2015-02
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Autorenzeitschrift<br />
durch blick<br />
Nr. 2/<strong>2015</strong><br />
Seit 1986<br />
kostenlos<br />
… nicht nur für Senioren<br />
MEINUNGEN<br />
INFORMATIONEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
UNTERHALTUNG<br />
KULTUR<br />
Der kinDelsbergturm<br />
in kreuztal,<br />
beliebtes ausflugsziel<br />
Foto: Reinhard Becker<br />
Wanderwege in der Region Seite 18
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Buß &Coll.<br />
Dr. jur. Annette Buß<br />
Tätigkeitsschwerpunkt<br />
-Erbrecht<br />
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Inhaltsübersicht<br />
NachrichteN aus der regioN 6<br />
siegeN 15<br />
der KiNdelsbergpfad 18<br />
! israel - eiN WiederseheN 22<br />
straNdspielzeug 26<br />
sommergedicht 26<br />
! o sole mio 27<br />
muNdart voN gerda greis 28<br />
als ich demoKrat WerdeN musste 32<br />
eiN maNN mit vieleN gesichterN 34<br />
! idealisteN iN der pflege 36<br />
flüchtige begegNuNg 39<br />
WeNN eiN schrecKgespeNst WirKlichKeit Wird 40<br />
vorgestellt 42<br />
! taNte meta uNd die NachbarN 44<br />
eiNe idee begeistert 46<br />
! Kölbis-preis <strong>2015</strong> 47<br />
geheime pläNe uNd ihre folgeN 48<br />
es geht um die reNte -tricKbetrüger 50<br />
Wir doch Nicht! 51<br />
leseN ist KiNo im Kopf 52<br />
! der maler luciaN freud 54<br />
gedächtNistraiNiNg 56<br />
der verlust des himmels 58<br />
! zeit ist das grösste gescheNK 63<br />
das beste Kommt zum schloss 64<br />
hilcheNbacher musiKfest 66<br />
veraNstaltuNgeN im haus herbstzeitlos 67<br />
!veraNstaltuNgshiNWeise 70<br />
KatzeN 74<br />
der KommeNtar 74<br />
leserbriefe 76<br />
es fiel uNs auf /lösuNgeN 78<br />
zu guter letzt /impressum 78<br />
Aus der Redaktion<br />
Wirberichten in einem Beitrag über eine ganz außergewöhnliche Gruppe krebskranker<br />
Menschen im Siegener St. Marienkrankenhaus.Ineinem Nebensatz schreibt<br />
derAutor Dieter Gerst: „Die Hoffnung auf einen eigenen Raum hält an“.Diese Hoffnung<br />
schwindet zunehmend bei den schwerstkranken Menschen. Schlimmer noch,<br />
sie wechselt in Ohnmacht, und in Wutbei denen, die noch die Kraft dazu haben!<br />
Aus Gründen des Brandschutzes wurden in der ambulanten Onkologie desKrankenhauses<br />
bereits vor längerer Zeit Stellwände abgebaut. Dieser Sichtschutz stellte<br />
ein wenig Intimität her, weil er vor Besucherblicken schützte. Forderungen an die<br />
Krankenhausleitung, die Abteilung baulich so zu verändern, dass dort wieder menschenwürdig<br />
behandeltwerden kann,fandenbisher kein Gehör. Auch der durchblick<br />
erhielt auf Nachfrage keine lösungsorientierteAntwort. Es kommt noch schlimmer.<br />
Jüngst wurden auch noch Stühle gegen unbequeme Bänke ausgetauscht. „Ich sitze da<br />
wie in einer Bahnhofshalle, sechs Stunden lang. Bis die Infusion durchgelaufen ist, bin<br />
ich pitschnass geschwitzt, habe Krämpfe und Rückenschmerzen“, sodie engagierte<br />
Patientin, diegleichzeitig Ärzteund Personalder Klinikinden höchsten Tönen lobt.<br />
Ihnen nun viel Freude beim Lesen des neuen durchblick.<br />
Stark fürs Leben!<br />
UnsereWohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
möchtenmit Ihneninden<br />
nächsten, aktiven Lebensabschnitt<br />
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Siegen gem.GmbH<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 3
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Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Standortwechsel<br />
SeniorenServiceStellen Geisweid und Eiserfeld<br />
Siegen.<br />
„Mehr Beratung<br />
und<br />
Information<br />
für Ältere<br />
war das Ziel,<br />
als die Stadt<br />
Siegen 2009<br />
in vier Siegener<br />
Stadtbezirken<br />
Astrid E. Schneider<br />
Senioren-<br />
ServiceStellen vorstellte. Dieses Ziel<br />
haben wir erreicht“. Mit diesen Worten<br />
eröffnete Frau Bammann, Sozialdezernentin<br />
und zuständige Beigeordnete<br />
der Stadt Siegen, den neuen Standort in<br />
Geisweid. „SeniorenServiceStellen sind<br />
dezentrale, nachbarschaftliche Serviceund<br />
Anlaufstellen für ältere Menschen,<br />
deren Angehörige und Fachdienste. Hier<br />
werden ältere Menschen unterstützt, ein<br />
weitgehend selbstständiges und selbstbestimmtes<br />
Leben zu führen und möglichst<br />
lange den Verbleib in der eigenen<br />
Wohnung zu sichern“, soAstrid E. Schneider,<br />
Seniorenbeauftragte der Stadt Siegen.<br />
Montags findet von 10 bis 12 Uhr in<br />
Geisweid und jeden 3. Dienstag im Monat<br />
in Eiserfeld die Sprechstunde der<br />
Seniorenberater der Stadt Siegen statt.<br />
Sie beantworten z. B. Fragen zu unterstützenden<br />
Angeboten im Wohnumfeld,<br />
zur Finanzierung häuslicher Pflege, entlastenden<br />
Angeboten oder vermitteln<br />
den Kontakt zu weiteren sozialen Diensten<br />
oder Beratungsstellen. Daneben<br />
ist wichtigster ehrenamtlicher Akteur<br />
der Seniorenbeirat. Er versteht sich als<br />
Sprachrohr der Älteren und ist damit natürlich<br />
auch der richtige Ansprechpartner,<br />
wenn es um alltägliche Probleme<br />
des Alters und Alterns geht.<br />
Er bietet jeden Mittwoch in Geisweid<br />
in der Zeit von 10 – 12 Uhr seine Hilfe<br />
an und berät vor allem, wenn es um Probleme<br />
im Stadtbezirk geht. In Eiserfeld<br />
findet die Sprechstunde des Seniorenbeirates<br />
jeden 4. Dienstag im Monat von<br />
10 – 12 Uhr statt.<br />
Durch den Wechsel der SeniorenServiceStelle<br />
Geisweid und Eiserfeld finden<br />
ältere Menschen in zentraler Lage<br />
einen Ansprechpartner.<br />
●<br />
Beirat will mehr bezahlbaren Wohnraum<br />
Siegen. Das Arbeitsprogramm zur Umsetzung<br />
des Wohnungsmarktkonzeptes<br />
stand im Mittelpunkt der Beratungen<br />
einer Sitzung des Seniorenbeirates im<br />
Geisweider Rathaus. Dabei nahm sich<br />
das Gremium besonders des Handlungsfeldes<br />
Wohnen imAlter an. Henrik Schumann,<br />
Abteilungsleiter im Fachbereich<br />
Stadtentwicklung der Krönchenstadt,<br />
erläuterte die Umsetzungsplanungen.<br />
Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach hielt<br />
die Überlegungen für das betreute Wohnen<br />
für nicht ausreichend. Immer mehr<br />
ältere Menschen fragten gerade diese<br />
Wohnform in ihren unterschiedlichen<br />
Ausprägungen nach. Da erscheine ihm<br />
der geplante Bau eines kleineren Projektes<br />
mit rund 16 Wohneinheiten in<br />
einem Zeitraum von jeweils vier bis fünf<br />
Jahren als zu knapp bemessen. Das für<br />
die Entwicklung des Wohnungsmarktkonzeptes<br />
zuständige Planungsbüro hatte<br />
einen solchen Bedarf bis zum Jahre<br />
2030 prognostiziert. Das stellte der Vorsitzende<br />
hinsichtlich der immer größer<br />
werdenden Seniorenklientel nachdrücklich<br />
infrage. Auch die im Umsetzungsplan<br />
der Stadt Siegen vorgesehene Aktivierung<br />
von privaten Eigentümern für<br />
altersgerechte Modernisierungen und<br />
die damit verbundene Transparenz von<br />
Förderrichtlinien wurde vom Beirat hinterfragt.<br />
Viele ältere Menschen würden<br />
sich trotz Förderplänen einfach nicht<br />
mehr für eine neue Darlehnsaufnahme<br />
zur barriefreien Sanierung ihres alten<br />
Wohnhauses erwärmen können, so Dr.<br />
Horst Bach. Außerdem sei durch die<br />
Hanglage vieler Häuser ein Komplettumbau<br />
oft sehr kostspielig. Beiratsmitglied<br />
Dr. Jochen Münch forderte von<br />
der Stadt Siegen ein vermehrtes Zurverfügungstellen<br />
von Bauflächen und Anreize<br />
für Investoren, damit ein soziales<br />
und bezahlbares Wohnen insbesondere<br />
für ältere Menschen für die Zukunft<br />
gewährleistet wird. Der Seniorenbeirat<br />
begrüßte schließlich den Beschlussvorschlag,<br />
nach dem die Verwaltung beauftragt<br />
wird, die entsprechenden Maßnahmen<br />
durchzuführen.<br />
●<br />
6 durchblick 2/<strong>2015</strong>
In Siegen<br />
Weidenau im Gesundheitszentrum am Siegbogen<br />
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„Leichte Sprache“<br />
hilft vielen Menschen<br />
Siegen. Alle Menschen sollen am öffentlichen<br />
Geschehen teilhaben können.<br />
Dies ist für den Beirat der Menschen mit<br />
Behinderung der Universitätsstadt Siegen<br />
ein erklärtes Ziel. Um Texte besser<br />
verstehen zu können, gibt es die sogenannte<br />
„Leichte Sprache“. In der letzten<br />
Sitzung des Beirates wurde dieses Thema<br />
ausführlich behandelt. Eingeladen<br />
wurde Frau Dr. Stephanie Altjohann, die<br />
auf dem Gebiet viel Erfahrung durch ihre<br />
langjährige Tätigkeit in der Behindertenhilfe<br />
beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt<br />
Siegen-Wittgenstein/Olpe hat.<br />
„Für die Leichte Sprache gibt es feste<br />
Regeln, wie ein Text formuliert sein<br />
muss, damit alle ihn gut verstehen können<br />
und wie der Text aussehen muss,<br />
damit alle ihn gut lesen können,“ so die<br />
Referentin. Und weiter: „Eine Schriftart<br />
ohne Verschnörkelungen, große Buchstaben<br />
und genügend Zeilenabstand erleichtern<br />
das Lesen, kurze Sätze in einer<br />
einfachen Sprache und möglichst ohne<br />
Fremdwörter, machen das Verstehen<br />
leichter. Ebenso die Verwendung von<br />
erprobten „Bildern mit eindeutigen Situationen“<br />
passend zum Text.“ Sie wies<br />
darauf hin, dass das Prüfen von Texten in<br />
„Leichter Sprache“ durch Menschen mit<br />
Lernschwierigkeiten besonders wichtig<br />
sei, denn nur so ließe sich feststellen, ob<br />
der Text besser verständlich ist.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
wurde von Beiratsmitgliedern darauf<br />
hingewiesen, dass es zum Beispiel auf<br />
der Homepage der Stadt Siegen keine<br />
Dokumente in „Leichter Sprache“ gibt,<br />
obwohl das Behindertengleichstellungsgesetz<br />
das Einstellen von Erläuterungen<br />
in „Leichter Sprache“ fordert. Die Übergangsfristen<br />
sind bereits abgelaufen. Der<br />
Beirat der Menschen mit Behinderungen<br />
fordert seit langem, dass diese Verordnung<br />
auch beim Internet-Auftritt der Universitätsstadt<br />
Anwendung findet, damit<br />
Barrieren in der öffentlichen Kommunikations-<br />
und Informationswelt abgebaut<br />
werden. Wenigstens sind hier die Richtlinien<br />
für den Beirat in „Leichter Sprache“<br />
zu finden. In Kürze wird eine Neuauflage<br />
des Beiratsflyers erscheinen und auch<br />
eine Version in „Leichter Sprache“. #<br />
Birgit Rabanus, Vorsitzende des Siegener<br />
Beirats für Menschen mit Behinderung<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 7<br />
Autorenfoto
Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Angebote<br />
Senioren reisen<br />
Freikarten auch für Kultur unter freiem Himmel<br />
Theater für jedermann<br />
Ehrenamtliche für Kultur-Projekt gesucht<br />
Foto: Rita Petri<br />
Siegen. Seit vielen Jahren bietet der<br />
AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />
„Reisen mit Herz“ an. Die<br />
Reiseangebote sind besonders auf die<br />
Wünsche reisefreudiger Menschen in der<br />
zweiten Lebenshälfte ausgerichtet. Alle<br />
Fahrten werden von ehrenamtlichen Reisebegleitern<br />
betreut. Die An- und Abreise<br />
erfolgt mit hiesigen Busunternehmen.<br />
Den Katalog gibt es beim AWO-Kreisverband<br />
Siegen-Wittgenstein/Olpe unter<br />
% <strong>02</strong>71/33 86 – 167 oder per Mail: Reisen@awo-siegen.de.<br />
●<br />
Aktualisiert<br />
Seniorenbeirats-Hompage<br />
Siegen. Mitreißende Musik, faszinierendes<br />
Theater, Akrobatik und Tanz<br />
– Kultur weckt in jeder Hinsicht alle<br />
Lebensgeister. Doch Kultur live zu<br />
erleben ist vor allem Menschen, deren<br />
finanzielle Lage angespannt ist, nicht<br />
oder nur sehr selten möglich. An dieser<br />
Stelle möchte der AWO-Kreisverband<br />
Siegen-Wittgenstein/Olpe in Zusammenarbeit<br />
mit vielen Partnern aus dem<br />
kulturellen und sozialen Bereich in<br />
Kürze mit einem ehrenamtlichen Projekt<br />
weiterhelfen.<br />
„Wir wollen die kostenfrei zur Verfügung<br />
gestellten Eintrittskarten an<br />
Menschen mit geringem Einkommen<br />
vermitteln. Ihnen eine Teilhabe am<br />
kulturellen Leben zu ermöglichen, ist<br />
uns ein Anliegen“, so Matthias Hess,<br />
Referatsleiter der AWO-Bürgerdienste.<br />
Für diese Aufgabe werden Ehrenamtliche<br />
gesucht. Die freiwillig Engagierten<br />
sollten Freude an der Gewinnung von<br />
Kulturgästen haben, gerne mit dem<br />
Computer arbeiten und Interesse an<br />
Telefongespräche mit den Kulturgästen<br />
haben. Zum Aufgabenspektrum gehört<br />
der Kontakt zu allen Kulturschaffenden<br />
der Region, um regelmäßig Freikarten<br />
einzuwerben.<br />
„Die Ehrenamtlichen werden auf ihre<br />
Aufgabe vorbereitet und während des<br />
Einsatzes begleitet“, werben Anja Dillmann<br />
und Emetullah Hokkaömeroglu<br />
vom AWO-Service Ehrenamt. Interessierte<br />
können sich melden unter %<br />
<strong>02</strong>71/3386-280 oder E-Mail: ehrenamt<br />
@awo-siegen.de.<br />
●<br />
Siegen. Unter dem Motto „Wir sind für<br />
Sie da“, präsentiert der Seniorenbeirat<br />
Siegen seine neue Homepage, gestaltet<br />
von Brigitte Burk, mitverantwortlich<br />
für Öffentlichkeitsarbeit. Eingangs<br />
werden Mitglieder, Vorstand und Arbeitskreise<br />
vorgestellt, gefolgt von den<br />
Ansprechpartnern in den sechs Bezirken<br />
der Stadt. Aktuelle Informationen<br />
bilden einen weiteren Schwerpunkt, so<br />
etwa Veranstaltungen, Termine, Themen<br />
und Pressemitteilungen. Links<br />
führen zu anderen für Senioren wichtigen<br />
Gruppen und Einrichtungen.<br />
Schließlich ermutigen ein Kontaktformular<br />
sowie ein Gästebuch zu Anregungen,<br />
Rückmeldungen und Wünschen.<br />
(www.senioren-stadt-siegen.de) ●.<br />
TAXI<br />
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Inh. Patrick Lohse<br />
ZENTRALE: <strong>02</strong> 71 /870087<br />
Telefon: <strong>02</strong> 71 73373<br />
KTW: 0151 /11191062<br />
Krankentransporte<br />
–sitzend –Rollstuhltransporte –liegend –<br />
–sitzend –Rollstuhltransporte –liegend –<br />
Mit der Regiestelle Leben im Alter<br />
der Universitätsstadt Siegen<br />
8 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Nachrichten aus Siegen<br />
Wohnungsunternehmen<br />
gegründet 1909<br />
Besuch aus der Partnerstadt<br />
Siegen. Die Partnerschaft lebt: Zum<br />
wiederholten Male besuchten englische<br />
Seniorinnen und Senioren aus<br />
der Partnerstadt Leeds (früher Morley)<br />
ihre deutschen Freunde in Siegen. Der<br />
Gegenbesuch der Deutschen 2016 geschieht<br />
dann im 50. Jubiläumsjahr. Bei<br />
einem umfangreichen Besichtigungsund<br />
Begegnungsprogramm lernten sich<br />
die englischen Gäste und deutschen<br />
Gastgeber näher kennen. Der Besuch<br />
des Technikmuseums in Freudenberg<br />
und der Ausstellung des Rubenspreisträger<br />
Lucian Freud waren interessante<br />
Bestandteile des Programms. Beim<br />
Besuch des Historischen Haubergs in<br />
Veranstalterfoto<br />
Fellinghausen erfuhren die Engländer<br />
vieles über die jahrzehntealte Haubergswirtschaft<br />
im Siegerland.<br />
Besonders international wurde es<br />
bei einem Begegnungsnachmittag mit<br />
der spanischsprachigen und der italienischen<br />
Seniorengruppe sowie einem<br />
interkulturellen Chor, die mit Tänzen<br />
und Liedern aus verschiedenen Ländern<br />
das Miteinander gestalteten.<br />
Ein gemütlicher Abschluss der Begegnung<br />
fand auf dem Kindelsberg mit dem<br />
gemeinsamen Singen von deutschen und<br />
englischen Volksliedern statt, bis es dann<br />
bei der Verabschiedung hieß: We meet<br />
you next year in England! homa<br />
An der Alche 7<br />
57072 Siegen<br />
# Telefon: <strong>02</strong> 71/33 58 70<br />
# Fax <strong>02</strong> 71/ 3 35 87 23<br />
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Wohnstätten -<br />
genossenschaft<br />
Siegen eG<br />
Organisierte Fahrt<br />
zum 11. Deutschen Seniorentag<br />
Frankfurt / Siegen. Der Seniorentag,<br />
der von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />
ausgerichtet wird, findet im Congress<br />
Center der Messe in Frankfurt am Main<br />
statt. Neben der begleitenden Produktund<br />
Informationsmesse „SenNova“<br />
finden Vorträge, Diskussionen und Aktionen<br />
zu allen Themenbereichen des<br />
Älterwerdens statt.<br />
Die Regiestelle Leben im Alter der Universitätsstadt<br />
Siegen organisiert eine<br />
Tagesfahrt zur Messe. Dort erwartet die<br />
Teilnehmer ein umfangreiches Programm.<br />
Nach der feierlichen Eröffnung durch Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel besteht Gelegenheit,<br />
das Messegelände zu erkunden.<br />
Auf 8.000 m² Ausstellungfläche gibt<br />
es ein breit gefächertes Informationsangebot.<br />
Es werden kostenlose Gesundheitschecks<br />
angeboten, gemeinschaftliche<br />
Wohnformen und Generationen-<br />
Projekte vorgestellt. Die Besucher können<br />
sich über die Themen Gesundheit, Mobilität<br />
und Vorsorge informieren, an<br />
spannenden Expertenvorträgen teilnehmen<br />
und haben sogar die Möglichkeit,<br />
selbst mitzudiskutieren. Die SenNova,<br />
die sich als Messe für die 50+ Generation<br />
versteht, bietet außerdem Inspirationen<br />
für den Übergang vom Beruf ins<br />
Ehrenamt und attraktive Wettbewerbe<br />
und Gewinnspiele. Wer sich aktiv einbringen<br />
möchte, kann Bewegungsangebote<br />
wahr- oder am Gedächtnistraining<br />
teilnehmen.<br />
Der Bus startet am 2. 7 .<strong>2015</strong> um 8 Uhr<br />
vom Bismarckplatz Weidenau und fährt<br />
direkt zur Messe. Die Kosten für Eintrittskarte<br />
und Busfahrt betragen zzt. 27<br />
Euro (Reduzierung bei steigender Teilnehmerzahl).<br />
Anmelden können Sie sich<br />
in der Regiestelle Leben im Alter, %<br />
<strong>02</strong>71 404-2200. Die Teilnehmerzahl ist<br />
begrenzt. Die Rückfahrt ist um 18 Uhr<br />
ab Frankfurt.<br />
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Wir stellen Ihnen<br />
guten und sicheren<br />
Wohnraum zur Verfügung.<br />
Rufen Sie uns an<br />
oder besuchen Sie uns.<br />
Besucherzeiten:<br />
Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />
Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 9
Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Volkmar Klein, Abgeordneter Siegen-<br />
Wittgensteins für den Deutschen Bundestag,<br />
überreichte im Monat März in<br />
Berlin das neueste Buch des Künstlers<br />
Thomas Kellner an den Außenminister<br />
Frank-Walter Steinmeier. Das Buch<br />
„genius loci“ enthält Bilder von Indus-<br />
Impulstag<br />
Gesunde Ernährung und Bewegung im Alter<br />
trielandschaften im Siegerland und dem<br />
Ural. Die geschichtliche Verbindung und<br />
Parallelen zur heutigen Zeit werden thematisiert.<br />
Das Buch soll in den aktuell<br />
schwierigeren Zeiten an die besondere<br />
Verbundenheit der beiden Länder erinnern<br />
und somit neue Brücken schlagen.<br />
Neunkirchen. Zu einem Impulstag<br />
„Gesunde Ernährung und Bewegung im<br />
Alter“ hatte die Senioren-Service-Stelle<br />
Neunkirchen in Zusammenarbeit mit der<br />
BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Senioren Organisationen e.V.) eingeladen.<br />
Knapp<br />
30 Teilnehmer,<br />
die<br />
regelmäßig<br />
ältere<br />
Menschen<br />
betreuen,<br />
kamen zum<br />
DRK-Schulungszentrum<br />
in der<br />
Daadenbach<br />
in Neunkirchen,<br />
um an<br />
der ganztägigen<br />
Schulung teilzunehmen.<br />
Den Auftakt machte die Ökotrophologin<br />
Sabine Lacour aus Köln, die im<br />
Rahmen des Programms IN FORM zunächst<br />
die Grundlagen einer gesunden<br />
Ernährung im Alter darstellte. Die Teilnehmer<br />
sollten herausfinden, welche der<br />
Lebensmittel besonders empfehlenswert<br />
sind. Claudia Müller und Jörg Capito<br />
vom DRK-Mahlzeitendienst servierten<br />
mittags gesundes Essen. Dann übernahm<br />
das Ehepaar Wiehhoff vom Deutschen<br />
Turner-<br />
Bund die<br />
Regie. Das<br />
Paar demonstrierte<br />
mit viel Energie,<br />
mit<br />
welchen<br />
Übungen<br />
Gleichgewichtssinn,<br />
Beweglichkeit<br />
und<br />
Kondition<br />
trainiert<br />
werden sollten. Zudem wurde ein Training<br />
zur Prävention von Stürzen vorgestellt.<br />
Hier hielt es keinen der Teilnehmer<br />
mehr auf dem Stuhl, alle probierten<br />
die Übungen aus. Organisationen e.V.<br />
(BAGSO).<br />
●<br />
Chorproben<br />
verschoben<br />
Siegen. Nach fast sechs Jahren erfolgreicher<br />
Proben im Rathaus Weidenau<br />
musste der Interkulturelle Chor umziehen.<br />
Bei der letzten Vorstandssitzung<br />
wurde beschlossen, dass dem Chor das<br />
Spanische Zentrum in der St.-Michael-<br />
Straße 3 zur Verfügung steht. Der Chor<br />
zählt derzeit 39 Mitglieder, ist jedoch<br />
offen gegenüber neuen sangesfreudigen<br />
Menschen. Dabei sind nicht nur alle<br />
Senioren der Stadt Siegen, egal welcher<br />
Nationalität, herzlich willkommen, sondern<br />
auch altersübergreifende Bewohner<br />
sind eingeladen. Notenkenntnisse werden<br />
keine vorausgesetzt. Für eine qualifizierte<br />
und engagierte musikalische Leitung<br />
sorgen Ho, Thuc-Hien, aus Vietnam<br />
und ihr Stellvertreter Bruno Andreatta<br />
aus Italien. Die Proben werden dienstags<br />
um 17 Uhr im „Spanischen Zentrum“<br />
St.-Michael-Straße3, Siegen, fortgesetzt<br />
und dauern eineinhalb Stunden<br />
wöchentlich. Weitere Informationen %<br />
<strong>02</strong>732/27319 oder % <strong>02</strong>71/42517. ●<br />
Bürgerwünsche<br />
rasch erfüllt<br />
Siegen-Geisweid. Der Seniorenbeirat<br />
der Stadt Siegen konnte jetzt in Geisweid<br />
wieder auf dem kleinen Dienstweg zwei<br />
langgehegte Bürgerwünsche von Senioren<br />
erfüllen. Schon seit langem wurde<br />
insbesondere von älteren Menschen<br />
über zerstörte Scheiben an Wartehäuschen<br />
am Busbahnhof geklagt, sodass die<br />
dort angebrachten Sitzgelegenheiten bei<br />
widrigen Witterungsverhältnissen kaum<br />
genutzt werden konnten.<br />
Jetzt wurden die Scheiben endlich erneuert.<br />
Zudem fehlte an der kleinen Rampe<br />
zum Parkplatz im oberen Bereich der<br />
Rathausstraße (Rossmann-Parkplatz) ein<br />
behindertengerechtes Geländer für Rollstuhl-<br />
und Rollatorfahrer.<br />
Auch hier wurde Abhilfe geschafft und<br />
an der Rampe ein entsprechendes Geländer<br />
angebracht. Der Seniorenbeirat dankt<br />
insbesondere der Abteilung Straße und<br />
Verkehr für die zügige Umsetzung der<br />
beiden gerade für mobilitätseingeschränkte<br />
Menschen so wichtigen Anliegen. ●<br />
10 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />
Autorenfoto<br />
Autorenfoto
Nachrichten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Elisabeth Flick –100 Jahre<br />
Netphen. Die Senioren Service Stelle<br />
der Stadt Netphen hat mit der Fotodesignerin<br />
Verena Maier-Rübsamen ein ungewöhnliches<br />
Fotoprojekt initiiert. „Wir<br />
haben ältere Menschen aus unserer Stadt<br />
porträtiertund dabei beeindruckendeGesichter,strahlende<br />
Augen undFalten, die<br />
vomLeben erzählen, in Szene gesetzt und<br />
Ungewöhnliches Fotoprojekt<br />
Autorenfoto<br />
festgehalten.Eine kurzeLebensgeschichte<br />
begleitetdie Fotos“,berichtetEva Vitt<br />
vonder der Senioren Service Stelle.<br />
„Sensibel und einfühlsam,“ so erklärt<br />
VerenaMeyer-Rübsamenist sie mitihrer<br />
Kamera ganz nah an den älteren Menschenherangetreten<br />
und hat seine individuelle<br />
Schönheit und Ausstrahlung aufgenommen.<br />
„Dabei ist der Natürlichkeit<br />
und derAuthentizitätdes Einzelnen ganz<br />
besondere Aufmerksamkeit geschenkt<br />
worden. Ich habe die Menschen so dokumentiert,<br />
wie das Leben sie geformt und<br />
geprägt hat!“ Es sind beeindruckende<br />
Fotos entstanden.Die Ausstellung wurde<br />
am 7. Mai eröffnet und läuft offiziell<br />
bis zum 5. Juni in den Geschäftsräumen<br />
der Netphener Volksbank während der<br />
Öffnungszeiten. Sollte der Besucheransturm<br />
jedoch groß sein, wird die Ausstellung<br />
verlängert. Weitere Infos bei<br />
Eva Vitt von der Senioren-Service-Stelle<br />
der Stadt Netphen, % <strong>02</strong>738 603-145,<br />
E-Mail e.vitt@netphen.de. ●<br />
Gesundes Klima hinterlassen<br />
SVB-Förderprogramm<br />
Gesund und beweglich bleiben<br />
Praxis fürchinesischeMedizin<br />
Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />
Herborner Str. 2<br />
57250Netphen-Deuz<br />
Tel. <strong>02</strong>737/3180<br />
Akupunktur- und<br />
chinesische Heilkräuter bei<br />
• Augenerkrankungen<br />
•insbesondere<br />
Makuladegeneration<br />
•Erschöpfungs- und<br />
Anspannungszuständen<br />
•Befindlichkeitsstörungenund<br />
Bewegungsschmerz in<br />
allen Gelenken<br />
Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />
Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />
Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er -unter<br />
Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />
benötigt.<br />
Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />
anvertrauten Menschen als Einheit von<br />
Körper und Seele zu sehen.<br />
Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />
seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />
in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />
gefördert.<br />
Siegen. Die Siegener Versorgungsbetriebe<br />
unterstützen ihre Kunden beim<br />
Kauf einer Heimladestation fürElektroautos.<br />
Besitzer von E-Fahrzeugen, die<br />
sich eine Stromladestation fürZuHause<br />
anschaffen möchten, können im Rahmen<br />
des neuen E-Mobility-Förderprogramms<br />
zwischen 200 und 300 Euro erhalten.<br />
Der Zuschuss ist Teil des umfangreichen<br />
SVB-Förderpaktes „energieEF-<br />
FIZIENZ“, fürdas der lokale Versorger<br />
insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung<br />
stellt. „Das ökologische Verhalten der<br />
Siegener hat sich stark verändert“, sagt<br />
SVB-Vertriebsleiter Peter Weil. „Der<br />
Wunsch, der Nachwelt ein gesundes<br />
Klima zu hinterlassen, ist stärker geworden.<br />
Wirwollen den Bürgern bei der<br />
Suche nach erschwinglichen, umweltfreundlichenAlternativen<br />
so gut es geht<br />
zur Seite stehen.“ Aus diesem Grund<br />
schreiten die SVB mit ihrer Strategie<br />
zur Förderung des umweltfreundlichen<br />
Fahrens in Siegen konsequent voran.<br />
Nachdem der lokale Versorger bereits<br />
eine Strom- und eine Erdgastankstelle<br />
auf seinem Betriebsgelände errichtet hat<br />
und bei Projekten wie REMONET (regionales<br />
emobility netzwerk) der UniversitätSiegen<br />
als Umsetzungspartner aktiv<br />
geworden ist, treten die SVB mit dem<br />
neuen Förderprogramm nun direkt an<br />
ihre Kunden heran. „Elektroautos sind<br />
vor allem fürKurzstrecken ideal und<br />
es ist bequem, sie Zu Hause zu laden“,<br />
sagt Weil. „Die Anschaffung der hauseigenenStromladestation<br />
ist also relativ<br />
erschwinglich und wird durch unseren<br />
Zuschuss noch attraktiver.“<br />
Auf diese Weise wollen die SVB den<br />
Siegener Autofahrern einen weiteren<br />
Anreiz geben, auf innovative Elektroantriebe<br />
umzusteigen. Fragen beantwortet<br />
das SVB-Serviceteam unter<br />
% <strong>02</strong>71 3307-250. Infos gibt es auch<br />
online auf www.svb-siegen.de ●<br />
VILLA BOHN<br />
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Tagespflege in freundlichem,<br />
familärem Ambiente<br />
tagsüber sinnvoll betreut<br />
am Abend wieder im eigenen Haus<br />
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(Inhaber: Dr. med. H.-J. Kraemer)<br />
Tel. <strong>02</strong>737-592870<br />
Eigener Fahrdienst.<br />
Fast völlige Übernahme aller Kosten<br />
durch Ihre Krankenkasse.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 11
Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Zurechtfinden<br />
im Internet<br />
Siegen. Senioren ans Netz, dieses bewährte<br />
Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Siegener Seniorenbeirat und<br />
dem Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium<br />
startet in diesem Jahr erneut nach den<br />
Sommerferien.<br />
Auf dem Programm steht in erster Linie<br />
das Zurechtfinden im Internet, das<br />
Versenden von E-Mails sowie die Textgestaltung.<br />
Besondere Vorkenntnisse<br />
sind hier nicht erforderlich, man muss<br />
sich nur trauen und sich anmelden.<br />
Oberstufenschüler mit einschlägiger<br />
Erfahrung stehen wieder als Unterrichtende<br />
zur Verfügung. Gebühren<br />
werden keine erhoben. Die Schüler-<br />
Lehrer freuen sich jedoch nach jeder<br />
Unterrichtsstunde über einen kleinen<br />
Beitrag für die Klassenkasse.<br />
Voraussichtlicher Beginn: Letzte Augustwoche<br />
<strong>2015</strong>. Anmeldungen an:<br />
Stadt Siegen, Regiestelle Leben im Alter,<br />
Frau Hegewald,% <strong>02</strong>71/40422<strong>02</strong>.<br />
Auskunft erteilt auch Hans Amely,<br />
Vorstandsmitglied im Seniorenbeirat<br />
und Koordinator der Maßnahme,<br />
% <strong>02</strong>71/81417. #<br />
SERVICE-CENTER<br />
D-M Kfz.-Technik<br />
Dennis Michel<br />
Autorenfoto<br />
Schön, wie sich das Krönchen spiegelt. Diese Aufnahme gehört zu den Einsendungen.<br />
Siegen. „Senioren sehen Siegen“, unter<br />
diesem Motto hatte der Seniorenbeirat<br />
der Stadt einen Fotowettbewerb für ältere<br />
Mitbürger ins Leben gerufen. Weit<br />
über 100 Fotos sind zu den sieben unterschiedlichen<br />
Themenfeldern eingegangen.<br />
Die Fotos sind während der vier<br />
Jahreszeiten aufgenommen worden.<br />
Einsender nutzten die bis zum 31.<br />
März verlängerte Einsendefrist, um ansprechende<br />
und farbenfrohe Frühlingsmotive<br />
festzuhalten. Eine Vielzahl der<br />
Fotos ist originell, ausdrucksvoll und<br />
kreativ. Die Einsender haben die Gelegenheit<br />
genutzt, sowohl viele schöne<br />
Plätze abzulichten, aber auch durchaus<br />
Jury entscheidet<br />
Fotoausstellung geplant<br />
verbesserungswürdige Bereiche festgehalten.<br />
Über die Bewertung entscheidet<br />
nunmehr eine Jury unter dem Vorsitz<br />
der Beigeordneten und Stadträtin Babette<br />
Bammann. Neben Mitgliedern des<br />
Seniorenbeirates gehören Experten aus<br />
Presse und Siegener Fotokreis der Jury<br />
an. Die erstplatzierten Fotos werden mit<br />
Preisen prämiert, doch keiner der Einsender<br />
soll leer ausgehen. Es gibt eine<br />
Anerkennung für alle Beteiligten. Eine<br />
anschließende Ausstellung der ausgewählten<br />
Fotos ist geplant, die im Weidenauer<br />
Rathaus ihren Platz finden soll.<br />
Ein ausführlicher Bericht erfolgt in unserer<br />
nächsten Ausgabe. #<br />
Bargeld-Bringe-Service<br />
Siegener Seniorenbeirat findet Beachtung<br />
Fahrzeug-Umbau<br />
für Behinderte<br />
57078 Siegen<br />
Telefon: <strong>02</strong> 71 /3 03 98 09<br />
Fax: <strong>02</strong> 71 /3 03 98 11<br />
Verkauf Einbau Ser vice<br />
Foto: Hartmut Reeh<br />
Siegen. Auf der jüngsten Sitzung des<br />
Seniorenbeirates Siegen informierten<br />
zwei Mitarbeiterinnen der Sparkasse<br />
über die neuesten Entwicklungen im<br />
Bargeld-Bringe-Service. Dieser Dienst<br />
wurde nach der Schließung mehrerer<br />
Filialen eingerichtet. In erster Linie<br />
betroffen sind Senioren mit Gehproblemen<br />
oder sonstigen körperlichen<br />
Einschränkungen, des Weiteren profitieren<br />
Kunden mit begrenzter Mobilität.<br />
Deutliche Verbesserungen sind nunmehr<br />
zu verzeichnen im Bereich von Sicherheit,<br />
Kundenorientierung, individueller<br />
Beratung sowie Häufigkeit der Dienstleistung.<br />
Inzwischen machen über einhundert<br />
Kunden von diesem Angebot<br />
Gebrauch. Viele der Betroffenen erfüllen<br />
sich auch den Wunsch nach persönlicher<br />
Begegnung. Auch Hemmungen oder gar<br />
Ängste beim Besuch des Geldinstitutes<br />
– so die stellvertretende Vorsitzende Dr.<br />
Maria Czell – bleiben damit außen vor.<br />
Der Seniorenbeirat gab noch einige weitere<br />
Anregungen im Hinblick auf seniorenfreundlichere<br />
Barrierefreiheit.#<br />
12 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Technik<br />
für ein besseres Leben<br />
Sicherheit<br />
im Straßenverkehr<br />
Maßnahme<br />
in Planung<br />
Siegen. Daniel Aktas von der kommunalen<br />
Beratungsstelle des Kreises Siegen-<br />
Wittgenstein informierte den Siegener<br />
Seniorenbeirat zum Thema „Besser Leben<br />
durch Technik im Alter“. Oberstes<br />
Ziel sei, soder Referent, ein bestmöglichst<br />
langes Leben in den eigenen vier<br />
Wänden zu gewährleisten. Aufgabenbereiche,<br />
Adressaten sowie Beratungsfelder<br />
und Beratungsqualität standen im<br />
Mittelpunkt des Vortrages. Vielfältige<br />
technische Neuerungen, etwa im Sinne<br />
von Unfallprophylaxe, rascher Kontaktaufnahme<br />
in Notfällen sowie Erleichterungen<br />
im Haushalt wurden aufgezeigt.<br />
Auf Anregung des Seniorenbeirates wird<br />
die kommunale Beratungsstelle konkretes<br />
Anschauungsmaterial entwickeln,<br />
welches fürdirektund indirekt Betroffene<br />
veröffentlichtwerdensoll.<br />
●<br />
Foto: vsz-Olpe<br />
Siegen. Auf Initiative des Arbeitskreises<br />
Sicherheit und Verkehr sprach sich der<br />
Seniorenbeirat einstimmig für weitere<br />
praktische Veranstaltungen zum Verkehrssicherheitstraining<br />
für Vertreter<br />
der dritten Generation aus. Rechtliche,<br />
organisatorische und technische Vorgaben<br />
müssen noch mit allen Beteiligten<br />
erörtert werden. Nähere Informationen<br />
erfolgen zu gegebener Zeit. ●<br />
Siegen. Die bevorstehende Schließung<br />
des Lebensmittelmarktes Nahkauf im<br />
EKZ Geisweid war Gegenstand einer<br />
Anfrage, die der Seniorenbeirat an die<br />
Verwaltung gerichtet hatte. So seien<br />
zahlreiche ältere Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger in Sorge, dassihnen dann eine<br />
wichtige Einkaufsmöglichkeit im Geisweider<br />
Zentrum fehlen werde.<br />
Die Verwaltung will die Rahmenbedingungen<br />
für einen nahtlosen Übergang<br />
zu einem anderen Lebensmittelmarkt<br />
an Stelledes Nahkaufs erleichtern<br />
und verweist auf den geplanten Volldiscounter<br />
an der Stelle des bisherigen<br />
Parkdecks. Diese Maßnahme befindet<br />
sich noch in der Planungsphase. Nach<br />
Schließung des Nahkauf befindet sich<br />
im Geisweider Zentrum kein Lebensmittelgeschäft<br />
mehr.<br />
●<br />
Anerkennen und fördern<br />
Interkulturelle Seniorenarbeit<br />
Bonn. Zum Tag der älteren Generation<br />
spricht sich die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen<br />
(BAGSO) für eine interkulturelle Öffnung<br />
der Seniorenarbeit aus.<br />
Der Dachverband der deutschen Seniorenverbände<br />
weist auf das Engagement<br />
vieler älterer Migrantinnen und Migranten<br />
hin, das bereits heute vor allem<br />
in Verwandtschaft und Nachbarschaft –<br />
also in informellen Zusammenhängen –<br />
geleistet wird.<br />
Um ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
verstärkt auch fürein Engagement<br />
im „öffentlichen Raum“ zu gewinnen,<br />
bedarf es, so die BAGSO in einem<br />
heute veröffentlichten Positionspapier, den<br />
Wechsel von einer „Komm-Kultur“ zu einer<br />
„Kultur des Aufeinanderzugehens“.<br />
Migrantenselbstorganisationen<br />
sollten als entscheidende Schnittstelle<br />
anerkannt werden, um ein gemeinsames<br />
bürgerschaftliches Engagement von<br />
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund<br />
langfristig zu sichern. Auf erfolgreiche<br />
Initiativen und Projekte wie<br />
Kochkurse, Erzählcafés, Stadtteilerkundungen,<br />
interkulturelle Gärten oder<br />
Angebote zur Gesundheitsförderung<br />
wird verwiesen.<br />
Die Politik wird aufgefordert, die<br />
Entwicklung einer interkulturellen Seniorenarbeit<br />
durch Bereitstellung von<br />
Räumlichkeiten, Qualifizierungsangebote<br />
und sonstige gezielte Förderung zu<br />
unterstützen.<br />
Das vollständige Positionspapier steht<br />
ihnen unter www.bagso.de als Download<br />
zur Verfügung.<br />
●<br />
Heinz S. Langer<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 13
SeniorenServiceStellendes Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
Bad Berleburg<br />
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Poststr.42 57319 Bad Berleburg<br />
# h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />
Mo-Mi. u. Fr.8.30-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />
Do.8.30-12.30 Uhr und 14.00-18.00 Uhr<br />
Stadt Bad Laasphe<br />
Gisela Homrighause ! <strong>02</strong>752/909-153<br />
Mühlenstr.20 57334 Bad Laasphe<br />
# g.homrighause@bad-laasphe.de<br />
Mo,Di, Mi,Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />
Do.14.00-17.00 Uhr<br />
Gemeinde Erndtebrück<br />
Svenja Stracke ! <strong>02</strong>753/605-124<br />
Talstr.27 57339 Erndtebrück<br />
# s.stracke@erndtebrueck.de<br />
Mo-Do. 8.00-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />
Stadt Hilchenbach<br />
Gudrun Roth ! <strong>02</strong>733/288-229<br />
Markt13 57271 Hilchenbach<br />
# g.roth@hilchenbach.de<br />
Mo-Do. 8.30-16.00 Uhr<br />
Freitag 8.00-12.00 Uhr<br />
Stadt Kreuztal<br />
N. N. ! <strong>02</strong>732/51-0<br />
Siegenerstr.5 572223 Kreuztal<br />
#<br />
Mo-Mi. 8.30-12.00 u. 13.30-15.45 Uhr<br />
Donnerstag 8.30-12 u. 13.30-17 Uhr<br />
Freitag 8.30-13.00 Uhr<br />
Stadt Netphen<br />
EvaVitt ! <strong>02</strong>738/603-145<br />
Amtsstr.6 57250 Netphen<br />
# e.vitt@netphen.de<br />
Mo-Fr. 8.00-12.00 Uhr<br />
Stadt Freudenberg<br />
Heike Weigel ! <strong>02</strong>734/43-174<br />
MórerPlatz 1 57258 Freudenberg<br />
# h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />
Mo-Fr8.00-12.30 Uhr<br />
Di 14.00-16.00 Uhr u.<br />
Do14.00-17.00 Uhr<br />
Gemeinde Wilnsdorf<br />
Jutta Schmidt ! <strong>02</strong>739/8<strong>02</strong>-129<br />
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />
# j.schmidt@wilnsdorf.de<br />
Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />
Gemeinde Burbach<br />
Christine Sahm ! <strong>02</strong>736/45-56<br />
Eicher Weg13 57299 Burbach<br />
# c.sahm@burbach-siegerland.de<br />
Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />
Gemeinde Neunkirchen<br />
Bettina Großhaus-Lutz ! <strong>02</strong>735/767-207<br />
Bahnhofstr.3 57290 Neunkirchen<br />
# b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />
Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />
Stadt Siegen<br />
Manuela Krafft ! <strong>02</strong>71/404-2200<br />
Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />
# m.krafft@siegen.de<br />
Mo-Fr. 10.00-12.00 Uhr<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Ute Heyde<br />
Zukunftsinitiative<br />
Siegen-Wittgenstein2<strong>02</strong>0<br />
Programmleitung<br />
„Leben und Wohnen im Alter“<br />
Servicezentrum fürsoziale Beratung,<br />
Betreuung und Prävention<br />
Bismarckstr. 45,<br />
57076 Siegen<br />
"<strong>02</strong>71/333-2720 •E-Mail:<br />
lwa@siegen-wittgenstein.de<br />
14 durchblick 2/<strong>2015</strong>
staDtmauer von siegen<br />
Bauliches Kleinod in alten Stadtmauern<br />
Foto: Rita Petri<br />
„... aufwendig anden Pforten mit etlichen unterschiedlichen<br />
Thoren gegen das petardieren (angreifen)<br />
und überraschen bewahrt, sonste auch vom Schloss her<br />
mit etlichen Bollwerken befestigt“, so beschrieb Johann<br />
Textor, Verfasser der „Nassauischen Chronik“ im Jahr<br />
1617 die mittelalterliche Befestigung der Stadt Siegen 1) .<br />
Derumdas Jahr 1650 entstandene Merian-Stich von Siegen<br />
bestätigt die Darstellung Textors: Eine wehrhafte<br />
Mauer, unterbrochen durch mehrstöckige Türme, umschließt<br />
dieAltstadt vom Oberen Schloss bis zur Martinikirche,<br />
die erstmals im Jahr 1311 urkundlich erwähnt<br />
wird. Ganz deutlich erkennbar die Mühle ander Siegbrücke<br />
beim Aufgang zum Kölner Tor mit dem gespeichten<br />
Wasserrad.<br />
In der Urkunde vom 3. 6. 1311 wird Siegens älteste<br />
Kirche als „außerhalb der Mauern“ bezeichnet. Die<br />
Erweiterung der Stadtmauern unter Einbeziehung der<br />
Martinikirche erfolgte vermutlich in den Jahren 15<strong>02</strong><br />
bis 1511. 2 )<br />
Die Geschichte dieser Kirche ist in der Festschrift zum<br />
700-jährigen Jubiläum anschaulich dargestellt 3) .<br />
Vier Bruchsteinpfeiler tragen die Brücke, die in der<br />
Zeichnung von Jakob Scheiner, entstanden um 1850,<br />
mit stärkerer Wölbung präsentiert wird, als auf dem vorzitierten<br />
Merian-Stich.<br />
Die älteste Urkunde, die Siegen als Stadt erwähnt,<br />
datiert aus dem Jahr 1224 und behandelt die Rechte des<br />
Erzbischofs Engelbert von Köln imVerhältnis zu Graf<br />
Heinrich von Nassau. Zu diesem Zeitpunkt muss Siegen<br />
bereits Stadtrechte besessen haben. Die Verleihung von<br />
Stadtrechten war im Regelfall mit der Erlaubnis verbunden,<br />
eine Stadtmauer zu errichten,einen Markt abzuhalten<br />
und in der Stadt eine eigene Gerichtsbarkeitaufzubauen.<br />
Nach dem verheerenden Brand in Siegens Altstadt<br />
(Oberstadt) in der Nacht vom 13. 4. 1869 war ein großartiger<br />
Aufbau der Fachwerkhäuser gelungen, wie die<br />
Neiner-Bilder aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zeigen.<br />
Der Bombenangriffvom 16. 12. 1944 zerstörte 82 %der<br />
Stadtund erforderte umfangreiche Baumaßnahmen.<br />
Die auf dem Höhenzug zwischen Sieg und Weiß errichtete<br />
Stadt, auf dessen Bergspitze die Burg (Oberes<br />
Schloss) errichtetwurde, war durchdas Kölner,Marburger<br />
und Löhrtorsowie durch eine Anzahl kleinerer Pforten zu<br />
erreichen. Mächtige Bollwerke verstärkten die Tore und<br />
verbanden derenobereStockwerkemit dem Wehrgang auf<br />
der Stadtmauer.Die süddeutschen Städte Rothenburgund<br />
Nördlingen vermitteln noch heute das Bild einer mauerbewehrten<br />
Stadtbefestigung.Auf dem Merian-Stich lassen<br />
sichunschwer zehnWehrtürmeerkennen, die Bestandteil<br />
der Mauer waren. Insgesamt sollen 23 Türme vorhanden<br />
gewesen sein.<br />
Zeitweilig wurden die Stadttore nur gegen Zahlung<br />
eines Torgeldes geöffnet. Das geht aus einer Verfügung<br />
der Fürstlichen Landesregierung vom 15. 3. 1783 hervor,die<br />
am 19. 4. 1783 in den „Dillenburgischen Intelligenz-Nachrichten“<br />
bekannt gemacht wurde. 4) Es heißt<br />
dort u. a.:<br />
„... dass in der Stadt Siegen eine Torsperre, zum Besten<br />
der dasigen Armen- und Verpflegungsanstalten angelegt<br />
und darüber nachstehendes Reglement beobachtet werden,<br />
so wird solches hiermit zu jedermanns Wissenschaft<br />
gebracht.“<br />
Anfang des 18. Jahrhunderts verfielen Stadtmauern<br />
und Tore. Ihre wehrhafte Bedeutung hatten sie längst<br />
verloren, und zur Erhaltung einer scheinbar „überflüssigen<br />
Stadtmauer“ fehlte das Geld.<br />
Einen Eindruck von der Bedeutung der Stadtbefestigung<br />
vermitteln das Torhaus (heutige Stadtbücherei)<br />
sowie die Marburger Pforte, beide am Oberen Schloss<br />
gelegen. Die eisenbeschlagenen Torflügel fielen dem<br />
2. Weltkrieg zum Opfer. Ein Fußweg führt durch die<br />
Marburger Pforte, unterhalb des Schloss-Cafés, zum<br />
Brüderweg.<br />
Teilstücke der Stadtmauer, insbesondere im Bereich<br />
Kölner Tor/Martinikirche, sind in den letzten Jahren mit<br />
hohem Kostenaufwand saniert worden. Heinz Stötzel<br />
Quellen: 1) Textor, Johann; Nassauische Chronik, 1617, Nachdruck Bonn u. Fries 1994, Spezialbeschreibung<br />
der Grafschaft, Seite 8. 2) Bingener,Dr. Andreas; in „Jahrbuch fürregionale Geschichte<br />
2011“ (Festschrift 700 Jahre Martinikirche Siegen), Seite 32. 3) wie 2) und Beiträge weiterer Autoren<br />
auf 223 Seiten. 4) Dillenburger „Intelligenz-Nachrichten“ Seite 242 vom 19. 4. 1783.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 15
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Wenn man auf der Landstraße von Ferndorf aus in<br />
Richtung Dahlbruch mit demAuto unterwegs ist,<br />
dann passiert man nach kurzer Frist den Kreuztaler<br />
Stadtteil Kredenbach. Unweit der Ortseinfahrt weist<br />
auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Hinweisschild<br />
auf das örtliche Krankenhaus hin. Auf diesen Weg mit dem<br />
Namen „Altlohe“ lotst mich Prof. Dr.-Ing. Mathias Döring.<br />
Ich habe ihn am Kreuztaler Bahnhof abgeholt. Er will mir<br />
einige der wenigen noch vorhandenen Überbleibsel aus<br />
früheren Hüttenzeiten im Altloher Ortskern zeigen. Gleich<br />
das erste Fachwerkhaus rechts der Straße gehört zu diesen.<br />
Mein Mitfahrer zeigt auf das ungewöhnlich lange Bauwerk<br />
mit den Hausnummern 2 bis 6. „Seit dem Jahr 1718 wurde<br />
es als Hüttenmeisterhaus geführt, ist als Gebäude allerdings<br />
noch viel älter“, erklärt der Professor und ergänzt:<br />
„In früheren Zeiten war das Haus sogar noch um einiges<br />
länger.“ Wenig später fahren wir am alten Kohlenschuppen<br />
am Brücher Weg vorbei und stehen schließlich zwischen<br />
den beiden unteren der drei Loher Weiher.<br />
Der Kredenbacher Ortsteil Lohe präsentiert sich heute<br />
als eine Oase der Ruhe. Sieht man einmal von der zum<br />
Krankenhaus führenden Straße ab. Dabei war Lohe einst<br />
ein über die Grenzen des Siegerlands hinaus bekannter<br />
Industriestandort. Bereits im 15. Jahrhundert wurde über<br />
ihn berichtet. Früher als andernorts betrieb man hier sogar<br />
einen Hochofen mit Koksbefeuerung.<br />
Dass wir uns in Lohe befinden, hat einen guten Grund.<br />
Hier ist das Eingangsportal zum Kindelsbergpfad. Dass<br />
ich mit Mathias Döring unterwegs bin, kommt ebenfalls<br />
nicht von ungefähr. Wie man auf der Internetseite der Stadt<br />
Kreuztal nachlesen kann, wurde der Inhalt des Begleithefts<br />
dem Buch „Eisen und Silber – Wasser und Wald“ entnommen.<br />
Dieses leider vergriffene Werk handelt von den Gruben,<br />
Hütten und Hammerwerken im Bergbaurevier Müsen.<br />
Der im Harzvorland wohnende Professor ist der Verfasser.<br />
Autorenfoto<br />
Weil mir einiges im „Flyer“ unklar blieb, habe ich ihn angeschrieben.<br />
Glück muss man haben! Mathias Döring kommt<br />
als Vorstandsmitglied der „Deutschen Wasserhistorischen<br />
Gesellschaft“ im Verlauf einer Vortragsreise in Kürze in die<br />
frühere Heimat. Gerne möchte er sich mit mir treffen. Und<br />
so sitzen wir schließlich – richtig passend zum Thema – im<br />
Müsener Gasthof „Stahlberg“. Der kompetente Kenner der<br />
Materie plaudert lebhaft über seine Jugendzeit in Ferndorf.<br />
Mit den Schulfreunden unternahm er ungeachtet etwaiger<br />
Gefahren unzählige untertägige Forschungen. Das war in den<br />
50er Jahren. Damals waren alle Gruben noch offen. Vieles<br />
von dem Erzählten ist in den nachfolgenden Zeilen enthalten.<br />
In der Theorie bin ich nunmehr optimal versorgt. Doch<br />
auch in der Praxis sollte noch etwas Besonderes folgen.<br />
Bei einem Besuch im Kreuztaler Touristikbüro teile ich<br />
dem dortigen Leiter, Michael Häusig, mit, dass ich im<br />
Frühjahr den Kindelsbergpfad noch einmal abgehen will.<br />
Daraufhin schlägt dieser mir vor, die Wanderung gemeinsam<br />
mit ihm zu unternehmen. Sobald es die Witterung<br />
nach den Wintermonaten zulässt, macht er sich nämlich<br />
alljährlich auf die Socken und inspiziert den Pfad. Hocherfreut<br />
nehme ich Michael Häusigs Vorschlag an. Die Gelegenheit,<br />
einen Wanderweg einmal nicht aus der Sicht<br />
eines Wanderers, sondern aus der eines Betreibers zu sehen,<br />
bekommt man ja nicht alle Tage. Und so treffen wir<br />
uns zu meinem „Praktikum“ Ende März auf dem Wanderparkplatz<br />
beim Krankenhaus.<br />
Der Touristik-Boss kommt nicht alleine. Mitgebracht<br />
hat er Dirk Irle vom SGV Ferndorf-Kreuztal. Das ist der<br />
Wegbetreuer. Er beseitigt kleinere Schäden, malt die blass<br />
gewordenen Wegzeichen nach und er hat zudem die schönen<br />
hölzernen Wegweiser und Hinweisschilder am Pfad<br />
gefertigt. Mit der einstigen Planung des Wegs indes hatte<br />
er nichts zu tun. Diese Aufgabe übernahm seinerzeit Vereinskamerad<br />
Rudi Schmidt als SGV-Wegewart.<br />
18 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Die Wanderwege der Region<br />
Wie im Begleitheft empfohlen, wandern wir entgegen der<br />
Uhr oberhalb von Lohe auf einem Wiesenweg. Michael Häusig<br />
hat ein Smartphone als Diktiergerät dabei. Auf diesem<br />
will er alle Missstände festhalten. Vieles muss überprüft werden.<br />
Sind die 24 Stationstafeln, die auf Sehenswürdigkeiten<br />
und Besonderes hinweisen, noch alle an ihrem Platz? Haben<br />
böse Bubenhände eine der zahlreichen Info-Tafeln oder eine<br />
Bank beschädigt? Wurde vielleicht ausgerechnet ein Baum<br />
mit dem Wegzeichen das Opfer einer Kettensäge oder eines<br />
starken Windes? Wie bei zehn weiteren Wegen, die zu den<br />
„WanderHöhepunkten rechts und links des Rothaarsteigs“<br />
gehören, ist der Pfad mit dem „Wät“ markiert – dem von<br />
einem Kreis umschlungenen „W“ als erstem Buchstaben der<br />
WanderHöhepunkte. Mitgebracht hat der aus der Mühlbergsiedlung<br />
stammende Kreuztaler außerdem eine Greifzange.<br />
Den am Wegesrand liegenden Müll gilt es aufzusammeln.<br />
Nach dem Passieren eines schon in uralten Flurkarten<br />
verzeichneten „Weinbergs“ rücken nach kurzer Zeit<br />
die eingangs erwähnten „Loher Weiher“ ins Blickfeld. Sie<br />
verdanken ihr Dasein dem großen Wasserbedarf der Industrie.<br />
Hinsichtlich der Weihergröße stieß man in dem schmalen<br />
Loher Tal schnell an die natürlichen Grenzen. Daher<br />
wurden drei Weiher stufenförmig angelegt – einer immer<br />
wenige Meter höher als der nächste. Hierfür steht das Wort<br />
„Weihertreppe“. Mit dem angestauten Nass wurden mehrere<br />
der fünf Hütten und zwei Hammerwerke in Lohe sowie<br />
der Aherhammer und der Reckhammer<br />
(heute Fa. Bald) in Ferndorf versorgt.<br />
In den Betrieben erfolgte der Antrieb<br />
der Hämmer und sonstiger Maschinen<br />
mittels Wasserrädern. Entsprechend<br />
viel Flüssigkeit musste also vorhanden<br />
sein. Das vermochte der kleine Allersbach<br />
und die ihm zufließenden Rinnsale<br />
nur dank der Weiher zu leisten, die<br />
sich in den arbeitsfreien Tagen wieder<br />
füllten. Zu den Betrieben gelangte das<br />
Wasser durch Gräben, gemauerte Rinnen<br />
und aufgeständerte Holzrinnen,<br />
„Gefluder“ genannt.<br />
Unsere kleine Gruppe hat dieWeiher<br />
- und damit den tiefsten Punkt des Pfads<br />
- verlassen und wandert am Rande des<br />
urwüchsigen Loher Tals bergan. Dieses<br />
ist schon seit einem Vierteljahrhundert<br />
als Naturschutzgebiet ausgewiesen.<br />
Hier sind seltene Tier- und Pflanzenarten<br />
daheim. Auf dem Weg zum ersten<br />
Gipfel, der 616 Meter hohen Martinshardt,<br />
fallen die weitaus meisten der<br />
insgesamt über 500 zu erklimmenden<br />
Höhenmeter an. Es geht auf weichen<br />
Waldwegen und Trampelpfaden durch<br />
Fichten- und Laubwälder, einige Male<br />
kann man an deren Rand Ausblicke auf<br />
Autorenfoto<br />
Dahlbruch und Müsen halten. Ein optischer Höhepunkt findet<br />
sich im „Waldpark Brombach“, wo im lichten Gehölz<br />
ein richtig romantischer Rastplatz mit einem kreisrund gefassten<br />
Springbrunnen angelegt ist. Zuvor schon haben wir<br />
den Hauptweg zugunsten eines kurzen Abstechers zum Eisenerzbergwerk<br />
„Brüche“ einmal verlassen. Die einst hier<br />
stehenden Grubengebäude wurden vor vielen Jahren nach<br />
Müsen „umgesiedelt“. In einem Behälter auf dem nunmehr<br />
hier angelegten Rastplatz wird der Inhalt der bereits übervollen<br />
Mülltüte entsorgt. Hauptsächlich Papiertaschentücher,<br />
Zigarettenschachteln und Plastikbecherreste fasste<br />
der Greifer. Es wird nicht die letzte Leerung sein.<br />
Im Anschluss an der Bewältigung eines engen und steilen<br />
Anstiegs ist mit der Grube „Wilder Mann“ die einst<br />
größte Blei- und Zinkerzgrube im Bergrevier Müsen erreicht.<br />
An dieser Stelle zweigt eine „Felsenvariante durch<br />
die Müsener Klippen“ – „V1“ genannt – vom Pfad ab.<br />
Kein Wanderer sollte sich die zusätzlichen 300 Meter des<br />
„Umwegs“ entgehen lassen. Ins Auge fallen vor allem die<br />
mächtigen Abraumhalden des „Wilden Mannes“. Zu sehen<br />
sind auch Relikte der weithin berühmten Grube „Stahlberg“,<br />
einst größtes Bergwerk der Region. Die Qualität des<br />
hier über sechs Jahrhunderte lang (bis 1931) gewonnenen<br />
Eisenerzes mit seinem hohen Gehalt an Mangankarbonat<br />
eignete sich in besonderer Weise für die Herstellung hochwertigen<br />
Stahls.<br />
"<br />
Eingang zum Stollen „Gottessegen“ – die Grube dient heute<br />
der Wasserversorgung des Kindelsberg-Restaurants<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 19
Das unterste Becken einer Weihertreppe – Idylle am Loher Weiher<br />
Nun aber geht es stetig bergan zum eher rundlichen Gipfel<br />
der Martinshardt. Der höchste Punkt ist –zünftig, zünftig<br />
- mit einem hölzernen Gipfelkreuz ausgestattet. Wegen<br />
der hohen Bäume ist dieses leider nur aus der unmittelbaren<br />
Nähe zu sehen. Der lange Anstieg war schweißtreibend. Ein<br />
Päuschen und eine Eintragung ins Gipfelbuch sind angesagt.<br />
Geschwitzt wurde hier auch schon in den vergangenen Jahrhunderten<br />
- allerdings im durchlöcherten Berginnern. Tief<br />
unterhalb unserer Füße findet sich ein Streckennetz, das seinesgleichen<br />
sucht. Unzählige Gänge und Stollen sind in verschiedenen<br />
„Abbau-Etagen“ kreuz und quer angelegt. Zum<br />
Müsener Bergbau zählten im Zentralbereich rund 50 größere<br />
und kleinere Gruben. Sagenhaft! Leider kann bei der Vorstellung<br />
eines Wanderwegs dieser Stoff nicht in der ihm gebührenden<br />
Ausführlichkeit beleuchtet werden. Immerhin aber<br />
sei angemerkt, dass es in Müsen ein Stahlbergmuseum und<br />
ein Besucherbergwerk gibt, deren Besuch zu empfehlen ist.<br />
Weil etwa die Hälfte der Gruben am Wanderweg liegt,<br />
wäre sicherlich auch ein anderer Name für den knapp 15<br />
Kilometer langen Pfad möglich gewesen. Hierzu erübrigen<br />
sich freilich jegliche Diskussionen! „Bergmannspfade“<br />
zum Beispiel gibt es an vielen Orten. Alleine im Siegener<br />
Umland findet man die Bezeichnung mindestens viermal;<br />
„Grubenwege“ tauchen noch häufiger auf. Daher ist das<br />
Wort „Kindelsbergpfad“ mit seinemAlleinstellungscharakter<br />
und dem Verweis auf das Heimatsymbol der gesamten<br />
Umgebung eindeutig der richtige Name für diesen Weg.<br />
Eine knappe halbe Stunde nach der Martinshardt, wo<br />
man erst kürzlich eine kleine Wanderhütte erstellte, ist dieser<br />
sagenumwobene Kindelsberg mit dem am 26. Mai 1907<br />
eingeweihten Aussichtsturm erreicht. Die SGV-Abteilung<br />
Krombach plante und errichtete den Bau in einer Bruchstein-Mauerwerk-Ausführung.<br />
Der Turm wurde schon kurz<br />
nach seiner Fertigstellung<br />
das Wahrzeichen der Krombacher<br />
Brauerei. Ihr Bier<br />
vertrieb sie in den 20er und<br />
30er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
sogar als „Kindelsbergbräu“.<br />
Was einen auf den<br />
Durst und den Hunger und<br />
die Mittagspause bringt. Wir<br />
haben unsere Wanderung<br />
nämlich ohne die ansonsten<br />
übliche Rucksackverpflegung<br />
geplant. Wozu gibt es<br />
denn das ganzjährig geöffnete<br />
Rasthaus am Turm?! Die<br />
kulinarische Verwöhnung in<br />
der gemütlich eingerichteten<br />
Gaststätte jedenfalls ist perfekt.<br />
An Gesprächsthemen<br />
fehlt es auch nicht. Michael<br />
Häusig erzählt von der Eröffnung<br />
des Pfads am 21.<br />
Oktober 2007. Leider wurde<br />
das Wanderfest am 618<br />
Meter hohen Berg durch den<br />
damaligen Dauerregen etwas eingetrübt. Erörtert wird auch<br />
die Ungeheuerlichkeit der Idee einer Bezirksregierung, in<br />
Turmnähe Windkraftanlagen einzurichten.<br />
Bevor es wieder bergab geht, noch ein Tipp: Jeder Wanderer<br />
sollte als Tourhöhepunkt den Aufstieg zur Aussichtsplattform<br />
des 22 Meter hohen Turms einplanen. Die hier<br />
gegebene Fernsicht ist im Siegerland wohl nur an ganz,<br />
ganz wenigen Stellen vorhanden. Nicht nur die unmittelbar<br />
benachbarten Gemeinden im Bereich der Bäche Ferndorf<br />
und Littfe sind zu sehen, sondern das Blickfeld reicht über<br />
viele weitere Siegerländer Dörfer und Hügel bis hin zum<br />
Westerwald sowie zum Ebbe- und Rothaargebirge.<br />
Auf dem „Heimweg“ führt zunächst ein längeres und sehr<br />
steiles Bergabstück auf einen breiten Wirtschaftsweg, der als<br />
„Waldschadenspfad“ gekennzeichnet ist. Elf Infotafeln mit<br />
der Erläuterung von Waldschäden weisen hier seit zwanzig<br />
Jahren auf die Problematik des Waldsterbens hin. Nach den<br />
„Waldesruh-Hütten“ führt der Weg noch einmal an etlichen<br />
Grubeneingängen vorbei. Bei der „Sonnenberger Rötsche“,<br />
wo in der Nachkriegszeit die mutigsten unter den einheimischen<br />
Jugendlichen den steilen Abhang zum Skifahren<br />
nutzten, begrüßen wir einige fleißige junge Leute. Sie sind<br />
dabei, das beim Festumzug zum 125-Jährigen des TuS Ferndorf<br />
mitgeführte Modell der alten Turnhalle am Wegesrand<br />
zu optimieren. Aufgestellt wurde es unter enormem Aufwand<br />
bereits im Herbst 2014. Künftig können auch größere<br />
Gruppen das Hallenmodell als Wanderhütte nutzen.<br />
Auf dem letzten Stück ins Ferndorftal zweigt die Naturfreibad-Variante<br />
– „V2“ genannt – ab. Wie bei „V1“ sollte<br />
der Wanderer auch hier die Alternative der parallel verlaufenden<br />
Schotterpiste vorziehen. Der Waldpfad entlang des<br />
„Zitzenbachs“ ist wunderschön. Nicht nur in einem etwas<br />
tiefer gelegenen Weiher, sondern auch im Freibadwasser<br />
20 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />
Autorenfoto
entdecken wir einige Fische. Vorbei am Ortsrand von Ferndorf<br />
ist schließlich wieder der Ausgangspunkt erreicht.<br />
Die Bilanz der Wegkontrolle ist schnell gezogen. Glattweg<br />
alles, was eingangs an möglichen Missständen angedacht<br />
war,ist auch tatsächlich aufgetreten. Drei Bäume mit<br />
dem Wegzeichen waren umgesägt, das Glas einer Infotafel<br />
zerstört, etliche Bänke und sogar Tische reparaturbedürftig,<br />
dazu fehlten Stationstafeln. VomNachzeichnendes „Wäts“<br />
an manchen Stellen soll gar nicht geredet werden. Auf den<br />
Wegbetreuer Dirk Irle und auch auf den Baubetriebshof<br />
kommt einiges anArbeit zu. Als Ergebnis meines Praktikums<br />
ist mir klar geworden, dass die jährliche Überprüfung<br />
eines Wanderwegs durch den Betreiber nicht nur wichtig,<br />
sondern geradezu unumgänglich ist.<br />
Meine Bewertung: Knapp 40 Prozent der Strecke besteht<br />
aus mehr oder weniger schmalen Pfaden sowie aus<br />
Feld- und Wiesenwegen. Eine ganzjährige Begehung ist<br />
möglich, festes Schuhwerk sinnvoll. Die Wegzeichen sind<br />
optimal und ausreichend vorhanden. In fünf bis fünfeinhalb<br />
Stunden sollten die 15 Kilometer geschafft werden. Ungewöhnlich<br />
viele Rastplätze und Bänke könnten freilich die<br />
Verweildauer beeinflussen.<br />
Der (noch) nicht zertifizierte Kindelsbergpfad ist ein<br />
Wanderweg der besseren Güte, ein Weg, der vielen Premiumwegen<br />
in nichts nachsteht. Bevor wir uns trennten, habe<br />
ich daher dem Touristik-Chef Michael Häusig folgendes<br />
empfohlen: Die Passagen durch die Müsener Klippen undam<br />
Zitzenbachvorbei, derzeit als Varianten „V1“ und „V2“ ausgewiesen,<br />
sollten unbedingt zumHauptweg gehören. Bei den<br />
hierdurch wegfallendenSchotterstücken können die Wegzeichen<br />
entfallen.Dazu solltedas jetzigeBergab-Teilstück vom<br />
Kindelsberg zum Waldschadenspfad zugunsten eines schon<br />
vorhandenen (und anlässlich des Praktikums getesteten)<br />
Pfads direkt zuden Waldesruh-Hütten ersetzt werden. Hierdurch<br />
wird die Gesamtstrecke etwas kürzer und der Pfadanteilerhöht<br />
sich aufannähernd50Prozent. Undzum guten<br />
Schluss, so meinRat,solltedie Stadt zwei Fünfhundert-Euro-<br />
Scheine lockermachen und beim Deutschen Wanderinstitut<br />
dieZertifizierung zumPremiumwegbestellen. Ich freue mich<br />
schon darauf,den dann „geadelten“ Wegein weiteres Malzu<br />
erwandern. Versprochen!<br />
Ulli Weber<br />
menschlich,liebevoll, zuverlässig.<br />
Deine Menschliche<br />
Umgebung ist es,<br />
diedas Klima<br />
bestimmt.<br />
MarkTwain<br />
Foto:Hanne Weber<br />
Beim Praktikum: Der Wegewart, der Touristikchef<br />
und der Praktikant (v.li.)<br />
Pflegedienst Gerold Groos<br />
Brauersdorfer Straße 21· 57250 Netphen<br />
Telefon: <strong>02</strong>738-6789 · Fax: <strong>02</strong>738-351<br />
E-Mail:info@pflegedienst-groos.de<br />
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Vonallen Kranken- und Pflegekassen anerkannt.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 21
israel<br />
ein WieDersehen<br />
Jerusalem mit jüdischem Friedhof, Stadtmauer und Tempelberg<br />
Israel – nach sechs Jahren besuche ich das Land und die<br />
Freunde in unserem Partnerkreis Emek Hefer wieder<br />
einmal. Ich bin sehr gespannt, weiß ich doch aus eigener<br />
Erfahrung, wie viel sich schon alleine in einem einzigen<br />
Jahr dort verändert. Dieses Land ist permanent in einer<br />
rasanten Entwicklung.<br />
Nach der Wiederwahl Netanyahus fahre ich allerdings<br />
auch mit gemischten Gefühlen. Ob ich mit den israelischen<br />
Freunden offen darüber reden kann, dass viele ihrer Siegener<br />
Freunde sich einen anderen Wahlausgang und einen Politikwechsel<br />
gewünscht hätten? Nun, wir werden sehen. Ich<br />
weiß, es ist ein Riesenunterschied, ob ich in Israel lebe oder<br />
ob ich das Land und seine Politik von außen wahrnehme.<br />
Unsere Reisegruppe besteht aus 20 Personen, zum Teil<br />
Radfahrer und zum Teil Wanderer. Neben Wanderungen<br />
und Radtouren in unserem Partnerkreis Emek Hefer steht<br />
auch eine Busreise mit touristischen Zielen wie Haifa, Akko,<br />
Rosh Hanikra an der libanesischen Grenze, Nazareth,<br />
der See Genezareth und das Tote Meer mit Massada und<br />
natürlich Jerusalem auf dem Programm.<br />
Ein besonderes Merkmal des Austausches zwischen dem<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Emek Hefer in Israel<br />
– zwischen Haifa und Tel Aviv gelegen – ist, dass die Gruppen<br />
in Gastfamilien untergebracht sind. So kommen echte<br />
Begegnungen zustande, aus denen im Laufe der 40-jährigen<br />
Partnerschaft auch viele Freundschaften entstanden sind.<br />
Meine Gastgeberin Levia Hershkowitz ist vielen Siegenern<br />
bekannt. Sie hat viele Jahre den Austausch in Israel organisiert<br />
und besucht auch jetzt immer wieder Siegen. Für die<br />
meisten TeilnehmerInnen unserer Gruppe ist die Begegnung<br />
mit den Familien aber neu und ein Stück Abenteuer.<br />
In diesem Jahr fallen unsere Osterferien und das jüdische<br />
Passahfest zusammen. Das wird unsere Reise nicht unerheblich<br />
beeinflussen. Gleich am Anfang unseres Aufenthaltes<br />
wird in den Familien der Sederabend, der Beginn des jüdischen<br />
Passah-Festes, gefeiert und wir sind eingeladen mitzufeiern.<br />
Ein ganz besonderes Erlebnis für unsere Gruppe.<br />
Wir starten unser Programm im Partnerkreis mit einer<br />
Rad- und Wandertour am River Alexander. Mit dem hat es<br />
seine besondere Bewandnis. Ich habe diesen „River“ vor<br />
über dreißig Jahren als stinkendes kleines Rinnsal kennengelernt.<br />
Als deutsch-israelisches Projekt – das heißt, mit<br />
Unterstützung und Begleitung durch unseren Siegen-Wittgensteiner<br />
Partnerkreis – ist er heute ein sehr schöner kleiner<br />
Fluss mit wunderbar gestalteten Parkanlagen entlang<br />
der Ufer.Auch die damals schon vorhandenen Schildkröten<br />
fühlen sich sichtlich wohler. Mitglieder unserer Jugendfeuerwehren<br />
aus dem gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
haben hier einen tollen „Aktivpfad“ angelegt.<br />
Gedenktafel am River Alexander<br />
LandschaftspflegeundUmweltschutzspielenheuteinIsraeleineimmerwichtigerwerdendeRolle.Vonexistenzieller<br />
Bedeutung für das ganze Land ist die Wasserversorgung.<br />
Mit deutscher Unterstützung auf Kreis-, Landes- und Bundesebene<br />
wurde das mit internationalen Preisen bedachte<br />
Wasserprojekt in unserem Partnerkreis möglich. Zeev Hagali,<br />
ein „alter Hase“ im Austausch mit Siegen-Wittgenstein,<br />
hat der Gruppe das Wasserprojekt mit der hochmodernen<br />
Wasseraufbereitungsanlage vorgestellt und erklärt.<br />
22 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Reisen<br />
Einmal mit den Füßen in den See Genezareth<br />
Inzwischen deckt Israel seinen Wasserbedarf<br />
nur noch zu 30 % aus dem See Genezareth. Vor<br />
40 Jahren waren das noch 100 %. Trinkwasser<br />
wird heute in großen Meerwasser-Entsalzungsanlagen<br />
gewonnen. Das geklärte Gebrauchtwasser<br />
wird in riesigen Wasserreservoirs gesammelt<br />
und dient der Bewässerung in der Landwirtschaft.<br />
Das war neu für mich, eine großartige<br />
Entwicklung! Inzwischen konnte man sogar<br />
den Wasserpreis senken und das „überflüssige“<br />
entsalzte Meerwasser wird als Top-Trinkwasser<br />
verkauft. „Das lohnt sich also sogar“, erklärt<br />
Zeev mit verschmitztem Lächeln.<br />
Natürlich fährt man nicht ins Heilige Land,<br />
ohne wenigstens einen Teil der wichtigsten<br />
historischen Stätten zu besuchen. In Akko, der<br />
alten Kreuzfahrerstadt mit ihrem alten Markt<br />
und dem malerischen historischen Hafen, bekommen wir<br />
zu spüren, dass auch die Israelis Ferien haben. Es wimmelt<br />
hier nur so von Touristen, und so passiert es, dass unser Reisebus<br />
total zugeparkt wird. Es braucht über eine Stunde, bis<br />
unser Bus mit viel Geschick und viel Palaver wieder frei ist.<br />
Die Stunde fehlt uns. In Rosh Hanikra an der libanesischen<br />
Grenze kommen wir aber gerade noch rechtzeitig an, um<br />
die wunderschönen Grotten bewundern zu können.<br />
Wir übernachten in Nazareth und besuchen dort am nächsten<br />
Tag die Kirche der Heiligen Familie und die Kirche des<br />
Heiligen Josef. Es geht weiter zum Golan, wir sehen den<br />
schneebedeckten Hermon, militärisch wichtige Punkte auf<br />
dem Golan und kommen an den Kinnereth, den See Genezareth<br />
oder auch das Galiläische Meer genannt. Wir besuchen<br />
den Berg der Seligpreisungen, Kapernaum und die kleine Petruskirche<br />
am Ufer des Sees. Hier hält uns nichts, wir müssen<br />
wenigstens einmal mit den Füßen in den See eintauchen! Das<br />
Wasser fühlen, in dem Petrus gefischt hat, über das Jesus der<br />
Schrift nach gegangen ist!<br />
An all diesen Orten lässt unser Guide die entsprechenden<br />
Bibelstellen im Neuen Testament vorlesen. Das macht sie<br />
lebendig. Nebenbei bedauert er, dass die jungen Leute, die<br />
4 Autorenfotos<br />
Massada am Toten Meer<br />
heute aus Deutschland kommen, die Geschichten der Bibel<br />
nicht mehr kennen. Das erstaunt den jüdischen Guide sehr,<br />
ist doch das Studium der Bibel ein unerlässlicher Teil jüdischer<br />
Kultur und Bildung.<br />
Es gäbe hier noch so viel mehr zu sehen und zu besuchen,<br />
aber auch hier bremst uns der Zeitverlust durch den Urlaubsverkehr<br />
aus: Unser Bus beweget sich endlos im „stop and go“<br />
um den See Genezareth herum, Richtung Jerusalem.<br />
Jerusalem, die goldene Stadt! Egal, wie oft man schon<br />
hier gewesen ist, es ist immer wieder ein bewegender Moment,<br />
wenn man die Altstadt mit ihren Mauern und der<br />
goldenen Kuppel des Felsendoms vor sich liegen sieht, ein<br />
absolutes Gänsehautgefühl! Am Abend genießen wir die<br />
Gastronomie in der Neustadt, die Atmosphäre der geschäftigen<br />
Jaffa Street und überhaupt, endlich hier zu sein.<br />
Am nächsten Tag geht unsere Busfahrt erst einmal ans<br />
Tote Meer und nach Massada. Von 850 m über dem Meeresspiegel<br />
geht es hinab auf 420 m unter dem Meeresspiegel,<br />
ein absoluter Klimawechsel. Massada, die Festung der<br />
Makkabäer, die von den Römern erobert wurde, steht für den<br />
Widerstandswillen Israels: Nie wieder Massada, heißt es.Als<br />
die Römer die hoch liegende Festung endlich erobert hatten,<br />
fanden sie nur noch die Leichen der Bewohner vor. Um der<br />
Gefangenschaft und Sklaverei Roms zu entgehen, töteten<br />
die Menschen sich selbst, eine sehr bewegende Geschichte.<br />
Nach der Schoa im 20. Jahrhundert ist „Nie wieder Massada“<br />
zum Leitspruch des israelischen Volkes geworden.<br />
Dann: Baden im Toten Meer. Das hat nun gar nichts mit<br />
heiligen oder historischen Stätten zu tun. Das ist einfach ein<br />
Muss, wenn man schon einmal da ist. Sich mit Schlamm<br />
beschmieren, auf dem Wasser liegend die Zeitung lesen,<br />
Fotos machen und vor allen Dingen aufpassen, dass man<br />
die Salzlake nicht in die Augen bekommt. Was ich bisher<br />
nicht wusste – am Toten Meer braucht man kein Sonnenschutzmittel:<br />
Es gibt hier keinen Sonnenbrand! Wir befinden<br />
uns am tiefsten Punkt der Erde.<br />
Zurück nach Jerusalem. Diesmal haben wir Glück, die<br />
riesigen Staus, bedingt durch eine Großbaustelle, befin- "<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 23
Luxushotel Notredame de Zion<br />
den sich auf der Gegenspur. Der Abend in Jerusalem: Unser<br />
Guide nimmt uns mit auf die Dachterrasse des Luxushotels<br />
Notredame de Zion. Wunderschön und bewegend, der Blick<br />
über die erleuchteteAltstadt bei Vollmond. Und es ist Pessah:<br />
Ich habe in Jerusalem noch nie so viele orthodoxe Familien<br />
gesehen, die am Abend mit ihren Kindern in der Stadt flanieren.<br />
Der Vater schiebt den Kinderwagen, die noch relativ<br />
junge Mutter ist sichtbar schwanger und sechs bis zehn Kinder<br />
(eigene) laufen in ihrem Gefolge.<br />
Unser Jerusalem-Tag ist geprägt vom Besuch derAltstadt<br />
und der Heiligen Stätten. Wir besuchen die Grabeskirche, im<br />
koptischen Viertel eine koptische Kirche, das jüdische Viertel,<br />
und über die Via Dolorosa geht es zur Klagemauer. Die<br />
Menge der Menschen auf dem Platz vor der Klagemauer war<br />
überwältigend. Eine große betende Masse. Wir versuchen<br />
trotzdem die Klagemauer zu erreichen. Laut Guide darf jeder<br />
nur einen Wunsch auf einen Zettel schreiben. Den steckt<br />
man in eine der Ritzen der Mauern, in der Hoffnung, dass er<br />
erhört wird. „In Israel muss man die Ellenbogen benutzen“,<br />
wurde uns erklärt. Nun, hier ist das sicher so. Unmittelbar vor<br />
der Mauer stehen dicht gedrängt drei Reihen von betenden<br />
Frauen. Mein Arm ist nicht lang genug, um über die Frauen<br />
hinweg die Mauer zu erreichen. Ich habe aber einen Auftrag,<br />
bzw. ein Versprechen einzulösen. Doris aus unserer Gruppe<br />
hat Chuzpe genug und einen langen Arm, um über die drei<br />
Reihen hinweg meinen Zettel in eine Mauerritze zu pulen,<br />
gelobt sei der Ewige! Ein halber Tag für Alt-Jerusalem, das<br />
geht eigentlich gar nicht. Man muss einfach wiederkommen.<br />
Am Nachmittag besuchen wir das Herzlmuseum mit<br />
seiner beeindruckenden Präsentation zur Geschichte des<br />
Zionismus. Durch die Anlagen des Herzlberges laufen wir<br />
zur Gedenkstätte Yad Vashem. Im Park bereitet man sich<br />
schon auf die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag vor.<br />
Dann Yad Vashem. Die fast dreistündige deutschsprachige<br />
Führung durch die Holocaustgedenkstätte habe ich diesmal<br />
nicht mitgemacht. Ich war schon viele Male dort. Den großen<br />
physischen und psychischen Anforderungen fühlte ich mich<br />
diesmal nicht gewachsen. Es ist auch gut, alleine durch den<br />
„Garten der Gerechten“ und durch das „Haus des Kindes“<br />
zu laufen, ohne Ablenkung. Für die Gruppe war es ein sehr<br />
bewegendes Erlebnis dank einer kompetenten und sehr einfühlsamen<br />
Begleitung. Das alles sehen und hören zu können<br />
und sich nicht ausschließlich elend und schuldig zu fühlen,<br />
war für einige eine besondere Erfahrung.<br />
Das moderne Israel erleben wir in Haifa und Tel Aviv.<br />
Gut, auch Haifa hat seine religiösen Seiten. Besonders beeindruckend<br />
sind die Bahai-Gärten, wunderschöne Gartenanlagen,<br />
wie mit Zirkel und Nagelschere bearbeitet,<br />
unglaublich. Mittendrin der Bahai-Tempel, Zentrum einer<br />
sehr toleranten, humanen Mischreligion.<br />
Bedeutend sind Industrie und der Hafen, touristisch interessant<br />
ist die Deutsche Kolonie der Templer am Fuße der<br />
Bahai-Gärten. Tel Aviv ist dann das absolute Gegenstück zu<br />
Jerusalem, das moderne Babylon für orthodoxe Juden. Wir<br />
erleben Tel Aviv im Regen, aber das ändert nichts an der total<br />
anderen, sehr modernen und lebendig-quirligenAthmosphäre.<br />
Bei unserem Ausflug auf den Karmel haben wir eine<br />
ganz besondere Begegnung: Nach einer Führung durch das<br />
Karmeliter-Kloster besuchen wir zwei Drusendörfer, Usafia<br />
und Dalia del Carmel. In Usafia unterhalten einige Frauen ein<br />
kleines Museum, das die Lebensweise der Drusen darstellt.<br />
Wir werden mit einem ganz besonderen Getränk bewirtet, das<br />
sehr „gesunde“ Wirkungen haben soll. Ich habe schon früher<br />
Begegnungen mit Drusen in Israel erlebt, sogar eine drusische<br />
Hochzeit, aber diesmal erfahre ich mehr über die Drusen und<br />
ihre Geheimreligion als je zuvor (siehe Kasten rechts).<br />
Den Abschluss unserer touristischen Erlebnisse bildet am<br />
letzten Tag Cäsarea. Auch hier habe ich den Vergleich von<br />
40 Jahren Ausgrabung und moderner touristischer Aufbereitung.<br />
Ein beeindruckender Film über die Geschichte und visuelle<br />
Gestalten der Geschichte, die befragt werden können:<br />
Heimatmuseum im Drusendorf Usafia<br />
24 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Auf den Golanhöhen mit Blick zum schneebedeckten Hermon<br />
Medienmäßig sind die Ausgrabungsstätten inzwischen spitzenmäßig<br />
aufbereitet, besonders Cäsarea. Als uns aber nach<br />
den obligatorischen Vorführungen nur noch eine Kaffeepause<br />
von 30 Minuten angeboten wird, rebellieren wir und<br />
nutzen die kurze Zeit, das beeindruckende Hippodrom und<br />
das heute für Konzerte und Aufführungen wieder benutzte<br />
Amphitheater am Meer aufzusuchen. Meine Kritik: Ich fahre<br />
nicht nach Israel, um mir dort beeindruckende Filme über die<br />
historischen Stätten anzuschauen.<br />
Das kann ich auch zu Hause haben.<br />
Ich will den Ort selbst sehen und<br />
spüren, ich will mir selbst vorstellen<br />
können, wie es früher vielleicht<br />
war. Ich gestehe, ich war zornig;<br />
aber gleichzeitig auch froh,dass wir<br />
selbst die Initiative ergriffen und die<br />
kurze Zeit genutzt haben.<br />
Ganz privat ist es mir gelungen,<br />
alle die Freunde wiederzusehen,<br />
die ich auch treffen wollte. Es war<br />
äußerst wichtig, die alte Verbundenheit<br />
neu zu erleben. Die Kinder<br />
sind heute erwachsene Menschen.<br />
Es sind heute die Enkelsöhne, die<br />
im Militär sind und um die bei militärischen Einsätzen gebangt<br />
wird. Es war wichtig, sich wieder deutlich zu machen,<br />
dass die Freunde dort kein behütetes Leben kennen wie wir,<br />
sondern dass sie einer ständigen Bedrohung ausgesetzt sind.<br />
Und es wird wieder verständlich, dass auch sie doch „nur“<br />
ein normales Leben führen möchten. Da macht dann auch<br />
die ganz klare Ansage unseres Guides sehr nachdenklich, der<br />
Unser drusischer Guide auf dem Karmel<br />
sagt, dass in der arabischen Welt nur eines zählt: Stärke! Wer<br />
sie nicht hat, wer sie nicht zeigt und demonstriert, der wird<br />
unterdrückt, auch in der eigenen Familie. „Da ist kein Raum<br />
für Demokratie“, ist seine Aussage. Die Geschehnisse in den<br />
Ländern des Nahen Ostens scheinen ihm in erschreckender<br />
Weise Recht zu geben. Ich habe das nicht zum ersten Mal so<br />
gehört. Auch im letzten schrecklichen Krieg im Gazastreifen<br />
hat nach dem Rückzug Israels die Hamas diesen Rückzug als<br />
ihren eigenen Sieg proklamiert.<br />
Wir werden es wohl nie wirklich<br />
verstehen, was da passiert. Keiner<br />
in dieser Region der Erde glaubt<br />
noch an einen wirklichen Frieden,<br />
aber alle sehnen sich nach einer<br />
friedlichen Koexistenz.<br />
Meine Sorge, nicht mit den<br />
Freunden über Politik reden zu<br />
können, hat sich in Nichts aufgelöst:<br />
Auch sie haben auf einen<br />
Regierungswechsel gehofft. Aber<br />
im Gegensatz zu uns warten sie<br />
4 Autorenfotos<br />
eher gelassen ab, was jetzt bei einer<br />
neuen Regierungsbildung herauskommt.<br />
„Man weiß nie …“.<br />
Zu Israels Normalität gehört die ständige Ungewissheit, die<br />
Unsicherheit, was morgen sein wird. „We live an unprotected<br />
life“, aber sie versuchen, es so gut wie möglich zu leben. Wer<br />
will es ihnen verwehren?<br />
Israel, eine ganz besondere und auch schwierige Freundschaft,<br />
die fast zu einseitiger Parteinahme zwingt. Ein innerer<br />
Konflikt, der bleibt.<br />
Anne Alhäuser<br />
Die Drusen sind eine geschlossene Religionsgemeinschaft. Es gibt keine Missionierung und es ist auch keine Konversion<br />
möglich, man wird hineingeboren. Es ist auch nicht möglich, außerhalb der Religion zu heiraten. Wer Partner heiratet, die nicht<br />
drusisch sind, wird total aus der Gemeinschaft und seiner Familie ausgestoßen. Nach einer Scheidung wird man aber wieder als<br />
vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft aufgenommen.<br />
Mit 15 Jahren entscheidet man sich, ob man religiös leben will oder nicht. Entscheidet man sich für ein religiöses Leben,<br />
wird man in den sehr strengen Regeln unterrichtet und verpflichtet sich, sie einzuhalten. Kein Alkohol, kein Rauchen. Es wird<br />
nur 2 x in der Woche gebetet, keine Predigt. Dazu kommt man in einem sehr schlichten Raum zusammen. Der Glaube an Gott<br />
steht nicht im Vordergrund. Wichtiger als der Glaube an Gott ist das gute Miteinander in der Gemeinschaft. Männer und Frauen<br />
sind gleichberechtigt, aber die Frauen suchen sich die Männer aus und haben auch das Recht, sich wieder scheiden zu lassen.<br />
Wer sich für ein nicht religöses Leben entscheidet, bleibt trotzdem vollwertiges Mitglied der drusischen Gemeinschaft.<br />
Man kann sich auch später immer noch entscheiden, religiös zu leben. Unser drusischer Guide zum Beispiel, ein studierter<br />
Mann, lebt nicht religiös, denkt aber darüber nach, es später im Alter doch zu tun. Man erkennt die religiösen Drusen an<br />
ihrer Kleidung: schwarz und weiße Kopfbedeckung.<br />
Die Drusen sind dem Land gegenüber, in dem sie leben, absolut loyal. Sie leben heute zum Teil im Libanon,in Syrien<br />
und in Israel.<br />
Mehr bei Wikipedia.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 25
Das stranDspielzeug<br />
Foto: Gottfried Klör<br />
Der kleine hellbraune, Welpe hatte beige oder fast<br />
schon weiße Pfoten. Er kam auf einem abgelegenen<br />
Bauernhof in einem viel zu großen Wurf zur Welt.<br />
Als seine Vierbeinerfamilie entdeckt wurde, brachte es keiner<br />
übers Herz, die Hundebabys verschwinden zu lassen. Nach<br />
und nach wurden alle adoptiert, bis auf den einen. Sie fand<br />
ihn in einem ziemlich verwahrlosten Zustand. Doch schnell<br />
entschied sie, ihn zu behalten. Ab diesem Zeitpunkt waren<br />
die beiden unzertrennlich. Er war der Letzte seines Wurfs und<br />
nun ihre Nummer eins. Sie nannte ihn Primus.<br />
Während des Sommers lebten sie beide direkt am Meer.<br />
Das war einerseits ideal, denn sie arbeitete als Fotografin.<br />
Andererseits erschwerte Primus oft ihre Arbeit, weil er nicht<br />
von ihrer Seite wich. Öfters, wenn sich eine Gelegenheit für<br />
eine Aufnahme bot, war er zur Stelle und ungewollt mit im<br />
Bild. Jedoch ein Versuch, ihn mal ganz alleine abzulichten,<br />
gestaltete sich auch sehr schwierig. Nur ein einziges Mal, als<br />
Primus am Strand ein Spielzeug gefunden hatte, gelang es<br />
ihr. Und diesen Erfolg verdankte sie einem alten, angespülten<br />
Plastikkorb.<br />
Ulla D’Amico<br />
sommertraum<br />
von Helga Düringer<br />
In der Blumenwiese liegen,<br />
schauen hoch zum Himmelszelt,<br />
staunen wie die Wolken fliegen<br />
über uns`re weite Welt!<br />
Dem Gesang der Vög`lein lauschen,<br />
träumen in den Sommertag,<br />
wo plätschernd kühle Bächlein rauschen<br />
vergessen einmal Sorg` und Plag`!<br />
Bräunen lassen von der Sonne,<br />
Wärme spüren auf der Haut,<br />
kleines Glück, große Wonne,<br />
wenn man sich zu träumen traut!<br />
Bunte Schmetterlinge schweben,<br />
Drachenflieger steigen auf,<br />
feiern heute pures Leben,<br />
lassen den Gefühlen Lauf!<br />
Tänzelnd wippt eine Libelle,<br />
phosphorfarben - grün und blau,<br />
ab und zu, gar auf der Stelle,<br />
bietet sie uns ihre Schau!<br />
Mücken spielen in der Luft,<br />
wie in voller Heiterkeit,<br />
betört von schwerem Blütenduft,<br />
ja, es ist Sommerzeit!<br />
26 durchblick 2/<strong>2015</strong>
o sole mio!<br />
von Helga Düringer<br />
Foto: Fotolia<br />
Der Kunibert aus Bettelhausen,<br />
brettert ohne Rast und Pausen,<br />
am Stau vorbei bis hin zum Brenner,<br />
Italien ist bei ihm der Renner!<br />
Auf seiner Harley, Ziel ist klar,<br />
erreicht er bald die Adria.<br />
Seine Freude ist gar groß,<br />
Cattolica lässt ihn nicht los!<br />
Nun steht er da in Siegespose,<br />
in seiner blauen Badehose.<br />
Er zeigt gern seine Sonnenseite,<br />
ganz schamlos und in voller Breite!<br />
Große Freiheit, Blick auf`s Meer,<br />
er kommt zum zehnten Mal schon her.<br />
Am Tage pflegt er seinen Body<br />
und abends tanzt er flott mit Lotti!<br />
Er hat schon vieles ausprobiert,<br />
doch hier lebt sich`s ganz ungeniert,<br />
von allen Zwängen stets befreit,<br />
genießt er seine Urlaubszeit!<br />
So aalt er gerne sich am Strand,<br />
bis er knackig braun gebrannt,<br />
mit einem Lächeln im Gesicht,<br />
blickt er hinein ins Sonnenlicht!<br />
Im Flirten ist er Spitzenreiter,<br />
das beherrscht er wie kein Zweiter!<br />
Zu den Nixen stets galant,<br />
ist er bis Rimini bekannt!<br />
Sein Lied, das Celestano singt,<br />
von drüben aus der Strandbar klingt.<br />
«Azurro - Azurro,» heißt es da,<br />
blauer Himmel wunderbar!<br />
Pasta und Pizza, ein Genuss,<br />
isst er meist im Überfluss!<br />
Den guten «Vino» dann am Abend,<br />
findet er besonders labend!<br />
Später dann, bei Mondenschein,<br />
bleibt Kunibert nicht lang allein.<br />
Als Wonneproppen, das ist klar,<br />
bereichert er die Adria!<br />
So schwelgt er hier im Urlaubsglück<br />
und kommt im nächsten Jahr zurück!<br />
O sole mio!<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 27
Mundart von Gerda Greis<br />
Decke on Denne<br />
„Li“<br />
Et get Li, di konn ässe on ässe, sech follschdobbe<br />
bes oawe hin on wearn ewerhaubt net<br />
decke d‘rbi. He foar all di annern e glai Droastbläsderche<br />
Ear Li ! Ear Li!<br />
Ear Denne! Ear Decke!<br />
Di aine ha nuer Hutt,<br />
di annern det Fätt det zwecke.<br />
De Denne sin schdolz<br />
main wonnerscht wi schea se sin.<br />
De Decke,<br />
di wesse wi schwear se sin.<br />
De Denne brichden ga kän Wog ze ha.<br />
De Decke guckden se bässer nuer a.<br />
Doch wann de Li gesond, d’rbi noch fit,<br />
Hutt orrer Fätt egal foard Läwe blibt.<br />
arWese-sobbe<br />
Ässe en d‘r Önner<br />
Erennerong zwesche 1970 on 1990<br />
Am earschde Mäjj,<br />
wi konnet annerscht sin,<br />
wannerden de „Fläcker“ no d‘r Önner hin.<br />
De Li fa d‘r DLRG, di kochden da, wi emmer,<br />
en Arwese-Sobbe<br />
foar de Mamme, d‘n Babbe on de Kenner.<br />
Wä god ze Fos,<br />
sech merrem Emwäch woll beglecke,<br />
dä kom moarjens em Achde<br />
no d‘r Schbarkasse em „Fläcke“.<br />
Sost nom m‘r d‘n Wäch soglich<br />
längs d‘r Frailechtben‘e om Kulmerich.<br />
Fa do uss geng‘et henne schdrack ronner,<br />
da rächts em de Äcke,<br />
on horde m‘r itz Gelärm on Grach,<br />
sog m‘r och schoa d‘n Pott met d‘r Sobbe<br />
descher de Baim, näwe am Bach.<br />
Gässe wuer meddachs em Uere ain.<br />
On wannet rände, blewen de Li net d‘r haim,<br />
si gengen russ,<br />
dänn et gob de Sobbe<br />
am Wäjjerdamm, bim Fuerwearhuss.<br />
· Lieber daheim als im Heim<br />
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os robert<br />
Bi os d‘rhaim geng emo an nem Sonndachnommedach de<br />
Schäll. Ech mog de Hussdier of on do schdonn da dusse e Bekannder<br />
fa os, hadde nuer äwe wat ze beschdälln foar min Ma.<br />
Wannermässig agedo, d‘r Knoareschdock en d‘r Hand,<br />
e losdich Hedche om Kobb, so schdonn hä do, grad om<br />
Schbrong em werer ze go, peff sin Hond hearbi on ref:<br />
„Robert! Komm!“, on zo mier hen gewant: „Mier zwai, d‘<br />
r Hond on ech, mier wonn itz en d‘r Wald.“<br />
Do säde ech schwinn noch zo äm: „Mier ha och en Robert.“<br />
„Nä! Wat! Wo!“, komet erschdaunt zerecke. „En d‘r<br />
Keche“, gräje fa mier ze hearn.<br />
„Wa-at! Ear hat itz en Hond?“ Dat kom äm arisch<br />
komisch foar. No wolle doch noch ren komme. Hä woar<br />
näjjschierich woarn on huerdich emo gucke.<br />
Zesame gengen m‘r en de Keche. Do sos min Fadder. Dä<br />
hadde alles metgräje, säde da och glich: „Gon Dach Jong!<br />
Ech sin dä Robert!“, on en os Gelächter ren hoarde m‘r fa<br />
dusse noch dä anner „Robert“ kläffe. Wau! Wau! Wau!<br />
28 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Mundart von Gerda Greis<br />
Kinder! Kleine Leute! Große Leute!<br />
Alles ist recht billig heute.<br />
Als ech so geschwatt,<br />
säde ainer: „Wat!“<br />
Mem Hochditsch<br />
käm ech he doch net zerächde,<br />
bässer wann‘t off Blatt ech brächde.<br />
om flomart<br />
Hearbi! Hearbi!<br />
Nodda!<br />
Kommt! Kommt hearbi ear Li,<br />
ho gerret he<br />
bellich wat ze kaufe.<br />
Bi os d‘rhaim log en de Äcke rem<br />
allerläj Glimbim.<br />
Lang ferwart, gebrucht, gedrät,<br />
neme näjj, wi äwe schoa gesät.<br />
Kommt hear!<br />
Blibt schdo on guckt ou a,<br />
wat bellich ech ze bere ha.<br />
Kommt hear ear Li! Hearbi! Hearbi!<br />
Foto: Fotolia<br />
ussflog a‘ de Adria<br />
Foar zich Joarn onnernom d’r „Gesangsverein Euterpe“<br />
en Ussflog a de Adria. On schoa glich am<br />
earschde Owend wuer bes en de gro’e Morje ren<br />
gefaiert.<br />
Ainer fa dä Mannsli fonn sin Bädde net, läde sech am<br />
Schdrand hin on wadete drof, dat de Sonn ofgeng. Dat<br />
duerde äm da ze lank on hä geng end Wasser, schwomm<br />
e Schdeckelche, ferloar de Lost d’rzo, läde sech of d’r<br />
Recke on paddelde so foar sech hin.<br />
Et woar noch newelich, de Sonn wossde net, sall<br />
ech orrer sall ech net min Lecht ferdailn, do hadde en<br />
anner Ma kän Schnuff sech ze wäsche on geng d’rfoar<br />
schwemme. Met gräfdije Züjj kome got foarra, zog of<br />
os Paddler zo, one dat hä än soj; doch of aimo zwierwelde<br />
os Schwemmer niks we rem on schrou so laut hä<br />
konn emmer werer:<br />
„En Gwall! En Gwall! En wane groase Gwall“,<br />
schbuerdete d’m Uefer zo so got hä konn on läde sech da<br />
hondskabu’tt en d’r Sand. Kuerz d’rno sog hä sin Sangesbrorer<br />
ussem Wasser komme, gräj en Lacha’fall met<br />
B’uchschmearze on säde zo äm: „Din Schmearb’uch,<br />
din decke Wambe ha ech foar en ,ewerdimensional‛<br />
groase Gwall gehale.“<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 29
für sie<br />
Fast unbemerkt von der<br />
Öffentlichkeit hat sich im<br />
Siegener Oberstadtquartier,<br />
zwischen Löhrtorbad, altes<br />
Stadtkrankenhaus, KrönchenCenter<br />
und Marien- Kirche<br />
eine eigenwillige Gastroszene<br />
entwickelt. Zwei<br />
kleine Cafés mit Wohnzimmeratmosphäre<br />
haben ihre<br />
Kohlbett<br />
Kunden gefunden. Da ist<br />
Barbara McRoy mit ihrer<br />
Suppenküche „Sbar“, die neben<br />
vorzüglichen Suppen<br />
stets ein offenes Ohr für ihre<br />
zumeist jungen studentischen<br />
Kunden hat. Sie zieht es vor,<br />
Löhrstraße
entDeckt<br />
lieber in Siegen statt in ihrer<br />
Heimatstadt Berlin zu<br />
wohnen. Ihre Nachbarin<br />
Inka Berg vom Café Planlos<br />
hat sich auf selbstgebackenen<br />
Kuchen spezialisiert.<br />
Ehrensache für sie<br />
ist, dass kein Tortenstückchen<br />
aus fremden Öfen bei<br />
ihr serviert wird.<br />
EinAsia-Imbiss-Laden<br />
in der Löhrstraße verführt<br />
den, der sich durch die<br />
Eingangstür traut, in eine<br />
andere Kultur. Eine<br />
fremde kulinarische Welt<br />
verbirgt sich hinter der geschäftigen<br />
Fassade. Daneben<br />
lädt der edle Feinkostladen<br />
„Gut & Gerne“ mit<br />
zwei Sitzplätzen an der<br />
Straße zu einem schnellen<br />
Prosecco ein.<br />
Wegen der guten Qualität<br />
seiner Pizzen ist Giovanni<br />
Giglio in der Alten<br />
Poststraße weithin bekannt und beliebt. Wenn´s<br />
richtig läuft in seiner Mini-Küche, muss man dort<br />
auch schon mal ein Stündchen auf sein italienisches<br />
Gericht warten.<br />
Sollte ein Reiseführer mal über Siegen berichten,<br />
müsstedieses„Quartier“inderRubrik„InsiderTipps“ Alte Poststraße<br />
vorgestellt werden. Warten wir‘s ab. ● Fotos:<br />
Rita Petri und Tessie Reeh<br />
straße
Kriegsende vor 70 Jahren<br />
als ich Demokrat WerDen musste<br />
Foto: Archiv Schneider<br />
Mit leeren Händen und leeren Taschen zeigen sich (v. li.) Karl Schneider, Fritz Schneider, Arthur Roth und Friedrich<br />
Schneider. Arthur Roth war Hobbyfotograf, er besaß, als einer der wenigen zur damaligen Zeit, den unerhörten Luxus<br />
eines Fotoapparates mit Selbstauslöser. Das Bild entstand um 1930 hinter dem Haus (damals) Nordstraße 21 in Geisweid.<br />
Als Angehöriger des Jahrgangs 1930 habe ich<br />
als kleiner Junge gerade noch die letzten Züge<br />
der Weimarer Republik mitbekommen und bin<br />
dann in die erwachende nationalsozialistischen Diktatur<br />
hineingewachsen.<br />
Ich wurde in eine national eingestellte Familie hineingeboren.<br />
Mein Vater Fritz war viele Jahre arbeitslos oder<br />
konnte nur mit Kurzarbeit sein Leben und das seiner Familie<br />
mühsam erhalten. Da war es kein Wunder, dass er sich<br />
mit einigen Gleichgesinnten, die sich wie er vom Nationalsozialismus<br />
ein lebenswerteres Leben erhofften, den Nazis<br />
zuwandte und die Ortsgruppe Geisweid der NSDAP bei uns<br />
im Hause gründete.<br />
Mein Vater war im Ersten Weltkrieg trotz mehrfacher<br />
Verwundungen begeisterter Soldat gewesen und alles, was<br />
mit dem Soldatensein zusammenhing, wurde auch mir übertragen.<br />
So wurde ich schon früh mit den verschiedensten<br />
Schusswaffen vertraut gemacht und auch mit sonstigen<br />
soldatischen Eigenschaften, zum Beispiel der Gehorsamkeit.<br />
Somit hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, weder in<br />
der Schule noch später im Jungvolk oder in der HJ, mit der<br />
allgemeinen Strömung mitzuschwimmen. Not und der Tod<br />
für das Vaterland, die Fahne, die uns voran flatterte, und die<br />
mehr war als der Tod, und die unbedingte Treue zu unserem<br />
Führer, das bestimmte einen großen Teil meines Denkens.<br />
Im Jahre 1939 starb mein Vater ganz plötzlich. Er hatte<br />
aber schon ein Jahr zuvor alle seine Ämter in der Partei<br />
aufgegeben, wohl weil er sah, wohin die Entwicklung ging.<br />
Aber ich war zu jung dafür, dass er mit mir darüber hätte<br />
sprechen können und so blieb ich der Fahne treu.<br />
32 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Im Jahr nach seinem Todkam ich zum Jungvolk. Dort<br />
gefiel es mir,wie den meisten Jungen, gut. Kameradschaft<br />
wurde großgeschrieben, wir machten Geländespiele,<br />
Fahrten und alles, wonach sich ein Jungenherz damals<br />
sehnte. Ich hätte dort sicher eine gute Führungslaufbahn<br />
einschlagen können, aber als ich durchblicken ließ, dass<br />
ich einmal Aerodynamik studieren wollte und deshalb mit<br />
vierzehn Jahren zur Flieger-HJ gehenwürde, wurde ich wegen<br />
des Konkurrenzdenkens innerhalb der verschiedenen<br />
Naziorganisationen praktisch kaltgestellt. In der Flieger-HJ<br />
absolvierte ich unentgeltlich einen vierzehntägigen Lehrgang,<br />
in dem wirklich von den Schuhen über Uniform bis<br />
zu den Flugzeugen alles gestellt wurde. Das trug entscheidend<br />
dazu bei, dass sich der Nationalsozialismus ganz fest<br />
in meinem Inneren verankerte, ohne von den politischen<br />
Zielen der Nazis irgendeine Ahnung zu haben.<br />
Meine Frau, die in ihrer Jugendzeit eine ähnliche Entwicklung<br />
durchlief, stand sehr konträr zuihren Eltern, die<br />
gar nichts von den Nazis wissen wollten. Aber sie wäre für<br />
ihren Führer durchs Feuer gegangen. Dann kam das Ende.<br />
Unfassbar füruns beide, dass wir den Krieg verloren hatten<br />
und dass wir von fremden Truppen besetzt waren. Das durfte<br />
doch einfach nicht wahr sein, dass das alles soschlecht<br />
gewesen sein sollte. Wirhaben uns dann später,als wir uns<br />
kennenlernten und wir erwachsen wurden, oft darüber unterhalten.<br />
Wasuns Jugendlichen damals zugemutet wurde,<br />
wäre in der heutigen Zeit unmöglich. Wirmussten praktisch<br />
von heute auf morgen total umdenken und uns ohne therapeutische<br />
Hilfe selbst aus dem Sumpf ziehen.<br />
Statt „Heil Hitler“ sagten wir nun „Guten Tag“,und ich<br />
weiß nicht mehr,wie oft ich mich bei einer Begrüßung versprochen<br />
habe. Meistens haben wir dann gelacht, aber es<br />
gab auch Menschen, die glaubten, wirwollten sie veralbern.<br />
Im Laufe des Jahres 1945 kamen dann immer mehr<br />
Dinge zutage, die den wahren Charakter der Nazidiktatur<br />
aufzeigten und ich habe dann immer noch gedacht, dass das<br />
der Rest der Feindpropaganda wäre. Als ich dann seriöse<br />
Zeitzeugen hörte, wie zum Beispiel Pfarrer Martin Niemöller,<br />
der zuerst mit den Nazis sympathisierte, dann aber<br />
jahrelang im KZ gesessen hatte, wurde ich anderen Sinnes<br />
und ich begann den Nazidreck aus mir herauszumisten.<br />
Schlimm wurde es noch mal, als die ersten freien Wahlen<br />
abgehalten wurden und die demokratischen Parteien<br />
sich gründeten. Während des Krieges war in der Nazipresse<br />
die britische Demokratie eng mit der Plutokratie, der Herrschaft<br />
des Geldes, in Verbindung gebracht worden und das<br />
kam jetzt erneut in mir hoch und ich betrachtete sehr argwöhnisch<br />
die Angehörigen der neuen deutschen Parteien.<br />
Mittlerweile hatteich ein Mädchen kennengelernt, meine<br />
spätere Frau, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen<br />
hatte wie ich. Aber gemeinsam und unter Zuhilfenahme<br />
unseres Verstandes und den immer erdrückenderen Beweisen<br />
gegen die Naziherrschaft, ist es uns gelungen, uns aus<br />
dieser geistigen Umklammerung zu lösen und die politische<br />
Vergangenheit unserer Jugendjahre hinter uns zu lassen und<br />
zu echten Demokraten zu werden. Otto Schneider<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 33
Historisches<br />
ein mann mit vielen gesichtern<br />
Aus dem Leben des Eisernen Kanzlers<br />
Als ich vor einigen Jahren<br />
Rentnerin wurde,<br />
steckte ich voller<br />
Ideen, wie und mit welchen<br />
Dingen ich meine nun gewonnene<br />
Zeit nutzen wollte. Ein<br />
Gedanke war dabei vorrangig,<br />
nämlich alle Erinnerungen<br />
aufzuschreiben. Meine alte<br />
Schreibmaschine war schon<br />
längst dem PC gewichen und<br />
als Archiv für dieses Vorhaben<br />
konnte ich auf eine Vielzahl<br />
von gesammelten alten Briefen,<br />
zig Akten, Schriftstücke<br />
und eine mir anhaftende eigene<br />
Zettelwirtschaft zurückgreifen.<br />
Es waren so viele Namen,<br />
Orte oder auch Begebenheiten,<br />
die im Laufe meines Lebens<br />
immer wieder auftauchten, in<br />
der sich Parallelen aus der Vergangenheit<br />
zur Jetztzeit fanden.<br />
Einen ganz großen Anteil<br />
meiner Kindheit verband mich<br />
mit meinem Opa. Er wurde<br />
1887 geboren und in seinen Erzählungen hörte ich viel aus<br />
der preußischen Geschichte, von den beiden ollen Kaisern,<br />
den Willem´s. Gemeint waren Wilhelm I. und Wilhelm II.<br />
Damals in meinen Kinderjahren fuhr Opa noch mit<br />
seinen geliebten Pferden und dem Kutschwagen zur Verwandtschaft.<br />
Onkel Willi, ein Bruder meiner Oma, war nach<br />
Schönfeld verheiratet. Wenn wir ihn besuchten, lenkte Opa<br />
das Gespann durch Schönhausen, wo „gleich ume Ecke“ die<br />
Überreste der Wirkungsstätte des jungen Otto von Bismarck<br />
zu sehen waren. Bei meinem Opa hing noch sein Porträt über<br />
dem Sofa. Er verehrte ihn, wohl auch aus Verbundenheit zur<br />
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Gehasst, geliebt, verehrt: Otto von Bismarck<br />
SIEGEN<br />
RÖMA<br />
Landwirtschaft. Ich bekomme<br />
nun jeden Monat meine Altersrente<br />
und ja: Da sind sie wieder,<br />
die Gedanken der Vergangenheit<br />
zur Gegenwart.<br />
Was wir heute als soziale<br />
Absicherung erleben, als selbstverständlich<br />
ansehen, liegt<br />
ein gutes Jahrhundert zurück.<br />
Deutschland bestand noch aus<br />
etlichen Kleinstaaten, als mit<br />
der aufkommenden Industriealisierung<br />
eine neue Epoche begann.<br />
Erst 1807 wurden Bauern<br />
aus der Leibeigenschaft befreit,<br />
konnten aber trotzdem kaum<br />
ihren Lebensunterhalt verdienen.<br />
Für die meisten Menschen<br />
begann der Arbeitstag, wenn<br />
es noch nicht ganz hell war<br />
und endete in der Dunkelheit<br />
der Nacht. Die einsetzenden<br />
technischen und maschinellen<br />
Entwicklungen, vor allem die<br />
Dampfmaschinen, ließen neue<br />
Möglichkeiten entstehen. Die<br />
Löhne waren sehr niedrig, die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
katastrophal. Es herrschte Massenarmut.<br />
Die Industrie ließ die ersten Eisenbahnnetze entstehen.<br />
Die Förderung von Steinkohle wurde z. B. von 1830 bis<br />
1870 verzehnfacht. Männer, Frauen und Kinder arbeiteten<br />
sechzig und mehr Stunden in der Woche. Soziale Sicherheit<br />
gab es kaum. Überall lebten dieArbeiter gefährlich, Unfälle<br />
waren an der Tagesordnung. Verletzte und deren Familien<br />
blieben in ihrem Elend zurück. Neue Arbeitskräfte konnten<br />
leicht ersetzt werden, weil immer mehr Menschen zu den<br />
industriellen Produktionsstätten drängten. In dieser Zeit<br />
wurde am 1. April 1815 Otto von Bismarck als Spross eines<br />
alten ansässigen Adelsgeschlechtes in der Altmark geboren.<br />
Der Vater, ein warmherziger, sorgenfreier, aber träger<br />
Landedelmann, der, wie Opa es nannte, „Mit Ackerbau und<br />
Viehzucht vertraut“ war. Mutter, bürgerlich, 18 Jahre jünger<br />
aus einer Gelehrtenfamilie, in der es aber auch hohe Beamte<br />
gab. Sie sah für Otto eine Beamten- und/oder Diplomatenlaufbahn<br />
vor und steckte den sechsjährigen Knaben<br />
in ein Internat, dem weitere Gymnasien folgten. Als eine<br />
verdorbene Kindheit, zu Disziplin und Gehorsam verurteilt,<br />
soll Otto, obwohl in ein sicheres Gefüge hineingeboren,<br />
geklagt haben. Das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften<br />
absolvierte er zunächst in Göttingen, dann weiter<br />
34 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />
Foto: Archiv
Historisches<br />
in Berlin. Allerdings soll er äußerst schludrig studiert, sich<br />
indes in Kneipen durch enorme Trinkfestigkeit ausgezeichnet<br />
haben. Nach bestandenem juristischem Examen sagte<br />
ihm die Arbeit nicht zu. Es folgte eine Ausbildung zum<br />
Regierungsreferendar in Aachen, die er<br />
ebenfalls rasch quittierte. Sein Weg in die<br />
Politik verlief wahrlich nicht zielstrebig<br />
und ihm lastete der Hang eines „Bruders<br />
Leichtfuß“ an. Er vernachlässigte seine<br />
Aufgaben, stürzte sich in Amouren<br />
mit englischen Adelstöchtern, liebte<br />
Champagner und verlor viel Geld an<br />
Spieltischen. Hochverschuldet und tief<br />
gedemütigt, doch als stolzer Provinzadliger<br />
verwaltete er die väterlichen Güter<br />
in Pommern.<br />
Der Duden schreibt: „Gründer des<br />
Deutschen Reiches. Im Zuge des deutschen<br />
Verfassungskonfliktes 1862 zum<br />
Preußischen Ministerpräsidenten berufen.<br />
Verfolgte eine Politik zur Stärkung<br />
Preußens in Deutschland. Führte nach<br />
dem Krieg gegen Dänemark 1864 und<br />
Österreich 1866 zur Bildung des Norddeutschen<br />
Bundes, nach dem Deutsch-<br />
Französischen Krieg 1870/71 zur Gründung<br />
des Deutschen Reiches. Krönung des Deutschen<br />
Kaisers. Bismarck wurde Reichskanzler“.<br />
Wir nennen die Bismarcksche Epoche heute „Gründerzeit“.<br />
Deutschland hatte sich von einem Agrar- zu einem<br />
Industriestaat gewandelt. Das Land erlebte eine wirtschaftliche<br />
Hochkonjunktur, doch das Massenelend in der Bevölkerung<br />
ließ die sozialen Spannungen immens anwachsen.<br />
Die große Unzufriedenheit äußerte sich im Aufkeimen von<br />
Gewerkschaften, Genossenschaften und Vereinen, um sich<br />
gegen die „herrschenden Klassen“ zu wehren. Es verging<br />
eine lange Zeit, bis sich ersteAnsätze für eine humanere und<br />
sozial sichereArbeitswelt durchsetzten, in der Bismarck als<br />
Reichskanzler der immer bedrohlicher werdenden sozialen<br />
Frage begegnen und weitere Radikalisierungen derArbeiter<br />
stoppen wollte. In einer Botschaft vom November 1881 fiel<br />
der Startschuss für die Bismarcksche Sozialgesetzgebung,<br />
um den innerstaatlichen Frieden zu retten. Im Juni 1883<br />
wurde das „Gesetz betreffend der Krankenversicherung<br />
für Arbeiter“ verabschiedet. Für fast alle Lohnabhängigen<br />
wurde eine Pflichtmitgliedschaft in der Krankenversicherung<br />
eingeführt, die bis heute gilt.<br />
Ein Jahr später, im Juli 1884, wurde das Unfallversicherungsgesetz<br />
beschlossen. Es brachte eine Sicherheit für<br />
Arbeiter. Bismarck erschien es besonders wichtig, dass die<br />
Beiträge allein von den Unternehmern getragen werden<br />
sollten. Am 22. Juni 1889 wurde der Grundstein für die<br />
Rentenversicherung vom Reichstag verabschiedet. Das<br />
„Gesetz betreffend der Invaliditäts- und Altersversicherung“<br />
gilt seit 1891. Der Durchschnittsbeitragssatz betrug<br />
Johanna von Puttkammer.<br />
Erst durch die Heirat 1847 mit<br />
ihr erhielt Bismarcks Leben<br />
Stabilität und Struktur.<br />
zwei Prozent vom Lohn. Pflichtversichert wurden alle Arbeiter<br />
vom 16. Lebensjahr an und Angestellte bis zu einem<br />
Jahreseinkommen von bis zu 2000 RM. Altersrente bekam<br />
man erst nach dreißig Beitragsjahren und ab dem siebzigsten<br />
Lebensjahr. Die Lebenserwartung<br />
eines Mannes lag in jener Zeit bei 37<br />
Jahren. Die Einführung einer Altersrente<br />
stieß bei Bismarcks Gegnern auf große<br />
Widerstände. Begriffe wie Staatssozialismus<br />
oder Wohlfahrtsstaat wurden<br />
laut. Unternehmer lehnten die Gesetze<br />
aus Furcht vor Geldeinbußen ab, die katholische<br />
Zentrumspartei kritisierte die<br />
staatliche Hilfe, weil sie die christliche<br />
Pflicht zur Nächstenliebe unterhöhle,<br />
und selbst die Sozialdemokraten verwarfen<br />
offiziell die Sozialgesetze.<br />
„Der Lotse geht von Bord“, hieß es,<br />
als Otto von Bismarck im März 1890<br />
von seinem Staatsamt zurücktrat. Die<br />
unüberbrückbaren Spannungen zu dem<br />
erst 29 Jahre alten neuen Regenten<br />
Wilhelm II. ließen ihn mit seinem Ausspruch<br />
„Undank ist der Welten Lohn“<br />
verbittert zurück.<br />
Unsere Rente hat nun eine 125 Jahre<br />
lange Geschichte hinter sich und bis heute gelten die drei Säulen<br />
der Bismarckschen Sozialgesetzgebung. Die Zukunftssorgen<br />
sind heute groß, doch nach wie vor hält Herr Blüm<br />
das deutsche Rentensystem für sicherer als alle Alternativen<br />
weltweit.Allerdings, so fügte er einmal erklärend hinzu, müsse<br />
das Rentensystem immer wieder reformiert werden.<br />
Seit ihrer Entstehung erlebte es harte Schläge und regelmäßige<br />
Turbulenzen. Waren es bei ihrer Gründung noch<br />
bescheidene Ein- und Auszahlungen, so fließen heute Milliarden<br />
Beträge in die Rentenkasse.<br />
die immer noch allgemeingültigen Rechenkünste von<br />
Politikern – um sich alles schön zu rechnen – gelten als die<br />
drei Formen der Bismarckschen Definition: Die Zwecklüge,<br />
die Notlüge und die<br />
Statistik. Abschließend<br />
sei angemerkt, dass wir<br />
Bismarck auch die Zivilehe<br />
zu verdanken haben.<br />
Es lohnt, sich mit dem<br />
Leben und Wirken dieses<br />
Mannes zu beschäftigen,<br />
der zweihundert Jahre<br />
nach seiner Geburt noch<br />
verehrt wird und der am<br />
12. Dezember 1891 zum<br />
Ehrenbürger der Stadt<br />
Siegen ernannt wurde.<br />
Eva-Maria Herrmann<br />
1891 wurde Bismarck Ehrenbürger<br />
der Stadt Siegen<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 35<br />
Foto: Archiv<br />
Bild: Stadtarchiv Universitätsstadt Siegen
Aus dem Siegerland<br />
iDealisten in Der pflege<br />
30 Jahre Statt Altenheim e.V.<br />
Heinrich Belz genießt sichtlich das Team – hier bei seinem 100. Geburtstag.<br />
Es war im Juni vor nun 30 Jahren, als sich eine Hand<br />
voll junger Menschen zusammenfand, um gemeinsam<br />
etwas Neues zu schaffen.<br />
Die Sozialpädagogin Marion Höppner war damals 23<br />
Jahre jung und hatte gerade ihr Studium beendet. Weil sie<br />
noch keinen Arbeitsplatz in ihrem Beruf gefunden hatte,<br />
suchte sie für den Übergang einen Job. Zeitgleich suchte<br />
eine Familie in Siegen über eine Kleinanzeige Entlastung<br />
bei der Betreuung ihrer an Alzheimer erkrankten Großeltern.<br />
„Weil ich selbst immer ein ‚Omakind‘ gewesen war,<br />
konnte ich mir gut vorstellen, dass dies etwas für mich sein<br />
könnte,“ erinnerte sich Höppner. Sie bekam den Job und<br />
verbrachte fortan viele Stunden<br />
der Woche im Haushalt<br />
des betagten Ehepaares. Die<br />
Tätigkeit machte ihr trotz<br />
aller Anstrengung große<br />
Freude, auch weil es immer<br />
wieder zu herzerfrischenden<br />
Szenen kam. Die Eheleute<br />
lebten in einer anderen,<br />
vergangenen Welt, sie litten<br />
unter Ängsten und Unruhezuständen<br />
und erkannten sich<br />
gegenseitig nicht mehr. Dauernd<br />
riefen sie um Hilfe oder<br />
forderten Zuwendung. „Ich<br />
kam an meine Grenzen, empfand<br />
zugleich aber großes<br />
Verständnis für die Familienmitglieder,<br />
die dringend<br />
auf Entlastung angewiesen<br />
waren. Zu dieser Zeit las ich<br />
einen Bericht über die Gründung<br />
des Vereins „Statt Altenheim“, dessen Mitglieder versuchen<br />
wollten, alte Menschen nach ihren Bedürfnissen zu<br />
Hause zu betreuen, auch um derenAngehörige zu entlasten.<br />
Ich fühlte mich von dem Bericht sofort angesprochen,<br />
bewarb mich erfolgreich und bin seitdem dabei“, berichtet<br />
Marion Höppner, Dienstälteste bei „Statt Altenheim“.<br />
1985 gab es keine Pflegedienste in der heutigen Form.<br />
Die Pflege alter Menschen wurde, wenn es gut lief, von den<br />
Frauen der betroffenen Familien geleistet. Natürlich wurde<br />
diese Arbeit nicht bezahlt! Hier und da kamen von den Kirchen<br />
oder Wohlfahrtsverbänden beauftragte „Schwestern“<br />
zu Hilfe.<br />
Werbeplakat aus den Anfängen<br />
In den 80er Jahren bewegte sich viel. Immer mehr<br />
Frauen sahen ihre Zukunft nicht mehr in der traditionellen<br />
Aufgabenteilung, sie wollten eigene Berufswege gehen.<br />
Sie lösten sich von den gesellschaftlichen Erwartungen<br />
und fühlten sich nicht mehr alleine für die Versorgung des<br />
Haushaltes, die Erziehung der Kinder und die Pflege der<br />
Alten zuständig. Es entstanden zunehmend Probleme und<br />
Engpässe in der Betreuung und Pflege alter Menschen. Wo<br />
keine familiäre Hilfe möglich war, mussten Pflegebedürftige<br />
ins Altenheim, ob sie wollten oder nicht.<br />
Diesen neuen Herausforderungen wollten sich die<br />
Gründungsmitglieder von „Statt Altenheim“ stellen. Teilnehmende<br />
der ersten Stunde waren Studierende im Fachbereich<br />
Soziale Arbeit und Menschen, die bereits in pflegerischen<br />
Berufen tätig waren.<br />
36 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Aus dem Siegerland<br />
Der Beginn war von endlosen, bis in<br />
die Nächte dauernden Gesprächen und<br />
hitzköpfigen Diskussionen geprägt. Jedes<br />
Mitglied musste gehört und beachtet werden.<br />
Entscheidungen wurden basisdemokratisch<br />
getroffen, keine Meinung sollte<br />
übergangen werden. Konzepte wurden<br />
entwickelt, Grundsätze beschlossen und<br />
die Arbeit in Broschüren der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Auf allen möglichen Veranstaltungen<br />
verteidigten die MitarbeiterInnen<br />
ihre Ideen und vernetzten sich mit<br />
ähnlich strukturierten Vereinen in ganz<br />
NRW. Der Einsatz war ein politischer.<br />
Gemeinsam wollten sie die Welt für Pflegebedürftige,<br />
deren Angehörigen und für<br />
sich selbst verbessern. Ihre Ansprüche<br />
in der Betreuung gingen weit über das<br />
hinaus, was Pflegedienste heute im Angebot<br />
haben. Sie wollten die Betroffenen<br />
in allen Lebensbereichen und ganz nach<br />
ihren individuellen Bedürfnissen unterstützen.<br />
Ein Einsatz sollte mindestens eine Stunde dauern.<br />
Neben der Körperpflege übernahmen sie die Versorgung<br />
des Haushaltes, begleiteten die „Betreuten“ zu Einkäufen,<br />
Behördenbesuchen, Spaziergängen, kochten gemeinsam<br />
mit ihnen, machtenAusflüge, Spiele und erledigten bis zum<br />
Schreibkram eigentlich alles, was so anfiel. Wenn nötig,<br />
blieb man auch über Nacht. Für einen einstündigen Einsatz<br />
sind damals zehn DM berechnet worden, wobei die<br />
gesamte Organisation, einschließlich Beratung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
ehrenamtlich erledigt wurde.<br />
Im Verein bekam jeder das gleiche Gehalt, egal welche<br />
Qualifikation er oder sie mitbrachte. Den Lebensunterhalt<br />
konnte niemand von den Einnahmen bestreiten. Die meisten<br />
MitarbeiterInnen hatten geregelte Einnahmen durch<br />
Familienangehörige oder feste Arbeitsverhältnisse bei anderen<br />
Arbeitgebern.<br />
Erst 1990 war es soweit, dass die öffentliche Hand Verantwortung<br />
übernahm. Die Kommunen zahlten fortan festgesetzte<br />
Zuschüsse für leichte und schwere<br />
Pflege. Stundensätze konnten abgerechnet<br />
werden, die auch noch nicht belegt werden<br />
mussten. Erstmals nahm der Verein genügend<br />
Geld ein, um feste Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu schaffen und „Statt Altenheim“<br />
wurde anerkannte Sozialstation.<br />
1995 kam dann die Pflegeversicherung.<br />
Diese brachte einige Vorteile für<br />
pflegebedürftige Menschen, die nun alle,<br />
unabhängig von ihrem Einkommen,<br />
Gelder beantragen konnten. In der Praxis<br />
zeigten sich jedoch auch Nachteile:<br />
Die Pflegeversicherung garantierte keine<br />
umfassende Hilfe, sie war eher als<br />
4 Fotos: Statt Altenheim<br />
Der Vorstand: Güldeniz Akgün, Gustav Rinder,<br />
Irmgard Simon, Irene Wildner (v.li.)<br />
eine Art „Teilkaskoversicherung“ zu verstehen. Sie trat<br />
erst in Kraft, wenn schon eine erhebliche Pflegebedürftigkeit<br />
bestand und beschränkte sich dann überwiegend<br />
auf körperbezogene Verrichtungen (z. B. Waschen, Betten,<br />
Toilettengänge, Verabreichen von Mahlzeiten). Hilfen<br />
bei den vielen kleinen, aber oft doch so wichtigen Dingen<br />
des Lebens (in der Organisation des Alltags, Gespräche,<br />
persönliche Betreuung, usw.) kamen darin nicht mehr vor.<br />
Ab diesem Moment war „Statt Altenheim“ genau wie die<br />
anderen Pflegedienste, die nun wie Pilze aus dem Boden<br />
schossen, verpflichtet, den neu gegründeten Pflegekassen<br />
jede Einzelleistung nachzuweisen und im Minutentakt zu<br />
pflegen. Hilfen, die nicht im Leistungskatalog der Kassen<br />
standen, mussten privat in Rechnung gestellt werden. Diese<br />
Art der Pflege konnten die MitarbeiterInnen schlecht<br />
mit ihrem Selbstverständnis vereinbaren. „Wir versuchten<br />
weiterhin, den PflegekundInnen (wie die vormals von uns<br />
betreuten Menschen jetzt offiziell genannt wurden), "<br />
Bei den wöchentlichen Mitarbeiterbesprechungen kommt jeder zu Wort.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 37
Aus dem Siegerland<br />
so viel Zeit wie möglich zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies gelang uns<br />
dadurch, dass wir weiter alle das<br />
gleiche, recht bescheidene Gehalt<br />
bekamen und das eingenommene<br />
Geld restlos wieder in unsere Arbeit<br />
investierten“ erklärt Gustav<br />
Rinder. Er ist Vorstandsmitglied<br />
und seit 1987 aktiv dabei.<br />
Seit den 90ern hat die Pflegeversicherung<br />
zahlreiche Anpassungen<br />
erlebt. Mittlerweile hat<br />
der Gesetzgeber erkannt, dass gerade<br />
Menschen mit demenziellen<br />
Krankheitsbildern mehr als nur<br />
körperliche Pflege benötigen. Zudem<br />
gibt es Zuschüsse zu Pflegehilfsmitteln,<br />
für behindertengerechte Umbaumaßnahmen<br />
oder Geld für pflegende Angehörige. Die Notwendigkeit<br />
einer Pflegeversicherung für alle BürgerInnen und die Normalität<br />
der professionellen Hilfsangebote sind in den Köpfen<br />
der Menschen in Deutschland angekommen.<br />
„Statt Altenheim“ hat sich nach eigener Aussage den<br />
Entwicklungen und Veränderungen angepasst und dennoch<br />
versucht, einige Eigenheiten zu bewahren, die sich wie ein<br />
Leistungskatalog lesen:<br />
● „Unsere MitarbeiterInnen nehmen sich Zeit für Ihre<br />
PflegekundInnen.<br />
● Wir schrecken auch vor schwierigen häuslichen oder<br />
pflegerischen Situationen nicht zurück.<br />
● Wir engagieren uns immer noch über die tägliche<br />
Pflege hinaus.<br />
● Wir vermitteln zusätzliche Hilfemöglichkeiten oder<br />
kämpfen für unsere Kundschaft Leistungsansprüche<br />
bei den verschiedenen Kostenträgern durch.“<br />
Foto: Statt Altenheim<br />
Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 1987<br />
Stolz ist man bei „Statt<br />
Altenheim“, dass die Beschäftigten<br />
oft über Jahrzehnte,<br />
manche sogar über<br />
das Rentenalter hinaus dort<br />
tätig bleiben. Grund für die<br />
geringe Fluktuation sind<br />
wohl neben der persönlichen<br />
Anerkennung auch die flexiblen<br />
Arbeitszeitmodelle für<br />
unkomplizierte Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf sowie<br />
der hohe Grad an Mitbestimmung<br />
und nicht zuletzt<br />
regelmäßige verschiedene<br />
Gemeinschaftsaktivitäten.<br />
„Unsere MitarbeiterInnen<br />
sind überdurchschnittlich engagiert, in der Betreuung der<br />
uns anvertrauten Menschen, wie auch im Kampf für eine<br />
bessere Anerkennung der anstrengenden Pflegetätigkeit“,<br />
berichtet Gustav Rinder.<br />
Zurzeit pflegen und betreuen 21 Pflege- und Hauswirtschaftskräfte<br />
zirka 70 SeniorInnen im Stadtgebiet Siegen.<br />
Die Organisation der Pflege liegt nun in den professionellen<br />
Hände der Pflegedienstleiterin, Frau Irene Wildner.<br />
„Auch im Verein kann längst nicht mehr jede Entscheidung<br />
gemeinsam ausdiskutiert werden“, so Frau Irmgard<br />
Simon, seit kurzem Geschäftsführerin des quirligen Vereins.<br />
Im Jubiläumsjahr hat „Statt Altenheim“ das verwaiste<br />
Kirchengebäude im Stadtteil Birlenbach gepachtet und<br />
wird darin Tagespflege, Wohngemeinschaft und den Pflegedienst<br />
unterbringen. Der Umbau wird im Herbst fertiggestellt<br />
sein.<br />
Die für jeden „bezahlbaren“ Apartments sind noch nicht<br />
vergeben. Infos unter % <strong>02</strong>71-790830.<br />
●<br />
Als vor mehr als 100 Jahren die erbrechtlichen<br />
Bestimmungen ins BGB<br />
aufgenommen wurden, konnten die<br />
Schöpfer des Gesetzes nicht vorhersehen,<br />
wie sich die Familienstrukturen<br />
und auch die Zusammensetzung der<br />
Vermögensmassen in einem Nachlass<br />
im Laufe der Jahrzehnte, insbesondere<br />
in den letzten Jahren, verändern sollten.<br />
Will jemand über seinen Nachlass<br />
anders verfügen als diesdie gesetzliche<br />
Erbfolge vorsieht, so ist dies nur mit<br />
der Errichtung eines Testaments oder<br />
dem Abschluss eines Erbvertrages<br />
möglich.<br />
Eine Abweichung von der gesetzlichen<br />
Erbfolge kann ausvielenGründen<br />
gewünscht sein. Erben sollen unterschiedlich<br />
bedacht werden. Personen,<br />
die keine gesetzlichen Erben sind,<br />
sollen Zuwendungen erhalten aus<br />
Dankbarkeit oder weil diese es gut<br />
gebrauchen können. Der Nachlass soll<br />
geschützt werden vor dem Zugriff der<br />
Gläubiger verschuldeter Erben. Die Versorgungminderjähriger<br />
oder behinderter<br />
Kinder soll sichergestellt werden.<br />
Die Unternehmensnachfolge soll nicht<br />
durchStreit unter den Erben gefährdet<br />
werden. VieleMenschenmöchtenauch<br />
nur ein Teil des Glücks, das sie im Laufe<br />
ihres Lebens hatten, zurückgeben,<br />
indem sie eine soziale Einrichtung<br />
unterstützen oder zur Erfüllung dieses<br />
Zwecks eine Stiftung errichten.<br />
Je komplizierter der Sachverhalt<br />
oder je größer die Befürchtung, dass<br />
Personen, deren Erbteil geschmälert<br />
wird, das Testament anfechten, umso<br />
sinnvoller istes, einenTestamentsvollstrecker<br />
zu bestellen. Der Testamentsvollstrecker<br />
sorgt dafür, dass die<br />
letztwilligen Verfügungen des Erblassers<br />
ausgeführt werden. Sind Verwandte<br />
oder Freunde weit entfernt<br />
oder nicht in der Lage, diese Aufgabe<br />
zu übernehmen, muss hierfür eine andere<br />
Vertrauensperson bestimmt werden.<br />
Geschieht dies zu Lebzeiten, wird Lebzei<br />
der Testamentsvollstrecker bereits beratendunterstützen<br />
be<br />
bei der Gestaltung der G<br />
der Vorsorgevollmacht und derPatientenverfügung<br />
de<br />
und insbesondere der eson<br />
Errichtung des Testaments. So kann der So<br />
zukünftige Erblasser seinen Testamentsvollstrecker<br />
seine<br />
selbst aussuchen.<br />
Dabei wird er gut beraten sein, wenn<br />
er eine vertrauenswürdige Person mit<br />
au<br />
se<br />
Pe<br />
viel Sachverstand und Lebenserfahrung Lebense<br />
aussucht.<br />
Klaus Ißling aus Siegen ist seit 1978 ist<br />
als Steuerberater in eigener Praxis eigene<br />
tätig, seit 1982 mit der zusätzlichenzus<br />
Qualifikation als Rechtsbeistand Rechtsbeis für<br />
bürgerliches Recht, Handels- und Hande<br />
Gesellschaftsrecht, seit 1987 mit der 1987<br />
weiteren Qualifikation als Vereidigter Ve<br />
Buchprüfer und seit <strong>2015</strong> mit der Anerkennung<br />
mi<br />
als „Fachberater „Fachberater für Testa-<br />
f<br />
mentsvollstreckung und Nachlassverwaltung<br />
N<br />
(DStV<br />
e.V.)”.<br />
38 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Unterhaltung<br />
seit 1978<br />
r Praxis<br />
ätzlichen<br />
tand für<br />
ls- und<br />
mit der<br />
reidigter<br />
tder Anür<br />
Testaachlass-<br />
flüchtige begegnung<br />
ten, wird<br />
reits beestaltung<br />
rPatiendere<br />
der<br />
kann der<br />
n Testassuchen.<br />
in, wenn<br />
rson mit<br />
rfahrung<br />
Dank einer<br />
guten Ausbildung<br />
in<br />
Siegen und guter<br />
Referenzen aus der<br />
Schweiz gelang es<br />
mir,gerade volljährig,<br />
im Jahr 1958<br />
eine gute Stelle in<br />
London zu finden.<br />
In meinem Beruf<br />
als Hotelfachfrau<br />
arbeitete ich im<br />
3000-Betten-Hotel<br />
Cumberland an der<br />
Oxfordstreet, ganz<br />
in der Nähe des<br />
Marble-Arch. Dort<br />
in der Paddington<br />
Area begann eine<br />
Wohngegend mit<br />
Elke Sommer in England vorwiegend biederen<br />
Reihenhäusern<br />
im viktorianischen Stil. Auch viele unserer Hotelangestellten<br />
wohnten in dieser Gegend. Eines Tages stand ich<br />
mit einigen Kollegen zu einem Schwätzchen zusammen,<br />
als ein hellblondes Mädchen im roten Kostüm die Straße<br />
entlangkam. Einer der Kollegen winkte diesem Mädchen<br />
zu und rief: „Hallo Elke! Viel Erfolg!“ Sie winkte zurück<br />
und bedankte sich für den Gruß. Danach erzählte der Kollege,<br />
dass Elke nun unterwegs sei, um „so einen alten Kerl<br />
Mit Datum vom12. Februar <strong>2015</strong> hat der<br />
Deutsche Steuerberaterverband e.V.<br />
mich als<br />
FACHBERATER<br />
für Testamentsvollstreckung<br />
und Nachlassverwaltung<br />
(DStV. e.V.)<br />
anerkannt.<br />
Foto: Autogrammkarte<br />
KLAUS ISSLING<br />
STEUERBERATER<br />
vereidigter Buchprüfer,<br />
Rechtsbeistand für bürgerliches Recht,<br />
Handels- und Gesellschaftsrecht.<br />
c/o Advisio (früher: Ißling &Partner Steuerberater)<br />
An der Alche 15, 57072 Siegen<br />
Telefon: <strong>02</strong> 71 /23657-81, Mobil 01 71-2 16 64 75<br />
E-Mail: klaus.issling@web.de<br />
vom Film“ zu treffen. Der hatte ihr versprochen, sie zum<br />
Film zu bringen. Er schüttelte den Kopf über so viel Naivität<br />
und meinte noch: „Der will doch nur das eine!“<br />
Ich denke, dass die Mädchen aus dieser Zeit gar nicht<br />
so leichtsinnig waren und Elke „Schletz“ wiedie Pastorentochter<br />
hieß, die sich später Elke Sommer nannte, machte<br />
mir auch einen selbstbewussten Eindruck. Wenn der „alte<br />
Kerl“ von damals also „nur das das eine“ wollte, schätze<br />
ich, ist er leer ausgegangen.<br />
Elke, die in St. Johns-Wood als „Au-Pair-Mädchen“ arbeitete,<br />
war das Jahr zuvor in Italien in Urlaub gewesen. Dort<br />
war es in verschiedenen, auch von Deutschen bevorzugten<br />
Badeorten, wie Rimini, Catolica oder Bibione, große Mode<br />
geworden, eine Badeschönheit zur „Miss“ zu küren. Elke<br />
Schletzwurde „Miss Rimini“.Natürlich fand sie sich danach<br />
auf sämtlichen Titelbildern der Regenbogenpresse wieder.<br />
So ist esalso kein Wunder, dass „der alte Kerl“ auf sie aufmerksam<br />
wurde und sie tatsächlich gefördert hat. Elke Sommer<br />
war ja wirklich „ein hübscher Käfer“.<br />
Als ich später die London Scool of English besuchte, befand<br />
sich unter meinen Klassen-Kameraden auch ein Mädchen,<br />
das „Renate Schröter“ hieß. Sie erzählte mir, dass<br />
sie in London „Ausdruckstanz“ studiere. Auch sie wurde<br />
später eine anerkannte Schauspielerin. Besonders bekannt<br />
wurde sie durch die Filmreihe „Unser Haus in der Toskana“.Auch<br />
als Mitarbeiterinvon Ullrich Mühe in der Reihe<br />
„Der Gerichtsmediziner“ oder auch in Rosamunde Pilchers<br />
Geschichten als Mutter Oberin eines Klosters.<br />
Wenn man in einem Schmelztiegel wie London unterwegs<br />
ist, trifft man immer wieder auf interessante Menschen.<br />
Else von Schmidtsdorf<br />
VdK Soziale Sicherheit in einer<br />
großen Gemeinschaft<br />
Kreisverband<br />
Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />
57072 Siegen Morleystr.15-17<br />
Tel.: <strong>02</strong> 71 /303829-0<br />
Fax: <strong>02</strong> 71 /303829-18<br />
e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />
Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />
wendenSie sich an den Kreisverbandoderdirekt<br />
an den für Siezuständigen Ortsverband<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 39
Wenn ein schreckgesp<br />
Patienten-Stammtisch an Krebs<br />
Von heute auf morgen wird das Leben plötzlich auf<br />
Kante genäht. Da ist nichts mehr so, wie es war.<br />
Jetzt liegt die Diagnose auf dem Tisch. Und die<br />
ist fatal. Sie zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Du<br />
hast die Plattform verloren. Und die Hoffnung ist eine graue<br />
Wand. Zunächst mal. Du suchst nach den vielzitierten rettenden<br />
Strohhalmen. Aber, die liegen auch nicht irgendwo<br />
sicht- und greifbar herum. Die Diagnose lähmt: Krebs! Da<br />
kannst du nicht einfach eine Nacht drüber schlafen – und<br />
dann sieht das schon anders aus. Beileibe nicht. Das bleibt.<br />
Kann man drehen und wenden wie man will. Ein Schreckgespenst<br />
ist Wirklichkeit geworden, ist ab sofort der neue<br />
Lebenspartner. Besitzergreifend und fordernd. Wie ist<br />
das eigentlich, wenn der Blitz aus heiterem Himmel die<br />
menschliche Wetterlage spaltet? Wie fühlt sich das neue<br />
Leben nach der Diagnose an?<br />
Wir sind hingegangen zu Betroffenen. Mit allem haben<br />
wir gerechnet. Dass wir aber auf so viel Lebensbejahung<br />
und positive Grundstimmung trafen, das hatten wir nicht<br />
unbedingt auf dem Schirm. Wie tritt man eigentlich Menschen<br />
gegenüber, die alle eines gemeinsam haben: Krebs.<br />
Da wächst die eigene Unsicherheit zu einem XXL-Hemmschuh<br />
heran. Doch: Alles entwickelt sich ganz anders, als<br />
wir mitten unter ihnen sind. Die Unsicherheit verfliegt wie<br />
von der Windsbraut getragen, vielmehr: Achtung macht<br />
sich breit. Achtung vor Menschen, die den Kampf gegen<br />
einen unberechenbaren Feind aufgenommen haben. Sie haben<br />
im Patienten-Stammtisch des Siegener Marienkrankenhauses<br />
ein Netzwerk gefunden und nennen sich (mehr oder<br />
weniger scherzhaft) „Tröpchesclub“. Weil sie während der<br />
Chemotherapie stundenlang am „Tropf“ (Infusion) hängen.<br />
Fachsimpeln, während Schwester Marion Hasenau<br />
die Geräteeinstellung überprüft.<br />
Strahlen Zuversicht aus: Mitglieder des Pati<br />
Im Stationsfoyer (die Hoffnung auf einen eigenen<br />
Raum hält an) richten sie sich ein. Ein paar Tische zusammengeschoben,<br />
Stühle herangerückt. Es duftet nach<br />
Kaffee. Die Brötchen sind knackig. Eine ganz normale<br />
Gesellschaft, so scheint es. Gesprächsfetzen und Lachen.<br />
Herzliche Begrüßung für einen Neuankömmling. Ungewöhnlich:<br />
Infusions-Ständer ragen aus der Kulisse. Wie<br />
Antennen. Dazwischen beeindruckend gute Stimmung.<br />
Schon seit Jahren treffen sie sich. Immer wieder donnerstags.<br />
Rund ein Dutzend findet sich jeweils zu den Stammtischrunden<br />
ein. „Der harte Kern besteht aus 12 Personen“,<br />
sagen sie. Und: „Wir reden über alles, über Gott<br />
und die Welt.“ Trübsal steht nicht auf der Tagesordnung.<br />
Liesa Hähner (70): „2008 erhielt ich die schlechte Nachricht.<br />
Letztlich habe ich es so genommen, wie es kam …<br />
Die Gruppe im Krankenhaus hilft mir, tut mir gut…“ Karin<br />
Haindl (67): „Als sie mir sagten, dass ich Krebs habe, dachte<br />
ich zuerst: Nein, das kann nicht sein. Das bist du nicht.“<br />
Sie fühle sich in der Gruppe aufgehoben. „Und, wenn ich<br />
etwas zu sagen habe, dann wissen alle Leute hier, wovon<br />
40 durchblick 2/<strong>2015</strong>
enst Wirklichkeit WirD<br />
Erkrankter im Marienkrankenhaus<br />
Seite her, ohne Bekehrung, ihn interessiert der kranke<br />
Mensch.“ Das sagen sie über ihn. Und das hat was! Viele<br />
Wochen später fällt mir eine Vortragsankündigung ins<br />
Auge: „Wenn die Medizin am Ende ist, dann hilft nur<br />
die Liebe.“ Referent ist Pastor Thadeusz Senkowski.<br />
Da erinnere ich mich noch einmal intensiv an diesen<br />
herzlichen und erquicklichen Menschenfreund und die<br />
warme Stammtisch-Atmosphäre.<br />
enten-Stammtisches im Marienkrankenhaus.<br />
ich rede.“ Ihre Schwester Marie-Luise Hainke (62): „Am<br />
Anfang war es ein großer Schock für alle.“ Iris Gerhards<br />
(81) ist seit zehn Jahren krank: „In der Gruppe habe ich<br />
gelernt, wie wichtig eine positive Grundeinstellung ist.“<br />
Heinz Rieger (85): „Seit November 2014 weiß ich, dass ich<br />
Krebs habe. Ich bin froh, dass es diese Gruppe gibt. Sie hilft<br />
mir. “ – Stimmen, die stellvertretend für alle anderen Besucher<br />
des Patienten-Stammtisches stehen. Noch etwas empfinden<br />
alle: „Wir bekommen jede denkbare Unterstützung,<br />
die wir brauchen. Es gilt, Menschen Mut zu machen, sich<br />
der Krankheit zu stellen. Irgendeinen Weg gibt es immer.“<br />
Dr. Karsten Franke, Leitender Oberarzt, sieht in<br />
dem Patienten-Stammtisch einen „enormen sozialen<br />
Rückhalt“ für den Einzelnen. Auch Schwester Marion<br />
Hasenau sieht in dem Patienten-Stammtisch ein Stück<br />
Lebensqualität, „etwas ganz Wertvolles“, ein Hilfsangebot<br />
von Patienten für Patienten. Die fröhliche Runde<br />
der Stammtischler wird ein paar Grad gedämpfter:<br />
„Natürlich gibt es auch Schicksalsschläge, mit denen<br />
wirklar kommen müssen. So sind in den letzten Jahren<br />
25 Patienten gestorben.“ In der Gruppe „setzen wir uns<br />
auch mit Glaubensfragen auseinander. Natürlich. Einige<br />
werden erstmalig damit konfrontiert.“ Nicht jedermanns<br />
Sache. Oder vielleicht doch? Als jemand sagt<br />
„über Leben und Tod entscheiden nicht wir, das tut ein<br />
anderer“, läuft ein zustimmendes Nicken von Tisch zu<br />
Tisch. Stille kerbt die Unterhaltung. Stille Pausen sind<br />
eine Sache für sich: Da ist man mit seinen Gedanken<br />
allein unterwegs. Stille kann verflixt unangenehm werden.<br />
Das zieht sich ... Eine sagt: „Es sind noch Brötchen<br />
da.“ Und du weißt: Das Leben geht weiter.<br />
Dieter Gerst<br />
Plötzlich geht einen Raunen durch die Runde. In<br />
den Gesichtern schreibt sich das Lächeln quer. Ein<br />
guter Freund geht von Tisch zu Tisch, umarmt jeden<br />
Einzelnen, jede Einzelne. Ein charismatischer Typ, voller<br />
personifizierter Zuversicht, ein menschliches Trostpflaster:<br />
Pastor Thadeusz Senkowski. Ein Mann, der<br />
sich besser erleben als beschreiben lässt. Der kommt<br />
glaubwürdig rüber, ohne Schnörkel, steuert die Herzen<br />
auf gerader Fahrbahn an. „Ganz von der menschlichen<br />
3 Fotos: Dieter Gerst<br />
Gespräche sind für den Einzelnen als auch für das<br />
Gruppenleben sehr wichtig.<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 41
Freundlich begrüßtuns die KünstlerinLilo Werner<br />
in ihrem Haus, das in einemverwunschenen Garten<br />
inEiserfeld liegt. Ihre jungen Augen lächeln<br />
uns an. Ihre Haare trägt sie offen,vorneher weiß,hinten<br />
dunklergesträhnt.Zueinergrauen Hose trägt sie ein modernes<br />
graues T-Shirt mit Aufdruck und klassische Sandalen.<br />
Eine zarte goldene Uhr und ein Ring schmücken<br />
ihreHand, um den Hals trägt sieeine Kette. Keine Brille,kein<br />
Stock. Selbstbewusst und entspannt führt sie uns<br />
erst einmal indie obere Etage. Kaum zu glauben, dass<br />
Lilo Wernerdieses Jahram27. Juni ihren 90. Geburtstag<br />
feiert. Hier oben ist das Herzstück ihres „Vaterhauses“:<br />
ihr Atelier. Seit Jahrzehnten sitzt oder steht sie hier vor<br />
der Staffelei und vor ihr auf dem Tisch steht ein Wirrwarr<br />
von Pinseln, Farben, diverse Materialien. Ein leichterGeruchvon<br />
Terpentin und Ölfarben liegt in der Luft.Umsie<br />
herum stehen und hängen Werke aus vielen Jahren. Ein<br />
kreatives Chaos. Wunderschön ist derAusblick aus dem<br />
Fenster in den Garten. An der Wand fällt zwischen den<br />
eng gehängten Bildern sofort ein Pastellporträt auf: ein<br />
Selbstporträtvon 1981. Sie ist in allenTechniken zu Hause,<br />
Ölmalerei, Collagen, Glasmalerei, Porzellanarbeiten,<br />
die siebis heutefertigt. Im Keller steht ihr alter Brennofen.<br />
In Vitrinenschränken kannman die zartenGebilde aus<br />
dem „weißen Gold“ oder auch bemalteGlasgegenstände<br />
betrachten. Wir sind inzwischen imWohnzimmer angekommen,wozweigegenüberliegendeBlumensofas<br />
zum<br />
Verweileneinladen.Der Blick gehtwieder in den Garten,<br />
wo ein gewaltiger Kirschbaumdie Terrasse überwuchert.<br />
Wietoll mussder Anblickbei derKirschblüte sein. Man<br />
fühltsich in einenglisches Cottage versetzt.<br />
Während des Krieges studierte Lilo Werner ander<br />
FolkwangMeisterschuleEssen acht SemesterKunst und<br />
Gestaltung. Trotz der widrigen Umstände und Bombenangriffe<br />
in Essen der1940iger Jahrewar es eine prägende<br />
und schöne Zeit für die junge Frau, andie sie sich noch<br />
heute besonders gern erinnert. Nach dem Krieg war der<br />
Traum als freischaffende Künstlerin zu arbeiten erst einmal<br />
ausgeträumt und wiederzuHause in Kirchen, später<br />
in Eiserfeld, bei der Familie, konnte sie als technische<br />
Zeichnerinersteinmal Fuß fassen.Dannheiratetesie und<br />
der Alltag mit Ehemann und Kindern forderte sie. Doch<br />
nahm siesichauch immer wieder Zeit,ummit Pinsel und<br />
Kreide auf der Leinwandfit zu bleibenund zu experimentieren.<br />
Auf die Frage, wie sie so fit geblieben ist,schmunzelt<br />
sie und gibt denTipp: „Gymnastik mache ich keine<br />
mehr (seit ihren Bandscheibenproblemen letztes Jahr),<br />
aber ich achte auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise.“<br />
Und ihreKreativitäthält sie(Sternzeichen Krebs)<br />
natürlichbeweglich.<br />
Es gab Ausstellungen von Lilo Werner. Dieletztevor<br />
vier Jahren in Kirchen im Heimatmuseum, wo siehauptsächlich<br />
Glas- und Porzellanarbeiten zeigte. <strong>2015</strong> plant<br />
sie irgendwann nach dem 90. Geburtstag eine Retrospektive<br />
ihrer vielseitigen Werke in Siegen, „irgendwie benefizartig“<br />
soll es werden. Wirwünschen Lilo Wernernoch<br />
vielegesunde und „coole“ Jahre. Happy Birthday!<br />
Text: Tessie Reeh<br />
Fotos:Rita Petri<br />
vorg
estellt<br />
lilo Werner<br />
Foto: Rita Petri
Unterhaltung<br />
tante meta unD Die nachbarn<br />
TanteMetahattemalwiederihrenbesonderenBefehlston!<br />
„Herbert! Herbert! Komm sofort und schau dir<br />
das an!“ Gereizt ließ er seine Zeitung sinken. Immer<br />
beim Sportteil musste sie ihn stören. Es schien, dass seine<br />
Frau schon seit Jahren wusste, wann er genau die Stelle in<br />
seiner so geliebten Tageszeitung erreicht hatte. Diese Störungen,<br />
immer wenn es gerade spannend wurde, weil er alle<br />
Berichte von den Fußballspielen aus der Region las und<br />
sein Tabellenstudium betrieb, trieben ihn noch mal in den<br />
Wahnsinn.<br />
„Was ist denn?<br />
Was soll ich mir<br />
denn anschauen?<br />
Lass doch die Nachbarn<br />
in Ruhe!“,<br />
brüllte er seiner Frau<br />
entgegen. Sie stand,<br />
wie so oft, mit dem<br />
Fernglas am Badezimmerfenster<br />
und<br />
beobachtete das<br />
Treiben der Nachbarn<br />
inihrem Garten.<br />
Onkel Herbert<br />
interessierte das alles<br />
weniger. „Leben<br />
und leben lassen“,<br />
war seine Devise,<br />
oder auch: „Jedem<br />
Tierchen sein Pläsierchen.“ Er dachte gerne in solchen<br />
Lebensweisheiten. Er war der Meinung, dass schließlich<br />
schon viele Menschen vor ihm das auch so gesehen haben.<br />
Somit konnte er nicht ganz falsch liegen. Er bezeichnete<br />
sich auch als einen umgänglichen, lebensfrohen Menschen.<br />
Tante Meta war da anders. Sie musste immer genau informiert<br />
sein über das Leben „auf der anderen Seite des<br />
Gartenzauns“, wie sie immer sagte.<br />
Doch damit ging sie ihrem Mann ziemlich auf die Nerven,<br />
denn Tante Meta war durchaus nicht damit zufrieden,<br />
alleszuwissen – nein, sie musste auch zu allen Vorgängen<br />
ihren Kommentar abliefern – und der war nie positiv.<br />
„Die sprengen ihren Garten! Ja, die wollen tatsächlich<br />
den Garten sprengen! Ist das denn zu glauben? Da muss<br />
man doch etwas<br />
unternehmen!“,<br />
rief sie<br />
völlig aufgelöst.<br />
Flüchtig<br />
überlegte Onkel<br />
Herbert,<br />
was daran nun<br />
wieder absolut<br />
falsch sein<br />
sollte. Ob es<br />
wohl gerade absoluten<br />
Wassermangel<br />
gäbe?<br />
– Nein! Oder<br />
hatte die Stadtverwaltung<br />
das<br />
Wässern von<br />
Rasenflächen<br />
untersagt? –<br />
Nein! Bestand<br />
die Gefahr, dass die in den Augen seiner Frau schützenswerten<br />
Maulwürfe ertranken? – Nein! Oder vertragen eventuell<br />
die Sonnenblumen, die nahe am Gartenzaun stehen,<br />
kein „fremdes“ Wasser? Er konnte sich beim besten Willen<br />
keinen Reim darauf machen, warum Tante Meta sich<br />
Autorenfoto<br />
44 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Unterhaltung<br />
mal wieder so ereiferte. Die neu eingezogenen Nachbarn<br />
schienen seine Frau besonders zur Weißglut zu bringen. Sie<br />
konnten nämlich machen was sie wollten, in denAugen von<br />
Tante Meta war alles falsch.<br />
Da Onkel Herbert gedanklich noch bei seiner geliebten<br />
Fußballtabelle war, bemühte er sich auch nicht besonders,<br />
herauszufinden, in welcher Hinsicht das Verhalten der<br />
Nachbarn seine Frau störte. Er versuchte sich mit einem dahingenuschelten:<br />
„Nein wirklich?“ aus derAffäre zu ziehen<br />
und ließ den Redeschwall seiner Frau an sich vorbeiziehen.<br />
Auch bei den vorherigen Nachbarn hatte Tante Meta<br />
immer etwas auszusetzen gehabt. Mit den Meiers hatten<br />
sie -völlig unbeschadet von dem ständigen Genörgel seiner<br />
Frau – ein „tolles“ Nachbarschaftsverhältnis gehabt.<br />
Sie veranstalteten gemeinsame Grillabende, auf denen<br />
Tante Meta immer vergnügt und ausgelassen alle Späße<br />
mitmachte, um ihm dann am nächsten Morgen von dem<br />
zügellosen und ungehörigen Verhalten vorzujammern.<br />
Solche Vorträge endeten immer mit den Worten: „Das<br />
nächste Mal komme ich nicht mehr mit zu dieser verdorbenen<br />
Gesellschaft!“<br />
Doch wenn wieder eine Einladung ausgesprochen wurde,<br />
hatte sie diesen Entschluss anscheinend vergessen. Ja,<br />
es kam sogar vor, dass sie die Meier’s auch hin und wieder<br />
einlud. Also hütete sich Onkel Herbert, sie an ihren<br />
Entschluss zu erinnern und genoss das ein oder andere<br />
Zusammensein. Er gewöhnte sich einfach an, seine Ohren<br />
auf Durchzug zu stellen und die Beschimpfungen und oft<br />
dreisten Behauptungen an sich abgleiten zulassen.<br />
Doch als Tante Meta keine Ruhe gab mit dieser „Sprengerei“,stellte<br />
er sich vor sie und fragte ziemlich uninteressiert:<br />
„O.K., was ist denn nun eigentlich so schlimm an dem<br />
Tun der Nachbarn? Wir könnten auch mal wieder den Rasen…“<br />
„Nein! Nein! Nein! Ich höre wohl nicht richtig. Das<br />
kann ja nicht angehen. Ich sag’sjaimmer,duhörst mir nicht<br />
zu!“,zeterte sie. Plötzlichhörte er ein dumpfes Knallen. Die<br />
Panoramafensterscheibe zerbarst und Rasenstücke flogen<br />
durch den Raum. Onkel Herbert rannte so schnell er konnte<br />
zu seiner Frau und riss ihr das Fernglas aus der Hand. Was<br />
Ihr Profi für<br />
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er dann sah, ließ ihn fassungslos werden. Ein Krater im<br />
nachbarlichen Garten!! Sofort eilte er zum Telefon und<br />
wählte die Nummer vom Polizeinotruf.<br />
Am nächsten Tagsaßen Tante Meta und Onkel Herbert<br />
einträchtig nebeneinander auf dem Sofa, vor dem<br />
notdürftig mit Folie verklebten Fenster, mit Sicht auf<br />
die Terrasse. Die neue Scheibe hatte einige Tage Lieferzeit<br />
– und so lasen sie gemeinsam in der Zeitung.<br />
Tante Meta wirkte sehr verändert, denn sie verspürte<br />
anscheinend nicht die geringste Lust, sich die Vorgänge<br />
in Nachbars Garten durch das Fernglas anzuschauen.<br />
Diese Menschen seien, wie sie meinte, fürsie „gestorben“.<br />
Und so entdeckten beide dann den Zeitungsartikel<br />
zum Geschehenen:<br />
„KRIEGSZUSTAND IM LAUBENWEG“<br />
Der ehemalige Soldat Arthur S. aus F. hat seine<br />
Nachbarschaft mit einem waghalsigen Sprengmanöver<br />
schockiert. Gestern in den Vormittagsstunden erschreckte<br />
ein Knall den Laubenweg und ließ mehrere<br />
Fensterscheiben zerspringen. Arthur S. hatte sich einen<br />
Gartenteich anlegen wollen und versuchte so, sich<br />
die Arbeit zuerleichtern. Mit einem selbstgebauten<br />
Sprengsatz wollte er sich so die anstrengende Arbeit<br />
des Grabens ersparen. Auf Nachfrage, wie er auf diese<br />
Idee gekommen sei, meinte er: „Ich hab mal in einem<br />
Buch gelesen, dass so etwas Ähnliches ein Farmer in<br />
Australien gemacht hat. Nun ja, wahrscheinlich waren<br />
da die nächsten Nachbarn nicht so nah dran“….<br />
Nun muss sich Arthur S. vor Gericht verantworten und<br />
mit finanziellen Folgen herumschlagen, da seine Versicherung<br />
keinerlei Zahlungen tätigen will. Außerdem<br />
wird er gut daran tun, sich eine neue Wohnung zu suchen,<br />
denn die Anwohner Herbert K. und seine Frau<br />
Meta bezeichnen das nachbarschaftliche Verhältnis als<br />
massiv gestört.<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 45
Gesellschaft<br />
eine iDee begeistert<br />
Das „Repair Café“<br />
Der Mixer ist kaputt, der Staubsauger<br />
tut’s nicht mehr, der<br />
Kocher gibt den Geist auf,<br />
oder das geliebte alte Radio funktioniert<br />
nicht mehr richtig und so weiter,<br />
alltägliche Erfahrungen in Haushalten<br />
mit schon etwas älterem Inventar.<br />
Was tun?<br />
Eine Reparatur beim Fachhändler?<br />
„Das lohnt sich nicht“, sagt der Fachmann<br />
in der Regel, „das Modell ist<br />
veraltet. Kaufen Sie lieber ein neues.“<br />
Vor einer ähnlichen Situation stand<br />
ein Bekannter von mir mit seinem<br />
teuren Fotoapparat, der ausgerechnet<br />
im Urlaub kaputtging. Da fiel ihm ein,<br />
dass er doch mal was von einem „Repair<br />
Café“ gehört hatte, in dem man<br />
solche Sachen reparieren oder auch<br />
mit deren Hilfe selbst reparieren lassen<br />
kann. Aber wo findet man ein solches<br />
Reparaturcafé? Er machte sich<br />
im Internet schlau und siehe da, gar nicht so weit weg, in<br />
Olpe wurde er fündig. Er fuhr hin.<br />
Das Olper Repair Café wurde vor einiger Zeit bereits<br />
in der Lokalzeit Südwestfalen vorgestellt. Einmal im Monat<br />
ist es an einem Nachmittag für zwei Stunden geöffnet.<br />
Jeder kann mit seinem defekten Gerät kommen. Die ehrenamtlichen<br />
Helfer, meist pensionierte Handwerker und<br />
Tüftler, stehen mit Werkzeug bereit. Sie schauen sich die<br />
Sachen an, und wenn es möglich ist, wird das Teil repariert.<br />
Allerdings wird keine Garantie übernommen, das machen<br />
nur Fachgeschäfte. Während des Besuches kann man sich<br />
bei Kaffee und Kuchen die Zeit vertreiben und mit anderen<br />
Besuchern ins Gespräch kommen.<br />
www.diakonie-sw.de<br />
Foto: Tessie Reeh<br />
Mein Bekannter war von dieser Idee so angetan, dass er<br />
sofort dachte: Das passt doch genau in das Profil seines Siegen-Wittgensteiner<br />
Vereins ALTERAktiv! So etwas könnten<br />
wir in Siegen gut gebrauchen. Und Ruheständler, die gerne<br />
„basteln“ mit entsprechender Erfahrung, finden sich in Siegen<br />
sicher auch. Also stellte er seine Idee im Verein vor.<br />
Nun ging der Gedanke seinen Weg. Es wurden Informationen<br />
eingeholt, die praktische Umsetzung beraten<br />
und nach gründlicher Überlegung beschlossen, das Projekt<br />
„Repair Café Siegen“ zu starten. Auch die ev. Martinigemeinde<br />
Siegen, in deren Mehrgenerationenhaus es bereits<br />
eine Werkstatt und die entsprechende Räume gibt, ist von<br />
der Idee angetan, denn das Angebot eines Reparaturcafés<br />
passt auch hervorragend in die sich entwickelnde Quartiersarbeit<br />
in Siegen-Mitte.<br />
Was jetzt gebraucht wird, sind Menschen, die Lust am<br />
Werkeln und Tüfteln haben, die bereit sind, ehrenamtlich<br />
mitzuarbeiten und gewillt sind, ihre speziellen Fähigkeiten<br />
einzubringen. Es ist auch daran gedacht, später die Repair-<br />
Bereiche zu erweitern, um z. B. einen textilen Bereich für<br />
Flicken, Nähen, Stopfen etc..<br />
Ehrgeiziger Plan ist, noch dieses Jahres den Gedanken<br />
des Repair Cafés in Siegen umzusetzen. Dazu sucht der<br />
quirlige Verein ALTERAktiv viele Mitstreiter. Informationen<br />
sind unter www.repaircafe.org im Internet zu finden.<br />
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich in der Geschäftsstelle<br />
melden. ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
% <strong>02</strong>71-2339425 Anne Alhäuser<br />
46 durchblick 2/<strong>2015</strong>
kölbis-preis <strong>2015</strong><br />
Turnbezirk-Auszeichnung für besonderes Engagement<br />
Menschen zu ehren, ohne die das sportliche Leben<br />
in der Turnfamilie ärmer wäre, dieser Leitgedanke<br />
stand 2013 Pate für die Einführung des Kölbis-<br />
Preises des Turnbezirks Siegerland-Süd. Erhalten sollen ihn<br />
besonders engagierte Vereinsmitarbeiter. Die Namensgeber<br />
Ruth und Sepp Kölbis waren selbst Urgesteine der Siegerländer<br />
Turnerfamilie und standen<br />
für Ideenreichtum, Initiative, Leidenschaft<br />
und die Bereitschaft,<br />
sich für die Gemeinschaft einzusetzen.<br />
„Und genau diese Kriterien:<br />
Initiative, Leidenschaft und<br />
Einsatz“ sind für uns die notwendige<br />
Qualifizierung, um als<br />
Preisträger gewählt zu werden“,<br />
erklärt Guido Müller, der Vorsitzende<br />
des größten Turnbezirks<br />
des Siegerland-Turngaus. Dieser<br />
noch junge Preis, der auch an<br />
das besondere Engagement des<br />
Turner-Ehepaars Kölbis erinnern<br />
soll, wurde im Rahmen des<br />
Bezirksturntages beim TV Freudenberg<br />
zum zweiten Mal vergeben.<br />
Das Votum für den aktuellen<br />
Preisträger fiel einstimmig aus. Manfred Reichel vom TV<br />
Jahn Siegen ist der diesjährige Preisträger.<br />
Ein Glücksfall für Sport und Verein<br />
Der gebürtige Breslauer ist seit mehr als 50 Jahren aus<br />
dem Sportgeschehen der Region nicht mehr wegzudenken.<br />
Ein Glücksfall war es, dass sein Vater nach dem Krieg über<br />
Bayern den Weg zur Waggon-Union ins Siegerland fand.<br />
Über das Ringtennis fand Manfred Reichel schon früh den<br />
Weg zum Gewichtssport und schließlich zum beachteten und<br />
landesweit geschätzten Leichtathletik- und Spezialtrainer für<br />
die Wurfdisziplinen. Dem TV Jahn Siegen ist er - ebenso<br />
wie seine Frau Ilse - bereits seit 1963 treu. Und dabei standen<br />
sie beide nie in der zweiten Reihe, sondern sind immer<br />
dabei, wenn es gilt, sich für den Verein oder den Sport zu<br />
engagieren. Aktuell sind der traditionelle Werfertag und das<br />
Landesturnfest im Juni Großveranstaltungen, an denen die<br />
beiden aktiv beteiligt sind. Neben seiner eigenen sportlichen<br />
Karriere als Rasenkraftsportler gingen sicher bis heute einige<br />
hundert Jugendliche durch seine Trainingsschule. Dabei war<br />
er immer mehr als nur Trainer. Für viele seiner Schützlinge<br />
ist er über die Jahre Vertrauensperson geblieben. Den Leistungssport<br />
in der Leichtathletik hat er seit den späten 60er<br />
Jahren im Verein mit aufgebaut.<br />
Gesellschaft<br />
Im Zweifel auf dem Platz<br />
Bis heute steht der 79-Jährige beinahe jeden Tag auf dem<br />
Platz, ob Training oder Wettkampf. Viele Westfalenmeister<br />
und etliche Westdeutsche und Deutsche Meister haben bei<br />
ihm den Wettkampfsport gelernt. Selbst in den Mittagsstunden<br />
hat er – bis zum letzten<br />
Jahr – den Turn- und<br />
Leichtathletiksport im<br />
AG-Betrieb, beispielsweise<br />
an der Obenstruth<br />
– oder der Hammerhütter<br />
Schule, an die<br />
Grundschüler weitergegeben.<br />
Manfred Reichel<br />
ist aber auch rund um<br />
die „ehrwürdige“ Jahnhalle<br />
die gute Seele. Das<br />
große Vereinsgelände<br />
des TV Jahn Siegen, und<br />
natürlich auch der Kraftraum<br />
des Vereins, der<br />
eigene Fuhrpark oder<br />
Ehrung für Manfred Reichel<br />
der neue Sportplatz der<br />
Kreissporthalle (ehemaliger<br />
„Jahnplatz“) werden bis heute von ihm ehrenamtlich<br />
gepflegt und in Schuss gehalten. Der Turnbezirk Siegerland-<br />
Süd, der sich immerhin von Freudenberg über Siegen bis<br />
nach Dresselndorf erstreckt, hat sich mit Manfred Reichel<br />
sicher für einen besonderen Arbeiter für den Vereinssport<br />
entschieden. Der Kölbis-Preis ist ein stilisierter goldener<br />
„Hunt“, ein klassisches Arbeitsgerät des Bergbaus, der ihm<br />
im Rahmen des Bezirksturntages überreicht wurde. Für den<br />
unermüdlichen „Sport-Arbeiter“ Manfred Reichel ist die<br />
kleine goldene Skulptur sicher genau richtig gewählt. "<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 47<br />
Foto: Peter Hanke<br />
Ev. Krankenhaus<br />
Kredenbach<br />
✆ 0 27 32 20 91 25<br />
Schlossberg<br />
Freudenberg<br />
✆ 0 27 34 43 94 77<br />
Ev. Jung-Stilling-<br />
Krankenhaus<br />
✆ <strong>02</strong> 71 8 10 88<br />
Ambulante Rehabilitation
Gesellschaft<br />
geheime pläne unD ihre folgen<br />
Es gilt, die Lebensqualität aller Einwohner dauerhaft<br />
zu sichern. Diesem Auftrag sind vor allem die Verantwortlichen<br />
in Politik und Verwaltung verpflichtet.<br />
Im Rahmen entsprechender Gesetze und unter Abwägung<br />
konkurrierender Ansprüche haben sie künftige Entwicklungen<br />
möglichst realistisch einzuschätzen, zu steuern und<br />
- falls erforderlich – auch abzuwehren.<br />
Letzteres war in der Sitzung des Kreistags Siegen-Wittgenstein<br />
am 27. März <strong>2015</strong> erforderlich. Es ging um die internationalen<br />
Freihandelsabkommen TTIP und CETA sowie um das<br />
„TiSA“-Abkommen (1) zum Handel mit Dienstleistungen. Mit<br />
Tisa sollen weltweit „Handelshemmnisse“ für den Dienstleistungssektor<br />
beseitigt werden.Allerdings ist der Begriff „Handel<br />
mit Dienstleistungen“ in dem geplanten Abkommen weit<br />
gefasst; er würde für nahezu jede erdenkliche Art der Dienstleistung<br />
gelten. Soweit bekannt, geht es um fast alles was wir<br />
zum Leben brauchen: vom Trinkwasser bis zur Abfallentsorgung,<br />
vom Kindergarten bis zum Altersheim, von Post und<br />
Bank über Eisenbahn und Elektrizitätswerke bis zum Theater.<br />
Private Unternehmen sollen Zugang zu den Dienstleistungsmärkten<br />
aller beteiligten Länder erhalten und müssen dabei<br />
gleich behandelt werden wie öffentliche Institutionen. Vorgesehen<br />
ist unter anderem, dass öffentliche Dienstleistungen wie<br />
die Gesundheits-, Wasser- und Energieversorgung dereguliert<br />
und für internationale Anbieter zugänglich gemacht werden.<br />
Und das auch von Personen mit vorübergehendem Aufenthalt<br />
im Land des Dienstleistungsempfängers, wenn z.B. Krankenpflege-,<br />
Hauspersonal oder Führungskräfte eines Unternehmens<br />
eingesetzt werden. Damit wird Tisa, sollte es zum Abschluss<br />
kommen, enorme Auswirkungen auf unseren Alltag<br />
haben. Das Ziel des Abkommens ist einfach: liberalisieren, so<br />
weit es irgendwie geht. Einmal erfolgte Privatisierungen sollen<br />
nicht mehr rückgängig gemacht werden können, selbst wenn<br />
sie ein Fehlschlag waren.<br />
Physiotherapie<br />
Ev. Krankenhaus<br />
Kredenbach<br />
✆ 0 27 32 20 91 25<br />
Schlossberg<br />
Freudenberg<br />
✆ 0 27 34 43 94 77<br />
Ev. Jung-Stilling-<br />
Krankenhaus<br />
✆ <strong>02</strong> 71 8 10 88<br />
Grafik: Attac<br />
Auch eine weitere Deregulierung der Finanzmärkte ist<br />
geplant und die uneingeschränkte Möglichkeit zur Sammlung<br />
und Übertragung von persönlichen Daten. Streitfälle<br />
sollen von geheim tagenden Schiedsgerichten entschieden<br />
werden. Widerstand gegen diese geheimen Pläne und ihre<br />
Folgen kommt aus vielen Richtungen: vom Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
(DGB) und den Kirchen bis zu den Dachverbänden<br />
des Musiklebens.<br />
Maßgebend für die am 27. März beschlossene Resolution<br />
des Kreistags sind die Forderungen der kommunalen Spitzenverbände<br />
und des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (2)<br />
Der Kreistag Siegen-Wittgenstein schließt sich dem an und<br />
appelliert an<br />
! das Parlament der Europäischen Union<br />
! die Kommission der Europäischen Union<br />
! den Deutschen Bundestag<br />
! die Bundesregierung<br />
! den Landtag NRW<br />
! die Landesregierung NRW:<br />
„… dass die öffentliche Daseinsvorsorge und damit der öffentliche<br />
Dienstleistungssektor nicht betroffen sein dürfen.<br />
Der öffentliche Dienstleistungssektor und die demokratisch<br />
legitimierte Verantwortung vor Ort dürfen keinesfalls im<br />
Zuge von partiellen wirtschaftlichen Interessen zum Nachteil<br />
der Daseinsvorsorge in Deutschland beeinträchtigt werden.<br />
Die Organisationsfreiheit der Kommunen als einer der<br />
Kernbereiche des kommunalen Selbstverwaltungsrechts<br />
muss sichergestellt und Rekommunalisierungen nach den<br />
Gegebenheiten vor Ort und auf Basis des lokalen Wählerwillens<br />
uneingeschränkt möglich bleiben.<br />
… eine breitere Einbindung der betroffenen Öffentlichkeit,<br />
die Verfolgung eines Positivlistenansatzes sowie die<br />
Wahrung des geltenden Vergaberechts.“ Erich Kerkhoff<br />
1)<br />
TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft),<br />
TiSA = Trade in Services Agreement, (Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen), CETA<br />
= Comprehensive Economic and Trade Agreement (Umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen.<br />
(2)<br />
Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen (Oktober 2014).<br />
48 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Gesellschaft<br />
gemeinsam in Die zukunft<br />
11. Seniorentag in Frankfurt am Main<br />
Messezentrum Frankfurt<br />
Veranstalterfoto<br />
jene älteren Menschen interessieren, die ihren sozialen Nahraum<br />
mitgestalten wollen. Experteninterviews und Berichte<br />
aus der Praxis liefern dafür Hintergrundwissen. Während des<br />
dreitägigen Programms können sich Besucherinnen und Besucher<br />
in rund 100 Veranstaltungen informieren, mitmachen<br />
oder einfach unterhalten lassen. Das Spektrum der Themen<br />
reicht von Gesundheit und Pflege über gesellschaftliches Engagement<br />
und Politik bis hin zu Wohnen und Leben. Flankiert<br />
wird die Großveranstaltung von der Messe SenNova,<br />
auf der Aussteller aus der Region und bundesweit ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen vorstellen. Die SenNova bietet<br />
ein eigenes Bühnenprogramm an. Erich Kerkhoff<br />
In Deutschland wird die Entvölkerung ganzer Regionen<br />
erwartet. Sparkassenfilialen und Postämter<br />
müssen schließen, Schulen müssen zusammengelegt<br />
werden, der öffentliche Nahverkehr wird reduziert, die<br />
ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen wird<br />
zunehmen. Einkaufsläden und Arztpraxen „lohnen“ sich<br />
nicht mehr. Man spricht vom „Rückbau“ oder der „Rückentwicklung“<br />
ganzer Gegenden. Die damit verbundenen<br />
Zukunftstrends werden gravierende Auswirkungen auf<br />
das gesellschaftliche Gefüge und Miteinander haben: sie<br />
werden unser soziales Miteinander und unsere individuellen<br />
Lebensstile verändern. Es ist unübersehbar, dass die<br />
Lebensqualität in einer alternden Gesellschaft entscheidend<br />
davon abhängt, wie ihre älteren Bürgerinnen und<br />
Bürger diese mitgestalten können.<br />
Es gilt, die „Funktionslosigkeit älterer Menschen“ zu<br />
überwinden. Diese Selbstbeschränkung wird von zunehmend<br />
vielen Älteren überwunden. Dabei nimmt die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisationen e.V.) seit<br />
25 Jahren eine zentrale Rolle ein. Unter ihrem Dach haben sich<br />
über 100 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren Menschen<br />
zusammengeschlossen, die sich einsetzen für<br />
# ein realistisches Altersbild in der Gesellschaft<br />
# ein selbstbestimmtes Leben im Alter<br />
# die gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation<br />
älterer Menschen<br />
# ein solidarisches Miteinander der Generationen<br />
# ein gesundes Altern und eine hochwertige<br />
gesundheitliche und pflegerische Versorgung<br />
# die Interessen älterer VerbraucherInnen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der BAGSO-Arbeit liegt in<br />
der Organisation des in dreijährigem Turnus stattfindenden<br />
Deutschen Seniorentags. Der aktuelle, unter dem Motto „Gemeinsam<br />
in die Zukunft!“ stehende 11. Deutsche Seniorentag<br />
(2. bis 4. Juli <strong>2015</strong> in Frankfurt a.M.), dürfte besonders<br />
Infos unter: www.deutscher-seniorentag.de/programm.html.<br />
Zur Sicherheit!<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 49
Polizei und Deutsche Rentenversicherung warnen<br />
es geht um Die rente<br />
Neue Masche der Trickbetrüger<br />
Betrüger melden sich seit einiger Zeit telefonisch bei<br />
Senioren und geben sich dabei als Mitarbeiter der<br />
Rentenversicherung aus. Die Opfer werden, ähnlich<br />
wie bei dem „Enkeltrick“ oder falschen Gewinnbenachrichtigungen,<br />
über die Vornamen im Telefonbuch ausgewählt.<br />
Die Täter geben beispielsweise vor, dass sich der Beitragssatz<br />
zur Pflegeversicherung geändert habe und fordern<br />
die Angerufenen dazu auf, Geldbeträge zu überweisen. Für<br />
den Fall, dass ihre Opfer dies nicht tun wollen, werden Rentenkürzungen,<br />
Rentenpfändungen oder andere Nachteile<br />
angekündigt. Nicht selten wird auch versucht, die Betroffenen<br />
auszufragen, um so an weitere Daten, beispielsweise<br />
die Anschrift oder die Kontoverbindung zu gelangen.<br />
Ebenso werden Schreiben mit dem Logo der Deutschen<br />
Rentenversicherung verschickt, die entsprechende<br />
Behauptungen enthalten und in denen zu Überweisungen<br />
auf Konten im In- oder sogar Ausland aufgefordert wird.<br />
Im Weigerungsfall wird mit der Einstellung der Rentenzahlungen<br />
gedroht. Versprochen wird teilweise aber auch<br />
eine angeblich höhere Rente, wenn die geforderten Beträge<br />
fristgerecht überwiesen werden.<br />
Autorenfoto<br />
Die Deutsche Rentenversicherung weist darauf hin, dass<br />
ihre Mitarbeiter niemals telefonisch zu solchen Zahlungen<br />
auffordern! Die gefälschten Schreiben enthalten oft unrichtige<br />
Aktenzeichen, Telefonnummern und Absenderanschriften.<br />
Außerdem finden sich Rechtschreib- und Grammatikfehler,<br />
die in behördlichen Schreiben nicht vorkommen sollten. Wenn<br />
Sie Zweifel an der Echtheit eines solchen Schreibens haben,<br />
helfen Ihnen die Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung<br />
unter der kostenlosen Servicenummer 08 00 10 00 48 00.<br />
Warnen möchte ich Sie in diesem Zusammenhang auch<br />
vor Betrügern, die im Namen anderer Institutionen oder<br />
Behörden auftreten. Gerade bei telefonischen Zahlungsaufforderungen<br />
müssen Sie von einem Betrugsversuch ausgehen.<br />
Haben Sie Zweifel an der Echtheit eines Schreibens,<br />
nehmen Sie Kontakt mit der jeweiligen Organisation oder<br />
Behörde auf. Nutzen Sie dabei nicht die auf dem Schreiben<br />
angegebenen Rufnummern.<br />
Melden Sie verdächtige Anrufe oder gefälschte Anschreiben<br />
der Polizei und erstatten Sie gegebenenfalls<br />
Anzeige. Telefon Polizei Siegen: <strong>02</strong>71/7099-0.<br />
Noch ein Hinweis<br />
Das Siegener Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz<br />
bietet insbesondere für Seniorengruppen ab ca. 25<br />
Personen kostenlose Vortragsveranstaltungen<br />
an, bei denen<br />
vor aktuellen Maschen von<br />
Betrügern und Trickdieben gewarnt<br />
wird. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter den<br />
genannten Telefonnummern.<br />
Torsten Heider,<br />
Leiter Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz<br />
bei der Kreispolizeibehörde<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
Tel.: <strong>02</strong>71 7099-4800<br />
50 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />
Autorenfoto
Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />
Wir Doch nicht!<br />
Bis auf den letzten Platz besetzt war die SeniorenService Stelle in Geisweid bei<br />
der Informationsveranstaltung von Seniorenbeirat und Kreispolizeibehörde.<br />
Ältere Menschen verstehen sich nicht als Risikogruppe<br />
im Straßenverkehr.<br />
Gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde hatte<br />
der Seniorenbeirat der Stadt Siegen jetzt zu einer Informationsveranstaltung<br />
über die Teilnahme von Senioren am Straßenverkehr<br />
in die neue SeniorenServiceStelle Am Klafelder<br />
Markt eingeladen. Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach<br />
konnte dabei nahezu ein „volles Haus“ wissbegieriger älterer<br />
Verkehrsteilnehmer begrüßen, die über zwei Stunden lang<br />
die beiden Referenten mit ihren Fragen „löcherten“.<br />
Die Referenten, das waren Erster Polzeihauptkommissar<br />
Achim Hagelauer, gleichzeitig Leiter des Verkehrsdienstes,<br />
sowie Polizeioberkommissar und Verkehrssicherheitsberater<br />
Axel Bieler. Gleich zu Beginn machte Horst Bach<br />
deutlich, dass nicht die Alten das Risiko im Straßenverkehr<br />
sind, sondern der Straßenverkehr selbst ein Risiko ist, welches<br />
alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen betrifft. Dies<br />
Dipl. Soz. Michael Kringe<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Notariat<br />
Mitglied im AnwaltVerein<br />
VertrauensAnwalt<br />
Foto: Hans Amely<br />
ging auch aus den Fragen und Antworten<br />
hervor, die sich nicht nur um das<br />
aktuelle Verkehrsrecht und die neuen<br />
Verkehrsregeln drehten.<br />
So ging es im Fragenkomplex<br />
„Mein alter Führerschein“ u.a. um die<br />
verschiedenen Fahrerlaubnisklassen,<br />
Umschreibungsfragen und zeitliche<br />
Beschränkungen. Auch das Verhalten<br />
nach einem Verkehrsunfall, ob größerer<br />
Sach- oder nur Bagatellschaden,<br />
waren den älteren Menschen ein wichtiges<br />
Thema. Für die richtige Sitzposition<br />
im Auto und das korrekte Anlegen<br />
des Sicherheitsgurtes gaben die<br />
Referenten ebenso wichtige Hinweise<br />
wie für Vorbeugung und vorausschauendes<br />
Fahren. Senioren sollten nach<br />
Möglichkeiten ihre altersbedingten<br />
Vorteile nutzen: sich ausgeruht ans<br />
Steuer setzen, Pausen einlegen und die<br />
Hauptverkehrszeiten meiden.<br />
Arbeitskreissprecher Helmut Plate<br />
setzte sich nachdrücklich für Verkehrssicherheitstrainings<br />
für Senioren sowie das Wiederaufleben<br />
der Fernsehsendung „Der 7. Sinn“ ein. Bei deren<br />
Ausstrahlung vor etlichen Jahren wollte Kommissar Bieler<br />
allerdings „frauenfeindliche Tendenzen“ entdeckt haben.<br />
Schließlich gelte den Senioren nicht nur als Autofahrer,<br />
sondern ebenso als Fußgänger, Zweiradfahrer oder mobilitätseingeschränkte<br />
Verkehrsteilnehmer (Rollator und<br />
Rollstuhl) die besondere Aufmerksamkeit, verdeutlichte<br />
Achim Hagelauer. Sinn und Unsinn von allzu modernem<br />
und „coolem“ Fahrzeugzubehör wurde schließlich von den<br />
mobilen Alten ebenso kritisch hinterfragt wie zum Beispiel<br />
das inzwischen erlaubte Radfahren in der Siegener Bahnhofstraße.<br />
Seniorenbeiratsmitglied Hans Amely, der die Veranstaltung<br />
vorbereitet und organisiert hatte, bedankte sich bei der<br />
Kreispolizeibehörde für ihre nachhaltige Unterstützung<br />
von älteren Menschen im Straßenverkehr. Ernst Göckus<br />
Nicola Veit<br />
Rechtsanwältin<br />
HonorarAnwältin<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Sozialrecht,<br />
Verkehrsrecht,<br />
Erb- und Familienrecht<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 51
Kultur<br />
lesen ist kino im kopf<br />
Was ältere Menschen lesen<br />
Foto: Horst Mahle<br />
Es ist Dienstagmorgen, kurz vor 10 Uhr. Wir stehen<br />
vor dem Eingang der Stadtbibliothek im KrönchenCenter.<br />
Wir, das sind fünf Personen, die bereits<br />
auf die Öffnung warten, um sich mit Lesestoff einzudecken.<br />
Unter den Wartenden ist auch der 66-jährige Rainer B., den<br />
ich anspreche. Er erzählt mir, dass er regelmäßig hier Bücher<br />
ausleiht und dass er ein richtiger Bücherwurm ist.<br />
Außerdem wartet im Lesecafé ein weiterer älterer Nutzer<br />
(73) der Bibliothek. Er leiht sich gelegentlich Bücher, vor<br />
allem aber DVDs aus. Da stellt sich die Frage, wie hoch<br />
der Anteil der älteren Siegener bei der Nutzung der Bücherei<br />
ist und ob es eine typische Seniorenliteratur gibt. Ich<br />
möchte diese Fragen mit Herrn Vollmer, dem Leiter der<br />
Siegener Bibliothek, klären, mit dem ich verabredet bin.<br />
Bei der Frage nach dem Anteil der Nutzer ab ca. 60 Jahren<br />
muss dieser passen. Es gibt eine Statistik, die die Leser<br />
50 + mit 19 Prozent angibt. Weiter wird hier nach Alter<br />
nicht differenziert. Es sei nicht so – wie man vielleicht erwarten<br />
könnte – dass ältere<br />
Leser auch die „alten“ Bücher<br />
von Autoren wie Ganghofer,<br />
Simmel u. ä. lesen würden.<br />
Vielmehr wird auch von diesem<br />
Leserkreis „quer Beet“<br />
ausgeliehen und je nach Interessenlage<br />
Krimis, historische<br />
Romane, Liebesromane usw.<br />
konsumiert. Die Ausleihe<br />
von neuen Medien hat stark<br />
zugenommen. Seit dem Jahre<br />
2007, als die Stadtbibliothek<br />
in das KrönchenCenter<br />
umzog, gibt es keine Filialen<br />
mehr. Bis zu diesem Jahr<br />
konnten die Bewohner in<br />
Eiserfeld, Kaan-Marienborn,<br />
Lesecafé, ruhiger Treff im KrönchenCenter<br />
Weidenau und Geisweid auch vor Ort Bücher ausleihen.<br />
Seit der Zentralisierung in Siegen gibt es dort auch ein<br />
Lesecafé mit aktuellen Medien wie Tageszeitungen, was<br />
gut angenommen wird.<br />
Wenn man die statistischen Angaben der Siegener<br />
Stadtbibliothek liest, ist das schon beeindruckend: Der<br />
Bestand an Medien beträgt über 91.000; eine Ausleihe<br />
erfolgte mehr als 381.000mal von mehr als 116.000 Besuchern<br />
(Zahlen von 2013). Der Anteil der Frauen bei<br />
der Nutzung liegt bei rund einem Drittel. Es ist eine Liste<br />
über Filme und Serien „50 plus“ verfügbar, die auch<br />
viele alte „Schätzchen“ wie „Früchte des Zorns“, „Die<br />
Blechtrommel“ oder die aus dem Fernsehen bekannte<br />
Bonanza-Serie enthält. https://de.fotolia.com/id/43619446<br />
Warum liest man eigentlich Bücher? Als wir lesen gelernt<br />
haben in unserer Kindheit, bedeuteten Bücher Abenteuer<br />
und Weltentdeckung. Mit Pippi Langstrumpf, den Kindern<br />
von Bullerbü oder den Brüdern Löwenherz erlebten wir<br />
viel Fantastisches. Winnetou<br />
und Old Shatterhand<br />
wurden unsere Freunde.<br />
Bei unseren Enkeln heute<br />
sind es eher Hanni und<br />
Nanni, Bilbo und Frodo<br />
Beutlin. Man will wissen,<br />
wie es weitergeht in Takatukaland<br />
oder Mittelerde.<br />
Die fantastischen Abenteuer<br />
von Harry Potter<br />
und seinen Freunden der<br />
englischen Autorin Joanne<br />
K. Rowlings haben fast<br />
weltweit einen Leseboom<br />
ausgelöst. Jede Zeit hat ihre<br />
eigene Literatur, wenn<br />
man auch den Begriff nicht<br />
Empfang und Ausleihstation der Stadtbücherei<br />
52 durchblick 2/<strong>2015</strong><br />
Foto: Horst Mahle
Kultur<br />
zu engfassen darf. Heute zählen die Bücher von KenFollett,<br />
vor allem die fantastische Trilogie „Die Säulen der Erde“,<br />
„Sturz der Titanen“ und „Winter der Welt“ oder die Bücher<br />
von Iny Lorentz „Die Wanderhure“ und von Charlotte Link<br />
„Die Täuschung“ zur viel gelesenen Literatur. Das Angebot<br />
an Büchern ist für den normalen Leser unüberschaubar.Jedes<br />
Jahr erscheinen angeblich100.000 neue Bücher.<br />
Ein wesentlicher Grund zum Lesen von Büchern ist sicher<br />
unterhalten zu werden. Die Handlung kann spannend sein;<br />
man fiebert mit. Bei Kriminalromanen will man wissen,<br />
wer der Täter war und wie es den Ermittlern gelingt, den<br />
Fall zu lösen. Es geht um Schicksale von Menschen, in<br />
deren Lebenswelt man versinkt und bei denen man sich<br />
mitfreut oder mitleidet. Aber wir Leser sind nicht immer<br />
nur auf Unterhaltung aus. Man möchte sich informieren<br />
über fremde Länder, Fachgebiete und interessante Menschen,<br />
die vielleicht etwas Besonderes erlebt oder geleistet<br />
haben. Biografien, wie sie zurzeit jaauch wieder verstärkt<br />
auf dem Markt sind, werden von vielen gerne gelesen. Da<br />
gibt es so unterschiedliche Varianten wie die Autobiografie<br />
von Heino oder eine über die Tänzerin von Auschwitz.<br />
Dabei fällt auf, dass Biografien oder Autobiografien durchaus<br />
auch von jüngeren Prominenten oder solchen, die sich<br />
dafürhalten, geschriebenwerden.Autobiografien stammen<br />
in der Regel jedoch von älteren Schreibern, die sozusagen<br />
die Summe ihres Lebens errechnen. In den letzten Wochen<br />
neu erschienen sind zum Beispiel vom Altkanzler Helmut<br />
Schmidt „Wasich noch sagen wollte“ oder von der Sterneköchin<br />
Lea Linster „Mein Wegzuden Sternen“.<br />
Aber natürlich gibt es auch spezielle Literatur für ältere<br />
Leser zum Beispiel in den besonders in diesem Alter interessierenden<br />
Bereichen Gesundheit und Vorsorge. „Darm<br />
mit Charme:…ein unterschätztesOrgan“ von Giulia Enders<br />
steht bei Sachbüchern seit Wochen auf der Bestsellerliste.<br />
Neu erschienen ist soeben „Die Lebenskunst der Älteren“<br />
von Melanie Schölzke. Bekannt ist „Älterwerden ist nichts<br />
fürFeiglinge“ desSchauspielers Joachim Fuchsberger.Die<br />
Liste ließe sich wahrscheinlich endlos verlängern.<br />
Wenn wir lesen (das heißt füruns selbst leise lesen) erschließen<br />
wir uns Texte. Wiedieser Vorgang genau erfolgt,<br />
darüber forschen die zuständigen Gelehrten und sind sich<br />
bei den Ergebnissen nicht immer einig. Meine Absicht ist<br />
nicht das Lesen wissenschaftlich zu erklären. Aber interessant<br />
ist, dass wir auch Texte lesen und verstehen können,<br />
die völlig falsch geschrieben sind.<br />
Hbn Si gnwuszt, daz ain Lesr<br />
dri Augn ht?<br />
Nemliah zvei äüssre<br />
and ain inres?<br />
Als guter Leser kann man verstehen, was mit diesem<br />
Satz gemeint ist, auch wenn kein einziges Wort richtig<br />
geschrieben ist. So wünsche ich uns älteren (Viel-)Lesern<br />
noch viel Vergnügen beim Lesen und so manche erbauliche<br />
oder lehrreiche Stunde.<br />
Horst Mahle<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 53
Kultur<br />
Hautnah an Mensch und Tier<br />
Der maler lucian freuD<br />
Museum für Gegenwartskunst (MGK) in Siegen:<br />
Sonderausstellung im Frühjahr <strong>2015</strong> „Lucian Freud<br />
und das Tier“ sowie Dauerausstellung der Sammlung<br />
Lambrecht-Schadeberg<br />
Geboren wurde Lucian Freud, ein Enkel des bekannten<br />
Gründers der Psychoanalyse Sigmund Freud, in<br />
Berlin 1922. Mit dem Großvater emigrierte die ganze<br />
Familie 1933 nach England – nach London, wo Lucian<br />
2011 nach einem erfüllten, erfolgreichen und wilden Leben<br />
starb. Er gehört zu den bedeutendsten britischen Malern des<br />
20. Jahrhunderts neben Francis Bacon und David Hockney,<br />
mit denen er befreundet war. 1997 ehrte die Stadt Siegen<br />
Lucian Freud mit dem Rubenspreis.<br />
Trotz der oft gefürchteten Sitzungen, die stundenlanges<br />
Ausharren der Modelle verlangten, ließen sich geduldig<br />
Familie, Freunde, Geliebte, Kollegen und Prominente von<br />
Foto: Hartmut Reeh<br />
Freud porträtieren. Sogar Queen Elisabeth II. saß dem Maler<br />
für ein Porträt Modell oder das britische Model Kate Moss.<br />
Seine großformatigen Aktdarstellungen aber machten<br />
Freud bekannt und berühmt. Sie zeigen nicht den gestylten,<br />
perfekten Körper von jungen, attraktiven Menschen. Er zeigt<br />
auch die schwergewichtige, ehrliche und manchmal brutale<br />
Realität. Den mit sich ringenden Menschen, der dem Altern<br />
unterworfen ist mit Falten und Taillenspeck. Großformatige<br />
„Körperporträts“ von Lucian Freud aus der Sammlung<br />
Lambrecht-Schadeberg (in der Dauerausstellung des Museums)<br />
konfrontieren den Betrachter mit diesen ungeschönten,<br />
ehrlichen, authentischen Akten. Aber erstaunlich entspannt<br />
und in sich ruhen die Modelle – wie Tiere.<br />
Die Siegener Akte „Woman Holding Her Thumb“<br />
(1992) oder „Naked Man on Bed“ (1989) sind meisterliche<br />
Beispiele der Momente von Intimität und Privatheit in<br />
Freuds Kunst. Später malte er wahre „Fleischlandschaften“<br />
54 durchblick 2/<strong>2015</strong>
von fetten, nackten Körpern. Diese Bilder galten erst als<br />
unverkäuflich. Doch es kam anders. Das Aktgemälde der<br />
Arbeitsamtsangestellten Sue Tilley brachte dann auch 2010<br />
bei einer Kunstauktion in New York einen spektakulären<br />
Preis. Er war nun ein anerkannter Künstler von Weltrang.<br />
Zurück zu denAnfängen. Das früher datierte Ölgemälde<br />
„Girl with a White Dog“ (1950/52) (Foto links) der Sonderausstellung<br />
in Siegen, kuratiert von Ines<br />
Rüttinger, porträtiert wohl seine erste Ehefrau<br />
Kitty mit einem Bullterrier auf dem Schoß.<br />
Mit starrem, glasigem Blick, eher unglücklich<br />
schaut sie den Betrachter an. Sie sitzt auf einem<br />
Sofa, bekleidet mit einem Frotteebademantel,<br />
die rechte Brust ist entblößt. Mit Akribie hat<br />
Lucian Freud die Textur des weichen Stoffes<br />
und das Hundefell gemalt. Im Katalog kann<br />
man nachlesen, dass seine junge Frau zu diesem<br />
Zeitpunkt schwanger war und dass das<br />
Paar kurz vor der Trennung stand.<br />
Ganz anders zeigt das großformatige Gemälde<br />
„Bramham Children and Ducks“ (1995)<br />
(Foto re.) Nachbarskinder mit Enten. Die Enten<br />
wirken hier lebendiger als die Teenager. Eine<br />
Ente scheint sogar den Maler zu beobachten,<br />
während die Geschwister eher lethargisch wirken,<br />
vielleicht von der langen Sitzung ermüdet.<br />
Auch sein unvollendetes, letztes Ölgemälde<br />
„Portrait oft the Hound“ (2010/11) zeigt einen<br />
privaten Moment, die Vertrautheit zwischen<br />
Mensch und Tier. Der Mann (seinAssistent David Dawson)<br />
schaut direkt den Maler an. Hockt nackt und entspannt auf<br />
einer Matratze – im Atelier. Neben ihm liegt sein Gefährte,<br />
ein Windhund. Er scheint zu schlafen oder zu chillen. Die<br />
Komposition der beiden Figuren greift ineinander. Eine<br />
Einheit zwischen Mensch und Tier. Tiere haben bei Freud<br />
nicht den Charakter von Accessoires, die den Status des<br />
Portraitierten erhöhen sollen wie in vergangenen Epochen<br />
die Schoßhündchen, Pferde oder Jagdhunde. Er fasst sie<br />
als ebenbürtige Gefährten und Vertrauten des Menschen, ja<br />
auch als Spiegelbild in gewisser Weise auf. Sie reflektieren<br />
Charakter und Befindlichkeit.<br />
Sigmund Freud wollte die Psyche ergründen. In Gesprächen<br />
mit Patienten analysierte er die unsichtbaren Gründe<br />
für das Verhalten und die seelischen Abgründe. Er wollte<br />
erklären und heilen. Der Enkel Lucian hält sich an die<br />
sichtbaren Tatsachen, seine persönliche Wahrnehmung des<br />
Menschen. Die Wirklichkeit seines Gegenübers hält er mit<br />
Pinsel und Farbe auf den Leinwänden fest. In seinen Worten:<br />
„Der Mensch ist ein Tier, bekleidet nur mit Malerei.“<br />
So fühlte er sich in der Tradition eines Rubens oder Jordaens<br />
auch immer mehr zu üppigen Modellen hingezogen.<br />
Lucian Freud führte ein exzessives Leben. Vielen Frauen<br />
war er ergeben – oft nur für kurze Zeit. Als Ehemann war er<br />
untreu und egozentrisch. Eine Parallele zu Picasso, Immendorf<br />
und anderen Malerfürsten. Man sagt Freud 14 eheliche<br />
und noch viel mehr uneheliche Kinder zu. Er liebte sie, war<br />
aber zu ständiger Nähe und einem Familienleben unfähig.<br />
Ein Liebesbeweis war, dass er sie einzeln – auch nackt – im<br />
Foto: Hartmut Reeh<br />
Atelier porträtierte und ihnen so über viele Stunden seine<br />
Wertschätzung und Aufmerksamkeit schenkte. Spielsüchtig<br />
forderte er Fortuna heraus und verjuxte Geld ohne Ende beim<br />
Buchmacher. Ein typischer Engländer, der vor allem Pferdewetten<br />
liebte. So gehörten auch immer wieder Pferde zu<br />
seinen Lieblingsmotiven. Den Buchmacher Guy porträtierte<br />
Freud 1980/81 gemeinsam mit seinem Hund Speck. Eine gewisse<br />
Skrupellosigkeit ist dem Pokerface des Porträtierten anzusehen.<br />
Und der feste Griff seiner Hände verraten Brutalität.<br />
Die immer höher werdenden Wettschulden zwangen Freud<br />
dazu, die Hilfe des NewYorker Galeristen WilliamAcquavella<br />
zu suchen. Erfolgreich. Der verhalf ihm zum Kontakt mit<br />
zahlungskräftigen Sammlern sowie amerikanischen Museen.<br />
Plötzlich spielte der Verkauf seiner Gemälde enorme Summen<br />
in Lucian Freuds Kasse. Damit verlor er auch die Lust<br />
am Glücksspiel. Er war nun ein internationaler Star.<br />
Freud erlaubte sich einen Lebensstil jenseits der Konventionen:<br />
Sex,Alkohol und – nicht Rock’n’Roll – sondern Malerei<br />
bestimmten sein Leben. Das Private wollte er unter Verschluss<br />
halten. So gab er über 40 Jahre angeblich kein Interview mehr<br />
und machte sich rar. Das beflügelt natürlich die Neugier des<br />
Publikums und sein Leben blieb lange geheimnis- und skandalumwittert.<br />
Erst nach seinem Tod 2013 veröffentlichte der<br />
britische Journalist Geordie Greig das Buch „Frühstück mit<br />
Lucian Freud“. In den letzten Jahren seines Lebens fasste Lucian<br />
Freud Vertrauen zu dem Journalisten und ließ einen sehr<br />
persönlichen Blick auf Leben und Werk zu.<br />
Ernst ergeben war er nur seiner obsessiven Liebe zur<br />
Malerei. Ein Leben lang. Seine Arbeit im Atelier war ihm<br />
heilig. Auch wenn die figurative Malerei mit Ölfarben auf<br />
Leinwand schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts abgemeldet<br />
schien. Lucian Freud ließ sich nie beirren und blieb<br />
seinem Stil und seinem Thema, dem gemalten Porträt des<br />
Menschen, treu.<br />
Tessie Reeh<br />
Literatur: Ausstellungskatalog „Lucian Freud und das Tier“, Museum für Gegenwartskunst<br />
Siegen, Köln <strong>2015</strong>; Geordie Greig, „Frühstück mit Lucian Freud“, München 2014<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 55
Gedächtnis<br />
Relationen<br />
Wie sind die Beziehungen der Begriffe<br />
zueinander?<br />
Bsp.: Brot zu Hunger .............zu Durst<br />
Brot ist zu Hunger, wie Wasser zu Durst<br />
Adler zu Fliegen Fisch zu ...................<br />
hören zu Radio schauen zu .....:...........<br />
Kuh zu Milch ...................... zu Honig<br />
frieren zu Winter .............. zu Sommer<br />
Tag zu hell Nacht zu ...........................<br />
Arzt zu Krankenhaus Busfahrer zu......<br />
Paddel zu Boot ...................... zu Auto<br />
Glas zu Getränk Teller zu...................<br />
Auto zu Garage Buch zu .....................<br />
Nadel zu Tanne ..................... zu Eiche<br />
Siet ai eren: AssoziativesDen en,Wor<br />
dung<br />
Vogelrätsel<br />
Welche Vögel werden hier<br />
gesucht?<br />
Mauer ................................<br />
Rohr...................................<br />
Bach ..................................<br />
Grün ..................................<br />
Strand ................................<br />
Rot ....................................<br />
Blau ...................................<br />
Zaun ..................................<br />
Feld ...................................<br />
Bunt ..................................<br />
Hecken ..............................<br />
Buch ..................................<br />
Kohl ..................................<br />
Grau ..................................<br />
Sie trainieren: Wor f ndung,<br />
assoziatives Den en<br />
db-Foto: Beate Felgitsch<br />
Konzentriertes Lesen<br />
Lesen Sie den Text, ohne mit dem Finger darauf zu zeigen!<br />
GLAUBEANDIEMÖGLICHKEITDESUNMÖGLICHEN-<br />
UNDLASSEDICHÜBERRASCHEN<br />
VOR1954GLAUBTENALLESPORTLERU DMEDIZINERDE<br />
RWELTDASSESU MÖGLICHISTEINEMEILEINWENIGER<br />
ALSVIER INUTENZULAUFEN ICHTSOROGER AN IST<br />
ERERWARÜBERZEUGTEINEMEILEU TERVIERMINUTE<br />
NLAUFENZUKÖN ENU DTATESAUCHKURZNACHDEM<br />
ERDIESENWELTREKORDAUFGESTELLTHATTELIEFENA<br />
UCHANDERESPORTLERDIEMEILEU TERVIERMINUTEN<br />
WARENDIESESPORTLER UFEINMALBESSERTR INIER<br />
TODERKÖRPERLICHFITTERNEINDERGRU DWARUMSI<br />
EDASU MÖGLICHEMÖGLICHMACHENKON TENWAR<br />
ASSSIEGESEHENHATTENDASSESMÖGLICHWARU DW<br />
EILSIENU GLAUBTENDASSSIEESAUCHSCHAFFENKÖN<br />
NTENDENKEDAR NWEN DUDIR ASNÄCHSTEMALEIN<br />
REDESTDASSETWASU MÖGLICHFÜRDICHIST<br />
(AUSDEMLEBENSFREUDEKALENDER2012)<br />
Die Übungen<br />
wurden<br />
zusammengestellt<br />
von:<br />
db-Foto: Beate Felgitsch<br />
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Anja Freundt<br />
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Im Stummefeld 7<br />
57072 Siegen<br />
% <strong>02</strong>71-317082<br />
56 durchblick 2/<strong>2015</strong>
traininG<br />
Lösungen Seite 78<br />
Länderraten<br />
Ken en Sie die Länder der Bundesrepublick<br />
Deutschland?<br />
Stress mit den Ohren?<br />
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Siebte betroffen. Der Anfang: Angestrengtes Verstehen<br />
und Verwechselung bei Neben<br />
geräuschen, wobei es bei Einzelgesprächen<br />
oft noch geht.<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 57
Der verlust Des himmels?<br />
Wo eigentlich ist der Himmel und wo wohnt Gott?<br />
Wer den Himmel nicht ins sich selber trägt,<br />
sucht ihn vergebens im ganzen Weltall.<br />
(Otto Ludwig 1813–1865)<br />
Zur Einstimmung<br />
Gestatten Sie mir zu Beginn eine Frage. Was bedeutet<br />
Ihnen der Begriff „Himmel“? Haben Sie<br />
schon einmal über ihn nachgedacht und ein wenig<br />
reflektiert, oder halten Sie es mit dem großen deutschen<br />
Dichter Heinrich Heine (1797–1856) in seinem Gedicht<br />
„Wintermärchen“, „... den Himmel überlassen wir den Engeln<br />
und den Spatzen“? Wobei in dieser Aussage schon<br />
zwei Bedeutungen sichtbar werden. Die Engel weisen auf<br />
eine jenseitige religiöse Lokalisierung hin, während die<br />
Spatzen mehr für einen diesseitigen irdisch-planetaren<br />
Raum stehen. Zwei unterschiedliche Sichtweisen über ein<br />
und denselben Begriff, interessant genug, über sie ein wenig<br />
nachzudenken.<br />
Wie stark der Begriff „Himmel“ in unserem Gedankengut<br />
und Sprachgebrauch verankert ist, erkennen wir schnell<br />
an den vielen Redensarten, Wendungen und Sprichwörtern,<br />
die es mit ihm gibt wie: „Um Himmels willen“ – „Aus heiterem<br />
Himmel“ – „Ach du lieber Himmel“ – „Der Himmel<br />
hängt voller Geigen“ – „Zum Himmel schreien / stinken“<br />
– „Im sieb(en)ten Himmel schweben“ - „Dem Himmel sei<br />
Dank“ – „Der Himmel weint Tränen“, um nur einige zu<br />
nennen. Sicherlich fallen Ihnen auch sofort noch andere<br />
Beispiele ein. Wir haben den Himmel gewissermaßen in<br />
unsere Alltagssprache fest übernommen. Mit ihm bringen<br />
wir in unserer alltäglichen Konversation und Kommunikation<br />
unsere vielfältig gefärbten Befindlichkeiten zum<br />
Ausdruck und mit ihm verleihen wir Sachverhalten einen<br />
entsprechenden Nachdruck. Ja, auch für einen derben Fluch<br />
wie: „Himmel,A... und Zwirn“ oder „Himmel, Kreuz, Donnerwetter“,<br />
findet er Verwendung. Nicht zu vergessen, die<br />
manchmal durchaus amüsanten Himmel-Witze. Er ist also<br />
vielfältig verwendbar, der Himmel.<br />
Die Wohnungsnot Gottes oder<br />
wo zum Teufel ist der Himmel?<br />
Bei all dieser Verwendbarkeit im Gebrauch stellt sich<br />
mir die Frage: Wie ernst nehmen wir ihn eigentlich noch,<br />
den Himmel? Spielt er in unserem persönlichen Leben<br />
überhaupt noch eine Rolle und wenn ja, welche? Glauben<br />
wir noch an den Himmel, so, wie es im christlichen Gebet<br />
des Vaterunser heißt: „... der du bist im Himmel ...“?<br />
Im Englischen gibt es eine wie ich finde sinnvolle Unterscheidung<br />
zwischen dem „göttlichen Himmel“ = „Heaven“<br />
und dem astronomischen Himmel = „Sky“. Hat<br />
dieser „Heaven“ durch die Zeit der Aufklärung und Säkularisierung<br />
nicht seine transzendente und religiöse Bedeutung<br />
weitgehend verloren? Noch im Mittelalter befand<br />
sich der göttliche Himmel für den gläubigen Menschen<br />
direkt hinter dem für das bloße Auge sichtbaren und fest<br />
verankerten Sternenzelt (Fixsterne). Dort hatte er seinen<br />
festen Platz. Aber gleichzeitig mit der religiösen Frage<br />
wo der Himmel ist, stellt sich natürlich auch die Frage<br />
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58 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />
nach der Örtlichkeit der Hölle, die die Menschen in früherer<br />
Zeit tief unten in der Erde verorteten. Und heute?<br />
Ich denke, als eine Drohkulisse für einen Ort ewiger Verdammnis<br />
hat die Hölle – auf die ich später noch mal zurückkommen<br />
werde – sicherlich ausgedient. Aber hat sich<br />
mit der Verdunstung der teuflischen Hölle nicht auch der<br />
göttliche Himmel verflüchtigt? Ist von ihm, dem Himmelreich,<br />
nichts anderes übrig geblieben, als der „Sky“, eine<br />
naturwissenschaftliche Betrachtungsweise, die einer gasförmigen,<br />
blau schimmernden,<br />
schützenden Hülle (Atmosphäre),<br />
mit freiem Blick<br />
in die unendlichen Tiefen<br />
und Weiten des Weltalls, sozusagen<br />
ein astronomisch offener Himmel? Ja, aufgrund<br />
der Weltraumforschung und hochmoderner Technologien<br />
kennen wir nicht nur den Blick von der Erde in den<br />
Himmel, also von unten nach oben, sondern auch den<br />
Blick von oben nach unten, sozusagen vom Himmel auf<br />
die Erde. Zeigen uns diese astronomischen Blickwinkel,<br />
bei all ihrer beeindruckenden Faszination und Schönheit,<br />
nicht gleichzeitig auch die Lebensfeindlichkeit und damit<br />
die „Gottlosigkeit“ des Kosmos? Als die Welt sich in eine<br />
Unendlichkeit von Weltkörpern und der Himmel in einen<br />
optischen Schein auflöste, da erst trat an den alten persönlichen<br />
Gott gleichsam die Wohnungsnot heran, so der<br />
deutsche Philosoph und Theologe David-Friedrich Strauß<br />
(1808–1878). Hier wäre zu fragen, ist es nicht eher eine<br />
Orientierungsnot des Menschen bei der Suche nach seiner<br />
wahren Heimat, als eine Wohnungsnot Gottes? Verbirgt<br />
sich hinter all der naturwissenschaftlichen Neugier und<br />
Forschung (nicht nur im Weltall, in Wahrheit eine tief in<br />
uns vorhandene Angst vor einer vollständigen Aussichtslosigkeit<br />
und Nutzlosigkeit unserer menschlichen Existenz,<br />
verbunden mit einer radikalen Heimatlosigkeit? Eine<br />
Ur-Angst, die uns Menschen danach suchen lässt, ob es<br />
in den unendlichen Weiten des Universums nicht doch<br />
irgendwo einen Ort von Geborgenheit und Zugehörigkeit<br />
geben könnte, wie er auf dieser Erde niemals zu finden<br />
sein wird? Steckt hinter dem neugierigen Forschergeist<br />
des Menschen in Wirklichkeit die verborgene Suche und<br />
Sehnsucht nach einer (uranfänglich verloren gegangenen)<br />
Heimat, dem Paradies? Für den dänischen Philosophen<br />
Sören Kierkegaard (1813-1855) bedarf der Mensch einer<br />
Geborgenheit im Unendlichen, um im Endlichen zurechtzukommen.<br />
Der Himmel ist kein Ort,<br />
den man sich verdienen kann<br />
Nicht WIE sondern WARUM<br />
Eine Kernfrage unserer menschlichen Existenz, die uns<br />
tief in unserer Seele beschäftigt und der wir auch nicht<br />
ausweichen können, lautet: Woher kommen wir und wohin<br />
gehen wir? Irgendwann, früher oder später, stellt sich wohl<br />
jeder von uns im Leben einmal diese Frage. Oder reicht uns<br />
aufgeklärten Menschen am Beginn des 21. Jahrhunderts die<br />
Aussage der Astrophysik, dass wir im Grunde genommen<br />
nichts anderes sind als Sternenstaub,<br />
zusammengesetzt<br />
aus vielen verschiedenen chemischen<br />
Elementen, ein nur<br />
kurzlebiges Zufallsprodukt in<br />
Raum und Zeit, hervorgerufen durch gewaltige Supernova-<br />
Explosionen, die sich am Ende eines Sternenlebens ereignen?<br />
Sind wir (nur) Kinder des Weltalls und unsere Heimat<br />
die gottlosen Weiten des Universums? Unser persönliches<br />
Leben auf dem Planeten Erde nicht mehr ist als ein flüchtiges,<br />
völlig bedeutungsloses Intermezzo der Evolution?<br />
Reichen solche und auch andere naturwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse aus, auf so existenziell wichtige Fragen des<br />
Menschen nach dem Woher und Wohin eine zufriedenstellende<br />
und vor allem beruhigende Antwort zu geben? Ich<br />
denke nein. Mag ja sein, dass wir ohne Sonne, Mond und<br />
Sterne nicht wären, doch sie sind völlig gleichgültig gegenüber<br />
unserer Existenz. Der entgötterte Himmel schweigt<br />
zu unseren Lebensfragen genauso wie die Natur in ihrer<br />
majestätischen Gleichgültigkeit uns Menschen gegenüber.<br />
An dieser Stelle gilt es, einen gravierenden Unterschied<br />
zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften<br />
zu beachten. Die Naturwissenschaften erforschen<br />
und erklären uns wie alles gemäß den festgeschriebenen Naturgesetzen<br />
funktioniert unter Beachtung des Prinzips von<br />
Ursache und Wirkung, während die Geisteswissenschaften,<br />
vorwiegend die Existenzphilosophie und Theologie versuchen,<br />
auf die Frage nach dem Warum eine Antwort zu finden.<br />
Ein gravierender Unterschied, denn mit dem Warum<br />
verbindet sich schließlich die elementare Frage nach dem<br />
Sinn von allem. Warum gibt es überhaupt das Universum<br />
und warum leben wir? Worin liegt der Sinn des Lebens?<br />
Schwerwiegende und vielleicht nicht beantwortbare Fragen.<br />
Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?<br />
Diese berühmt gewordene Frage stellte schon der deutsche<br />
Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Dieses<br />
Warum, das nach der Existenz von Allem fragt, kann "<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 59
uns die Naturwissenschaft nicht beantworten, da stößt sie<br />
bei all ihrem Wissen an ihre Grenzen. Außerdem ist sie<br />
dafür auch nicht zuständig. Hinzu kommt, dass ein rein naturwissenschaftliches<br />
Weltbild nie die ganze Wirklichkeit<br />
der Welt und des Menschen umfasst. Nur mit naturwissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen kann diese komplexe Welt<br />
und vor allem der Mensch in seinem da-Sein und so-Sein<br />
nicht zufriedenstellend erklärt und verstanden werden.<br />
Da fehlen wesentliche Bausteine des Lebens wie Liebe,<br />
Hoffnung, Vertrauen, Sehnsucht u.v.a.m. Da müssen wir<br />
schon die bereits angesprochenen Geisteswissenschaften<br />
bemühen.<br />
Warum wir Sehnsucht nach einem Himmel<br />
in uns tragen?<br />
Deshalb denke ich, bei der Suche nach Spuren eines<br />
göttlichen Himmels kommen wir vielleicht<br />
ein klein wenig weiter, wenn<br />
wir aufhören, überwiegend naturwissenschaftlich<br />
zu denken und uns nicht<br />
mehr fragen wie er ist, also nach den<br />
Bedingungen und der Örtlichkeit in<br />
Raum und Zeit, sondern nach dem<br />
Warum. Warum, so fragt Eugen Drewermann,<br />
schwingt auch in der Seele heutiger Menschen<br />
in dem Wort Himmel so unendlich viel mehr mit, als in<br />
der naturwissenschaftlichen Sprache der Astronomie damit<br />
ausgesagt werden kann? 1) Woher kommt diese uralte religiöse<br />
Vorstellungswelt der Hoffnung, der Verheißung nach<br />
einem Leben jenseits aller Sterblichkeit? An dieser Stelle<br />
ein kurzer Hinweis: Wie in der heutigen Zeit die Frage<br />
nach dem Himmel, dem Wohnort Gottes und einem ewigen<br />
Leben, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse moderner<br />
Naturwissenschaften, insbesondere der Relativitätstheorie<br />
(Struktur von Raum und Zeit), theologisch zufriedenstellend<br />
beantwortet werden kann, hierüber haben sich schon<br />
große Interpreten des Christentums wie Friedrich Schleiermacher<br />
(1768–1834), Paul Tillich (1886–1965) Rudolf<br />
Bultmann (1884–1976) und Karl Rahner (1904–1984) 1)<br />
u.v.a.m. umfassende Gedanken gemacht und Lösungsversuche<br />
unternommen, auf die ich aber hier nicht näher eingehen<br />
kann.<br />
Ich beschränke meine Gedanken, wie bereits erwähnt,<br />
lediglich auf die Frage nach dem „warum es einen Himmel<br />
geben muss.“(!!) Für die Antwort möchte ich zwei unterschiedliche<br />
Begründungen anführen.<br />
Die Sehnsucht nach Geborgenheit<br />
Die erste Begründung ist die bereits Ur-anfänglich in<br />
der Jahrmillionen dauernden Evolution der Menschheit, tief<br />
in der Psyche von uns Menschen fest verankerte religiöse<br />
Chiffre eines Himmels 2) , die Sehnsucht nach einer Heimstätte<br />
unangefochtener und absolut bedingungsloser Daseins-Berechtigung,<br />
jenseits aller Sterblichkeit. In dieser Chiffre begründet<br />
sich die Religion. Das bedeutet: Nicht die Religion<br />
begründet den Himmel, sondern der Himmel begründet die<br />
Religion. Seit Menschengedenken tragen wir diese Sehnsucht<br />
in uns, sie ist uns Menschen als eine natürliche Eigenschaft<br />
gewissermaßen angeboren und in die Wiege gelegt,<br />
auch wenn wir religiös völlig unmusikalisch sind. Auch ein<br />
Atheist sehnt sich nach dem Himmel. Der Grund hierfür<br />
liegt „in einer zentralen und grundsätzlichen Infragestellung<br />
unseres Da-Seins, in einer ständigen Bedrohung unserer<br />
Existenz“ 1)<br />
Wir Menschen<br />
sehen Leib<br />
und Leben von<br />
vielen Seiten<br />
permanent in<br />
Gefahr. Der<br />
Hauptverursacher<br />
- und darin liegt die große Tragik – sind wir Menschen<br />
selbst. Man werfe nur einen Blick in die Menschheitsgeschichte<br />
bis hinein in die Gegenwart und sieht die unzähligen<br />
und ungeheuerlichen Gräueltaten, die Menschen<br />
ihren Mitmenschen angetan haben und heute noch antun,<br />
das millionenfache Morden an Männern, Frauen und Kindern,<br />
die Berge von Leichen, verursacht durch territoriale<br />
Ansprüche, religiösem Fanatismus, Machtstreben, Rassismus<br />
und Völkerhass, die unbarmherzig geführten Terroranschläge<br />
gegenüber friedlichen und wehrlosen Zivilisten,<br />
die Vertreibung aus der Heimat, verbunden mit einem millionenfachen<br />
Heer von Flüchtlingen, von denen für zigtausende<br />
das sonst urlaubsträchtige Mittelmeer zu einem<br />
Massengrab wird. Das alles zeigt doch: Der Mensch ist dem<br />
Mensch eben kein Wolf; er ist sich selbst, nach Maßgabe einer<br />
unendlich gewordenen Angst, unendlich viel schlimmer,<br />
als jedes Raubtier es jemals sein könnte. 1) Die Erfindung<br />
und der Bau immer effektiv-grausamerer Waffensysteme<br />
sind hierfür der beste Beweis. Zu dem unvorstellbaren<br />
Leid durch Menschenhand kommen die oft verheerenden<br />
Folgen von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Sturmfluten,<br />
Wirbelstürme, Vulkanausbrüche sowie die zunehmenden<br />
Hat sich mit der „Verdunstung“<br />
der teuflischen Hölle nicht auch<br />
der göttliche Himmel verflüchtigt?<br />
60 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Hungersnöte durch Wassermangel, verursacht durch den<br />
fortschreitenden Klimawandel und das ständige Wachsen<br />
der Weltbevölkerung. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen ergeht,<br />
aber beim Anblick solch grauenvoller, oft unerträglichen<br />
Bilder von Krieg und Zerstörung, menschlichem Elend und<br />
Leid, die Angst und Verzweiflung in den Gesichtern betroffener<br />
Menschen, die uns täglich durch die Medien frei Haus<br />
in die Wohnzimmer geliefert werden, öffnen sich mir, um es<br />
biblisch-bildhaft auszudrücken, die Pforten der Hölle. Was<br />
kann schlimmer sein als solche Bilder zeigen? Ist es da verwunderlich,<br />
ja sogar lebensnotwendig, wenn wir Menschen<br />
tief in unserer Psyche ein alternatives Kontrastbild von<br />
einem Ort, einer vollständigen Raum-Geborgenheit in uns<br />
tragen? Wenn die menschliche Psyche sich selbst Bilder<br />
der Hoffnung entwirft? Bilder, nicht in einer lokalisierbaren<br />
Sphäre von Raum und Zeit, wohl aber in einer Form des<br />
Daseins, der unserer endgültigen Bestimmung entspricht.<br />
Die Chiffre Himmel markiert den Ort einer Befindlichkeit<br />
von Ruhe, Frieden, Geborgenheit und Liebe, 1) verbunden<br />
mit einer völlig bedingungslosen Daseins-Berechtigung<br />
und einem dauerhaften Angenommensein. Bilder, hinter<br />
denen sich eine tiefgründige und letzte Wahrheit verbirgt.<br />
Deshalb: Es muss den Himmel geben, damit die Erde nicht<br />
zur Hölle wird. 1)<br />
Das Verlangen nach Gerechtigkeit<br />
Die zweite Begründung für die Notwendigkeit eines<br />
Himmels ist das große Verlangen nach Gerechtigkeit. Gemeint<br />
ist hier keine aus Gesetzesvorschriften abgeleitete,<br />
juristische Gerechtigkeit, sondern weil viele Menschen<br />
in ihrem Leben eine für sie völlig unverständliche und<br />
sprichwörtlich zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit<br />
erfahren müssen und sich dabei die Frage stellen: warum,<br />
warum gerade ich? Warum ist das Leben so ungerecht<br />
zu mir? „Mich hat das Leben nie gewollt“, so die<br />
erschütternde Lebensbilanz einer unheilbar an Krebs erkrankten<br />
und von vielen Schicksalsschlägen gebeutelten<br />
jungen Frau. Aber auf die Frage nach dem Warum gibt<br />
es keine zufriedenstellende, geschweige denn tröstliche<br />
Antwort. Auch nicht von Psychologen oder Seelsorgern.<br />
Weder bei einer Einzeldiagnose: unheilbarer Krebs, noch<br />
bei so schrecklichen Unglücksfällen wie der Absturz der<br />
Germanwings-Maschine im April d. J. mit 150 Toten. Es<br />
gibt Ereignisse wie diese, die tiefe Bestürzung und große<br />
Sprachlosigkeit auslösen und bei denen die Antwort nach<br />
dem Warum offenbleibt. "<br />
Miteinander am Ende des Weges ...<br />
Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 61
Foto: Gudrun und Wolfgang Neuser<br />
Angesichts der großen Ungerechtigkeiten, die überall in<br />
der Welt anzutreffen sind, hat die Frage nach dem Warum<br />
nicht nur eine gesellschaftspolitisch soziale, sondern auch<br />
eine philosophisch und religiöse Komponente. So frage<br />
ich mich aktuell: Wo bleibt die Gerechtigkeit, wenn Menschen<br />
aus ihrer Heimat fliehen müssen, nur um ihr nacktes<br />
Leben zu retten, und in völlig überfüllten Schlauchbooten<br />
und unter Lebensgefahr versuchen, das Mittelmeer<br />
zu überqueren, um ins gelobte Land Europa zu gelangen,<br />
während andere Menschen im gleichen Meer, zur gleichen<br />
Zeit auf riesigen Luxusdampfern ihre Kreuzfahrten<br />
genießen können? Wo bleibt die Gerechtigkeit, wenn Kinder,<br />
deren Leben gerade erst begonnen hat, an einer unheilbaren<br />
Krankheit leiden und viel zu früh sterben müssen,<br />
während es anderen Menschen<br />
vergönnt ist, rückblickend auf ein<br />
langes und erfülltes Leben zu sterben?<br />
Wo bleibt die Gerechtigkeit,<br />
wenn das Leben eines Menschen<br />
von hier auf jetzt unerwartet endet,<br />
ohne dass er es für sich vollenden<br />
konnte? Ich könnte die Aufzählung<br />
von sozialen und schicksalhaften<br />
Ungerechtigkeiten in den Lebensläufen<br />
der Menschen problemlos<br />
fortsetzen, um am Ende zu der Feststellung<br />
zu gelangen: In dieser Welt,<br />
in der wir leben herrscht ein großer<br />
Es muss<br />
den Himmel<br />
geben,<br />
damit<br />
die Erde<br />
nicht zur<br />
Hölle wird<br />
Mangel an Gerechtigkeit, trotz vielfältiger Bemühungen<br />
und Anstrengungen von Seiten staatlicher, kirchlicher<br />
und privater Hilfsorganisationen, sowie sozialer Verbände<br />
und Einrichtungen. Die Ungerechtigkeit auf dieser Erde<br />
scheint chronisch zu sein. Sie zu beseitigen ist ein ständiger<br />
Kampf. Ist es daher nicht allzu verständlich, dass<br />
Verlangen nach einer Welt in der Gerechtigkeit herrscht,<br />
da, wo alle Ungerechtigkeiten aufgehoben sind und Angst,<br />
die große, oft verborgene Triebfeder des Menschen, keine<br />
Rolle mehr spielt. Auch hier gilt, wie bei der Suche<br />
nach Geborgenheit, die Chiffre des religiösen Himmels<br />
als eine Heimstätte bleibender Gerechtigkeit und Liebe<br />
ohne Ende. Deshalb: Es muss den Himmel geben, um die<br />
bestehenden Ungerechtigkeiten dieser Welt für immer<br />
aufzulösen und der Mensch seine wahre und endgültige<br />
Bestimmung findet.<br />
Horizont der Hoffnung –<br />
da, wo alles zueinander findet<br />
In früherer Zeit der Menschheitsgeschichte war es unmöglich,<br />
den Sternenhimmel zu betrachten, ohne von religiösen<br />
Gefühlen überwältigt zu werden. Da war das Wort<br />
Himmel gleichermaßen kosmologisch wie auch theologisch<br />
noch eine (unreflektierte) Einheit. Die Augen zum nächtlichen<br />
Himmel zu erheben war verbunden mit der Sehnsucht,<br />
sich von dieser leidvollen und ungerechten Welt fortzubewegen<br />
in eine jenseitige Welt des Göttlichen. Heute, so vermute<br />
ich, ergeht es Ihnen als Leserin oder Leser bestimmt<br />
ähnlich wie mir beim Anblick eines klaren Sternenhimmels<br />
in der Nacht. Auf der einen Seite überkommt mich - auch<br />
mit dem Wissen, dass mein Blick ja ein Blick in die Vergangenheit<br />
ist – eine tiefe Ergriffenheit, ja demütiges<br />
Staunen, vor der unermessbaren Größe des Weltalls mit<br />
seinen Milliarden Sternen und Galaxien. Ein riesiges,<br />
halbkugeliges Sternenzelt, ausgespannt zwischen den<br />
Horizonten. Auf der anderen Seite wird mir die Winzigkeit<br />
meiner Person bewusst. Ich spüre die absolute<br />
Verlorenheit und Bedeutungslosigkeit, ja Sinnlosigkeit,<br />
nicht nur meiner eigenen Person, sondern die der<br />
ganzen Menschheit. Die Kompensation dieser erschreckenden<br />
Erkenntnis ist für mich nur möglich, indem<br />
ich meinen Blick nach innen wende und in mich hinein<br />
horche. Schon Immanuel Kant (1724-1804) erkannte<br />
mit seiner berühmtenAussage: Zwei Dinge erfüllen das<br />
Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung<br />
und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken<br />
damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und<br />
das moralische Gesetz in mir. Auch für den deutschen Philosophen<br />
Hans Blumenberg (1920-1996) stand fest: ... das<br />
ist die Zweideutigkeit des Himmels, er vernichtet unsere<br />
Wichtigkeit durch seine Größe, aber er zwingt uns auch<br />
durch seine (gottlose,) 3) Leere nichts wichtiger zu nehmen<br />
als uns selbst. Daher: Die Orientierungspunkte zum Himmel,<br />
dem Ziel jeder menschlichen Wanderschaft, liegen in<br />
uns selbst. Suchen wir sie und handeln danach, denn der<br />
göttliche Himmel wird sichtbar in der Nächstenliebe.<br />
Eberhard Freundt<br />
Quellennachweis / Erläuterungen:1) Band 3/III Glauben in Freiheit, die moderne Kosmologie<br />
und die Frage nach Gott. 2) Chiffre: Als Chiffren werden Wörter bezeichnet, die<br />
als verrätselte, meist bildhafte Symbole in einem Text in einem Zusammenhang mit meist<br />
komplexen Bedeutungen aufgeladen ist.3) der Verfasser.<br />
62 durchblick 2/<strong>2015</strong>
zeit ist Das grösste geschenk<br />
Vier Frauen berichten von ihrem Ehrenamt<br />
Die Frauen auf dem Bild (stehend) sind vier von 50 ehrenamtlichen;<br />
Mitarbeitern im Fliedner-Heim. (von links): Karola Habermehl,<br />
Gisela Simon, Christa Kwirand, Doris Ebert.<br />
Behutsam hilft Doris Ebert einer Bewohnerin in den<br />
Sessel. „Wie geht es Ihnen?“, fragt sie die ältere Dame<br />
und drückt sie herzlich an sich. Langsam, auf<br />
ihren Rollator gestützt, geht eine andere Frau den Flur entlang.<br />
Karola Habermehl weicht ihr nicht von der Seite. Liebevoll<br />
legt sie ihr die Hand auf die Schulter, um sie sicher<br />
zu begleiten. Dort wartet schon der Rest der eingespielten<br />
Frauentruppe. Es wird viel gelacht. Das Miteinander ist herzlich<br />
und vertraut. Karola Habermehl, Gisela Simon, Christa<br />
Kwirand und Doris Ebert sind vier von 50 ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern im Fliedner-Heim, einer Pflegeeinrichtung der<br />
Diakonie für Senioren. Neben den Pflegekräften nehmen sie<br />
eine wichtige Rolle in der Betreuung der alten Menschen ein.<br />
Um zu verdeutlichen, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit<br />
ist, gewähren die vier Frauen, stellvertretend für alle Ehrenamtlichen,<br />
einen Einblick in ihre Tätigkeit.<br />
Die Frauen plaudern wild durcheinander und scherzen<br />
mit den Bewohnerinnen. Viele von ihnen engagieren sich<br />
schon mehrere Jahre, so auch Christa Kwirand.<br />
Die 74-Jährige arbeitet seit 14 Jahren hier im Heim.<br />
Kwirand und ihre Kolleginnen kommen ein- bis zweimal<br />
pro Woche. „Ich habe zwei feste Bewohner, die ich regelmäßig<br />
besuche, ich gehe aber sporadisch auch zu anderen<br />
oder begrüße Neuzugänge.“ Wo sie gebraucht wird, da ist<br />
Christa Kwirand zur Stelle. „Ich besuche meistens eine<br />
Dame, die niemanden mehr hat. Nur mittags kann ich da<br />
nicht hin, dann guckt sie ihre Serie“, erzählt Doris Ebert.<br />
Die 73-Jährige ist seit fünf Jahren dabei. In einer schweren<br />
Zeit spendete ihr die Arbeit im Heim Trost und Mut.<br />
„Ich gehe hier das erste Mal in meinem Leben einer Arbeit<br />
nach, die mir wirklich Freude macht“, sagt Gisela Simon<br />
mit leuchtenden Augen. Nach langer Berufstätigkeit war<br />
der Übergang in die Rente eine enorme Umstellung.<br />
Die Menschen im Heim sind dankbar und glücklich, dass<br />
die Frauen sich zu ihnen setzen, mit ihnen singen oder Geschichten<br />
vorlesen. Doris Ebert weiß, wie viel<br />
Halt sie den Bewohnern gibt: „Ich habe schon<br />
erlebt, dass Leute weinten, wenn ich gehen<br />
wollte.“ „Häufig drücken Ältere, die geistig<br />
nicht mehr ganz fit sind und nicht mehr sprechen<br />
können, einem ganz fest die Hand. Das ist<br />
ein schönes Gefühl“, sagt Christa Kwirand und<br />
blickt nachdenklich auf ihre Hände. Besonders<br />
schwierige Momente sind für Gisela Simon<br />
und ihre Kolleginnen, wenn Bewohner sterben.<br />
Doch in diesen Situationen geben sich die<br />
Frauen gegenseitig Trost und Kraft.<br />
Neue Frauen und Männer für die ehrenamtliche<br />
Arbeit zu gewinnen ist nicht einfach.<br />
Christa Kwirand bedauert, dass viele, die sie<br />
darauf anspricht, direkt abblocken. „Ich frage<br />
häufig im Bekanntenkreis nach, aber die sagen<br />
schnell ‚Das kann ich nicht’. Wir sind durch unsere<br />
Mütter reingewachsen, aber viele müssen erst einmal<br />
herausfinden, ob ihnen die ehrenamtliche Arbeit liegt.“ Die<br />
vier Frauen wünschen sich, dass sich noch mehr Menschen<br />
für das Ehrenamt begeistern, damit jemand für alte Menschen<br />
da ist.<br />
ebe<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 63<br />
Autorenfoto
27.<br />
Das Beste kommt<br />
<strong>2015</strong><br />
Andreas Kümmert, Hagen Rether,<br />
Jürgen Becker, Jochen Malmsheimer,<br />
Tom Gäbel, Rock4, Burlesque,<br />
1000 Lichter, Schlossfest, Operngala,<br />
World Music Night, Poetry Slam,<br />
Open-Air-Kino, Late Night Jazz, Kunst<br />
gegen Bares – das ist nur eine kleine Auswahl<br />
der zahlreichen Künstler und Genres,<br />
die beim diesjährigen Sommerfestival<br />
vertreten sind. Unverändert ist der breitenkulturelle<br />
Programm-Mix aus Kabarett,<br />
Comedy, Straßentheater, Kino, Poetry,<br />
Artistik, Vokal- & Weltmusik und Kindertheater<br />
zu moderaten Eintrittspreisen.<br />
Die britische South Paw Dance Company<br />
am 6. 6. vor dem Apollo-Theater mit ihrer<br />
feurigen Tanzperformance<br />
Autorenfoto<br />
Nach einem artistischen Knallbonbon<br />
mit der belgischen Compagnie<br />
Cirq’ulation Locale (drei Auftritte vor<br />
‚Reichwalds Ecke‘ am 3. 6.) findet die<br />
offizielle Eröffnung des Sommerfestivals<br />
am 4. Juni (im Apollo-Theater)<br />
statt: Tom Gäbel, einer der profiliertesten<br />
deutschen Jazzsänger, ehrt zusammen<br />
mit seiner Big Band den amerikanischen<br />
Entertainer Frank Sinatra, der in diesem<br />
Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Tags<br />
darauf (5. 6.) gibt sich (am selben Spielort)<br />
Deutschlands Hardcore-Kabarettist<br />
Hagen Rether die Ehre. Höhepunkt an<br />
diesem Wochenende ist jedoch die feurige<br />
Tanzperformance der britischen<br />
South Paw Dance Company am Samstag<br />
(6. 6.) auf dem Theatervorplatz: In einem<br />
getanzten Remake von Goethes „Faust“<br />
versetzt Regisseur Robby Graham die<br />
klassische Vorlage in eine illegale Kneipe<br />
zur Zeit der Prohibition. Breakdance,<br />
pyrotechnische Effekte und 20er-Jahre-<br />
Kulissse fusionieren auf dramatische wie<br />
explosive Weise und sorgen für einen<br />
spektakulären Auftritt.<br />
Am 12.6. kommt ein alter Bekannter<br />
und würdiger Vertreter der deutschen<br />
Kleinkunstszene nach Siegen: Jochen<br />
Malmsheimer und sein Kabarettkollege<br />
Heinz-Peter Lengkeit erzählen uns die<br />
wahre Geschichte des Blues - begleitet<br />
von ihrer kongenialen Begleit-Combo<br />
„Groove & Snoop Bluesband“.<br />
Den zweiten musikalischen Akzent<br />
setzt die kongolesisch-französische<br />
Chanteuse Gasandji (Titelmotiv auf dem<br />
diesjährigen Festivalplakat) und das<br />
südafrikanische Nomadic Orchestra im<br />
Rahmen einer Word Music Night (13. 6.).<br />
10 Jahre Poetry Slam beim Sommerfestival<br />
sind der Anlass für eine Programmausweitung<br />
dieses jungen Genres, das<br />
allein drei Mal beim Festival vertreten<br />
ist: Bühne frei für „Best of Poetry“ mit<br />
Andy Strauß & Philipp Zymny (14. 6.),<br />
den 41. Siegener Poetry (Highlander)<br />
Slam am 29. 6. und Renè Sydow, einen<br />
weiteren Shootingstar aus der Poetry-<br />
Schule, der mittlerweile ins Kabarettfach<br />
gewechselt hat (5. 7.). Für ein jüngeres<br />
Zielpublikum interessant ist auch<br />
die dreiteilige Kinoreihe, bei der der<br />
studentische Filmclub „Panoptikum“<br />
(als Kooperationspartner des Sommerfestivals)<br />
jeweils mittwochs um 22 Uhr<br />
für nächtliches Kinovergnügen sorgt:<br />
(10. 6. „Birdman“, 17. 6. „Whiplash“, 24.<br />
6. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“).<br />
Nach dem großen Erfolg der beiden<br />
Burlesque-Shows im Spiegelzelt gibt es<br />
nun eine Open-Air-Variante dieses beliebten<br />
Programmformates, das gleich<br />
zwei Mal (19. & 20. 6.) einen kokett-frivolen<br />
Farbtupfer ins Festivalprogramm<br />
zaubert. Eingebunden sind die beiden<br />
Shows in das zweitägige Schlossfest<br />
(20. & 21. 6.), das an diesem Wochenende<br />
zu rund 20 Stunden Musik, Artistik<br />
und Theatergenuss unter freiem Himmel<br />
einlädt. Internationale Schauspieler,<br />
Musiker und Artisten beleben die 2007<br />
begonnene Schlossfest-Tradition, in der<br />
sich auch Programmteile des Siegener<br />
Märchenfestes aus den vergangenen<br />
Jahren wiederfinden und die vor allem<br />
Kinder und Familien auf den Siegberg<br />
locken werden.<br />
64 durchblick 2/<strong>2015</strong>
zum Schloss<br />
Autorenfoto<br />
www.sommerfestival.com<br />
Foto: René Achenbach<br />
Chanteuse Gasandji(Titelmotivauf<br />
dem diesjährigen Festivalplakat)<br />
Late Night Jazz gibt es am 25. 6., und<br />
tags darauf gibt sich nach langer Zeit der<br />
Kölner Kabarettist Jürgen Becker nochmal<br />
die Ehre (26. 6.).<br />
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung lässt<br />
hoffen, dass für die diesjährige (siebte)<br />
„Nacht der 1000 Lichter“ (27.6.) endlich<br />
einmal sommerliche Temperaturen zu<br />
erwarten sind. Sie bietet stimmungsvollromantisches<br />
Flair inder Oberstadt und<br />
am Oberen Schloss: Eine schönes Programm<br />
für Familien mit Kindern, die an<br />
diesem ersten Ferientag vielleicht etwas<br />
länger als sonst aufbleiben dürfen und<br />
gemeinsam mitihren Eltern und Großeltern<br />
den Start in die Sommerferienfeiern<br />
können. Inden folgenden Wochen heißt<br />
es wie jedes Jahr „Kindertheater in den<br />
Ferien“:Anjedem Feriensamstag (um16<br />
Uhr) gastierenimSchlossparkbei freiem<br />
Eintritt ausgesuchte Musik- und Theaterensembles<br />
und präsentieren dort ein<br />
jeweils einstündiges Kinder- und Familienprogramm.<br />
Schon amAbend seines triumphalen<br />
Konzertes im Spiegelzeltimvergangenen<br />
Jahr hat Andreas Kümmert versprochen<br />
in diesem Sommer wiederzukommen.<br />
Anstatt nach Wien reist der bärtige Vollblut-Rocker<br />
also nach Siegen (1.7.), um<br />
– dieses Mal in Triobesetzung – das zu<br />
zeigen, was er am besten kann: waschund<br />
stilechten Blues, Rock und Soul.<br />
Autorenfoto<br />
Im Rahmen des Spiegelzelt-Programmes<br />
2013 fand zum ersten Mal<br />
„Kunst gegen Bares“ in Siegen statt.Am<br />
2.7. gibt es eine Neuauflage der kultigen<br />
Talentshowunterfreiem Himmel.<br />
Hochkarätige Vokalkunst erwartet das<br />
Festival-Publikum bei der A-cappella-<br />
Nacht am 3.7.: An diesem Abend brennt<br />
die Luft! Vier „Medlz“ aus Dresden treffen<br />
auf vier Sänger der holländischen Formation<br />
Rock4, die nach ihrem fulminanten<br />
Auftritt im<br />
Spiegelzelt<br />
2014 spontan<br />
zugesagt haben,<br />
bei der<br />
Vokalmusik-<br />
„Battle“ in<br />
diesem Sommer<br />
mitzumachen.<br />
Abgerundet<br />
wird das<br />
diesjährige<br />
Sommerfestival<br />
mit einem<br />
musikalischen<br />
Großereignis,<br />
das das<br />
Abschluss-<br />
Wochenende<br />
mit einem<br />
Klassik-Event<br />
unter freiem<br />
Himmel krönen<br />
soll: Stadt Siegen und Apollo-Theater<br />
knüpfen an eine Jahrzehnte zurückliegende<br />
Tradition an, als das damalige Siegerlandorchester<br />
stimmungsvolle Serenaden-<br />
Konzerte im Schlossgarten gab. Am 4. 7.<br />
präsentiert die PhilharmonieSüdwestfalen<br />
im Rahmen einer Operngala Perlen der<br />
Musikliteratur,u.a. Werke von Verdi, Rossini<br />
und Smetana, darunter auch die Ouvertüre<br />
zu Wagners Oper „Die Meistersinger“.<br />
Stephan Schiebs<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 65
hilchenbacher musikfest<br />
13. Open-Air-Konzert<br />
Wieder zum Sommeranfang wird – in diesem Jahr<br />
zum dreizehnten Mal – ein Open-Air-Konzert<br />
mit der Philharmonie Südwestfalen auf dem Hilchenbacher<br />
Marktplatz stattfinden. Mit dem Hilchenbacher<br />
Musikfest der schönen Klänge wollen die Veranstalter den<br />
Bürgern der Stadt und den vielen zu erwartenden Gästen<br />
wieder einen glanzvollen musikalischen Sommertag bieten.<br />
„Wir hoffen, dass sich das Wetter von seiner guten Seite<br />
zeigt“, ist der großen Wunsch von Hartmut Kriems von<br />
der Stadt Hilchenbach und vom Gebrüder-Busch-Kreises,<br />
„in den letzten Jahren war es nicht immer ideal.“ Kulinarisch<br />
werden die Hilchenbacher Gastronomen rund um den<br />
Marktplatz mit seinem anmutigen Ambiente auftischen,<br />
was Küchen und Keller hergeben.<br />
Im Mittelpunkt<br />
des Festes steht<br />
das Konzert der<br />
Philharmonie<br />
Südwestfalen<br />
unter der Lei-<br />
Philharmonie Südwestfalen<br />
tungvon Chef-<br />
Dirigent Charles<br />
Olivieri-Munroe.<br />
An der Klarinette<br />
wird Lea<br />
Kristina Hamm<br />
zu erleben sein.<br />
Zur Aufführung<br />
bei dem populären<br />
Programm kommen Werke von Händel, Beethoven,<br />
Reznicek, Smetana, Suppé und Bizet. Der Musiktag wird<br />
abgerundet durch Auftritte des Stadtorchesters Hilchenbach<br />
und die Chöre aus Hilchenbach im Vorprogramm<br />
ab. Der Eintritt ist wie immer frei, jedoch wird um eine<br />
Spende per Hutsammlung gebeten.<br />
Starten wird das Fest allerdings schon am Freitag, dem 19.<br />
Juni, ab 19 Uhr mit einem – wegen des riesigen Erfolges im<br />
vergangenen Jahr - zum zweiten Mal stattfindenden „Dinner<br />
in Weiß“, musikalisch untermalt von der Schwing-Jazzband<br />
„Solar Plexus“ aus Dahlbruch. Zu diesem 2. Hilchenbacher<br />
„Dinner in Weiß“<br />
im Rahmen des<br />
13. Hilchenbacher<br />
Musikfestes laden<br />
die örtlichen Gastronomen<br />
wieder<br />
herzlich ein.<br />
Geplant ist ein<br />
großes Festmahl<br />
auf dem historischen<br />
Marktplatz.<br />
Für diese<br />
Veranstaltung ist<br />
Schwing-Jazzband „Solar Plexus“<br />
unbedingt eine<br />
Platzreservierung erforderlich. Anmelden kann man sich<br />
telefonisch bei der Stadt Hilchenbach unter % <strong>02</strong>733/288-<br />
136 oder beim Gebr.-Busch-Kreis unter % <strong>02</strong>733/53350.<br />
Am Samstag, dem 20. Juni, beginnt das Musikfest um<br />
14.00 Uhr mit einem spritzigen Konzert des Stadtorchesters<br />
Hilchenbach.Ab 15.30 folgt das traditionelle große Konzert<br />
der Hilchenbacher Chöre und um 19.30 Uhr beginnt das<br />
13. Open-Air-Konzert mit der Philharmonie Südwestfalen.<br />
Den Abschluss des Festes bildet am Sonntag, dem<br />
21. Juni, ab 10 Uhr der schon traditionelle Gottesdienst auf<br />
dem Hilchenbach Marktplatz, der in diesem Jahr erstmals<br />
ökumenisch ausgerichtet sein wird.<br />
●<br />
Dinner in Weiß, der Riesenerfolg im letzten Jahr
Veranstaltungen im Seniorenbegegnungszentrum<br />
derStadt Siegen<br />
Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Telefon <strong>02</strong> 71/661 03 35<br />
durchblick e.V.<br />
<strong>02</strong> 71/6 16 47 +0171/6 20 64 13<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Senecafé <strong>02</strong> 71/250 32 39<br />
SeniorenServiceStelle <strong>02</strong>71/38 78 616-2<br />
Café „Unter der Linde“ <strong>02</strong> 71 /564 10<br />
Englischkurse <strong>02</strong> 737 /592176<br />
montags<br />
10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10:00 -12:00 Werkstatt geöffnet<br />
14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />
dienstags<br />
09:00 -12:00 ALTERAktiv Senecafé,<br />
Windows 8, Tablets und<br />
Smartphones<br />
10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
10:00 -12:00 Malgruppe (außer 1.Di.Monat)<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
57074 Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Film- und Video-Club <strong>02</strong>7 32/1 24 60<br />
Seniorenbeirat <strong>02</strong> 71 /404-22<strong>02</strong><br />
SHG Sauerstoff-Therapie <strong>02</strong> 71 /370354<br />
Gedächtnistraining <strong>02</strong>71 /84999<br />
Lesepaten <strong>02</strong>739 /2290<br />
Malgruppe <strong>02</strong>71 /373 87<br />
Selbstverteidigung 0160 /301867<br />
SeniorenTheaterSiegen <strong>02</strong>71 /565 28<br />
mittwochs<br />
09:00 -12:00 ALTERAktiv<br />
Senecafé<br />
10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />
14:30 -16:30 Handarbeiten mit der<br />
Seniorenhilfe<br />
14:30 -16:30 Werkstatt geöffnet<br />
15:00 -17:00 Singen mit der<br />
Seniorenhilfe<br />
19:00 -21:00 Regenbogentreff<br />
Spielen und Klönen<br />
19:00 -22:30 Film und Videoclub<br />
Trauercafé <strong>02</strong>71/534 46<br />
Wahlverwandte <strong>02</strong>71 /2380108<br />
Werkstatt Foto: <strong>02</strong> 71 Ingrid /627 Drabe 76<br />
donnerstags<br />
09:30 -10:30 Selbstverteidigung<br />
10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
12:00 -14:30 Mittagstisch, Anmeldung:<br />
Mo. -Mi. bis 12 Uhr<br />
# <strong>02</strong>71- 404-2200<br />
freitags<br />
10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
samstags<br />
09:00 -12:00 Wandergruppe<br />
der Seniorenhilfe<br />
Wegen möglicher Änderungen einzelner Termine (Ferien, Krankheit usw.)<br />
empfiehlt sich die telefonische Anfrage.<br />
Das Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter deralten „Hainer Schule“,Ecke Marienborner Str./Blumenstr.<br />
Anfahrt:AbHauptbahnhof,ZOB Bussteig B1-2:LinienR12, R13, R17, L109 (Bushaltest. Blumenstraße).Parkplatz:Kostenlos am Haus<br />
Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />
• Englisch für Ältere (verschiedene Stufen)<br />
• Computerkurse für Ältere (Grundlagen, Internet,E-Mail u. a.)<br />
Programm 2014/<strong>2015</strong><br />
Programm<br />
2014/<strong>2015</strong><br />
August 2014 - Juli <strong>2015</strong><br />
• Vorträge |Café-Zeit im KrönchenCenter<br />
und vieles Anderemehr.<br />
VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />
www.vhs-siegen.de<br />
Telefon: <strong>02</strong>71 404-3000<br />
„Wandern und Schauen, Hobby mit Tempo 3“<br />
Kneppe/Gottschalk % 79516/79154<br />
14.00 Uhr ab Weidenau Finanzamt<br />
18.00 Uhr Rückkehr<br />
-<strong>02</strong>.06. Secker Weiher*<br />
-16.06. Gernsdorf-Irmgarteichen *<br />
-30.06. Schanze *<br />
-14.07. Tagesfahrt geplant*<br />
Flender % 82733<br />
14.00 Uhr Abfahrt Weidenau, Bhf.<br />
14.15 Uhr Abf. Marktpl. Geisweid<br />
18.00 Uhr Rückkehr<br />
-09.06. Altenhundem<br />
-23.06. Bad Berleburg<br />
-07.07. Bad Marienberg<br />
Fritz % <strong>02</strong>71/42616<br />
13.45 Uhr ab Wdn., Humboldt-Platz<br />
14.00 Uhr ab Weidenau, A.d. Hütten<br />
18.00 Uhr Rückkehr<br />
13.45 Uhr ab Wdn., Humboldt-Platz<br />
14.00 Uhr ab Weidenau, A.d. Hütten<br />
18.00 Uhr Rückkehr<br />
Schoew % 870538<br />
14.00 Uhr ab Geisweid, Klaf. Markt<br />
18.00 Uhr Rückkehr<br />
-<strong>02</strong>.06. Drei-Felder-Weiher-Steineb.<br />
-16.06. Landgasthof Lahnhof<br />
-30.06. Sonnenhof Nesselbach<br />
-14.07. Seeblick Biedenkopf<br />
Foto: Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
*Anmeldung erforderlich
Backestage<br />
im Kreisgebiet<br />
Juni <strong>2015</strong><br />
Sa. 06. ab 14 Uhr,Netphen.-Salchendorf<br />
Sa. 13. 11-13 Uhr,Burb.-Nd.dresselndf.<br />
ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />
10-14 Uhr,Fbg.-Oberholzklau<br />
Sa. 20. 06-13 Uhr,Burb.-Ob.dresselndorf<br />
10-15 Uhr,Oberheuslingen<br />
Sa. 27. 06-12 Uhr,Burb.-Alte Vogtei<br />
ab 14 Uhr,Walpersdorf<br />
13-15 Uhr,Sgn.-Birlenbach<br />
10-15 Uhr,Niedersetzen<br />
Juli <strong>2015</strong><br />
Sa. 04. ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />
Sa. 11. 10-19Uhr, Bad Blb.-Girkhausen<br />
11-13 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />
06-13 Uhr, Burb.-Ob.dresselndorf<br />
ab 9Uhr,Burb.-Wahlbach<br />
Sa. 25. 13-15 Uhr, Sgn.-Birlenbach<br />
10-13 Uhr, Öalcher Backes<br />
10-15 Uhr, Niedersetzen<br />
06-12 Uhr, Burb.-Alte Vogtei<br />
August <strong>2015</strong><br />
Sa. 01. ab 14 Uhr,Ntph-Salchendorf<br />
ab 18 Uhr,Mausbach-Freudenbg.<br />
So. <strong>02</strong>. ab 11 Uhr, Mausbach-Freudenbg.<br />
Sa. 08. 10-13 Uhr,Burb.-Nd.dresselndf.<br />
ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />
So. 16. 11-18 Uhr,Sgn.-Feuersbach<br />
Sa. 22. 10-15 Uhr,Oberheuslingen<br />
Mi. 27. 11-16 Uhr,Backes Holzhausen<br />
Do. 28. 11-16 Uhr Backes Holzhausen<br />
Sa. 29. 6-12 Uhr, Burb.-Alte Vogtei<br />
13-15 Uhr,Sgn.-Birlenbach,<br />
06-13 Uhr,Burb.-Ob.dresselndorf<br />
10-15 Uhr,Niedersetzen<br />
ab 09 Uhr,Burb.-Wahlbach<br />
So. 30. 11-17 Uhr,Ruckersfeld-Hilchenb.<br />
Sept. <strong>2015</strong><br />
Sa. 05. ab 18 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />
ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />
ab 15 Uhr, Nenkersdorf<br />
So.06. 10-13 Uhr, Öalcher Backes<br />
Fr. 11. 10-13 Uhr, Nd.dresselndf<br />
Sa. 12. ab 09 Uhr, Burb.-Wahlbach<br />
Sa. 19. 12-18 Uhr, Beienbach/Netphen<br />
Sa. 26. 06-12 Uhr, Burb.-AlteVogtei<br />
13-15 Uhr, Siegen-Birlenbach<br />
Wiederkehrende<br />
montags:<br />
10-12:00 Ehrenamtsberatung, SAfE -SiegenerAgentur<br />
fürEhrenamt Rathaus Weidenau<br />
Weidenauer Straße215, „Regiestelle<br />
Leben imAlter“ # 404-2139<br />
10-12:00 Beratung fürSenioren, Senioren-<br />
ServiceStelle Siegen-Geisweid, Am Klafelder<br />
Markt 20 # <strong>02</strong>71/372199-05<br />
10:00 Seniorengymnastik mit Anne<br />
Freudenberger,imGemeinschaftsraum<br />
Dr.-Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />
Heidenberg, # <strong>02</strong>71-23418872<br />
14:00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />
Siegen Nord e.V., Schneppenkauten 1,<br />
57076 Siegen-Weidenau # <strong>02</strong>71-76585<br />
14:30 Handarbeitstreff: stricken,<br />
häckeln, sticken, nähen, „Regiestelle<br />
Leben im Alter“, Rathaus Weidenauer<br />
Straße 215, # <strong>02</strong>71/404-2200<br />
20:30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />
Argentino – Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />
LÿzSiegen, St.-Johann-Str.18<br />
Jeden 1. Montag im Monat<br />
18:30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />
gleichgeschlechtliche Lebende und<br />
Liebende, Begegnungszentrum Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, MarienbornerStr.<br />
19:00 Trauergruppe der Ambulanten<br />
Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr.3,#<strong>02</strong>732/1<strong>02</strong>8<br />
20:00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />
Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />
LÿzSiegen, St.-Johann-Straße18<br />
Jeden 2. Montag im Monat<br />
10:00 Frühstückstreff: AWO-Ortsverein<br />
Siegen, im der BegegnungsstätteRosterstr.186,<br />
Siegen, # <strong>02</strong>71/3386-160<br />
10:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />
Hospizhilfe e.V.; Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, MarienbornerStr.151<br />
# 0160-99 49 40 56<br />
Jeden 3. Montag im Monat<br />
10:00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151 # <strong>02</strong>739-2290<br />
16:30 Selbsthilfegruppe, Durchblutungsstörungen<br />
in den Beinen, Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str.151 # <strong>02</strong>71-310781<br />
18:30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />
Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen“ # 370354<br />
Jeden 4. Montag im Monat<br />
14:30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />
Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />
Rosterstr. 186, Siegen,<br />
# <strong>02</strong>71/3386-160<br />
Letzter Montag im Monat<br />
19:00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />
Bronchitis, Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Straße151 # <strong>02</strong>737/3308<br />
dienstags:<br />
10:00 Schach- und Spieletreff AWO-Ortsverein<br />
Siegen, im der Begegnungsstätte Rosterstraße<br />
186, Siegen, # <strong>02</strong>71/339857<br />
17.30 Interkultureller Chor Siegerland,<br />
Regiestelle Leben im Alter,Rathaus Weidenau<br />
Jeden 1. Dienstag im Monat<br />
9:00 Die Creativen Siegen, städtisches Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151 # <strong>02</strong>737-3455<br />
15:00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />
Marienborner Straße151. # <strong>02</strong>739/2290<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat<br />
10:00-12:00 Seniorenberater der Stadt Siegen:<br />
Sprechstunde, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Straße<br />
20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat<br />
19:00 Treffen Wohnprojekt: Wahlverwandte<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, # <strong>02</strong>71-2380108<br />
Jeden 4. Dienstag im Monat<br />
20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />
mittwochs:<br />
10:00-12:00 Heinzelwerker-Sprechstunde,<br />
„Regiestelle Leben im Alter“, RathausWeidenau,<br />
Weidenauer Str. 211, # 404-2200<br />
10:00 Spaziergang: 3000 Schritte,Tempo<br />
und Strecke sind angepasst, ab Rathaus Weidenauer<br />
Str. 215, # 404-2200<br />
10-12:00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />
SeniorenServiceStelle Siegen-Geisweid,<br />
Am Klafelder Markt 20 # <strong>02</strong>71/372199-05<br />
14:00-16:00 Diakonischer Freundeskreis<br />
Siegen-Süd, Hilfen für zuHause, Diakonie<br />
Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
17:00 Internationaler Seniorentanz, Interkulturelle<br />
Gemeinschaft, kath. Gemeindehaus<br />
Siegen, St.-Michael-Straße3<br />
SeniorenServiceStellen<br />
Universitätsstadt<br />
Siegen<br />
Siegen–Geisweid<br />
Am Klafelder Markt20<br />
Mo +Mi. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/372199-05<br />
Siegen–Weidenau,Rathaus<br />
Weidenauer Straße 211-213<br />
Mo -Fr. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/404-2200<br />
Siegen -Ost,Haus Herbstzeitlos<br />
Marienborner Straße 151<br />
Mo +Mi. 10 -12Uhr ! <strong>02</strong>71/3878616-2<br />
Siegen–Eiserfeld<br />
Mühlenstraße 7<br />
Beratung und Kontakt: ! <strong>02</strong>71/25097-47<br />
68 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Termine<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />
14:00 KSG-Offenes Café im Wenscht,<br />
Siegen-Geisweid, Fichtenweg 5, # <strong>02</strong>71/89106<br />
15:00 Frauenzimmer, Frauencafé desDRK-Niederschelden,<br />
in der Burgschule Siegen-Niederschelden.<br />
# <strong>02</strong>71-33716-0<br />
Jeden 2. Mittwoch<br />
14:30 KSG-Café im Wenscht: Kochstudio International,Siegen-Geisweid,<br />
Fichtenweg 5, # <strong>02</strong>71/89106<br />
Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />
14:30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde,Christofferhaus<br />
Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />
Rund um die Uhr für Sie da<br />
-ein Anruf genügt!<br />
14:30 Wirtanzen wieder! FürMenschen mit<br />
und ohne Demenz, Tanzschule „Im Takt“,<br />
Netphen-Dreis-Tiefenbach, Dreisbachstr.24.<br />
Anmeldung erbeten # <strong>02</strong>71/234178-17<br />
Letzter Mittwoch im Monat<br />
15:00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />
im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />
donnerstags:<br />
10:00 Seniorenwerkstatt,der „Interkulturellen Gemeinschaft“,katholisches<br />
Gemeindehaus Siegen,<br />
St.-Michael-Straße3<br />
14-16:00 Ehrenamtsberatung, SAfE – Siegener Agentur<br />
für Ehrenamt, Rathaus Weidenau # 404-2139<br />
10:00-12:00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />
Hilfen fürzu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
15:00-17:00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />
Menschen mit Gedächtnisproblemen, KSG-Seniorenwohnanlage<br />
Weidenau, Weidenauer Straße 2<strong>02</strong><br />
Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />
15:00 Trauercafé der ambulanten ökum. Hospizhilfe<br />
Siegen e.V., Haus Herbstzeitlos Siegen, # 0160-99 49 40 56<br />
freitags:<br />
14:00 Englisch TeaTime AWO-Ortsverein Siegen, in der<br />
Begegnungsstätte Rosterstr.186, Siegen, # <strong>02</strong>71/339857<br />
18:00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Rasthof<br />
Wilnsdorf<br />
Jeden 2. Freitag im Monat<br />
15:00 Dämmerstunde der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen. Marienborner Str.151<br />
# <strong>02</strong>71/44369<br />
sonntags:<br />
Jeden 3. Sonntag im Monat<br />
14:30 Cafè unter der Linde, Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Straße151, # <strong>02</strong>71-56410<br />
14:30 Cafè VergissMeinNicht, fürMenschen mit und<br />
ohne Demenz, Netphen, Brauersdorfer Str.60<br />
#<strong>02</strong>738/6888229<br />
15:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />
Hospizhilfe Siegen e.V., Alter Kindergarten Freudenberg,<br />
Oranienstr. 25, # 0160-99 49 40 56<br />
Siegen<br />
Alte Poststraße 21<br />
Tel.: <strong>02</strong>71 /52009<br />
Wilnsdorf<br />
Rathausstraße 5<br />
Tel.: <strong>02</strong>739 /477207<br />
Vorsorge -<br />
Absicherung für den letzten Weg.<br />
Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />
selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />
Die Angehörigen finanziell absichern<br />
Mitglied der Deutschen Bestattungsvorsorge<br />
Treuhand AG<br />
Geprüftes Qualitätssystem<br />
seit 7Jahren in Folge.<br />
www.beerdigungsinstitut-bell.de<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 69
Veranstaltungshinweise<br />
2. Dienstag<br />
16:00LesepatenALTERaktiv, städtisches<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos,<br />
Si., Marienborner Straße151<br />
4. Donnerstag<br />
11:00 Bayerischer Frühschoppen mit<br />
den Siegener Stadtmusikanten, Getränke<br />
Roth Freudenberg, Asdorfer Str.55<br />
15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos,<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: Tom<br />
Gaebel singt Sinatra, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystraße<br />
5. Freitag<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: Hagen<br />
Rether in Liebe reloaded,Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystraße<br />
6. Samstag<br />
11:00 Workshop: Einführung in das Weben<br />
am Webstuhl,Technikmuseum Freudenberg,<br />
Freudenberg, Olper Straße 5<br />
(auch am 7.06.)<br />
15:00 Musik im Gottesdienst: Dvorak,<br />
mit dem Kammerchor Weidenau, kath.<br />
Kirche St. Joseph, Siegen-Weidenau,<br />
Weidenauer Straße 23<br />
20:00 Südwestfälische Freilichtbühne:<br />
Premiere Pension Schöller, Freudenberg,<br />
Kuhlenbergstraße<br />
22:00 Siegener Sommerfestival: South<br />
Paw Dance Company „Faust“, Apollo<br />
Theatervorplatz, Siegen<br />
Juni <strong>2015</strong><br />
Veranstalterfoto<br />
7. Sonntag<br />
15:00 kreuztalsommer: Konzert mit<br />
MGV „Sangeslust“ Fellinghausen,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: mit<br />
dem Chor „Akzente Siegen“, Jazz-<br />
Popp-Gospels und Klassik, Oberes<br />
Schloss, Siegen<br />
10. Mittwoch<br />
22:00 Siegener Sommerfestival: Birdman,<br />
Panoptikum Kino-Open-Air, Siegen,<br />
am Oberes Schloss<br />
12. Freitag<br />
17:00 VHS Siegen-Wittgenstein, Führung:<br />
Die schönsten Orchideenwiesen<br />
am Rothaarsteig, Treff: Großer Parkplatz<br />
Wilnsdorf-Gernsdorf<br />
20:00 kreuztalsommer: Konzert mit<br />
„Gospeltrain“, Kreuzkirche Kreuztal<br />
12. Freitag<br />
14:00 Stadtteilfest für Jung und Alt,<br />
rund um das Ernst-Schuppener-Haus,<br />
Siegen, Heidenbergstraße<br />
21:00 SiegenerSommerfestival: Konzert<br />
mitMalmsheimer/Lengkeit&Groove &<br />
Snopp Bluesband, Hof Oberes Schloss<br />
13. Samstag<br />
14:00 Freundschaftsfest: Freundschaft,<br />
die Frieden schafft, Schlosspark am<br />
Oberen Schloss, Siegen<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: World<br />
Music Night, Gasandji (Kongo) &Nomadic<br />
Orchestra (Südafrika), Siegen,<br />
am Oberen Schloss<br />
14. Sonntag<br />
10:45 Orgelmatinee mit Dekanatskirchenmusikerin<br />
Helga Maria Lange,<br />
kath. St.-Joseph-Kirche, Siegen-Weidenau<br />
(auch am 15.6.)<br />
15:00 kreuztalsommer: Sommerlich<br />
leichtes Musikprogramm mit der badischen<br />
Stadtkapelle Oberkirch, Dreslers<br />
Park, Kreuztal<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />
des Musikvereins Eiserfeld mit dem<br />
Spielmannszug Oberschelden, Oberes<br />
Schloss Siegen<br />
17:00 Konzert mit der Akkordeonorchestergemeinschaft<br />
Ferndorftal-Wilden,<br />
Kurpark Freudenberg<br />
20:00 Sacred concert, offenes Chorprojekt,<br />
Leitung: Ute Debus, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 15<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: Best<br />
aof Poetry, Andy Strauß &Jan Philipp<br />
Zymny, Siegen, am Oberen Schloss<br />
15. Montag<br />
10:45 Orgelmatinee,Helga MariaLange<br />
an der Orgel, St.-Joseph-Kirche, Siegen-<br />
Weidenau, Weidenauer Straße<br />
Veranstalterfoto<br />
70 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Veranstaltungshinweise<br />
15. Montag<br />
11:00 Tagder offenen Tür, HsM Handeln<br />
statt Misshandeln, Initiative gegen<br />
Gewalt im Alter e.V., MGZ Martini, Siegen,<br />
St.-Johann-Straße 7<br />
17:00 Kino ohne ALTERSbeschränkung:<br />
Wie in alten Zeiten, Viktoria<br />
Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhardt-Weiss-Platz 6<br />
17. Mittwoch<br />
22:00 Siegener Sommerfestival: Whiplash,<br />
Panoptikum Kino-Open-Air, Siegen,<br />
am Oberen Schloss<br />
18. Donnerstag<br />
19:30 VHS Siegen-Wittgenstein, Lesung:<br />
Bastian Bielendorfer, Mutter ruft<br />
an, Gymnasium Netphen, Haardtstr. 35<br />
19. Freitag<br />
19:00 Freudenberg live <strong>2015</strong>: Konzert<br />
auf dem Parkplatz der VR-Bank, Freudenberg,<br />
Bahnhofstraße(auch am 26.6.)<br />
19:00 Hilchenbacher Musikfest: Dinner in<br />
Weiß, untermalt von der der „Swing-Jazzband<br />
„Solar Plexus“, auf dem Marktplatz.<br />
Anmeldung erforderlich # <strong>02</strong>733/288-136<br />
oder # <strong>02</strong>733/53350<br />
21:00 Siegener Sommerfestival: Burlesque<br />
Grotesk, Late Night Show beim<br />
Schlossfest, Siegen, am Oberen Schloss<br />
(auch Samstag, 20.6.)<br />
20. Samstag<br />
12:00 Modelldampf und Schmiedetreffen,<br />
Technikmuseum, Freudenberg, Olper<br />
Straße 5(auch am 21.6.)<br />
14:00 5. Siegener Schlossfest: Musikund<br />
Theaterspektakel, Brunnenwiese<br />
am Oberen Schloss in Siegen (auch So.)<br />
14:00 13. Hilchenbacher Musikfest: spritziges<br />
Konzert des Stadtorchesters Hilchenbach,Marktplatz<br />
15:30 13. Hilchenbacher Musikfest: traditionelles<br />
Konzert der Hilchenbacher Chöre,<br />
Hilchenbach, Marktplatz<br />
19:30 13. Hilchenbacher Musikfest: Open<br />
Air-Konzert mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />
Hilchenbach, Marktplatz<br />
21:00 Siegener Sommerfestival: Burlesque<br />
Grotesk, am Oberen Schloss<br />
21. Sonntag<br />
14:00 13. Hilchenbacher Musikfest: traditioneller<br />
Gottesdienst, in diesem Jahr erstmals<br />
ökumenisch ausgerichtet, Hilchenbach,<br />
auf dem Marktplatz<br />
14:00 5. Siegener Schlossfest: Musikund<br />
Theaterspektakel, Brunnenwiese<br />
am Oberen Schloss in Siegen<br />
17:00 Schloss-Open-Air, mit der Philharmonie<br />
Südwestfalen, Bad Berleburg<br />
22. Montag<br />
22:00 Siegener Sommerfestival: Die<br />
Entdeckung der Unendlichkeit, Panoptikum<br />
Kino-Open-Air, amOberen<br />
Schloss<br />
Senioren auch mobil unterwegs!<br />
Ob Mini-PC, Tablet oder Smartphone...<br />
Diese Geräte werden auch für die ältere<br />
Generation immer wichtiger.<br />
Foto: René Achenbach<br />
25. Donnerstag<br />
21:00 Siegener Sommerfestival: Late<br />
Night Jazz Foundation, feat. Inga Lühning<br />
&DavidAndres, am Oberen Schloss<br />
27. Samstag<br />
11:00Tunnelfest,Tunneleingangaufdem<br />
Radweg Freudenberg-Hohenhain<br />
19:00 Kurkonzert, mit Savage, im Kurpark<br />
Freudenberg<br />
22:00SiegenerSommerfestival:7.Nacht<br />
der 1000 Lichter, Siegen, Oberstadt und<br />
im Park am Oberen Schloss<br />
28. Sonntag<br />
15:00 kreuztalsommer: Theater Narrattak,<br />
ein rasantes Spiel von skurrilen<br />
Figuren, Komik und Wortwitz, Dreslers<br />
Park, Kreuztal<br />
15:00 Literaturcafé am Sonntagnachnachmittag:<br />
Bernhard Nolz stellt vor:<br />
Johan Galtung, Zentrum für Friedenskultur,<br />
Siegen, Kölner Straße 11<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten:<br />
„Lämpels Jatz Orchester“, Dixieland<br />
Jazz und Swing, Oberes Schloss, Siegen<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: 41. Siegener<br />
Poetry Slam, am Oberen Schloss<br />
Sie halten mit Ihren Freunden und<br />
Bekannten ganz leicht Kontakt.<br />
Nützliche Apps helfen Ihnen auf<br />
verschiedene Weise, sich zu informieren.<br />
Wir helfen Ihnen bei der seniorengerechten<br />
Einarbeitung in die neue<br />
Technik und zeigen, wie Sie diese<br />
richtig nutzen können.<br />
Kommen Sie zu uns ins „Senec@fé,<br />
Treffpunkt neue Medien“ des Vereins<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein<br />
e.V.imHaus Herbstzeitlos,<br />
Marienborner Str. 151.<br />
Mo. 14-18 Uhr, Di. 9-12 Uhr<br />
Mi. 9-12 und 14-18 Uhr<br />
" <strong>02</strong>71 -2503239<br />
eMail: senecafe@senioren-siegen.de<br />
2/<strong>2015</strong> durchblick 71
Veranstaltungshinweise<br />
Juli <strong>2015</strong><br />
Operngala mit der Philharmonie Südwestfalen, Samstag 4. Juli ab 19 Uhr am Oberen Schloss in Siegen<br />
Veranstalterfoto<br />
1. Mittwoch<br />
21:00 Siegener Sommerfestival, Andreas<br />
Kümmert, Nothin' but the Blues...,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
2. Donnerstag<br />
15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
20:00 Siegener Sommerfestival, Kunst<br />
gegen Bares, Die kultige Talentshow,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
3. Freitag<br />
19:00 Freudenberglive <strong>2015</strong>: Musikveranstaltung<br />
auf dem Parkplatz der VR-<br />
Bank, Bahnhofstraße<br />
21:00 Siegener Sommerfestival: Rock 4<br />
meets Medlz, ACappella de Luxe, Siegen,<br />
am Oberen Schloss<br />
4. Samstag<br />
16:00 Siegener Sommerfestival: Rene<br />
Sydow Tamalan Theater, Dornröschen,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
19:00 Siegener Sommerfestival: Meistersinger<br />
im Schlosspark, Operngala<br />
mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
5. Sonntag<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />
mit dem Vocalensemble Ars Cantica<br />
gemeinsam mit den Frauenchor<br />
Einklang, Siegen, am Oberen Schloss<br />
17:00 Konzert mit den Molzhainer<br />
Dorfmusikanten, Kurpark Freudenberg<br />
20:00 Siegener Sommerfestival: Rene<br />
Sydow, Gedanken! Los! Siegen, am<br />
Oberen Schloss<br />
10. Freitag<br />
19:00 Freudenberglive <strong>2015</strong>: Musikveranstaltung<br />
beim Rathaus Freudenberg,<br />
Mórer Platz 1<br />
11. Samstag<br />
16:00 Siegener Sommerfestival: Herbert<br />
&Mimi, Träumeland, Siegen, am<br />
Oberen Schloss<br />
12. Sonntag<br />
15:00 kreuztalsommer: Musette Mélange,<br />
Akkordeon- und Geigenkonzert,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Musikverein<br />
Wehbach, Blasmusik der ganz<br />
besonderen Art, Siegen<br />
18. Samstag<br />
16:00 Siegener Sommerfestival:<br />
KOM'MA-Theater, Stadt Land Baum,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
19. Sonntag<br />
15:00 kreuztalsommer: Pettersson Findus,<br />
Aufruhr im Gemüsebeet, Weiße<br />
Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten:<br />
Midnighttrain-Skiffle-Band, Country-<br />
Songs, Blues-Klassiker sowie Oldies,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
20. Montag<br />
17:00 Kino ohne ALTERSbeschränkung:<br />
Rheingold-Gesichtereines Flusses,<br />
Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhardt-Weiss-Platz 6<br />
25. Samstag<br />
16:00 Siegener Sommerfestival: Gans<br />
weit oben, Krokodil & Musiktheater<br />
Lupe, Siegen, am Oberen Schloss<br />
26. Sonntag<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Original<br />
Lennetalmusikanten, Facetten der<br />
Blasmusik, Siegen, am Oberen Schloss<br />
30. Donnerstag<br />
15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos,<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
31. Freitag<br />
19:00 kreuztalsommer: Abel &<br />
Cain, Biergarten Kutscherhaus,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
Veranstalterfoto<br />
72 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Veranstaltungshinweise<br />
!<br />
1. Samstag<br />
16:00 Siegener Sommerfestival:<br />
Figurentheater Marmelock, Werhat den<br />
Atlantik geklaut, Siegen, am Oberen<br />
Schloss<br />
2. Sonntag<br />
10:00 9. Trecker-Tour-Siegerland, mit<br />
buntem Programm, Bahnhof Siegen-Ost<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: das<br />
Duo Dr. Mojo, spielt traditionelle amerikanische<br />
Musik: erdigen Blues,Gospel<br />
und Balladen, Si., am Oberen Schloss<br />
8. Samstag<br />
14:00 Siegener Sommerfestival: Tristan<br />
der Waldwächter, Geschichten aus dem<br />
Herz des Waldes, Siegen, Kornmarkt<br />
9. Sonntag<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />
mit dem Siegener Salonorchester,<br />
Oberes Schloss Siegen<br />
13.Donnerstag<br />
15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Haus Herbstzeitlos Si., Marienborner Str.<br />
15.Samstag<br />
12:00 Christopher Street Day: Siegen<br />
pulsiert – an allen Ufern, Siegener Innenstadt<br />
18:00 Vorprogramm zu Kreuztal Klassik<br />
<strong>2015</strong>: Halbtöne &Nextgeneration,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
20:30 18 Jahre Kreuztal Klassik <strong>2015</strong>:<br />
Italienische Nacht mit der Philharmonie<br />
Südwestfalen, Dreslers Park, Kreuztal<br />
16.Sonntag<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Dixie<br />
Frieds Krombach, Jazz im traditionellen<br />
New Orleans- und Dixieland-Stil, Siegen,<br />
am Oberen Schloss<br />
17.Montag<br />
17:00 Kino ohneALTERSbeschränkung:<br />
Honig im Kopf, Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhardt-Weiss-<br />
Platz 6<br />
23.Sonntag<br />
15:00 kreuztalsommer: Konzert, Norbert<br />
Neugebauer Alians NOANN, Dreslers<br />
Park, Kreuztal<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: Konzert<br />
mit dem Siegener Blasorchester,<br />
Siegen, am Oberen Schloss<br />
August<strong>2015</strong><br />
Veranstalterfoto<br />
„Italienische Nacht“ mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />
Samstag, 15. August ab 20.00 Uhr in Kreuztal, Dreslers Park<br />
27. Donnerstag<br />
15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
29. Samstag<br />
20:00 Projekt Siegen: Die XXL-Hausparty,<br />
Siegerlandhalle Si., Koblenzer Str.<br />
ZuhausebeiderWGh<br />
30. Sonntag<br />
16:00 Sonntags im Schlossgarten: die<br />
EV Big Band spielt, Sweet, Soul und<br />
Swings à la Glen Miller, Siegen, am<br />
Oberen Schloss<br />
17:00 Konzert des Jugendsinfonieorchester<br />
der Fritz-Busch Musikschule Siegen,<br />
Siegerlandhalle, Koblenzer Straße151<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 73
Leserbeitrag<br />
Katzen<br />
mit den weißen oder grauen Tatzen<br />
sitzen<br />
mit und ohne Zitzen,<br />
schmulen durch die Ritzen<br />
aus dem neuen Katzenhaus,<br />
gehen darin ein und aus.<br />
Schleichen<br />
durch den weichen<br />
Garten.<br />
Warten<br />
auf den Katzenschmaus.<br />
Sitzen nachts im Katzenhaus,<br />
gingen gleich hinein und raus.<br />
Bibsch und auch die Ledermaul<br />
sind ganz schön gewaltig faul,<br />
mächtig träg – gewaltiglich,<br />
machen keine Arbeit nich´,<br />
denn sie sind ja gar nicht dumm,<br />
sitzen immer nur so rum.<br />
Geh´n bei Regen unters Dach,<br />
schreien gar nicht Weh und Ach.<br />
katzen<br />
Graue Katze, die ist krank,<br />
schnupft herum ein Leben lang.<br />
Wenn ganz früh der Morgen graut,<br />
hebt sich von der faulen Haut<br />
Bibsch und auch die Katze grau,<br />
machen kläglich – laut „Miau“.<br />
Denn der Hunger, der ist groß!<br />
Das ist wilder Tiere Los.<br />
Aber da kommt schon das Fressen:<br />
Beide sind drauf ganz versessen,<br />
fressen hurtig – eins, zwei, drei-,<br />
dann ist´s Frühstück schon vorbei.<br />
Nach dem Frühstück schnell zum Garten,<br />
das Pipi kann nicht mehr warten:<br />
Auf den Rasen, der gepflegt,<br />
schnell´nen Haufen abgelegt.<br />
Nachts, wenn alle Katzen grau,<br />
hört man manchmal ganz genau<br />
fremden Katers Liebesmiau.<br />
Das ist aber viel zu viel<br />
von des Katers Liebesspiel,<br />
denn die Bibsch ist jetzt steril<br />
und die Graue nicht mehr will!<br />
Von des Fressens High-Life-Leben<br />
wird kein bisschen abgegeben:<br />
Fremde Katzen muss man treiben,<br />
soll vom Fraß ´was übrig bleiben.<br />
Kommt der harte Wintersmann,<br />
frisst sich Bibsch ein Dickfell an.<br />
Storchengang durch hohen Schnee:<br />
Kälte tut den Pfötchen weh!<br />
Wenn die Sonne sich dann neigt<br />
und die Nacht den Tag vertreibt,<br />
geh´n die Katzen in ihr Haus ...<br />
und nun ist die Story aus.<br />
Wolfgang Prietsch, Berlin<br />
Der Kommentar<br />
senioren (k)ein risiko im verkehr<br />
Etwas geringschätzig stellte der junge Mann am Steuer<br />
fest: „Senior mit Hut“, als das Auto mit offensichtlich<br />
einem älteren Mann am Steuer gemütlich<br />
die Landstraße passierte. Dabei hört man immer wieder<br />
die Meinung: „Alte Menschen am Lenkrad sind ein Risiko<br />
im Straßenverkehr“.<br />
Und tatsächlich scheinen<br />
ja Berichte – wie vor ein<br />
paar Tagen in der Lokalpresse<br />
über eine ältere<br />
Frau, die mehrere Autos<br />
beschädigte, weil sie Gas<br />
und Bremse verwechselte<br />
– diese Meinung zu bestätigen.<br />
Aber die Statistik sagt<br />
etwas anderes. Danach<br />
fahren Ältere sehr umsichtig<br />
und verursachen<br />
weniger Unfälle als jüngere<br />
Menschen. Besonders<br />
die jungen Heute von Horst Mahle<br />
Männer<br />
liegen in der Unfallstatistik weit vorne. Natürlich muss man<br />
sich eingestehen, dass die Reaktionen nicht mehr so gut<br />
sind wie in jüngeren Jahren. Auch die vielen technischen<br />
Systeme der modernen Autos sind nicht immer leicht zu<br />
handhaben, wie zum Beispiel die Menüführung oder die<br />
Bedienung des Navigationssystems. Aber andererseits machen<br />
diese das Autofahren sicherer. Wir älteren Verkehrsteilnehmer<br />
können mit Lebenserfahrung und Gelassenheit<br />
punkten und müssen in der Regel nicht dringend zu einem<br />
Termin, sodass wir uns Zeit lassen können.<br />
Besonders blödsinnig ist die Forderung, ab einem bestimmten<br />
Alter (zum Beispiel 80 Jahre) den Führerschein<br />
zu wiederholen oder sogar ein Fahrverbot auszusprechen.<br />
Fähigkeiten hängen nur bedingt vom Alter ab, deshalb<br />
braucht kein Mensch Altersgrenzen. Der 83-jährige Vorsitzende<br />
der Senioren-Union in NRW fordert: „Wir brauchen<br />
die immer fitteren Alten und müssen deren Potenzial<br />
nutzen.“ Und es stimmt. Ob jemand seinen Beruf ausüben,<br />
ein Amt oder eine Aufgabe angemessen übernehmen kann<br />
oder sicher am Steuer seines Autos agiert, hängt von seinem<br />
ganz persönlichen Gesundheitszustand ab. Und nicht<br />
davon, ob er irgendeine Altersgrenze erreicht hat.<br />
74 durchblick 2/<strong>2015</strong>
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2/<strong>2015</strong> durchblick 75
Leserbriefe<br />
db 1/<strong>2015</strong>. Bisher habe ich – 57jährig<br />
den durchblick meistens nur von außen<br />
gesehen: dort, wo er zur Mitnahme auslag<br />
und bei meiner fast 85jährigen Tante.<br />
Als ich vor wenigen Tagen die 1/<strong>2015</strong><br />
sah, hat mich das Titelblatt so fasziniert,<br />
dass ich mir selber ein Heft mitgenommen<br />
habe. Es vermittelt ein so ganz anderes<br />
Bild von den „Alten“, jenseits der<br />
üblichen Klischees. Denn dort scheint<br />
mir noch nicht angekommen zu sein,<br />
dass die Generation des Rock’n’Roll,<br />
der Beatles, der Hippies usw. zu„den<br />
Senioren“ zugehören. Wie erfrischend<br />
dagegen das Titelbild! Doch nicht nur<br />
das, einiges aus dem Inhalt habe ich mit<br />
Interesse gelesen. Ich werde also in Zukunft<br />
häufiger zugreifen, wenn ich das<br />
Heft vorfinde. Viele Ideen, Schaffenskraft<br />
und Freude bei den weiteren Ausgaben<br />
wünscht Ihnen<br />
Dorothee Diehl Siegen<br />
Über den Beitrag von Eva-Maria Herrmann<br />
im letzten „durchblick“ habe ich<br />
mich als ehemaliger Segelflieger sehr<br />
gefreut und darüber,dassauch heutenoch<br />
nach über einhundert Jahren jemand von<br />
Otto Lilienthal spricht bezw. schreibt.<br />
Vielleicht darf ich noch den letzten Ausspruch<br />
Otto Lilienthals hinzufügen, den<br />
er kurz vor seinem Todgemacht hat und<br />
den ich als Zwölfjähriger gelernt habe<br />
und der mich mein Leben lang begleitet<br />
hat: „Opfer müssengebracht werden“.<br />
O. Schneider, Siegen<br />
„Heilquellen in Marienbad.“ Interessiert<br />
habe ich diese nette Reisebeschreibung<br />
über meine Heimatstadt Marienbad<br />
gelesen. Sehrschönfand ich das im Winter<br />
aufgenommene Bild vomEingang zur<br />
Kolonnade mit Rudolfbrunnen und der<br />
aus dem Südteil der Stadt zugeleiteten<br />
Ferdinandsquelle. Die dahinter liegende<br />
Kolonnade ist ein langestreckter Wandelgang<br />
mit Orchestermuschel für das<br />
Kurorchester, Kaffees und Läden und<br />
endet beim Pavillon des Kreuzbrunnen<br />
(meistens abgebildet in Reisekatalogen).<br />
In Marienbad wurde bereits ab1817 eine<br />
Kurliste geführt und hatte indiesem<br />
Jahr 187 Kurgäste. Im Jahre 1929 waren<br />
es nach den mir vorliegendenUnterlagen<br />
41.226 Kurgäste * Zu dem von der Autorin<br />
als „Königvon Tschechien“ beschriebenen<br />
Ferdinandl.sei mir eine kleine Ergänzung<br />
gestattet; Erzherzog Ferdinand,<br />
Bruder Kaiser Karls V.,aus dem Hause<br />
Habsburg, war natürlich niemals „König<br />
von Tschechien.“ Dieses wurde ja erst<br />
durchdas Ausscheiden derSlowakei, aus<br />
dem Staatsverband „Tschechoslovakei“<br />
Endedes 20,Jahrhunderts zurTschechei,<br />
Ferdinand war König der Habsburger<br />
Kronländer – Böhmen undUngarn!Nach<br />
der Abdankung seines Bruders, Kaiser<br />
Karl IV. wurde er als Ferdinand 1.Deutscher<br />
Kaiser.<br />
LeonhardKraus, Siegen<br />
*Prof, Dr. Friedrich Arnold „Unser Marienbad"<br />
Anm. der Redaktion: Leonhard<br />
Kraus war von 1990 bis 20<strong>02</strong> Redakteur<br />
beim db und hat in drei Ausgaben<br />
1994 unter dem Titel „Die Weltbäder<br />
des Egerlands“ über das Bäderdreieck<br />
berichtet.Auf Anforderung schickenwir<br />
interessierten Leserinnen und Lesern<br />
diese Texte kostenfrei zu.<br />
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Die reinste Freude<br />
76 durchblick 2/<strong>2015</strong>
Besser Hören<br />
Besser Hören<br />
Informationsmesse für Hörgeräteträger<br />
2. September <strong>2015</strong><br />
Haus der SiegerländerWirtschaft<br />
Siegen,Spandauer Straße (Parkplatz amHaus)<br />
Wasmache ich, wenn mir auch die stärksten Hörgeräte nicht helfen?<br />
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Jung-Stilling-Krankenhauses<br />
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Thema:„DigitaleFunkübertragungsanlagen.<br />
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KrankenhausesMarburg<br />
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2/<strong>2015</strong> durchblick 77
Unterhaltung /Impressum<br />
Es fiel uns auf …<br />
… dass Besuche bei Oma und Opa gesundheitsfördernd<br />
sind. Werregelmäßig seine Großeltern besucht<br />
und guten Kontakt zu ihnen hält, erkrankt seltener an Depressionen.<br />
Das ist das Ergebnis einer US-Langzeitstudie.<br />
Wenn man seine Verwandten mag, schüttet der Körper<br />
vermehrt Glückshormone aus.<br />
… dass Eieressen keinen Einfluss auf den Blutdruck<br />
hat. Hände weg von Eiern, so hieß lange Zeit der Rat für<br />
Patienten mit zu hohem Blutdruck. Doch eine im<br />
Fachmagazin American Heart Journal veröffentliche Studie<br />
konnte nun eindeutig nachweisen, dass der Verzehr<br />
von Eiern keinen Einfluss auf den Blutdruck hat. Auch<br />
das vermeintlich schädliche Eigelb wirkt nicht anders.<br />
… dass Fast Food vergesslich macht. Margarine, Fast<br />
Food, Backwaren und Tiefkühlpizza enthalten Transfette;<br />
und diese verschlechtern die Leistung unseres<br />
Gehirns. In Gedächtnistests an der Universität von<br />
Kalifornien schnitten besonders Männer, die Transfette<br />
gegessen hatten, schlecht ab. Sie konnten sich an 10 %<br />
weniger Wörter erinnern, die abgefragt wurden, als die<br />
Teilnehmer der Studie, die kein Fast Food zu sich<br />
genommen hatten.<br />
… dass Männer auch gerne Schuhe kaufen.<br />
Normalerweise ist das Verlangen nach immer neuen,<br />
schönen Schuhen ein weibliches Phänomen. Doch laut<br />
dem Online-Magazin www.gentleman-blog.de shoppen<br />
auch Kerle am liebsten Schuhe.<br />
homa<br />
Gedächtnistraining: Lösungen von Seiten: 56-57<br />
Vogelrätsel: Mauersegler, Rohrspatz, Bachstelze, Grünfink,<br />
Strandläufer, Rotkehlchen, Blaumeise, Zaunkönig, Feldlerche,<br />
Buntspecht, Heckenbraunelle, Buchfink, Kohlmeise,<br />
Graureiher. Relationen: Schwimmen, Bild, Biene,<br />
schwitzen, dunkel, Bus, Motor, Speise, Bücherregal, Blatt.<br />
Länderraten: 1. Schleswig-Holstein, 2. Hamburg,<br />
3. Mecklenburg-Vorp rpommern rn, 4. Niedersachsen, 5. Bremen,<br />
6. Brandenburg, 7. Berlin, 8. Sachsen-Anhalt, 9. NRW,<br />
10. Rheinland-Pfalz, 11. Saarland, 12. Hessen, 13. Thüringen,<br />
14. Sachsen, 15. Baden-Württemberg, 16. Bayern<br />
Zu guter Letzt:<br />
Sprachlos über die Liebesbekundung ihres Enkels<br />
war eine unserer Mitarbeiterinnen. Das Schlafengehen<br />
derseltenen Übernachtungsbesucheihres Enkels<br />
sind schon ritualisiert. Es werden immer selbst erfundene<br />
Geschichten erzählt. Nach erfolgtem Programm endet ein<br />
Abend mit dem Ausspruch des Jungen: „Oma, die erste<br />
Nacht mit dir ist immer die schönste.“ #<br />
durchblick<br />
Gemeinnützige Autorenzeitschrift<br />
für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />
Herausgeber: durchblick-siegen Information undMediene.V.<br />
anscHrift der redaktion:<br />
„Haus Herbstzeitlos“,Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />
Telefon <strong>02</strong>71 61647, Mobil: 0171-6206413<br />
E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />
Internet: www.durchblick-siegen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
1. und3.DienstagimMonatauch von 15.00bis 17.00Uhr<br />
redaktion:<br />
Anne Alhäuser;Maria Anspach; Ulla D'Amico; Helga Düringer;<br />
Ingrid Drabe (Veranstaltungen); Friedhelm Eickhoff (viSdP);<br />
Eberhard Freundt; Gerda Greis; Eva-Maria Herrmann (stellv.Redaktionsleiterin);Erich<br />
Kerkhoff;ErikaKrumm;Brigitte Lanko;<br />
HorstMahle; Werner Müller-Späth; Helga Siebel-Achenbach;<br />
Tessie Reeh;UlliWeber<br />
bildredaktion:<br />
Thomas Benauer; Hubertus Freundt; GudrunNeuser;<br />
Wolfgang Neuser; Rita Petri (Leitung);Tessie Reeh<br />
HÖrbucH-redaktion:<br />
derzeit nicht besetzt<br />
internet:<br />
Thomas Benauer; Tobias Kempfer<br />
an dieser ausgabe Haben ferner mitgewirkt:<br />
Anja Freundt; Hartmut Reeh; ErnstGöckus; OttoSchneider; Thorsten<br />
Heider; Eberhard Wagner; Erna Homolla; Matthias Neuser; Wolfgang<br />
Prietsch; Heinz Bensberg; Wilma Frohne; Elisabeth von Schmidtsdorf;<br />
Heinz Stötzel; Dieter Gerst; Stephan Schliebs, Hartmut Kriems<br />
gestaltung,satzund layout:<br />
Ingrid Drabe;Friedhelm Eickhoff;Eva-Maria Herrmann; Rita Petri<br />
Herstellung und druck: Vorländer,Obergraben 39,57072 Siegen<br />
Anzeigenanfragen: durchblick-siegen e.V. % 0171-6206413<br />
oder <strong>02</strong>71/61647; E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />
Es gelten die Mediadaten 12/2014 (www.durchblick-siegen.de)<br />
erscHeinungsweise:<br />
März,Juni, September, Dezember<br />
Verteilung:<br />
Helga Siebel-Achenbach (Ltg.); Hannelore Münch; Joachim Kraft<br />
Dr.Horst Bach; Gerd Bombien; Renate Tietze; Maximilian Lutz;<br />
RotraudEwert; Monika Müller; Christel Mahle; Gabi Schumacher;<br />
Herbert Jäppche; Hans Amely; Maju Becker; Waltraud Gottschalk;<br />
Katharina Felgitsch; Bärbel Breunig; Ulrike Kämpfer; Dieter Haas;<br />
Wolfgang von Keutz; Christel Schmidt undalleRedakteure<br />
auflage: 23.000 Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos<br />
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. DieRedaktion behält sich vor, eingesandte<br />
Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. UnverlangteBeiträge werden nicht<br />
zurückgeschickt. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Herausgebers gestattet.<br />
Gefördertdurch<br />
die Stadt Siegen<br />
und den Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
78 durchblick 2/<strong>2015</strong>
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