einkommen<br />

vermitteln. Ihnen eine Teilhabe am<br />

kulturellen Leben zu ermöglichen, ist<br />

uns ein Anliegen“, so Matthias Hess,<br />

Referatsleiter der AWO-Bürgerdienste.<br />

Für diese Aufgabe werden Ehrenamtliche<br />

gesucht. Die freiwillig Engagierten<br />

sollten Freude an der Gewinnung von<br />

Kulturgästen haben, gerne mit dem<br />

Computer arbeiten und Interesse an<br />

Telefongespräche mit den Kulturgästen<br />

haben. Zum Aufgabenspektrum gehört<br />

der Kontakt zu allen Kulturschaffenden<br />

der Region, um regelmäßig Freikarten<br />

einzuwerben.<br />

„Die Ehrenamtlichen werden auf ihre<br />

Aufgabe vorbereitet und während des<br />

Einsatzes begleitet“, werben Anja Dillmann<br />

und Emetullah Hokkaömeroglu<br />

vom AWO-Service Ehrenamt. Interessierte<br />

können sich melden unter %<br />

<strong>02</strong>71/3386-280 oder E-Mail: ehrenamt<br />

@awo-siegen.de.<br />

●<br />

Siegen. Unter dem Motto „Wir sind für<br />

Sie da“, präsentiert der Seniorenbeirat<br />

Siegen seine neue Homepage, gestaltet<br />

von Brigitte Burk, mitverantwortlich<br />

für Öffentlichkeitsarbeit. Eingangs<br />

werden Mitglieder, Vorstand und Arbeitskreise<br />

vorgestellt, gefolgt von den<br />

Ansprechpartnern in den sechs Bezirken<br />

der Stadt. Aktuelle Informationen<br />

bilden einen weiteren Schwerpunkt, so<br />

etwa Veranstaltungen, Termine, Themen<br />

und Pressemitteilungen. Links<br />

führen zu anderen für Senioren wichtigen<br />

Gruppen und Einrichtungen.<br />

Schließlich ermutigen ein Kontaktformular<br />

sowie ein Gästebuch zu Anregungen,<br />

Rückmeldungen und Wünschen.<br />

(www.senioren-stadt-siegen.de) ●.<br />

TAXI<br />

PETER<br />

Inh. Patrick Lohse<br />

ZENTRALE: <strong>02</strong> 71 /870087<br />

Telefon: <strong>02</strong> 71 73373<br />

KTW: 0151 /11191062<br />

Krankentransporte<br />

–sitzend –Rollstuhltransporte –liegend –<br />

–sitzend –Rollstuhltransporte –liegend –<br />

Mit der Regiestelle Leben im Alter<br />

der Universitätsstadt Siegen<br />

8 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Nachrichten aus Siegen<br />

Wohnungsunternehmen<br />

gegründet 1909<br />

Besuch aus der Partnerstadt<br />

Siegen. Die Partnerschaft lebt: Zum<br />

wiederholten Male besuchten englische<br />

Seniorinnen und Senioren aus<br />

der Partnerstadt Leeds (früher Morley)<br />

ihre deutschen Freunde in Siegen. Der<br />

Gegenbesuch der Deutschen 2016 geschieht<br />

dann im 50. Jubiläumsjahr. Bei<br />

einem umfangreichen Besichtigungsund<br />

Begegnungsprogramm lernten sich<br />

die englischen Gäste und deutschen<br />

Gastgeber näher kennen. Der Besuch<br />

des Technikmuseums in Freudenberg<br />

und der Ausstellung des Rubenspreisträger<br />

Lucian Freud waren interessante<br />

Bestandteile des Programms. Beim<br />

Besuch des Historischen Haubergs in<br />

Veranstalterfoto<br />

Fellinghausen erfuhren die Engländer<br />

vieles über die jahrzehntealte Haubergswirtschaft<br />

im Siegerland.<br />

Besonders international wurde es<br />

bei einem Begegnungsnachmittag mit<br />

der spanischsprachigen und der italienischen<br />

Seniorengruppe sowie einem<br />

interkulturellen Chor, die mit Tänzen<br />

und Liedern aus verschiedenen Ländern<br />

das Miteinander gestalteten.<br />

Ein gemütlicher Abschluss der Begegnung<br />

fand auf dem Kindelsberg mit dem<br />

gemeinsamen Singen von deutschen und<br />

englischen Volksliedern statt, bis es dann<br />

bei der Verabschiedung hieß: We meet<br />

you next year in England! homa<br />

An der Alche 7<br />

57072 Siegen<br />

# Telefon: <strong>02</strong> 71/33 58 70<br />

# Fax <strong>02</strong> 71/ 3 35 87 23<br />

# www.wgseg.de<br />

# E-Mail: info@wgseg.de<br />

Wohnstätten -<br />

genossenschaft<br />

Siegen eG<br />

Organisierte Fahrt<br />

zum 11. Deutschen Seniorentag<br />

Frankfurt / Siegen. Der Seniorentag,<br />

der von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />

ausgerichtet wird, findet im Congress<br />

Center der Messe in Frankfurt am Main<br />

statt. Neben der begleitenden Produktund<br />

Informationsmesse „SenNova“<br />

finden Vorträge, Diskussionen und Aktionen<br />

zu allen Themenbereichen des<br />

Älterwerdens statt.<br />

Die Regiestelle Leben im Alter der Universitätsstadt<br />

Siegen organisiert eine<br />

Tagesfahrt zur Messe. Dort erwartet die<br />

Teilnehmer ein umfangreiches Programm.<br />

Nach der feierlichen Eröffnung durch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel besteht Gelegenheit,<br />

das Messegelände zu erkunden.<br />

Auf 8.000 m² Ausstellungfläche gibt<br />

es ein breit gefächertes Informationsangebot.<br />

Es werden kostenlose Gesundheitschecks<br />

angeboten, gemeinschaftliche<br />

Wohnformen und Generationen-<br />

Projekte vorgestellt. Die Besucher können<br />

sich über die Themen Gesundheit, Mobilität<br />

und Vorsorge informieren, an<br />

spannenden Expertenvorträgen teilnehmen<br />

und haben sogar die Möglichkeit,<br />

selbst mitzudiskutieren. Die SenNova,<br />

die sich als Messe für die 50+ Generation<br />

versteht, bietet außerdem Inspirationen<br />

für den Übergang vom Beruf ins<br />

Ehrenamt und attraktive Wettbewerbe<br />

und Gewinnspiele. Wer sich aktiv einbringen<br />

möchte, kann Bewegungsangebote<br />

wahr- oder am Gedächtnistraining<br />

teilnehmen.<br />

Der Bus startet am 2. 7 .<strong>2015</strong> um 8 Uhr<br />

vom Bismarckplatz Weidenau und fährt<br />

direkt zur Messe. Die Kosten für Eintrittskarte<br />

und Busfahrt betragen zzt. 27<br />

Euro (Reduzierung bei steigender Teilnehmerzahl).<br />

Anmelden können Sie sich<br />

in der Regiestelle Leben im Alter, %<br />

<strong>02</strong>71 404-2200. Die Teilnehmerzahl ist<br />

begrenzt. Die Rückfahrt ist um 18 Uhr<br />

ab Frankfurt.<br />

●<br />

Wir stellen Ihnen<br />

guten und sicheren<br />

Wohnraum zur Verfügung.<br />

Rufen Sie uns an<br />

oder besuchen Sie uns.<br />

Besucherzeiten:<br />

Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />

Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 9


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Volkmar Klein, Abgeordneter Siegen-<br />

Wittgensteins für den Deutschen Bundestag,<br />

überreichte im Monat März in<br />

Berlin das neueste Buch des Künstlers<br />

Thomas Kellner an den Außenminister<br />

Frank-Walter Steinmeier. Das Buch<br />

„genius loci“ enthält Bilder von Indus-<br />

Impulstag<br />

Gesunde Ernährung und Bewegung im Alter<br />

trielandschaften im Siegerland und dem<br />

Ural. Die geschichtliche Verbindung und<br />

Parallelen zur heutigen Zeit werden thematisiert.<br />

Das Buch soll in den aktuell<br />

schwierigeren Zeiten an die besondere<br />

Verbundenheit der beiden Länder erinnern<br />

und somit neue Brücken schlagen.<br />

Neunkirchen. Zu einem Impulstag<br />

„Gesunde Ernährung und Bewegung im<br />

Alter“ hatte die Senioren-Service-Stelle<br />

Neunkirchen in Zusammenarbeit mit der<br />

BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Senioren Organisationen e.V.) eingeladen.<br />

Knapp<br />

30 Teilnehmer,<br />

die<br />

regelmäßig<br />

ältere<br />

Menschen<br />

betreuen,<br />

kamen zum<br />

DRK-Schulungszentrum<br />

in der<br />

Daadenbach<br />

in Neunkirchen,<br />

um an<br />

der ganztägigen<br />

Schulung teilzunehmen.<br />

Den Auftakt machte die Ökotrophologin<br />

Sabine Lacour aus Köln, die im<br />

Rahmen des Programms IN FORM zunächst<br />

die Grundlagen einer gesunden<br />

Ernährung im Alter darstellte. Die Teilnehmer<br />

sollten herausfinden, welche der<br />

Lebensmittel besonders empfehlenswert<br />

sind. Claudia Müller und Jörg Capito<br />

vom DRK-Mahlzeitendienst servierten<br />

mittags gesundes Essen. Dann übernahm<br />

das Ehepaar Wiehhoff vom Deutschen<br />

Turner-<br />

Bund die<br />

Regie. Das<br />

Paar demonstrierte<br />

mit viel Energie,<br />

mit<br />

welchen<br />

Übungen<br />

Gleichgewichtssinn,<br />

Beweglichkeit<br />

und<br />

Kondition<br />

trainiert<br />

werden sollten. Zudem wurde ein Training<br />

zur Prävention von Stürzen vorgestellt.<br />

Hier hielt es keinen der Teilnehmer<br />

mehr auf dem Stuhl, alle probierten<br />

die Übungen aus. Organisationen e.V.<br />

(BAGSO).<br />

●<br />

Chorproben<br />

verschoben<br />

Siegen. Nach fast sechs Jahren erfolgreicher<br />

Proben im Rathaus Weidenau<br />

musste der Interkulturelle Chor umziehen.<br />

Bei der letzten Vorstandssitzung<br />

wurde beschlossen, dass dem Chor das<br />

Spanische Zentrum in der St.-Michael-<br />

Straße 3 zur Verfügung steht. Der Chor<br />

zählt derzeit 39 Mitglieder, ist jedoch<br />

offen gegenüber neuen sangesfreudigen<br />

Menschen. Dabei sind nicht nur alle<br />

Senioren der Stadt Siegen, egal welcher<br />

Nationalität, herzlich willkommen, sondern<br />

auch altersübergreifende Bewohner<br />

sind eingeladen. Notenkenntnisse werden<br />

keine vorausgesetzt. Für eine qualifizierte<br />

und engagierte musikalische Leitung<br />

sorgen Ho, Thuc-Hien, aus Vietnam<br />

und ihr Stellvertreter Bruno Andreatta<br />

aus Italien. Die Proben werden dienstags<br />

um 17 Uhr im „Spanischen Zentrum“<br />

St.-Michael-Straße3, Siegen, fortgesetzt<br />

und dauern eineinhalb Stunden<br />

wöchentlich. Weitere Informationen %<br />

<strong>02</strong>732/27319 oder % <strong>02</strong>71/42517. ●<br />

Bürgerwünsche<br />

rasch erfüllt<br />

Siegen-Geisweid. Der Seniorenbeirat<br />

der Stadt Siegen konnte jetzt in Geisweid<br />

wieder auf dem kleinen Dienstweg zwei<br />

langgehegte Bürgerwünsche von Senioren<br />

erfüllen. Schon seit langem wurde<br />

insbesondere von älteren Menschen<br />

über zerstörte Scheiben an Wartehäuschen<br />

am Busbahnhof geklagt, sodass die<br />

dort angebrachten Sitzgelegenheiten bei<br />

widrigen Witterungsverhältnissen kaum<br />

genutzt werden konnten.<br />

Jetzt wurden die Scheiben endlich erneuert.<br />

Zudem fehlte an der kleinen Rampe<br />

zum Parkplatz im oberen Bereich der<br />

Rathausstraße (Rossmann-Parkplatz) ein<br />

behindertengerechtes Geländer für Rollstuhl-<br />

und Rollatorfahrer.<br />

Auch hier wurde Abhilfe geschafft und<br />

an der Rampe ein entsprechendes Geländer<br />

angebracht. Der Seniorenbeirat dankt<br />

insbesondere der Abteilung Straße und<br />

Verkehr für die zügige Umsetzung der<br />

beiden gerade für mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen so wichtigen Anliegen. ●<br />

10 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />

Autorenfoto<br />

Autorenfoto


Nachrichten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Elisabeth Flick –100 Jahre<br />

Netphen. Die Senioren Service Stelle<br />

der Stadt Netphen hat mit der Fotodesignerin<br />

Verena Maier-Rübsamen ein ungewöhnliches<br />

Fotoprojekt initiiert. „Wir<br />

haben ältere Menschen aus unserer Stadt<br />

porträtiertund dabei beeindruckendeGesichter,strahlende<br />

Augen undFalten, die<br />

vomLeben erzählen, in Szene gesetzt und<br />

Ungewöhnliches Fotoprojekt<br />

Autorenfoto<br />

festgehalten.Eine kurzeLebensgeschichte<br />

begleitetdie Fotos“,berichtetEva Vitt<br />

vonder der Senioren Service Stelle.<br />

„Sensibel und einfühlsam,“ so erklärt<br />

VerenaMeyer-Rübsamenist sie mitihrer<br />

Kamera ganz nah an den älteren Menschenherangetreten<br />

und hat seine individuelle<br />

Schönheit und Ausstrahlung aufgenommen.<br />

„Dabei ist der Natürlichkeit<br />

und derAuthentizitätdes Einzelnen ganz<br />

besondere Aufmerksamkeit geschenkt<br />

worden. Ich habe die Menschen so dokumentiert,<br />

wie das Leben sie geformt und<br />

geprägt hat!“ Es sind beeindruckende<br />

Fotos entstanden.Die Ausstellung wurde<br />

am 7. Mai eröffnet und läuft offiziell<br />

bis zum 5. Juni in den Geschäftsräumen<br />

der Netphener Volksbank während der<br />

Öffnungszeiten. Sollte der Besucheransturm<br />

jedoch groß sein, wird die Ausstellung<br />

verlängert. Weitere Infos bei<br />

Eva Vitt von der Senioren-Service-Stelle<br />

der Stadt Netphen, % <strong>02</strong>738 603-145,<br />

E-Mail e.vitt@netphen.de. ●<br />

Gesundes Klima hinterlassen<br />

SVB-Förderprogramm<br />

Gesund und beweglich bleiben<br />

Praxis fürchinesischeMedizin<br />

Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />

Herborner Str. 2<br />

57250Netphen-Deuz<br />

Tel. <strong>02</strong>737/3180<br />

Akupunktur- und<br />

chinesische Heilkräuter bei<br />

• Augenerkrankungen<br />

•insbesondere<br />

Makuladegeneration<br />

•Erschöpfungs- und<br />

Anspannungszuständen<br />

•Befindlichkeitsstörungenund<br />

Bewegungsschmerz in<br />

allen Gelenken<br />

Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />

Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />

Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er -unter<br />

Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />

benötigt.<br />

Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />

anvertrauten Menschen als Einheit von<br />

Körper und Seele zu sehen.<br />

Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />

seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />

in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />

gefördert.<br />

Siegen. Die Siegener Versorgungsbetriebe<br />

unterstützen ihre Kunden beim<br />

Kauf einer Heimladestation fürElektroautos.<br />

Besitzer von E-Fahrzeugen, die<br />

sich eine Stromladestation fürZuHause<br />

anschaffen möchten, können im Rahmen<br />

des neuen E-Mobility-Förderprogramms<br />

zwischen 200 und 300 Euro erhalten.<br />

Der Zuschuss ist Teil des umfangreichen<br />

SVB-Förderpaktes „energieEF-<br />

FIZIENZ“, fürdas der lokale Versorger<br />

insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung<br />

stellt. „Das ökologische Verhalten der<br />

Siegener hat sich stark verändert“, sagt<br />

SVB-Vertriebsleiter Peter Weil. „Der<br />

Wunsch, der Nachwelt ein gesundes<br />

Klima zu hinterlassen, ist stärker geworden.<br />

Wirwollen den Bürgern bei der<br />

Suche nach erschwinglichen, umweltfreundlichenAlternativen<br />

so gut es geht<br />

zur Seite stehen.“ Aus diesem Grund<br />

schreiten die SVB mit ihrer Strategie<br />

zur Förderung des umweltfreundlichen<br />

Fahrens in Siegen konsequent voran.<br />

Nachdem der lokale Versorger bereits<br />

eine Strom- und eine Erdgastankstelle<br />

auf seinem Betriebsgelände errichtet hat<br />

und bei Projekten wie REMONET (regionales<br />

emobility netzwerk) der UniversitätSiegen<br />

als Umsetzungspartner aktiv<br />

geworden ist, treten die SVB mit dem<br />

neuen Förderprogramm nun direkt an<br />

ihre Kunden heran. „Elektroautos sind<br />

vor allem fürKurzstrecken ideal und<br />

es ist bequem, sie Zu Hause zu laden“,<br />

sagt Weil. „Die Anschaffung der hauseigenenStromladestation<br />

ist also relativ<br />

erschwinglich und wird durch unseren<br />

Zuschuss noch attraktiver.“<br />

Auf diese Weise wollen die SVB den<br />

Siegener Autofahrern einen weiteren<br />

Anreiz geben, auf innovative Elektroantriebe<br />

umzusteigen. Fragen beantwortet<br />

das SVB-Serviceteam unter<br />

% <strong>02</strong>71 3307-250. Infos gibt es auch<br />

online auf www.svb-siegen.de ●<br />

VILLA BOHN<br />

Tagespflege<br />

Tagespflege in freundlichem,<br />

familärem Ambiente<br />

tagsüber sinnvoll betreut<br />

am Abend wieder im eigenen Haus<br />

Tagespflege Villa Bohn<br />

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(Inhaber: Dr. med. H.-J. Kraemer)<br />

Tel. <strong>02</strong>737-592870<br />

Eigener Fahrdienst.<br />

Fast völlige Übernahme aller Kosten<br />

durch Ihre Krankenkasse.<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 11


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Zurechtfinden<br />

im Internet<br />

Siegen. Senioren ans Netz, dieses bewährte<br />

Projekt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Siegener Seniorenbeirat und<br />

dem Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium<br />

startet in diesem Jahr erneut nach den<br />

Sommerferien.<br />

Auf dem Programm steht in erster Linie<br />

das Zurechtfinden im Internet, das<br />

Versenden von E-Mails sowie die Textgestaltung.<br />

Besondere Vorkenntnisse<br />

sind hier nicht erforderlich, man muss<br />

sich nur trauen und sich anmelden.<br />

Oberstufenschüler mit einschlägiger<br />

Erfahrung stehen wieder als Unterrichtende<br />

zur Verfügung. Gebühren<br />

werden keine erhoben. Die Schüler-<br />

Lehrer freuen sich jedoch nach jeder<br />

Unterrichtsstunde über einen kleinen<br />

Beitrag für die Klassenkasse.<br />

Voraussichtlicher Beginn: Letzte Augustwoche<br />

<strong>2015</strong>. Anmeldungen an:<br />

Stadt Siegen, Regiestelle Leben im Alter,<br />

Frau Hegewald,% <strong>02</strong>71/40422<strong>02</strong>.<br />

Auskunft erteilt auch Hans Amely,<br />

Vorstandsmitglied im Seniorenbeirat<br />

und Koordinator der Maßnahme,<br />

% <strong>02</strong>71/81417. #<br />

SERVICE-CENTER<br />

D-M Kfz.-Technik<br />

Dennis Michel<br />

Autorenfoto<br />

Schön, wie sich das Krönchen spiegelt. Diese Aufnahme gehört zu den Einsendungen.<br />

Siegen. „Senioren sehen Siegen“, unter<br />

diesem Motto hatte der Seniorenbeirat<br />

der Stadt einen Fotowettbewerb für ältere<br />

Mitbürger ins Leben gerufen. Weit<br />

über 100 Fotos sind zu den sieben unterschiedlichen<br />

Themenfeldern eingegangen.<br />

Die Fotos sind während der vier<br />

Jahreszeiten aufgenommen worden.<br />

Einsender nutzten die bis zum 31.<br />

März verlängerte Einsendefrist, um ansprechende<br />

und farbenfrohe Frühlingsmotive<br />

festzuhalten. Eine Vielzahl der<br />

Fotos ist originell, ausdrucksvoll und<br />

kreativ. Die Einsender haben die Gelegenheit<br />

genutzt, sowohl viele schöne<br />

Plätze abzulichten, aber auch durchaus<br />

Jury entscheidet<br />

Fotoausstellung geplant<br />

verbesserungswürdige Bereiche festgehalten.<br />

Über die Bewertung entscheidet<br />

nunmehr eine Jury unter dem Vorsitz<br />

der Beigeordneten und Stadträtin Babette<br />

Bammann. Neben Mitgliedern des<br />

Seniorenbeirates gehören Experten aus<br />

Presse und Siegener Fotokreis der Jury<br />

an. Die erstplatzierten Fotos werden mit<br />

Preisen prämiert, doch keiner der Einsender<br />

soll leer ausgehen. Es gibt eine<br />

Anerkennung für alle Beteiligten. Eine<br />

anschließende Ausstellung der ausgewählten<br />

Fotos ist geplant, die im Weidenauer<br />

Rathaus ihren Platz finden soll.<br />

Ein ausführlicher Bericht erfolgt in unserer<br />

nächsten Ausgabe. #<br />

Bargeld-Bringe-Service<br />

Siegener Seniorenbeirat findet Beachtung<br />

Fahrzeug-Umbau<br />

für Behinderte<br />

57078 Siegen<br />

Telefon: <strong>02</strong> 71 /3 03 98 09<br />

Fax: <strong>02</strong> 71 /3 03 98 11<br />

Verkauf Einbau Ser vice<br />

Foto: Hartmut Reeh<br />

Siegen. Auf der jüngsten Sitzung des<br />

Seniorenbeirates Siegen informierten<br />

zwei Mitarbeiterinnen der Sparkasse<br />

über die neuesten Entwicklungen im<br />

Bargeld-Bringe-Service. Dieser Dienst<br />

wurde nach der Schließung mehrerer<br />

Filialen eingerichtet. In erster Linie<br />

betroffen sind Senioren mit Gehproblemen<br />

oder sonstigen körperlichen<br />

Einschränkungen, des Weiteren profitieren<br />

Kunden mit begrenzter Mobilität.<br />

Deutliche Verbesserungen sind nunmehr<br />

zu verzeichnen im Bereich von Sicherheit,<br />

Kundenorientierung, individueller<br />

Beratung sowie Häufigkeit der Dienstleistung.<br />

Inzwischen machen über einhundert<br />

Kunden von diesem Angebot<br />

Gebrauch. Viele der Betroffenen erfüllen<br />

sich auch den Wunsch nach persönlicher<br />

Begegnung. Auch Hemmungen oder gar<br />

Ängste beim Besuch des Geldinstitutes<br />

– so die stellvertretende Vorsitzende Dr.<br />

Maria Czell – bleiben damit außen vor.<br />

Der Seniorenbeirat gab noch einige weitere<br />

Anregungen im Hinblick auf seniorenfreundlichere<br />

Barrierefreiheit.#<br />

12 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Technik<br />

für ein besseres Leben<br />

Sicherheit<br />

im Straßenverkehr<br />

Maßnahme<br />

in Planung<br />

Siegen. Daniel Aktas von der kommunalen<br />

Beratungsstelle des Kreises Siegen-<br />

Wittgenstein informierte den Siegener<br />

Seniorenbeirat zum Thema „Besser Leben<br />

durch Technik im Alter“. Oberstes<br />

Ziel sei, soder Referent, ein bestmöglichst<br />

langes Leben in den eigenen vier<br />

Wänden zu gewährleisten. Aufgabenbereiche,<br />

Adressaten sowie Beratungsfelder<br />

und Beratungsqualität standen im<br />

Mittelpunkt des Vortrages. Vielfältige<br />

technische Neuerungen, etwa im Sinne<br />

von Unfallprophylaxe, rascher Kontaktaufnahme<br />

in Notfällen sowie Erleichterungen<br />

im Haushalt wurden aufgezeigt.<br />

Auf Anregung des Seniorenbeirates wird<br />

die kommunale Beratungsstelle konkretes<br />

Anschauungsmaterial entwickeln,<br />

welches fürdirektund indirekt Betroffene<br />

veröffentlichtwerdensoll.<br />

●<br />

Foto: vsz-Olpe<br />

Siegen. Auf Initiative des Arbeitskreises<br />

Sicherheit und Verkehr sprach sich der<br />

Seniorenbeirat einstimmig für weitere<br />

praktische Veranstaltungen zum Verkehrssicherheitstraining<br />

für Vertreter<br />

der dritten Generation aus. Rechtliche,<br />

organisatorische und technische Vorgaben<br />

müssen noch mit allen Beteiligten<br />

erörtert werden. Nähere Informationen<br />

erfolgen zu gegebener Zeit. ●<br />

Siegen. Die bevorstehende Schließung<br />

des Lebensmittelmarktes Nahkauf im<br />

EKZ Geisweid war Gegenstand einer<br />

Anfrage, die der Seniorenbeirat an die<br />

Verwaltung gerichtet hatte. So seien<br />

zahlreiche ältere Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger in Sorge, dassihnen dann eine<br />

wichtige Einkaufsmöglichkeit im Geisweider<br />

Zentrum fehlen werde.<br />

Die Verwaltung will die Rahmenbedingungen<br />

für einen nahtlosen Übergang<br />

zu einem anderen Lebensmittelmarkt<br />

an Stelledes Nahkaufs erleichtern<br />

und verweist auf den geplanten Volldiscounter<br />

an der Stelle des bisherigen<br />

Parkdecks. Diese Maßnahme befindet<br />

sich noch in der Planungsphase. Nach<br />

Schließung des Nahkauf befindet sich<br />

im Geisweider Zentrum kein Lebensmittelgeschäft<br />

mehr.<br />

●<br />

Anerkennen und fördern<br />

Interkulturelle Seniorenarbeit<br />

Bonn. Zum Tag der älteren Generation<br />

spricht sich die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) für eine interkulturelle Öffnung<br />

der Seniorenarbeit aus.<br />

Der Dachverband der deutschen Seniorenverbände<br />

weist auf das Engagement<br />

vieler älterer Migrantinnen und Migranten<br />

hin, das bereits heute vor allem<br />

in Verwandtschaft und Nachbarschaft –<br />

also in informellen Zusammenhängen –<br />

geleistet wird.<br />

Um ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />

verstärkt auch fürein Engagement<br />

im „öffentlichen Raum“ zu gewinnen,<br />

bedarf es, so die BAGSO in einem<br />

heute veröffentlichten Positionspapier, den<br />

Wechsel von einer „Komm-Kultur“ zu einer<br />

„Kultur des Aufeinanderzugehens“.<br />

Migrantenselbstorganisationen<br />

sollten als entscheidende Schnittstelle<br />

anerkannt werden, um ein gemeinsames<br />

bürgerschaftliches Engagement von<br />

Menschen mit und ohne Migrationshintergrund<br />

langfristig zu sichern. Auf erfolgreiche<br />

Initiativen und Projekte wie<br />

Kochkurse, Erzählcafés, Stadtteilerkundungen,<br />

interkulturelle Gärten oder<br />

Angebote zur Gesundheitsförderung<br />

wird verwiesen.<br />

Die Politik wird aufgefordert, die<br />

Entwicklung einer interkulturellen Seniorenarbeit<br />

durch Bereitstellung von<br />

Räumlichkeiten, Qualifizierungsangebote<br />

und sonstige gezielte Förderung zu<br />

unterstützen.<br />

Das vollständige Positionspapier steht<br />

ihnen unter www.bagso.de als Download<br />

zur Verfügung.<br />

●<br />

Heinz S. Langer<br />

Alexander Langer<br />

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Manuelle Therapie<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 13


SeniorenServiceStellendes Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

Bad Berleburg<br />

Holger Homrighausen ! <strong>02</strong>751/923-268<br />

Poststr.42 57319 Bad Berleburg<br />

# h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />

Mo-Mi. u. Fr.8.30-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />

Do.8.30-12.30 Uhr und 14.00-18.00 Uhr<br />

Stadt Bad Laasphe<br />

Gisela Homrighause ! <strong>02</strong>752/909-153<br />

Mühlenstr.20 57334 Bad Laasphe<br />

# g.homrighause@bad-laasphe.de<br />

Mo,Di, Mi,Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Do.14.00-17.00 Uhr<br />

Gemeinde Erndtebrück<br />

Svenja Stracke ! <strong>02</strong>753/605-124<br />

Talstr.27 57339 Erndtebrück<br />

# s.stracke@erndtebrueck.de<br />

Mo-Do. 8.00-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />

Stadt Hilchenbach<br />

Gudrun Roth ! <strong>02</strong>733/288-229<br />

Markt13 57271 Hilchenbach<br />

# g.roth@hilchenbach.de<br />

Mo-Do. 8.30-16.00 Uhr<br />

Freitag 8.00-12.00 Uhr<br />

Stadt Kreuztal<br />

N. N. ! <strong>02</strong>732/51-0<br />

Siegenerstr.5 572223 Kreuztal<br />

#<br />

Mo-Mi. 8.30-12.00 u. 13.30-15.45 Uhr<br />

Donnerstag 8.30-12 u. 13.30-17 Uhr<br />

Freitag 8.30-13.00 Uhr<br />

Stadt Netphen<br />

EvaVitt ! <strong>02</strong>738/603-145<br />

Amtsstr.6 57250 Netphen<br />

# e.vitt@netphen.de<br />

Mo-Fr. 8.00-12.00 Uhr<br />

Stadt Freudenberg<br />

Heike Weigel ! <strong>02</strong>734/43-174<br />

MórerPlatz 1 57258 Freudenberg<br />

# h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />

Mo-Fr8.00-12.30 Uhr<br />

Di 14.00-16.00 Uhr u.<br />

Do14.00-17.00 Uhr<br />

Gemeinde Wilnsdorf<br />

Jutta Schmidt ! <strong>02</strong>739/8<strong>02</strong>-129<br />

Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />

# j.schmidt@wilnsdorf.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Gemeinde Burbach<br />

Christine Sahm ! <strong>02</strong>736/45-56<br />

Eicher Weg13 57299 Burbach<br />

# c.sahm@burbach-siegerland.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Gemeinde Neunkirchen<br />

Bettina Großhaus-Lutz ! <strong>02</strong>735/767-207<br />

Bahnhofstr.3 57290 Neunkirchen<br />

# b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Stadt Siegen<br />

Manuela Krafft ! <strong>02</strong>71/404-2200<br />

Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />

# m.krafft@siegen.de<br />

Mo-Fr. 10.00-12.00 Uhr<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Ute Heyde<br />

Zukunftsinitiative<br />

Siegen-Wittgenstein2<strong>02</strong>0<br />

Programmleitung<br />

„Leben und Wohnen im Alter“<br />

Servicezentrum fürsoziale Beratung,<br />

Betreuung und Prävention<br />

Bismarckstr. 45,<br />

57076 Siegen<br />

"<strong>02</strong>71/333-2720 •E-Mail:<br />

lwa@siegen-wittgenstein.de<br />

14 durchblick 2/<strong>2015</strong>


staDtmauer von siegen<br />

Bauliches Kleinod in alten Stadtmauern<br />

Foto: Rita Petri<br />

„... aufwendig anden Pforten mit etlichen unterschiedlichen<br />

Thoren gegen das petardieren (angreifen)<br />

und überraschen bewahrt, sonste auch vom Schloss her<br />

mit etlichen Bollwerken befestigt“, so beschrieb Johann<br />

Textor, Verfasser der „Nassauischen Chronik“ im Jahr<br />

1617 die mittelalterliche Befestigung der Stadt Siegen 1) .<br />

Derumdas Jahr 1650 entstandene Merian-Stich von Siegen<br />

bestätigt die Darstellung Textors: Eine wehrhafte<br />

Mauer, unterbrochen durch mehrstöckige Türme, umschließt<br />

dieAltstadt vom Oberen Schloss bis zur Martinikirche,<br />

die erstmals im Jahr 1311 urkundlich erwähnt<br />

wird. Ganz deutlich erkennbar die Mühle ander Siegbrücke<br />

beim Aufgang zum Kölner Tor mit dem gespeichten<br />

Wasserrad.<br />

In der Urkunde vom 3. 6. 1311 wird Siegens älteste<br />

Kirche als „außerhalb der Mauern“ bezeichnet. Die<br />

Erweiterung der Stadtmauern unter Einbeziehung der<br />

Martinikirche erfolgte vermutlich in den Jahren 15<strong>02</strong><br />

bis 1511. 2 )<br />

Die Geschichte dieser Kirche ist in der Festschrift zum<br />

700-jährigen Jubiläum anschaulich dargestellt 3) .<br />

Vier Bruchsteinpfeiler tragen die Brücke, die in der<br />

Zeichnung von Jakob Scheiner, entstanden um 1850,<br />

mit stärkerer Wölbung präsentiert wird, als auf dem vorzitierten<br />

Merian-Stich.<br />

Die älteste Urkunde, die Siegen als Stadt erwähnt,<br />

datiert aus dem Jahr 1224 und behandelt die Rechte des<br />

Erzbischofs Engelbert von Köln imVerhältnis zu Graf<br />

Heinrich von Nassau. Zu diesem Zeitpunkt muss Siegen<br />

bereits Stadtrechte besessen haben. Die Verleihung von<br />

Stadtrechten war im Regelfall mit der Erlaubnis verbunden,<br />

eine Stadtmauer zu errichten,einen Markt abzuhalten<br />

und in der Stadt eine eigene Gerichtsbarkeitaufzubauen.<br />

Nach dem verheerenden Brand in Siegens Altstadt<br />

(Oberstadt) in der Nacht vom 13. 4. 1869 war ein großartiger<br />

Aufbau der Fachwerkhäuser gelungen, wie die<br />

Neiner-Bilder aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zeigen.<br />

Der Bombenangriffvom 16. 12. 1944 zerstörte 82 %der<br />

Stadtund erforderte umfangreiche Baumaßnahmen.<br />

Die auf dem Höhenzug zwischen Sieg und Weiß errichtete<br />

Stadt, auf dessen Bergspitze die Burg (Oberes<br />

Schloss) errichtetwurde, war durchdas Kölner,Marburger<br />

und Löhrtorsowie durch eine Anzahl kleinerer Pforten zu<br />

erreichen. Mächtige Bollwerke verstärkten die Tore und<br />

verbanden derenobereStockwerkemit dem Wehrgang auf<br />

der Stadtmauer.Die süddeutschen Städte Rothenburgund<br />

Nördlingen vermitteln noch heute das Bild einer mauerbewehrten<br />

Stadtbefestigung.Auf dem Merian-Stich lassen<br />

sichunschwer zehnWehrtürmeerkennen, die Bestandteil<br />

der Mauer waren. Insgesamt sollen 23 Türme vorhanden<br />

gewesen sein.<br />

Zeitweilig wurden die Stadttore nur gegen Zahlung<br />

eines Torgeldes geöffnet. Das geht aus einer Verfügung<br />

der Fürstlichen Landesregierung vom 15. 3. 1783 hervor,die<br />

am 19. 4. 1783 in den „Dillenburgischen Intelligenz-Nachrichten“<br />

bekannt gemacht wurde. 4) Es heißt<br />

dort u. a.:<br />

„... dass in der Stadt Siegen eine Torsperre, zum Besten<br />

der dasigen Armen- und Verpflegungsanstalten angelegt<br />

und darüber nachstehendes Reglement beobachtet werden,<br />

so wird solches hiermit zu jedermanns Wissenschaft<br />

gebracht.“<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts verfielen Stadtmauern<br />

und Tore. Ihre wehrhafte Bedeutung hatten sie längst<br />

verloren, und zur Erhaltung einer scheinbar „überflüssigen<br />

Stadtmauer“ fehlte das Geld.<br />

Einen Eindruck von der Bedeutung der Stadtbefestigung<br />

vermitteln das Torhaus (heutige Stadtbücherei)<br />

sowie die Marburger Pforte, beide am Oberen Schloss<br />

gelegen. Die eisenbeschlagenen Torflügel fielen dem<br />

2. Weltkrieg zum Opfer. Ein Fußweg führt durch die<br />

Marburger Pforte, unterhalb des Schloss-Cafés, zum<br />

Brüderweg.<br />

Teilstücke der Stadtmauer, insbesondere im Bereich<br />

Kölner Tor/Martinikirche, sind in den letzten Jahren mit<br />

hohem Kostenaufwand saniert worden. Heinz Stötzel<br />

Quellen: 1) Textor, Johann; Nassauische Chronik, 1617, Nachdruck Bonn u. Fries 1994, Spezialbeschreibung<br />

der Grafschaft, Seite 8. 2) Bingener,Dr. Andreas; in „Jahrbuch fürregionale Geschichte<br />

2011“ (Festschrift 700 Jahre Martinikirche Siegen), Seite 32. 3) wie 2) und Beiträge weiterer Autoren<br />

auf 223 Seiten. 4) Dillenburger „Intelligenz-Nachrichten“ Seite 242 vom 19. 4. 1783.<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 15


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Im Waldpark Brombach<br />

Wenn man auf der Landstraße von Ferndorf aus in<br />

Richtung Dahlbruch mit demAuto unterwegs ist,<br />

dann passiert man nach kurzer Frist den Kreuztaler<br />

Stadtteil Kredenbach. Unweit der Ortseinfahrt weist<br />

auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Hinweisschild<br />

auf das örtliche Krankenhaus hin. Auf diesen Weg mit dem<br />

Namen „Altlohe“ lotst mich Prof. Dr.-Ing. Mathias Döring.<br />

Ich habe ihn am Kreuztaler Bahnhof abgeholt. Er will mir<br />

einige der wenigen noch vorhandenen Überbleibsel aus<br />

früheren Hüttenzeiten im Altloher Ortskern zeigen. Gleich<br />

das erste Fachwerkhaus rechts der Straße gehört zu diesen.<br />

Mein Mitfahrer zeigt auf das ungewöhnlich lange Bauwerk<br />

mit den Hausnummern 2 bis 6. „Seit dem Jahr 1718 wurde<br />

es als Hüttenmeisterhaus geführt, ist als Gebäude allerdings<br />

noch viel älter“, erklärt der Professor und ergänzt:<br />

„In früheren Zeiten war das Haus sogar noch um einiges<br />

länger.“ Wenig später fahren wir am alten Kohlenschuppen<br />

am Brücher Weg vorbei und stehen schließlich zwischen<br />

den beiden unteren der drei Loher Weiher.<br />

Der Kredenbacher Ortsteil Lohe präsentiert sich heute<br />

als eine Oase der Ruhe. Sieht man einmal von der zum<br />

Krankenhaus führenden Straße ab. Dabei war Lohe einst<br />

ein über die Grenzen des Siegerlands hinaus bekannter<br />

Industriestandort. Bereits im 15. Jahrhundert wurde über<br />

ihn berichtet. Früher als andernorts betrieb man hier sogar<br />

einen Hochofen mit Koksbefeuerung.<br />

Dass wir uns in Lohe befinden, hat einen guten Grund.<br />

Hier ist das Eingangsportal zum Kindelsbergpfad. Dass<br />

ich mit Mathias Döring unterwegs bin, kommt ebenfalls<br />

nicht von ungefähr. Wie man auf der Internetseite der Stadt<br />

Kreuztal nachlesen kann, wurde der Inhalt des Begleithefts<br />

dem Buch „Eisen und Silber – Wasser und Wald“ entnommen.<br />

Dieses leider vergriffene Werk handelt von den Gruben,<br />

Hütten und Hammerwerken im Bergbaurevier Müsen.<br />

Der im Harzvorland wohnende Professor ist der Verfasser.<br />

Autorenfoto<br />

Weil mir einiges im „Flyer“ unklar blieb, habe ich ihn angeschrieben.<br />

Glück muss man haben! Mathias Döring kommt<br />

als Vorstandsmitglied der „Deutschen Wasserhistorischen<br />

Gesellschaft“ im Verlauf einer Vortragsreise in Kürze in die<br />

frühere Heimat. Gerne möchte er sich mit mir treffen. Und<br />

so sitzen wir schließlich – richtig passend zum Thema – im<br />

Müsener Gasthof „Stahlberg“. Der kompetente Kenner der<br />

Materie plaudert lebhaft über seine Jugendzeit in Ferndorf.<br />

Mit den Schulfreunden unternahm er ungeachtet etwaiger<br />

Gefahren unzählige untertägige Forschungen. Das war in den<br />

50er Jahren. Damals waren alle Gruben noch offen. Vieles<br />

von dem Erzählten ist in den nachfolgenden Zeilen enthalten.<br />

In der Theorie bin ich nunmehr optimal versorgt. Doch<br />

auch in der Praxis sollte noch etwas Besonderes folgen.<br />

Bei einem Besuch im Kreuztaler Touristikbüro teile ich<br />

dem dortigen Leiter, Michael Häusig, mit, dass ich im<br />

Frühjahr den Kindelsbergpfad noch einmal abgehen will.<br />

Daraufhin schlägt dieser mir vor, die Wanderung gemeinsam<br />

mit ihm zu unternehmen. Sobald es die Witterung<br />

nach den Wintermonaten zulässt, macht er sich nämlich<br />

alljährlich auf die Socken und inspiziert den Pfad. Hocherfreut<br />

nehme ich Michael Häusigs Vorschlag an. Die Gelegenheit,<br />

einen Wanderweg einmal nicht aus der Sicht<br />

eines Wanderers, sondern aus der eines Betreibers zu sehen,<br />

bekommt man ja nicht alle Tage. Und so treffen wir<br />

uns zu meinem „Praktikum“ Ende März auf dem Wanderparkplatz<br />

beim Krankenhaus.<br />

Der Touristik-Boss kommt nicht alleine. Mitgebracht<br />

hat er Dirk Irle vom SGV Ferndorf-Kreuztal. Das ist der<br />

Wegbetreuer. Er beseitigt kleinere Schäden, malt die blass<br />

gewordenen Wegzeichen nach und er hat zudem die schönen<br />

hölzernen Wegweiser und Hinweisschilder am Pfad<br />

gefertigt. Mit der einstigen Planung des Wegs indes hatte<br />

er nichts zu tun. Diese Aufgabe übernahm seinerzeit Vereinskamerad<br />

Rudi Schmidt als SGV-Wegewart.<br />

18 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Die Wanderwege der Region<br />

Wie im Begleitheft empfohlen, wandern wir entgegen der<br />

Uhr oberhalb von Lohe auf einem Wiesenweg. Michael Häusig<br />

hat ein Smartphone als Diktiergerät dabei. Auf diesem<br />

will er alle Missstände festhalten. Vieles muss überprüft werden.<br />

Sind die 24 Stationstafeln, die auf Sehenswürdigkeiten<br />

und Besonderes hinweisen, noch alle an ihrem Platz? Haben<br />

böse Bubenhände eine der zahlreichen Info-Tafeln oder eine<br />

Bank beschädigt? Wurde vielleicht ausgerechnet ein Baum<br />

mit dem Wegzeichen das Opfer einer Kettensäge oder eines<br />

starken Windes? Wie bei zehn weiteren Wegen, die zu den<br />

„WanderHöhepunkten rechts und links des Rothaarsteigs“<br />

gehören, ist der Pfad mit dem „Wät“ markiert – dem von<br />

einem Kreis umschlungenen „W“ als erstem Buchstaben der<br />

WanderHöhepunkte. Mitgebracht hat der aus der Mühlbergsiedlung<br />

stammende Kreuztaler außerdem eine Greifzange.<br />

Den am Wegesrand liegenden Müll gilt es aufzusammeln.<br />

Nach dem Passieren eines schon in uralten Flurkarten<br />

verzeichneten „Weinbergs“ rücken nach kurzer Zeit<br />

die eingangs erwähnten „Loher Weiher“ ins Blickfeld. Sie<br />

verdanken ihr Dasein dem großen Wasserbedarf der Industrie.<br />

Hinsichtlich der Weihergröße stieß man in dem schmalen<br />

Loher Tal schnell an die natürlichen Grenzen. Daher<br />

wurden drei Weiher stufenförmig angelegt – einer immer<br />

wenige Meter höher als der nächste. Hierfür steht das Wort<br />

„Weihertreppe“. Mit dem angestauten Nass wurden mehrere<br />

der fünf Hütten und zwei Hammerwerke in Lohe sowie<br />

der Aherhammer und der Reckhammer<br />

(heute Fa. Bald) in Ferndorf versorgt.<br />

In den Betrieben erfolgte der Antrieb<br />

der Hämmer und sonstiger Maschinen<br />

mittels Wasserrädern. Entsprechend<br />

viel Flüssigkeit musste also vorhanden<br />

sein. Das vermochte der kleine Allersbach<br />

und die ihm zufließenden Rinnsale<br />

nur dank der Weiher zu leisten, die<br />

sich in den arbeitsfreien Tagen wieder<br />

füllten. Zu den Betrieben gelangte das<br />

Wasser durch Gräben, gemauerte Rinnen<br />

und aufgeständerte Holzrinnen,<br />

„Gefluder“ genannt.<br />

Unsere kleine Gruppe hat dieWeiher<br />

- und damit den tiefsten Punkt des Pfads<br />

- verlassen und wandert am Rande des<br />

urwüchsigen Loher Tals bergan. Dieses<br />

ist schon seit einem Vierteljahrhundert<br />

als Naturschutzgebiet ausgewiesen.<br />

Hier sind seltene Tier- und Pflanzenarten<br />

daheim. Auf dem Weg zum ersten<br />

Gipfel, der 616 Meter hohen Martinshardt,<br />

fallen die weitaus meisten der<br />

insgesamt über 500 zu erklimmenden<br />

Höhenmeter an. Es geht auf weichen<br />

Waldwegen und Trampelpfaden durch<br />

Fichten- und Laubwälder, einige Male<br />

kann man an deren Rand Ausblicke auf<br />

Autorenfoto<br />

Dahlbruch und Müsen halten. Ein optischer Höhepunkt findet<br />

sich im „Waldpark Brombach“, wo im lichten Gehölz<br />

ein richtig romantischer Rastplatz mit einem kreisrund gefassten<br />

Springbrunnen angelegt ist. Zuvor schon haben wir<br />

den Hauptweg zugunsten eines kurzen Abstechers zum Eisenerzbergwerk<br />

„Brüche“ einmal verlassen. Die einst hier<br />

stehenden Grubengebäude wurden vor vielen Jahren nach<br />

Müsen „umgesiedelt“. In einem Behälter auf dem nunmehr<br />

hier angelegten Rastplatz wird der Inhalt der bereits übervollen<br />

Mülltüte entsorgt. Hauptsächlich Papiertaschentücher,<br />

Zigarettenschachteln und Plastikbecherreste fasste<br />

der Greifer. Es wird nicht die letzte Leerung sein.<br />

Im Anschluss an der Bewältigung eines engen und steilen<br />

Anstiegs ist mit der Grube „Wilder Mann“ die einst<br />

größte Blei- und Zinkerzgrube im Bergrevier Müsen erreicht.<br />

An dieser Stelle zweigt eine „Felsenvariante durch<br />

die Müsener Klippen“ – „V1“ genannt – vom Pfad ab.<br />

Kein Wanderer sollte sich die zusätzlichen 300 Meter des<br />

„Umwegs“ entgehen lassen. Ins Auge fallen vor allem die<br />

mächtigen Abraumhalden des „Wilden Mannes“. Zu sehen<br />

sind auch Relikte der weithin berühmten Grube „Stahlberg“,<br />

einst größtes Bergwerk der Region. Die Qualität des<br />

hier über sechs Jahrhunderte lang (bis 1931) gewonnenen<br />

Eisenerzes mit seinem hohen Gehalt an Mangankarbonat<br />

eignete sich in besonderer Weise für die Herstellung hochwertigen<br />

Stahls.<br />

"<br />

Eingang zum Stollen „Gottessegen“ – die Grube dient heute<br />

der Wasserversorgung des Kindelsberg-Restaurants<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 19


Das unterste Becken einer Weihertreppe – Idylle am Loher Weiher<br />

Nun aber geht es stetig bergan zum eher rundlichen Gipfel<br />

der Martinshardt. Der höchste Punkt ist –zünftig, zünftig<br />

- mit einem hölzernen Gipfelkreuz ausgestattet. Wegen<br />

der hohen Bäume ist dieses leider nur aus der unmittelbaren<br />

Nähe zu sehen. Der lange Anstieg war schweißtreibend. Ein<br />

Päuschen und eine Eintragung ins Gipfelbuch sind angesagt.<br />

Geschwitzt wurde hier auch schon in den vergangenen Jahrhunderten<br />

- allerdings im durchlöcherten Berginnern. Tief<br />

unterhalb unserer Füße findet sich ein Streckennetz, das seinesgleichen<br />

sucht. Unzählige Gänge und Stollen sind in verschiedenen<br />

„Abbau-Etagen“ kreuz und quer angelegt. Zum<br />

Müsener Bergbau zählten im Zentralbereich rund 50 größere<br />

und kleinere Gruben. Sagenhaft! Leider kann bei der Vorstellung<br />

eines Wanderwegs dieser Stoff nicht in der ihm gebührenden<br />

Ausführlichkeit beleuchtet werden. Immerhin aber<br />

sei angemerkt, dass es in Müsen ein Stahlbergmuseum und<br />

ein Besucherbergwerk gibt, deren Besuch zu empfehlen ist.<br />

Weil etwa die Hälfte der Gruben am Wanderweg liegt,<br />

wäre sicherlich auch ein anderer Name für den knapp 15<br />

Kilometer langen Pfad möglich gewesen. Hierzu erübrigen<br />

sich freilich jegliche Diskussionen! „Bergmannspfade“<br />

zum Beispiel gibt es an vielen Orten. Alleine im Siegener<br />

Umland findet man die Bezeichnung mindestens viermal;<br />

„Grubenwege“ tauchen noch häufiger auf. Daher ist das<br />

Wort „Kindelsbergpfad“ mit seinemAlleinstellungscharakter<br />

und dem Verweis auf das Heimatsymbol der gesamten<br />

Umgebung eindeutig der richtige Name für diesen Weg.<br />

Eine knappe halbe Stunde nach der Martinshardt, wo<br />

man erst kürzlich eine kleine Wanderhütte erstellte, ist dieser<br />

sagenumwobene Kindelsberg mit dem am 26. Mai 1907<br />

eingeweihten Aussichtsturm erreicht. Die SGV-Abteilung<br />

Krombach plante und errichtete den Bau in einer Bruchstein-Mauerwerk-Ausführung.<br />

Der Turm wurde schon kurz<br />

nach seiner Fertigstellung<br />

das Wahrzeichen der Krombacher<br />

Brauerei. Ihr Bier<br />

vertrieb sie in den 20er und<br />

30er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

sogar als „Kindelsbergbräu“.<br />

Was einen auf den<br />

Durst und den Hunger und<br />

die Mittagspause bringt. Wir<br />

haben unsere Wanderung<br />

nämlich ohne die ansonsten<br />

übliche Rucksackverpflegung<br />

geplant. Wozu gibt es<br />

denn das ganzjährig geöffnete<br />

Rasthaus am Turm?! Die<br />

kulinarische Verwöhnung in<br />

der gemütlich eingerichteten<br />

Gaststätte jedenfalls ist perfekt.<br />

An Gesprächsthemen<br />

fehlt es auch nicht. Michael<br />

Häusig erzählt von der Eröffnung<br />

des Pfads am 21.<br />

Oktober 2007. Leider wurde<br />

das Wanderfest am 618<br />

Meter hohen Berg durch den<br />

damaligen Dauerregen etwas eingetrübt. Erörtert wird auch<br />

die Ungeheuerlichkeit der Idee einer Bezirksregierung, in<br />

Turmnähe Windkraftanlagen einzurichten.<br />

Bevor es wieder bergab geht, noch ein Tipp: Jeder Wanderer<br />

sollte als Tourhöhepunkt den Aufstieg zur Aussichtsplattform<br />

des 22 Meter hohen Turms einplanen. Die hier<br />

gegebene Fernsicht ist im Siegerland wohl nur an ganz,<br />

ganz wenigen Stellen vorhanden. Nicht nur die unmittelbar<br />

benachbarten Gemeinden im Bereich der Bäche Ferndorf<br />

und Littfe sind zu sehen, sondern das Blickfeld reicht über<br />

viele weitere Siegerländer Dörfer und Hügel bis hin zum<br />

Westerwald sowie zum Ebbe- und Rothaargebirge.<br />

Auf dem „Heimweg“ führt zunächst ein längeres und sehr<br />

steiles Bergabstück auf einen breiten Wirtschaftsweg, der als<br />

„Waldschadenspfad“ gekennzeichnet ist. Elf Infotafeln mit<br />

der Erläuterung von Waldschäden weisen hier seit zwanzig<br />

Jahren auf die Problematik des Waldsterbens hin. Nach den<br />

„Waldesruh-Hütten“ führt der Weg noch einmal an etlichen<br />

Grubeneingängen vorbei. Bei der „Sonnenberger Rötsche“,<br />

wo in der Nachkriegszeit die mutigsten unter den einheimischen<br />

Jugendlichen den steilen Abhang zum Skifahren<br />

nutzten, begrüßen wir einige fleißige junge Leute. Sie sind<br />

dabei, das beim Festumzug zum 125-Jährigen des TuS Ferndorf<br />

mitgeführte Modell der alten Turnhalle am Wegesrand<br />

zu optimieren. Aufgestellt wurde es unter enormem Aufwand<br />

bereits im Herbst 2014. Künftig können auch größere<br />

Gruppen das Hallenmodell als Wanderhütte nutzen.<br />

Auf dem letzten Stück ins Ferndorftal zweigt die Naturfreibad-Variante<br />

– „V2“ genannt – ab. Wie bei „V1“ sollte<br />

der Wanderer auch hier die Alternative der parallel verlaufenden<br />

Schotterpiste vorziehen. Der Waldpfad entlang des<br />

„Zitzenbachs“ ist wunderschön. Nicht nur in einem etwas<br />

tiefer gelegenen Weiher, sondern auch im Freibadwasser<br />

20 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />

Autorenfoto


entdecken wir einige Fische. Vorbei am Ortsrand von Ferndorf<br />

ist schließlich wieder der Ausgangspunkt erreicht.<br />

Die Bilanz der Wegkontrolle ist schnell gezogen. Glattweg<br />

alles, was eingangs an möglichen Missständen angedacht<br />

war,ist auch tatsächlich aufgetreten. Drei Bäume mit<br />

dem Wegzeichen waren umgesägt, das Glas einer Infotafel<br />

zerstört, etliche Bänke und sogar Tische reparaturbedürftig,<br />

dazu fehlten Stationstafeln. VomNachzeichnendes „Wäts“<br />

an manchen Stellen soll gar nicht geredet werden. Auf den<br />

Wegbetreuer Dirk Irle und auch auf den Baubetriebshof<br />

kommt einiges anArbeit zu. Als Ergebnis meines Praktikums<br />

ist mir klar geworden, dass die jährliche Überprüfung<br />

eines Wanderwegs durch den Betreiber nicht nur wichtig,<br />

sondern geradezu unumgänglich ist.<br />

Meine Bewertung: Knapp 40 Prozent der Strecke besteht<br />

aus mehr oder weniger schmalen Pfaden sowie aus<br />

Feld- und Wiesenwegen. Eine ganzjährige Begehung ist<br />

möglich, festes Schuhwerk sinnvoll. Die Wegzeichen sind<br />

optimal und ausreichend vorhanden. In fünf bis fünfeinhalb<br />

Stunden sollten die 15 Kilometer geschafft werden. Ungewöhnlich<br />

viele Rastplätze und Bänke könnten freilich die<br />

Verweildauer beeinflussen.<br />

Der (noch) nicht zertifizierte Kindelsbergpfad ist ein<br />

Wanderweg der besseren Güte, ein Weg, der vielen Premiumwegen<br />

in nichts nachsteht. Bevor wir uns trennten, habe<br />

ich daher dem Touristik-Chef Michael Häusig folgendes<br />

empfohlen: Die Passagen durch die Müsener Klippen undam<br />

Zitzenbachvorbei, derzeit als Varianten „V1“ und „V2“ ausgewiesen,<br />

sollten unbedingt zumHauptweg gehören. Bei den<br />

hierdurch wegfallendenSchotterstücken können die Wegzeichen<br />

entfallen.Dazu solltedas jetzigeBergab-Teilstück vom<br />

Kindelsberg zum Waldschadenspfad zugunsten eines schon<br />

vorhandenen (und anlässlich des Praktikums getesteten)<br />

Pfads direkt zuden Waldesruh-Hütten ersetzt werden. Hierdurch<br />

wird die Gesamtstrecke etwas kürzer und der Pfadanteilerhöht<br />

sich aufannähernd50Prozent. Undzum guten<br />

Schluss, so meinRat,solltedie Stadt zwei Fünfhundert-Euro-<br />

Scheine lockermachen und beim Deutschen Wanderinstitut<br />

dieZertifizierung zumPremiumwegbestellen. Ich freue mich<br />

schon darauf,den dann „geadelten“ Wegein weiteres Malzu<br />

erwandern. Versprochen!<br />

Ulli Weber<br />

menschlich,liebevoll, zuverlässig.<br />

Deine Menschliche<br />

Umgebung ist es,<br />

diedas Klima<br />

bestimmt.<br />

MarkTwain<br />

Foto:Hanne Weber<br />

Beim Praktikum: Der Wegewart, der Touristikchef<br />

und der Praktikant (v.li.)<br />

Pflegedienst Gerold Groos<br />

Brauersdorfer Straße 21· 57250 Netphen<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 21


israel<br />

ein WieDersehen<br />

Jerusalem mit jüdischem Friedhof, Stadtmauer und Tempelberg<br />

Israel – nach sechs Jahren besuche ich das Land und die<br />

Freunde in unserem Partnerkreis Emek Hefer wieder<br />

einmal. Ich bin sehr gespannt, weiß ich doch aus eigener<br />

Erfahrung, wie viel sich schon alleine in einem einzigen<br />

Jahr dort verändert. Dieses Land ist permanent in einer<br />

rasanten Entwicklung.<br />

Nach der Wiederwahl Netanyahus fahre ich allerdings<br />

auch mit gemischten Gefühlen. Ob ich mit den israelischen<br />

Freunden offen darüber reden kann, dass viele ihrer Siegener<br />

Freunde sich einen anderen Wahlausgang und einen Politikwechsel<br />

gewünscht hätten? Nun, wir werden sehen. Ich<br />

weiß, es ist ein Riesenunterschied, ob ich in Israel lebe oder<br />

ob ich das Land und seine Politik von außen wahrnehme.<br />

Unsere Reisegruppe besteht aus 20 Personen, zum Teil<br />

Radfahrer und zum Teil Wanderer. Neben Wanderungen<br />

und Radtouren in unserem Partnerkreis Emek Hefer steht<br />

auch eine Busreise mit touristischen Zielen wie Haifa, Akko,<br />

Rosh Hanikra an der libanesischen Grenze, Nazareth,<br />

der See Genezareth und das Tote Meer mit Massada und<br />

natürlich Jerusalem auf dem Programm.<br />

Ein besonderes Merkmal des Austausches zwischen dem<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Emek Hefer in Israel<br />

– zwischen Haifa und Tel Aviv gelegen – ist, dass die Gruppen<br />

in Gastfamilien untergebracht sind. So kommen echte<br />

Begegnungen zustande, aus denen im Laufe der 40-jährigen<br />

Partnerschaft auch viele Freundschaften entstanden sind.<br />

Meine Gastgeberin Levia Hershkowitz ist vielen Siegenern<br />

bekannt. Sie hat viele Jahre den Austausch in Israel organisiert<br />

und besucht auch jetzt immer wieder Siegen. Für die<br />

meisten TeilnehmerInnen unserer Gruppe ist die Begegnung<br />

mit den Familien aber neu und ein Stück Abenteuer.<br />

In diesem Jahr fallen unsere Osterferien und das jüdische<br />

Passahfest zusammen. Das wird unsere Reise nicht unerheblich<br />

beeinflussen. Gleich am Anfang unseres Aufenthaltes<br />

wird in den Familien der Sederabend, der Beginn des jüdischen<br />

Passah-Festes, gefeiert und wir sind eingeladen mitzufeiern.<br />

Ein ganz besonderes Erlebnis für unsere Gruppe.<br />

Wir starten unser Programm im Partnerkreis mit einer<br />

Rad- und Wandertour am River Alexander. Mit dem hat es<br />

seine besondere Bewandnis. Ich habe diesen „River“ vor<br />

über dreißig Jahren als stinkendes kleines Rinnsal kennengelernt.<br />

Als deutsch-israelisches Projekt – das heißt, mit<br />

Unterstützung und Begleitung durch unseren Siegen-Wittgensteiner<br />

Partnerkreis – ist er heute ein sehr schöner kleiner<br />

Fluss mit wunderbar gestalteten Parkanlagen entlang<br />

der Ufer.Auch die damals schon vorhandenen Schildkröten<br />

fühlen sich sichtlich wohler. Mitglieder unserer Jugendfeuerwehren<br />

aus dem gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

haben hier einen tollen „Aktivpfad“ angelegt.<br />

Gedenktafel am River Alexander<br />

LandschaftspflegeundUmweltschutzspielenheuteinIsraeleineimmerwichtigerwerdendeRolle.Vonexistenzieller<br />

Bedeutung für das ganze Land ist die Wasserversorgung.<br />

Mit deutscher Unterstützung auf Kreis-, Landes- und Bundesebene<br />

wurde das mit internationalen Preisen bedachte<br />

Wasserprojekt in unserem Partnerkreis möglich. Zeev Hagali,<br />

ein „alter Hase“ im Austausch mit Siegen-Wittgenstein,<br />

hat der Gruppe das Wasserprojekt mit der hochmodernen<br />

Wasseraufbereitungsanlage vorgestellt und erklärt.<br />

22 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Reisen<br />

Einmal mit den Füßen in den See Genezareth<br />

Inzwischen deckt Israel seinen Wasserbedarf<br />

nur noch zu 30 % aus dem See Genezareth. Vor<br />

40 Jahren waren das noch 100 %. Trinkwasser<br />

wird heute in großen Meerwasser-Entsalzungsanlagen<br />

gewonnen. Das geklärte Gebrauchtwasser<br />

wird in riesigen Wasserreservoirs gesammelt<br />

und dient der Bewässerung in der Landwirtschaft.<br />

Das war neu für mich, eine großartige<br />

Entwicklung! Inzwischen konnte man sogar<br />

den Wasserpreis senken und das „überflüssige“<br />

entsalzte Meerwasser wird als Top-Trinkwasser<br />

verkauft. „Das lohnt sich also sogar“, erklärt<br />

Zeev mit verschmitztem Lächeln.<br />

Natürlich fährt man nicht ins Heilige Land,<br />

ohne wenigstens einen Teil der wichtigsten<br />

historischen Stätten zu besuchen. In Akko, der<br />

alten Kreuzfahrerstadt mit ihrem alten Markt<br />

und dem malerischen historischen Hafen, bekommen wir<br />

zu spüren, dass auch die Israelis Ferien haben. Es wimmelt<br />

hier nur so von Touristen, und so passiert es, dass unser Reisebus<br />

total zugeparkt wird. Es braucht über eine Stunde, bis<br />

unser Bus mit viel Geschick und viel Palaver wieder frei ist.<br />

Die Stunde fehlt uns. In Rosh Hanikra an der libanesischen<br />

Grenze kommen wir aber gerade noch rechtzeitig an, um<br />

die wunderschönen Grotten bewundern zu können.<br />

Wir übernachten in Nazareth und besuchen dort am nächsten<br />

Tag die Kirche der Heiligen Familie und die Kirche des<br />

Heiligen Josef. Es geht weiter zum Golan, wir sehen den<br />

schneebedeckten Hermon, militärisch wichtige Punkte auf<br />

dem Golan und kommen an den Kinnereth, den See Genezareth<br />

oder auch das Galiläische Meer genannt. Wir besuchen<br />

den Berg der Seligpreisungen, Kapernaum und die kleine Petruskirche<br />

am Ufer des Sees. Hier hält uns nichts, wir müssen<br />

wenigstens einmal mit den Füßen in den See eintauchen! Das<br />

Wasser fühlen, in dem Petrus gefischt hat, über das Jesus der<br />

Schrift nach gegangen ist!<br />

An all diesen Orten lässt unser Guide die entsprechenden<br />

Bibelstellen im Neuen Testament vorlesen. Das macht sie<br />

lebendig. Nebenbei bedauert er, dass die jungen Leute, die<br />

4 Autorenfotos<br />

Massada am Toten Meer<br />

heute aus Deutschland kommen, die Geschichten der Bibel<br />

nicht mehr kennen. Das erstaunt den jüdischen Guide sehr,<br />

ist doch das Studium der Bibel ein unerlässlicher Teil jüdischer<br />

Kultur und Bildung.<br />

Es gäbe hier noch so viel mehr zu sehen und zu besuchen,<br />

aber auch hier bremst uns der Zeitverlust durch den Urlaubsverkehr<br />

aus: Unser Bus beweget sich endlos im „stop and go“<br />

um den See Genezareth herum, Richtung Jerusalem.<br />

Jerusalem, die goldene Stadt! Egal, wie oft man schon<br />

hier gewesen ist, es ist immer wieder ein bewegender Moment,<br />

wenn man die Altstadt mit ihren Mauern und der<br />

goldenen Kuppel des Felsendoms vor sich liegen sieht, ein<br />

absolutes Gänsehautgefühl! Am Abend genießen wir die<br />

Gastronomie in der Neustadt, die Atmosphäre der geschäftigen<br />

Jaffa Street und überhaupt, endlich hier zu sein.<br />

Am nächsten Tag geht unsere Busfahrt erst einmal ans<br />

Tote Meer und nach Massada. Von 850 m über dem Meeresspiegel<br />

geht es hinab auf 420 m unter dem Meeresspiegel,<br />

ein absoluter Klimawechsel. Massada, die Festung der<br />

Makkabäer, die von den Römern erobert wurde, steht für den<br />

Widerstandswillen Israels: Nie wieder Massada, heißt es.Als<br />

die Römer die hoch liegende Festung endlich erobert hatten,<br />

fanden sie nur noch die Leichen der Bewohner vor. Um der<br />

Gefangenschaft und Sklaverei Roms zu entgehen, töteten<br />

die Menschen sich selbst, eine sehr bewegende Geschichte.<br />

Nach der Schoa im 20. Jahrhundert ist „Nie wieder Massada“<br />

zum Leitspruch des israelischen Volkes geworden.<br />

Dann: Baden im Toten Meer. Das hat nun gar nichts mit<br />

heiligen oder historischen Stätten zu tun. Das ist einfach ein<br />

Muss, wenn man schon einmal da ist. Sich mit Schlamm<br />

beschmieren, auf dem Wasser liegend die Zeitung lesen,<br />

Fotos machen und vor allen Dingen aufpassen, dass man<br />

die Salzlake nicht in die Augen bekommt. Was ich bisher<br />

nicht wusste – am Toten Meer braucht man kein Sonnenschutzmittel:<br />

Es gibt hier keinen Sonnenbrand! Wir befinden<br />

uns am tiefsten Punkt der Erde.<br />

Zurück nach Jerusalem. Diesmal haben wir Glück, die<br />

riesigen Staus, bedingt durch eine Großbaustelle, befin- "<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 23


Luxushotel Notredame de Zion<br />

den sich auf der Gegenspur. Der Abend in Jerusalem: Unser<br />

Guide nimmt uns mit auf die Dachterrasse des Luxushotels<br />

Notredame de Zion. Wunderschön und bewegend, der Blick<br />

über die erleuchteteAltstadt bei Vollmond. Und es ist Pessah:<br />

Ich habe in Jerusalem noch nie so viele orthodoxe Familien<br />

gesehen, die am Abend mit ihren Kindern in der Stadt flanieren.<br />

Der Vater schiebt den Kinderwagen, die noch relativ<br />

junge Mutter ist sichtbar schwanger und sechs bis zehn Kinder<br />

(eigene) laufen in ihrem Gefolge.<br />

Unser Jerusalem-Tag ist geprägt vom Besuch derAltstadt<br />

und der Heiligen Stätten. Wir besuchen die Grabeskirche, im<br />

koptischen Viertel eine koptische Kirche, das jüdische Viertel,<br />

und über die Via Dolorosa geht es zur Klagemauer. Die<br />

Menge der Menschen auf dem Platz vor der Klagemauer war<br />

überwältigend. Eine große betende Masse. Wir versuchen<br />

trotzdem die Klagemauer zu erreichen. Laut Guide darf jeder<br />

nur einen Wunsch auf einen Zettel schreiben. Den steckt<br />

man in eine der Ritzen der Mauern, in der Hoffnung, dass er<br />

erhört wird. „In Israel muss man die Ellenbogen benutzen“,<br />

wurde uns erklärt. Nun, hier ist das sicher so. Unmittelbar vor<br />

der Mauer stehen dicht gedrängt drei Reihen von betenden<br />

Frauen. Mein Arm ist nicht lang genug, um über die Frauen<br />

hinweg die Mauer zu erreichen. Ich habe aber einen Auftrag,<br />

bzw. ein Versprechen einzulösen. Doris aus unserer Gruppe<br />

hat Chuzpe genug und einen langen Arm, um über die drei<br />

Reihen hinweg meinen Zettel in eine Mauerritze zu pulen,<br />

gelobt sei der Ewige! Ein halber Tag für Alt-Jerusalem, das<br />

geht eigentlich gar nicht. Man muss einfach wiederkommen.<br />

Am Nachmittag besuchen wir das Herzlmuseum mit<br />

seiner beeindruckenden Präsentation zur Geschichte des<br />

Zionismus. Durch die Anlagen des Herzlberges laufen wir<br />

zur Gedenkstätte Yad Vashem. Im Park bereitet man sich<br />

schon auf die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag vor.<br />

Dann Yad Vashem. Die fast dreistündige deutschsprachige<br />

Führung durch die Holocaustgedenkstätte habe ich diesmal<br />

nicht mitgemacht. Ich war schon viele Male dort. Den großen<br />

physischen und psychischen Anforderungen fühlte ich mich<br />

diesmal nicht gewachsen. Es ist auch gut, alleine durch den<br />

„Garten der Gerechten“ und durch das „Haus des Kindes“<br />

zu laufen, ohne Ablenkung. Für die Gruppe war es ein sehr<br />

bewegendes Erlebnis dank einer kompetenten und sehr einfühlsamen<br />

Begleitung. Das alles sehen und hören zu können<br />

und sich nicht ausschließlich elend und schuldig zu fühlen,<br />

war für einige eine besondere Erfahrung.<br />

Das moderne Israel erleben wir in Haifa und Tel Aviv.<br />

Gut, auch Haifa hat seine religiösen Seiten. Besonders beeindruckend<br />

sind die Bahai-Gärten, wunderschöne Gartenanlagen,<br />

wie mit Zirkel und Nagelschere bearbeitet,<br />

unglaublich. Mittendrin der Bahai-Tempel, Zentrum einer<br />

sehr toleranten, humanen Mischreligion.<br />

Bedeutend sind Industrie und der Hafen, touristisch interessant<br />

ist die Deutsche Kolonie der Templer am Fuße der<br />

Bahai-Gärten. Tel Aviv ist dann das absolute Gegenstück zu<br />

Jerusalem, das moderne Babylon für orthodoxe Juden. Wir<br />

erleben Tel Aviv im Regen, aber das ändert nichts an der total<br />

anderen, sehr modernen und lebendig-quirligenAthmosphäre.<br />

Bei unserem Ausflug auf den Karmel haben wir eine<br />

ganz besondere Begegnung: Nach einer Führung durch das<br />

Karmeliter-Kloster besuchen wir zwei Drusendörfer, Usafia<br />

und Dalia del Carmel. In Usafia unterhalten einige Frauen ein<br />

kleines Museum, das die Lebensweise der Drusen darstellt.<br />

Wir werden mit einem ganz besonderen Getränk bewirtet, das<br />

sehr „gesunde“ Wirkungen haben soll. Ich habe schon früher<br />

Begegnungen mit Drusen in Israel erlebt, sogar eine drusische<br />

Hochzeit, aber diesmal erfahre ich mehr über die Drusen und<br />

ihre Geheimreligion als je zuvor (siehe Kasten rechts).<br />

Den Abschluss unserer touristischen Erlebnisse bildet am<br />

letzten Tag Cäsarea. Auch hier habe ich den Vergleich von<br />

40 Jahren Ausgrabung und moderner touristischer Aufbereitung.<br />

Ein beeindruckender Film über die Geschichte und visuelle<br />

Gestalten der Geschichte, die befragt werden können:<br />

Heimatmuseum im Drusendorf Usafia<br />

24 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Auf den Golanhöhen mit Blick zum schneebedeckten Hermon<br />

Medienmäßig sind die Ausgrabungsstätten inzwischen spitzenmäßig<br />

aufbereitet, besonders Cäsarea. Als uns aber nach<br />

den obligatorischen Vorführungen nur noch eine Kaffeepause<br />

von 30 Minuten angeboten wird, rebellieren wir und<br />

nutzen die kurze Zeit, das beeindruckende Hippodrom und<br />

das heute für Konzerte und Aufführungen wieder benutzte<br />

Amphitheater am Meer aufzusuchen. Meine Kritik: Ich fahre<br />

nicht nach Israel, um mir dort beeindruckende Filme über die<br />

historischen Stätten anzuschauen.<br />

Das kann ich auch zu Hause haben.<br />

Ich will den Ort selbst sehen und<br />

spüren, ich will mir selbst vorstellen<br />

können, wie es früher vielleicht<br />

war. Ich gestehe, ich war zornig;<br />

aber gleichzeitig auch froh,dass wir<br />

selbst die Initiative ergriffen und die<br />

kurze Zeit genutzt haben.<br />

Ganz privat ist es mir gelungen,<br />

alle die Freunde wiederzusehen,<br />

die ich auch treffen wollte. Es war<br />

äußerst wichtig, die alte Verbundenheit<br />

neu zu erleben. Die Kinder<br />

sind heute erwachsene Menschen.<br />

Es sind heute die Enkelsöhne, die<br />

im Militär sind und um die bei militärischen Einsätzen gebangt<br />

wird. Es war wichtig, sich wieder deutlich zu machen,<br />

dass die Freunde dort kein behütetes Leben kennen wie wir,<br />

sondern dass sie einer ständigen Bedrohung ausgesetzt sind.<br />

Und es wird wieder verständlich, dass auch sie doch „nur“<br />

ein normales Leben führen möchten. Da macht dann auch<br />

die ganz klare Ansage unseres Guides sehr nachdenklich, der<br />

Unser drusischer Guide auf dem Karmel<br />

sagt, dass in der arabischen Welt nur eines zählt: Stärke! Wer<br />

sie nicht hat, wer sie nicht zeigt und demonstriert, der wird<br />

unterdrückt, auch in der eigenen Familie. „Da ist kein Raum<br />

für Demokratie“, ist seine Aussage. Die Geschehnisse in den<br />

Ländern des Nahen Ostens scheinen ihm in erschreckender<br />

Weise Recht zu geben. Ich habe das nicht zum ersten Mal so<br />

gehört. Auch im letzten schrecklichen Krieg im Gazastreifen<br />

hat nach dem Rückzug Israels die Hamas diesen Rückzug als<br />

ihren eigenen Sieg proklamiert.<br />

Wir werden es wohl nie wirklich<br />

verstehen, was da passiert. Keiner<br />

in dieser Region der Erde glaubt<br />

noch an einen wirklichen Frieden,<br />

aber alle sehnen sich nach einer<br />

friedlichen Koexistenz.<br />

Meine Sorge, nicht mit den<br />

Freunden über Politik reden zu<br />

können, hat sich in Nichts aufgelöst:<br />

Auch sie haben auf einen<br />

Regierungswechsel gehofft. Aber<br />

im Gegensatz zu uns warten sie<br />

4 Autorenfotos<br />

eher gelassen ab, was jetzt bei einer<br />

neuen Regierungsbildung herauskommt.<br />

„Man weiß nie …“.<br />

Zu Israels Normalität gehört die ständige Ungewissheit, die<br />

Unsicherheit, was morgen sein wird. „We live an unprotected<br />

life“, aber sie versuchen, es so gut wie möglich zu leben. Wer<br />

will es ihnen verwehren?<br />

Israel, eine ganz besondere und auch schwierige Freundschaft,<br />

die fast zu einseitiger Parteinahme zwingt. Ein innerer<br />

Konflikt, der bleibt.<br />

Anne Alhäuser<br />

Die Drusen sind eine geschlossene Religionsgemeinschaft. Es gibt keine Missionierung und es ist auch keine Konversion<br />

möglich, man wird hineingeboren. Es ist auch nicht möglich, außerhalb der Religion zu heiraten. Wer Partner heiratet, die nicht<br />

drusisch sind, wird total aus der Gemeinschaft und seiner Familie ausgestoßen. Nach einer Scheidung wird man aber wieder als<br />

vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft aufgenommen.<br />

Mit 15 Jahren entscheidet man sich, ob man religiös leben will oder nicht. Entscheidet man sich für ein religiöses Leben,<br />

wird man in den sehr strengen Regeln unterrichtet und verpflichtet sich, sie einzuhalten. Kein Alkohol, kein Rauchen. Es wird<br />

nur 2 x in der Woche gebetet, keine Predigt. Dazu kommt man in einem sehr schlichten Raum zusammen. Der Glaube an Gott<br />

steht nicht im Vordergrund. Wichtiger als der Glaube an Gott ist das gute Miteinander in der Gemeinschaft. Männer und Frauen<br />

sind gleichberechtigt, aber die Frauen suchen sich die Männer aus und haben auch das Recht, sich wieder scheiden zu lassen.<br />

Wer sich für ein nicht religöses Leben entscheidet, bleibt trotzdem vollwertiges Mitglied der drusischen Gemeinschaft.<br />

Man kann sich auch später immer noch entscheiden, religiös zu leben. Unser drusischer Guide zum Beispiel, ein studierter<br />

Mann, lebt nicht religiös, denkt aber darüber nach, es später im Alter doch zu tun. Man erkennt die religiösen Drusen an<br />

ihrer Kleidung: schwarz und weiße Kopfbedeckung.<br />

Die Drusen sind dem Land gegenüber, in dem sie leben, absolut loyal. Sie leben heute zum Teil im Libanon,in Syrien<br />

und in Israel.<br />

Mehr bei Wikipedia.<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 25


Das stranDspielzeug<br />

Foto: Gottfried Klör<br />

Der kleine hellbraune, Welpe hatte beige oder fast<br />

schon weiße Pfoten. Er kam auf einem abgelegenen<br />

Bauernhof in einem viel zu großen Wurf zur Welt.<br />

Als seine Vierbeinerfamilie entdeckt wurde, brachte es keiner<br />

übers Herz, die Hundebabys verschwinden zu lassen. Nach<br />

und nach wurden alle adoptiert, bis auf den einen. Sie fand<br />

ihn in einem ziemlich verwahrlosten Zustand. Doch schnell<br />

entschied sie, ihn zu behalten. Ab diesem Zeitpunkt waren<br />

die beiden unzertrennlich. Er war der Letzte seines Wurfs und<br />

nun ihre Nummer eins. Sie nannte ihn Primus.<br />

Während des Sommers lebten sie beide direkt am Meer.<br />

Das war einerseits ideal, denn sie arbeitete als Fotografin.<br />

Andererseits erschwerte Primus oft ihre Arbeit, weil er nicht<br />

von ihrer Seite wich. Öfters, wenn sich eine Gelegenheit für<br />

eine Aufnahme bot, war er zur Stelle und ungewollt mit im<br />

Bild. Jedoch ein Versuch, ihn mal ganz alleine abzulichten,<br />

gestaltete sich auch sehr schwierig. Nur ein einziges Mal, als<br />

Primus am Strand ein Spielzeug gefunden hatte, gelang es<br />

ihr. Und diesen Erfolg verdankte sie einem alten, angespülten<br />

Plastikkorb.<br />

Ulla D’Amico<br />

sommertraum<br />

von Helga Düringer<br />

In der Blumenwiese liegen,<br />

schauen hoch zum Himmelszelt,<br />

staunen wie die Wolken fliegen<br />

über uns`re weite Welt!<br />

Dem Gesang der Vög`lein lauschen,<br />

träumen in den Sommertag,<br />

wo plätschernd kühle Bächlein rauschen<br />

vergessen einmal Sorg` und Plag`!<br />

Bräunen lassen von der Sonne,<br />

Wärme spüren auf der Haut,<br />

kleines Glück, große Wonne,<br />

wenn man sich zu träumen traut!<br />

Bunte Schmetterlinge schweben,<br />

Drachenflieger steigen auf,<br />

feiern heute pures Leben,<br />

lassen den Gefühlen Lauf!<br />

Tänzelnd wippt eine Libelle,<br />

phosphorfarben - grün und blau,<br />

ab und zu, gar auf der Stelle,<br />

bietet sie uns ihre Schau!<br />

Mücken spielen in der Luft,<br />

wie in voller Heiterkeit,<br />

betört von schwerem Blütenduft,<br />

ja, es ist Sommerzeit!<br />

26 durchblick 2/<strong>2015</strong>


o sole mio!<br />

von Helga Düringer<br />

Foto: Fotolia<br />

Der Kunibert aus Bettelhausen,<br />

brettert ohne Rast und Pausen,<br />

am Stau vorbei bis hin zum Brenner,<br />

Italien ist bei ihm der Renner!<br />

Auf seiner Harley, Ziel ist klar,<br />

erreicht er bald die Adria.<br />

Seine Freude ist gar groß,<br />

Cattolica lässt ihn nicht los!<br />

Nun steht er da in Siegespose,<br />

in seiner blauen Badehose.<br />

Er zeigt gern seine Sonnenseite,<br />

ganz schamlos und in voller Breite!<br />

Große Freiheit, Blick auf`s Meer,<br />

er kommt zum zehnten Mal schon her.<br />

Am Tage pflegt er seinen Body<br />

und abends tanzt er flott mit Lotti!<br />

Er hat schon vieles ausprobiert,<br />

doch hier lebt sich`s ganz ungeniert,<br />

von allen Zwängen stets befreit,<br />

genießt er seine Urlaubszeit!<br />

So aalt er gerne sich am Strand,<br />

bis er knackig braun gebrannt,<br />

mit einem Lächeln im Gesicht,<br />

blickt er hinein ins Sonnenlicht!<br />

Im Flirten ist er Spitzenreiter,<br />

das beherrscht er wie kein Zweiter!<br />

Zu den Nixen stets galant,<br />

ist er bis Rimini bekannt!<br />

Sein Lied, das Celestano singt,<br />

von drüben aus der Strandbar klingt.<br />

«Azurro - Azurro,» heißt es da,<br />

blauer Himmel wunderbar!<br />

Pasta und Pizza, ein Genuss,<br />

isst er meist im Überfluss!<br />

Den guten «Vino» dann am Abend,<br />

findet er besonders labend!<br />

Später dann, bei Mondenschein,<br />

bleibt Kunibert nicht lang allein.<br />

Als Wonneproppen, das ist klar,<br />

bereichert er die Adria!<br />

So schwelgt er hier im Urlaubsglück<br />

und kommt im nächsten Jahr zurück!<br />

O sole mio!<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 27


Mundart von Gerda Greis<br />

Decke on Denne<br />

„Li“<br />

Et get Li, di konn ässe on ässe, sech follschdobbe<br />

bes oawe hin on wearn ewerhaubt net<br />

decke d‘rbi. He foar all di annern e glai Droastbläsderche<br />

Ear Li ! Ear Li!<br />

Ear Denne! Ear Decke!<br />

Di aine ha nuer Hutt,<br />

di annern det Fätt det zwecke.<br />

De Denne sin schdolz<br />

main wonnerscht wi schea se sin.<br />

De Decke,<br />

di wesse wi schwear se sin.<br />

De Denne brichden ga kän Wog ze ha.<br />

De Decke guckden se bässer nuer a.<br />

Doch wann de Li gesond, d’rbi noch fit,<br />

Hutt orrer Fätt egal foard Läwe blibt.<br />

arWese-sobbe<br />

Ässe en d‘r Önner<br />

Erennerong zwesche 1970 on 1990<br />

Am earschde Mäjj,<br />

wi konnet annerscht sin,<br />

wannerden de „Fläcker“ no d‘r Önner hin.<br />

De Li fa d‘r DLRG, di kochden da, wi emmer,<br />

en Arwese-Sobbe<br />

foar de Mamme, d‘n Babbe on de Kenner.<br />

Wä god ze Fos,<br />

sech merrem Emwäch woll beglecke,<br />

dä kom moarjens em Achde<br />

no d‘r Schbarkasse em „Fläcke“.<br />

Sost nom m‘r d‘n Wäch soglich<br />

längs d‘r Frailechtben‘e om Kulmerich.<br />

Fa do uss geng‘et henne schdrack ronner,<br />

da rächts em de Äcke,<br />

on horde m‘r itz Gelärm on Grach,<br />

sog m‘r och schoa d‘n Pott met d‘r Sobbe<br />

descher de Baim, näwe am Bach.<br />

Gässe wuer meddachs em Uere ain.<br />

On wannet rände, blewen de Li net d‘r haim,<br />

si gengen russ,<br />

dänn et gob de Sobbe<br />

am Wäjjerdamm, bim Fuerwearhuss.<br />

· Lieber daheim als im Heim<br />

· Betreuung rund um die Uhr<br />

· Zuschüsse von der Pflegekasse<br />

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os robert<br />

Bi os d‘rhaim geng emo an nem Sonndachnommedach de<br />

Schäll. Ech mog de Hussdier of on do schdonn da dusse e Bekannder<br />

fa os, hadde nuer äwe wat ze beschdälln foar min Ma.<br />

Wannermässig agedo, d‘r Knoareschdock en d‘r Hand,<br />

e losdich Hedche om Kobb, so schdonn hä do, grad om<br />

Schbrong em werer ze go, peff sin Hond hearbi on ref:<br />

„Robert! Komm!“, on zo mier hen gewant: „Mier zwai, d‘<br />

r Hond on ech, mier wonn itz en d‘r Wald.“<br />

Do säde ech schwinn noch zo äm: „Mier ha och en Robert.“<br />

„Nä! Wat! Wo!“, komet erschdaunt zerecke. „En d‘r<br />

Keche“, gräje fa mier ze hearn.<br />

„Wa-at! Ear hat itz en Hond?“ Dat kom äm arisch<br />

komisch foar. No wolle doch noch ren komme. Hä woar<br />

näjjschierich woarn on huerdich emo gucke.<br />

Zesame gengen m‘r en de Keche. Do sos min Fadder. Dä<br />

hadde alles metgräje, säde da och glich: „Gon Dach Jong!<br />

Ech sin dä Robert!“, on en os Gelächter ren hoarde m‘r fa<br />

dusse noch dä anner „Robert“ kläffe. Wau! Wau! Wau!<br />

28 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Mundart von Gerda Greis<br />

Kinder! Kleine Leute! Große Leute!<br />

Alles ist recht billig heute.<br />

Als ech so geschwatt,<br />

säde ainer: „Wat!“<br />

Mem Hochditsch<br />

käm ech he doch net zerächde,<br />

bässer wann‘t off Blatt ech brächde.<br />

om flomart<br />

Hearbi! Hearbi!<br />

Nodda!<br />

Kommt! Kommt hearbi ear Li,<br />

ho gerret he<br />

bellich wat ze kaufe.<br />

Bi os d‘rhaim log en de Äcke rem<br />

allerläj Glimbim.<br />

Lang ferwart, gebrucht, gedrät,<br />

neme näjj, wi äwe schoa gesät.<br />

Kommt hear!<br />

Blibt schdo on guckt ou a,<br />

wat bellich ech ze bere ha.<br />

Kommt hear ear Li! Hearbi! Hearbi!<br />

Foto: Fotolia<br />

ussflog a‘ de Adria<br />

Foar zich Joarn onnernom d’r „Gesangsverein Euterpe“<br />

en Ussflog a de Adria. On schoa glich am<br />

earschde Owend wuer bes en de gro’e Morje ren<br />

gefaiert.<br />

Ainer fa dä Mannsli fonn sin Bädde net, läde sech am<br />

Schdrand hin on wadete drof, dat de Sonn ofgeng. Dat<br />

duerde äm da ze lank on hä geng end Wasser, schwomm<br />

e Schdeckelche, ferloar de Lost d’rzo, läde sech of d’r<br />

Recke on paddelde so foar sech hin.<br />

Et woar noch newelich, de Sonn wossde net, sall<br />

ech orrer sall ech net min Lecht ferdailn, do hadde en<br />

anner Ma kän Schnuff sech ze wäsche on geng d’rfoar<br />

schwemme. Met gräfdije Züjj kome got foarra, zog of<br />

os Paddler zo, one dat hä än soj; doch of aimo zwierwelde<br />

os Schwemmer niks we rem on schrou so laut hä<br />

konn emmer werer:<br />

„En Gwall! En Gwall! En wane groase Gwall“,<br />

schbuerdete d’m Uefer zo so got hä konn on läde sech da<br />

hondskabu’tt en d’r Sand. Kuerz d’rno sog hä sin Sangesbrorer<br />

ussem Wasser komme, gräj en Lacha’fall met<br />

B’uchschmearze on säde zo äm: „Din Schmearb’uch,<br />

din decke Wambe ha ech foar en ,ewerdimensional‛<br />

groase Gwall gehale.“<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 29


für sie<br />

Fast unbemerkt von der<br />

Öffentlichkeit hat sich im<br />

Siegener Oberstadtquartier,<br />

zwischen Löhrtorbad, altes<br />

Stadtkrankenhaus, KrönchenCenter<br />

und Marien- Kirche<br />

eine eigenwillige Gastroszene<br />

entwickelt. Zwei<br />

kleine Cafés mit Wohnzimmeratmosphäre<br />

haben ihre<br />

Kohlbett<br />

Kunden gefunden. Da ist<br />

Barbara McRoy mit ihrer<br />

Suppenküche „Sbar“, die neben<br />

vorzüglichen Suppen<br />

stets ein offenes Ohr für ihre<br />

zumeist jungen studentischen<br />

Kunden hat. Sie zieht es vor,<br />

Löhrstraße


entDeckt<br />

lieber in Siegen statt in ihrer<br />

Heimatstadt Berlin zu<br />

wohnen. Ihre Nachbarin<br />

Inka Berg vom Café Planlos<br />

hat sich auf selbstgebackenen<br />

Kuchen spezialisiert.<br />

Ehrensache für sie<br />

ist, dass kein Tortenstückchen<br />

aus fremden Öfen bei<br />

ihr serviert wird.<br />

EinAsia-Imbiss-Laden<br />

in der Löhrstraße verführt<br />

den, der sich durch die<br />

Eingangstür traut, in eine<br />

andere Kultur. Eine<br />

fremde kulinarische Welt<br />

verbirgt sich hinter der geschäftigen<br />

Fassade. Daneben<br />

lädt der edle Feinkostladen<br />

„Gut & Gerne“ mit<br />

zwei Sitzplätzen an der<br />

Straße zu einem schnellen<br />

Prosecco ein.<br />

Wegen der guten Qualität<br />

seiner Pizzen ist Giovanni<br />

Giglio in der Alten<br />

Poststraße weithin bekannt und beliebt. Wenn´s<br />

richtig läuft in seiner Mini-Küche, muss man dort<br />

auch schon mal ein Stündchen auf sein italienisches<br />

Gericht warten.<br />

Sollte ein Reiseführer mal über Siegen berichten,<br />

müsstedieses„Quartier“inderRubrik„InsiderTipps“ Alte Poststraße<br />

vorgestellt werden. Warten wir‘s ab. ● Fotos:<br />

Rita Petri und Tessie Reeh<br />

straße


Kriegsende vor 70 Jahren<br />

als ich Demokrat WerDen musste<br />

Foto: Archiv Schneider<br />

Mit leeren Händen und leeren Taschen zeigen sich (v. li.) Karl Schneider, Fritz Schneider, Arthur Roth und Friedrich<br />

Schneider. Arthur Roth war Hobbyfotograf, er besaß, als einer der wenigen zur damaligen Zeit, den unerhörten Luxus<br />

eines Fotoapparates mit Selbstauslöser. Das Bild entstand um 1930 hinter dem Haus (damals) Nordstraße 21 in Geisweid.<br />

Als Angehöriger des Jahrgangs 1930 habe ich<br />

als kleiner Junge gerade noch die letzten Züge<br />

der Weimarer Republik mitbekommen und bin<br />

dann in die erwachende nationalsozialistischen Diktatur<br />

hineingewachsen.<br />

Ich wurde in eine national eingestellte Familie hineingeboren.<br />

Mein Vater Fritz war viele Jahre arbeitslos oder<br />

konnte nur mit Kurzarbeit sein Leben und das seiner Familie<br />

mühsam erhalten. Da war es kein Wunder, dass er sich<br />

mit einigen Gleichgesinnten, die sich wie er vom Nationalsozialismus<br />

ein lebenswerteres Leben erhofften, den Nazis<br />

zuwandte und die Ortsgruppe Geisweid der NSDAP bei uns<br />

im Hause gründete.<br />

Mein Vater war im Ersten Weltkrieg trotz mehrfacher<br />

Verwundungen begeisterter Soldat gewesen und alles, was<br />

mit dem Soldatensein zusammenhing, wurde auch mir übertragen.<br />

So wurde ich schon früh mit den verschiedensten<br />

Schusswaffen vertraut gemacht und auch mit sonstigen<br />

soldatischen Eigenschaften, zum Beispiel der Gehorsamkeit.<br />

Somit hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, weder in<br />

der Schule noch später im Jungvolk oder in der HJ, mit der<br />

allgemeinen Strömung mitzuschwimmen. Not und der Tod<br />

für das Vaterland, die Fahne, die uns voran flatterte, und die<br />

mehr war als der Tod, und die unbedingte Treue zu unserem<br />

Führer, das bestimmte einen großen Teil meines Denkens.<br />

Im Jahre 1939 starb mein Vater ganz plötzlich. Er hatte<br />

aber schon ein Jahr zuvor alle seine Ämter in der Partei<br />

aufgegeben, wohl weil er sah, wohin die Entwicklung ging.<br />

Aber ich war zu jung dafür, dass er mit mir darüber hätte<br />

sprechen können und so blieb ich der Fahne treu.<br />

32 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Im Jahr nach seinem Todkam ich zum Jungvolk. Dort<br />

gefiel es mir,wie den meisten Jungen, gut. Kameradschaft<br />

wurde großgeschrieben, wir machten Geländespiele,<br />

Fahrten und alles, wonach sich ein Jungenherz damals<br />

sehnte. Ich hätte dort sicher eine gute Führungslaufbahn<br />

einschlagen können, aber als ich durchblicken ließ, dass<br />

ich einmal Aerodynamik studieren wollte und deshalb mit<br />

vierzehn Jahren zur Flieger-HJ gehenwürde, wurde ich wegen<br />

des Konkurrenzdenkens innerhalb der verschiedenen<br />

Naziorganisationen praktisch kaltgestellt. In der Flieger-HJ<br />

absolvierte ich unentgeltlich einen vierzehntägigen Lehrgang,<br />

in dem wirklich von den Schuhen über Uniform bis<br />

zu den Flugzeugen alles gestellt wurde. Das trug entscheidend<br />

dazu bei, dass sich der Nationalsozialismus ganz fest<br />

in meinem Inneren verankerte, ohne von den politischen<br />

Zielen der Nazis irgendeine Ahnung zu haben.<br />

Meine Frau, die in ihrer Jugendzeit eine ähnliche Entwicklung<br />

durchlief, stand sehr konträr zuihren Eltern, die<br />

gar nichts von den Nazis wissen wollten. Aber sie wäre für<br />

ihren Führer durchs Feuer gegangen. Dann kam das Ende.<br />

Unfassbar füruns beide, dass wir den Krieg verloren hatten<br />

und dass wir von fremden Truppen besetzt waren. Das durfte<br />

doch einfach nicht wahr sein, dass das alles soschlecht<br />

gewesen sein sollte. Wirhaben uns dann später,als wir uns<br />

kennenlernten und wir erwachsen wurden, oft darüber unterhalten.<br />

Wasuns Jugendlichen damals zugemutet wurde,<br />

wäre in der heutigen Zeit unmöglich. Wirmussten praktisch<br />

von heute auf morgen total umdenken und uns ohne therapeutische<br />

Hilfe selbst aus dem Sumpf ziehen.<br />

Statt „Heil Hitler“ sagten wir nun „Guten Tag“,und ich<br />

weiß nicht mehr,wie oft ich mich bei einer Begrüßung versprochen<br />

habe. Meistens haben wir dann gelacht, aber es<br />

gab auch Menschen, die glaubten, wirwollten sie veralbern.<br />

Im Laufe des Jahres 1945 kamen dann immer mehr<br />

Dinge zutage, die den wahren Charakter der Nazidiktatur<br />

aufzeigten und ich habe dann immer noch gedacht, dass das<br />

der Rest der Feindpropaganda wäre. Als ich dann seriöse<br />

Zeitzeugen hörte, wie zum Beispiel Pfarrer Martin Niemöller,<br />

der zuerst mit den Nazis sympathisierte, dann aber<br />

jahrelang im KZ gesessen hatte, wurde ich anderen Sinnes<br />

und ich begann den Nazidreck aus mir herauszumisten.<br />

Schlimm wurde es noch mal, als die ersten freien Wahlen<br />

abgehalten wurden und die demokratischen Parteien<br />

sich gründeten. Während des Krieges war in der Nazipresse<br />

die britische Demokratie eng mit der Plutokratie, der Herrschaft<br />

des Geldes, in Verbindung gebracht worden und das<br />

kam jetzt erneut in mir hoch und ich betrachtete sehr argwöhnisch<br />

die Angehörigen der neuen deutschen Parteien.<br />

Mittlerweile hatteich ein Mädchen kennengelernt, meine<br />

spätere Frau, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen<br />

hatte wie ich. Aber gemeinsam und unter Zuhilfenahme<br />

unseres Verstandes und den immer erdrückenderen Beweisen<br />

gegen die Naziherrschaft, ist es uns gelungen, uns aus<br />

dieser geistigen Umklammerung zu lösen und die politische<br />

Vergangenheit unserer Jugendjahre hinter uns zu lassen und<br />

zu echten Demokraten zu werden. Otto Schneider<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 33


Historisches<br />

ein mann mit vielen gesichtern<br />

Aus dem Leben des Eisernen Kanzlers<br />

Als ich vor einigen Jahren<br />

Rentnerin wurde,<br />

steckte ich voller<br />

Ideen, wie und mit welchen<br />

Dingen ich meine nun gewonnene<br />

Zeit nutzen wollte. Ein<br />

Gedanke war dabei vorrangig,<br />

nämlich alle Erinnerungen<br />

aufzuschreiben. Meine alte<br />

Schreibmaschine war schon<br />

längst dem PC gewichen und<br />

als Archiv für dieses Vorhaben<br />

konnte ich auf eine Vielzahl<br />

von gesammelten alten Briefen,<br />

zig Akten, Schriftstücke<br />

und eine mir anhaftende eigene<br />

Zettelwirtschaft zurückgreifen.<br />

Es waren so viele Namen,<br />

Orte oder auch Begebenheiten,<br />

die im Laufe meines Lebens<br />

immer wieder auftauchten, in<br />

der sich Parallelen aus der Vergangenheit<br />

zur Jetztzeit fanden.<br />

Einen ganz großen Anteil<br />

meiner Kindheit verband mich<br />

mit meinem Opa. Er wurde<br />

1887 geboren und in seinen Erzählungen hörte ich viel aus<br />

der preußischen Geschichte, von den beiden ollen Kaisern,<br />

den Willem´s. Gemeint waren Wilhelm I. und Wilhelm II.<br />

Damals in meinen Kinderjahren fuhr Opa noch mit<br />

seinen geliebten Pferden und dem Kutschwagen zur Verwandtschaft.<br />

Onkel Willi, ein Bruder meiner Oma, war nach<br />

Schönfeld verheiratet. Wenn wir ihn besuchten, lenkte Opa<br />

das Gespann durch Schönhausen, wo „gleich ume Ecke“ die<br />

Überreste der Wirkungsstätte des jungen Otto von Bismarck<br />

zu sehen waren. Bei meinem Opa hing noch sein Porträt über<br />

dem Sofa. Er verehrte ihn, wohl auch aus Verbundenheit zur<br />

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Gehasst, geliebt, verehrt: Otto von Bismarck<br />

SIEGEN<br />

RÖMA<br />

Landwirtschaft. Ich bekomme<br />

nun jeden Monat meine Altersrente<br />

und ja: Da sind sie wieder,<br />

die Gedanken der Vergangenheit<br />

zur Gegenwart.<br />

Was wir heute als soziale<br />

Absicherung erleben, als selbstverständlich<br />

ansehen, liegt<br />

ein gutes Jahrhundert zurück.<br />

Deutschland bestand noch aus<br />

etlichen Kleinstaaten, als mit<br />

der aufkommenden Industriealisierung<br />

eine neue Epoche begann.<br />

Erst 1807 wurden Bauern<br />

aus der Leibeigenschaft befreit,<br />

konnten aber trotzdem kaum<br />

ihren Lebensunterhalt verdienen.<br />

Für die meisten Menschen<br />

begann der Arbeitstag, wenn<br />

es noch nicht ganz hell war<br />

und endete in der Dunkelheit<br />

der Nacht. Die einsetzenden<br />

technischen und maschinellen<br />

Entwicklungen, vor allem die<br />

Dampfmaschinen, ließen neue<br />

Möglichkeiten entstehen. Die<br />

Löhne waren sehr niedrig, die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

katastrophal. Es herrschte Massenarmut.<br />

Die Industrie ließ die ersten Eisenbahnnetze entstehen.<br />

Die Förderung von Steinkohle wurde z. B. von 1830 bis<br />

1870 verzehnfacht. Männer, Frauen und Kinder arbeiteten<br />

sechzig und mehr Stunden in der Woche. Soziale Sicherheit<br />

gab es kaum. Überall lebten dieArbeiter gefährlich, Unfälle<br />

waren an der Tagesordnung. Verletzte und deren Familien<br />

blieben in ihrem Elend zurück. Neue Arbeitskräfte konnten<br />

leicht ersetzt werden, weil immer mehr Menschen zu den<br />

industriellen Produktionsstätten drängten. In dieser Zeit<br />

wurde am 1. April 1815 Otto von Bismarck als Spross eines<br />

alten ansässigen Adelsgeschlechtes in der Altmark geboren.<br />

Der Vater, ein warmherziger, sorgenfreier, aber träger<br />

Landedelmann, der, wie Opa es nannte, „Mit Ackerbau und<br />

Viehzucht vertraut“ war. Mutter, bürgerlich, 18 Jahre jünger<br />

aus einer Gelehrtenfamilie, in der es aber auch hohe Beamte<br />

gab. Sie sah für Otto eine Beamten- und/oder Diplomatenlaufbahn<br />

vor und steckte den sechsjährigen Knaben<br />

in ein Internat, dem weitere Gymnasien folgten. Als eine<br />

verdorbene Kindheit, zu Disziplin und Gehorsam verurteilt,<br />

soll Otto, obwohl in ein sicheres Gefüge hineingeboren,<br />

geklagt haben. Das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften<br />

absolvierte er zunächst in Göttingen, dann weiter<br />

34 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />

Foto: Archiv


Historisches<br />

in Berlin. Allerdings soll er äußerst schludrig studiert, sich<br />

indes in Kneipen durch enorme Trinkfestigkeit ausgezeichnet<br />

haben. Nach bestandenem juristischem Examen sagte<br />

ihm die Arbeit nicht zu. Es folgte eine Ausbildung zum<br />

Regierungsreferendar in Aachen, die er<br />

ebenfalls rasch quittierte. Sein Weg in die<br />

Politik verlief wahrlich nicht zielstrebig<br />

und ihm lastete der Hang eines „Bruders<br />

Leichtfuß“ an. Er vernachlässigte seine<br />

Aufgaben, stürzte sich in Amouren<br />

mit englischen Adelstöchtern, liebte<br />

Champagner und verlor viel Geld an<br />

Spieltischen. Hochverschuldet und tief<br />

gedemütigt, doch als stolzer Provinzadliger<br />

verwaltete er die väterlichen Güter<br />

in Pommern.<br />

Der Duden schreibt: „Gründer des<br />

Deutschen Reiches. Im Zuge des deutschen<br />

Verfassungskonfliktes 1862 zum<br />

Preußischen Ministerpräsidenten berufen.<br />

Verfolgte eine Politik zur Stärkung<br />

Preußens in Deutschland. Führte nach<br />

dem Krieg gegen Dänemark 1864 und<br />

Österreich 1866 zur Bildung des Norddeutschen<br />

Bundes, nach dem Deutsch-<br />

Französischen Krieg 1870/71 zur Gründung<br />

des Deutschen Reiches. Krönung des Deutschen<br />

Kaisers. Bismarck wurde Reichskanzler“.<br />

Wir nennen die Bismarcksche Epoche heute „Gründerzeit“.<br />

Deutschland hatte sich von einem Agrar- zu einem<br />

Industriestaat gewandelt. Das Land erlebte eine wirtschaftliche<br />

Hochkonjunktur, doch das Massenelend in der Bevölkerung<br />

ließ die sozialen Spannungen immens anwachsen.<br />

Die große Unzufriedenheit äußerte sich im Aufkeimen von<br />

Gewerkschaften, Genossenschaften und Vereinen, um sich<br />

gegen die „herrschenden Klassen“ zu wehren. Es verging<br />

eine lange Zeit, bis sich ersteAnsätze für eine humanere und<br />

sozial sichereArbeitswelt durchsetzten, in der Bismarck als<br />

Reichskanzler der immer bedrohlicher werdenden sozialen<br />

Frage begegnen und weitere Radikalisierungen derArbeiter<br />

stoppen wollte. In einer Botschaft vom November 1881 fiel<br />

der Startschuss für die Bismarcksche Sozialgesetzgebung,<br />

um den innerstaatlichen Frieden zu retten. Im Juni 1883<br />

wurde das „Gesetz betreffend der Krankenversicherung<br />

für Arbeiter“ verabschiedet. Für fast alle Lohnabhängigen<br />

wurde eine Pflichtmitgliedschaft in der Krankenversicherung<br />

eingeführt, die bis heute gilt.<br />

Ein Jahr später, im Juli 1884, wurde das Unfallversicherungsgesetz<br />

beschlossen. Es brachte eine Sicherheit für<br />

Arbeiter. Bismarck erschien es besonders wichtig, dass die<br />

Beiträge allein von den Unternehmern getragen werden<br />

sollten. Am 22. Juni 1889 wurde der Grundstein für die<br />

Rentenversicherung vom Reichstag verabschiedet. Das<br />

„Gesetz betreffend der Invaliditäts- und Altersversicherung“<br />

gilt seit 1891. Der Durchschnittsbeitragssatz betrug<br />

Johanna von Puttkammer.<br />

Erst durch die Heirat 1847 mit<br />

ihr erhielt Bismarcks Leben<br />

Stabilität und Struktur.<br />

zwei Prozent vom Lohn. Pflichtversichert wurden alle Arbeiter<br />

vom 16. Lebensjahr an und Angestellte bis zu einem<br />

Jahreseinkommen von bis zu 2000 RM. Altersrente bekam<br />

man erst nach dreißig Beitragsjahren und ab dem siebzigsten<br />

Lebensjahr. Die Lebenserwartung<br />

eines Mannes lag in jener Zeit bei 37<br />

Jahren. Die Einführung einer Altersrente<br />

stieß bei Bismarcks Gegnern auf große<br />

Widerstände. Begriffe wie Staatssozialismus<br />

oder Wohlfahrtsstaat wurden<br />

laut. Unternehmer lehnten die Gesetze<br />

aus Furcht vor Geldeinbußen ab, die katholische<br />

Zentrumspartei kritisierte die<br />

staatliche Hilfe, weil sie die christliche<br />

Pflicht zur Nächstenliebe unterhöhle,<br />

und selbst die Sozialdemokraten verwarfen<br />

offiziell die Sozialgesetze.<br />

„Der Lotse geht von Bord“, hieß es,<br />

als Otto von Bismarck im März 1890<br />

von seinem Staatsamt zurücktrat. Die<br />

unüberbrückbaren Spannungen zu dem<br />

erst 29 Jahre alten neuen Regenten<br />

Wilhelm II. ließen ihn mit seinem Ausspruch<br />

„Undank ist der Welten Lohn“<br />

verbittert zurück.<br />

Unsere Rente hat nun eine 125 Jahre<br />

lange Geschichte hinter sich und bis heute gelten die drei Säulen<br />

der Bismarckschen Sozialgesetzgebung. Die Zukunftssorgen<br />

sind heute groß, doch nach wie vor hält Herr Blüm<br />

das deutsche Rentensystem für sicherer als alle Alternativen<br />

weltweit.Allerdings, so fügte er einmal erklärend hinzu, müsse<br />

das Rentensystem immer wieder reformiert werden.<br />

Seit ihrer Entstehung erlebte es harte Schläge und regelmäßige<br />

Turbulenzen. Waren es bei ihrer Gründung noch<br />

bescheidene Ein- und Auszahlungen, so fließen heute Milliarden<br />

Beträge in die Rentenkasse.<br />

die immer noch allgemeingültigen Rechenkünste von<br />

Politikern – um sich alles schön zu rechnen – gelten als die<br />

drei Formen der Bismarckschen Definition: Die Zwecklüge,<br />

die Notlüge und die<br />

Statistik. Abschließend<br />

sei angemerkt, dass wir<br />

Bismarck auch die Zivilehe<br />

zu verdanken haben.<br />

Es lohnt, sich mit dem<br />

Leben und Wirken dieses<br />

Mannes zu beschäftigen,<br />

der zweihundert Jahre<br />

nach seiner Geburt noch<br />

verehrt wird und der am<br />

12. Dezember 1891 zum<br />

Ehrenbürger der Stadt<br />

Siegen ernannt wurde.<br />

Eva-Maria Herrmann<br />

1891 wurde Bismarck Ehrenbürger<br />

der Stadt Siegen<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 35<br />

Foto: Archiv<br />

Bild: Stadtarchiv Universitätsstadt Siegen


Aus dem Siegerland<br />

iDealisten in Der pflege<br />

30 Jahre Statt Altenheim e.V.<br />

Heinrich Belz genießt sichtlich das Team – hier bei seinem 100. Geburtstag.<br />

Es war im Juni vor nun 30 Jahren, als sich eine Hand<br />

voll junger Menschen zusammenfand, um gemeinsam<br />

etwas Neues zu schaffen.<br />

Die Sozialpädagogin Marion Höppner war damals 23<br />

Jahre jung und hatte gerade ihr Studium beendet. Weil sie<br />

noch keinen Arbeitsplatz in ihrem Beruf gefunden hatte,<br />

suchte sie für den Übergang einen Job. Zeitgleich suchte<br />

eine Familie in Siegen über eine Kleinanzeige Entlastung<br />

bei der Betreuung ihrer an Alzheimer erkrankten Großeltern.<br />

„Weil ich selbst immer ein ‚Omakind‘ gewesen war,<br />

konnte ich mir gut vorstellen, dass dies etwas für mich sein<br />

könnte,“ erinnerte sich Höppner. Sie bekam den Job und<br />

verbrachte fortan viele Stunden<br />

der Woche im Haushalt<br />

des betagten Ehepaares. Die<br />

Tätigkeit machte ihr trotz<br />

aller Anstrengung große<br />

Freude, auch weil es immer<br />

wieder zu herzerfrischenden<br />

Szenen kam. Die Eheleute<br />

lebten in einer anderen,<br />

vergangenen Welt, sie litten<br />

unter Ängsten und Unruhezuständen<br />

und erkannten sich<br />

gegenseitig nicht mehr. Dauernd<br />

riefen sie um Hilfe oder<br />

forderten Zuwendung. „Ich<br />

kam an meine Grenzen, empfand<br />

zugleich aber großes<br />

Verständnis für die Familienmitglieder,<br />

die dringend<br />

auf Entlastung angewiesen<br />

waren. Zu dieser Zeit las ich<br />

einen Bericht über die Gründung<br />

des Vereins „Statt Altenheim“, dessen Mitglieder versuchen<br />

wollten, alte Menschen nach ihren Bedürfnissen zu<br />

Hause zu betreuen, auch um derenAngehörige zu entlasten.<br />

Ich fühlte mich von dem Bericht sofort angesprochen,<br />

bewarb mich erfolgreich und bin seitdem dabei“, berichtet<br />

Marion Höppner, Dienstälteste bei „Statt Altenheim“.<br />

1985 gab es keine Pflegedienste in der heutigen Form.<br />

Die Pflege alter Menschen wurde, wenn es gut lief, von den<br />

Frauen der betroffenen Familien geleistet. Natürlich wurde<br />

diese Arbeit nicht bezahlt! Hier und da kamen von den Kirchen<br />

oder Wohlfahrtsverbänden beauftragte „Schwestern“<br />

zu Hilfe.<br />

Werbeplakat aus den Anfängen<br />

In den 80er Jahren bewegte sich viel. Immer mehr<br />

Frauen sahen ihre Zukunft nicht mehr in der traditionellen<br />

Aufgabenteilung, sie wollten eigene Berufswege gehen.<br />

Sie lösten sich von den gesellschaftlichen Erwartungen<br />

und fühlten sich nicht mehr alleine für die Versorgung des<br />

Haushaltes, die Erziehung der Kinder und die Pflege der<br />

Alten zuständig. Es entstanden zunehmend Probleme und<br />

Engpässe in der Betreuung und Pflege alter Menschen. Wo<br />

keine familiäre Hilfe möglich war, mussten Pflegebedürftige<br />

ins Altenheim, ob sie wollten oder nicht.<br />

Diesen neuen Herausforderungen wollten sich die<br />

Gründungsmitglieder von „Statt Altenheim“ stellen. Teilnehmende<br />

der ersten Stunde waren Studierende im Fachbereich<br />

Soziale Arbeit und Menschen, die bereits in pflegerischen<br />

Berufen tätig waren.<br />

36 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Aus dem Siegerland<br />

Der Beginn war von endlosen, bis in<br />

die Nächte dauernden Gesprächen und<br />

hitzköpfigen Diskussionen geprägt. Jedes<br />

Mitglied musste gehört und beachtet werden.<br />

Entscheidungen wurden basisdemokratisch<br />

getroffen, keine Meinung sollte<br />

übergangen werden. Konzepte wurden<br />

entwickelt, Grundsätze beschlossen und<br />

die Arbeit in Broschüren der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Auf allen möglichen Veranstaltungen<br />

verteidigten die MitarbeiterInnen<br />

ihre Ideen und vernetzten sich mit<br />

ähnlich strukturierten Vereinen in ganz<br />

NRW. Der Einsatz war ein politischer.<br />

Gemeinsam wollten sie die Welt für Pflegebedürftige,<br />

deren Angehörigen und für<br />

sich selbst verbessern. Ihre Ansprüche<br />

in der Betreuung gingen weit über das<br />

hinaus, was Pflegedienste heute im Angebot<br />

haben. Sie wollten die Betroffenen<br />

in allen Lebensbereichen und ganz nach<br />

ihren individuellen Bedürfnissen unterstützen.<br />

Ein Einsatz sollte mindestens eine Stunde dauern.<br />

Neben der Körperpflege übernahmen sie die Versorgung<br />

des Haushaltes, begleiteten die „Betreuten“ zu Einkäufen,<br />

Behördenbesuchen, Spaziergängen, kochten gemeinsam<br />

mit ihnen, machtenAusflüge, Spiele und erledigten bis zum<br />

Schreibkram eigentlich alles, was so anfiel. Wenn nötig,<br />

blieb man auch über Nacht. Für einen einstündigen Einsatz<br />

sind damals zehn DM berechnet worden, wobei die<br />

gesamte Organisation, einschließlich Beratung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

ehrenamtlich erledigt wurde.<br />

Im Verein bekam jeder das gleiche Gehalt, egal welche<br />

Qualifikation er oder sie mitbrachte. Den Lebensunterhalt<br />

konnte niemand von den Einnahmen bestreiten. Die meisten<br />

MitarbeiterInnen hatten geregelte Einnahmen durch<br />

Familienangehörige oder feste Arbeitsverhältnisse bei anderen<br />

Arbeitgebern.<br />

Erst 1990 war es soweit, dass die öffentliche Hand Verantwortung<br />

übernahm. Die Kommunen zahlten fortan festgesetzte<br />

Zuschüsse für leichte und schwere<br />

Pflege. Stundensätze konnten abgerechnet<br />

werden, die auch noch nicht belegt werden<br />

mussten. Erstmals nahm der Verein genügend<br />

Geld ein, um feste Beschäftigungsverhältnisse<br />

zu schaffen und „Statt Altenheim“<br />

wurde anerkannte Sozialstation.<br />

1995 kam dann die Pflegeversicherung.<br />

Diese brachte einige Vorteile für<br />

pflegebedürftige Menschen, die nun alle,<br />

unabhängig von ihrem Einkommen,<br />

Gelder beantragen konnten. In der Praxis<br />

zeigten sich jedoch auch Nachteile:<br />

Die Pflegeversicherung garantierte keine<br />

umfassende Hilfe, sie war eher als<br />

4 Fotos: Statt Altenheim<br />

Der Vorstand: Güldeniz Akgün, Gustav Rinder,<br />

Irmgard Simon, Irene Wildner (v.li.)<br />

eine Art „Teilkaskoversicherung“ zu verstehen. Sie trat<br />

erst in Kraft, wenn schon eine erhebliche Pflegebedürftigkeit<br />

bestand und beschränkte sich dann überwiegend<br />

auf körperbezogene Verrichtungen (z. B. Waschen, Betten,<br />

Toilettengänge, Verabreichen von Mahlzeiten). Hilfen<br />

bei den vielen kleinen, aber oft doch so wichtigen Dingen<br />

des Lebens (in der Organisation des Alltags, Gespräche,<br />

persönliche Betreuung, usw.) kamen darin nicht mehr vor.<br />

Ab diesem Moment war „Statt Altenheim“ genau wie die<br />

anderen Pflegedienste, die nun wie Pilze aus dem Boden<br />

schossen, verpflichtet, den neu gegründeten Pflegekassen<br />

jede Einzelleistung nachzuweisen und im Minutentakt zu<br />

pflegen. Hilfen, die nicht im Leistungskatalog der Kassen<br />

standen, mussten privat in Rechnung gestellt werden. Diese<br />

Art der Pflege konnten die MitarbeiterInnen schlecht<br />

mit ihrem Selbstverständnis vereinbaren. „Wir versuchten<br />

weiterhin, den PflegekundInnen (wie die vormals von uns<br />

betreuten Menschen jetzt offiziell genannt wurden), "<br />

Bei den wöchentlichen Mitarbeiterbesprechungen kommt jeder zu Wort.<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 37


Aus dem Siegerland<br />

so viel Zeit wie möglich zur Verfügung<br />

zu stellen. Dies gelang uns<br />

dadurch, dass wir weiter alle das<br />

gleiche, recht bescheidene Gehalt<br />

bekamen und das eingenommene<br />

Geld restlos wieder in unsere Arbeit<br />

investierten“ erklärt Gustav<br />

Rinder. Er ist Vorstandsmitglied<br />

und seit 1987 aktiv dabei.<br />

Seit den 90ern hat die Pflegeversicherung<br />

zahlreiche Anpassungen<br />

erlebt. Mittlerweile hat<br />

der Gesetzgeber erkannt, dass gerade<br />

Menschen mit demenziellen<br />

Krankheitsbildern mehr als nur<br />

körperliche Pflege benötigen. Zudem<br />

gibt es Zuschüsse zu Pflegehilfsmitteln,<br />

für behindertengerechte Umbaumaßnahmen<br />

oder Geld für pflegende Angehörige. Die Notwendigkeit<br />

einer Pflegeversicherung für alle BürgerInnen und die Normalität<br />

der professionellen Hilfsangebote sind in den Köpfen<br />

der Menschen in Deutschland angekommen.<br />

„Statt Altenheim“ hat sich nach eigener Aussage den<br />

Entwicklungen und Veränderungen angepasst und dennoch<br />

versucht, einige Eigenheiten zu bewahren, die sich wie ein<br />

Leistungskatalog lesen:<br />

● „Unsere MitarbeiterInnen nehmen sich Zeit für Ihre<br />

PflegekundInnen.<br />

● Wir schrecken auch vor schwierigen häuslichen oder<br />

pflegerischen Situationen nicht zurück.<br />

● Wir engagieren uns immer noch über die tägliche<br />

Pflege hinaus.<br />

● Wir vermitteln zusätzliche Hilfemöglichkeiten oder<br />

kämpfen für unsere Kundschaft Leistungsansprüche<br />

bei den verschiedenen Kostenträgern durch.“<br />

Foto: Statt Altenheim<br />

Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 1987<br />

Stolz ist man bei „Statt<br />

Altenheim“, dass die Beschäftigten<br />

oft über Jahrzehnte,<br />

manche sogar über<br />

das Rentenalter hinaus dort<br />

tätig bleiben. Grund für die<br />

geringe Fluktuation sind<br />

wohl neben der persönlichen<br />

Anerkennung auch die flexiblen<br />

Arbeitszeitmodelle für<br />

unkomplizierte Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf sowie<br />

der hohe Grad an Mitbestimmung<br />

und nicht zuletzt<br />

regelmäßige verschiedene<br />

Gemeinschaftsaktivitäten.<br />

„Unsere MitarbeiterInnen<br />

sind überdurchschnittlich engagiert, in der Betreuung der<br />

uns anvertrauten Menschen, wie auch im Kampf für eine<br />

bessere Anerkennung der anstrengenden Pflegetätigkeit“,<br />

berichtet Gustav Rinder.<br />

Zurzeit pflegen und betreuen 21 Pflege- und Hauswirtschaftskräfte<br />

zirka 70 SeniorInnen im Stadtgebiet Siegen.<br />

Die Organisation der Pflege liegt nun in den professionellen<br />

Hände der Pflegedienstleiterin, Frau Irene Wildner.<br />

„Auch im Verein kann längst nicht mehr jede Entscheidung<br />

gemeinsam ausdiskutiert werden“, so Frau Irmgard<br />

Simon, seit kurzem Geschäftsführerin des quirligen Vereins.<br />

Im Jubiläumsjahr hat „Statt Altenheim“ das verwaiste<br />

Kirchengebäude im Stadtteil Birlenbach gepachtet und<br />

wird darin Tagespflege, Wohngemeinschaft und den Pflegedienst<br />

unterbringen. Der Umbau wird im Herbst fertiggestellt<br />

sein.<br />

Die für jeden „bezahlbaren“ Apartments sind noch nicht<br />

vergeben. Infos unter % <strong>02</strong>71-790830.<br />

●<br />

Als vor mehr als 100 Jahren die erbrechtlichen<br />

Bestimmungen ins BGB<br />

aufgenommen wurden, konnten die<br />

Schöpfer des Gesetzes nicht vorhersehen,<br />

wie sich die Familienstrukturen<br />

und auch die Zusammensetzung der<br />

Vermögensmassen in einem Nachlass<br />

im Laufe der Jahrzehnte, insbesondere<br />

in den letzten Jahren, verändern sollten.<br />

Will jemand über seinen Nachlass<br />

anders verfügen als diesdie gesetzliche<br />

Erbfolge vorsieht, so ist dies nur mit<br />

der Errichtung eines Testaments oder<br />

dem Abschluss eines Erbvertrages<br />

möglich.<br />

Eine Abweichung von der gesetzlichen<br />

Erbfolge kann ausvielenGründen<br />

gewünscht sein. Erben sollen unterschiedlich<br />

bedacht werden. Personen,<br />

die keine gesetzlichen Erben sind,<br />

sollen Zuwendungen erhalten aus<br />

Dankbarkeit oder weil diese es gut<br />

gebrauchen können. Der Nachlass soll<br />

geschützt werden vor dem Zugriff der<br />

Gläubiger verschuldeter Erben. Die Versorgungminderjähriger<br />

oder behinderter<br />

Kinder soll sichergestellt werden.<br />

Die Unternehmensnachfolge soll nicht<br />

durchStreit unter den Erben gefährdet<br />

werden. VieleMenschenmöchtenauch<br />

nur ein Teil des Glücks, das sie im Laufe<br />

ihres Lebens hatten, zurückgeben,<br />

indem sie eine soziale Einrichtung<br />

unterstützen oder zur Erfüllung dieses<br />

Zwecks eine Stiftung errichten.<br />

Je komplizierter der Sachverhalt<br />

oder je größer die Befürchtung, dass<br />

Personen, deren Erbteil geschmälert<br />

wird, das Testament anfechten, umso<br />

sinnvoller istes, einenTestamentsvollstrecker<br />

zu bestellen. Der Testamentsvollstrecker<br />

sorgt dafür, dass die<br />

letztwilligen Verfügungen des Erblassers<br />

ausgeführt werden. Sind Verwandte<br />

oder Freunde weit entfernt<br />

oder nicht in der Lage, diese Aufgabe<br />

zu übernehmen, muss hierfür eine andere<br />

Vertrauensperson bestimmt werden.<br />

Geschieht dies zu Lebzeiten, wird Lebzei<br />

der Testamentsvollstrecker bereits beratendunterstützen<br />

be<br />

bei der Gestaltung der G<br />

der Vorsorgevollmacht und derPatientenverfügung<br />

de<br />

und insbesondere der eson<br />

Errichtung des Testaments. So kann der So<br />

zukünftige Erblasser seinen Testamentsvollstrecker<br />

seine<br />

selbst aussuchen.<br />

Dabei wird er gut beraten sein, wenn<br />

er eine vertrauenswürdige Person mit<br />

au<br />

se<br />

Pe<br />

viel Sachverstand und Lebenserfahrung Lebense<br />

aussucht.<br />

Klaus Ißling aus Siegen ist seit 1978 ist<br />

als Steuerberater in eigener Praxis eigene<br />

tätig, seit 1982 mit der zusätzlichenzus<br />

Qualifikation als Rechtsbeistand Rechtsbeis für<br />

bürgerliches Recht, Handels- und Hande<br />

Gesellschaftsrecht, seit 1987 mit der 1987<br />

weiteren Qualifikation als Vereidigter Ve<br />

Buchprüfer und seit <strong>2015</strong> mit der Anerkennung<br />

mi<br />

als „Fachberater „Fachberater für Testa-<br />

f<br />

mentsvollstreckung und Nachlassverwaltung<br />

N<br />

(DStV<br />

e.V.)”.<br />

38 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Unterhaltung<br />

seit 1978<br />

r Praxis<br />

ätzlichen<br />

tand für<br />

ls- und<br />

mit der<br />

reidigter<br />

tder Anür<br />

Testaachlass-<br />

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rson mit<br />

rfahrung<br />

Dank einer<br />

guten Ausbildung<br />

in<br />

Siegen und guter<br />

Referenzen aus der<br />

Schweiz gelang es<br />

mir,gerade volljährig,<br />

im Jahr 1958<br />

eine gute Stelle in<br />

London zu finden.<br />

In meinem Beruf<br />

als Hotelfachfrau<br />

arbeitete ich im<br />

3000-Betten-Hotel<br />

Cumberland an der<br />

Oxfordstreet, ganz<br />

in der Nähe des<br />

Marble-Arch. Dort<br />

in der Paddington<br />

Area begann eine<br />

Wohngegend mit<br />

Elke Sommer in England vorwiegend biederen<br />

Reihenhäusern<br />

im viktorianischen Stil. Auch viele unserer Hotelangestellten<br />

wohnten in dieser Gegend. Eines Tages stand ich<br />

mit einigen Kollegen zu einem Schwätzchen zusammen,<br />

als ein hellblondes Mädchen im roten Kostüm die Straße<br />

entlangkam. Einer der Kollegen winkte diesem Mädchen<br />

zu und rief: „Hallo Elke! Viel Erfolg!“ Sie winkte zurück<br />

und bedankte sich für den Gruß. Danach erzählte der Kollege,<br />

dass Elke nun unterwegs sei, um „so einen alten Kerl<br />

Mit Datum vom12. Februar <strong>2015</strong> hat der<br />

Deutsche Steuerberaterverband e.V.<br />

mich als<br />

FACHBERATER<br />

für Testamentsvollstreckung<br />

und Nachlassverwaltung<br />

(DStV. e.V.)<br />

anerkannt.<br />

Foto: Autogrammkarte<br />

KLAUS ISSLING<br />

STEUERBERATER<br />

vereidigter Buchprüfer,<br />

Rechtsbeistand für bürgerliches Recht,<br />

Handels- und Gesellschaftsrecht.<br />

c/o Advisio (früher: Ißling &Partner Steuerberater)<br />

An der Alche 15, 57072 Siegen<br />

Telefon: <strong>02</strong> 71 /23657-81, Mobil 01 71-2 16 64 75<br />

E-Mail: klaus.issling@web.de<br />

vom Film“ zu treffen. Der hatte ihr versprochen, sie zum<br />

Film zu bringen. Er schüttelte den Kopf über so viel Naivität<br />

und meinte noch: „Der will doch nur das eine!“<br />

Ich denke, dass die Mädchen aus dieser Zeit gar nicht<br />

so leichtsinnig waren und Elke „Schletz“ wiedie Pastorentochter<br />

hieß, die sich später Elke Sommer nannte, machte<br />

mir auch einen selbstbewussten Eindruck. Wenn der „alte<br />

Kerl“ von damals also „nur das das eine“ wollte, schätze<br />

ich, ist er leer ausgegangen.<br />

Elke, die in St. Johns-Wood als „Au-Pair-Mädchen“ arbeitete,<br />

war das Jahr zuvor in Italien in Urlaub gewesen. Dort<br />

war es in verschiedenen, auch von Deutschen bevorzugten<br />

Badeorten, wie Rimini, Catolica oder Bibione, große Mode<br />

geworden, eine Badeschönheit zur „Miss“ zu küren. Elke<br />

Schletzwurde „Miss Rimini“.Natürlich fand sie sich danach<br />

auf sämtlichen Titelbildern der Regenbogenpresse wieder.<br />

So ist esalso kein Wunder, dass „der alte Kerl“ auf sie aufmerksam<br />

wurde und sie tatsächlich gefördert hat. Elke Sommer<br />

war ja wirklich „ein hübscher Käfer“.<br />

Als ich später die London Scool of English besuchte, befand<br />

sich unter meinen Klassen-Kameraden auch ein Mädchen,<br />

das „Renate Schröter“ hieß. Sie erzählte mir, dass<br />

sie in London „Ausdruckstanz“ studiere. Auch sie wurde<br />

später eine anerkannte Schauspielerin. Besonders bekannt<br />

wurde sie durch die Filmreihe „Unser Haus in der Toskana“.Auch<br />

als Mitarbeiterinvon Ullrich Mühe in der Reihe<br />

„Der Gerichtsmediziner“ oder auch in Rosamunde Pilchers<br />

Geschichten als Mutter Oberin eines Klosters.<br />

Wenn man in einem Schmelztiegel wie London unterwegs<br />

ist, trifft man immer wieder auf interessante Menschen.<br />

Else von Schmidtsdorf<br />

VdK Soziale Sicherheit in einer<br />

großen Gemeinschaft<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />

57072 Siegen Morleystr.15-17<br />

Tel.: <strong>02</strong> 71 /303829-0<br />

Fax: <strong>02</strong> 71 /303829-18<br />

e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />

Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />

wendenSie sich an den Kreisverbandoderdirekt<br />

an den für Siezuständigen Ortsverband<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 39


Wenn ein schreckgesp<br />

Patienten-Stammtisch an Krebs<br />

Von heute auf morgen wird das Leben plötzlich auf<br />

Kante genäht. Da ist nichts mehr so, wie es war.<br />

Jetzt liegt die Diagnose auf dem Tisch. Und die<br />

ist fatal. Sie zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Du<br />

hast die Plattform verloren. Und die Hoffnung ist eine graue<br />

Wand. Zunächst mal. Du suchst nach den vielzitierten rettenden<br />

Strohhalmen. Aber, die liegen auch nicht irgendwo<br />

sicht- und greifbar herum. Die Diagnose lähmt: Krebs! Da<br />

kannst du nicht einfach eine Nacht drüber schlafen – und<br />

dann sieht das schon anders aus. Beileibe nicht. Das bleibt.<br />

Kann man drehen und wenden wie man will. Ein Schreckgespenst<br />

ist Wirklichkeit geworden, ist ab sofort der neue<br />

Lebenspartner. Besitzergreifend und fordernd. Wie ist<br />

das eigentlich, wenn der Blitz aus heiterem Himmel die<br />

menschliche Wetterlage spaltet? Wie fühlt sich das neue<br />

Leben nach der Diagnose an?<br />

Wir sind hingegangen zu Betroffenen. Mit allem haben<br />

wir gerechnet. Dass wir aber auf so viel Lebensbejahung<br />

und positive Grundstimmung trafen, das hatten wir nicht<br />

unbedingt auf dem Schirm. Wie tritt man eigentlich Menschen<br />

gegenüber, die alle eines gemeinsam haben: Krebs.<br />

Da wächst die eigene Unsicherheit zu einem XXL-Hemmschuh<br />

heran. Doch: Alles entwickelt sich ganz anders, als<br />

wir mitten unter ihnen sind. Die Unsicherheit verfliegt wie<br />

von der Windsbraut getragen, vielmehr: Achtung macht<br />

sich breit. Achtung vor Menschen, die den Kampf gegen<br />

einen unberechenbaren Feind aufgenommen haben. Sie haben<br />

im Patienten-Stammtisch des Siegener Marienkrankenhauses<br />

ein Netzwerk gefunden und nennen sich (mehr oder<br />

weniger scherzhaft) „Tröpchesclub“. Weil sie während der<br />

Chemotherapie stundenlang am „Tropf“ (Infusion) hängen.<br />

Fachsimpeln, während Schwester Marion Hasenau<br />

die Geräteeinstellung überprüft.<br />

Strahlen Zuversicht aus: Mitglieder des Pati<br />

Im Stationsfoyer (die Hoffnung auf einen eigenen<br />

Raum hält an) richten sie sich ein. Ein paar Tische zusammengeschoben,<br />

Stühle herangerückt. Es duftet nach<br />

Kaffee. Die Brötchen sind knackig. Eine ganz normale<br />

Gesellschaft, so scheint es. Gesprächsfetzen und Lachen.<br />

Herzliche Begrüßung für einen Neuankömmling. Ungewöhnlich:<br />

Infusions-Ständer ragen aus der Kulisse. Wie<br />

Antennen. Dazwischen beeindruckend gute Stimmung.<br />

Schon seit Jahren treffen sie sich. Immer wieder donnerstags.<br />

Rund ein Dutzend findet sich jeweils zu den Stammtischrunden<br />

ein. „Der harte Kern besteht aus 12 Personen“,<br />

sagen sie. Und: „Wir reden über alles, über Gott<br />

und die Welt.“ Trübsal steht nicht auf der Tagesordnung.<br />

Liesa Hähner (70): „2008 erhielt ich die schlechte Nachricht.<br />

Letztlich habe ich es so genommen, wie es kam …<br />

Die Gruppe im Krankenhaus hilft mir, tut mir gut…“ Karin<br />

Haindl (67): „Als sie mir sagten, dass ich Krebs habe, dachte<br />

ich zuerst: Nein, das kann nicht sein. Das bist du nicht.“<br />

Sie fühle sich in der Gruppe aufgehoben. „Und, wenn ich<br />

etwas zu sagen habe, dann wissen alle Leute hier, wovon<br />

40 durchblick 2/<strong>2015</strong>


enst Wirklichkeit WirD<br />

Erkrankter im Marienkrankenhaus<br />

Seite her, ohne Bekehrung, ihn interessiert der kranke<br />

Mensch.“ Das sagen sie über ihn. Und das hat was! Viele<br />

Wochen später fällt mir eine Vortragsankündigung ins<br />

Auge: „Wenn die Medizin am Ende ist, dann hilft nur<br />

die Liebe.“ Referent ist Pastor Thadeusz Senkowski.<br />

Da erinnere ich mich noch einmal intensiv an diesen<br />

herzlichen und erquicklichen Menschenfreund und die<br />

warme Stammtisch-Atmosphäre.<br />

enten-Stammtisches im Marienkrankenhaus.<br />

ich rede.“ Ihre Schwester Marie-Luise Hainke (62): „Am<br />

Anfang war es ein großer Schock für alle.“ Iris Gerhards<br />

(81) ist seit zehn Jahren krank: „In der Gruppe habe ich<br />

gelernt, wie wichtig eine positive Grundeinstellung ist.“<br />

Heinz Rieger (85): „Seit November 2014 weiß ich, dass ich<br />

Krebs habe. Ich bin froh, dass es diese Gruppe gibt. Sie hilft<br />

mir. “ – Stimmen, die stellvertretend für alle anderen Besucher<br />

des Patienten-Stammtisches stehen. Noch etwas empfinden<br />

alle: „Wir bekommen jede denkbare Unterstützung,<br />

die wir brauchen. Es gilt, Menschen Mut zu machen, sich<br />

der Krankheit zu stellen. Irgendeinen Weg gibt es immer.“<br />

Dr. Karsten Franke, Leitender Oberarzt, sieht in<br />

dem Patienten-Stammtisch einen „enormen sozialen<br />

Rückhalt“ für den Einzelnen. Auch Schwester Marion<br />

Hasenau sieht in dem Patienten-Stammtisch ein Stück<br />

Lebensqualität, „etwas ganz Wertvolles“, ein Hilfsangebot<br />

von Patienten für Patienten. Die fröhliche Runde<br />

der Stammtischler wird ein paar Grad gedämpfter:<br />

„Natürlich gibt es auch Schicksalsschläge, mit denen<br />

wirklar kommen müssen. So sind in den letzten Jahren<br />

25 Patienten gestorben.“ In der Gruppe „setzen wir uns<br />

auch mit Glaubensfragen auseinander. Natürlich. Einige<br />

werden erstmalig damit konfrontiert.“ Nicht jedermanns<br />

Sache. Oder vielleicht doch? Als jemand sagt<br />

„über Leben und Tod entscheiden nicht wir, das tut ein<br />

anderer“, läuft ein zustimmendes Nicken von Tisch zu<br />

Tisch. Stille kerbt die Unterhaltung. Stille Pausen sind<br />

eine Sache für sich: Da ist man mit seinen Gedanken<br />

allein unterwegs. Stille kann verflixt unangenehm werden.<br />

Das zieht sich ... Eine sagt: „Es sind noch Brötchen<br />

da.“ Und du weißt: Das Leben geht weiter.<br />

Dieter Gerst<br />

Plötzlich geht einen Raunen durch die Runde. In<br />

den Gesichtern schreibt sich das Lächeln quer. Ein<br />

guter Freund geht von Tisch zu Tisch, umarmt jeden<br />

Einzelnen, jede Einzelne. Ein charismatischer Typ, voller<br />

personifizierter Zuversicht, ein menschliches Trostpflaster:<br />

Pastor Thadeusz Senkowski. Ein Mann, der<br />

sich besser erleben als beschreiben lässt. Der kommt<br />

glaubwürdig rüber, ohne Schnörkel, steuert die Herzen<br />

auf gerader Fahrbahn an. „Ganz von der menschlichen<br />

3 Fotos: Dieter Gerst<br />

Gespräche sind für den Einzelnen als auch für das<br />

Gruppenleben sehr wichtig.<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 41


Freundlich begrüßtuns die KünstlerinLilo Werner<br />

in ihrem Haus, das in einemverwunschenen Garten<br />

inEiserfeld liegt. Ihre jungen Augen lächeln<br />

uns an. Ihre Haare trägt sie offen,vorneher weiß,hinten<br />

dunklergesträhnt.Zueinergrauen Hose trägt sie ein modernes<br />

graues T-Shirt mit Aufdruck und klassische Sandalen.<br />

Eine zarte goldene Uhr und ein Ring schmücken<br />

ihreHand, um den Hals trägt sieeine Kette. Keine Brille,kein<br />

Stock. Selbstbewusst und entspannt führt sie uns<br />

erst einmal indie obere Etage. Kaum zu glauben, dass<br />

Lilo Wernerdieses Jahram27. Juni ihren 90. Geburtstag<br />

feiert. Hier oben ist das Herzstück ihres „Vaterhauses“:<br />

ihr Atelier. Seit Jahrzehnten sitzt oder steht sie hier vor<br />

der Staffelei und vor ihr auf dem Tisch steht ein Wirrwarr<br />

von Pinseln, Farben, diverse Materialien. Ein leichterGeruchvon<br />

Terpentin und Ölfarben liegt in der Luft.Umsie<br />

herum stehen und hängen Werke aus vielen Jahren. Ein<br />

kreatives Chaos. Wunderschön ist derAusblick aus dem<br />

Fenster in den Garten. An der Wand fällt zwischen den<br />

eng gehängten Bildern sofort ein Pastellporträt auf: ein<br />

Selbstporträtvon 1981. Sie ist in allenTechniken zu Hause,<br />

Ölmalerei, Collagen, Glasmalerei, Porzellanarbeiten,<br />

die siebis heutefertigt. Im Keller steht ihr alter Brennofen.<br />

In Vitrinenschränken kannman die zartenGebilde aus<br />

dem „weißen Gold“ oder auch bemalteGlasgegenstände<br />

betrachten. Wir sind inzwischen imWohnzimmer angekommen,wozweigegenüberliegendeBlumensofas<br />

zum<br />

Verweileneinladen.Der Blick gehtwieder in den Garten,<br />

wo ein gewaltiger Kirschbaumdie Terrasse überwuchert.<br />

Wietoll mussder Anblickbei derKirschblüte sein. Man<br />

fühltsich in einenglisches Cottage versetzt.<br />

Während des Krieges studierte Lilo Werner ander<br />

FolkwangMeisterschuleEssen acht SemesterKunst und<br />

Gestaltung. Trotz der widrigen Umstände und Bombenangriffe<br />

in Essen der1940iger Jahrewar es eine prägende<br />

und schöne Zeit für die junge Frau, andie sie sich noch<br />

heute besonders gern erinnert. Nach dem Krieg war der<br />

Traum als freischaffende Künstlerin zu arbeiten erst einmal<br />

ausgeträumt und wiederzuHause in Kirchen, später<br />

in Eiserfeld, bei der Familie, konnte sie als technische<br />

Zeichnerinersteinmal Fuß fassen.Dannheiratetesie und<br />

der Alltag mit Ehemann und Kindern forderte sie. Doch<br />

nahm siesichauch immer wieder Zeit,ummit Pinsel und<br />

Kreide auf der Leinwandfit zu bleibenund zu experimentieren.<br />

Auf die Frage, wie sie so fit geblieben ist,schmunzelt<br />

sie und gibt denTipp: „Gymnastik mache ich keine<br />

mehr (seit ihren Bandscheibenproblemen letztes Jahr),<br />

aber ich achte auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise.“<br />

Und ihreKreativitäthält sie(Sternzeichen Krebs)<br />

natürlichbeweglich.<br />

Es gab Ausstellungen von Lilo Werner. Dieletztevor<br />

vier Jahren in Kirchen im Heimatmuseum, wo siehauptsächlich<br />

Glas- und Porzellanarbeiten zeigte. <strong>2015</strong> plant<br />

sie irgendwann nach dem 90. Geburtstag eine Retrospektive<br />

ihrer vielseitigen Werke in Siegen, „irgendwie benefizartig“<br />

soll es werden. Wirwünschen Lilo Wernernoch<br />

vielegesunde und „coole“ Jahre. Happy Birthday!<br />

Text: Tessie Reeh<br />

Fotos:Rita Petri<br />

vorg


estellt<br />

lilo Werner<br />

Foto: Rita Petri


Unterhaltung<br />

tante meta unD Die nachbarn<br />

TanteMetahattemalwiederihrenbesonderenBefehlston!<br />

„Herbert! Herbert! Komm sofort und schau dir<br />

das an!“ Gereizt ließ er seine Zeitung sinken. Immer<br />

beim Sportteil musste sie ihn stören. Es schien, dass seine<br />

Frau schon seit Jahren wusste, wann er genau die Stelle in<br />

seiner so geliebten Tageszeitung erreicht hatte. Diese Störungen,<br />

immer wenn es gerade spannend wurde, weil er alle<br />

Berichte von den Fußballspielen aus der Region las und<br />

sein Tabellenstudium betrieb, trieben ihn noch mal in den<br />

Wahnsinn.<br />

„Was ist denn?<br />

Was soll ich mir<br />

denn anschauen?<br />

Lass doch die Nachbarn<br />

in Ruhe!“,<br />

brüllte er seiner Frau<br />

entgegen. Sie stand,<br />

wie so oft, mit dem<br />

Fernglas am Badezimmerfenster<br />

und<br />

beobachtete das<br />

Treiben der Nachbarn<br />

inihrem Garten.<br />

Onkel Herbert<br />

interessierte das alles<br />

weniger. „Leben<br />

und leben lassen“,<br />

war seine Devise,<br />

oder auch: „Jedem<br />

Tierchen sein Pläsierchen.“ Er dachte gerne in solchen<br />

Lebensweisheiten. Er war der Meinung, dass schließlich<br />

schon viele Menschen vor ihm das auch so gesehen haben.<br />

Somit konnte er nicht ganz falsch liegen. Er bezeichnete<br />

sich auch als einen umgänglichen, lebensfrohen Menschen.<br />

Tante Meta war da anders. Sie musste immer genau informiert<br />

sein über das Leben „auf der anderen Seite des<br />

Gartenzauns“, wie sie immer sagte.<br />

Doch damit ging sie ihrem Mann ziemlich auf die Nerven,<br />

denn Tante Meta war durchaus nicht damit zufrieden,<br />

alleszuwissen – nein, sie musste auch zu allen Vorgängen<br />

ihren Kommentar abliefern – und der war nie positiv.<br />

„Die sprengen ihren Garten! Ja, die wollen tatsächlich<br />

den Garten sprengen! Ist das denn zu glauben? Da muss<br />

man doch etwas<br />

unternehmen!“,<br />

rief sie<br />

völlig aufgelöst.<br />

Flüchtig<br />

überlegte Onkel<br />

Herbert,<br />

was daran nun<br />

wieder absolut<br />

falsch sein<br />

sollte. Ob es<br />

wohl gerade absoluten<br />

Wassermangel<br />

gäbe?<br />

– Nein! Oder<br />

hatte die Stadtverwaltung<br />

das<br />

Wässern von<br />

Rasenflächen<br />

untersagt? –<br />

Nein! Bestand<br />

die Gefahr, dass die in den Augen seiner Frau schützenswerten<br />

Maulwürfe ertranken? – Nein! Oder vertragen eventuell<br />

die Sonnenblumen, die nahe am Gartenzaun stehen,<br />

kein „fremdes“ Wasser? Er konnte sich beim besten Willen<br />

keinen Reim darauf machen, warum Tante Meta sich<br />

Autorenfoto<br />

44 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Unterhaltung<br />

mal wieder so ereiferte. Die neu eingezogenen Nachbarn<br />

schienen seine Frau besonders zur Weißglut zu bringen. Sie<br />

konnten nämlich machen was sie wollten, in denAugen von<br />

Tante Meta war alles falsch.<br />

Da Onkel Herbert gedanklich noch bei seiner geliebten<br />

Fußballtabelle war, bemühte er sich auch nicht besonders,<br />

herauszufinden, in welcher Hinsicht das Verhalten der<br />

Nachbarn seine Frau störte. Er versuchte sich mit einem dahingenuschelten:<br />

„Nein wirklich?“ aus derAffäre zu ziehen<br />

und ließ den Redeschwall seiner Frau an sich vorbeiziehen.<br />

Auch bei den vorherigen Nachbarn hatte Tante Meta<br />

immer etwas auszusetzen gehabt. Mit den Meiers hatten<br />

sie -völlig unbeschadet von dem ständigen Genörgel seiner<br />

Frau – ein „tolles“ Nachbarschaftsverhältnis gehabt.<br />

Sie veranstalteten gemeinsame Grillabende, auf denen<br />

Tante Meta immer vergnügt und ausgelassen alle Späße<br />

mitmachte, um ihm dann am nächsten Morgen von dem<br />

zügellosen und ungehörigen Verhalten vorzujammern.<br />

Solche Vorträge endeten immer mit den Worten: „Das<br />

nächste Mal komme ich nicht mehr mit zu dieser verdorbenen<br />

Gesellschaft!“<br />

Doch wenn wieder eine Einladung ausgesprochen wurde,<br />

hatte sie diesen Entschluss anscheinend vergessen. Ja,<br />

es kam sogar vor, dass sie die Meier’s auch hin und wieder<br />

einlud. Also hütete sich Onkel Herbert, sie an ihren<br />

Entschluss zu erinnern und genoss das ein oder andere<br />

Zusammensein. Er gewöhnte sich einfach an, seine Ohren<br />

auf Durchzug zu stellen und die Beschimpfungen und oft<br />

dreisten Behauptungen an sich abgleiten zulassen.<br />

Doch als Tante Meta keine Ruhe gab mit dieser „Sprengerei“,stellte<br />

er sich vor sie und fragte ziemlich uninteressiert:<br />

„O.K., was ist denn nun eigentlich so schlimm an dem<br />

Tun der Nachbarn? Wir könnten auch mal wieder den Rasen…“<br />

„Nein! Nein! Nein! Ich höre wohl nicht richtig. Das<br />

kann ja nicht angehen. Ich sag’sjaimmer,duhörst mir nicht<br />

zu!“,zeterte sie. Plötzlichhörte er ein dumpfes Knallen. Die<br />

Panoramafensterscheibe zerbarst und Rasenstücke flogen<br />

durch den Raum. Onkel Herbert rannte so schnell er konnte<br />

zu seiner Frau und riss ihr das Fernglas aus der Hand. Was<br />

Ihr Profi für<br />

Komplettbad -Lösungen<br />

und regenerative Energien<br />

er dann sah, ließ ihn fassungslos werden. Ein Krater im<br />

nachbarlichen Garten!! Sofort eilte er zum Telefon und<br />

wählte die Nummer vom Polizeinotruf.<br />

Am nächsten Tagsaßen Tante Meta und Onkel Herbert<br />

einträchtig nebeneinander auf dem Sofa, vor dem<br />

notdürftig mit Folie verklebten Fenster, mit Sicht auf<br />

die Terrasse. Die neue Scheibe hatte einige Tage Lieferzeit<br />

– und so lasen sie gemeinsam in der Zeitung.<br />

Tante Meta wirkte sehr verändert, denn sie verspürte<br />

anscheinend nicht die geringste Lust, sich die Vorgänge<br />

in Nachbars Garten durch das Fernglas anzuschauen.<br />

Diese Menschen seien, wie sie meinte, fürsie „gestorben“.<br />

Und so entdeckten beide dann den Zeitungsartikel<br />

zum Geschehenen:<br />

„KRIEGSZUSTAND IM LAUBENWEG“<br />

Der ehemalige Soldat Arthur S. aus F. hat seine<br />

Nachbarschaft mit einem waghalsigen Sprengmanöver<br />

schockiert. Gestern in den Vormittagsstunden erschreckte<br />

ein Knall den Laubenweg und ließ mehrere<br />

Fensterscheiben zerspringen. Arthur S. hatte sich einen<br />

Gartenteich anlegen wollen und versuchte so, sich<br />

die Arbeit zuerleichtern. Mit einem selbstgebauten<br />

Sprengsatz wollte er sich so die anstrengende Arbeit<br />

des Grabens ersparen. Auf Nachfrage, wie er auf diese<br />

Idee gekommen sei, meinte er: „Ich hab mal in einem<br />

Buch gelesen, dass so etwas Ähnliches ein Farmer in<br />

Australien gemacht hat. Nun ja, wahrscheinlich waren<br />

da die nächsten Nachbarn nicht so nah dran“….<br />

Nun muss sich Arthur S. vor Gericht verantworten und<br />

mit finanziellen Folgen herumschlagen, da seine Versicherung<br />

keinerlei Zahlungen tätigen will. Außerdem<br />

wird er gut daran tun, sich eine neue Wohnung zu suchen,<br />

denn die Anwohner Herbert K. und seine Frau<br />

Meta bezeichnen das nachbarschaftliche Verhältnis als<br />

massiv gestört.<br />

Ulla D’Amico<br />

Zertifizierter Fachbetrieb<br />

für senioren- und<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 45


Gesellschaft<br />

eine iDee begeistert<br />

Das „Repair Café“<br />

Der Mixer ist kaputt, der Staubsauger<br />

tut’s nicht mehr, der<br />

Kocher gibt den Geist auf,<br />

oder das geliebte alte Radio funktioniert<br />

nicht mehr richtig und so weiter,<br />

alltägliche Erfahrungen in Haushalten<br />

mit schon etwas älterem Inventar.<br />

Was tun?<br />

Eine Reparatur beim Fachhändler?<br />

„Das lohnt sich nicht“, sagt der Fachmann<br />

in der Regel, „das Modell ist<br />

veraltet. Kaufen Sie lieber ein neues.“<br />

Vor einer ähnlichen Situation stand<br />

ein Bekannter von mir mit seinem<br />

teuren Fotoapparat, der ausgerechnet<br />

im Urlaub kaputtging. Da fiel ihm ein,<br />

dass er doch mal was von einem „Repair<br />

Café“ gehört hatte, in dem man<br />

solche Sachen reparieren oder auch<br />

mit deren Hilfe selbst reparieren lassen<br />

kann. Aber wo findet man ein solches<br />

Reparaturcafé? Er machte sich<br />

im Internet schlau und siehe da, gar nicht so weit weg, in<br />

Olpe wurde er fündig. Er fuhr hin.<br />

Das Olper Repair Café wurde vor einiger Zeit bereits<br />

in der Lokalzeit Südwestfalen vorgestellt. Einmal im Monat<br />

ist es an einem Nachmittag für zwei Stunden geöffnet.<br />

Jeder kann mit seinem defekten Gerät kommen. Die ehrenamtlichen<br />

Helfer, meist pensionierte Handwerker und<br />

Tüftler, stehen mit Werkzeug bereit. Sie schauen sich die<br />

Sachen an, und wenn es möglich ist, wird das Teil repariert.<br />

Allerdings wird keine Garantie übernommen, das machen<br />

nur Fachgeschäfte. Während des Besuches kann man sich<br />

bei Kaffee und Kuchen die Zeit vertreiben und mit anderen<br />

Besuchern ins Gespräch kommen.<br />

www.diakonie-sw.de<br />

Foto: Tessie Reeh<br />

Mein Bekannter war von dieser Idee so angetan, dass er<br />

sofort dachte: Das passt doch genau in das Profil seines Siegen-Wittgensteiner<br />

Vereins ALTERAktiv! So etwas könnten<br />

wir in Siegen gut gebrauchen. Und Ruheständler, die gerne<br />

„basteln“ mit entsprechender Erfahrung, finden sich in Siegen<br />

sicher auch. Also stellte er seine Idee im Verein vor.<br />

Nun ging der Gedanke seinen Weg. Es wurden Informationen<br />

eingeholt, die praktische Umsetzung beraten<br />

und nach gründlicher Überlegung beschlossen, das Projekt<br />

„Repair Café Siegen“ zu starten. Auch die ev. Martinigemeinde<br />

Siegen, in deren Mehrgenerationenhaus es bereits<br />

eine Werkstatt und die entsprechende Räume gibt, ist von<br />

der Idee angetan, denn das Angebot eines Reparaturcafés<br />

passt auch hervorragend in die sich entwickelnde Quartiersarbeit<br />

in Siegen-Mitte.<br />

Was jetzt gebraucht wird, sind Menschen, die Lust am<br />

Werkeln und Tüfteln haben, die bereit sind, ehrenamtlich<br />

mitzuarbeiten und gewillt sind, ihre speziellen Fähigkeiten<br />

einzubringen. Es ist auch daran gedacht, später die Repair-<br />

Bereiche zu erweitern, um z. B. einen textilen Bereich für<br />

Flicken, Nähen, Stopfen etc..<br />

Ehrgeiziger Plan ist, noch dieses Jahres den Gedanken<br />

des Repair Cafés in Siegen umzusetzen. Dazu sucht der<br />

quirlige Verein ALTERAktiv viele Mitstreiter. Informationen<br />

sind unter www.repaircafe.org im Internet zu finden.<br />

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich in der Geschäftsstelle<br />

melden. ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

% <strong>02</strong>71-2339425 Anne Alhäuser<br />

46 durchblick 2/<strong>2015</strong>


kölbis-preis <strong>2015</strong><br />

Turnbezirk-Auszeichnung für besonderes Engagement<br />

Menschen zu ehren, ohne die das sportliche Leben<br />

in der Turnfamilie ärmer wäre, dieser Leitgedanke<br />

stand 2013 Pate für die Einführung des Kölbis-<br />

Preises des Turnbezirks Siegerland-Süd. Erhalten sollen ihn<br />

besonders engagierte Vereinsmitarbeiter. Die Namensgeber<br />

Ruth und Sepp Kölbis waren selbst Urgesteine der Siegerländer<br />

Turnerfamilie und standen<br />

für Ideenreichtum, Initiative, Leidenschaft<br />

und die Bereitschaft,<br />

sich für die Gemeinschaft einzusetzen.<br />

„Und genau diese Kriterien:<br />

Initiative, Leidenschaft und<br />

Einsatz“ sind für uns die notwendige<br />

Qualifizierung, um als<br />

Preisträger gewählt zu werden“,<br />

erklärt Guido Müller, der Vorsitzende<br />

des größten Turnbezirks<br />

des Siegerland-Turngaus. Dieser<br />

noch junge Preis, der auch an<br />

das besondere Engagement des<br />

Turner-Ehepaars Kölbis erinnern<br />

soll, wurde im Rahmen des<br />

Bezirksturntages beim TV Freudenberg<br />

zum zweiten Mal vergeben.<br />

Das Votum für den aktuellen<br />

Preisträger fiel einstimmig aus. Manfred Reichel vom TV<br />

Jahn Siegen ist der diesjährige Preisträger.<br />

Ein Glücksfall für Sport und Verein<br />

Der gebürtige Breslauer ist seit mehr als 50 Jahren aus<br />

dem Sportgeschehen der Region nicht mehr wegzudenken.<br />

Ein Glücksfall war es, dass sein Vater nach dem Krieg über<br />

Bayern den Weg zur Waggon-Union ins Siegerland fand.<br />

Über das Ringtennis fand Manfred Reichel schon früh den<br />

Weg zum Gewichtssport und schließlich zum beachteten und<br />

landesweit geschätzten Leichtathletik- und Spezialtrainer für<br />

die Wurfdisziplinen. Dem TV Jahn Siegen ist er - ebenso<br />

wie seine Frau Ilse - bereits seit 1963 treu. Und dabei standen<br />

sie beide nie in der zweiten Reihe, sondern sind immer<br />

dabei, wenn es gilt, sich für den Verein oder den Sport zu<br />

engagieren. Aktuell sind der traditionelle Werfertag und das<br />

Landesturnfest im Juni Großveranstaltungen, an denen die<br />

beiden aktiv beteiligt sind. Neben seiner eigenen sportlichen<br />

Karriere als Rasenkraftsportler gingen sicher bis heute einige<br />

hundert Jugendliche durch seine Trainingsschule. Dabei war<br />

er immer mehr als nur Trainer. Für viele seiner Schützlinge<br />

ist er über die Jahre Vertrauensperson geblieben. Den Leistungssport<br />

in der Leichtathletik hat er seit den späten 60er<br />

Jahren im Verein mit aufgebaut.<br />

Gesellschaft<br />

Im Zweifel auf dem Platz<br />

Bis heute steht der 79-Jährige beinahe jeden Tag auf dem<br />

Platz, ob Training oder Wettkampf. Viele Westfalenmeister<br />

und etliche Westdeutsche und Deutsche Meister haben bei<br />

ihm den Wettkampfsport gelernt. Selbst in den Mittagsstunden<br />

hat er – bis zum letzten<br />

Jahr – den Turn- und<br />

Leichtathletiksport im<br />

AG-Betrieb, beispielsweise<br />

an der Obenstruth<br />

– oder der Hammerhütter<br />

Schule, an die<br />

Grundschüler weitergegeben.<br />

Manfred Reichel<br />

ist aber auch rund um<br />

die „ehrwürdige“ Jahnhalle<br />

die gute Seele. Das<br />

große Vereinsgelände<br />

des TV Jahn Siegen, und<br />

natürlich auch der Kraftraum<br />

des Vereins, der<br />

eigene Fuhrpark oder<br />

Ehrung für Manfred Reichel<br />

der neue Sportplatz der<br />

Kreissporthalle (ehemaliger<br />

„Jahnplatz“) werden bis heute von ihm ehrenamtlich<br />

gepflegt und in Schuss gehalten. Der Turnbezirk Siegerland-<br />

Süd, der sich immerhin von Freudenberg über Siegen bis<br />

nach Dresselndorf erstreckt, hat sich mit Manfred Reichel<br />

sicher für einen besonderen Arbeiter für den Vereinssport<br />

entschieden. Der Kölbis-Preis ist ein stilisierter goldener<br />

„Hunt“, ein klassisches Arbeitsgerät des Bergbaus, der ihm<br />

im Rahmen des Bezirksturntages überreicht wurde. Für den<br />

unermüdlichen „Sport-Arbeiter“ Manfred Reichel ist die<br />

kleine goldene Skulptur sicher genau richtig gewählt. "<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 47<br />

Foto: Peter Hanke<br />

Ev. Krankenhaus<br />

Kredenbach<br />

✆ 0 27 32 20 91 25<br />

Schlossberg<br />

Freudenberg<br />

✆ 0 27 34 43 94 77<br />

Ev. Jung-Stilling-<br />

Krankenhaus<br />

✆ <strong>02</strong> 71 8 10 88<br />

Ambulante Rehabilitation


Gesellschaft<br />

geheime pläne unD ihre folgen<br />

Es gilt, die Lebensqualität aller Einwohner dauerhaft<br />

zu sichern. Diesem Auftrag sind vor allem die Verantwortlichen<br />

in Politik und Verwaltung verpflichtet.<br />

Im Rahmen entsprechender Gesetze und unter Abwägung<br />

konkurrierender Ansprüche haben sie künftige Entwicklungen<br />

möglichst realistisch einzuschätzen, zu steuern und<br />

- falls erforderlich – auch abzuwehren.<br />

Letzteres war in der Sitzung des Kreistags Siegen-Wittgenstein<br />

am 27. März <strong>2015</strong> erforderlich. Es ging um die internationalen<br />

Freihandelsabkommen TTIP und CETA sowie um das<br />

„TiSA“-Abkommen (1) zum Handel mit Dienstleistungen. Mit<br />

Tisa sollen weltweit „Handelshemmnisse“ für den Dienstleistungssektor<br />

beseitigt werden.Allerdings ist der Begriff „Handel<br />

mit Dienstleistungen“ in dem geplanten Abkommen weit<br />

gefasst; er würde für nahezu jede erdenkliche Art der Dienstleistung<br />

gelten. Soweit bekannt, geht es um fast alles was wir<br />

zum Leben brauchen: vom Trinkwasser bis zur Abfallentsorgung,<br />

vom Kindergarten bis zum Altersheim, von Post und<br />

Bank über Eisenbahn und Elektrizitätswerke bis zum Theater.<br />

Private Unternehmen sollen Zugang zu den Dienstleistungsmärkten<br />

aller beteiligten Länder erhalten und müssen dabei<br />

gleich behandelt werden wie öffentliche Institutionen. Vorgesehen<br />

ist unter anderem, dass öffentliche Dienstleistungen wie<br />

die Gesundheits-, Wasser- und Energieversorgung dereguliert<br />

und für internationale Anbieter zugänglich gemacht werden.<br />

Und das auch von Personen mit vorübergehendem Aufenthalt<br />

im Land des Dienstleistungsempfängers, wenn z.B. Krankenpflege-,<br />

Hauspersonal oder Führungskräfte eines Unternehmens<br />

eingesetzt werden. Damit wird Tisa, sollte es zum Abschluss<br />

kommen, enorme Auswirkungen auf unseren Alltag<br />

haben. Das Ziel des Abkommens ist einfach: liberalisieren, so<br />

weit es irgendwie geht. Einmal erfolgte Privatisierungen sollen<br />

nicht mehr rückgängig gemacht werden können, selbst wenn<br />

sie ein Fehlschlag waren.<br />

Physiotherapie<br />

Ev. Krankenhaus<br />

Kredenbach<br />

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Schlossberg<br />

Freudenberg<br />

✆ 0 27 34 43 94 77<br />

Ev. Jung-Stilling-<br />

Krankenhaus<br />

✆ <strong>02</strong> 71 8 10 88<br />

Grafik: Attac<br />

Auch eine weitere Deregulierung der Finanzmärkte ist<br />

geplant und die uneingeschränkte Möglichkeit zur Sammlung<br />

und Übertragung von persönlichen Daten. Streitfälle<br />

sollen von geheim tagenden Schiedsgerichten entschieden<br />

werden. Widerstand gegen diese geheimen Pläne und ihre<br />

Folgen kommt aus vielen Richtungen: vom Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) und den Kirchen bis zu den Dachverbänden<br />

des Musiklebens.<br />

Maßgebend für die am 27. März beschlossene Resolution<br />

des Kreistags sind die Forderungen der kommunalen Spitzenverbände<br />

und des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (2)<br />

Der Kreistag Siegen-Wittgenstein schließt sich dem an und<br />

appelliert an<br />

! das Parlament der Europäischen Union<br />

! die Kommission der Europäischen Union<br />

! den Deutschen Bundestag<br />

! die Bundesregierung<br />

! den Landtag NRW<br />

! die Landesregierung NRW:<br />

„… dass die öffentliche Daseinsvorsorge und damit der öffentliche<br />

Dienstleistungssektor nicht betroffen sein dürfen.<br />

Der öffentliche Dienstleistungssektor und die demokratisch<br />

legitimierte Verantwortung vor Ort dürfen keinesfalls im<br />

Zuge von partiellen wirtschaftlichen Interessen zum Nachteil<br />

der Daseinsvorsorge in Deutschland beeinträchtigt werden.<br />

Die Organisationsfreiheit der Kommunen als einer der<br />

Kernbereiche des kommunalen Selbstverwaltungsrechts<br />

muss sichergestellt und Rekommunalisierungen nach den<br />

Gegebenheiten vor Ort und auf Basis des lokalen Wählerwillens<br />

uneingeschränkt möglich bleiben.<br />

… eine breitere Einbindung der betroffenen Öffentlichkeit,<br />

die Verfolgung eines Positivlistenansatzes sowie die<br />

Wahrung des geltenden Vergaberechts.“ Erich Kerkhoff<br />

1)<br />

TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft),<br />

TiSA = Trade in Services Agreement, (Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen), CETA<br />

= Comprehensive Economic and Trade Agreement (Umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen.<br />

(2)<br />

Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen (Oktober 2014).<br />

48 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Gesellschaft<br />

gemeinsam in Die zukunft<br />

11. Seniorentag in Frankfurt am Main<br />

Messezentrum Frankfurt<br />

Veranstalterfoto<br />

jene älteren Menschen interessieren, die ihren sozialen Nahraum<br />

mitgestalten wollen. Experteninterviews und Berichte<br />

aus der Praxis liefern dafür Hintergrundwissen. Während des<br />

dreitägigen Programms können sich Besucherinnen und Besucher<br />

in rund 100 Veranstaltungen informieren, mitmachen<br />

oder einfach unterhalten lassen. Das Spektrum der Themen<br />

reicht von Gesundheit und Pflege über gesellschaftliches Engagement<br />

und Politik bis hin zu Wohnen und Leben. Flankiert<br />

wird die Großveranstaltung von der Messe SenNova,<br />

auf der Aussteller aus der Region und bundesweit ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen vorstellen. Die SenNova bietet<br />

ein eigenes Bühnenprogramm an. Erich Kerkhoff<br />

In Deutschland wird die Entvölkerung ganzer Regionen<br />

erwartet. Sparkassenfilialen und Postämter<br />

müssen schließen, Schulen müssen zusammengelegt<br />

werden, der öffentliche Nahverkehr wird reduziert, die<br />

ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen wird<br />

zunehmen. Einkaufsläden und Arztpraxen „lohnen“ sich<br />

nicht mehr. Man spricht vom „Rückbau“ oder der „Rückentwicklung“<br />

ganzer Gegenden. Die damit verbundenen<br />

Zukunftstrends werden gravierende Auswirkungen auf<br />

das gesellschaftliche Gefüge und Miteinander haben: sie<br />

werden unser soziales Miteinander und unsere individuellen<br />

Lebensstile verändern. Es ist unübersehbar, dass die<br />

Lebensqualität in einer alternden Gesellschaft entscheidend<br />

davon abhängt, wie ihre älteren Bürgerinnen und<br />

Bürger diese mitgestalten können.<br />

Es gilt, die „Funktionslosigkeit älterer Menschen“ zu<br />

überwinden. Diese Selbstbeschränkung wird von zunehmend<br />

vielen Älteren überwunden. Dabei nimmt die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisationen e.V.) seit<br />

25 Jahren eine zentrale Rolle ein. Unter ihrem Dach haben sich<br />

über 100 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren Menschen<br />

zusammengeschlossen, die sich einsetzen für<br />

# ein realistisches Altersbild in der Gesellschaft<br />

# ein selbstbestimmtes Leben im Alter<br />

# die gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation<br />

älterer Menschen<br />

# ein solidarisches Miteinander der Generationen<br />

# ein gesundes Altern und eine hochwertige<br />

gesundheitliche und pflegerische Versorgung<br />

# die Interessen älterer VerbraucherInnen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt der BAGSO-Arbeit liegt in<br />

der Organisation des in dreijährigem Turnus stattfindenden<br />

Deutschen Seniorentags. Der aktuelle, unter dem Motto „Gemeinsam<br />

in die Zukunft!“ stehende 11. Deutsche Seniorentag<br />

(2. bis 4. Juli <strong>2015</strong> in Frankfurt a.M.), dürfte besonders<br />

Infos unter: www.deutscher-seniorentag.de/programm.html.<br />

Zur Sicherheit!<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 49


Polizei und Deutsche Rentenversicherung warnen<br />

es geht um Die rente<br />

Neue Masche der Trickbetrüger<br />

Betrüger melden sich seit einiger Zeit telefonisch bei<br />

Senioren und geben sich dabei als Mitarbeiter der<br />

Rentenversicherung aus. Die Opfer werden, ähnlich<br />

wie bei dem „Enkeltrick“ oder falschen Gewinnbenachrichtigungen,<br />

über die Vornamen im Telefonbuch ausgewählt.<br />

Die Täter geben beispielsweise vor, dass sich der Beitragssatz<br />

zur Pflegeversicherung geändert habe und fordern<br />

die Angerufenen dazu auf, Geldbeträge zu überweisen. Für<br />

den Fall, dass ihre Opfer dies nicht tun wollen, werden Rentenkürzungen,<br />

Rentenpfändungen oder andere Nachteile<br />

angekündigt. Nicht selten wird auch versucht, die Betroffenen<br />

auszufragen, um so an weitere Daten, beispielsweise<br />

die Anschrift oder die Kontoverbindung zu gelangen.<br />

Ebenso werden Schreiben mit dem Logo der Deutschen<br />

Rentenversicherung verschickt, die entsprechende<br />

Behauptungen enthalten und in denen zu Überweisungen<br />

auf Konten im In- oder sogar Ausland aufgefordert wird.<br />

Im Weigerungsfall wird mit der Einstellung der Rentenzahlungen<br />

gedroht. Versprochen wird teilweise aber auch<br />

eine angeblich höhere Rente, wenn die geforderten Beträge<br />

fristgerecht überwiesen werden.<br />

Autorenfoto<br />

Die Deutsche Rentenversicherung weist darauf hin, dass<br />

ihre Mitarbeiter niemals telefonisch zu solchen Zahlungen<br />

auffordern! Die gefälschten Schreiben enthalten oft unrichtige<br />

Aktenzeichen, Telefonnummern und Absenderanschriften.<br />

Außerdem finden sich Rechtschreib- und Grammatikfehler,<br />

die in behördlichen Schreiben nicht vorkommen sollten. Wenn<br />

Sie Zweifel an der Echtheit eines solchen Schreibens haben,<br />

helfen Ihnen die Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung<br />

unter der kostenlosen Servicenummer 08 00 10 00 48 00.<br />

Warnen möchte ich Sie in diesem Zusammenhang auch<br />

vor Betrügern, die im Namen anderer Institutionen oder<br />

Behörden auftreten. Gerade bei telefonischen Zahlungsaufforderungen<br />

müssen Sie von einem Betrugsversuch ausgehen.<br />

Haben Sie Zweifel an der Echtheit eines Schreibens,<br />

nehmen Sie Kontakt mit der jeweiligen Organisation oder<br />

Behörde auf. Nutzen Sie dabei nicht die auf dem Schreiben<br />

angegebenen Rufnummern.<br />

Melden Sie verdächtige Anrufe oder gefälschte Anschreiben<br />

der Polizei und erstatten Sie gegebenenfalls<br />

Anzeige. Telefon Polizei Siegen: <strong>02</strong>71/7099-0.<br />

Noch ein Hinweis<br />

Das Siegener Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz<br />

bietet insbesondere für Seniorengruppen ab ca. 25<br />

Personen kostenlose Vortragsveranstaltungen<br />

an, bei denen<br />

vor aktuellen Maschen von<br />

Betrügern und Trickdieben gewarnt<br />

wird. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter den<br />

genannten Telefonnummern.<br />

Torsten Heider,<br />

Leiter Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz<br />

bei der Kreispolizeibehörde<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Tel.: <strong>02</strong>71 7099-4800<br />

50 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />

Autorenfoto


Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />

Wir Doch nicht!<br />

Bis auf den letzten Platz besetzt war die SeniorenService Stelle in Geisweid bei<br />

der Informationsveranstaltung von Seniorenbeirat und Kreispolizeibehörde.<br />

Ältere Menschen verstehen sich nicht als Risikogruppe<br />

im Straßenverkehr.<br />

Gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde hatte<br />

der Seniorenbeirat der Stadt Siegen jetzt zu einer Informationsveranstaltung<br />

über die Teilnahme von Senioren am Straßenverkehr<br />

in die neue SeniorenServiceStelle Am Klafelder<br />

Markt eingeladen. Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach<br />

konnte dabei nahezu ein „volles Haus“ wissbegieriger älterer<br />

Verkehrsteilnehmer begrüßen, die über zwei Stunden lang<br />

die beiden Referenten mit ihren Fragen „löcherten“.<br />

Die Referenten, das waren Erster Polzeihauptkommissar<br />

Achim Hagelauer, gleichzeitig Leiter des Verkehrsdienstes,<br />

sowie Polizeioberkommissar und Verkehrssicherheitsberater<br />

Axel Bieler. Gleich zu Beginn machte Horst Bach<br />

deutlich, dass nicht die Alten das Risiko im Straßenverkehr<br />

sind, sondern der Straßenverkehr selbst ein Risiko ist, welches<br />

alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen betrifft. Dies<br />

Dipl. Soz. Michael Kringe<br />

Rechtsanwalt und Notar<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Notariat<br />

Mitglied im AnwaltVerein<br />

VertrauensAnwalt<br />

Foto: Hans Amely<br />

ging auch aus den Fragen und Antworten<br />

hervor, die sich nicht nur um das<br />

aktuelle Verkehrsrecht und die neuen<br />

Verkehrsregeln drehten.<br />

So ging es im Fragenkomplex<br />

„Mein alter Führerschein“ u.a. um die<br />

verschiedenen Fahrerlaubnisklassen,<br />

Umschreibungsfragen und zeitliche<br />

Beschränkungen. Auch das Verhalten<br />

nach einem Verkehrsunfall, ob größerer<br />

Sach- oder nur Bagatellschaden,<br />

waren den älteren Menschen ein wichtiges<br />

Thema. Für die richtige Sitzposition<br />

im Auto und das korrekte Anlegen<br />

des Sicherheitsgurtes gaben die<br />

Referenten ebenso wichtige Hinweise<br />

wie für Vorbeugung und vorausschauendes<br />

Fahren. Senioren sollten nach<br />

Möglichkeiten ihre altersbedingten<br />

Vorteile nutzen: sich ausgeruht ans<br />

Steuer setzen, Pausen einlegen und die<br />

Hauptverkehrszeiten meiden.<br />

Arbeitskreissprecher Helmut Plate<br />

setzte sich nachdrücklich für Verkehrssicherheitstrainings<br />

für Senioren sowie das Wiederaufleben<br />

der Fernsehsendung „Der 7. Sinn“ ein. Bei deren<br />

Ausstrahlung vor etlichen Jahren wollte Kommissar Bieler<br />

allerdings „frauenfeindliche Tendenzen“ entdeckt haben.<br />

Schließlich gelte den Senioren nicht nur als Autofahrer,<br />

sondern ebenso als Fußgänger, Zweiradfahrer oder mobilitätseingeschränkte<br />

Verkehrsteilnehmer (Rollator und<br />

Rollstuhl) die besondere Aufmerksamkeit, verdeutlichte<br />

Achim Hagelauer. Sinn und Unsinn von allzu modernem<br />

und „coolem“ Fahrzeugzubehör wurde schließlich von den<br />

mobilen Alten ebenso kritisch hinterfragt wie zum Beispiel<br />

das inzwischen erlaubte Radfahren in der Siegener Bahnhofstraße.<br />

Seniorenbeiratsmitglied Hans Amely, der die Veranstaltung<br />

vorbereitet und organisiert hatte, bedankte sich bei der<br />

Kreispolizeibehörde für ihre nachhaltige Unterstützung<br />

von älteren Menschen im Straßenverkehr. Ernst Göckus<br />

Nicola Veit<br />

Rechtsanwältin<br />

HonorarAnwältin<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Sozialrecht,<br />

Verkehrsrecht,<br />

Erb- und Familienrecht<br />

# info@rechtsanwalt-kringe.de<br />

● 57234 Wilnsdorf, Rathausstr. 1 " <strong>02</strong>739-1049 ● # info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 51


Kultur<br />

lesen ist kino im kopf<br />

Was ältere Menschen lesen<br />

Foto: Horst Mahle<br />

Es ist Dienstagmorgen, kurz vor 10 Uhr. Wir stehen<br />

vor dem Eingang der Stadtbibliothek im KrönchenCenter.<br />

Wir, das sind fünf Personen, die bereits<br />

auf die Öffnung warten, um sich mit Lesestoff einzudecken.<br />

Unter den Wartenden ist auch der 66-jährige Rainer B., den<br />

ich anspreche. Er erzählt mir, dass er regelmäßig hier Bücher<br />

ausleiht und dass er ein richtiger Bücherwurm ist.<br />

Außerdem wartet im Lesecafé ein weiterer älterer Nutzer<br />

(73) der Bibliothek. Er leiht sich gelegentlich Bücher, vor<br />

allem aber DVDs aus. Da stellt sich die Frage, wie hoch<br />

der Anteil der älteren Siegener bei der Nutzung der Bücherei<br />

ist und ob es eine typische Seniorenliteratur gibt. Ich<br />

möchte diese Fragen mit Herrn Vollmer, dem Leiter der<br />

Siegener Bibliothek, klären, mit dem ich verabredet bin.<br />

Bei der Frage nach dem Anteil der Nutzer ab ca. 60 Jahren<br />

muss dieser passen. Es gibt eine Statistik, die die Leser<br />

50 + mit 19 Prozent angibt. Weiter wird hier nach Alter<br />

nicht differenziert. Es sei nicht so – wie man vielleicht erwarten<br />

könnte – dass ältere<br />

Leser auch die „alten“ Bücher<br />

von Autoren wie Ganghofer,<br />

Simmel u. ä. lesen würden.<br />

Vielmehr wird auch von diesem<br />

Leserkreis „quer Beet“<br />

ausgeliehen und je nach Interessenlage<br />

Krimis, historische<br />

Romane, Liebesromane usw.<br />

konsumiert. Die Ausleihe<br />

von neuen Medien hat stark<br />

zugenommen. Seit dem Jahre<br />

2007, als die Stadtbibliothek<br />

in das KrönchenCenter<br />

umzog, gibt es keine Filialen<br />

mehr. Bis zu diesem Jahr<br />

konnten die Bewohner in<br />

Eiserfeld, Kaan-Marienborn,<br />

Lesecafé, ruhiger Treff im KrönchenCenter<br />

Weidenau und Geisweid auch vor Ort Bücher ausleihen.<br />

Seit der Zentralisierung in Siegen gibt es dort auch ein<br />

Lesecafé mit aktuellen Medien wie Tageszeitungen, was<br />

gut angenommen wird.<br />

Wenn man die statistischen Angaben der Siegener<br />

Stadtbibliothek liest, ist das schon beeindruckend: Der<br />

Bestand an Medien beträgt über 91.000; eine Ausleihe<br />

erfolgte mehr als 381.000mal von mehr als 116.000 Besuchern<br />

(Zahlen von 2013). Der Anteil der Frauen bei<br />

der Nutzung liegt bei rund einem Drittel. Es ist eine Liste<br />

über Filme und Serien „50 plus“ verfügbar, die auch<br />

viele alte „Schätzchen“ wie „Früchte des Zorns“, „Die<br />

Blechtrommel“ oder die aus dem Fernsehen bekannte<br />

Bonanza-Serie enthält. https://de.fotolia.com/id/43619446<br />

Warum liest man eigentlich Bücher? Als wir lesen gelernt<br />

haben in unserer Kindheit, bedeuteten Bücher Abenteuer<br />

und Weltentdeckung. Mit Pippi Langstrumpf, den Kindern<br />

von Bullerbü oder den Brüdern Löwenherz erlebten wir<br />

viel Fantastisches. Winnetou<br />

und Old Shatterhand<br />

wurden unsere Freunde.<br />

Bei unseren Enkeln heute<br />

sind es eher Hanni und<br />

Nanni, Bilbo und Frodo<br />

Beutlin. Man will wissen,<br />

wie es weitergeht in Takatukaland<br />

oder Mittelerde.<br />

Die fantastischen Abenteuer<br />

von Harry Potter<br />

und seinen Freunden der<br />

englischen Autorin Joanne<br />

K. Rowlings haben fast<br />

weltweit einen Leseboom<br />

ausgelöst. Jede Zeit hat ihre<br />

eigene Literatur, wenn<br />

man auch den Begriff nicht<br />

Empfang und Ausleihstation der Stadtbücherei<br />

52 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />

Foto: Horst Mahle


Kultur<br />

zu engfassen darf. Heute zählen die Bücher von KenFollett,<br />

vor allem die fantastische Trilogie „Die Säulen der Erde“,<br />

„Sturz der Titanen“ und „Winter der Welt“ oder die Bücher<br />

von Iny Lorentz „Die Wanderhure“ und von Charlotte Link<br />

„Die Täuschung“ zur viel gelesenen Literatur. Das Angebot<br />

an Büchern ist für den normalen Leser unüberschaubar.Jedes<br />

Jahr erscheinen angeblich100.000 neue Bücher.<br />

Ein wesentlicher Grund zum Lesen von Büchern ist sicher<br />

unterhalten zu werden. Die Handlung kann spannend sein;<br />

man fiebert mit. Bei Kriminalromanen will man wissen,<br />

wer der Täter war und wie es den Ermittlern gelingt, den<br />

Fall zu lösen. Es geht um Schicksale von Menschen, in<br />

deren Lebenswelt man versinkt und bei denen man sich<br />

mitfreut oder mitleidet. Aber wir Leser sind nicht immer<br />

nur auf Unterhaltung aus. Man möchte sich informieren<br />

über fremde Länder, Fachgebiete und interessante Menschen,<br />

die vielleicht etwas Besonderes erlebt oder geleistet<br />

haben. Biografien, wie sie zurzeit jaauch wieder verstärkt<br />

auf dem Markt sind, werden von vielen gerne gelesen. Da<br />

gibt es so unterschiedliche Varianten wie die Autobiografie<br />

von Heino oder eine über die Tänzerin von Auschwitz.<br />

Dabei fällt auf, dass Biografien oder Autobiografien durchaus<br />

auch von jüngeren Prominenten oder solchen, die sich<br />

dafürhalten, geschriebenwerden.Autobiografien stammen<br />

in der Regel jedoch von älteren Schreibern, die sozusagen<br />

die Summe ihres Lebens errechnen. In den letzten Wochen<br />

neu erschienen sind zum Beispiel vom Altkanzler Helmut<br />

Schmidt „Wasich noch sagen wollte“ oder von der Sterneköchin<br />

Lea Linster „Mein Wegzuden Sternen“.<br />

Aber natürlich gibt es auch spezielle Literatur für ältere<br />

Leser zum Beispiel in den besonders in diesem Alter interessierenden<br />

Bereichen Gesundheit und Vorsorge. „Darm<br />

mit Charme:…ein unterschätztesOrgan“ von Giulia Enders<br />

steht bei Sachbüchern seit Wochen auf der Bestsellerliste.<br />

Neu erschienen ist soeben „Die Lebenskunst der Älteren“<br />

von Melanie Schölzke. Bekannt ist „Älterwerden ist nichts<br />

fürFeiglinge“ desSchauspielers Joachim Fuchsberger.Die<br />

Liste ließe sich wahrscheinlich endlos verlängern.<br />

Wenn wir lesen (das heißt füruns selbst leise lesen) erschließen<br />

wir uns Texte. Wiedieser Vorgang genau erfolgt,<br />

darüber forschen die zuständigen Gelehrten und sind sich<br />

bei den Ergebnissen nicht immer einig. Meine Absicht ist<br />

nicht das Lesen wissenschaftlich zu erklären. Aber interessant<br />

ist, dass wir auch Texte lesen und verstehen können,<br />

die völlig falsch geschrieben sind.<br />

Hbn Si gnwuszt, daz ain Lesr<br />

dri Augn ht?<br />

Nemliah zvei äüssre<br />

and ain inres?<br />

Als guter Leser kann man verstehen, was mit diesem<br />

Satz gemeint ist, auch wenn kein einziges Wort richtig<br />

geschrieben ist. So wünsche ich uns älteren (Viel-)Lesern<br />

noch viel Vergnügen beim Lesen und so manche erbauliche<br />

oder lehrreiche Stunde.<br />

Horst Mahle<br />

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Politik und der<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 53


Kultur<br />

Hautnah an Mensch und Tier<br />

Der maler lucian freuD<br />

Museum für Gegenwartskunst (MGK) in Siegen:<br />

Sonderausstellung im Frühjahr <strong>2015</strong> „Lucian Freud<br />

und das Tier“ sowie Dauerausstellung der Sammlung<br />

Lambrecht-Schadeberg<br />

Geboren wurde Lucian Freud, ein Enkel des bekannten<br />

Gründers der Psychoanalyse Sigmund Freud, in<br />

Berlin 1922. Mit dem Großvater emigrierte die ganze<br />

Familie 1933 nach England – nach London, wo Lucian<br />

2011 nach einem erfüllten, erfolgreichen und wilden Leben<br />

starb. Er gehört zu den bedeutendsten britischen Malern des<br />

20. Jahrhunderts neben Francis Bacon und David Hockney,<br />

mit denen er befreundet war. 1997 ehrte die Stadt Siegen<br />

Lucian Freud mit dem Rubenspreis.<br />

Trotz der oft gefürchteten Sitzungen, die stundenlanges<br />

Ausharren der Modelle verlangten, ließen sich geduldig<br />

Familie, Freunde, Geliebte, Kollegen und Prominente von<br />

Foto: Hartmut Reeh<br />

Freud porträtieren. Sogar Queen Elisabeth II. saß dem Maler<br />

für ein Porträt Modell oder das britische Model Kate Moss.<br />

Seine großformatigen Aktdarstellungen aber machten<br />

Freud bekannt und berühmt. Sie zeigen nicht den gestylten,<br />

perfekten Körper von jungen, attraktiven Menschen. Er zeigt<br />

auch die schwergewichtige, ehrliche und manchmal brutale<br />

Realität. Den mit sich ringenden Menschen, der dem Altern<br />

unterworfen ist mit Falten und Taillenspeck. Großformatige<br />

„Körperporträts“ von Lucian Freud aus der Sammlung<br />

Lambrecht-Schadeberg (in der Dauerausstellung des Museums)<br />

konfrontieren den Betrachter mit diesen ungeschönten,<br />

ehrlichen, authentischen Akten. Aber erstaunlich entspannt<br />

und in sich ruhen die Modelle – wie Tiere.<br />

Die Siegener Akte „Woman Holding Her Thumb“<br />

(1992) oder „Naked Man on Bed“ (1989) sind meisterliche<br />

Beispiele der Momente von Intimität und Privatheit in<br />

Freuds Kunst. Später malte er wahre „Fleischlandschaften“<br />

54 durchblick 2/<strong>2015</strong>


von fetten, nackten Körpern. Diese Bilder galten erst als<br />

unverkäuflich. Doch es kam anders. Das Aktgemälde der<br />

Arbeitsamtsangestellten Sue Tilley brachte dann auch 2010<br />

bei einer Kunstauktion in New York einen spektakulären<br />

Preis. Er war nun ein anerkannter Künstler von Weltrang.<br />

Zurück zu denAnfängen. Das früher datierte Ölgemälde<br />

„Girl with a White Dog“ (1950/52) (Foto links) der Sonderausstellung<br />

in Siegen, kuratiert von Ines<br />

Rüttinger, porträtiert wohl seine erste Ehefrau<br />

Kitty mit einem Bullterrier auf dem Schoß.<br />

Mit starrem, glasigem Blick, eher unglücklich<br />

schaut sie den Betrachter an. Sie sitzt auf einem<br />

Sofa, bekleidet mit einem Frotteebademantel,<br />

die rechte Brust ist entblößt. Mit Akribie hat<br />

Lucian Freud die Textur des weichen Stoffes<br />

und das Hundefell gemalt. Im Katalog kann<br />

man nachlesen, dass seine junge Frau zu diesem<br />

Zeitpunkt schwanger war und dass das<br />

Paar kurz vor der Trennung stand.<br />

Ganz anders zeigt das großformatige Gemälde<br />

„Bramham Children and Ducks“ (1995)<br />

(Foto re.) Nachbarskinder mit Enten. Die Enten<br />

wirken hier lebendiger als die Teenager. Eine<br />

Ente scheint sogar den Maler zu beobachten,<br />

während die Geschwister eher lethargisch wirken,<br />

vielleicht von der langen Sitzung ermüdet.<br />

Auch sein unvollendetes, letztes Ölgemälde<br />

„Portrait oft the Hound“ (2010/11) zeigt einen<br />

privaten Moment, die Vertrautheit zwischen<br />

Mensch und Tier. Der Mann (seinAssistent David Dawson)<br />

schaut direkt den Maler an. Hockt nackt und entspannt auf<br />

einer Matratze – im Atelier. Neben ihm liegt sein Gefährte,<br />

ein Windhund. Er scheint zu schlafen oder zu chillen. Die<br />

Komposition der beiden Figuren greift ineinander. Eine<br />

Einheit zwischen Mensch und Tier. Tiere haben bei Freud<br />

nicht den Charakter von Accessoires, die den Status des<br />

Portraitierten erhöhen sollen wie in vergangenen Epochen<br />

die Schoßhündchen, Pferde oder Jagdhunde. Er fasst sie<br />

als ebenbürtige Gefährten und Vertrauten des Menschen, ja<br />

auch als Spiegelbild in gewisser Weise auf. Sie reflektieren<br />

Charakter und Befindlichkeit.<br />

Sigmund Freud wollte die Psyche ergründen. In Gesprächen<br />

mit Patienten analysierte er die unsichtbaren Gründe<br />

für das Verhalten und die seelischen Abgründe. Er wollte<br />

erklären und heilen. Der Enkel Lucian hält sich an die<br />

sichtbaren Tatsachen, seine persönliche Wahrnehmung des<br />

Menschen. Die Wirklichkeit seines Gegenübers hält er mit<br />

Pinsel und Farbe auf den Leinwänden fest. In seinen Worten:<br />

„Der Mensch ist ein Tier, bekleidet nur mit Malerei.“<br />

So fühlte er sich in der Tradition eines Rubens oder Jordaens<br />

auch immer mehr zu üppigen Modellen hingezogen.<br />

Lucian Freud führte ein exzessives Leben. Vielen Frauen<br />

war er ergeben – oft nur für kurze Zeit. Als Ehemann war er<br />

untreu und egozentrisch. Eine Parallele zu Picasso, Immendorf<br />

und anderen Malerfürsten. Man sagt Freud 14 eheliche<br />

und noch viel mehr uneheliche Kinder zu. Er liebte sie, war<br />

aber zu ständiger Nähe und einem Familienleben unfähig.<br />

Ein Liebesbeweis war, dass er sie einzeln – auch nackt – im<br />

Foto: Hartmut Reeh<br />

Atelier porträtierte und ihnen so über viele Stunden seine<br />

Wertschätzung und Aufmerksamkeit schenkte. Spielsüchtig<br />

forderte er Fortuna heraus und verjuxte Geld ohne Ende beim<br />

Buchmacher. Ein typischer Engländer, der vor allem Pferdewetten<br />

liebte. So gehörten auch immer wieder Pferde zu<br />

seinen Lieblingsmotiven. Den Buchmacher Guy porträtierte<br />

Freud 1980/81 gemeinsam mit seinem Hund Speck. Eine gewisse<br />

Skrupellosigkeit ist dem Pokerface des Porträtierten anzusehen.<br />

Und der feste Griff seiner Hände verraten Brutalität.<br />

Die immer höher werdenden Wettschulden zwangen Freud<br />

dazu, die Hilfe des NewYorker Galeristen WilliamAcquavella<br />

zu suchen. Erfolgreich. Der verhalf ihm zum Kontakt mit<br />

zahlungskräftigen Sammlern sowie amerikanischen Museen.<br />

Plötzlich spielte der Verkauf seiner Gemälde enorme Summen<br />

in Lucian Freuds Kasse. Damit verlor er auch die Lust<br />

am Glücksspiel. Er war nun ein internationaler Star.<br />

Freud erlaubte sich einen Lebensstil jenseits der Konventionen:<br />

Sex,Alkohol und – nicht Rock’n’Roll – sondern Malerei<br />

bestimmten sein Leben. Das Private wollte er unter Verschluss<br />

halten. So gab er über 40 Jahre angeblich kein Interview mehr<br />

und machte sich rar. Das beflügelt natürlich die Neugier des<br />

Publikums und sein Leben blieb lange geheimnis- und skandalumwittert.<br />

Erst nach seinem Tod 2013 veröffentlichte der<br />

britische Journalist Geordie Greig das Buch „Frühstück mit<br />

Lucian Freud“. In den letzten Jahren seines Lebens fasste Lucian<br />

Freud Vertrauen zu dem Journalisten und ließ einen sehr<br />

persönlichen Blick auf Leben und Werk zu.<br />

Ernst ergeben war er nur seiner obsessiven Liebe zur<br />

Malerei. Ein Leben lang. Seine Arbeit im Atelier war ihm<br />

heilig. Auch wenn die figurative Malerei mit Ölfarben auf<br />

Leinwand schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts abgemeldet<br />

schien. Lucian Freud ließ sich nie beirren und blieb<br />

seinem Stil und seinem Thema, dem gemalten Porträt des<br />

Menschen, treu.<br />

Tessie Reeh<br />

Literatur: Ausstellungskatalog „Lucian Freud und das Tier“, Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen, Köln <strong>2015</strong>; Geordie Greig, „Frühstück mit Lucian Freud“, München 2014<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 55


Gedächtnis<br />

Relationen<br />

Wie sind die Beziehungen der Begriffe<br />

zueinander?<br />

Bsp.: Brot zu Hunger .............zu Durst<br />

Brot ist zu Hunger, wie Wasser zu Durst<br />

Adler zu Fliegen Fisch zu ...................<br />

hören zu Radio schauen zu .....:...........<br />

Kuh zu Milch ...................... zu Honig<br />

frieren zu Winter .............. zu Sommer<br />

Tag zu hell Nacht zu ...........................<br />

Arzt zu Krankenhaus Busfahrer zu......<br />

Paddel zu Boot ...................... zu Auto<br />

Glas zu Getränk Teller zu...................<br />

Auto zu Garage Buch zu .....................<br />

Nadel zu Tanne ..................... zu Eiche<br />

Siet ai eren: AssoziativesDen en,Wor<br />

dung<br />

Vogelrätsel<br />

Welche Vögel werden hier<br />

gesucht?<br />

Mauer ................................<br />

Rohr...................................<br />

Bach ..................................<br />

Grün ..................................<br />

Strand ................................<br />

Rot ....................................<br />

Blau ...................................<br />

Zaun ..................................<br />

Feld ...................................<br />

Bunt ..................................<br />

Hecken ..............................<br />

Buch ..................................<br />

Kohl ..................................<br />

Grau ..................................<br />

Sie trainieren: Wor f ndung,<br />

assoziatives Den en<br />

db-Foto: Beate Felgitsch<br />

Konzentriertes Lesen<br />

Lesen Sie den Text, ohne mit dem Finger darauf zu zeigen!<br />

GLAUBEANDIEMÖGLICHKEITDESUNMÖGLICHEN-<br />

UNDLASSEDICHÜBERRASCHEN<br />

VOR1954GLAUBTENALLESPORTLERU DMEDIZINERDE<br />

RWELTDASSESU MÖGLICHISTEINEMEILEINWENIGER<br />

ALSVIER INUTENZULAUFEN ICHTSOROGER AN IST<br />

ERERWARÜBERZEUGTEINEMEILEU TERVIERMINUTE<br />

NLAUFENZUKÖN ENU DTATESAUCHKURZNACHDEM<br />

ERDIESENWELTREKORDAUFGESTELLTHATTELIEFENA<br />

UCHANDERESPORTLERDIEMEILEU TERVIERMINUTEN<br />

WARENDIESESPORTLER UFEINMALBESSERTR INIER<br />

TODERKÖRPERLICHFITTERNEINDERGRU DWARUMSI<br />

EDASU MÖGLICHEMÖGLICHMACHENKON TENWAR<br />

ASSSIEGESEHENHATTENDASSESMÖGLICHWARU DW<br />

EILSIENU GLAUBTENDASSSIEESAUCHSCHAFFENKÖN<br />

NTENDENKEDAR NWEN DUDIR ASNÄCHSTEMALEIN<br />

REDESTDASSETWASU MÖGLICHFÜRDICHIST<br />

(AUSDEMLEBENSFREUDEKALENDER2012)<br />

Die Übungen<br />

wurden<br />

zusammengestellt<br />

von:<br />

db-Foto: Beate Felgitsch<br />

Gedächtnistrainerin<br />

Anja Freundt<br />

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Im Stummefeld 7<br />

57072 Siegen<br />

% <strong>02</strong>71-317082<br />

56 durchblick 2/<strong>2015</strong>


traininG<br />

Lösungen Seite 78<br />

Länderraten<br />

Ken en Sie die Länder der Bundesrepublick<br />

Deutschland?<br />

Stress mit den Ohren?<br />

Kurse<br />

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Siebte betroffen. Der Anfang: Angestrengtes Verstehen<br />

und Verwechselung bei Neben<br />

geräuschen, wobei es bei Einzelgesprächen<br />

oft noch geht.<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 57


Der verlust Des himmels?<br />

Wo eigentlich ist der Himmel und wo wohnt Gott?<br />

Wer den Himmel nicht ins sich selber trägt,<br />

sucht ihn vergebens im ganzen Weltall.<br />

(Otto Ludwig 1813–1865)<br />

Zur Einstimmung<br />

Gestatten Sie mir zu Beginn eine Frage. Was bedeutet<br />

Ihnen der Begriff „Himmel“? Haben Sie<br />

schon einmal über ihn nachgedacht und ein wenig<br />

reflektiert, oder halten Sie es mit dem großen deutschen<br />

Dichter Heinrich Heine (1797–1856) in seinem Gedicht<br />

„Wintermärchen“, „... den Himmel überlassen wir den Engeln<br />

und den Spatzen“? Wobei in dieser Aussage schon<br />

zwei Bedeutungen sichtbar werden. Die Engel weisen auf<br />

eine jenseitige religiöse Lokalisierung hin, während die<br />

Spatzen mehr für einen diesseitigen irdisch-planetaren<br />

Raum stehen. Zwei unterschiedliche Sichtweisen über ein<br />

und denselben Begriff, interessant genug, über sie ein wenig<br />

nachzudenken.<br />

Wie stark der Begriff „Himmel“ in unserem Gedankengut<br />

und Sprachgebrauch verankert ist, erkennen wir schnell<br />

an den vielen Redensarten, Wendungen und Sprichwörtern,<br />

die es mit ihm gibt wie: „Um Himmels willen“ – „Aus heiterem<br />

Himmel“ – „Ach du lieber Himmel“ – „Der Himmel<br />

hängt voller Geigen“ – „Zum Himmel schreien / stinken“<br />

– „Im sieb(en)ten Himmel schweben“ - „Dem Himmel sei<br />

Dank“ – „Der Himmel weint Tränen“, um nur einige zu<br />

nennen. Sicherlich fallen Ihnen auch sofort noch andere<br />

Beispiele ein. Wir haben den Himmel gewissermaßen in<br />

unsere Alltagssprache fest übernommen. Mit ihm bringen<br />

wir in unserer alltäglichen Konversation und Kommunikation<br />

unsere vielfältig gefärbten Befindlichkeiten zum<br />

Ausdruck und mit ihm verleihen wir Sachverhalten einen<br />

entsprechenden Nachdruck. Ja, auch für einen derben Fluch<br />

wie: „Himmel,A... und Zwirn“ oder „Himmel, Kreuz, Donnerwetter“,<br />

findet er Verwendung. Nicht zu vergessen, die<br />

manchmal durchaus amüsanten Himmel-Witze. Er ist also<br />

vielfältig verwendbar, der Himmel.<br />

Die Wohnungsnot Gottes oder<br />

wo zum Teufel ist der Himmel?<br />

Bei all dieser Verwendbarkeit im Gebrauch stellt sich<br />

mir die Frage: Wie ernst nehmen wir ihn eigentlich noch,<br />

den Himmel? Spielt er in unserem persönlichen Leben<br />

überhaupt noch eine Rolle und wenn ja, welche? Glauben<br />

wir noch an den Himmel, so, wie es im christlichen Gebet<br />

des Vaterunser heißt: „... der du bist im Himmel ...“?<br />

Im Englischen gibt es eine wie ich finde sinnvolle Unterscheidung<br />

zwischen dem „göttlichen Himmel“ = „Heaven“<br />

und dem astronomischen Himmel = „Sky“. Hat<br />

dieser „Heaven“ durch die Zeit der Aufklärung und Säkularisierung<br />

nicht seine transzendente und religiöse Bedeutung<br />

weitgehend verloren? Noch im Mittelalter befand<br />

sich der göttliche Himmel für den gläubigen Menschen<br />

direkt hinter dem für das bloße Auge sichtbaren und fest<br />

verankerten Sternenzelt (Fixsterne). Dort hatte er seinen<br />

festen Platz. Aber gleichzeitig mit der religiösen Frage<br />

wo der Himmel ist, stellt sich natürlich auch die Frage<br />

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58 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />

nach der Örtlichkeit der Hölle, die die Menschen in früherer<br />

Zeit tief unten in der Erde verorteten. Und heute?<br />

Ich denke, als eine Drohkulisse für einen Ort ewiger Verdammnis<br />

hat die Hölle – auf die ich später noch mal zurückkommen<br />

werde – sicherlich ausgedient. Aber hat sich<br />

mit der Verdunstung der teuflischen Hölle nicht auch der<br />

göttliche Himmel verflüchtigt? Ist von ihm, dem Himmelreich,<br />

nichts anderes übrig geblieben, als der „Sky“, eine<br />

naturwissenschaftliche Betrachtungsweise, die einer gasförmigen,<br />

blau schimmernden,<br />

schützenden Hülle (Atmosphäre),<br />

mit freiem Blick<br />

in die unendlichen Tiefen<br />

und Weiten des Weltalls, sozusagen<br />

ein astronomisch offener Himmel? Ja, aufgrund<br />

der Weltraumforschung und hochmoderner Technologien<br />

kennen wir nicht nur den Blick von der Erde in den<br />

Himmel, also von unten nach oben, sondern auch den<br />

Blick von oben nach unten, sozusagen vom Himmel auf<br />

die Erde. Zeigen uns diese astronomischen Blickwinkel,<br />

bei all ihrer beeindruckenden Faszination und Schönheit,<br />

nicht gleichzeitig auch die Lebensfeindlichkeit und damit<br />

die „Gottlosigkeit“ des Kosmos? Als die Welt sich in eine<br />

Unendlichkeit von Weltkörpern und der Himmel in einen<br />

optischen Schein auflöste, da erst trat an den alten persönlichen<br />

Gott gleichsam die Wohnungsnot heran, so der<br />

deutsche Philosoph und Theologe David-Friedrich Strauß<br />

(1808–1878). Hier wäre zu fragen, ist es nicht eher eine<br />

Orientierungsnot des Menschen bei der Suche nach seiner<br />

wahren Heimat, als eine Wohnungsnot Gottes? Verbirgt<br />

sich hinter all der naturwissenschaftlichen Neugier und<br />

Forschung (nicht nur im Weltall, in Wahrheit eine tief in<br />

uns vorhandene Angst vor einer vollständigen Aussichtslosigkeit<br />

und Nutzlosigkeit unserer menschlichen Existenz,<br />

verbunden mit einer radikalen Heimatlosigkeit? Eine<br />

Ur-Angst, die uns Menschen danach suchen lässt, ob es<br />

in den unendlichen Weiten des Universums nicht doch<br />

irgendwo einen Ort von Geborgenheit und Zugehörigkeit<br />

geben könnte, wie er auf dieser Erde niemals zu finden<br />

sein wird? Steckt hinter dem neugierigen Forschergeist<br />

des Menschen in Wirklichkeit die verborgene Suche und<br />

Sehnsucht nach einer (uranfänglich verloren gegangenen)<br />

Heimat, dem Paradies? Für den dänischen Philosophen<br />

Sören Kierkegaard (1813-1855) bedarf der Mensch einer<br />

Geborgenheit im Unendlichen, um im Endlichen zurechtzukommen.<br />

Der Himmel ist kein Ort,<br />

den man sich verdienen kann<br />

Nicht WIE sondern WARUM<br />

Eine Kernfrage unserer menschlichen Existenz, die uns<br />

tief in unserer Seele beschäftigt und der wir auch nicht<br />

ausweichen können, lautet: Woher kommen wir und wohin<br />

gehen wir? Irgendwann, früher oder später, stellt sich wohl<br />

jeder von uns im Leben einmal diese Frage. Oder reicht uns<br />

aufgeklärten Menschen am Beginn des 21. Jahrhunderts die<br />

Aussage der Astrophysik, dass wir im Grunde genommen<br />

nichts anderes sind als Sternenstaub,<br />

zusammengesetzt<br />

aus vielen verschiedenen chemischen<br />

Elementen, ein nur<br />

kurzlebiges Zufallsprodukt in<br />

Raum und Zeit, hervorgerufen durch gewaltige Supernova-<br />

Explosionen, die sich am Ende eines Sternenlebens ereignen?<br />

Sind wir (nur) Kinder des Weltalls und unsere Heimat<br />

die gottlosen Weiten des Universums? Unser persönliches<br />

Leben auf dem Planeten Erde nicht mehr ist als ein flüchtiges,<br />

völlig bedeutungsloses Intermezzo der Evolution?<br />

Reichen solche und auch andere naturwissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse aus, auf so existenziell wichtige Fragen des<br />

Menschen nach dem Woher und Wohin eine zufriedenstellende<br />

und vor allem beruhigende Antwort zu geben? Ich<br />

denke nein. Mag ja sein, dass wir ohne Sonne, Mond und<br />

Sterne nicht wären, doch sie sind völlig gleichgültig gegenüber<br />

unserer Existenz. Der entgötterte Himmel schweigt<br />

zu unseren Lebensfragen genauso wie die Natur in ihrer<br />

majestätischen Gleichgültigkeit uns Menschen gegenüber.<br />

An dieser Stelle gilt es, einen gravierenden Unterschied<br />

zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften<br />

zu beachten. Die Naturwissenschaften erforschen<br />

und erklären uns wie alles gemäß den festgeschriebenen Naturgesetzen<br />

funktioniert unter Beachtung des Prinzips von<br />

Ursache und Wirkung, während die Geisteswissenschaften,<br />

vorwiegend die Existenzphilosophie und Theologie versuchen,<br />

auf die Frage nach dem Warum eine Antwort zu finden.<br />

Ein gravierender Unterschied, denn mit dem Warum<br />

verbindet sich schließlich die elementare Frage nach dem<br />

Sinn von allem. Warum gibt es überhaupt das Universum<br />

und warum leben wir? Worin liegt der Sinn des Lebens?<br />

Schwerwiegende und vielleicht nicht beantwortbare Fragen.<br />

Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?<br />

Diese berühmt gewordene Frage stellte schon der deutsche<br />

Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Dieses<br />

Warum, das nach der Existenz von Allem fragt, kann "<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 59


uns die Naturwissenschaft nicht beantworten, da stößt sie<br />

bei all ihrem Wissen an ihre Grenzen. Außerdem ist sie<br />

dafür auch nicht zuständig. Hinzu kommt, dass ein rein naturwissenschaftliches<br />

Weltbild nie die ganze Wirklichkeit<br />

der Welt und des Menschen umfasst. Nur mit naturwissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen kann diese komplexe Welt<br />

und vor allem der Mensch in seinem da-Sein und so-Sein<br />

nicht zufriedenstellend erklärt und verstanden werden.<br />

Da fehlen wesentliche Bausteine des Lebens wie Liebe,<br />

Hoffnung, Vertrauen, Sehnsucht u.v.a.m. Da müssen wir<br />

schon die bereits angesprochenen Geisteswissenschaften<br />

bemühen.<br />

Warum wir Sehnsucht nach einem Himmel<br />

in uns tragen?<br />

Deshalb denke ich, bei der Suche nach Spuren eines<br />

göttlichen Himmels kommen wir vielleicht<br />

ein klein wenig weiter, wenn<br />

wir aufhören, überwiegend naturwissenschaftlich<br />

zu denken und uns nicht<br />

mehr fragen wie er ist, also nach den<br />

Bedingungen und der Örtlichkeit in<br />

Raum und Zeit, sondern nach dem<br />

Warum. Warum, so fragt Eugen Drewermann,<br />

schwingt auch in der Seele heutiger Menschen<br />

in dem Wort Himmel so unendlich viel mehr mit, als in<br />

der naturwissenschaftlichen Sprache der Astronomie damit<br />

ausgesagt werden kann? 1) Woher kommt diese uralte religiöse<br />

Vorstellungswelt der Hoffnung, der Verheißung nach<br />

einem Leben jenseits aller Sterblichkeit? An dieser Stelle<br />

ein kurzer Hinweis: Wie in der heutigen Zeit die Frage<br />

nach dem Himmel, dem Wohnort Gottes und einem ewigen<br />

Leben, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse moderner<br />

Naturwissenschaften, insbesondere der Relativitätstheorie<br />

(Struktur von Raum und Zeit), theologisch zufriedenstellend<br />

beantwortet werden kann, hierüber haben sich schon<br />

große Interpreten des Christentums wie Friedrich Schleiermacher<br />

(1768–1834), Paul Tillich (1886–1965) Rudolf<br />

Bultmann (1884–1976) und Karl Rahner (1904–1984) 1)<br />

u.v.a.m. umfassende Gedanken gemacht und Lösungsversuche<br />

unternommen, auf die ich aber hier nicht näher eingehen<br />

kann.<br />

Ich beschränke meine Gedanken, wie bereits erwähnt,<br />

lediglich auf die Frage nach dem „warum es einen Himmel<br />

geben muss.“(!!) Für die Antwort möchte ich zwei unterschiedliche<br />

Begründungen anführen.<br />

Die Sehnsucht nach Geborgenheit<br />

Die erste Begründung ist die bereits Ur-anfänglich in<br />

der Jahrmillionen dauernden Evolution der Menschheit, tief<br />

in der Psyche von uns Menschen fest verankerte religiöse<br />

Chiffre eines Himmels 2) , die Sehnsucht nach einer Heimstätte<br />

unangefochtener und absolut bedingungsloser Daseins-Berechtigung,<br />

jenseits aller Sterblichkeit. In dieser Chiffre begründet<br />

sich die Religion. Das bedeutet: Nicht die Religion<br />

begründet den Himmel, sondern der Himmel begründet die<br />

Religion. Seit Menschengedenken tragen wir diese Sehnsucht<br />

in uns, sie ist uns Menschen als eine natürliche Eigenschaft<br />

gewissermaßen angeboren und in die Wiege gelegt,<br />

auch wenn wir religiös völlig unmusikalisch sind. Auch ein<br />

Atheist sehnt sich nach dem Himmel. Der Grund hierfür<br />

liegt „in einer zentralen und grundsätzlichen Infragestellung<br />

unseres Da-Seins, in einer ständigen Bedrohung unserer<br />

Existenz“ 1)<br />

Wir Menschen<br />

sehen Leib<br />

und Leben von<br />

vielen Seiten<br />

permanent in<br />

Gefahr. Der<br />

Hauptverursacher<br />

- und darin liegt die große Tragik – sind wir Menschen<br />

selbst. Man werfe nur einen Blick in die Menschheitsgeschichte<br />

bis hinein in die Gegenwart und sieht die unzähligen<br />

und ungeheuerlichen Gräueltaten, die Menschen<br />

ihren Mitmenschen angetan haben und heute noch antun,<br />

das millionenfache Morden an Männern, Frauen und Kindern,<br />

die Berge von Leichen, verursacht durch territoriale<br />

Ansprüche, religiösem Fanatismus, Machtstreben, Rassismus<br />

und Völkerhass, die unbarmherzig geführten Terroranschläge<br />

gegenüber friedlichen und wehrlosen Zivilisten,<br />

die Vertreibung aus der Heimat, verbunden mit einem millionenfachen<br />

Heer von Flüchtlingen, von denen für zigtausende<br />

das sonst urlaubsträchtige Mittelmeer zu einem<br />

Massengrab wird. Das alles zeigt doch: Der Mensch ist dem<br />

Mensch eben kein Wolf; er ist sich selbst, nach Maßgabe einer<br />

unendlich gewordenen Angst, unendlich viel schlimmer,<br />

als jedes Raubtier es jemals sein könnte. 1) Die Erfindung<br />

und der Bau immer effektiv-grausamerer Waffensysteme<br />

sind hierfür der beste Beweis. Zu dem unvorstellbaren<br />

Leid durch Menschenhand kommen die oft verheerenden<br />

Folgen von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Sturmfluten,<br />

Wirbelstürme, Vulkanausbrüche sowie die zunehmenden<br />

Hat sich mit der „Verdunstung“<br />

der teuflischen Hölle nicht auch<br />

der göttliche Himmel verflüchtigt?<br />

60 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Hungersnöte durch Wassermangel, verursacht durch den<br />

fortschreitenden Klimawandel und das ständige Wachsen<br />

der Weltbevölkerung. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen ergeht,<br />

aber beim Anblick solch grauenvoller, oft unerträglichen<br />

Bilder von Krieg und Zerstörung, menschlichem Elend und<br />

Leid, die Angst und Verzweiflung in den Gesichtern betroffener<br />

Menschen, die uns täglich durch die Medien frei Haus<br />

in die Wohnzimmer geliefert werden, öffnen sich mir, um es<br />

biblisch-bildhaft auszudrücken, die Pforten der Hölle. Was<br />

kann schlimmer sein als solche Bilder zeigen? Ist es da verwunderlich,<br />

ja sogar lebensnotwendig, wenn wir Menschen<br />

tief in unserer Psyche ein alternatives Kontrastbild von<br />

einem Ort, einer vollständigen Raum-Geborgenheit in uns<br />

tragen? Wenn die menschliche Psyche sich selbst Bilder<br />

der Hoffnung entwirft? Bilder, nicht in einer lokalisierbaren<br />

Sphäre von Raum und Zeit, wohl aber in einer Form des<br />

Daseins, der unserer endgültigen Bestimmung entspricht.<br />

Die Chiffre Himmel markiert den Ort einer Befindlichkeit<br />

von Ruhe, Frieden, Geborgenheit und Liebe, 1) verbunden<br />

mit einer völlig bedingungslosen Daseins-Berechtigung<br />

und einem dauerhaften Angenommensein. Bilder, hinter<br />

denen sich eine tiefgründige und letzte Wahrheit verbirgt.<br />

Deshalb: Es muss den Himmel geben, damit die Erde nicht<br />

zur Hölle wird. 1)<br />

Das Verlangen nach Gerechtigkeit<br />

Die zweite Begründung für die Notwendigkeit eines<br />

Himmels ist das große Verlangen nach Gerechtigkeit. Gemeint<br />

ist hier keine aus Gesetzesvorschriften abgeleitete,<br />

juristische Gerechtigkeit, sondern weil viele Menschen<br />

in ihrem Leben eine für sie völlig unverständliche und<br />

sprichwörtlich zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit<br />

erfahren müssen und sich dabei die Frage stellen: warum,<br />

warum gerade ich? Warum ist das Leben so ungerecht<br />

zu mir? „Mich hat das Leben nie gewollt“, so die<br />

erschütternde Lebensbilanz einer unheilbar an Krebs erkrankten<br />

und von vielen Schicksalsschlägen gebeutelten<br />

jungen Frau. Aber auf die Frage nach dem Warum gibt<br />

es keine zufriedenstellende, geschweige denn tröstliche<br />

Antwort. Auch nicht von Psychologen oder Seelsorgern.<br />

Weder bei einer Einzeldiagnose: unheilbarer Krebs, noch<br />

bei so schrecklichen Unglücksfällen wie der Absturz der<br />

Germanwings-Maschine im April d. J. mit 150 Toten. Es<br />

gibt Ereignisse wie diese, die tiefe Bestürzung und große<br />

Sprachlosigkeit auslösen und bei denen die Antwort nach<br />

dem Warum offenbleibt. "<br />

Miteinander am Ende des Weges ...<br />

Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 61


Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />

Angesichts der großen Ungerechtigkeiten, die überall in<br />

der Welt anzutreffen sind, hat die Frage nach dem Warum<br />

nicht nur eine gesellschaftspolitisch soziale, sondern auch<br />

eine philosophisch und religiöse Komponente. So frage<br />

ich mich aktuell: Wo bleibt die Gerechtigkeit, wenn Menschen<br />

aus ihrer Heimat fliehen müssen, nur um ihr nacktes<br />

Leben zu retten, und in völlig überfüllten Schlauchbooten<br />

und unter Lebensgefahr versuchen, das Mittelmeer<br />

zu überqueren, um ins gelobte Land Europa zu gelangen,<br />

während andere Menschen im gleichen Meer, zur gleichen<br />

Zeit auf riesigen Luxusdampfern ihre Kreuzfahrten<br />

genießen können? Wo bleibt die Gerechtigkeit, wenn Kinder,<br />

deren Leben gerade erst begonnen hat, an einer unheilbaren<br />

Krankheit leiden und viel zu früh sterben müssen,<br />

während es anderen Menschen<br />

vergönnt ist, rückblickend auf ein<br />

langes und erfülltes Leben zu sterben?<br />

Wo bleibt die Gerechtigkeit,<br />

wenn das Leben eines Menschen<br />

von hier auf jetzt unerwartet endet,<br />

ohne dass er es für sich vollenden<br />

konnte? Ich könnte die Aufzählung<br />

von sozialen und schicksalhaften<br />

Ungerechtigkeiten in den Lebensläufen<br />

der Menschen problemlos<br />

fortsetzen, um am Ende zu der Feststellung<br />

zu gelangen: In dieser Welt,<br />

in der wir leben herrscht ein großer<br />

Es muss<br />

den Himmel<br />

geben,<br />

damit<br />

die Erde<br />

nicht zur<br />

Hölle wird<br />

Mangel an Gerechtigkeit, trotz vielfältiger Bemühungen<br />

und Anstrengungen von Seiten staatlicher, kirchlicher<br />

und privater Hilfsorganisationen, sowie sozialer Verbände<br />

und Einrichtungen. Die Ungerechtigkeit auf dieser Erde<br />

scheint chronisch zu sein. Sie zu beseitigen ist ein ständiger<br />

Kampf. Ist es daher nicht allzu verständlich, dass<br />

Verlangen nach einer Welt in der Gerechtigkeit herrscht,<br />

da, wo alle Ungerechtigkeiten aufgehoben sind und Angst,<br />

die große, oft verborgene Triebfeder des Menschen, keine<br />

Rolle mehr spielt. Auch hier gilt, wie bei der Suche<br />

nach Geborgenheit, die Chiffre des religiösen Himmels<br />

als eine Heimstätte bleibender Gerechtigkeit und Liebe<br />

ohne Ende. Deshalb: Es muss den Himmel geben, um die<br />

bestehenden Ungerechtigkeiten dieser Welt für immer<br />

aufzulösen und der Mensch seine wahre und endgültige<br />

Bestimmung findet.<br />

Horizont der Hoffnung –<br />

da, wo alles zueinander findet<br />

In früherer Zeit der Menschheitsgeschichte war es unmöglich,<br />

den Sternenhimmel zu betrachten, ohne von religiösen<br />

Gefühlen überwältigt zu werden. Da war das Wort<br />

Himmel gleichermaßen kosmologisch wie auch theologisch<br />

noch eine (unreflektierte) Einheit. Die Augen zum nächtlichen<br />

Himmel zu erheben war verbunden mit der Sehnsucht,<br />

sich von dieser leidvollen und ungerechten Welt fortzubewegen<br />

in eine jenseitige Welt des Göttlichen. Heute, so vermute<br />

ich, ergeht es Ihnen als Leserin oder Leser bestimmt<br />

ähnlich wie mir beim Anblick eines klaren Sternenhimmels<br />

in der Nacht. Auf der einen Seite überkommt mich - auch<br />

mit dem Wissen, dass mein Blick ja ein Blick in die Vergangenheit<br />

ist – eine tiefe Ergriffenheit, ja demütiges<br />

Staunen, vor der unermessbaren Größe des Weltalls mit<br />

seinen Milliarden Sternen und Galaxien. Ein riesiges,<br />

halbkugeliges Sternenzelt, ausgespannt zwischen den<br />

Horizonten. Auf der anderen Seite wird mir die Winzigkeit<br />

meiner Person bewusst. Ich spüre die absolute<br />

Verlorenheit und Bedeutungslosigkeit, ja Sinnlosigkeit,<br />

nicht nur meiner eigenen Person, sondern die der<br />

ganzen Menschheit. Die Kompensation dieser erschreckenden<br />

Erkenntnis ist für mich nur möglich, indem<br />

ich meinen Blick nach innen wende und in mich hinein<br />

horche. Schon Immanuel Kant (1724-1804) erkannte<br />

mit seiner berühmtenAussage: Zwei Dinge erfüllen das<br />

Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung<br />

und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken<br />

damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und<br />

das moralische Gesetz in mir. Auch für den deutschen Philosophen<br />

Hans Blumenberg (1920-1996) stand fest: ... das<br />

ist die Zweideutigkeit des Himmels, er vernichtet unsere<br />

Wichtigkeit durch seine Größe, aber er zwingt uns auch<br />

durch seine (gottlose,) 3) Leere nichts wichtiger zu nehmen<br />

als uns selbst. Daher: Die Orientierungspunkte zum Himmel,<br />

dem Ziel jeder menschlichen Wanderschaft, liegen in<br />

uns selbst. Suchen wir sie und handeln danach, denn der<br />

göttliche Himmel wird sichtbar in der Nächstenliebe.<br />

Eberhard Freundt<br />

Quellennachweis / Erläuterungen:1) Band 3/III Glauben in Freiheit, die moderne Kosmologie<br />

und die Frage nach Gott. 2) Chiffre: Als Chiffren werden Wörter bezeichnet, die<br />

als verrätselte, meist bildhafte Symbole in einem Text in einem Zusammenhang mit meist<br />

komplexen Bedeutungen aufgeladen ist.3) der Verfasser.<br />

62 durchblick 2/<strong>2015</strong>


zeit ist Das grösste geschenk<br />

Vier Frauen berichten von ihrem Ehrenamt<br />

Die Frauen auf dem Bild (stehend) sind vier von 50 ehrenamtlichen;<br />

Mitarbeitern im Fliedner-Heim. (von links): Karola Habermehl,<br />

Gisela Simon, Christa Kwirand, Doris Ebert.<br />

Behutsam hilft Doris Ebert einer Bewohnerin in den<br />

Sessel. „Wie geht es Ihnen?“, fragt sie die ältere Dame<br />

und drückt sie herzlich an sich. Langsam, auf<br />

ihren Rollator gestützt, geht eine andere Frau den Flur entlang.<br />

Karola Habermehl weicht ihr nicht von der Seite. Liebevoll<br />

legt sie ihr die Hand auf die Schulter, um sie sicher<br />

zu begleiten. Dort wartet schon der Rest der eingespielten<br />

Frauentruppe. Es wird viel gelacht. Das Miteinander ist herzlich<br />

und vertraut. Karola Habermehl, Gisela Simon, Christa<br />

Kwirand und Doris Ebert sind vier von 50 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern im Fliedner-Heim, einer Pflegeeinrichtung der<br />

Diakonie für Senioren. Neben den Pflegekräften nehmen sie<br />

eine wichtige Rolle in der Betreuung der alten Menschen ein.<br />

Um zu verdeutlichen, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit<br />

ist, gewähren die vier Frauen, stellvertretend für alle Ehrenamtlichen,<br />

einen Einblick in ihre Tätigkeit.<br />

Die Frauen plaudern wild durcheinander und scherzen<br />

mit den Bewohnerinnen. Viele von ihnen engagieren sich<br />

schon mehrere Jahre, so auch Christa Kwirand.<br />

Die 74-Jährige arbeitet seit 14 Jahren hier im Heim.<br />

Kwirand und ihre Kolleginnen kommen ein- bis zweimal<br />

pro Woche. „Ich habe zwei feste Bewohner, die ich regelmäßig<br />

besuche, ich gehe aber sporadisch auch zu anderen<br />

oder begrüße Neuzugänge.“ Wo sie gebraucht wird, da ist<br />

Christa Kwirand zur Stelle. „Ich besuche meistens eine<br />

Dame, die niemanden mehr hat. Nur mittags kann ich da<br />

nicht hin, dann guckt sie ihre Serie“, erzählt Doris Ebert.<br />

Die 73-Jährige ist seit fünf Jahren dabei. In einer schweren<br />

Zeit spendete ihr die Arbeit im Heim Trost und Mut.<br />

„Ich gehe hier das erste Mal in meinem Leben einer Arbeit<br />

nach, die mir wirklich Freude macht“, sagt Gisela Simon<br />

mit leuchtenden Augen. Nach langer Berufstätigkeit war<br />

der Übergang in die Rente eine enorme Umstellung.<br />

Die Menschen im Heim sind dankbar und glücklich, dass<br />

die Frauen sich zu ihnen setzen, mit ihnen singen oder Geschichten<br />

vorlesen. Doris Ebert weiß, wie viel<br />

Halt sie den Bewohnern gibt: „Ich habe schon<br />

erlebt, dass Leute weinten, wenn ich gehen<br />

wollte.“ „Häufig drücken Ältere, die geistig<br />

nicht mehr ganz fit sind und nicht mehr sprechen<br />

können, einem ganz fest die Hand. Das ist<br />

ein schönes Gefühl“, sagt Christa Kwirand und<br />

blickt nachdenklich auf ihre Hände. Besonders<br />

schwierige Momente sind für Gisela Simon<br />

und ihre Kolleginnen, wenn Bewohner sterben.<br />

Doch in diesen Situationen geben sich die<br />

Frauen gegenseitig Trost und Kraft.<br />

Neue Frauen und Männer für die ehrenamtliche<br />

Arbeit zu gewinnen ist nicht einfach.<br />

Christa Kwirand bedauert, dass viele, die sie<br />

darauf anspricht, direkt abblocken. „Ich frage<br />

häufig im Bekanntenkreis nach, aber die sagen<br />

schnell ‚Das kann ich nicht’. Wir sind durch unsere<br />

Mütter reingewachsen, aber viele müssen erst einmal<br />

herausfinden, ob ihnen die ehrenamtliche Arbeit liegt.“ Die<br />

vier Frauen wünschen sich, dass sich noch mehr Menschen<br />

für das Ehrenamt begeistern, damit jemand für alte Menschen<br />

da ist.<br />

ebe<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 63<br />

Autorenfoto


27.<br />

Das Beste kommt<br />

<strong>2015</strong><br />

Andreas Kümmert, Hagen Rether,<br />

Jürgen Becker, Jochen Malmsheimer,<br />

Tom Gäbel, Rock4, Burlesque,<br />

1000 Lichter, Schlossfest, Operngala,<br />

World Music Night, Poetry Slam,<br />

Open-Air-Kino, Late Night Jazz, Kunst<br />

gegen Bares – das ist nur eine kleine Auswahl<br />

der zahlreichen Künstler und Genres,<br />

die beim diesjährigen Sommerfestival<br />

vertreten sind. Unverändert ist der breitenkulturelle<br />

Programm-Mix aus Kabarett,<br />

Comedy, Straßentheater, Kino, Poetry,<br />

Artistik, Vokal- & Weltmusik und Kindertheater<br />

zu moderaten Eintrittspreisen.<br />

Die britische South Paw Dance Company<br />

am 6. 6. vor dem Apollo-Theater mit ihrer<br />

feurigen Tanzperformance<br />

Autorenfoto<br />

Nach einem artistischen Knallbonbon<br />

mit der belgischen Compagnie<br />

Cirq’ulation Locale (drei Auftritte vor<br />

‚Reichwalds Ecke‘ am 3. 6.) findet die<br />

offizielle Eröffnung des Sommerfestivals<br />

am 4. Juni (im Apollo-Theater)<br />

statt: Tom Gäbel, einer der profiliertesten<br />

deutschen Jazzsänger, ehrt zusammen<br />

mit seiner Big Band den amerikanischen<br />

Entertainer Frank Sinatra, der in diesem<br />

Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Tags<br />

darauf (5. 6.) gibt sich (am selben Spielort)<br />

Deutschlands Hardcore-Kabarettist<br />

Hagen Rether die Ehre. Höhepunkt an<br />

diesem Wochenende ist jedoch die feurige<br />

Tanzperformance der britischen<br />

South Paw Dance Company am Samstag<br />

(6. 6.) auf dem Theatervorplatz: In einem<br />

getanzten Remake von Goethes „Faust“<br />

versetzt Regisseur Robby Graham die<br />

klassische Vorlage in eine illegale Kneipe<br />

zur Zeit der Prohibition. Breakdance,<br />

pyrotechnische Effekte und 20er-Jahre-<br />

Kulissse fusionieren auf dramatische wie<br />

explosive Weise und sorgen für einen<br />

spektakulären Auftritt.<br />

Am 12.6. kommt ein alter Bekannter<br />

und würdiger Vertreter der deutschen<br />

Kleinkunstszene nach Siegen: Jochen<br />

Malmsheimer und sein Kabarettkollege<br />

Heinz-Peter Lengkeit erzählen uns die<br />

wahre Geschichte des Blues - begleitet<br />

von ihrer kongenialen Begleit-Combo<br />

„Groove & Snoop Bluesband“.<br />

Den zweiten musikalischen Akzent<br />

setzt die kongolesisch-französische<br />

Chanteuse Gasandji (Titelmotiv auf dem<br />

diesjährigen Festivalplakat) und das<br />

südafrikanische Nomadic Orchestra im<br />

Rahmen einer Word Music Night (13. 6.).<br />

10 Jahre Poetry Slam beim Sommerfestival<br />

sind der Anlass für eine Programmausweitung<br />

dieses jungen Genres, das<br />

allein drei Mal beim Festival vertreten<br />

ist: Bühne frei für „Best of Poetry“ mit<br />

Andy Strauß & Philipp Zymny (14. 6.),<br />

den 41. Siegener Poetry (Highlander)<br />

Slam am 29. 6. und Renè Sydow, einen<br />

weiteren Shootingstar aus der Poetry-<br />

Schule, der mittlerweile ins Kabarettfach<br />

gewechselt hat (5. 7.). Für ein jüngeres<br />

Zielpublikum interessant ist auch<br />

die dreiteilige Kinoreihe, bei der der<br />

studentische Filmclub „Panoptikum“<br />

(als Kooperationspartner des Sommerfestivals)<br />

jeweils mittwochs um 22 Uhr<br />

für nächtliches Kinovergnügen sorgt:<br />

(10. 6. „Birdman“, 17. 6. „Whiplash“, 24.<br />

6. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“).<br />

Nach dem großen Erfolg der beiden<br />

Burlesque-Shows im Spiegelzelt gibt es<br />

nun eine Open-Air-Variante dieses beliebten<br />

Programmformates, das gleich<br />

zwei Mal (19. & 20. 6.) einen kokett-frivolen<br />

Farbtupfer ins Festivalprogramm<br />

zaubert. Eingebunden sind die beiden<br />

Shows in das zweitägige Schlossfest<br />

(20. & 21. 6.), das an diesem Wochenende<br />

zu rund 20 Stunden Musik, Artistik<br />

und Theatergenuss unter freiem Himmel<br />

einlädt. Internationale Schauspieler,<br />

Musiker und Artisten beleben die 2007<br />

begonnene Schlossfest-Tradition, in der<br />

sich auch Programmteile des Siegener<br />

Märchenfestes aus den vergangenen<br />

Jahren wiederfinden und die vor allem<br />

Kinder und Familien auf den Siegberg<br />

locken werden.<br />

64 durchblick 2/<strong>2015</strong>


zum Schloss<br />

Autorenfoto<br />

www.sommerfestival.com<br />

Foto: René Achenbach<br />

Chanteuse Gasandji(Titelmotivauf<br />

dem diesjährigen Festivalplakat)<br />

Late Night Jazz gibt es am 25. 6., und<br />

tags darauf gibt sich nach langer Zeit der<br />

Kölner Kabarettist Jürgen Becker nochmal<br />

die Ehre (26. 6.).<br />

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung lässt<br />

hoffen, dass für die diesjährige (siebte)<br />

„Nacht der 1000 Lichter“ (27.6.) endlich<br />

einmal sommerliche Temperaturen zu<br />

erwarten sind. Sie bietet stimmungsvollromantisches<br />

Flair inder Oberstadt und<br />

am Oberen Schloss: Eine schönes Programm<br />

für Familien mit Kindern, die an<br />

diesem ersten Ferientag vielleicht etwas<br />

länger als sonst aufbleiben dürfen und<br />

gemeinsam mitihren Eltern und Großeltern<br />

den Start in die Sommerferienfeiern<br />

können. Inden folgenden Wochen heißt<br />

es wie jedes Jahr „Kindertheater in den<br />

Ferien“:Anjedem Feriensamstag (um16<br />

Uhr) gastierenimSchlossparkbei freiem<br />

Eintritt ausgesuchte Musik- und Theaterensembles<br />

und präsentieren dort ein<br />

jeweils einstündiges Kinder- und Familienprogramm.<br />

Schon amAbend seines triumphalen<br />

Konzertes im Spiegelzeltimvergangenen<br />

Jahr hat Andreas Kümmert versprochen<br />

in diesem Sommer wiederzukommen.<br />

Anstatt nach Wien reist der bärtige Vollblut-Rocker<br />

also nach Siegen (1.7.), um<br />

– dieses Mal in Triobesetzung – das zu<br />

zeigen, was er am besten kann: waschund<br />

stilechten Blues, Rock und Soul.<br />

Autorenfoto<br />

Im Rahmen des Spiegelzelt-Programmes<br />

2013 fand zum ersten Mal<br />

„Kunst gegen Bares“ in Siegen statt.Am<br />

2.7. gibt es eine Neuauflage der kultigen<br />

Talentshowunterfreiem Himmel.<br />

Hochkarätige Vokalkunst erwartet das<br />

Festival-Publikum bei der A-cappella-<br />

Nacht am 3.7.: An diesem Abend brennt<br />

die Luft! Vier „Medlz“ aus Dresden treffen<br />

auf vier Sänger der holländischen Formation<br />

Rock4, die nach ihrem fulminanten<br />

Auftritt im<br />

Spiegelzelt<br />

2014 spontan<br />

zugesagt haben,<br />

bei der<br />

Vokalmusik-<br />

„Battle“ in<br />

diesem Sommer<br />

mitzumachen.<br />

Abgerundet<br />

wird das<br />

diesjährige<br />

Sommerfestival<br />

mit einem<br />

musikalischen<br />

Großereignis,<br />

das das<br />

Abschluss-<br />

Wochenende<br />

mit einem<br />

Klassik-Event<br />

unter freiem<br />

Himmel krönen<br />

soll: Stadt Siegen und Apollo-Theater<br />

knüpfen an eine Jahrzehnte zurückliegende<br />

Tradition an, als das damalige Siegerlandorchester<br />

stimmungsvolle Serenaden-<br />

Konzerte im Schlossgarten gab. Am 4. 7.<br />

präsentiert die PhilharmonieSüdwestfalen<br />

im Rahmen einer Operngala Perlen der<br />

Musikliteratur,u.a. Werke von Verdi, Rossini<br />

und Smetana, darunter auch die Ouvertüre<br />

zu Wagners Oper „Die Meistersinger“.<br />

Stephan Schiebs<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 65


hilchenbacher musikfest<br />

13. Open-Air-Konzert<br />

Wieder zum Sommeranfang wird – in diesem Jahr<br />

zum dreizehnten Mal – ein Open-Air-Konzert<br />

mit der Philharmonie Südwestfalen auf dem Hilchenbacher<br />

Marktplatz stattfinden. Mit dem Hilchenbacher<br />

Musikfest der schönen Klänge wollen die Veranstalter den<br />

Bürgern der Stadt und den vielen zu erwartenden Gästen<br />

wieder einen glanzvollen musikalischen Sommertag bieten.<br />

„Wir hoffen, dass sich das Wetter von seiner guten Seite<br />

zeigt“, ist der großen Wunsch von Hartmut Kriems von<br />

der Stadt Hilchenbach und vom Gebrüder-Busch-Kreises,<br />

„in den letzten Jahren war es nicht immer ideal.“ Kulinarisch<br />

werden die Hilchenbacher Gastronomen rund um den<br />

Marktplatz mit seinem anmutigen Ambiente auftischen,<br />

was Küchen und Keller hergeben.<br />

Im Mittelpunkt<br />

des Festes steht<br />

das Konzert der<br />

Philharmonie<br />

Südwestfalen<br />

unter der Lei-<br />

Philharmonie Südwestfalen<br />

tungvon Chef-<br />

Dirigent Charles<br />

Olivieri-Munroe.<br />

An der Klarinette<br />

wird Lea<br />

Kristina Hamm<br />

zu erleben sein.<br />

Zur Aufführung<br />

bei dem populären<br />

Programm kommen Werke von Händel, Beethoven,<br />

Reznicek, Smetana, Suppé und Bizet. Der Musiktag wird<br />

abgerundet durch Auftritte des Stadtorchesters Hilchenbach<br />

und die Chöre aus Hilchenbach im Vorprogramm<br />

ab. Der Eintritt ist wie immer frei, jedoch wird um eine<br />

Spende per Hutsammlung gebeten.<br />

Starten wird das Fest allerdings schon am Freitag, dem 19.<br />

Juni, ab 19 Uhr mit einem – wegen des riesigen Erfolges im<br />

vergangenen Jahr - zum zweiten Mal stattfindenden „Dinner<br />

in Weiß“, musikalisch untermalt von der Schwing-Jazzband<br />

„Solar Plexus“ aus Dahlbruch. Zu diesem 2. Hilchenbacher<br />

„Dinner in Weiß“<br />

im Rahmen des<br />

13. Hilchenbacher<br />

Musikfestes laden<br />

die örtlichen Gastronomen<br />

wieder<br />

herzlich ein.<br />

Geplant ist ein<br />

großes Festmahl<br />

auf dem historischen<br />

Marktplatz.<br />

Für diese<br />

Veranstaltung ist<br />

Schwing-Jazzband „Solar Plexus“<br />

unbedingt eine<br />

Platzreservierung erforderlich. Anmelden kann man sich<br />

telefonisch bei der Stadt Hilchenbach unter % <strong>02</strong>733/288-<br />

136 oder beim Gebr.-Busch-Kreis unter % <strong>02</strong>733/53350.<br />

Am Samstag, dem 20. Juni, beginnt das Musikfest um<br />

14.00 Uhr mit einem spritzigen Konzert des Stadtorchesters<br />

Hilchenbach.Ab 15.30 folgt das traditionelle große Konzert<br />

der Hilchenbacher Chöre und um 19.30 Uhr beginnt das<br />

13. Open-Air-Konzert mit der Philharmonie Südwestfalen.<br />

Den Abschluss des Festes bildet am Sonntag, dem<br />

21. Juni, ab 10 Uhr der schon traditionelle Gottesdienst auf<br />

dem Hilchenbach Marktplatz, der in diesem Jahr erstmals<br />

ökumenisch ausgerichtet sein wird.<br />

●<br />

Dinner in Weiß, der Riesenerfolg im letzten Jahr


Veranstaltungen im Seniorenbegegnungszentrum<br />

derStadt Siegen<br />

Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Telefon <strong>02</strong> 71/661 03 35<br />

durchblick e.V.<br />

<strong>02</strong> 71/6 16 47 +0171/6 20 64 13<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Senecafé <strong>02</strong> 71/250 32 39<br />

SeniorenServiceStelle <strong>02</strong>71/38 78 616-2<br />

Café „Unter der Linde“ <strong>02</strong> 71 /564 10<br />

Englischkurse <strong>02</strong> 737 /592176<br />

montags<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10:00 -12:00 Werkstatt geöffnet<br />

14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />

dienstags<br />

09:00 -12:00 ALTERAktiv Senecafé,<br />

Windows 8, Tablets und<br />

Smartphones<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

10:00 -12:00 Malgruppe (außer 1.Di.Monat)<br />

Haus Herbstzeitlos<br />

57074 Siegen, Marienborner Str. 151<br />

Film- und Video-Club <strong>02</strong>7 32/1 24 60<br />

Seniorenbeirat <strong>02</strong> 71 /404-22<strong>02</strong><br />

SHG Sauerstoff-Therapie <strong>02</strong> 71 /370354<br />

Gedächtnistraining <strong>02</strong>71 /84999<br />

Lesepaten <strong>02</strong>739 /2290<br />

Malgruppe <strong>02</strong>71 /373 87<br />

Selbstverteidigung 0160 /301867<br />

SeniorenTheaterSiegen <strong>02</strong>71 /565 28<br />

mittwochs<br />

09:00 -12:00 ALTERAktiv<br />

Senecafé<br />

10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />

14:30 -16:30 Handarbeiten mit der<br />

Seniorenhilfe<br />

14:30 -16:30 Werkstatt geöffnet<br />

15:00 -17:00 Singen mit der<br />

Seniorenhilfe<br />

19:00 -21:00 Regenbogentreff<br />

Spielen und Klönen<br />

19:00 -22:30 Film und Videoclub<br />

Trauercafé <strong>02</strong>71/534 46<br />

Wahlverwandte <strong>02</strong>71 /2380108<br />

Werkstatt Foto: <strong>02</strong> 71 Ingrid /627 Drabe 76<br />

donnerstags<br />

09:30 -10:30 Selbstverteidigung<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

12:00 -14:30 Mittagstisch, Anmeldung:<br />

Mo. -Mi. bis 12 Uhr<br />

# <strong>02</strong>71- 404-2200<br />

freitags<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

samstags<br />

09:00 -12:00 Wandergruppe<br />

der Seniorenhilfe<br />

Wegen möglicher Änderungen einzelner Termine (Ferien, Krankheit usw.)<br />

empfiehlt sich die telefonische Anfrage.<br />

Das Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter deralten „Hainer Schule“,Ecke Marienborner Str./Blumenstr.<br />

Anfahrt:AbHauptbahnhof,ZOB Bussteig B1-2:LinienR12, R13, R17, L109 (Bushaltest. Blumenstraße).Parkplatz:Kostenlos am Haus<br />

Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />

• Englisch für Ältere (verschiedene Stufen)<br />

• Computerkurse für Ältere (Grundlagen, Internet,E-Mail u. a.)<br />

Programm 2014/<strong>2015</strong><br />

Programm<br />

2014/<strong>2015</strong><br />

August 2014 - Juli <strong>2015</strong><br />

• Vorträge |Café-Zeit im KrönchenCenter<br />

und vieles Anderemehr.<br />

VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />

www.vhs-siegen.de<br />

Telefon: <strong>02</strong>71 404-3000<br />

„Wandern und Schauen, Hobby mit Tempo 3“<br />

Kneppe/Gottschalk % 79516/79154<br />

14.00 Uhr ab Weidenau Finanzamt<br />

18.00 Uhr Rückkehr<br />

-<strong>02</strong>.06. Secker Weiher*<br />

-16.06. Gernsdorf-Irmgarteichen *<br />

-30.06. Schanze *<br />

-14.07. Tagesfahrt geplant*<br />

Flender % 82733<br />

14.00 Uhr Abfahrt Weidenau, Bhf.<br />

14.15 Uhr Abf. Marktpl. Geisweid<br />

18.00 Uhr Rückkehr<br />

-09.06. Altenhundem<br />

-23.06. Bad Berleburg<br />

-07.07. Bad Marienberg<br />

Fritz % <strong>02</strong>71/42616<br />

13.45 Uhr ab Wdn., Humboldt-Platz<br />

14.00 Uhr ab Weidenau, A.d. Hütten<br />

18.00 Uhr Rückkehr<br />

13.45 Uhr ab Wdn., Humboldt-Platz<br />

14.00 Uhr ab Weidenau, A.d. Hütten<br />

18.00 Uhr Rückkehr<br />

Schoew % 870538<br />

14.00 Uhr ab Geisweid, Klaf. Markt<br />

18.00 Uhr Rückkehr<br />

-<strong>02</strong>.06. Drei-Felder-Weiher-Steineb.<br />

-16.06. Landgasthof Lahnhof<br />

-30.06. Sonnenhof Nesselbach<br />

-14.07. Seeblick Biedenkopf<br />

Foto: Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

*Anmeldung erforderlich


Backestage<br />

im Kreisgebiet<br />

Juni <strong>2015</strong><br />

Sa. 06. ab 14 Uhr,Netphen.-Salchendorf<br />

Sa. 13. 11-13 Uhr,Burb.-Nd.dresselndf.<br />

ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />

10-14 Uhr,Fbg.-Oberholzklau<br />

Sa. 20. 06-13 Uhr,Burb.-Ob.dresselndorf<br />

10-15 Uhr,Oberheuslingen<br />

Sa. 27. 06-12 Uhr,Burb.-Alte Vogtei<br />

ab 14 Uhr,Walpersdorf<br />

13-15 Uhr,Sgn.-Birlenbach<br />

10-15 Uhr,Niedersetzen<br />

Juli <strong>2015</strong><br />

Sa. 04. ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />

Sa. 11. 10-19Uhr, Bad Blb.-Girkhausen<br />

11-13 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />

06-13 Uhr, Burb.-Ob.dresselndorf<br />

ab 9Uhr,Burb.-Wahlbach<br />

Sa. 25. 13-15 Uhr, Sgn.-Birlenbach<br />

10-13 Uhr, Öalcher Backes<br />

10-15 Uhr, Niedersetzen<br />

06-12 Uhr, Burb.-Alte Vogtei<br />

August <strong>2015</strong><br />

Sa. 01. ab 14 Uhr,Ntph-Salchendorf<br />

ab 18 Uhr,Mausbach-Freudenbg.<br />

So. <strong>02</strong>. ab 11 Uhr, Mausbach-Freudenbg.<br />

Sa. 08. 10-13 Uhr,Burb.-Nd.dresselndf.<br />

ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />

So. 16. 11-18 Uhr,Sgn.-Feuersbach<br />

Sa. 22. 10-15 Uhr,Oberheuslingen<br />

Mi. 27. 11-16 Uhr,Backes Holzhausen<br />

Do. 28. 11-16 Uhr Backes Holzhausen<br />

Sa. 29. 6-12 Uhr, Burb.-Alte Vogtei<br />

13-15 Uhr,Sgn.-Birlenbach,<br />

06-13 Uhr,Burb.-Ob.dresselndorf<br />

10-15 Uhr,Niedersetzen<br />

ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />

So. 30. 11-17 Uhr,Ruckersfeld-Hilchenb.<br />

Sept. <strong>2015</strong><br />

Sa. 05. ab 18 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />

ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />

ab 15 Uhr, Nenkersdorf<br />

So.06. 10-13 Uhr, Öalcher Backes<br />

Fr. 11. 10-13 Uhr, Nd.dresselndf<br />

Sa. 12. ab 09 Uhr, Burb.-Wahlbach<br />

Sa. 19. 12-18 Uhr, Beienbach/Netphen<br />

Sa. 26. 06-12 Uhr, Burb.-AlteVogtei<br />

13-15 Uhr, Siegen-Birlenbach<br />

Wiederkehrende<br />

montags:<br />

10-12:00 Ehrenamtsberatung, SAfE -SiegenerAgentur<br />

fürEhrenamt Rathaus Weidenau<br />

Weidenauer Straße215, „Regiestelle<br />

Leben imAlter“ # 404-2139<br />

10-12:00 Beratung fürSenioren, Senioren-<br />

ServiceStelle Siegen-Geisweid, Am Klafelder<br />

Markt 20 # <strong>02</strong>71/372199-05<br />

10:00 Seniorengymnastik mit Anne<br />

Freudenberger,imGemeinschaftsraum<br />

Dr.-Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />

Heidenberg, # <strong>02</strong>71-23418872<br />

14:00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />

Siegen Nord e.V., Schneppenkauten 1,<br />

57076 Siegen-Weidenau # <strong>02</strong>71-76585<br />

14:30 Handarbeitstreff: stricken,<br />

häckeln, sticken, nähen, „Regiestelle<br />

Leben im Alter“, Rathaus Weidenauer<br />

Straße 215, # <strong>02</strong>71/404-2200<br />

20:30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />

Argentino – Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />

LÿzSiegen, St.-Johann-Str.18<br />

Jeden 1. Montag im Monat<br />

18:30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />

gleichgeschlechtliche Lebende und<br />

Liebende, Begegnungszentrum Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, MarienbornerStr.<br />

19:00 Trauergruppe der Ambulanten<br />

Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr.3,#<strong>02</strong>732/1<strong>02</strong>8<br />

20:00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />

Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />

LÿzSiegen, St.-Johann-Straße18<br />

Jeden 2. Montag im Monat<br />

10:00 Frühstückstreff: AWO-Ortsverein<br />

Siegen, im der BegegnungsstätteRosterstr.186,<br />

Siegen, # <strong>02</strong>71/3386-160<br />

10:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe e.V.; Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, MarienbornerStr.151<br />

# 0160-99 49 40 56<br />

Jeden 3. Montag im Monat<br />

10:00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Straße 151 # <strong>02</strong>739-2290<br />

16:30 Selbsthilfegruppe, Durchblutungsstörungen<br />

in den Beinen, Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str.151 # <strong>02</strong>71-310781<br />

18:30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />

Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen“ # 370354<br />

Jeden 4. Montag im Monat<br />

14:30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />

Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />

Rosterstr. 186, Siegen,<br />

# <strong>02</strong>71/3386-160<br />

Letzter Montag im Monat<br />

19:00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />

Bronchitis, Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Straße151 # <strong>02</strong>737/3308<br />

dienstags:<br />

10:00 Schach- und Spieletreff AWO-Ortsverein<br />

Siegen, im der Begegnungsstätte Rosterstraße<br />

186, Siegen, # <strong>02</strong>71/339857<br />

17.30 Interkultureller Chor Siegerland,<br />

Regiestelle Leben im Alter,Rathaus Weidenau<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat<br />

9:00 Die Creativen Siegen, städtisches Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 # <strong>02</strong>737-3455<br />

15:00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

Marienborner Straße151. # <strong>02</strong>739/2290<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat<br />

10:00-12:00 Seniorenberater der Stadt Siegen:<br />

Sprechstunde, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Straße<br />

20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat<br />

19:00 Treffen Wohnprojekt: Wahlverwandte<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, # <strong>02</strong>71-2380108<br />

Jeden 4. Dienstag im Monat<br />

20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />

mittwochs:<br />

10:00-12:00 Heinzelwerker-Sprechstunde,<br />

„Regiestelle Leben im Alter“, RathausWeidenau,<br />

Weidenauer Str. 211, # 404-2200<br />

10:00 Spaziergang: 3000 Schritte,Tempo<br />

und Strecke sind angepasst, ab Rathaus Weidenauer<br />

Str. 215, # 404-2200<br />

10-12:00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />

SeniorenServiceStelle Siegen-Geisweid,<br />

Am Klafelder Markt 20 # <strong>02</strong>71/372199-05<br />

14:00-16:00 Diakonischer Freundeskreis<br />

Siegen-Süd, Hilfen für zuHause, Diakonie<br />

Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

17:00 Internationaler Seniorentanz, Interkulturelle<br />

Gemeinschaft, kath. Gemeindehaus<br />

Siegen, St.-Michael-Straße3<br />

SeniorenServiceStellen<br />

Universitätsstadt<br />

Siegen<br />

Siegen–Geisweid<br />

Am Klafelder Markt20<br />

Mo +Mi. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/372199-05<br />

Siegen–Weidenau,Rathaus<br />

Weidenauer Straße 211-213<br />

Mo -Fr. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/404-2200<br />

Siegen -Ost,Haus Herbstzeitlos<br />

Marienborner Straße 151<br />

Mo +Mi. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/3878616-2<br />

Siegen–Eiserfeld<br />

Mühlenstraße 7<br />

Beratung und Kontakt: ! <strong>02</strong>71/25097-47<br />

68 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Termine<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

14:00 KSG-Offenes Café im Wenscht,<br />

Siegen-Geisweid, Fichtenweg 5, # <strong>02</strong>71/89106<br />

15:00 Frauenzimmer, Frauencafé desDRK-Niederschelden,<br />

in der Burgschule Siegen-Niederschelden.<br />

# <strong>02</strong>71-33716-0<br />

Jeden 2. Mittwoch<br />

14:30 KSG-Café im Wenscht: Kochstudio International,Siegen-Geisweid,<br />

Fichtenweg 5, # <strong>02</strong>71/89106<br />

Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />

14:30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde,Christofferhaus<br />

Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />

Rund um die Uhr für Sie da<br />

-ein Anruf genügt!<br />

14:30 Wirtanzen wieder! FürMenschen mit<br />

und ohne Demenz, Tanzschule „Im Takt“,<br />

Netphen-Dreis-Tiefenbach, Dreisbachstr.24.<br />

Anmeldung erbeten # <strong>02</strong>71/234178-17<br />

Letzter Mittwoch im Monat<br />

15:00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />

im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />

donnerstags:<br />

10:00 Seniorenwerkstatt,der „Interkulturellen Gemeinschaft“,katholisches<br />

Gemeindehaus Siegen,<br />

St.-Michael-Straße3<br />

14-16:00 Ehrenamtsberatung, SAfE – Siegener Agentur<br />

für Ehrenamt, Rathaus Weidenau # 404-2139<br />

10:00-12:00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />

Hilfen fürzu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />

15:00-17:00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />

Menschen mit Gedächtnisproblemen, KSG-Seniorenwohnanlage<br />

Weidenau, Weidenauer Straße 2<strong>02</strong><br />

Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />

15:00 Trauercafé der ambulanten ökum. Hospizhilfe<br />

Siegen e.V., Haus Herbstzeitlos Siegen, # 0160-99 49 40 56<br />

freitags:<br />

14:00 Englisch TeaTime AWO-Ortsverein Siegen, in der<br />

Begegnungsstätte Rosterstr.186, Siegen, # <strong>02</strong>71/339857<br />

18:00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Rasthof<br />

Wilnsdorf<br />

Jeden 2. Freitag im Monat<br />

15:00 Dämmerstunde der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen. Marienborner Str.151<br />

# <strong>02</strong>71/44369<br />

sonntags:<br />

Jeden 3. Sonntag im Monat<br />

14:30 Cafè unter der Linde, Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Straße151, # <strong>02</strong>71-56410<br />

14:30 Cafè VergissMeinNicht, fürMenschen mit und<br />

ohne Demenz, Netphen, Brauersdorfer Str.60<br />

#<strong>02</strong>738/6888229<br />

15:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe Siegen e.V., Alter Kindergarten Freudenberg,<br />

Oranienstr. 25, # 0160-99 49 40 56<br />

Siegen<br />

Alte Poststraße 21<br />

Tel.: <strong>02</strong>71 /52009<br />

Wilnsdorf<br />

Rathausstraße 5<br />

Tel.: <strong>02</strong>739 /477207<br />

Vorsorge -<br />

Absicherung für den letzten Weg.<br />

Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />

selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />

Die Angehörigen finanziell absichern<br />

Mitglied der Deutschen Bestattungsvorsorge<br />

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seit 7Jahren in Folge.<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 69


Veranstaltungshinweise<br />

2. Dienstag<br />

16:00LesepatenALTERaktiv, städtisches<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos,<br />

Si., Marienborner Straße151<br />

4. Donnerstag<br />

11:00 Bayerischer Frühschoppen mit<br />

den Siegener Stadtmusikanten, Getränke<br />

Roth Freudenberg, Asdorfer Str.55<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos,<br />

Siegen, Marienborner Straße 151<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: Tom<br />

Gaebel singt Sinatra, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystraße<br />

5. Freitag<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: Hagen<br />

Rether in Liebe reloaded,Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystraße<br />

6. Samstag<br />

11:00 Workshop: Einführung in das Weben<br />

am Webstuhl,Technikmuseum Freudenberg,<br />

Freudenberg, Olper Straße 5<br />

(auch am 7.06.)<br />

15:00 Musik im Gottesdienst: Dvorak,<br />

mit dem Kammerchor Weidenau, kath.<br />

Kirche St. Joseph, Siegen-Weidenau,<br />

Weidenauer Straße 23<br />

20:00 Südwestfälische Freilichtbühne:<br />

Premiere Pension Schöller, Freudenberg,<br />

Kuhlenbergstraße<br />

22:00 Siegener Sommerfestival: South<br />

Paw Dance Company „Faust“, Apollo<br />

Theatervorplatz, Siegen<br />

Juni <strong>2015</strong><br />

Veranstalterfoto<br />

7. Sonntag<br />

15:00 kreuztalsommer: Konzert mit<br />

MGV „Sangeslust“ Fellinghausen,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: mit<br />

dem Chor „Akzente Siegen“, Jazz-<br />

Popp-Gospels und Klassik, Oberes<br />

Schloss, Siegen<br />

10. Mittwoch<br />

22:00 Siegener Sommerfestival: Birdman,<br />

Panoptikum Kino-Open-Air, Siegen,<br />

am Oberes Schloss<br />

12. Freitag<br />

17:00 VHS Siegen-Wittgenstein, Führung:<br />

Die schönsten Orchideenwiesen<br />

am Rothaarsteig, Treff: Großer Parkplatz<br />

Wilnsdorf-Gernsdorf<br />

20:00 kreuztalsommer: Konzert mit<br />

„Gospeltrain“, Kreuzkirche Kreuztal<br />

12. Freitag<br />

14:00 Stadtteilfest für Jung und Alt,<br />

rund um das Ernst-Schuppener-Haus,<br />

Siegen, Heidenbergstraße<br />

21:00 SiegenerSommerfestival: Konzert<br />

mitMalmsheimer/Lengkeit&Groove &<br />

Snopp Bluesband, Hof Oberes Schloss<br />

13. Samstag<br />

14:00 Freundschaftsfest: Freundschaft,<br />

die Frieden schafft, Schlosspark am<br />

Oberen Schloss, Siegen<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: World<br />

Music Night, Gasandji (Kongo) &Nomadic<br />

Orchestra (Südafrika), Siegen,<br />

am Oberen Schloss<br />

14. Sonntag<br />

10:45 Orgelmatinee mit Dekanatskirchenmusikerin<br />

Helga Maria Lange,<br />

kath. St.-Joseph-Kirche, Siegen-Weidenau<br />

(auch am 15.6.)<br />

15:00 kreuztalsommer: Sommerlich<br />

leichtes Musikprogramm mit der badischen<br />

Stadtkapelle Oberkirch, Dreslers<br />

Park, Kreuztal<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />

des Musikvereins Eiserfeld mit dem<br />

Spielmannszug Oberschelden, Oberes<br />

Schloss Siegen<br />

17:00 Konzert mit der Akkordeonorchestergemeinschaft<br />

Ferndorftal-Wilden,<br />

Kurpark Freudenberg<br />

20:00 Sacred concert, offenes Chorprojekt,<br />

Leitung: Ute Debus, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 15<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: Best<br />

aof Poetry, Andy Strauß &Jan Philipp<br />

Zymny, Siegen, am Oberen Schloss<br />

15. Montag<br />

10:45 Orgelmatinee,Helga MariaLange<br />

an der Orgel, St.-Joseph-Kirche, Siegen-<br />

Weidenau, Weidenauer Straße<br />

Veranstalterfoto<br />

70 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Veranstaltungshinweise<br />

15. Montag<br />

11:00 Tagder offenen Tür, HsM Handeln<br />

statt Misshandeln, Initiative gegen<br />

Gewalt im Alter e.V., MGZ Martini, Siegen,<br />

St.-Johann-Straße 7<br />

17:00 Kino ohne ALTERSbeschränkung:<br />

Wie in alten Zeiten, Viktoria<br />

Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Bernhardt-Weiss-Platz 6<br />

17. Mittwoch<br />

22:00 Siegener Sommerfestival: Whiplash,<br />

Panoptikum Kino-Open-Air, Siegen,<br />

am Oberen Schloss<br />

18. Donnerstag<br />

19:30 VHS Siegen-Wittgenstein, Lesung:<br />

Bastian Bielendorfer, Mutter ruft<br />

an, Gymnasium Netphen, Haardtstr. 35<br />

19. Freitag<br />

19:00 Freudenberg live <strong>2015</strong>: Konzert<br />

auf dem Parkplatz der VR-Bank, Freudenberg,<br />

Bahnhofstraße(auch am 26.6.)<br />

19:00 Hilchenbacher Musikfest: Dinner in<br />

Weiß, untermalt von der der „Swing-Jazzband<br />

„Solar Plexus“, auf dem Marktplatz.<br />

Anmeldung erforderlich # <strong>02</strong>733/288-136<br />

oder # <strong>02</strong>733/53350<br />

21:00 Siegener Sommerfestival: Burlesque<br />

Grotesk, Late Night Show beim<br />

Schlossfest, Siegen, am Oberen Schloss<br />

(auch Samstag, 20.6.)<br />

20. Samstag<br />

12:00 Modelldampf und Schmiedetreffen,<br />

Technikmuseum, Freudenberg, Olper<br />

Straße 5(auch am 21.6.)<br />

14:00 5. Siegener Schlossfest: Musikund<br />

Theaterspektakel, Brunnenwiese<br />

am Oberen Schloss in Siegen (auch So.)<br />

14:00 13. Hilchenbacher Musikfest: spritziges<br />

Konzert des Stadtorchesters Hilchenbach,Marktplatz<br />

15:30 13. Hilchenbacher Musikfest: traditionelles<br />

Konzert der Hilchenbacher Chöre,<br />

Hilchenbach, Marktplatz<br />

19:30 13. Hilchenbacher Musikfest: Open<br />

Air-Konzert mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Hilchenbach, Marktplatz<br />

21:00 Siegener Sommerfestival: Burlesque<br />

Grotesk, am Oberen Schloss<br />

21. Sonntag<br />

14:00 13. Hilchenbacher Musikfest: traditioneller<br />

Gottesdienst, in diesem Jahr erstmals<br />

ökumenisch ausgerichtet, Hilchenbach,<br />

auf dem Marktplatz<br />

14:00 5. Siegener Schlossfest: Musikund<br />

Theaterspektakel, Brunnenwiese<br />

am Oberen Schloss in Siegen<br />

17:00 Schloss-Open-Air, mit der Philharmonie<br />

Südwestfalen, Bad Berleburg<br />

22. Montag<br />

22:00 Siegener Sommerfestival: Die<br />

Entdeckung der Unendlichkeit, Panoptikum<br />

Kino-Open-Air, amOberen<br />

Schloss<br />

Senioren auch mobil unterwegs!<br />

Ob Mini-PC, Tablet oder Smartphone...<br />

Diese Geräte werden auch für die ältere<br />

Generation immer wichtiger.<br />

Foto: René Achenbach<br />

25. Donnerstag<br />

21:00 Siegener Sommerfestival: Late<br />

Night Jazz Foundation, feat. Inga Lühning<br />

&DavidAndres, am Oberen Schloss<br />

27. Samstag<br />

11:00Tunnelfest,Tunneleingangaufdem<br />

Radweg Freudenberg-Hohenhain<br />

19:00 Kurkonzert, mit Savage, im Kurpark<br />

Freudenberg<br />

22:00SiegenerSommerfestival:7.Nacht<br />

der 1000 Lichter, Siegen, Oberstadt und<br />

im Park am Oberen Schloss<br />

28. Sonntag<br />

15:00 kreuztalsommer: Theater Narrattak,<br />

ein rasantes Spiel von skurrilen<br />

Figuren, Komik und Wortwitz, Dreslers<br />

Park, Kreuztal<br />

15:00 Literaturcafé am Sonntagnachnachmittag:<br />

Bernhard Nolz stellt vor:<br />

Johan Galtung, Zentrum für Friedenskultur,<br />

Siegen, Kölner Straße 11<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten:<br />

„Lämpels Jatz Orchester“, Dixieland<br />

Jazz und Swing, Oberes Schloss, Siegen<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: 41. Siegener<br />

Poetry Slam, am Oberen Schloss<br />

Sie halten mit Ihren Freunden und<br />

Bekannten ganz leicht Kontakt.<br />

Nützliche Apps helfen Ihnen auf<br />

verschiedene Weise, sich zu informieren.<br />

Wir helfen Ihnen bei der seniorengerechten<br />

Einarbeitung in die neue<br />

Technik und zeigen, wie Sie diese<br />

richtig nutzen können.<br />

Kommen Sie zu uns ins „Senec@fé,<br />

Treffpunkt neue Medien“ des Vereins<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein<br />

e.V.imHaus Herbstzeitlos,<br />

Marienborner Str. 151.<br />

Mo. 14-18 Uhr, Di. 9-12 Uhr<br />

Mi. 9-12 und 14-18 Uhr<br />

" <strong>02</strong>71 -2503239<br />

eMail: senecafe@senioren-siegen.de<br />

2/<strong>2015</strong> durchblick 71


Veranstaltungshinweise<br />

Juli <strong>2015</strong><br />

Operngala mit der Philharmonie Südwestfalen, Samstag 4. Juli ab 19 Uhr am Oberen Schloss in Siegen<br />

Veranstalterfoto<br />

1. Mittwoch<br />

21:00 Siegener Sommerfestival, Andreas<br />

Kümmert, Nothin' but the Blues...,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

2. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Straße 151<br />

20:00 Siegener Sommerfestival, Kunst<br />

gegen Bares, Die kultige Talentshow,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

3. Freitag<br />

19:00 Freudenberglive <strong>2015</strong>: Musikveranstaltung<br />

auf dem Parkplatz der VR-<br />

Bank, Bahnhofstraße<br />

21:00 Siegener Sommerfestival: Rock 4<br />

meets Medlz, ACappella de Luxe, Siegen,<br />

am Oberen Schloss<br />

4. Samstag<br />

16:00 Siegener Sommerfestival: Rene<br />

Sydow Tamalan Theater, Dornröschen,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

19:00 Siegener Sommerfestival: Meistersinger<br />

im Schlosspark, Operngala<br />

mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

5. Sonntag<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />

mit dem Vocalensemble Ars Cantica<br />

gemeinsam mit den Frauenchor<br />

Einklang, Siegen, am Oberen Schloss<br />

17:00 Konzert mit den Molzhainer<br />

Dorfmusikanten, Kurpark Freudenberg<br />

20:00 Siegener Sommerfestival: Rene<br />

Sydow, Gedanken! Los! Siegen, am<br />

Oberen Schloss<br />

10. Freitag<br />

19:00 Freudenberglive <strong>2015</strong>: Musikveranstaltung<br />

beim Rathaus Freudenberg,<br />

Mórer Platz 1<br />

11. Samstag<br />

16:00 Siegener Sommerfestival: Herbert<br />

&Mimi, Träumeland, Siegen, am<br />

Oberen Schloss<br />

12. Sonntag<br />

15:00 kreuztalsommer: Musette Mélange,<br />

Akkordeon- und Geigenkonzert,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Musikverein<br />

Wehbach, Blasmusik der ganz<br />

besonderen Art, Siegen<br />

18. Samstag<br />

16:00 Siegener Sommerfestival:<br />

KOM'MA-Theater, Stadt Land Baum,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

19. Sonntag<br />

15:00 kreuztalsommer: Pettersson Findus,<br />

Aufruhr im Gemüsebeet, Weiße<br />

Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten:<br />

Midnighttrain-Skiffle-Band, Country-<br />

Songs, Blues-Klassiker sowie Oldies,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

20. Montag<br />

17:00 Kino ohne ALTERSbeschränkung:<br />

Rheingold-Gesichtereines Flusses,<br />

Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Bernhardt-Weiss-Platz 6<br />

25. Samstag<br />

16:00 Siegener Sommerfestival: Gans<br />

weit oben, Krokodil & Musiktheater<br />

Lupe, Siegen, am Oberen Schloss<br />

26. Sonntag<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Original<br />

Lennetalmusikanten, Facetten der<br />

Blasmusik, Siegen, am Oberen Schloss<br />

30. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos,<br />

Siegen, Marienborner Straße 151<br />

31. Freitag<br />

19:00 kreuztalsommer: Abel &<br />

Cain, Biergarten Kutscherhaus,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

Veranstalterfoto<br />

72 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Veranstaltungshinweise<br />

!<br />

1. Samstag<br />

16:00 Siegener Sommerfestival:<br />

Figurentheater Marmelock, Werhat den<br />

Atlantik geklaut, Siegen, am Oberen<br />

Schloss<br />

2. Sonntag<br />

10:00 9. Trecker-Tour-Siegerland, mit<br />

buntem Programm, Bahnhof Siegen-Ost<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: das<br />

Duo Dr. Mojo, spielt traditionelle amerikanische<br />

Musik: erdigen Blues,Gospel<br />

und Balladen, Si., am Oberen Schloss<br />

8. Samstag<br />

14:00 Siegener Sommerfestival: Tristan<br />

der Waldwächter, Geschichten aus dem<br />

Herz des Waldes, Siegen, Kornmarkt<br />

9. Sonntag<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />

mit dem Siegener Salonorchester,<br />

Oberes Schloss Siegen<br />

13.Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Haus Herbstzeitlos Si., Marienborner Str.<br />

15.Samstag<br />

12:00 Christopher Street Day: Siegen<br />

pulsiert – an allen Ufern, Siegener Innenstadt<br />

18:00 Vorprogramm zu Kreuztal Klassik<br />

<strong>2015</strong>: Halbtöne &Nextgeneration,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

20:30 18 Jahre Kreuztal Klassik <strong>2015</strong>:<br />

Italienische Nacht mit der Philharmonie<br />

Südwestfalen, Dreslers Park, Kreuztal<br />

16.Sonntag<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Dixie<br />

Frieds Krombach, Jazz im traditionellen<br />

New Orleans- und Dixieland-Stil, Siegen,<br />

am Oberen Schloss<br />

17.Montag<br />

17:00 Kino ohneALTERSbeschränkung:<br />

Honig im Kopf, Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Bernhardt-Weiss-<br />

Platz 6<br />

23.Sonntag<br />

15:00 kreuztalsommer: Konzert, Norbert<br />

Neugebauer Alians NOANN, Dreslers<br />

Park, Kreuztal<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />

mit dem Siegener Blasorchester,<br />

Siegen, am Oberen Schloss<br />

August<strong>2015</strong><br />

Veranstalterfoto<br />

„Italienische Nacht“ mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Samstag, 15. August ab 20.00 Uhr in Kreuztal, Dreslers Park<br />

27. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Straße 151<br />

29. Samstag<br />

20:00 Projekt Siegen: Die XXL-Hausparty,<br />

Siegerlandhalle Si., Koblenzer Str.<br />

ZuhausebeiderWGh<br />

30. Sonntag<br />

16:00 Sonntags im Schlossgarten: die<br />

EV Big Band spielt, Sweet, Soul und<br />

Swings à la Glen Miller, Siegen, am<br />

Oberen Schloss<br />

17:00 Konzert des Jugendsinfonieorchester<br />

der Fritz-Busch Musikschule Siegen,<br />

Siegerlandhalle, Koblenzer Straße151<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 73


Leserbeitrag<br />

Katzen<br />

mit den weißen oder grauen Tatzen<br />

sitzen<br />

mit und ohne Zitzen,<br />

schmulen durch die Ritzen<br />

aus dem neuen Katzenhaus,<br />

gehen darin ein und aus.<br />

Schleichen<br />

durch den weichen<br />

Garten.<br />

Warten<br />

auf den Katzenschmaus.<br />

Sitzen nachts im Katzenhaus,<br />

gingen gleich hinein und raus.<br />

Bibsch und auch die Ledermaul<br />

sind ganz schön gewaltig faul,<br />

mächtig träg – gewaltiglich,<br />

machen keine Arbeit nich´,<br />

denn sie sind ja gar nicht dumm,<br />

sitzen immer nur so rum.<br />

Geh´n bei Regen unters Dach,<br />

schreien gar nicht Weh und Ach.<br />

katzen<br />

Graue Katze, die ist krank,<br />

schnupft herum ein Leben lang.<br />

Wenn ganz früh der Morgen graut,<br />

hebt sich von der faulen Haut<br />

Bibsch und auch die Katze grau,<br />

machen kläglich – laut „Miau“.<br />

Denn der Hunger, der ist groß!<br />

Das ist wilder Tiere Los.<br />

Aber da kommt schon das Fressen:<br />

Beide sind drauf ganz versessen,<br />

fressen hurtig – eins, zwei, drei-,<br />

dann ist´s Frühstück schon vorbei.<br />

Nach dem Frühstück schnell zum Garten,<br />

das Pipi kann nicht mehr warten:<br />

Auf den Rasen, der gepflegt,<br />

schnell´nen Haufen abgelegt.<br />

Nachts, wenn alle Katzen grau,<br />

hört man manchmal ganz genau<br />

fremden Katers Liebesmiau.<br />

Das ist aber viel zu viel<br />

von des Katers Liebesspiel,<br />

denn die Bibsch ist jetzt steril<br />

und die Graue nicht mehr will!<br />

Von des Fressens High-Life-Leben<br />

wird kein bisschen abgegeben:<br />

Fremde Katzen muss man treiben,<br />

soll vom Fraß ´was übrig bleiben.<br />

Kommt der harte Wintersmann,<br />

frisst sich Bibsch ein Dickfell an.<br />

Storchengang durch hohen Schnee:<br />

Kälte tut den Pfötchen weh!<br />

Wenn die Sonne sich dann neigt<br />

und die Nacht den Tag vertreibt,<br />

geh´n die Katzen in ihr Haus ...<br />

und nun ist die Story aus.<br />

Wolfgang Prietsch, Berlin<br />

Der Kommentar<br />

senioren (k)ein risiko im verkehr<br />

Etwas geringschätzig stellte der junge Mann am Steuer<br />

fest: „Senior mit Hut“, als das Auto mit offensichtlich<br />

einem älteren Mann am Steuer gemütlich<br />

die Landstraße passierte. Dabei hört man immer wieder<br />

die Meinung: „Alte Menschen am Lenkrad sind ein Risiko<br />

im Straßenverkehr“.<br />

Und tatsächlich scheinen<br />

ja Berichte – wie vor ein<br />

paar Tagen in der Lokalpresse<br />

über eine ältere<br />

Frau, die mehrere Autos<br />

beschädigte, weil sie Gas<br />

und Bremse verwechselte<br />

– diese Meinung zu bestätigen.<br />

Aber die Statistik sagt<br />

etwas anderes. Danach<br />

fahren Ältere sehr umsichtig<br />

und verursachen<br />

weniger Unfälle als jüngere<br />

Menschen. Besonders<br />

die jungen Heute von Horst Mahle<br />

Männer<br />

liegen in der Unfallstatistik weit vorne. Natürlich muss man<br />

sich eingestehen, dass die Reaktionen nicht mehr so gut<br />

sind wie in jüngeren Jahren. Auch die vielen technischen<br />

Systeme der modernen Autos sind nicht immer leicht zu<br />

handhaben, wie zum Beispiel die Menüführung oder die<br />

Bedienung des Navigationssystems. Aber andererseits machen<br />

diese das Autofahren sicherer. Wir älteren Verkehrsteilnehmer<br />

können mit Lebenserfahrung und Gelassenheit<br />

punkten und müssen in der Regel nicht dringend zu einem<br />

Termin, sodass wir uns Zeit lassen können.<br />

Besonders blödsinnig ist die Forderung, ab einem bestimmten<br />

Alter (zum Beispiel 80 Jahre) den Führerschein<br />

zu wiederholen oder sogar ein Fahrverbot auszusprechen.<br />

Fähigkeiten hängen nur bedingt vom Alter ab, deshalb<br />

braucht kein Mensch Altersgrenzen. Der 83-jährige Vorsitzende<br />

der Senioren-Union in NRW fordert: „Wir brauchen<br />

die immer fitteren Alten und müssen deren Potenzial<br />

nutzen.“ Und es stimmt. Ob jemand seinen Beruf ausüben,<br />

ein Amt oder eine Aufgabe angemessen übernehmen kann<br />

oder sicher am Steuer seines Autos agiert, hängt von seinem<br />

ganz persönlichen Gesundheitszustand ab. Und nicht<br />

davon, ob er irgendeine Altersgrenze erreicht hat.<br />

74 durchblick 2/<strong>2015</strong>


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2/<strong>2015</strong> durchblick 75


Leserbriefe<br />

db 1/<strong>2015</strong>. Bisher habe ich – 57jährig<br />

den durchblick meistens nur von außen<br />

gesehen: dort, wo er zur Mitnahme auslag<br />

und bei meiner fast 85jährigen Tante.<br />

Als ich vor wenigen Tagen die 1/<strong>2015</strong><br />

sah, hat mich das Titelblatt so fasziniert,<br />

dass ich mir selber ein Heft mitgenommen<br />

habe. Es vermittelt ein so ganz anderes<br />

Bild von den „Alten“, jenseits der<br />

üblichen Klischees. Denn dort scheint<br />

mir noch nicht angekommen zu sein,<br />

dass die Generation des Rock’n’Roll,<br />

der Beatles, der Hippies usw. zu„den<br />

Senioren“ zugehören. Wie erfrischend<br />

dagegen das Titelbild! Doch nicht nur<br />

das, einiges aus dem Inhalt habe ich mit<br />

Interesse gelesen. Ich werde also in Zukunft<br />

häufiger zugreifen, wenn ich das<br />

Heft vorfinde. Viele Ideen, Schaffenskraft<br />

und Freude bei den weiteren Ausgaben<br />

wünscht Ihnen<br />

Dorothee Diehl Siegen<br />

Über den Beitrag von Eva-Maria Herrmann<br />

im letzten „durchblick“ habe ich<br />

mich als ehemaliger Segelflieger sehr<br />

gefreut und darüber,dassauch heutenoch<br />

nach über einhundert Jahren jemand von<br />

Otto Lilienthal spricht bezw. schreibt.<br />

Vielleicht darf ich noch den letzten Ausspruch<br />

Otto Lilienthals hinzufügen, den<br />

er kurz vor seinem Todgemacht hat und<br />

den ich als Zwölfjähriger gelernt habe<br />

und der mich mein Leben lang begleitet<br />

hat: „Opfer müssengebracht werden“.<br />

O. Schneider, Siegen<br />

„Heilquellen in Marienbad.“ Interessiert<br />

habe ich diese nette Reisebeschreibung<br />

über meine Heimatstadt Marienbad<br />

gelesen. Sehrschönfand ich das im Winter<br />

aufgenommene Bild vomEingang zur<br />

Kolonnade mit Rudolfbrunnen und der<br />

aus dem Südteil der Stadt zugeleiteten<br />

Ferdinandsquelle. Die dahinter liegende<br />

Kolonnade ist ein langestreckter Wandelgang<br />

mit Orchestermuschel für das<br />

Kurorchester, Kaffees und Läden und<br />

endet beim Pavillon des Kreuzbrunnen<br />

(meistens abgebildet in Reisekatalogen).<br />

In Marienbad wurde bereits ab1817 eine<br />

Kurliste geführt und hatte indiesem<br />

Jahr 187 Kurgäste. Im Jahre 1929 waren<br />

es nach den mir vorliegendenUnterlagen<br />

41.226 Kurgäste * Zu dem von der Autorin<br />

als „Königvon Tschechien“ beschriebenen<br />

Ferdinandl.sei mir eine kleine Ergänzung<br />

gestattet; Erzherzog Ferdinand,<br />

Bruder Kaiser Karls V.,aus dem Hause<br />

Habsburg, war natürlich niemals „König<br />

von Tschechien.“ Dieses wurde ja erst<br />

durchdas Ausscheiden derSlowakei, aus<br />

dem Staatsverband „Tschechoslovakei“<br />

Endedes 20,Jahrhunderts zurTschechei,<br />

Ferdinand war König der Habsburger<br />

Kronländer – Böhmen undUngarn!Nach<br />

der Abdankung seines Bruders, Kaiser<br />

Karl IV. wurde er als Ferdinand 1.Deutscher<br />

Kaiser.<br />

LeonhardKraus, Siegen<br />

*Prof, Dr. Friedrich Arnold „Unser Marienbad"<br />

Anm. der Redaktion: Leonhard<br />

Kraus war von 1990 bis 20<strong>02</strong> Redakteur<br />

beim db und hat in drei Ausgaben<br />

1994 unter dem Titel „Die Weltbäder<br />

des Egerlands“ über das Bäderdreieck<br />

berichtet.Auf Anforderung schickenwir<br />

interessierten Leserinnen und Lesern<br />

diese Texte kostenfrei zu.<br />

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Die reinste Freude<br />

76 durchblick 2/<strong>2015</strong>


Besser Hören<br />

Besser Hören<br />

Informationsmesse für Hörgeräteträger<br />

2. September <strong>2015</strong><br />

Haus der SiegerländerWirtschaft<br />

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Wasmache ich, wenn mir auch die stärksten Hörgeräte nicht helfen?<br />

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(Mittagspause von12.30 Uhrbis 14.00 Uhr)<br />

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Schwerhörigebesser verstehen<br />

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vonBrigitteBrandes, Lehrerin an derKrankenpflegeschuledes<br />

Jung-Stilling-Krankenhauses<br />

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KrankenhausesMarburg<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 77


Unterhaltung /Impressum<br />

Es fiel uns auf …<br />

… dass Besuche bei Oma und Opa gesundheitsfördernd<br />

sind. Werregelmäßig seine Großeltern besucht<br />

und guten Kontakt zu ihnen hält, erkrankt seltener an Depressionen.<br />

Das ist das Ergebnis einer US-Langzeitstudie.<br />

Wenn man seine Verwandten mag, schüttet der Körper<br />

vermehrt Glückshormone aus.<br />

… dass Eieressen keinen Einfluss auf den Blutdruck<br />

hat. Hände weg von Eiern, so hieß lange Zeit der Rat für<br />

Patienten mit zu hohem Blutdruck. Doch eine im<br />

Fachmagazin American Heart Journal veröffentliche Studie<br />

konnte nun eindeutig nachweisen, dass der Verzehr<br />

von Eiern keinen Einfluss auf den Blutdruck hat. Auch<br />

das vermeintlich schädliche Eigelb wirkt nicht anders.<br />

… dass Fast Food vergesslich macht. Margarine, Fast<br />

Food, Backwaren und Tiefkühlpizza enthalten Transfette;<br />

und diese verschlechtern die Leistung unseres<br />

Gehirns. In Gedächtnistests an der Universität von<br />

Kalifornien schnitten besonders Männer, die Transfette<br />

gegessen hatten, schlecht ab. Sie konnten sich an 10 %<br />

weniger Wörter erinnern, die abgefragt wurden, als die<br />

Teilnehmer der Studie, die kein Fast Food zu sich<br />

genommen hatten.<br />

… dass Männer auch gerne Schuhe kaufen.<br />

Normalerweise ist das Verlangen nach immer neuen,<br />

schönen Schuhen ein weibliches Phänomen. Doch laut<br />

dem Online-Magazin www.gentleman-blog.de shoppen<br />

auch Kerle am liebsten Schuhe.<br />

homa<br />

Gedächtnistraining: Lösungen von Seiten: 56-57<br />

Vogelrätsel: Mauersegler, Rohrspatz, Bachstelze, Grünfink,<br />

Strandläufer, Rotkehlchen, Blaumeise, Zaunkönig, Feldlerche,<br />

Buntspecht, Heckenbraunelle, Buchfink, Kohlmeise,<br />

Graureiher. Relationen: Schwimmen, Bild, Biene,<br />

schwitzen, dunkel, Bus, Motor, Speise, Bücherregal, Blatt.<br />

Länderraten: 1. Schleswig-Holstein, 2. Hamburg,<br />

3. Mecklenburg-Vorp rpommern rn, 4. Niedersachsen, 5. Bremen,<br />

6. Brandenburg, 7. Berlin, 8. Sachsen-Anhalt, 9. NRW,<br />

10. Rheinland-Pfalz, 11. Saarland, 12. Hessen, 13. Thüringen,<br />

14. Sachsen, 15. Baden-Württemberg, 16. Bayern<br />

Zu guter Letzt:<br />

Sprachlos über die Liebesbekundung ihres Enkels<br />

war eine unserer Mitarbeiterinnen. Das Schlafengehen<br />

derseltenen Übernachtungsbesucheihres Enkels<br />

sind schon ritualisiert. Es werden immer selbst erfundene<br />

Geschichten erzählt. Nach erfolgtem Programm endet ein<br />

Abend mit dem Ausspruch des Jungen: „Oma, die erste<br />

Nacht mit dir ist immer die schönste.“ #<br />

durchblick<br />

Gemeinnützige Autorenzeitschrift<br />

für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />

Herausgeber: durchblick-siegen Information undMediene.V.<br />

anscHrift der redaktion:<br />

„Haus Herbstzeitlos“,Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />

Telefon <strong>02</strong>71 61647, Mobil: 0171-6206413<br />

E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />

Internet: www.durchblick-siegen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

1. und3.DienstagimMonatauch von 15.00bis 17.00Uhr<br />

redaktion:<br />

Anne Alhäuser;Maria Anspach; Ulla D'Amico; Helga Düringer;<br />

Ingrid Drabe (Veranstaltungen); Friedhelm Eickhoff (viSdP);<br />

Eberhard Freundt; Gerda Greis; Eva-Maria Herrmann (stellv.Redaktionsleiterin);Erich<br />

Kerkhoff;ErikaKrumm;Brigitte Lanko;<br />

HorstMahle; Werner Müller-Späth; Helga Siebel-Achenbach;<br />

Tessie Reeh;UlliWeber<br />

bildredaktion:<br />

Thomas Benauer; Hubertus Freundt; GudrunNeuser;<br />

Wolfgang Neuser; Rita Petri (Leitung);Tessie Reeh<br />

HÖrbucH-redaktion:<br />

derzeit nicht besetzt<br />

internet:<br />

Thomas Benauer; Tobias Kempfer<br />

an dieser ausgabe Haben ferner mitgewirkt:<br />

Anja Freundt; Hartmut Reeh; ErnstGöckus; OttoSchneider; Thorsten<br />

Heider; Eberhard Wagner; Erna Homolla; Matthias Neuser; Wolfgang<br />

Prietsch; Heinz Bensberg; Wilma Frohne; Elisabeth von Schmidtsdorf;<br />

Heinz Stötzel; Dieter Gerst; Stephan Schliebs, Hartmut Kriems<br />

gestaltung,satzund layout:<br />

Ingrid Drabe;Friedhelm Eickhoff;Eva-Maria Herrmann; Rita Petri<br />

Herstellung und druck: Vorländer,Obergraben 39,57072 Siegen<br />

Anzeigenanfragen: durchblick-siegen e.V. % 0171-6206413<br />

oder <strong>02</strong>71/61647; E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />

Es gelten die Mediadaten 12/2014 (www.durchblick-siegen.de)<br />

erscHeinungsweise:<br />

März,Juni, September, Dezember<br />

Verteilung:<br />

Helga Siebel-Achenbach (Ltg.); Hannelore Münch; Joachim Kraft<br />

Dr.Horst Bach; Gerd Bombien; Renate Tietze; Maximilian Lutz;<br />

RotraudEwert; Monika Müller; Christel Mahle; Gabi Schumacher;<br />

Herbert Jäppche; Hans Amely; Maju Becker; Waltraud Gottschalk;<br />

Katharina Felgitsch; Bärbel Breunig; Ulrike Kämpfer; Dieter Haas;<br />

Wolfgang von Keutz; Christel Schmidt undalleRedakteure<br />

auflage: 23.000 Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos<br />

aus: in Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der<br />

City-Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />

Inserationskunden, in öffentlichenGebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />

der Wohlfahrtsverbände undKirchen, in allen Rathäusern und<br />

Senioren-Sercicestellendes Kreises Siegen-Wittgenstein. Fürdie Postzustellungberechnen<br />

wir im Inland fürvier Ausgaben jährlich 8,00 Euro.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. DieRedaktion behält sich vor, eingesandte<br />

Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. UnverlangteBeiträge werden nicht<br />

zurückgeschickt. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Herausgebers gestattet.<br />

Gefördertdurch<br />

die Stadt Siegen<br />

und den Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

78 durchblick 2/<strong>2015</strong>


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