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<strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ausgabe 3 Winter 2017<br />
Wir informieren Sie über<br />
- Leben und Wohnen<br />
- Essen und Trinken<br />
- Kunst und Kultur<br />
- Klatsch und Tratsch<br />
- und vieles mehr, was <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong> interessant macht
Liebe Leser,<br />
nun erscheint schon das dritte <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong> <strong>Magazin</strong>. Wir freuen uns sehr über diesen<br />
Erfolg und die positiven Rückmeldungen unserer Leser.<br />
Hauptthema dieses <strong>Magazin</strong>s wird die sich auch in <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong> immer lauter zu Wort<br />
meldende grüne Bewegung sein. Inzwischen gibt es nämlich außer dem Eco-Hotel "La<br />
Residenza" auch den Eco-Club "Movimento Verde" der von der gleichnamigen<br />
Bewegung initiiert wurde. Hierher kommen immer mehr Bürger unseres Städtchens,<br />
nutzen das Gelände als kommunalen Garten und nehmen an Schulungen teil.<br />
Wir statten dem Bauernhof "Fattoria del nonno" einen Besuch ab. Die winterliche<br />
Jahreszeit bietet den Corleones die nötige Muße. Wir unterhalten uns über die Krise der<br />
Landwirtschaft und mögliche Lösungen.<br />
Der Jahreszeit entsprechend wird Paola Poletto dieses Mal ein deftiges winterliches<br />
Menü vorstellen.<br />
Und schließlich darf auch ein Beitrag unseres Kunsthistorikers Maurizio Cicconi nicht<br />
fehlen. Er wird einiges über unser etruskisches Erbe zu berichten haben. Denken Sie<br />
nur an den Etruskischen Park.<br />
Inhalt<br />
"Movimento Verde"- die grüne Bewegung 3<br />
Neueröffnung: Eco-Club "Movimento Verde" 4<br />
Unser Tipp: Ecohotel "La Residenza" 12<br />
Zu Besuch auf dem Bauernhof "Fattoria del nonno" 20<br />
Winterliches Menu von Paola Poletto 22<br />
Unser etruskisches Erbe (Maurizio Cicconi) 24<br />
Impressionen vom Winterfest 26<br />
2 MVM 3/2017
Movimento Verde<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
Die Bewegung für einen »kritischen<br />
Konsum« ist in erster Linie ein Politikum.<br />
Gruppen von jeweils rund 50 Familien<br />
tun sich zusammen und kaufen gesunde<br />
Lebensmittel direkt von Biobauern aus<br />
der nahen Region.<br />
Hilfsbereite Menschen aus dem Netzwerk<br />
organisierten für sie in vielen Städten in<br />
Anlehnung an die Direktvermarktung der<br />
Fischer »Anlandungen auf der Piazza«,<br />
also Märkte, auf denen die Bauern ihre<br />
Feldfrüchte direkt verkaufen können.<br />
Indem sie den Zwischenhandel umgehen,<br />
verdienen sie genug, um ihre Mitarbeiter<br />
anständig bezahlen zu können. Das ist<br />
wichtig, denn bei der Ernte herrschten<br />
früher oft genug nahezu sklavenähnliche<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Die Bewegung erhält immer mehr<br />
Zuspruch - auch in <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong>.<br />
So sagt einer der Aktivisten: "Wir helfen<br />
Produzenten, ihre Produkte in<br />
solidarischen Kreisläufen zu verkaufen. In<br />
einem Land wie diesem, wo die Bauern<br />
überlegen, ob sie sofort oder erst im<br />
nächsten Jahr aufgeben sollen, bedeutet<br />
das für uns, die eigene Energie<br />
einzusetzen, um unseren Konkurrenten<br />
zum Erfolg zu verhelfen, denn wir<br />
können nur gemeinsam überleben.« So<br />
entstand auch der Eco-Club<br />
"Movimento Verde", den wir nun<br />
vorstellen.<br />
3 MVM 3/2017
Besuch des neu eröffneten Eco-Clubs "Movimento verde"<br />
Natürlich ist der Winter nicht die günstigste<br />
Jahreszeit, um schöne Bilder zu liefern. Aber wir<br />
möchten ja gerne über die Eröffnung berichten. Das<br />
Gelände wurde von einem reichen Bürger gestiftet<br />
und schon seit dem Frühjahr von interessierten und<br />
engagierten Clubmitgliedern geplant, bebaut und<br />
bewirtschaftet. Von daher können wir Ihnen auf den<br />
nächsten Seiten auch die entsprechenden Bilder<br />
zeigen.<br />
Auf der linken Seite finden Sie zunächst einmal den<br />
Plan der Anlage. Darauf können Sie unschwer<br />
erkennen, dass hier eigentlich jedermann etwas<br />
Passendes als Betätigung finden kann. Für<br />
Hobbygärtner, die keinen eigenen Garten haben ist<br />
ebenso gesorgt wie für Familien mit Kindern.<br />
Im Grunde ist das Konzept das eines kommunalen<br />
Gartens. Man kann sich hier selbst versorgen, seine<br />
Freizeit verbringen, auf dem kleinen Markt einkaufen<br />
etc. Gemeinschaftsgärten unterscheiden sich von<br />
anderen urbanen Grünflächen dadurch, dass sie<br />
gemeinschaftlich und unentgeltlich angelegt und<br />
gepflegt werden und einer breiten Öffentlichkeit zur<br />
Verfügung stehen. In solchen Gärten geht es aber<br />
auch um aktive Umweltbildung.<br />
Wichtig ist das Clubhaus, das nicht nur als Ort der<br />
Entspannung gedacht ist, sondern auch zum Lernen<br />
dienen soll. Die Erfahrenen geben hier ihr Wissen<br />
weiter, die Aktivisten werben für ihre Ideen.<br />
4 MVM 3/2017
Übersicht<br />
Eingang<br />
kleiner Markt<br />
Obst- und Gemüseverkauf<br />
5 MVM 3/2016
Terrasse vor dem Clubhaus<br />
Grillplatz<br />
Sitzplatz neben dem Grillplatz<br />
Obst- und Gemüseanbau<br />
5 MVM 3/2016
Gewächshäuser<br />
Gewächshaus innen<br />
Schafweide<br />
Hühnerställe<br />
5 MVM 3/2016
Naturhügel<br />
Angelteich<br />
Schwimmteich<br />
Feuerstellen und Spielplatz<br />
5 MVM 3/2016
Als ich im Eco-Club eintraf, bot sich mir ein für unser Klima in <strong>Monte</strong><br />
<strong>Vista</strong> eher seltenes Bild. Alles war verschneit und der Teich zugefroren.<br />
Es sah so ganz anders aus als auf den Bildern, die ich im Spätsommer<br />
machen durfte.<br />
Bei dieser Kälte stürmte ich dann auch sogleich die Teestube im<br />
Clubhaus, wo ich zu dem kleinen Empfang mit Bürgermeister Rossi<br />
und einigen Aktivisten eingeladen war. Am liebsten wollte ich jetzt<br />
etwas Heißes! Das ging den anderen aber auch nicht anders. Schön,<br />
dass schon jemand für Kekse und heiße Getränke gesorgt hatte! So<br />
ließen sich die unvermeidlichen Reden besser ertragen, während wir<br />
langsam wieder auftauten.<br />
Bürgermeister Rossi zeigte sich überaus begeistert und lobte den<br />
fleißigen Einsatz der Clubmitglieder im vergangenen Jahr in den<br />
höchsten Tönen. Diese zeigten sich sehr erfreut und nutzten natürlich<br />
die Gelegenheit, auf ihre Pläne für die Zukunft hinzuweisen und sich<br />
die Unterstützung der Stadt zu sichern, sei doch auch der Vorteil<br />
ökologischer Bildung nicht zu vernachlässigen.<br />
9 MVM 3/2017
Teestube<br />
Gartenbedarfslädchen<br />
Clubraum<br />
Handarbeitsraum<br />
5 MVM 3/2016
Hausarbeitsraum<br />
Nektarkeller mit Bar<br />
Kleiner Vortragsraum<br />
Nach den obligatorischen Reden durften wir natürlich das gesamte<br />
Clubhaus besichtigen und ich war ehrlich beeindruckt, was es da alles<br />
gab: Im Erdgeschoss befindet sich außer der Teestube noch ein<br />
Gartenbedarfslädchen, im Obergeschoss gibt es einen Clubraum zum<br />
gemütlichen Beisammensein, die Toiletten und den kleinen<br />
Vortragsraum, wo die Schulungen durch die Experten stattfinden.<br />
Am meisten überrascht aber hat mich der Keller, denn da findet man<br />
außer einem Nektarkeller mit Bar noch eine kuschelige<br />
Handarbeitsstube, wo unter anderem Wolle gesponnen und verstrickt<br />
wird. Und dann ist da noch der Hausarbeitsraum, wo man Obst und<br />
Gemüse weiter verarbeiten kann. Die Clubmitglieder haben also sehr<br />
vielfältige Angebote, die sie mehr oder weniger kostenlos nutzen<br />
dürfen. Gegen eine geringe Gebühr darf aber jeder hier<br />
hereinschnuppern und lässt sich dann vielleicht auch überreden,<br />
Mitglied zu werden. Diese Einrichtung ist ein echter Gewinn für unser<br />
Städtchen, wie auch der Bürgermeister deutlich anmerkte, was die<br />
Clubmitglieder stolz zur Kenntnis nahmen!<br />
11 MVM 3/2017
Unser Tipp: Ecohotel "La Residenza"<br />
Für alle Besucher <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong>s<br />
haben wir einen richtig heißen<br />
Tipp: Übernachten Sie einmal in<br />
diesem fantastischen Hotel. Wir<br />
können Ihnen versprechen, dass<br />
Sie es garantiert nicht bereuen.<br />
Wahrscheinlich fragen Sie sich<br />
nun: "Was ist das eigentlich - ein<br />
Ecohotel?" Diese Frage können<br />
wir Ihnen gleich beantworten:<br />
Ein Ecohotel ist ein Hotel, das<br />
wichtige Verbesserungen seiner<br />
Strukur vorgenommen hat, um<br />
etwelche Auswirkungen auf die<br />
Umwelt zu minimieren - also<br />
eine explizit umweltbewusste<br />
Unterkunft, die "grünes Leben"<br />
praktiziert.<br />
Diese Ecohotels werden von<br />
unabhängiger Seite zertifiziert.<br />
Zur Umsetzung dieser Kriterien<br />
müssen die Hotels bestimmte<br />
Voraussetzungen erfüllen:<br />
• die Verwendung von Ökostrom oder bei Nichtverfügbarkeit von Ökostrom eine Ausgleichszahlung an ein anerkanntes Umweltprojekt.<br />
• Regionale Produkte und Strukturen müssen bevorzugt werden.<br />
• Wasser und Energie müssen schonend verbraucht werden, Abfallmengen sind zu reduzieren.<br />
• Es darf nur Recyclingpapier bzw. Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwendet werden.<br />
• Die individuell gesetzten Maßgaben müssen erreicht werden.<br />
• Die stetige Reduzierung des CO2-Ausstosses muss nachweisbar sein.<br />
12 MVM 3/2017
Eingang und Terrasse<br />
Rezeption<br />
Blick ins Café<br />
Café-Theke<br />
9 MVM 3/2017
Foyer<br />
Bar<br />
Blick in den Speisesaal<br />
Speisesaal<br />
5 MVM 3/2016
Schwimmteich<br />
Fitnessraum<br />
Massage<br />
Schon wenn Sie das Ecohotel "La Residenza" betreten, werden Sie<br />
bemerken, dass hier viel Wert auf natürliche Materialien, wie Holz,<br />
Stein und Korb gelegt wurde. Auch die ausgewählten Farben sollen die<br />
Naturverbundenheit unterstreichen. Sanftes Grün und zartes Beige<br />
dominieren und wirken beruhigend auf die Psyche. Jede Menge<br />
Pflanzen runden das Ganze ab.<br />
Trotz aller Schlichtheit braucht man wirklich auf keinerlei Komfort<br />
verzichten. Ganz besonders beliebt bei den Gästen ist der herrliche<br />
Schwimmteich. Mit Felsen und Pflanzen umgeben, fühlt man sich der<br />
Natur ein ganzes Stück näher. Es ist dieses Ambiente, was die<br />
Hotelgäste so schätzen.<br />
Für die Gesundheit wird auch einiges getan. Es gibt einen Massageund<br />
einen Fitnessraum, deren Nutzung im Preis inbegriffen ist.<br />
Lassen Sie sich von den Bildern auf den folgenden Seiten überraschen<br />
und entdecken Sie dabei, was das Hotel sonst noch alles zu bieten hat.<br />
Für ganz anspruchsvolle Gäste gibt es auch noch drei Luxussuiten, die<br />
wirklich keinen Wunsch mehr offen lassen.<br />
15 MVM 3/2017
Bibliothek<br />
Musikzimmer<br />
Spielzimmer<br />
5 MVM 3/2016<br />
Dachterrasse
Luxusapartments<br />
Luxusapartments Balkone<br />
Küchenzeile<br />
Blick in Wohn- und Esszimmer<br />
9 MVM 3/2017
Wohn- und Esszimmer<br />
Schlafzimmer<br />
Schlafzimmer<br />
Bad<br />
5 MVM 3/2016
Zu Besuch auf dem Bauernhof "Fattoria del nonno"<br />
Ich muss sagen, ich freue mich richtig auf diesen Besuch! Schon lange<br />
habe ich keinen richtigen Bauernhof mehr zu Gesicht bekommen,<br />
nachdem meine Großeltern gestorben sind. In meiner Kindheit gab es<br />
jedoch für mich nichts Schöneres, als die Hühner mit Regenwürmern<br />
zu füttern. Vor den Kühen hatte ich dagegen immer etwas Angst, die<br />
waren mir zu groß.<br />
Nun also auf zum Gespräch mit Familie Corleone. Die "Fattoria del<br />
nonno" trägt ihren Namen als Andenken an den Großvater Emiliano<br />
Corleone, der diesen Hof gestaltet hat. Wir haben das Gespräch schon<br />
im Herbst vereinbart. Damals war Erntezeit und die freie Zeit knapp.<br />
Im Winter gibt es weniger zu tun und die Familie will sich genügend<br />
Zeit für das Interview nehmen. Ich werde von allen freundlich begrüßt,<br />
20 MVM 3/2017<br />
Giulietta Corleone hat einen feinen Kuchen gebacken, ein Punsch<br />
steht bereit. Wir setzen uns an den runden Küchentisch der<br />
Gemeinschaftsküche. Das heißt alle außer Giulietta, die werkelt fleißig<br />
weiter und kocht einen großen Pott Eintopf. Aber sie beteiligt sich<br />
dennoch am Gespräch.<br />
GG: Es gibt eine Krise in der Landwirtschaft, aber wie man hört, gibt<br />
es auch Lösungen. Würden Sie sich zu den modernen Landwirten<br />
zählen?<br />
Edoardo C: Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber doch - mich<br />
haben viele der neuen Ideen inspiriert. So versuchen wir Landwirte, uns<br />
dem Würgegriff des Großhandels mit dem eigenen Verkauf und der<br />
Weiterverarbeitung der Produkte zu entziehen.
Giulietta C: Der Bauernverband unterstützt uns dabei. Der Verband<br />
hat eine Kette von Geschäften initiiert, in denen Bauern ihre Waren<br />
direkt verkaufen können. Und hier in <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong> hat uns<br />
"Movimento Verde" um einiges vorangebracht.<br />
GG: Und ihr Sohn macht natürlich mit, nicht wahr?<br />
Leopoldo C: Früher standen die Bauern ganz unten auf der sozialen<br />
Leiter. Das ändert sich nun mit der steigenden Ausbildung. Ein<br />
Studium ist oft nötig, denn das Geschäft wird komplizierter. Wir<br />
Landwirte setzen nicht mehr allein darauf, unsere Produkte an<br />
Großhändler oder Genossenschaften zu verkaufen. Wir möchten sie<br />
selbst vermarkten oder verarbeiten. Ich denke, wir sind da auf einem<br />
guten Wege und ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir das<br />
Studium ermöglicht haben.<br />
GG: Was bedeutet verarbeiten?<br />
Elena C: Ich habe da Freunde, die waen es leid, dass sie für ihre Milch<br />
nur wenige Cent erhielten. Zum Überleben reicht das nicht. Vor fünf<br />
Jahren haben sie darum die erste "Agrigelateria" gegründet – eine<br />
Eisdiele mit Milchspeiseeis aus eigener Produktion. Die Milch liefern<br />
eigene Kühe. Die Früchte wachsen auf dem Betrieb, der 120 Hektar<br />
Land umfasst und von drei Familien bewirtschaftet wird. Sie verkaufen<br />
das Eis nicht nur auf dem Hof, sondern auch an verschiedene<br />
Delikatessenläden. Am Anfang dachten die anderen Bauern, sie seien<br />
verrückt, aber am Ende hat es dann doch funktioniert. Mindestens vier<br />
Betriebe haben inzwischen die Idee kopiert.<br />
Leopoldo C: Ein befreundeter Studienkollege arbeitet am Projekt „360<br />
Grad Grüne Revolution“. Er möchte sein Landgut CO2-emissionsfrei<br />
machen. Die Solarzellen spielen eine Schlüsselrolle. Ein Waldstück in<br />
der Nähe produziert genügend Sauerstoff, um verbleibende Emissionen<br />
zu kompensieren. Er ist ein Marketingprofi. Und er weiß, dass sich<br />
Wein besser verkauft, wenn er nicht nur gut schmeckt, sondern auch<br />
umweltfreundlich hergestellt wird.<br />
Edoardo C: Die jungen Landwirte erwirtschaften in der Regel höhere<br />
Gewinne als ältere. Ich vertraue da ganz auf unsere Kinder.<br />
GG: Ich danke ganz herzlich für das aufschlussreiche Gespräch!<br />
21 MVM 3/2017
Winterliches Menu von Paola Poletto<br />
Toskanische Pilzsuppe<br />
Zutaten<br />
150 g Steinpilze oder Pfifferlinge<br />
100 g braune Champignons<br />
2 Zwiebeln<br />
3 Knoblauchzehen<br />
100g Staudensellerie<br />
3 kleine Möhren<br />
1 kleine Fenchelknolle<br />
2 EL Olivenöl<br />
2 Zweige Thymian<br />
3 Stiele Petersilie<br />
3 Stück vollreife Tomaten<br />
125 g dicke Bohnen (tiefgekühlt)<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Toskanischer Brotsalat<br />
Zubereitung<br />
Pilze putzen und in Scheiben schneiden.<br />
Zwiebeln in feine Würfel, Knoblauchzehen<br />
in dünne Scheiben schneiden. Möhren und<br />
Fenchel fein würfeln. Olivenöl erhitzen, Pilze<br />
3-4 Minuten kräftig anbraten. Zwiebeln,<br />
Knoblauch, Sellerie, Möhren und Fenchel 3<br />
Minuten mitdünsten. Thymian und Petersilie<br />
dazugeben. Mit 1 l Wasser etwa 25 Minuten<br />
kochen. Nach 10 Minuten die grob gehackten<br />
Tomaten zusammen mit den dicken Bohnen<br />
in die Suppe geben. Kräuter entfernen. Suppe<br />
mit Salz und Pfeffer würzen. Nach Belieben<br />
mit gerösteten Brotscheiben und frisch<br />
geriebenem Parmesan bestreuen.<br />
Zubereitung<br />
22 MVM 3/2017<br />
Zutaten<br />
7 EL Olivenöl<br />
1 EL Honig, flüssig<br />
3 EL Balsamico<br />
20 kleine Tomaten<br />
1 Salatgurke<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 Bund Basilikum<br />
300 g Ciabatta<br />
2 Knoblauchzehen<br />
40 g Pinienkerne<br />
Salz, Pfeffer, Zucker<br />
3 EL Öl mit dem Honig und dem Essig<br />
vermengen. Tomaten waschen und halbieren.<br />
Gurke schälen, halbieren, in Scheiben<br />
schneiden. Basilikumblätter klein schneiden.<br />
Zwiebel in dünne Streifen schneiden. Alles<br />
mit dem Dressing in eine Schüssel geben.<br />
Das Brot in mundgerechte Stücke teilen.<br />
Knoblauch fein hacken. Brot mit dem<br />
Knoblauch, den Pinienkernen und dem<br />
restlichen Öl in einer Pfanne erhitzen und<br />
langsam rösten.<br />
Alles zum Gurken-Tomaten Salat geben und<br />
vorsichtig vermengen. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Zucker abschmecken. Sofort servieren.
Unser etruskisches Erbe - <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong>s Etruskischer Park<br />
von Maurizio Cicconi (Kunsthistoriker)<br />
Die seriöse Archäologie hört es nicht gern, wenn man vom<br />
Geheimnis der Etrusker spricht. Ist es denn ein Geheimnis und nicht<br />
schlicht Forschungsbedarf, wenn noch immer kein Mensch weiß, ob<br />
die Etrusker um 1000 vor Christi aus Kleinasien an die toskanischen<br />
Küsten gewandert sind - oder ob sie vielleicht schon immer hier<br />
wohnten und nur plötzlich ans Licht der Geschichte gelangten?<br />
Wenn bis heute nur etwa 500 Grundwörter der etruskischen Sprache<br />
entschlüsselt sind und keine Verwandtschaft zu irgendeiner anderen<br />
Sprache auszumachen ist? Wenn keine Literatur und fast kein Tempel<br />
der Etrusker erhalten ist, sondern kaum mehr als Gräber?<br />
Wenn niemand so recht weiß, wie es geschehen konnte, dass ein<br />
Volk, das im sechsten Jahrhundert vor Christi das gesamte westliche<br />
Mittelmeer beherrschte, dazu die Apenninenhalbinsel vom Po bis<br />
Pompeji, sich schon zwei Jahrhunderte später lautlos von Rom<br />
überrollen ließ?<br />
Von außen sehen die Grabstätten schmucklos und grau aus. Über<br />
steile Stufen führt der Weg in die Grabkammern hinab, ins Dunkel.<br />
Dann steht der Pilger am Eisengitter, drückt auf den Lichtschalter -<br />
und sieht eine neue, bessere Welt. Im "Grab der Löwinnen" tanzen<br />
Menschen, Wellen und Delfine. Im "Grab der Leoparden" liegen drei<br />
träge Paare beim Mahl, beharft von Musikanten, bedient von nackten<br />
Sklaven. Im "Grab der Züchtigung" geht es so zügellos her, dass<br />
spätere, prüdere Kulturen die intimen Stellen mit Ruß geschwärzt<br />
haben. Auf den Wänden im "Cardarelli-Grab" spielt man "kòttabos",<br />
ein Spiel, bei dem es gilt, Wein aus einer Schale in ein schwimmendes<br />
Gefäß zu schleudern und dabei den Namen der Geliebten zu rufen.<br />
Und im "Grab der Charonten" steht neben den ungekämmten<br />
Totengöttern eine gemalte Tür als letzter Ausweg offen. In diese<br />
Gräber hatten die Etrusker ihren Reichtum gesteckt.<br />
Kann es ein Zufall sein, dass die Etrusker sich zwischen den<br />
toskanischen Hügeln und Tyrrhenischem Meer niederließen?<br />
"Tyrrhenoi" wurden sie von den Griechen, "Tusci" von den Römern<br />
genannt, und offenbar waren sie die Toskana-Fraktion der Antike:<br />
denn der Römer Catull beschrieb den "feisten Etrusker", Vergil den<br />
"beleibten Tyrrhenier". Der griechische Philosoph Poseidonios von<br />
Apameia tadelte "übertriebenen Luxus" und "Weichlichkeit" eines<br />
Volkes, das "sich zweimal am Tag umfangreiche Mahlzeiten<br />
auftischen" ließ, "mit allem, was zu einem feinen Leben gehört, mit<br />
blumenbestickten Decken, Silbergeschirr und einer Unmenge<br />
Sklaven, die sie bedienen".<br />
Auf den Wandmalereien in den Gräbern feiert sich Etruriens bessere<br />
Gesellschaft in ihrem ganzen Überschwang: Hier ist das Leben wie<br />
der Tod ein einziges Flötenspiel, ein Jagen, Schlemmen und Lieben.<br />
24 MVM 3/2017<br />
Grab der Leoparden
Besuchen Sie den Etruskischen Park und unternehmen Sie einen<br />
Spaziergang auf den Spuren der Etrusker. Im Park kann eines der<br />
Gräber der Etrusker besucht werden.<br />
Der weiche Tuffstein der Region eignete sich hervorragend für die<br />
Grabstätten der Etrusker. Sie schlugen die teilweise monumentalen<br />
Grabmäler in den Tuffstein, wobei nicht die Größe der Nekropole<br />
sondern deren formenreiche Ausgestaltung die Wichtigkeit eines<br />
Grabmals hervorhob.<br />
Die sichtbare Grabarchitektur wurde aus Tuff geschnitten und hat<br />
die Form eines Tempels mit freistehenden Säulen an der Front und<br />
an den Seiten. Der Tempel war früher mit einer Putzschicht<br />
verkleidet und farbig bemalt. Einer der beiden vorhandenen<br />
Grabeingänge führt zu einer kleinen Grabkammer. Leider sind die<br />
Ausmalungen nicht mehr erhalten<br />
Die mittelalterlichen Orte <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong>, Sorano und Sovana sind<br />
von einem riesigen Netz unterirdischer Gänge durchzogen. Diese in<br />
Tuffstein gegrabenen Hohlwege sind teilweise bis zu 15 m tief. Die<br />
Sonne dringt dort kaum durch und das Klima ist kühl und feucht in<br />
den Hohlwegen, selbst an den heißesten Sommertagen.<br />
Auch die Vie Cave, in Tuffstein geschlagene Hohlwege, sind ein<br />
faszinierendes Relikt der Vergangenheit. Die Etrusker haben diese<br />
Hohlwege in den Tuffstein geschlagen – der genaue Grund für das<br />
Anlegen dieser geheimnisvollen Vie Cave ist bis heute nicht genau<br />
geklärt. Natürlich boten diese Wege in damaligen Zeiten Schutz vor<br />
Angreifern, dies mag einer der Gründe gewesen sein. Eine andere<br />
Erklärung hat einen religiösen Hintergrund. Eine Legende sagt, dass<br />
die Vie Gave „heilige Straßen“ waren, die die Totenstätten mit den<br />
Lebenden verband. Eine weitere etwas banalere Erklärung wird mit<br />
der Kanalisation von Regenwasser belegt. Viele der korridorartig<br />
angelegten Hohlwege sind noch unentdeckt aber einige sind<br />
freigelegt und zu besichtigen.<br />
25 MVM 3/2017
Impressionen<br />
vom<br />
Winterfest<br />
26 MVM 3/2017
27 MVM 3/2017
28 MVM 3/2017
29 MVM 3/2017
"Trattoria<br />
Universale"<br />
Besuchen Sie unser Restaurant mitten im<br />
Zentrum von <strong>Monte</strong> <strong>Vista</strong>.<br />
Genießen Sie köstliche Speisen und<br />
hervorragende Weine.<br />
Sie werden begeistert sein.