ADAC Urlaub März-Ausgabe 2018_Berlin-Brandenburg
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<strong>Urlaub</strong><br />
www.adacreisen.de · <strong>Ausgabe</strong> 2 / <strong>2018</strong><br />
Inspiration. Tipps. Angebote. Das Magazin der <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />
Sri Lanka<br />
Vom Strand zu den Tempeln und<br />
Teefeldern im Hochland<br />
Sizilien<br />
Wandern und genießen. Ein Streifzug<br />
über Italiens größte Insel<br />
Washington D.C.<br />
Was die US-Hauptstadt neben dem<br />
Weißen Haus alles zu bieten hat<br />
Motorradtouren<br />
Der Frühling naht, nix<br />
wie rauf aufs Bike!<br />
Fünf traumhafte<br />
Ausfahrten<br />
Magisches<br />
Island<br />
Brodelnde Geysire und Vulkane, mächtige Gletscher – warum man diese<br />
betörende Komposition aus Feuer und Eis einfach lieben muss
Editorial<br />
„Die ganze Welt ist voller Wunder.“<br />
Martin Luther (1483 –1546), deutscher Reformator<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Ein Regenbogen unter dem Wasserfall Skógafoss im Süden Islands<br />
Ich war …<br />
TITEL: JEREMY WOODHOUSE/GETTY IMAGES; FOTOS DIESE SEITE: JEREMY WALKER/GETTY IMAGES, PRIVAT, SABINE BRAUN, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />
man kann ihn in diesen Tagen ja kaum abwarten, den Frühling. Die Krokusse, die ersten<br />
Botschafter, sprießen mit ihren farbenfrohen Blüten schon überall aus dem Rasen. Und<br />
erfreulicherweise lässt sich auch die Sonne endlich mal wieder bis nach 16 Uhr blicken. Nur<br />
mit den Temperaturen hapert es vielerorts noch ein wenig. Das ließe sich mit einer kleinen<br />
Auszeit in südlicheren Gefilden natürlich spielend leicht ändern. Im sonnenverwöhnten<br />
Italien zum Beispiel ist es bereits deutlich wärmer, besonders ganz im Süden auf Sizilien<br />
(S. 34), wo der Frühling sogar die schönste Zeit zum Wandern ist – bevor die Sommerhitze<br />
Einzug hält. Ganz auf Nummer sicher, weil nah am Äquator, gehen Sie auf Sri Lanka (S. 24).<br />
Im Südwesten des Inselstaates erwartet Sie jetzt die schönste Reisezeit – ideal, um die kulturellen<br />
Schätze zu entdecken – bevor der Monsun kommt.<br />
Noch eine Spur kälter (und dunkler) als bei uns dürfte es jetzt hingegen auf Island sein.<br />
Was aber überhaupt nicht stört, denn die nordische Atlantikinsel ist dank Polarlichtern im<br />
Winter, sonniger Nächte im Sommer und ihrer überaus sympathischen Bewohnern ohnehin<br />
das ganz Jahr über ein lohnendes Reiseziel. Unsere Titelgeschichte (S. 14) erzählt davon.<br />
„Rauf auf den Bock“ lautet wiederum das Motto unserer Geschichte über die schönsten Motorradtouren<br />
(S. 42) – Bikern kribbelt es zum Winterende ja bekanntlich ganz besonders in den<br />
Fingern. Womit sich der Kreis schließt und wir wieder in der Heimat wären. In diesem Sinne:<br />
Gute Reisen,<br />
Ihre Redaktion <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
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Schreiben Sie uns: redaktion@adac-urlaub.net<br />
Multimedia: Entdecken Sie zusätzliche spannende Inhalte der „<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>“!<br />
Mit der kostenlosen App Layar für Smartphone oder Tablet scannen Sie einfach die<br />
markierten Heftseiten und sehen Bilder, Videos und vieles mehr. Infos auf Seite 10.<br />
S. 6–7, Postkarte Ihre tollsten <strong>Urlaub</strong>sfotos; S. 14–15, Island „Feuer im Herzen“;<br />
S. 22–23, 5-mal Washington D.C. „Mein Washington“; S. 24–25, Sri Lanka<br />
„Die smaragdgrüne Insel“; S. 32–33, Mein Land: Frankreich „Wie das Land, so der<br />
Mensch“; S. 34–35, Sizilien „Im Schatten des Ätna“; S. 40–41, Ratgeber 1, 2 oder 3?;<br />
S. 42–43, Motorradtouren „Biker-Runde in Bayern“<br />
Christine Dohler<br />
Journalistin<br />
… in Island<br />
Für unsere Reiseautorin ist das<br />
nordische Land eine zweite<br />
Heimat. Besonders die Vulkane<br />
haben es ihr angetan. Seite 14<br />
Harald Braun,<br />
Journalist &<br />
Weltreisender<br />
… auf Sizilien<br />
Wandern und das Dolce Vita<br />
genießen: Diese reizvolle Liaison<br />
beglückte Herrn Braun auf<br />
Italiens Sonneninsel. Seite 34<br />
Hans-Jürgen<br />
Gündra<br />
Reiseverkehrskaufmann,<br />
<strong>ADAC</strong><br />
… im Bike-Fieber<br />
Die Landschaft riechen, entspannt<br />
durch Kurven und über<br />
Hügel bollern – für Gündra im<br />
Frühjahr eine Wonne. Seite 42<br />
2/<strong>2018</strong> 3
Inhalt<br />
2/<strong>2018</strong><br />
14 Island<br />
Bewegende <strong>Urlaub</strong>smomente<br />
Entdecken Sie viele Ideen für Ihren <strong>Urlaub</strong> in unseren <strong>ADAC</strong> Reisen Katalogen „Europas Mitte“ und „Europas Süden“ <strong>2018</strong>, z. B.<br />
DEUTSCHLAND · OSTSEE, TRAVEMÜNDE<br />
a-ja Travemünde. Das Resort. 7777<br />
Modernes und unvergleichliches SPA- und Erlebnis-Resort,<br />
welches im Juli <strong>2018</strong> eröffnet, in Bestlage im Ostseeheilbad<br />
Travemünde. Meerblick aus allen Zimmern. 2 Nächte inkl. Frühstück,<br />
Day Spa-Nutzung<br />
Pro Person im DZ ab € 122<br />
ITALIEN · KALABRIEN, CAPO VATICANO<br />
Hotel Villaggio Costa degli Dei 7777<br />
Im Stil eines kalabresischen Dorfes errichtete, bei Familien beliebte<br />
Ferienanlage, in einer gepflegten, mediterranen Gartenanlage.<br />
7 Nächte „All inclusive“<br />
Pro Person im DZ ab € 364<br />
Bei Buchung inklusive<br />
q <strong>ADAC</strong> Plus-Mitgliedschaft erhalten<br />
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q Umfangreiches Info- und Kartenmaterial<br />
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ITALIEN · AUTOTOUR<br />
Antike und Gegenwart – Sizilien<br />
Diese individuelle Autotour führt zu den berühmten Sehenswürdig<br />
keiten der größten Mittelmeerinsel. Ebenso erwartet Sie ein<br />
Erholungsurlaub in Taormina Mare. Rundreise von Catania nach<br />
Taormina Mare, 14 Nächte inkl. Halbpension<br />
Pro Person im DZ ab € 988<br />
SCHWEIZ · ZUGREISE<br />
Swiss Premium Tour<br />
Die Zugreise für Naturliebhaber. Rundreise von Luzern nach St. Moritz,<br />
6 Nächte inkl. Frühstück, zahlreichen Bahnfahrten wie z.B. Glacier<br />
Express, Ausflüge auf das Jungfraujoch und Gornergrat<br />
Pro Person im DZ ab € 1.241<br />
Mit Sicherheit<br />
mehr vom <strong>Urlaub</strong><br />
<strong>ADAC</strong> Reisen · Veranstalter: DER Touristik Deutschland GmbH · 60424 Frankfurt · AN-2098/18<br />
FOTOS: THEERAYOOT TAPINA/GETTY IMAGES, PAUL KENNEDY/GETTY IMAGES, SALVATORE MESSINA/<br />
ISTOCKPHOTO, ANNA_OM/ISTOCKPHOTO, MEINZAHN/ISTOCKPHOTO<br />
24 Sri Lanka 34 Sizilien 42 Motorradtouren<br />
Inspiration Tipps Digital<br />
6 Postkarte aus Holland<br />
Tulpenzauber bei unseren Nachbarn<br />
8 Panorama<br />
Neuigkeiten aus aller Welt<br />
14 Magisches Island<br />
Über Vulkane, Elfenbeauftragte, heiße<br />
Bäder und Softeis – mehr geht nicht<br />
22 Fünf Mal ... Washington<br />
Sieh mal an. Was die US-Hauptstadt außer<br />
dem weißen Haus noch so zu bieten hat<br />
24 Auf Zeitreise in Sri Lanka<br />
Eine Tour in das kulturelle Herz und in die<br />
koloniale Vergangenheit des Inselstaates<br />
34 Sizilien<br />
Der Frühling ist da, zumindest auf Sizilien.<br />
Wir wandern und genießen – herrlich<br />
42 Motorradtouren<br />
Ein erster Ausritt gefällig? Auf diesen<br />
Strecken drehen Sie gerne am Gasgriff<br />
32 Mein Land: Frankreich<br />
<strong>ADAC</strong> Reise-Experten stellen ihre<br />
Lieblingsziele vor<br />
40 Ratgeber Outdoor<br />
<strong>ADAC</strong> Reise-Experten informieren. In<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong>: Tipps zum Wandern etc.<br />
48 Mein Reisebüro<br />
Ihr Kontakt zu allen <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />
in Ihrer Umgebung<br />
49 Impressum<br />
50 Vorschau<br />
Das bringt die nächste <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
22<br />
Washington D.C.<br />
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Kontakte und<br />
Videos: Mit <strong>ADAC</strong><br />
<strong>Urlaub</strong> und der<br />
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auf Seite 10. Des Weiteren<br />
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Ort<br />
2/<strong>2018</strong> 5
Postkarte<br />
Niederlande<br />
Danke für die Blumen!<br />
Jedes Jahr im Frühling treiben es die Holländer ziemlich bunt.<br />
Dann verwandeln Millionen sprießender Blumenzwiebeln ihre<br />
Felder in knallbunte Blütenteppiche. Ein bisschen verrückt<br />
waren unsere Nachbarn in dieser Hinsicht schon immer. So gilt<br />
die legendäre Tulpenmanie im 17. Jahrhundert als erste Spekulationsblase<br />
der Wirtschaftsgeschichte. Für drei der edelsten<br />
Zwiebeln wurden 1637 irrwitzige 30.000 Gulden geboten – die<br />
teuersten Häuser in einer Amsterdamer Gracht kosteten seinerzeit<br />
10.000 Gulden. Wie dem auch sei, wer die volle Blütenpracht<br />
erleben will, besucht vom 22.3. bis 13.5. <strong>2018</strong> den<br />
berühmten Keukenhof. Über sieben Millionen Zwiebelblumen,<br />
darunter Narzissen, Hyazinthen und über 800 Tulpensorten, verwandeln<br />
den Park mit wechselnden Blumenshows in eine Sinfonie<br />
aus Farben und Düften. Was wahrlich spektakulär aussieht.<br />
Schicken Sie uns Ihr schönstes <strong>Urlaub</strong>sfoto an:<br />
postkarte@adac-urlaub.net<br />
Ein Meer aus Farben<br />
Im Frühjahr blüht Holland auf<br />
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FOTO: JACOBH/GETTY IMAGES<br />
6 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 7
Panorama Regional<br />
Meldungen Panorama<br />
Sunshine State<br />
Der Name ist Programm, denn der<br />
Bundesstaat im Südosten der USA<br />
lockt ganzjährig mit warmem Klima<br />
und traumhaften Stränden<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Panorama<br />
Reisetipps präsentiert von Ihrem <strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />
Australien<br />
Wander-Abenteuer<br />
Australiens Bundesstaat Victoria begeistert bereits mit legendären Hiking-Trails<br />
wie dem Great Ocean Walk zu den Zwölf Aposteln. Derzeit entsteht im Grampians-<br />
Nationalpark ein weiteres Outdoor-Highlight: Der Grampians Peak Trail soll auf<br />
144 Kilometern in 13 Tagesetappen durch die eindrucksvolle Natur- und Kulturlandschaft<br />
des Sandsteingebirges führen. Wanderer erwarten jahrtausendealte<br />
Felsmalereien der Aborigines, Eukalyptuswälder und schroffe Bergplateaus mit<br />
grandioser Aussicht. Und natürliche jede Menge Kängurus, Wallabys und Koalas.<br />
Erste Etappen sind bereits eröffnet. www.visitgrampians.com.au<br />
Florida<br />
<strong>Urlaub</strong>svielfalt zwischen<br />
Golfküste und Atlantik<br />
In Florida gibt es für jeden Geschmack etwas. Sonnenhungrige<br />
finden hier unzählige empfehlenswerte Strände.<br />
Als schönster gilt bei vielen Einheimischen der vier<br />
Kilometer lange Clearwater Beach in der Nähe<br />
von Tampa. Der puderzuckerfeine Sand und das<br />
türkisblaue Wasser sind ein Wirklichkeit gewordener<br />
Traum. Auch für Abwechslung ist gesorgt: Tagsüber<br />
locken Bootstouren, Angeltrips und Parasailing-Abenteuer,<br />
abends treffen sich Bands, Artisten, Zauberer und<br />
Kunsthandwerker am Pier 60. Noch mehr Strand und<br />
türkisblaues Meer gibt es auf den Florida Keys, dem<br />
südlichsten Punkt der USA. Besonders beeindruckt Key<br />
West mit seiner tropischen Vegetation und den vielen<br />
viktorianischen Villen.<br />
Aber Florida bietet noch viel mehr als Strandleben.<br />
Eine einzigartige Naturlandschaft eröffnet sich dem<br />
Besucher im Everglades-Nationalpark: In dem Labyrinth<br />
aus Wasserarmen und Sümpfen lebt eine beeindruckende<br />
Tierwelt aus Alligatoren, Raubkatzen und seltenen Vogelarten.<br />
Noch mehr staunende Gesichter gibt es in Cape<br />
Canaveral, wo Reisende im Kennedy Space Center das<br />
Raumfahrtzentrum der NASA und die Originalraumfähre<br />
Atlantis aus nächster Nähe bewundern können.<br />
Und schließlich Miami. Die hippe Metropole am<br />
Atlantik löst nicht umsonst eine beständige Anziehungskraft<br />
für Besucher und Einheimische aus: Luxuriöse<br />
Tierische<br />
Begegnungen<br />
Auf einer Tour<br />
durch den Everglades-Nationalpark<br />
lassen<br />
sich sowohl<br />
Alligatoren als<br />
auch Krokodile<br />
beobachten<br />
Kontaktieren<br />
Sie uns, wir<br />
beraten Sie<br />
gern. Alle<br />
Reisebüros<br />
finden Sie<br />
auf Seite 49<br />
Hotels im Art-déco-Stil, avantgardistische Museen und<br />
Badevergnügen am legendären lebhaften South Beach.<br />
Gleich dahinter lockt die berühmteste Flaniermeile<br />
Floridas: der Ocean Drive mit seinen unzähligen<br />
Bars, Restaurants und Geschäften.<br />
Experten-Tipp<br />
Von Dana Lockenvitz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />
in <strong>Berlin</strong>-Mitte, Tel.: (0 30) 20 39 37 50,<br />
E-Mail: dana.lockenvitz@bbr.adac.de<br />
Mir haben in Florida besonders die Themenparks rund<br />
um Orlando gefallen. Die Universal Studios Florida und<br />
Universal’s Islands of Adventure bieten eine unglaubliche<br />
Vielzahl an Attraktionen. Hier können Sie Abenteuer an<br />
der Seite von Shrek erleben, sich als Spiderman durch<br />
die Häuserschluchten hangeln oder zwischen die Fronten<br />
der Transformer und der Deceptions geraten. Und das<br />
Highlight für Harry-Potter-Fans ist ein Flug hoch über den<br />
Dächern von Hogwarts. Auch das kulinarische Angebot ist<br />
in beiden Themenparks mehr als aufregend. Gerade in der<br />
Hauptsaison unbedingt Karten im Vorfeld online bestellen.<br />
So umgeht man lange Warteschlangen.<br />
FOTOS: VENTDUSUD/ISTOCKPHOTO, REPTILES4ALL/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />
<strong>ADAC</strong><br />
Reisemagazin<br />
Israel<br />
Das religiöse<br />
Treiben um die<br />
Klagemauer<br />
und die al-<br />
Aqsa-Moschee<br />
in Jerusalem,<br />
das pulsierende<br />
Nachtleben von<br />
Tel Aviv oder<br />
die neue Heimat<br />
für ehemalige<br />
russische<br />
Kampf-Delfine<br />
im Badeort<br />
Eilat – das sind<br />
nur einige der<br />
spannenden<br />
Reportagen im<br />
neuen <strong>ADAC</strong><br />
Reisemagazin<br />
„Israel – das<br />
hochgelobte<br />
Land“. 148<br />
Seiten, 8,95 €.<br />
150000<br />
Quadratkilometer groß ist der neue Marine-<br />
Nationalpark, der um Mexikos Revillagigedo-<br />
Inseln entsteht – das größte Schutzgebiet<br />
Nordamerikas. Wegen<br />
seiner einzigartigen<br />
Flora und Fauna wird der<br />
Pazifik-Archipel auch „Klein<br />
Galapagos“ genannt.<br />
New York<br />
Sterne gucken in neuer<br />
Dimension<br />
New-York-Besucher können<br />
sich mal wieder auf<br />
eine neue Attraktion freuen:<br />
Das Jennifer Chalsty<br />
Planetarium soll mit einem<br />
Kuppeldurchmesser von<br />
27 Metern das größte der<br />
westlichen Welt sein. Besucher<br />
können hier durch<br />
ferne Galaxien fliegen,<br />
Asteroiden-Felder durchkreuzen<br />
und die Oberfläche<br />
von Planeten bestaunen.<br />
Das Planetarium befindet<br />
sich im Liberty Science<br />
Center in Jersey City bei New<br />
York. Infos und Öffnungszeiten<br />
unter www.lsc.org<br />
IN KÜRZE<br />
Neues Römisches<br />
Museum in Nîmes<br />
Die südfranzösische Stadt ist<br />
UNESCO-Welterbekandidat und<br />
beeindruckt mit zahlreichen<br />
antiken Bauten. In die römische<br />
Geschichte von Nîmes können Sie<br />
ab Juni im faszinierenden Musée<br />
de la Romanité eintauchen. www.<br />
museeromanite.com<br />
Russland<br />
Erleichterte Einreise<br />
zur Fußball-WM<br />
Russland hat die Einreisebestimmungen<br />
zur diesjährigen<br />
Fußballweltmeisterschaft (14.6.<br />
bis 15.7.) gelockert. Wer ein WM-<br />
Ticket für das Turnier erwirbt, muss<br />
zugleich eine sogenannte Fan-ID<br />
beantragen, die zur visafreien<br />
Ein- und Ausreise zwischen dem<br />
Zeitraum vom 14. Juni bis 15. Juli<br />
<strong>2018</strong> berechtigt. Eine mehrfache Einund<br />
Ausreise ist möglich. In vielen<br />
Spielorten, darunter Moskau und<br />
St. Petersburg, müssen sich Reisende<br />
jedoch binnen 24 Stunden<br />
registrieren lassen, sofern sie<br />
nicht in einem Hotel übernachten.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.auswaertiges-amt.de<br />
8 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 9
Panorama Meldungen<br />
Meldungen Panorama<br />
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das Magazin zu überraschend<br />
neuem Leben zu<br />
erwecken. Auf Ihrem Bildschirm<br />
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Karten, Bildergalerien, Kontaktdaten<br />
und viele weitere interaktive<br />
Inhalte. Viel Spaß!<br />
1. App herunterladen<br />
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Schottland<br />
Roadtrip in den Highlands<br />
Die schottischen Highlands sind eine faszinierende Region mit rauen<br />
Hochebenen und kargen Munros – Schottlands Berge über 914 Meter<br />
–, tiefschwarzen Seen, Hochmooren, Wäldern und viel Kultur. Die<br />
neue „Snow Roads Scenic Route“ führt auf 145 Kilometern durch die<br />
atemberaubende Landschaft des Cairngorms-Nationalparks. Unterwegs<br />
gibt es neben der Schönheit der Natur zahlreiche Burgen, Schlösser und<br />
Whisky-Brennereien zu besichtigen, etwa Balmoral Castle oder die<br />
Royal Lochnagar Distillery. Startpunkt der Auto-Panoramaroute ist<br />
Blairgowrie im Süden, Ziel das Örtchen Tomintoul im Norden.<br />
Italien<br />
für<br />
Gourmets:<br />
Italiens Küche<br />
ist eine Gaumenfreude.<br />
Genießen kann<br />
man sie jetzt<br />
in der Fico<br />
Eataly World in<br />
Bologna, einer<br />
Art Kulinarik-<br />
Themenpark für<br />
Feinschmecker.<br />
Man kann in<br />
45 Restaurants<br />
schlemmen,<br />
Kurse belegen,<br />
bei der Käseherstellung<br />
zusehen etc.<br />
www.eataly<br />
world.it<br />
24 000<br />
Kilometer lang ist Kanadas<br />
Great Trail. Der längste<br />
Freizeitpfad der Welt<br />
führt durch alle Provinzen<br />
und Territorien.<br />
Deutschland<br />
Mecklenburg<br />
rüstet auf<br />
Mecklenburg-Vorpommern bietet neue Attraktionen. Neben<br />
der Radroute der Romantik und dem geplanten Radweg zum<br />
Königsstuhl, eröffnet <strong>2018</strong> u. a. das Polarium im Rostocker<br />
Zoo und die Galileo-Wissenswelt auf Rügen. Alles Neue<br />
erfahren Sie auch auf der Tourismusmesse ITB in <strong>Berlin</strong><br />
(7.–11.3.), auf der MV das diesjährige Partnerland ist.<br />
IN KÜRZE<br />
Pauschalreise<br />
Griechenland<br />
deutlich im<br />
Aufwind<br />
Gute Nachricht<br />
für die Hellenen:<br />
Griechenland ist der Gewinner des<br />
vergangenen Reisejahres. Nach<br />
zweistelligen Wachstumsraten in<br />
2016 konnte das Mittelmeerland<br />
auch 2017 wieder kräftig zulegen<br />
und ist mittlerweile zum zweitstärksten<br />
Pauschalreiseziel im Ausland<br />
hinter Spanien aufgestiegen. Damit<br />
überholte das Land die Türkei. Das<br />
teilte der Deutsche Reiseverband,<br />
DRV, mit. Neben Marokko liegen<br />
auch die arabischen Länder Ägypten<br />
und Tunesien nach einer Durststrecke<br />
wieder deutlich höher in der<br />
Gunst der <strong>Urlaub</strong>er. Beliebteste<br />
Ziele in Spanien sind nach wie vor<br />
die Balearen und Kanaren.<br />
2. Aktivieren<br />
Öffnen Sie die „Layar“-App und<br />
drücken Sie auf „Scannen“.<br />
3. Scannen & Los<br />
Scannen Sie mithilfe von Smartphone<br />
oder Tablet die gesamte<br />
Heftseite und die virtuelle Reise<br />
beginnt! Einmal abgerufen, können<br />
Sie die Inhalte anschauen, wo und<br />
wann immer Sie möchten.<br />
Palau<br />
Sauberes Versprechen<br />
„Ich gelobe als euer Gast, dass ich eure schöne Insel schütze und erhalte“ – dieses<br />
Palau-Gelöbnis müssen künftig Besucher des Südsee-Staates bei der Einreise<br />
unterzeichnen. Die Touristen schwören damit, höflich aufzutreten und die Umwelt<br />
der von kristallklarem Wasser und Korallenriffen umgebenen Inseln vorsichtig<br />
zu erkunden. Hintergrund: Die Insulaner empört es zunehmend, dass Gäste – die<br />
meisten kommen aus China – auf Riffen herumtrampeln, Selfies auf Schildkröten<br />
machen und ihren Müll hinterlassen.<br />
10 2/<strong>2018</strong>
Panorama Meldungen<br />
NEUE ZIELE AUF<br />
Sonniges Portugal<br />
Portugal, das ist mehr als nur die<br />
Algarve mit ihren orange leuchtenden<br />
Steilküsten. Auch die traumhafte<br />
Blumeninsel Madeira und<br />
der Atlantik-Archipel der Azoren<br />
sind faszinierende Ferienziele. Wir<br />
stellen die schönsten Regionen<br />
des südeuropäischen Landes vor.<br />
Romantisches Porto<br />
Willkommen in der Heimat des<br />
Portweins! Erleben Sie den morbiden<br />
Charme in den verwinkelten Gassen<br />
der Altstadt Ribeira und unternehmen<br />
Sie einen Bootsausflug in die malerischen<br />
Weinberge des Duoro-Tals.<br />
Die portugiesische Hafenstadt<br />
Porto ist ein bezauberndes Ziel für<br />
eine Städtereise.<br />
Traumziel Dominikanische<br />
Republik<br />
Tauchen Sie ein in die tropische<br />
Schönheit der vielseitigen <strong>Urlaub</strong>sinsel<br />
zwischen Karibik und Atlantik.<br />
Neben den beliebten Ferienzielen Punta<br />
Cana und Puerto Plata präsentieren<br />
wir Ihnen das koloniale Santo Domingo<br />
sowie viele Tipps von Touren zu Wasserfällen<br />
bis zur Walbeobachtung.<br />
Bulgariens Badeorte<br />
Kurze Flugzeiten, tolle Strände und<br />
Hotels mit erstklassigem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
– das zeichnet Bulgariens<br />
quirlige Badeorte am Schwarzen<br />
Meer aus. Am Sonnenstrand und<br />
am Goldstrand fühlen sich sowohl<br />
Familien als auch Nachtschwärmer<br />
wohl. Und in der Umgebung reizen<br />
zahlreiche Ausflugsziele wie die<br />
UNESCO-Welterbe-Stadt Nessebar.<br />
Thüringen<br />
Natur und Kultur<br />
virtuell erleben<br />
Thüringen-Besucher können das vielfältige Bundesland ab sofort<br />
auf besondere Weise erleben. In der Touristen-Information auf<br />
dem Willy-Brandt-Platz in Erfurt hat kürzlich die virtuelle Erlebniswelt<br />
„360 Grad – Thüringen<br />
digital entdecken“<br />
ihre Pforten geöffnet. Ein<br />
interaktives Thüringen-<br />
Modell mit Roboter-Guide,<br />
Thementouren und einem<br />
VR-Kino präsentiert Natur,<br />
Kultur, Geschichte, Wissenschaft<br />
und Leben in einer<br />
eindrucksvollen Komposition<br />
aus Klang, Raum und<br />
Bild. www.thueringenentdecken.de<br />
Frankreich<br />
Gute Nacht, Isegrim<br />
Eine Nacht unter Wölfen verbringen<br />
– was manch einen gruselt, kann man<br />
ab <strong>März</strong> im Tierpark Sainte-Croix im<br />
ostfranzösischen Naturpark von<br />
Lothringen erleben. Die fünf Holzhäuser<br />
der Wolfssiedlung fügen sich<br />
hier unauffällig in den Wald ein, in<br />
dem ein Rudel Polarwölfe lebt. Die<br />
Gäste sind nur durch eine Glasscheibe<br />
von den anmutigen Räubern getrennt<br />
und haben einen unvergleichlichen<br />
Blick auf die Tiere. Der Tierpark liegt<br />
in Rhodes, gut eine Autostunde von<br />
der deutschen Grenze entfernt.<br />
www.parcsaintecroix.com<br />
8 km<br />
lang ist der erste rauchfreie<br />
Strand Italiens im Badeort<br />
Bibione an der oberen Adria. Gelten<br />
soll das Qualmverbot bereits <strong>2018</strong>.<br />
Für Raucher wird es gesonderte Bereiche geben.<br />
Mit Gas<br />
auf Mit-<br />
telmeer-<br />
Kreuzfahrt<br />
Langsam wird’s<br />
grün: Nach<br />
erfolgreichen<br />
Tests nimmt<br />
AIDA Cruises<br />
schrittweise<br />
die Versorgung<br />
der AIDAperla<br />
mit emissionsarmem<br />
Flüssigerdgas<br />
(LNG) während<br />
der Liegezeit<br />
in den Häfen<br />
von Barcelona,<br />
Marseille und<br />
Civitavecchia<br />
auf. Palma de<br />
Mallorca soll<br />
folgen.<br />
FOTOS: BERNDC/ISTOCKPHOTO, DAVID SZABO/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> VERLAG, ESA/HUBBLE, MALERAPASO/ISTOCKPHOTO, DIRSCHL.COM/ISTOCKPHOTO, IGORR1/ISTOCKPHOTO, DOTHOW/ISTOCKPHOTO, OSSIRIDIAN/ISTOCKPHOTO, TITOONZ/<br />
ISTOCKPHOTO, ALESSANDRO0770/ISTOCKPHOTO, SEANPAVONEPHOTO/ISTOCKPHOTO, DOMINIK SAURE/THÜRINGER TOURISMUS GMBH, AIDA CRUISES, PRETO_PEROLA/ISTOCKPHOTO, JIMKRUGER/ISTOCKPHOTO, ILAN SHACHAM/GETTY IMAGES<br />
Dominikanische Republik<br />
Neue Luxus-Hotels in<br />
Punta Cana<br />
Luxuriöse Hotels gibt es in der beliebten Ferienregion Punta Cana bereits einige. Jetzt<br />
kommen weitere 5-Sterne-Resorts hinzu: Das Ocean El Faro der spanischen Hotelkette<br />
H10 soll u. a. über einen großen Erwachsenenbereich sowie Swim-up- und Rooftop-<br />
Suiten verfügen; das ebenfalls spanische Lopesan Costa Bavaro über einen Boulevard<br />
mit Geschäften, ein Amphitheater und ein Casino. Die Eröffnung ist <strong>2018</strong>/2019 geplant.<br />
Israel<br />
Per Mountainbike durch die Wüste<br />
Einmal quer durch das Gelobte Land – der neue Israel Bike Trail dürfte eine sportliche Herausforderung<br />
für jeden Mountainbiker sein. Auf rund 1000 Kilometern führt der Radwanderweg in 27<br />
Etappen von Eilat am Roten Meer bis zum Berg Hermon im Norden Israels. Karge Wüstenlandschaften,<br />
die heiligen Stätten in Jerusalem, das Tote Meer oder das coole Tel Aviv liegen auf der<br />
Strecke, von der jetzt die ersten 300 Kilometer zwischen Eilat und Mitzpe Ramon zum Radfahren<br />
freigegeben wurden. Die Teilstrecken lassen sich in sechs bis acht Stunden bewältigen. Auf der<br />
neuen Website kann man die Tour bequem online planen: www.ibt.org.il/en<br />
12 2/<strong>2018</strong>
Island Inspiration<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Warum wollen plötzlich alle<br />
nach Island? Autorin Christine<br />
Dohler reist seit Jahren auf<br />
die ferne Insel im Nordatlantik<br />
und ist fasziniert von der<br />
magischen Landschaft und ihren<br />
sympathischen Bewohnern<br />
TEXT Christine Dohler<br />
Wasser marsch!<br />
Auf Island brodelt und tost es an<br />
allen Ecken. Etwa am namensgebenden<br />
Geysir oder am Berg<br />
Kirkjufell auf der Halbinsel<br />
Snæfellsnes (rechts)<br />
Heißkalte<br />
Liebe<br />
14 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 15
Inspiration Island<br />
hafte Weise verschwand. Vermutlich<br />
versteinerte sie in den Wänden oder<br />
zog sich einfach in die Tiefen der Erde<br />
zurück, als ob jemand den Stöpsel<br />
einer Badewanne gezogen hätte.<br />
Meine Liebe für Vulkane hat mich<br />
vor fünf Jahren das erste Mal auf die<br />
Insel geführt. Island ist eines der<br />
Länder mit der größten vulkanischen<br />
Aktivität der Welt, alle drei bis vier<br />
Jahre gibt es Ausbrüche. Die Erde<br />
Naturgewalt<br />
Der Vulkan<br />
Eyjafjallajökull<br />
brach zuletzt<br />
2010 aus. Seine<br />
Asche legte<br />
Europas Flugverkehr<br />
lahm<br />
Im Feuerberg<br />
Den Schlund<br />
des Thrihnukagigur-Vulkans<br />
können Touristen<br />
von innen<br />
bestaunen<br />
bebt täglich, was aber kaum spürbar<br />
ist. Das hängt mit der Lage auf dem<br />
Mittelatlantischen Rücken zusammen,<br />
wo sich die eurasische und die<br />
nordamerikanische Erdplatte auseinanderbewegen<br />
– und sich wahrhaftig<br />
die Erdkruste auftut. Genau darüber<br />
befindet sich der Thrihnukagigur,<br />
gut 20 Kilometer von der Hauptstadt<br />
Reykjavík entfernt. Weiter östlich<br />
liegen weitere aktive Vulkane, wie die<br />
nach geologischen Messungen längst<br />
überfällige Hekla. Und man erinnert<br />
sich: 2010 war der Ausbruch des<br />
Fimmvörðuháls-Rückens der Auftakt<br />
zur folgenden großen Eruption<br />
des Vulkans Eyjafjallajökull, dessen<br />
Aschewolke den Flugverkehr in<br />
Europa lahmlegte. Jetzt hat auch er<br />
Ruhe gegeben und man kann seine<br />
Krater Magni und Modi auf einer<br />
Wandertour erkunden. Sie schlummern<br />
friedlich wie zwei unscheinbare<br />
Steinmulden. Da muss man den<br />
Guide mehrfach fragen, wo denn die<br />
ganze Lava und Asche rauskam. Ein<br />
wenig stolz erzählt er, wie er neugierig<br />
mit seinem Jeep nah an<br />
den Ort im Süden der<br />
Insel heranfuhr, um<br />
mitzuerleben, wie<br />
sich die glühende<br />
Lava über das Land<br />
ergoss und Gesteinsbrocken<br />
durch die<br />
Luft wirbelten.<br />
Die Isländer lieben ihr brodelndes<br />
und zugleich eisiges Eiland<br />
voller heißer Quellen, Vulkane und<br />
mächtiger Gletscher. Sie haben sich<br />
auf die Extreme ihres Landes eingestellt.<br />
Mittlerweile komme ich jedes<br />
Jahr hierher, nicht nur wegen der<br />
Vulkane. Ich verbringe ein paar Tage<br />
in der Hauptstadt und reise dann am<br />
liebsten mit dem Leihwagen in die<br />
Westfjorde. Ein wildes Paradies mit<br />
unberührten Stränden, dramatischen<br />
Fjorden und monströsen Wasserfällen<br />
im äußersten Nordwesten. Jeder<br />
Roadtrip im Zick-Zack-Kurs durch<br />
die Landzungen birgt neue Traumpanoramen,<br />
und nach jeder Kurve<br />
sagt man sich: So eine besondere<br />
Landschaft habe ich noch nie gesehen.<br />
Manche Dörfer erreicht man<br />
hier nur per Boot, wie das winzige<br />
Hesteyri im Naturreservat Hornstrandir.<br />
Hier kann man beim Wandern<br />
Polarfüchse beobachten und Wale auf<br />
Kanutouren in den Fjorden.<br />
Sonnenschein um Mitternacht<br />
Ich werde oft gefragt, wie man denn<br />
den Sommer auf Island bei Regen<br />
verbringen kann und im Winter bei<br />
Dunkelheit und Schnee. Dabei habe<br />
ich im Juni immer Sonne gehabt und<br />
im Winter die wunderschönen Farbspiele<br />
der Polarlichter am Himmel.<br />
Meine isländischen Freunde wird<br />
man sowieso nie jammern hören.<br />
„Im Winter freuen wir uns über<br />
den Schnee zum Skifahren. Und wir<br />
machen es uns zu Hause gemütlich,<br />
lesen, stricken, schreiben Bücher und<br />
musizieren“, sagt meine isländische<br />
Freundin Kamilla, die in Reykjavík<br />
lebt. „Hier strahlt einen Moment<br />
die Sonne und eine Weile später zieht<br />
ein Sturm auf. Alles kann friedlich erscheinen<br />
– und dann geht ein Vulkan<br />
Achtung, Elfen<br />
Offizielle Verkehrsschilder<br />
warnen vor<br />
den Naturgeistern<br />
– sympathisch<br />
Stockfisch<br />
Um Fisch haltbar<br />
zu machen,<br />
wird er über<br />
Wochen an der<br />
Luft getrocknet<br />
Es herrscht vollkommene<br />
Stille hier unten, obwohl<br />
rund zwanzig andere Touristen<br />
alles erkunden: Sie<br />
berühren andächtig die<br />
rostbraun gefärbten Felswände, stolpern<br />
über Steine und schauen weit<br />
nach oben zur Öffnung des Kraters.<br />
Ja, wir alle stehen in einem Vulkan!<br />
In dieser Magmakammer blubberte<br />
einst unvorstellbar heiße Lava und<br />
polterten Steine in die Luft, und jetzt<br />
ist es ruhig. Ich frage unseren Guide:<br />
„Schweigen die Menschen immer auf<br />
der Tour?“ Er antwortet knapp: „Ja,<br />
denn was gibt es auch im Inneren<br />
eines Vulkans zu sagen?“<br />
Der ruhende Thrihnukagigur-<br />
Vulkan ist ein atemberaubendes<br />
Naturphänomen. Sein letzter Ausbruch<br />
liegt über 4000 Jahre zurück,<br />
es gibt keine Anzeichen dafür, dass<br />
er in naher Zukunft wieder explodieren<br />
könnte. Per Seilaufzug gelangten<br />
wir 120 Meter tief in seine Magmakammer.<br />
Der Vulkan ist eine seltene<br />
Attraktion, da die Magma auf rätselin<br />
die Luft. Wir lieben unser wildes<br />
Leben“, meint ihre Freundin Krista.<br />
Ich fühle mich immer wie zu<br />
Hause, wenn ich die Hauptstadt namens<br />
„Rauchbucht“ schon beim Anflug<br />
erblicke, wie sie sich unten links<br />
in die Ecke des Landes klemmt. Auf<br />
dem Weg vom Flughafen ins Zentrum<br />
steigt der Schwefelgeruch der<br />
dampfenden Quellen in die Nase, die<br />
mit Moos überzogenen Lavabrocken<br />
gibt es nur hier. Die Uhr zeigt Mitternacht,<br />
doch die Sonne scheint noch.<br />
Ich genieße es, dass es im Juni und Juli<br />
kaum dunkel wird, es bleiben so viele<br />
helle Stunden, um die Insel zu erkunden<br />
und in das Stadtleben einzutauchen.<br />
Im Sommer schläft man kaum,<br />
im Winter wird alles nachgeholt.<br />
Auf einen Quadratkilometer<br />
kommen in Island 3,1 Einwohner,<br />
in Deutschland sind es 229. Über<br />
60 Prozent der Isländer leben in der<br />
Region Reykjavík, die nicht viel<br />
mehr als 200.000 Einwohner hat, aber<br />
dafür eine unglaubliche Vielzahl an<br />
Kulturevents, modernen Cafés und<br />
Angebote<br />
Rund um Island<br />
Ringstraße und Snæfellsnes<br />
Erleben Sie die faszinierende Vielfalt von<br />
Island auf einer 9-tägigen Rundreise entlang<br />
der Ringstraße und auf der wunderschönen<br />
Halbinsel Snæfellsnes. Nach einer Nacht in<br />
der quirligen Hauptstadt Reykjavík starten<br />
Sie gen Norden, wo Sie die spektakulären<br />
Wasserfälle Hraunfossar bewundern, bevor<br />
es in den Fischerort Arnarstapi am Fuße<br />
des vergletscherten Stratovulkans Snæfellsjökull<br />
geht. Hier finden Sie Zeit zum<br />
Wandern entlang der Klippen. Im Norden<br />
Islands stehen dann die bizarren Lavaformationen<br />
und blubbernden Schlammtöpfe<br />
am Mývatn-See und die Bucht vor Húsavík<br />
auf dem Reiseplan, wo sich vor der Küste<br />
unzählige Wale tummeln. Nach einem<br />
Abstecher zum gewaltigen Dettifoss im<br />
östlichen Hochland geht es über idyllische<br />
Fischerdörfer zu den Gletscherriesen<br />
der Südküste. Hier bewundern Sie die<br />
treibenden Eisberge im Gletschersee<br />
Jökulsárlón. Den Abschluss ihrer Reise<br />
durch das Land der Elfen und Trolle bildet<br />
der Golden Circle mit dem geologisch<br />
interessanten Thingvellir-Nationalpark,<br />
dem Geysir Strokkur und dem mächtigen<br />
Gullfoss-Wasserfall.<br />
ab 1085 € / p. P. inkl. 9 Übernachtungen<br />
mit Frühstück sowie Reiseführer<br />
und Roadatlas. Eigenanreise ohne Flüge;<br />
Mietwagen optional buchbar.<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
Weitere Angebote finden Sie unter<br />
16 2/<strong>2018</strong><br />
Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />
in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.
Inspiration Island<br />
Fantasy-Kulisse<br />
Islands Naturwunder<br />
liegen oft nah an<br />
der Straße. Wie der<br />
betörende Wasserfall<br />
Kvernufoss<br />
Experten-Tipp<br />
Andrea Bellmann aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />
Dresden über Sehenswertes entlang der Ringstraße<br />
Auf der Ringstraße um Island lassen sich bereits viele<br />
Naturwunder der Insel erleben, etwa der Skógafoss-<br />
Wasserfall oder die treibenden Eisberge in der Gletscherlagune<br />
Jökulsárlón. Manchmal lohnt sich aber auch eine<br />
Abzweigung. Wer im Osten das Örtchen Bakkagerði in der<br />
Gemeinde Borgarfjörður ansteuert, erreicht eine malerische<br />
Bucht mit kleinem Hafen, bunten Häusern und einer<br />
Kirche. Der Sage nach befindet sich am nahen Berg Álfaborg<br />
die Residenz der Elfenkönigin und ihres Hofstaates.<br />
Im Sommer kann man hier Papageientaucher beobachten,<br />
die Bewohner grillen draußen – eine schöne Atmosphäre.<br />
Restaurants, Design-Shops, außergewöhnlichen<br />
Museen und Galerien<br />
sowie ein ausschweifendes Nachtleben<br />
– eine urbane Oase, die miniklein<br />
ist, aber in der man alles findet, was es<br />
nirgendwo sonst gibt. Weil die Isländer<br />
aus allem ihre Version machen.<br />
Überall kann man zu Fuß hinlaufen<br />
und sobald man etwas höher<br />
steht, schaut man auf das Meer und<br />
den Hafen. Die Stadt zu erkunden,<br />
ist eine Inspirationsquelle. Irgendwo<br />
gibt es immer ein Kneipen-Konzert<br />
oder eine spontane Kunstausstellung.<br />
Viele Isländer beschränken sich nicht<br />
nur auf eine Profession, sie leben sich<br />
auch künstlerisch aus. Im Verhältnis<br />
zur Einwohnerzahl hat das Land erstaunlich<br />
viele bekannte Musiker,<br />
wie etwa Björk, und eine Vielzahl an<br />
Bestsellerautoren hervorgebracht.<br />
Und obwohl das Eiland recht abgelegen<br />
ist, schwingt die Stadt am<br />
Puls der Zeit. Nicht zuletzt seit<br />
dem sympathischen Auftritt<br />
der Isländer bei der<br />
Fußball-WM wollen immer mehr Besucher<br />
die sprudelnden Geysire und<br />
den nordischen Charme des Landes<br />
erleben.<br />
Im Zentrum von Reykjavík sorgen<br />
noch einige der bunten, typisch<br />
skandinavischen Häuschen für Flair.<br />
Nicht wundern, wenn die Leute mit<br />
gesenktem Blick durch die Straßen<br />
eilen: Alle kennen sich, und nicht<br />
immer hat jeder Zeit, mit jedem zu<br />
quatschen. Schon bald ist man auch<br />
bekannt. Wenn man Einheimische<br />
kennenlernen möchte, geht man<br />
entweder Eis essen oder heiß baden.<br />
Eisdielen sind die einzigen Läden, die<br />
jeden Tag bis spät aufhaben, denn die<br />
Isländer lieben Softeis zu jeder Jahreszeit.<br />
Wer den freundlichen Einwohnern<br />
noch näher kommen<br />
mag, setzt sich am besten<br />
in einen Hot Pot. Überall<br />
in der Stadt gibt es<br />
die Schwimmbäder<br />
mit Thermalquelle.<br />
Durchfrieren<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Island:<br />
bit.ly/2DmSsTD<br />
„Island – Feuer im Herzen“:<br />
bit.ly/2DjLik7<br />
Robuste<br />
Sanftheit<br />
Islandpferde<br />
beherrschen<br />
die genetisch<br />
fixierte<br />
Gangart Tölt<br />
– die fehlende<br />
Sprungphase<br />
macht das<br />
Reiten bequem<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
wird man nie, weil überall Aufwärmung<br />
garantiert ist. Mehr als<br />
50 Prozent seiner Energie beziehen die<br />
Isländer aus Geothermie, sie beheizen<br />
damit im Winter sogar die Hauptstraßen,<br />
damit sie nicht einfrieren.<br />
Elfenbeauftragte gibt’s auch<br />
In den Outdoor-Pools dümpeln die<br />
Isländer schon morgens vor der Arbeit<br />
oder spätestens danach. Dabei<br />
wechseln sie von 40 Grad heißen Becken<br />
zu 10 Grad kalten Eiswannen hin<br />
und her, als wäre es kaum ein Unterschied.<br />
Als Neuling verzieht man<br />
noch das Gesicht, juchzt, schlottert<br />
und wird krebsrot. Aber die Einheimischen<br />
geben gern Tipps. „Halte die<br />
Zehen aus dem heißen Wasser, das<br />
kühlt!“ Die Schwimmbäder sind mehr<br />
als Wellness- oder Abhärtungsorte,<br />
sie sind sozialer Treffpunkt. Hier werden<br />
Geschäfte geschlossen, Klatsch<br />
ausgetauscht und geflirtet. Weil im<br />
Prinzip jeder jeden über ein paar<br />
Ecken kennt, checken Isländer erst<br />
mal ihren Verwandtschaftsgrad. Zum<br />
Glück gibt es Stammbäume, die bis in<br />
die Wikingerzeit zurückgehen.<br />
Island ist eines der außergewöhnlichsten<br />
Länder, weil es landschaftlich<br />
so viele Facetten bietet und skurrile<br />
Besonderheiten. So gibt es eine staatliche<br />
Elfenbeauftragte, die sicherstellt,<br />
dass die von ihnen bewohnten Regionen<br />
nicht bebaut werden. Meine<br />
Freunde zeigen mir wie selbstverständlich<br />
Parks, in denen die kleinen<br />
Wesen leben. Nur ihre Delikatessen<br />
werden sie bei mir nicht los, denn<br />
ich bin zum Glück Vegetarierin. Gekochter<br />
Schafskopf, in Molke eingelegte<br />
Hammelhoden oder stinkender,<br />
fermentierter Hai wären im Angebot.<br />
Dafür reite ich gern auf ihren eigenwilligen<br />
Islandpferden aus. Sie beherr-<br />
Badefreuden<br />
Um 40 Grad<br />
hat das Thermalwasser<br />
der<br />
Blauen Lagune<br />
Blickfang<br />
Das gläserne<br />
Harpa-Konzerthaus<br />
am Hafen<br />
von Reykjavík<br />
schen die zwei zusätzlichen Gangarten<br />
Tölt und Rennpass und stolpern so<br />
weniger über das steinige Gelände.<br />
Doch die Hauptattraktion des<br />
Landes bleibt die Natur. Viele Orte des<br />
dünn besiedelten, rauen Landes sind<br />
nicht bewohnbar und nur im Sommer<br />
zu bereisen, wie das Hochland.<br />
Die meisten Besucher reisen dann<br />
auf der Ringstraße um die Insel oder<br />
schwärmen von Reykjavík zu Tagestouren<br />
aus, denn in der Region gibt<br />
es bereits viele Attraktionen. Zu den<br />
eindrucksvollsten Panoramastrecken<br />
Europas gehört die Golden-Circle-<br />
Tour, auf der man den Nationalpark<br />
Thingvellir besichtigt. An diesem<br />
Ort und im Umfeld sieht man das<br />
Auseinanderdriften der Erdplatten<br />
an beeindruckenden Felsspalten und<br />
Rissen. Weiter die Geysire Strokkur<br />
und Geysir, der Namensgeber aller<br />
Arten von geothermalen Quellen, die<br />
regelmäßig Dampffontänen ablassen.<br />
Zudem berauscht man sich an einem<br />
der schönsten Wasserfälle des Landes:<br />
Gullfoss. 30 Meter stürzen sich<br />
hier die Wassermassen des Flusses<br />
Hvítá mit ohrenbetäubendem Lärm<br />
in die Tiefe. Nach so einem erlebnisreichen<br />
Tag entspannt ein Besuch in<br />
der Blauen Lagune, ein riesiges Thermal-Freiluftbad.<br />
Es ist so mineralhaltig,<br />
dass es blau-weiß schimmert.<br />
Magisch ist auch die Halbinsel<br />
Snæfellsnes, die auf dem Weg zu den<br />
Westfjorden liegt. Sie wird oft Miniatur-<br />
Island genannt, da man hier schon viel<br />
von der landschaftlichen Vielfalt der<br />
Insel erleben kann: zerklüftete Küsten<br />
und goldene Strände, Wasserfälle,<br />
heiße Quellen und den Vulkan Snaefellsjokull.<br />
Seine glitzernde Eismütze<br />
sieht man bei klarem Wetter schon<br />
von Reykjavík aus. Ich lasse mich ein<br />
Stück mit dem Snowmobil hochfahren<br />
und gehe zu Fuß weiter. Oben steht die<br />
Zeit still, es gibt nur noch die weiße<br />
Schneemasse. Kaum zu glauben, dass<br />
ich gestern noch in einer ehemaligen<br />
Glutkammer stand. Auf Island kann<br />
man eben alles haben: Eis und heiß.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
2/<strong>2018</strong> 19
Inspiration Island<br />
Island Inspiration<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Island – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Expertin Andrea Bellmann vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Dresden<br />
Anreise, Übernachten, Sehenswürdigkeiten & mehr<br />
Anreise<br />
Island ist das westlichste Land Europas<br />
und liegt rund 800 km nordwestlich von<br />
Schottland und östlich von Grönland im<br />
Atlantik. Die Nordküste reicht gerade<br />
an den Polarkreis heran. Island erreicht<br />
man per Direktflug ab vielen deutschen<br />
Städten in drei bis vier Stunden. Wegen<br />
der wachsenden Beliebtheit ist das Angebot<br />
besonders im Sommer deutlich<br />
aufgestockt worden. Der internationale<br />
Flughafen Keflavík liegt 45 Minuten außerhalb<br />
von Reykjavík. Ein Bus-Shuttle<br />
verkehrt durchgehend. Wer mit dem<br />
eigenen Pkw anreisen möchte, kann die<br />
Fähre der Smyril Line ab Hirtshals in<br />
Dänemark nehmen (Infos unter www.<br />
smyrilline.de). Für die Einreise genügt<br />
der Reisepass oder Personalausweis.<br />
Reisezeit<br />
Die meisten Besucher kommen im<br />
Juni, Juli und August auf die Insel, da<br />
die Tage dann lang sind und die Sonne<br />
sich öfter zeigt. Tagsüber kann es angenehme<br />
25 Grad werden, nachts kühlt<br />
es auf rund 10 Grad ab. Ab September<br />
bis Ende <strong>März</strong> gibt es die Polarlichter zu<br />
sehen. Im Winter wird es übrigens dank<br />
des Golfstroms keineswegs frostig kalt,<br />
die Temperaturen in liegen im Januar<br />
in Reykjavík im Schnitt bei etwa null<br />
Grad. Da das Wetter grundsätzlich sehr<br />
wechselhaft ist, gehören warme Sachen<br />
und Regenzeug aber stets ins Gepäck.<br />
Geld & Zeitzone<br />
Gängige Kreditkarten werden meist<br />
akzeptiert, in größeren Orten können<br />
Sie auch mit der EC-Karte problemlos<br />
Geld abheben. 1 Euro = 124,87 ISK<br />
(Isländische Krone). Der Zeitunterschied<br />
zu Deutschland beträgt –1 Stunde,<br />
während der Sommerzeit –2 Stunden.<br />
Unterwegs<br />
Im Sommer sind die meisten Straßen<br />
gut zu befahren, für manche Wege<br />
braucht man allerdings einen Jeep,<br />
weil sie zu steinig sind. Besonders im<br />
Hochland ist man meist auf lockeren<br />
Schotterpisten unterwegs – also vorsichtig<br />
fahren! Die Straßen sind in der<br />
Regel markiert. Es gibt eine Vielzahl an<br />
Autovermietungen, die auch Camper<br />
anbieten. Ohne eine Tour oder einen<br />
Leihwagen, ist das Reisen mit dem<br />
öffentlichen Busverkehr eher mühsam.<br />
Übernachtung<br />
Es gibt ein breites Angebot an Bed<br />
& Breakfast sowie Campingplätzen.<br />
Wer nicht mit dem Camper unterwegs<br />
ist, sollte sich vor allem in beliebten<br />
Städten wie Reykjavík eine Unterkunft<br />
im Voraus buchen. Im Sommer können<br />
die Hotelzimmer schnell knapp werden.<br />
In Reykjavík:<br />
Das Icelandair Reykjavík Marina ist ein<br />
tolles Designhotel mit einer beliebten<br />
Bar und Café.<br />
Essen & Trinken<br />
Auf Island kann man bestes Lammfleisch<br />
und sehr guten Fisch genießen.<br />
Auch Snacks wie Hot Dogs sind<br />
sehr beliebt, Eis gibt es an jeder Ecke.<br />
Für Vegetarier gibt es mitunter nur<br />
eine kleine Auswahl, wenn man die<br />
Hauptstadt verlässt. Frisches Obst und<br />
Gemüse ist eher Mangelware. Generell<br />
ist Essengehen deutlich teurer<br />
als in Deutschland. Besonders alkoholische<br />
Getränke sind sehr kostspielig.<br />
Deshalb empfiehlt es sich, eine Unterkunft<br />
mit Kochmöglichkeit zu suchen.<br />
Gastro-Tipps für Reykjavík:<br />
1. Der Gastro-Pub Sæmundur í Sparifötunum<br />
im Kex Hostel serviert<br />
Gratis und<br />
exklusiv<br />
für <strong>ADAC</strong><br />
Mitglieder<br />
Das TourSet<br />
Island ist in<br />
digitaler Form<br />
in der <strong>ADAC</strong><br />
TourSet App<br />
mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />
Reisekarten<br />
und Länderinformationen<br />
verfügbar.<br />
Weitere Infos<br />
bit.ly/<br />
2G6D4th<br />
Leckereien aus regionalen Zutaten, in<br />
der coolen Drinx Bar finden oft Konzerte<br />
und Events statt (Skúlagata 28).<br />
2. Ob Smørrebrød oder Thai-Streetfood<br />
– in der Food Hall Hlemmur<br />
Mathöll kann man sich durch die<br />
Stände schlemmen (Laugavegur 107).<br />
Nicht versäumen<br />
1 Besuchen Sie in Reykjavík das<br />
Nationalmuseum mit vielen Infos zur<br />
Geschichte und Kultur (www.thjodminjasafn.is)<br />
und die beeindruckende Hallgrimskirche.<br />
Auf den 74,5 Meter hohen<br />
Turm führt ein Lift, oben hat man eine<br />
tolle Aussicht über die Stadt.<br />
2 Ein Bad in der mollig warmen<br />
Blauen Lagune muss sein. 3 Eine<br />
Fahrt hinab in den Krater des Thrihnukagigur-Vulkans<br />
ist unvergesslich<br />
(www.insidethevolcano.com). 4 Die<br />
Panoramarundtour des Golden Circle<br />
bietet mit dem Nationalpark Thingvellir,<br />
den Geysiren Strokkur und Geysir<br />
sowie dem mächtigen Gullfoss-Wasserfall<br />
einen spektakulären Einblick in<br />
die Geologie und Naturschönheiten<br />
Islands. 5 Entlang der Ringstraße<br />
Magisch<br />
Das Farbspiel der Nordlichter<br />
lässt sich auf Island<br />
in den Wintermonaten<br />
beobachten<br />
FOTOS: NIKOLAY PANDEV/ISTOCKPHOTO, SIMON SKAFAR/ISTOCKPHOTO, INGÓLFUR BJARGMUNDSSON/GETTY IMAGES, RAGNAR TH. SIGURDSSON/MAURITIUS IMAGES, CHRISTIAN KOBER/GETTY IMAGES,<br />
STUART PEARCEY/DREAMSTIME.COM, DIETER MEYRL/GETTY IMAGES, JUERGEN LOESEL/<strong>ADAC</strong>, MARZENA SKUBATZ/GETTY IMAGES, STEVE ALLEN/GETTY IMAGES, GALLI MAX/MAURITIUS IMAGES,<br />
INGÓLFUR BJARGMUNDSSON/GETTY IMAGES, MAPS4NEWS.COM/©HERE (2)<br />
Grudarfjördur<br />
7<br />
50 km<br />
Hesteyri<br />
unbedingt zum Skógafoss und dem<br />
nahen Kvernufoss-Wasserfall wandern.<br />
6 Weiter östlich beeindrucken<br />
die treibenden Eisberge in der Gletscherlagune<br />
Jökulsárlón. 7 Auf Snæfellsnes<br />
die felsigen Küsten und den<br />
Vulkan Snaefellsjokull erkunden. 8 In<br />
den Westfjorden im unberührten Naturschutzgebiet<br />
Hornstrandir wandern und<br />
paddeln. Verpflegungsmöglichkeiten<br />
bietet das Gästehaus Old Doctor’s<br />
House in Hesteyri (www.hesteyri.net/<br />
de) 9 Im Fischerdorf Húsavík das<br />
Walzentrum besuchen und im Hafen<br />
eine Walbeobachtungstour buchen. 10<br />
Die blubbernden Schlammtöpfe und<br />
markanten Krater in der Vulkanlandschaft<br />
am Mývatn-See erkunden. 11<br />
Im idyllischen Fischerdorf Bakkagerði<br />
8<br />
Ísafjödur<br />
Stykkishólmur<br />
Keflavík<br />
Borganes<br />
Reykjavík<br />
2<br />
Grindavík<br />
1<br />
3<br />
Hólmavík<br />
Búdardalur<br />
4<br />
Selfloss<br />
Saudárkrókur<br />
Blönduós<br />
Hvolsvöllur<br />
Heimaey<br />
GRÖNLANDSEE<br />
Langjökull<br />
Hofsjökull<br />
Myrdalsjökull<br />
5<br />
Vík<br />
Akureyri<br />
den Elfen auf die Spur kommen. Neben<br />
den erwähnten Höhepunkten kann man<br />
ab Reykjavík tolle Tagesausflüge buchen<br />
(www.grayline.is). Es lohnt sich<br />
ein Ausritt auf Islandpferden, es gibt ein<br />
großes Angebot an Touren für Anfänger<br />
und Fortgeschrittene (www.eldhestar.is).<br />
Empfehlenswert ist auch ein Tagestrip<br />
auf die Westmännerinseln. Die<br />
Besteigung des Vulkans Eldffell ist ein<br />
magisches Erlebnis. Und ein persönlicher<br />
Tipp: Die besten Zimtschnecken<br />
der Welt gibt es bei der Bäckerei Braud<br />
& Co. in Reykjavík (www.braudogco.is).<br />
Besser nicht<br />
Die meist nicht gechlorten<br />
heißen Quellen sollte man auf keinen<br />
Fall ohne zu duschen nutzen. Vor<br />
Húsavík<br />
9<br />
Island<br />
10<br />
Vatnajökull<br />
Island liegt im Nordatlantik<br />
zwischen Grönland<br />
und Großbritannien<br />
6<br />
Höfn<br />
Grönland<br />
Island<br />
11<br />
Seydisfjördur<br />
Eskifjördur<br />
ATLANTISCHER<br />
OZEAN<br />
Norwegen<br />
Vereinigtes<br />
Königreich<br />
Irland<br />
jedem Besuch ohne Badebekleidung<br />
und mit Seife gründlich waschen!<br />
Souvenirs<br />
Typisch sind die selbst gestrickten Pullover<br />
aus der heimischen Schafwolle.<br />
Außerdem gibt es leckere Lakritz-Schokolade<br />
oder den fermentierten Hai und<br />
anderen Trockenfisch. Nur die lokalen<br />
Produkte sind zu empfehlen, weil sämtliche<br />
andere Ware viel teurer ist.<br />
i Information<br />
Mehr Tipps zu Unterkünften und auch<br />
Ideen für Selbstfahrer-Routen sind auf<br />
der Internetseite www.visiticeland.com<br />
zu finden.<br />
20 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 21
Inspiration ... Fünf Mal<br />
Fünf Mal ... Inspiration<br />
Smithsonian Institution<br />
Mega-Museum<br />
Entlang der National Mall befindet sich zudem das<br />
Smithsonian, der größte Museumskomplex der<br />
Welt, mit eigener U-Bahn-Station und zahlreichen<br />
Museen, die auch für Kinder spannend sind. Hier<br />
lässt sich spielend ein ganzer Tag staunen, lernen<br />
und experimentieren, zumal das Vergnügen bis auf<br />
ein paar kleinere Ausstellungen keinen Cent kostet.<br />
Beliebteste Museen, auch wenn das sicher unfair<br />
den anderen gegenüber ist: das Air and Space<br />
Museum mit historischen Flugzeugen und IMAX-<br />
Kino; das Museum of the American Indian, der<br />
Ureinwohner; die Freer Gallery<br />
of Art sowie das National<br />
Museum of American<br />
History.<br />
Das politische Washington<br />
Machtzentrale<br />
Klar, das Weiße Haus, Amtssitz von Donald Trump, ist<br />
die Attraktion der US-Hauptstadt – zumindest auf dem<br />
Papier. Ein Foto ist Pflicht, aber dann gilt es, das spannendere<br />
politische Washington zu entdecken. Das<br />
befindet sich nebenan entlang der National Mall, der<br />
fast drei Kilometer langen Parkpromenade, die vom<br />
marmornen Lincoln Memorial über den berühmten<br />
Obelisken Washington Monument (mit dem Aufzug<br />
hinauffahren und den Blick auf die Stadt genießen!)<br />
bis zum Kapitol führt, dem Sitz des Senats und des<br />
Repräsentantenhauses – eine eindrucksvolle Inszenierung<br />
von Macht und Größe. Sehen Sie sich die<br />
prächtige Kapitol-Kuppel von innen an und erfahren<br />
Sie im Museum viel über die US-Geschichte.<br />
Tipp: Werfen Sie in der nahen Library of Congress<br />
einen Blick auf die US-amerikanische Verfassung.<br />
Empfohlen von Birgit Heberlein aus<br />
dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Frankfurt-West<br />
am Rebstock<br />
5-mal ...<br />
Washington D.C.<br />
Seit 1800 ist Washington D.C. die Hauptstadt der<br />
USA, und es gibt Menschen, die das auch mehr als<br />
200 Jahre später noch merkwürdig finden. Dabei<br />
hat die Ostküsten-Metropole viel Charme!<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu den USA:<br />
bit.ly/2D4RqM3<br />
Video „Mein Washington“:<br />
bit.ly/2AR3Ods<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
FOTOS: DANITA DELIMONT/GETTY IMAGES, CLAUDIA ROTHENBERGER, SINTEZ/ISTOCKPHOTO, GLOWIMAGES/GETTY IMAGES, TONDA/ISTOCKPHOTO, JOE RAVI/ISTOCKPHOTO<br />
Essen, Ausgehen, Nachtleben<br />
Stadtbummel<br />
Nicht alles ist geprägt von Politik in Washington. Natürlich<br />
gibt es auch hübsche Viertel zu entdecken, etwa Georgetown,<br />
das oft als Kulisse für Spielfilme dient und mit tollen<br />
Geschäften und viktorianischen Häusern reizt. Genießen Sie<br />
hier an der Waterfront einen Cupcake in einem der Cafés am<br />
Potomac River. Auch an der Union Station, Washingtons<br />
Bahnhof, lässt sich Shopping und Kulinarik prima verbinden<br />
– der dortige Foodcourt ist eine Wucht. Wer abends durch<br />
die Bars tingeln will, ist um den Dupont Circle richtig. Und<br />
Kulturliebhaber sollten das famose John F. Kennedy Center<br />
auf dem Zettel haben. Die Bühnen und Säle bieten von der<br />
Oper bis zu Comedy und Ballett einfach alles. Tipp: Am Tag<br />
der Vorstellung gibt es Karten oft um 50 Prozent günstiger.<br />
Arlington<br />
Nationalstolz<br />
Ein bewegendes Erlebnis ist der Besuch des Arlington National<br />
Cemetery auf der anderen Seite des Potomac. Zehntausende<br />
weiße Grabsteine stehen auf dem Nationalfriedhof in Reih und<br />
Glied in der weitläufigen Parklandschaft. Neben Gräbern von<br />
Veteranen und Hinterbliebenen von Kriegsgefallenen<br />
wurden hier auch der 1963 ermordete US-Präsident<br />
John F. Kennedy und seine Frau „Jacky“<br />
Kennedy Onassis beerdigt. Sehen Sie sich<br />
unbedingt den beeindruckenden Wachwechsel<br />
„Changing of the Guard“ am Grab des<br />
unbekannten Soldaten an. Die militärische<br />
Zeremonie findet von April bis<br />
September alle halbe Stunde statt<br />
(sonst stündlich). Um die große<br />
Bedeutung des Friedhofs für die<br />
Amerikaner zu verstehen, buchen<br />
Sie am besten eine Führung<br />
(www.arlingtoncemetery.mil).<br />
Blue Ridge Mountains<br />
Auf in die Berge<br />
Was viele Touristen bei ihrem Washington-Besuch<br />
vielleicht gar nicht erwarten, ist das wunderschöne Umland<br />
der Hauptstadt. Nur wenige Kilometer westlich der Stadt<br />
erheben sich die malerischen Blue Ridge Mountains<br />
mit ihren über 2000 Meter hohen Gipfeln. Der Gebirgszug<br />
ist ein Teil der Appalachen und beherbergt den faszinierenden<br />
Shenandoah-Nationalpark – ein tolles Wandergebiet<br />
mit dichtbewaldeten Kämmen, zahlreichen Flüssen, Wasserfällen<br />
und Tieren, darunter Schwarzbären und Hirsche.<br />
Besonders im Herbst entfachen die Laubbäume hier zum<br />
berühmten Indian Summer ein wahres Feuerwerk aus<br />
Farben. Wer nicht wandern will, entdeckt die Region<br />
auf dem Skyline Drive. Die rund 170 Kilometer lange<br />
Panoramastraße führt von Front Royal bis zum<br />
Rockfish Gap mitten durch den Park und ist für<br />
den Güterverkehr, also für Lkw gesperrt – ideal<br />
für eine Fahrt mit dem Mietwagen.<br />
Tipp: Biegen Sie am Thornton Gap auf den<br />
Lee Highway ab und machen Sie einen<br />
Abstecher zu den spektakulären Luray Caverns.<br />
Das größte Höhlensystem im Osten<br />
der USA begeistert mit prächtigen<br />
Stalagmiten und Stalaktiten.<br />
22 2/<strong>2018</strong><br />
2/<strong>2018</strong> 23
Inspiration Sri Lanka<br />
Auf<br />
Zeitreise<br />
in Sri Lanka<br />
Jenseits der Strand-Resorts verzaubert der Inselstaat im<br />
Indischen Ozean mit einer reichen Kultur, Spiritualität und einer<br />
wechselvollen Geschichte. Eine Reise zu Tempeln, Teefeldern<br />
und Edelsteinen. Und einem Elefanten als Hauptdarsteller …<br />
Seite<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
TEXT Harald Braun<br />
Zug-Abenteuer<br />
Die Bahnfahrt mit<br />
der Main Line<br />
durch das Hochland<br />
von Sri Lanka<br />
gilt als eine der<br />
schönsten Asiens<br />
2/<strong>2018</strong> 25
Sri Lanka Inspiration<br />
Kraft und farbenfroher Freude Ausdruck<br />
verleiht, wollte ich unbedingt<br />
einmal kennen lernen. Dass man in<br />
Sri Lanka auch wunderbare Strände<br />
findet, mag auch eine gewisse Rolle gespielt<br />
haben. Aber dazu später mehr.<br />
Experten-Tipp<br />
E<br />
inem von vier Gründen,<br />
warum ich Sri Lanka<br />
unbedingt kennen lernen<br />
wollte, wurde 1989 eine<br />
eigene Briefmarke gewidmet.<br />
Das klingt erst mal wenig spektakulär.<br />
In diesem Fall aber handelt<br />
es sich nicht um einen Politiker oder<br />
sonstwie begünstigen Prominenten,<br />
sondern um einen Elefantenbullen<br />
namens Raja. Als Raja am 16. Juli<br />
1988 starb, wurde in Sri Lanka<br />
eine Staatstrauer ausgerufen, vorher<br />
war er bereits zum „Nationalen<br />
Schatz“ ernannt worden. Sogar auf<br />
dem Tausend-Rupien-Schein ist das<br />
Tier abgebildet.<br />
Warum der Elefant in Sri Lanka so<br />
bedingungslos verehrt wird und was<br />
mich daran so fasziniert? Nun: Raja<br />
war 37 Jahre am Stück so etwas wie<br />
der oberste Elefant des Landes. Bei der<br />
wichtigsten religiösen Zeremonie des<br />
Inselstaates, der sogenannten Kandy<br />
Esala Perahera, trug der sanftmütige<br />
Koloss jedes Jahr den Schrein mit<br />
der heiligen Zahnreliquie des Buddha<br />
auf seinem Rücken durch die<br />
Straßen von Kandy, einer Stadt im<br />
zentralen Hochland. Eine Prozession,<br />
die für das überwiegend buddhistische<br />
Land als religiöser Höhepunkt<br />
des Jahres zehn Tage im Juli und<br />
im August zelebriert und dabei von<br />
jährlich größer werdenden Touristenmengen<br />
begleitet wird.<br />
Ich habe Bilder gesehen, auf denen<br />
mit Lichterketten und prächtigen<br />
Gewändern geschmückte Elefanten<br />
– Hunderte von ihnen! – majestätisch<br />
durch die nächtlichen Straßen Kandys<br />
zogen, gefolgt von Buddhisten<br />
und Hinduisten gleichermaßen, die<br />
dieses grandiose Ritual traditionell gemeinsam<br />
feiern. Ein Land, das seinen<br />
religiösen Überzeugungen mit solcher<br />
Religiöse Zeremonie<br />
Trommelklänge begleiten den<br />
Besuch in Kandys Zahntempel<br />
Besuch im Zahntempel<br />
Zwei Tage nach meiner Ankunft in<br />
der Hauptstadt Colombo und einer<br />
rasanten Mietwagenfahrt (mit Chauffeur)<br />
in das zentrale Gebirge von Sri<br />
Lanka, das sich im südlichen Inselinnern<br />
bis über 2500 Meter erhebt,<br />
stehe ich nun also in dem kleinen<br />
Museum, das nach seinem Tod für<br />
Raja errichtet wurde. Es befindet<br />
sich in einem Nebengebäude des<br />
Sri-Dalada-Maligawa-Tempels. Der<br />
sogenannte Zahntempel von Kandy<br />
ist ein faszinierender Ort, weniger<br />
architektonisch als vielmehr wegen<br />
der tiefen Spiritualität, die von<br />
ihm ausgeht: Das Bauwerk birgt – so<br />
will es die Sage – den linken Eckzahn<br />
des historischen Buddha Siddhartha<br />
Gautama. Der Legende nach<br />
soll der Zahn im vierten Jahrhundert<br />
versteckt im Haar einer Nonne<br />
von Indien nach Sri Lanka gebracht<br />
worden sein.<br />
In Zweierreihen hocken gläubige<br />
Buddhisten und Mönche in safranfarbenen<br />
Roben nun im Tempel vor<br />
dem Schrein mit ebenjenem Zahn<br />
und hoffen, dass in Reichweite eines<br />
solchen Heiligtums etwas von der<br />
Weisheit und Güte Buddhas auf<br />
sie abstrahlen möge. Stundenlang<br />
Tropenidylle<br />
Der „Milchsee“ im Zentrum von<br />
Kandy wurde künstlich angelegt<br />
Frühnebel<br />
Am Morgen<br />
taucht die Sonne<br />
die Teefelder im<br />
Hochland in ein<br />
magisches Licht<br />
harren sie aus und lassen sich auch<br />
von Touristen wie mich nicht stören,<br />
die nur kurz schauen wollen und<br />
dann schnell weiterwuseln. Der Buddhist<br />
an sich, so viel dürfte bekannt<br />
sein, ist ein langmütiger Mensch,<br />
der solche irdischen Ärgernisse<br />
locker ausblendet. An diesem Tag in<br />
Kandy bewundere ich ihn aus tiefstem<br />
Herzen für sein Wohlwollen, uns<br />
lärmende „Farangs“ an einem ihrer<br />
heiligsten Orte klaglos zu ertragen.<br />
Meinen Guide Ajid wundert das<br />
nicht: „Die Einwohner Sri Lankas<br />
sind daran gewöhnt, sich mit Fremden<br />
zu arrangieren, das ergibt sich<br />
aus unserer Kolonialgeschichte.“ Im<br />
16. Jahrhundert kamen die Portugiesen<br />
an die Küste, später die Niederländische<br />
Ostindien-Kompanie und<br />
schließlich die Briten, die bis in das<br />
Hochland vordrangen und 1815 auch<br />
das letzte singhalesische Königreich<br />
von Kandy eroberten.<br />
Per Zug durchs Hochland<br />
„Wollen wir heute im Zugwaggon<br />
speisen oder im Restaurant“, fragt<br />
mich Ajin am nächsten Tag, als wir<br />
in der Kleinstadt Nuwara Eliya ankommen,<br />
die auf fast 2000 Metern im<br />
feucht-kühlen Hochland liegt. Was<br />
für eine merkwürdige Frage, die idyllische<br />
Zugfahrt haben wir schließlich<br />
gerade hinter uns. Und dabei reden<br />
wir von einem unvergesslichen Erlebnis:<br />
Im 19. Jahrhundert bauten<br />
die Briten auf Ceylon, wie Sri Lanka<br />
bis 1972 hieß, ein Schienennetz,<br />
um Tee von den Plantagen der Berge<br />
zur Verschiffung nach Colombo zu<br />
bringen. Ceylon-Tee wurde ein erfolgreicher<br />
Exportartikel<br />
in der ganzen Welt. Die<br />
Bahnstrecke gilt heute<br />
bei vielen Touristen<br />
als Attraktion, so<br />
exotisch und abenteuerlich<br />
ist die Fahrt<br />
auf der „Main Line“.<br />
Bei offenen Fenstern<br />
und Türen schnauft<br />
sich die historische<br />
Bahn durch<br />
die spektakuläre<br />
Berglandschaft<br />
Sri Lankas, vorbei<br />
an Teeplantagen,<br />
Wasserfällen und<br />
nebelverhangenen<br />
Bergwäldern,<br />
über Viadukte und<br />
durch unzählige<br />
Tunnel.<br />
Nuwara Eliya<br />
liegt zwischen Kandy<br />
und der Endstation<br />
Badulla nah an der<br />
Daniela Rief aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Mannheim<br />
über Leoparden und Safaris im Yala-Nationalpark<br />
Im Südosten von Sri Lanka lohnt sich ein Ausflug in den<br />
wunderschönen Yala-Nationalpark. Das Wildtierreservat<br />
diente einst als Jagdrevier für britische Kolonialherren.<br />
Heute lebt in der Savannen- und Waldlandschaft des<br />
Parks eine der größten Leopardenpopulationen der Welt.<br />
Auch Lippenbären, Sumpfkrokodile, Elefanten und zahlreiche<br />
Vogelarten wie der farbenprächtige Bienenfresser<br />
lassen sich hier in freier Wildbahn beobachten. Sehr<br />
interessant sind auch die Stupas und Bewässerungssysteme<br />
des alten Königreichs Ruhuna, auf deren Überreste<br />
man hier überall stößt. Den Yala-Nationalpark können<br />
Sie auf begleiteten Jeep-Safaris besuchen, die beste Zeit<br />
dafür ist zwischen Dezember und Mai. Um den Park und<br />
in der nahen Stadt Tissamaharama gibt es zahlreiche<br />
(auch gehobene) Hotels.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Sri Lanka:<br />
bit.ly/2APpEht<br />
Video „Die smaragdgrüne Insel“:<br />
bit.ly/2rU4jPt<br />
Prozession<br />
Zur Kandy<br />
Esala Perahera<br />
ziehen bunt<br />
geschmückte<br />
Elefanten<br />
durch die Stadt<br />
Seite<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
Strecke und gehört zu den exklusivsten<br />
Teeregionen Sri Lankas, der<br />
beste Orange Pekoe soll von hier<br />
stammen (s. S. 29). In den umliegenden<br />
Feldern sieht man überall die<br />
Pflückerinnen in ihren leuchtenden<br />
Saris. Aber auch Äpfel und anderes<br />
Obst werden angebaut.<br />
Der Ort selbst präsentiert sich mit<br />
Pferderennbahn, Golfplatz und blumenberankten<br />
Tudor-Villen ganz in<br />
britischer Tradition. Auf dem Stadtsee<br />
mit akkurat gemähtem Rasenufer<br />
sind sogar Tretboote in Schwanenform<br />
unterwegs.<br />
Wir treffen in der Heritance Tea<br />
Factory ein, einer ehemaligen Teefabrik,<br />
in deren Hallen man ein<br />
exklusives Hotel eröffnet hat. Das<br />
bietet seinen Gästen nun durch die<br />
wuchtigen alten Maschinen in seinem<br />
Bauch und eine Fotodokumention<br />
im Haus einen authentischen<br />
Eindruck davon, wie hier früher<br />
gearbeitet wurde. Zudem ist die<br />
Heritance Tea Factory mit seinem<br />
26 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 27
Inspiration Sri Lanka<br />
Koloniales Erbe<br />
Der britische Leuchtturm<br />
ist das Wahrzeichen der<br />
alten Festungsstadt Galle<br />
kolonialen Stil ein wunderbarer Rückzugsort,<br />
um das Hochland von Sri<br />
Lanka zu erkunden und zu entspannen.<br />
Womit wir schließlich<br />
wieder bei Ajin wären: Als wir später<br />
vom Hotel zum Tea-Tasting und<br />
Dinner in einen echten Zugwaggon<br />
aus der Kolonialzeit gebeten werden,<br />
der in perfektem Zustand im Garten<br />
des Hauses steht, verstehe ich auch<br />
endlich die merkwürdige Frage meines<br />
Guides.<br />
Die Stelzenfischer der Küste<br />
Mit Raja, dem Elefanten, und dem<br />
Tee hat Ajid mir nun schon zwei von<br />
vier meiner Gründe gezeigt, Sri Lanka<br />
unbedingt kennen lernen zu müssen.<br />
Bleiben die Stelzenfischer und<br />
Galle Fort. Zuerst zu diesem beinahe<br />
ikonografischen Bild der Fischer, das<br />
wohl das berühmteste Sri-Lanka-<br />
Motiv überhaupt sein dürfte.<br />
Wir haben das erfrischende<br />
Hochland mittlerweile verlassen und<br />
steuern durch die tropische Wärme<br />
an der Südküste Sri Lankas. Auf der<br />
fast 90 Kilometer langen Fahrt zwischen<br />
Tangalle und Galle saßen die<br />
Stelzenfischer einst auf Holzstelzen,<br />
um sich ihren Lebensunterhalt aus<br />
dem Meer mühsam zu verdienen.<br />
Heute aber angeln sie eher an Land:<br />
Kaum hat einer der zahlreichen Touristen<br />
die Kamera gezückt, eilt auch<br />
Blickfang<br />
Traditionelle<br />
Stelzenfischer<br />
– heute posieren<br />
sie häufig<br />
nur noch für<br />
Touristen<br />
Palmen-Drink<br />
Das süß-säuerliche<br />
Wasser<br />
der King Coconut<br />
schmeckt<br />
äußerst erfrischend<br />
schon einer von ihnen herbei und<br />
bietet sich an. Die Fischerei selbst ist<br />
nur noch ein potemkinsches Dorf,<br />
eine Pose. Viele Chinesen erkaufen<br />
sich mit Rupis sogar das<br />
Recht, selbst auf den Stelzen<br />
sitzen und sich dort ablichten<br />
zu lassen.<br />
Gelohnt hat sich die Tour am<br />
Meer entlang auf jeden Fall. Die wilde<br />
Fahrt durch den chaotischen Verkehr<br />
Sri Lankas – Verkehrsregeln haben<br />
maximal Empfehlungscharakter –<br />
führt vorbei an malerischen Buchten,<br />
an denen sich die Palmen im<br />
Wind biegen und Surfer mit<br />
ihren Boards in den Wellen schaukeln.<br />
Zum einen haben wir mehrfach<br />
Gelegenheit, an den schönsten<br />
Stränden kurze Pausen einzulegen<br />
und die Qualität von Sand und<br />
Wasser zu testen. Verständlich<br />
etwa, dass der kilometerlange<br />
und von Kokospalmen<br />
gesäumte Sandstrand von<br />
Koggala zu den beliebtesten<br />
Badestränden des Landes<br />
gehört. Recht ruhig, aber mit<br />
seinen surreal anmutenden pinken<br />
Sonnenuntergängen – und der Möglichkeit<br />
zum „Blauwal-Watching“ –<br />
ist aber auch der Strand von Mirissa<br />
eine sichere Sandbank.<br />
Zum anderen können wir uns<br />
auf den Märkten und Restaurants<br />
der Ortschaften ausgiebig mit der<br />
Landesküche beschäftigen. Die ist<br />
generell erst mal nichts für zarte<br />
Gaumen: Wer nicht aufpasst, bestellt<br />
im Restaurant arglos etwa ein<br />
Grünes Curry, so wie er das vom<br />
Thai zu Hause kennt – das entpuppt<br />
sich im Mund dann jedoch als<br />
tückischer Flammenwerfer. Neben<br />
Hähnchen, Fisch und Meeresfrüchten<br />
stehen in Sri Lanka viel Obst, frisches<br />
Gemüse und Linsen auf dem<br />
Speiseplan, die in scharfen Currys<br />
verarbeitet oder zum populären<br />
Kottu Roti serviert werden – einem<br />
in Streifen geschnittenen Fladenbrot<br />
vermischt mit ebendiesen Zutaten.<br />
An den zahlreichen Ständen am<br />
Straßenrand kann man sich auch mit<br />
frischen Früchten, allerlei gebackenen<br />
und frittierten Süßigkeiten oder<br />
auch scharfen Nüssen eindecken.<br />
Unbedingt probieren sollte man die<br />
King Coconut – eine orangefarbene<br />
Kokosnuss, deren leicht säuerlich<br />
schmeckendes Wasser bei den hohen<br />
Temperaturen in Sri Lanka einen<br />
echten Energieschub gibt.<br />
Koloniales Erbe Galle Fort<br />
Schließlich Galle, diese prächtige alte<br />
Festungsstadt, in der mir Ajid eindrucksvoll<br />
die Spuren der kolonialen<br />
Vergangenheit von Sri Lanka zeigt.<br />
Das alte Galle Fort – inzwischen<br />
längst in die Liste des UNESCO-<br />
Weltkulturerbes aufgenommen –<br />
wurde einst von portugiesischen<br />
Seefahrern gegründet, bevor im<br />
17. Jahrhundert die Holländer in<br />
Sri Lanka einfielen und die Festung<br />
zerstörten. Offenbar erkannten Sie<br />
aber schnell, dass der Ort eine zweite<br />
Chance verdient hatte. Sie bauten die<br />
auf einer Landzunge gelegene Festung<br />
wieder auf und verwandelten<br />
sie in einen blühenden Handelsplatz<br />
für Edelsteine und Gewürze. Dann<br />
wiederum rückten die Briten an und<br />
verlagerten den Handelsschwerpunkt<br />
nach Colombo – aber das ist eine<br />
andere Geschichte.<br />
Hochland-Schatz<br />
Sri Lanka und der Tee<br />
Heute beeindruckt die von wuchtigen<br />
Mauern umgebene Altstadt mit<br />
rund 400 hervorragend erhaltenen<br />
Kolonialgebäuden. Hübsche kleine<br />
Galerien, Hotels, Restaurants und<br />
Cafés reihen sich wie bunte Perlen<br />
einer Kette in den engen Gassen auf,<br />
umgeben von historischen Kirchen,<br />
Moscheen und Türmen aus mehreren<br />
Jahrhunderten. Vor dem wohl<br />
populärsten Fotospot dieses Ortes,<br />
dem weißen Leuchtturm, hat man<br />
einen guten Überblick über das<br />
hübsch anzusehende Gewusel im Fort.<br />
Galle ist die letzte Station meiner<br />
Reise durch Sri Lanka. Ich verabschiede<br />
mich von meinem Begleiter<br />
Ajid und beziehe mein Hotel am<br />
Strand. Und jetzt? Ist es endlich Zeit,<br />
ein paar Tage am herrlichen Indischen<br />
Ozean abzutauchen – der wohl häufigste<br />
Anreiz, weshalb die meisten<br />
Reisenden nach Sri Lanka kommen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
Sri Lanka gehört neben Kenia, China und Indien heute zu den größten<br />
Tee-Exporteuren der Welt. Die größten Anbaugebiete befinden sich im zentralen<br />
Hochland des Inselstaates. In Lagen zwischen 1200 und 2000 Metern<br />
gedeihen die Pflanzen hier bei optimalem Klima und garantieren beste<br />
Qualität. Eine der bekanntesten Anbauregionen sind die Berge um das<br />
Städtchen Nuwara Eliya, was übersetzt so viel bedeutet wie „über den<br />
Wolken schwebend“. Viele der alten Teefabriken lassen sich hier besichtigen.<br />
Sie werden traditionell mit wuchtigen Maschinen bewirtschaftet,<br />
die schon Methusalem gekannt haben dürfte. In den riesigen Produktionshallen<br />
werden die Teeblätter sortiert, gerollt, oxidiert und getrocknet.<br />
Eine gute Adresse ist die zum Hotel umgebaute Heritance Tea Factory, die<br />
umgeben von Teefeldern malerisch in den Bergen liegt. Bei Führungen<br />
erfährt man, wie der Ceylon-Tee in dem vielschichtigen Produktionsprozess<br />
sein bewährtes Aroma erhält. Übrigens: Als die Briten die Region<br />
im 19. Jahrhundert entdeckten, hatten sie zunächst gar nicht vor, hier Tee<br />
anzubauen – die Pflanzen dienten lediglich als Ersatz für die von einer<br />
Krankheit dahingerafften Kaffeepflanzen. Da die Sträucher jedoch prächtig<br />
gediehen, schwenkte man auf Tee um.<br />
Angebote<br />
In Galle<br />
Jetwing Lighthouse<br />
Das Hotel liegt in einer tropischen Gartenanlage<br />
auf einem Felsplateau direkt<br />
am Meer und dem schönen Strand. Die<br />
Zimmer sind geräumig, es gibt einen Pool,<br />
einen Shop, ein Restaurant sowie eine Bar.<br />
ab 52 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
Veranstalter: MEIERS WELTREISEN<br />
In Kandy<br />
Cinnamon Citadel<br />
Elegantes 4-Sterne-Haus mit Pool am Ortsrand<br />
von Kandy. Das Hotel liegt idyllisch an<br />
einem Fluss und bietet u. a. ein Restaurant<br />
mit internationaler Küche, ein Fitness-Center<br />
sowie Klimaanlage auf den Zimmern.<br />
ab 46 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
Bei Nuwara Eliya<br />
Heritance Tea Factory<br />
Spa-Bereich, großzügige, moderne Zimmer,<br />
eine Bücherei und ein stilvolles Restaurant<br />
– in dieser zum Hotel umgebauten<br />
ehemaligen Teefabrik aus der britischen<br />
Kolonialzeit bleiben keine Wünsche offen.<br />
ab 116 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
Veranstalter: MEIERS WELTREISEN<br />
Weitere Angebote finden Sie unter<br />
28 2/<strong>2018</strong><br />
Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />
in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.
Inspiration Sri Lanka<br />
Sri Lanka Inspiration<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Anreise<br />
Der Flughafen Colombo lässt sich von<br />
zahlreichen deutschen Städten aus<br />
anfliegen, zum Beispiel mit Gulf Air ab<br />
Frankfurt. Tickets für Hin- und Rückflug<br />
kosten zwischen 500 und 600 €, der Flug<br />
dauert ca. 13 Stunden (mit Zwischenstopp<br />
in Bahrain).<br />
Info und<br />
Reisezeit<br />
Die Demokratische Sozialistische<br />
Republik Sri Lanka – bis<br />
1972 Ceylon – ist ein Inselstaat im<br />
Indischen Ozean und von der Fläche<br />
etwas kleiner als Bayern. Rund 21 Millionen<br />
Menschen leben in dem Land.<br />
Die Zeitverschiebung zu Deutschland<br />
beträgt plus fünfeinhalb Stunden.<br />
Das Klima auf Sri Lanka ist tropisch.<br />
Aufgrund zweier Monsune gibt es<br />
unterschiedliche Reisezeiten für die<br />
Regionen der Insel: Im Süden und Westen<br />
ist die beste Reisezeit von Dezember<br />
bis April; im Norden und Osten von<br />
April bis November. Der Monsun im<br />
Nordosten ist allerdings eher schwach,<br />
weshalb die Region auch während der<br />
Regenzeit gut bereist werden kann.<br />
Visa<br />
Zur Einreise nach Sri Lanka benötigen<br />
Sie ein Visum. Dieses sollte vorab als<br />
ETA (Electronic Travel Authorization)<br />
auf www.eta.gov.lk beantragt werden.<br />
Die Kosten betragen 35 $. Ein Visum<br />
kann aber auch direkt in Sri Lanka am<br />
Flughafen ausgestellt werden – jedoch<br />
erhöht sich der Preis dann auf 40 $.<br />
Sicherheit<br />
Von 1983 bis 2009 befand sich Sri Lanka<br />
im Bürgerkrieg, bei dem tamilische<br />
Separatisten gegen die singhalesisch<br />
Sri Lanka – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Expertin Daniela Rief vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Mannheim<br />
Feurig<br />
Fisch-Currys<br />
und andere<br />
Gerichte der<br />
sri-lankischen<br />
Küche treiben<br />
einem oft<br />
Schweißperlen<br />
auf die Stirn<br />
geprägte Regierung kämpften. Seit<br />
Beendigung der Auseinandersetzungen<br />
ist die politische Lage stabil. Religiösen<br />
Einrichtungen und Amtsträgern sollte<br />
mit Respekt entgegengetreten werden,<br />
da falsches Verhalten von der Polizei<br />
geahndet wird. Informieren Sie sich<br />
beim Auswärtigen Amt über die aktuellen<br />
Reise- und Sicherheitshinweise:<br />
www.auswaertiges-amt.de<br />
Gesundheit<br />
Besondere Impfvorschriften<br />
bestehen bei der Einreise aus<br />
Europa nicht. Empfohlen wird jedoch<br />
ein Schutz gegen Tetanus, Diphtherie,<br />
Hepatitis A und Tollwut. Auch<br />
dem Mückenschutz sollten Sie besondere<br />
Beachtung schenken. Sri Lanka ist<br />
zwar offiziell malariafrei, andere Krankheiten<br />
wie das Dengue-Fieber werden<br />
von den Plagegeistern aber übertragen.<br />
Auch Durchfallerkrankungen sind keine<br />
Seltenheit. Verzehren Sie daher keine<br />
rohen, ungekochten bzw. ungeschälten<br />
Produkte. Infos finden Sie unter www.<br />
tropeninstitut.de. Für Badeurlauber gilt:<br />
Die Strömungen um Sri Lanka sind mitunter<br />
tückisch. Beachten Sie unbedingt<br />
die Hinweise an den Stränden.<br />
Übernachten<br />
Wer sich gerne offenhält, wo er übernachten<br />
will, findet in Sri Lanka eigentlich<br />
immer auch spontan freie Betten.<br />
Empfehlen können wir in jedem Fall<br />
die Hotels Ozo und Amari der Onyx<br />
Hospitality Group. Ozo Hotels finden<br />
Sie zum Beispiel in Colombo und in<br />
Kandy. In Galle ist das 2017 eröffnete<br />
Amari Hotel ein guter Tipp. Es besticht<br />
durch eine direkte Strandlage sowie<br />
Meerblick und Balkon in jedem Zimmer.<br />
Auf der Rooftop-Bar kann man zudem<br />
den schönen Sonnenuntergang über<br />
dem Indischen Ozean genießen.<br />
Essen & Trinken<br />
Auf dem Speiseplan stehen in Sri<br />
Lanka oft Reis, String Hoppers<br />
(Reismehlnudeln) oder Teigfladen,<br />
genannt Roti, sowie zahlreiche frische<br />
Gemüse, Meeresfrüchte und natürlich<br />
Currys. Worauf man sich einstellen<br />
sollte, ist eine ordentliche Schärfe, die<br />
allen Gerichten beiwohnt. Denn auf<br />
Sri Lanka sind Gewürze ein wichtiger<br />
Bestandteil der Küche, der übrigens<br />
nicht nur zum Würzen, sondern z. B.<br />
auch zur Regulierung der Verdauung<br />
eingesetzt wird. Als einer der größten<br />
Tee-Exporteure der Welt hat Sri Lanka<br />
sich zudem eine traditionelle<br />
Teekultur erhalten. Zu vielen Gelegenheiten<br />
wird daher Tee gereicht.<br />
Außerdem gibt es schmackhafte<br />
lokale Biere und Spirituosen, wie das<br />
„Lion Beer“ und den Gin „Colombo<br />
No. 7“.<br />
Verkehr<br />
Der Verkehr auf Sri Lankas Straßen<br />
ist viel chaotischer, als wir es aus<br />
Deutschland kennen. Es herrscht ein<br />
recht unorganisierter Linksverkehr,<br />
der europäischen Autofahrern einiges<br />
abverlangt. Wir empfehlen daher, auf<br />
das eigenständige Fahren zu verzichten<br />
und stattdessen einen Mietwagen<br />
mit Fahrer zu nehmen. Empfehlungen<br />
erhält man in fast jedem Hotel. Auch die<br />
günstigen Tuk-Tuks, die vor allem im<br />
Stadtverkehr gut vorankommen, sind zu<br />
empfehlen. Wer weitere Strecken plant,<br />
kann diese auf Sri Lanka auch bequem<br />
mit der Bahn zurücklegen. Die Züge<br />
halten in fast allen größeren Städten.<br />
Infos zu Fahrplänen und Reservierungen<br />
unter: www.railway.gov.lk<br />
Religion & Sprache<br />
FOTOS: PIUS99/ISTOCKPHOTO, PIDJOE/ISTOCKPHOTO, JOHN ALEXANDER/MAURITIUS IMAGES, PETER ADAMS/GETTY IMAGES, <strong>ADAC</strong> E.V., NIGEL PAVITT/GETTY IMAGES, PETER STUCKINGS/GETTY IMAGES,<br />
PAULPRESCOTT72/ISTOCKPHOTO, MATT PORTEOUS/GETTY IMAGES, TOBIAS HELBIG/ISTOCKPHOTO, SOMMAIL/ISTOCKPHOTO, R. IAN LLOYD/MAURITIUS IMAGES, SANTHOSH_VARGHESE/ISTOCKPHOTO,<br />
HADYNYAH/ISTOCKPHOTO, PHOTOALIONA/ISTOCKPHOTO, JANE1E/ISTOCKPHOTO, ANNA_JEDYNAK/ISTOCKPHOTO, KEVIN MILLER/ISTOCKPHOTO, MAPS4NEWS.COM/©HERE (2<br />
Alles Tee: Nuwara Eliya<br />
Inmitten von Teeplantagen<br />
gelegen ist die Stadt ein<br />
guter Ausgangspunkt für<br />
alle Aktivitäten zum Thema<br />
Tee, wie etwa die Besichtigung<br />
einer Teefabrik.<br />
Indien<br />
Sri Lanka<br />
Anreise, Unterkünfte, Sicherheit und mehr<br />
Myanmar<br />
Thailand<br />
Malaysia<br />
Indonesien<br />
Sri Lanka liegt südöstlich des<br />
indischen Subkontinents nahe<br />
am Äquator im Indischen Ozean<br />
Strandparadiese<br />
An der West- und Südküste<br />
reihen sich die Badeorte<br />
wie Beruwala oder Mirissa<br />
– Whalewatching inklusive.<br />
Indien<br />
Die Verkehrsschilder verraten, dass<br />
Sri Lanka ein mehrsprachiges Land<br />
ist: Amtssprachen sind Singhalesisch<br />
und Tamil. Die größte Bevölkerungsgruppe<br />
in Sri Lanka stellen die<br />
Singhalesen (ca. 75 %), Nachfahren<br />
nordindischer Siedler, die sich mehrheitlich<br />
zum Buddhismus bekennen.<br />
Den weitaus kleineren Teil der Bevölkerung<br />
machen die Tamilen aus (ca.<br />
18 %), die größtenteils hinduistischen<br />
Glaubens sind, unter denen sich aber<br />
auch Christen finden. Eine Minderheit<br />
in der Bevölkerung Sri Lankas<br />
sind die „Moors“ oder Mauren mit<br />
arabischen Wurzeln, die mehrheitlich<br />
Muslime sind.<br />
Mannar<br />
GOLF VON MANNAR<br />
Chilaw<br />
INDISCHER<br />
OZEAN<br />
Colombo<br />
Moratuwa<br />
Kankesanturai<br />
Kalpitya<br />
Kalutara<br />
Jaffna<br />
Kilinochchi<br />
Anuradhapura<br />
Puttalam<br />
Kegalle<br />
Negombo<br />
Katunayake<br />
Kotte<br />
Galle<br />
Vavuniya<br />
Maho<br />
Elefant Pass<br />
Mankulam<br />
Kurunegala<br />
Kandy<br />
Ratnapura<br />
Matara<br />
Mullattivu<br />
Hammilewa<br />
Sri Lanka<br />
Nuwara Eliya<br />
Habarane<br />
Pulmoddai<br />
Badulla<br />
Besser nicht<br />
Trincomalee<br />
Mutur<br />
Hanbantota<br />
20 km<br />
Ampara<br />
Moneragala<br />
Achten Sie beim Besuch einer religiösen<br />
Stätte auf Zurückhaltung und angemessene<br />
Kleidung. Schultern und<br />
Dekolletee müssen beim Betreten eines<br />
Tempels immer bedeckt sein, Schuhe<br />
und Kopfbedeckungen zuvor abgelegt<br />
werden. Die Farbe der Kleidung sollte<br />
hell sein. Streng verboten ist es, sich<br />
mit dem Gesicht zur Kamera vor einem<br />
Abbild oder einer Statue Buddhas fotografieren<br />
zu lassen. Wenn unbedingt<br />
Batticaloa<br />
Kattankudi<br />
Kalmunai<br />
Sri Dalada Maligawa<br />
Im „Zahntempel“ in<br />
Kandy wird die Nationalreliquie<br />
Sri Lankas<br />
verehrt: Buddhas Eckzahn.<br />
Gläubige aus<br />
dem ganzen Land pilgern<br />
an diesen Ort.<br />
Yala-Nationalpark<br />
In einem der ältesten Parks<br />
des Landes können Sie<br />
während einer Safari-Tour<br />
wilde Tiere wie Leoparden<br />
und Elefanten bestaunen.<br />
Galle Fort<br />
Die prächtige koloniale Altstadt<br />
von Galle gehört zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
ein Foto geschossen werden soll, dann<br />
bitte mit dem Rücken zur Kamera.<br />
Festivals<br />
Wer Sri Lanka zur beschriebenen Kandy<br />
Esala Perahera bereisen möchte, dem<br />
eindrucksvollen Zahnfestival mit prachtvoll<br />
geschmückten Elefanten, Kostümen<br />
und traditionellen Tänzen, findet<br />
die aktuellen Termine unter www.<br />
kandyesalaperahera<strong>2018</strong>.com. Gewöhnlich<br />
findet das Festival im Juli und<br />
August statt.<br />
30 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 31
Experten-Tipp Mein Land<br />
Mein Land<br />
Frankreich<br />
Ihren ersten <strong>Urlaub</strong> in Frankreich<br />
verbrachte Katja Fehringer-Böcker aus<br />
dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Dortmund nach<br />
dem Abitur. Eine Liebe auf den ersten<br />
Blick, die bis heute hält<br />
1789–1799<br />
Die Französische Revolution<br />
und die Erklärung der Menschenund<br />
Bürgerrechte begründeten<br />
die Demokratie und Freiheit in<br />
Frankreich – und später in Europa.<br />
4810<br />
Meter hoch<br />
ist der Mont Blanc, der<br />
höchste Gipfel der Alpen. Der<br />
Grenzverlauf zu Italien ist auf<br />
dem Berg jedoch umstritten.<br />
Frau Fehringer, Sie lieben Frankreich<br />
– was begeistert Sie so an<br />
dem Land?<br />
Oh, eigentlich alles, die Natur, die<br />
Architektur, das Essen, die Leute.<br />
Frankreich ist unglaublich vielfältig.<br />
Sie haben die schneebedeckten<br />
Alpen, das Mittelmeer, den Atlantik,<br />
ländliche Regionen. Fahren Sie<br />
nur mal von Deutschland runter<br />
an die Côte d’Azur, das ist faszinierend,<br />
wie sich die Landschaft<br />
verändert, erst die Weinberge im<br />
Burgund, dann die grünen Ausläufer<br />
des Jura, die lila Lavendelfelder<br />
der Provence – wunderschön.<br />
Haben Sie eine Lieblingsregion?<br />
Früher waren wir oft Skilaufen in<br />
Val-d’Isère und im Sommer an der<br />
Côte d’Azur. Mittlerweile hat es<br />
mir die Bretagne angetan. In den<br />
kleinen Dörfern hat man das Gefühl,<br />
die Zeit sei stehengeblieben.<br />
Ich mag die Ursprünglichkeit, den<br />
rauen Atlantik, die einsamen Sandstrände<br />
und imposanten Felsklippen.<br />
Man kann in der Bretagne<br />
stundenlang am Meer spazieren<br />
gehen. Sehr hübsch finde ich zum<br />
Beispiel den Ort Trégastel.<br />
Sprechen Sie mittlerweile<br />
gut französisch?<br />
Naja, es reicht gerade so, dass<br />
ich im Restaurant nicht versehentlich<br />
Schnecken bestelle.<br />
Aber die Franzosen sind da<br />
auch nicht mehr so eigenwillig<br />
wie noch vor 20 Jahren,<br />
mittlerweile kommen Sie mit<br />
Englisch sehr gut zurecht.<br />
Was fällt Ihnen in Frankreich<br />
immer besonders positiv auf?<br />
Dass die Franzosen sehr höflich<br />
miteinander umgehen. Man wird<br />
in den Geschäften freundlich<br />
begrüßt und verabschiedet, auch<br />
wenn Sie nichts kaufen. Ein „Pardon“<br />
ist selbstverständlich, wenn<br />
man sich mal versehentlich anrempelt,<br />
egal wer schuld ist. Sehr<br />
angenehm. Das Essen muss ich<br />
ja kaum erwähnen. Die Qualität<br />
und die Auswahl ist in den<br />
Supermärkten sensationell.<br />
Gibt es bei<br />
uns eine Sorte Oliven,<br />
finden Sie in Frankreich<br />
x verschiedene. Für<br />
Selbstversorger ein Traum.<br />
Was sollte man in Frankreich<br />
unbedingt gesehen haben?<br />
(lacht) Da gibt es ja so vieles, das<br />
prächtige Kloster Mont-Saint-<br />
Michel zum Beispiel oder die<br />
Bildhübsch<br />
Die Fachwerkhäuser<br />
in der<br />
Altstadt von<br />
Rennes. Rechtes<br />
Bild: Mont-<br />
Saint-Michel in<br />
der Normandie<br />
Gaumenfreude<br />
Frische Austern<br />
gibt es in der<br />
Bretagne satt,<br />
etwa im Hafenort<br />
Saint-Malo<br />
wundervolle Verdonschlucht in<br />
der Provence mit ihrem türkisen<br />
Wasser. Was ich als Geheimtipp<br />
aber unbedingt empfehlen kann,<br />
ist Dijon. Eine bezaubernde Stadt<br />
mit uralten Häusern, Palästen<br />
und Kirchen. Sehr schön ist hier<br />
der Stadtrundgang der Eule. Das<br />
Maskottchen von Dijon ist in den<br />
Pflastersteinen eingelassen, man<br />
kann sich bestens orientieren und<br />
bekommt einen tollen Überblick<br />
über die Stadt.<br />
Die beste Reisezeit?<br />
Der Juni vor den großen<br />
Ferien in Frankreich.<br />
Dann ist es angenehm warm<br />
und noch nicht so voll.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos:<br />
bit.ly/2ePmodX<br />
Video-Tipp:<br />
bit.ly/2ml3crb<br />
Seite<br />
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erfahren<br />
FOTOS: PATRICK SLESIONA, PATRICK EOCHE/GETTY IMAGES, MARK GILLOW/ISTOCKPHOTO, PEC PHOTO/GETTY IMAGES<br />
117<br />
Menschen<br />
Die Bevölkerungsdichte<br />
pro Quadratkilometer ist in<br />
Frankreich (ohne Übersee) nur<br />
etwa halb so hoch wie<br />
in Deutschland (231).<br />
37000 Jahre<br />
und älter sind die Höhlenmalereien von<br />
Abri Castanet im Département Dordogne<br />
– die ältesten Frankreichs. Berühmter<br />
sind jedoch die Felsbilder in der nahen<br />
Höhle von Lascaux.<br />
66,99 Mio.<br />
Einwohner hat die Republik Frankreich, die von der Fläche<br />
her mehr als anderthalb Mal so groß ist wie Deutschland.<br />
32 2/<strong>2018</strong>
Inspiration Sizilien<br />
Was für ein Anblick<br />
Malerisch liegt die<br />
Altstadt von Cefalù<br />
im Norden von Sizilien<br />
am Mittelmeer<br />
Sonnige<br />
Aussichten<br />
Das perfekte Wanderziel im Frühjahr? Ganz klar Sizilien<br />
mit seinen herrlichen Bergen, den blühenden Kakteen<br />
und duftenden Zitronenbäumen. Aber Vorsicht: Das<br />
italienische Dolce Vita kommt einem auf der größten<br />
Mittelmeerinsel nur allzu gern in die Quere ...<br />
Seite<br />
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mehr<br />
erfahren<br />
TEXT Harald Braun<br />
E<br />
s ist ein wenig unfair,<br />
meinen Freund Jordy gegen<br />
Goethe antreten zu<br />
lassen, aber so liegen die<br />
Dinge nun mal. Als Jordy<br />
von meinem Vorhaben hört, nach<br />
Sizilien zu reisen, schwärmt er von<br />
den dortigen Wanderrouten: „Wenn<br />
du in Palermo ankommst, dann nichts<br />
wie hoch auf den Monte Pellegrino<br />
und den Rocca Busambra – du wirst<br />
es lieben, Sizilien in Wanderstiefeln zu<br />
erkunden. Und gehe unbedingt den<br />
Ätna hoch!“<br />
Als ich dann wirklich in Palermo<br />
lande, bringe ich es nicht übers Herz,<br />
die Stadt sofort wieder zu verlassen,<br />
nur um zu wandern. Altmeister<br />
Goethe hat mich neugierig gemacht<br />
auf diesen Hexenkessel im Norden<br />
Siziliens: „Das Innere der Stadt verwirrt<br />
den Fremden, und er entwirrt<br />
sich nur mit Hülfe eines Führers in<br />
diesem Labyrinthe.“ Das hat Goethe<br />
wirklich gut beobachtet, und so viel<br />
hat sich seit 1787 ja auch nicht verändert.<br />
Zumindest, was die geheimnisvolle<br />
Faszination der Stadt angeht.<br />
Klar, Palermo ist laut, ein Inferno aus<br />
Lärm, Hitze und temperamentvoller<br />
Lebensfreude. Andererseits erweist<br />
sich Palermo als eine Stadt, die hinter<br />
ihren morbid-schicken historischen<br />
Gemäuern überraschend moderne<br />
Designideen verbirgt, in der man in<br />
fantastischen Restaurants speist und<br />
wo man eingerahmt von süditalienischer<br />
Grandezza ganz zwangsläufig<br />
in den lässigen Modus des Dolce<br />
Vita gleitet. In Palermo stößt man<br />
überall auf Kulturdenkmäler aus den<br />
unterschiedlichsten Epochen, ohne<br />
lange suchen zu müssen. Die Stadt ist<br />
dank ihrer wechselvollen Geschichte<br />
ein Schmelztiegel der Kulturen. Unter<br />
diesem Aspekt sollten sich selbst<br />
Kulturmuffel wenigstens die Maria-<br />
Assunta-Kathedrale ansehen. Ein<br />
prächtiger Bau im für Sizilien typischen<br />
arabisch-normannisch-byzantinischen<br />
Stilmischmasch – famos. Es<br />
ist übrigens sehr einfach, sich in Palermo<br />
Freunde zu machen. Domenico,<br />
Frühstückskellner im Hotel Posta, hat<br />
dafür einen guten Rat: „Schimpfen<br />
Sie auf Mailand, Turin oder Rom –<br />
und in Palermo wird man Ihnen um<br />
den Hals fallen!“<br />
Auf dem Monte Pellegrino<br />
Zwei Tage stromere ich beseelt durch<br />
das magische Palermo, bevor ich mich<br />
an mein Wanderversprechen an Jordy<br />
erinnere: Wenigstens der Monte Pellegrino<br />
müsste doch zu schaffen sein.<br />
Der Hausberg ist den Einwohnern<br />
Palermos heilig, und auch Goethe hatte<br />
dazu eine Meinung: „Das schönste<br />
Vorgebirge der Welt!“ Als ich den<br />
alten Pilgerweg nach dreieinhalb<br />
Stunden geschafft habe, bin auch ich<br />
überzeugt: Diese Tour ist ein Erlebnis.<br />
Mancher Anstieg auf Feldpfaden ist<br />
mühsam, aber man passiert blühende<br />
Kaktuswälder, geheimnisvolle Grotten<br />
und kleine Kapellen, es riecht nach<br />
Pinien und würziger Erde – und das<br />
alles vor einem Traumpanorama aus<br />
blauem Meer und grüner Natur. Auf<br />
dem Gipfel verstehe ich, warum der<br />
600 Meter hohe Monte Pellegrino so<br />
2/<strong>2018</strong> 35
Inspiration Sizilien<br />
geliebt wird: Eine schönere Aussicht<br />
auf Palermo gibt es nicht.<br />
Beim Auschecken im Hotel rät mir<br />
Domenico am nächsten Morgen zu<br />
einem Abstecher nach Cefalù. Dort<br />
gäbe es die schönsten Strände der<br />
Insel, was mich natürlich neugierig<br />
macht. Cefalù, gut 70 Kilometer von<br />
Palermo entfernt, zeigt viel von dem,<br />
was Sizilien ausmacht. Schon von<br />
weither sichtbar: der prächtige Dom.<br />
Auch in Cefalù entdeckt man Zeugnisse<br />
vieler architektonisch unterschiedlicher<br />
Epochen und Baustile.<br />
Und tatsächlich ein turbulentes<br />
Strandleben, das die Nähe zur Inselmetropole<br />
nicht verleugnen kann.<br />
Die kilometerlange Bucht mit ihrem<br />
feinen Sandstrand gehört zu den<br />
schönsten und saubersten Siziliens.<br />
Mario aus Palermo kümmert sich<br />
um den besten Platz für eine Badeliege<br />
und erklärt, dass ich auf der<br />
ganzen Insel keinen interessanteren<br />
Strand finden würde. „Hier sonnen<br />
sich die schönsten Frauen und den<br />
besten Blick hast du auch.“ Er meint<br />
den Dom und rät mir, Cefalù nicht zu<br />
verlassen, ohne die Piazza del Duomo<br />
gesehen zu haben: „Der schönste Platz<br />
Siziliens!“ So eine Behauptung gehört<br />
überprüft. Die Piazza stellt sich als<br />
etwas heraus, das man in Deutschland<br />
unter Denkmalschutz stellen würde.<br />
Alte Häuser mit schmiedeeisernen<br />
Balkonen, sonnige Cafés unter Palmen.<br />
Von hier breitet sich die historische<br />
Altstadt Cefalùs aus, erbaut<br />
im 12., erweitert im 16. Jahrhundert,<br />
seitdem unverändert und unrestauriert.<br />
Charmant.<br />
Malerisches Taormina<br />
Was auch ein gutes Stichwort ist, um<br />
mein nächstes Ziel zu beschreiben:<br />
Taormina. Die vermutlich schönste<br />
Stadt Siziliens und der neben dem<br />
Ätna wohl meist besuchte Ort der<br />
Insel. Hier duftet es nach Jasmin,<br />
nach Basilikum und Zitronen. Wobei<br />
es schwer zu sagen ist, ob das nun<br />
von den blühenden Gärten des idyllischen<br />
Städtchens herrührt, das in einer<br />
Terrassenlage am Monte Tauro klebt,<br />
oder eher aus den Küchen der vielen<br />
Restaurants durch die malerischen<br />
Gassen schwebt wie der kulinarische<br />
Firnis eines perfekten italienischen<br />
Glücksmoments. Das Wahrzeichen<br />
des romantisch verwinkelten Städtchens<br />
aber ist das 500 vor Christi<br />
erbaute „Griechische Theater“ – ein<br />
faszinierender Ort, wo man im Sommer<br />
klassische Konzerte oder Auftritte<br />
von Zucchero und Eros Ramazotti<br />
genießen kann. Abgesehen davon: die<br />
Atmosphäre; das Essen (ein Gedicht:<br />
die Meeresfrüchte in der Osteria<br />
Rosso di Vino), überhaupt diese herrlich<br />
gelegenen, lauschigen Restaurants<br />
Antike Kulisse<br />
Im römischen<br />
Theater von<br />
Taormina finden<br />
im Sommer<br />
Konzerte statt –<br />
im Hintergrund<br />
der majestätische<br />
Ätna<br />
Experten-Tipp<br />
Nadine Baldi aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Bruchsal<br />
über antike Stätten und Mietwagen auf Sizilien<br />
Besichtigen Sie auf Sizilien unbedingt die zahlreichen<br />
antiken Stätten, die sich nicht nur an der Küste wie bei<br />
Agrigent befinden. Eindrucksvoll ist zum Beispiel die Villa<br />
Romana del Casale nahe dem hübschen Ort Piazza Armerina<br />
im Landesinneren, wo man auch prima übernachten<br />
kann. Der spätrömische Prachtbau gehört zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe und beeindruckt mit Thermalanlagen sowie<br />
hervorragend erhaltenen Bodenmosaiken, auf denen Darstellungen<br />
der Zirkusspiele im antiken Rom zu sehen sind.<br />
Nehmen Sie sich am besten einen Mietwagen und erkunden<br />
Sie die Insel. Ganz wichtig: Das Auto von Deutschland<br />
aus buchen, sonst wird es überraschend teuer!<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Sizilien:<br />
bit.ly/2DjbWWS<br />
Video „Im Schatten des Ätna“:<br />
bit.ly/2DkoE7U<br />
Seite<br />
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erfahren<br />
mit ihrer handfesten sizilianischen<br />
Küche. Wun-der-bar! Völlerei gehört,<br />
wie Sie vielleicht wissen, zu den sieben<br />
Todsünden. Doch auch die Aussicht<br />
auf das Elend ewiger Schmerzen in<br />
der Hölle hielten mich in Taormina<br />
nicht davon ab, an drei Tagen hintereinander<br />
mehrgängig zu sündigen.<br />
Bis zu den ewigen Schmerzen ist es<br />
halt noch ganz schön lang hin.<br />
Nach so viel süßem italienischen<br />
Leben – nur unterbrochen von einer<br />
nicht unaufwendigen Wanderung<br />
auf den Monte Scuderi, der als bester<br />
Aussichtsgipfel der Region mit unglaublichen<br />
Scenic Views aufwartete<br />
– ist es gar nicht so einfach, sich für<br />
die letzte große Wandertour zu motivieren.<br />
Doch ohne den Ätna zu bezwingen,<br />
hätte ich Jordy nicht unter<br />
die Augen treten können. Schon die<br />
Fahrt hinauf auf den Mongibello,<br />
den Berg der Berge, hat eine bizarre<br />
Note: Man startet in blühenden Gärten<br />
und den schönsten Landschaften,<br />
doch dann verblasst dieses farbenfrohe<br />
Panorama immer mehr, bis man<br />
irgendwann nur noch von einer kargen<br />
Mondlandschaft umgeben ist. Erkaltete<br />
Lava. Das verstörende<br />
Ergebnis der zahlreichen<br />
Ausbrüche<br />
eines Vulkans, der<br />
für seine 600 000<br />
Jahre ziemlich aktiv<br />
geblieben ist. Erst 2017<br />
kam es wieder zu Eruptionen,<br />
die den Flughafen Catania<br />
sogar kurzzeitig den Betrieb einstellen<br />
ließen. Die Sizilianer nennen<br />
ihren Berg stoisch den Herrscher<br />
Siziliens. Alle paar Jahre ordnen<br />
seine Lavaströme die Gebiete um<br />
Catania und Messina neu. Etwa<br />
40 000 Menschen leben um den Ätna,<br />
mit ihm verbunden in inniger Hassliebe:<br />
„Er ernährt uns, und er zerstört<br />
uns, alles liegt in seiner Hand“,<br />
meint Guillermo, der in Sant Alfio<br />
auf dem Weg nach Zafferana Etnea<br />
Dampfende<br />
Erde<br />
Beim Wandern<br />
auf dem Vulkan<br />
Ätna bekommen<br />
qualmende Füße<br />
eine ganz andere<br />
Bedeutung<br />
Gaumenfreude<br />
Cannoli, mit<br />
Ricotta gefüllte<br />
und mit Pistazien,<br />
Früchten<br />
oder Schokolade<br />
garnierte<br />
Teigrollen<br />
Wanderkarten verkauft. Das sind ja<br />
prima Aussichten für meine Tour.<br />
Ich schließe mich am Ende der<br />
befahrbaren Straße einer geführten<br />
Wanderung an, was nicht Pflicht<br />
ist, aber dringend empfohlen wird:<br />
Die Bedingungen auf dem Ätna sind<br />
anders als auf einem normalen Berg.<br />
Abgesehen von der windigen Kälte<br />
sind die spitzen, kantigen Steine auf<br />
den Wegen ein Problem, ganz zu<br />
schweigen von den Gasen, die der<br />
Vulkan herausbläst. Es rächt sich,<br />
dass ich für den fast zweistündigen<br />
Marsch keine Wanderstöcke dabeihabe<br />
– mehr als einmal komme ich<br />
ins Rutschen. Trotzdem gehört dieser<br />
3323 Meter hohe Monster-Vulkan<br />
zu den Höhepunkten meiner Reise.<br />
Das Adrenalin rauscht in meinen<br />
Ohren. Als sich der Rauch<br />
und der Nebel für einen<br />
Moment verziehen, kann<br />
ich kurz ins Innere des<br />
Kraters blicken – und sehe<br />
in einen Abgrund, der auch die<br />
Wiege der Drachen aus der Serie<br />
„Game of Thrones“ sein könnte.<br />
Ein spektakulärer Anblick. Naja, warten<br />
Sie – würde man mir einen Platz<br />
auf der Terrasse des Timeo Grand<br />
Hotels in Taormina anbieten, einem<br />
der schönsten Plätze des Planeten,<br />
käme ich doch ins Grübeln.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
Angebote<br />
Palermo<br />
Grand Hotel Villa Igiea MGallery by Sofitel<br />
Luxuriöser können Sie in Palermo kaum<br />
logieren. Der Palazzo aus dem 14. Jahrhundert<br />
begeistert mit opulentem Interieur,<br />
modernem Wohnkomfort sowie einem üppigen<br />
Garten und Pool mit Blick aufs Meer.<br />
ab 53 € / p. P. und Nacht im DZ / Übernachtung<br />
mit Frühstück, Eigenanreise<br />
Veranstalter: OLIMAR<br />
Villafranca Tirrena<br />
Hotel Viola Palace<br />
Dieses familienfreundliche Hotel liegt in der<br />
Provinz Messina und verfügt über ein Restaurant<br />
und eine Terrasse mit Liegestühlen.<br />
Zum Strand sind es etwa fünf Gehminuten.<br />
ab 93 € / p. P., 2 Tage im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
Eigenanreise<br />
Veranstalter: TUI<br />
San Leone, Agrigent<br />
Hotel Costazzura Museum & Spa<br />
Nahe des eindrucksvollen archäologischen<br />
Tals der Tempel von Agrigent und der Sandstrände<br />
von San Leone liegt dieses komfortable<br />
4-Sterne-Haus mit Pool, Restaurant<br />
und Spa in einer ruhigen Wohngegend.<br />
ab 35 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück<br />
Eigenanreise<br />
Veranstalter: AMEROPA<br />
Weitere Angebote finden Sie unter<br />
36 2/<strong>2018</strong><br />
Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />
in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.
Inspiration Sizilien<br />
Sizilien Inspiration<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Sizilien – alles Wichtige auf einen Blick<br />
Expertin Nadine Baldi vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Bruchsal<br />
Anreise, Übernachten, Sicherheit & mehr<br />
Anreise<br />
Sizilien ist die südlichste Region Italiens,<br />
was heißt: Von Frankfurt bis Messina<br />
sind rund 2000 km zu bewältigen.<br />
Da empfiehlt sich die Anreise mit dem<br />
Flieger. Viele Airlines fliegen Palermo<br />
oder Catania an, Flüge sind bei Billig-<br />
Airlines schon ab 100 Euro zu bekommen<br />
– das ist jedoch selten. Sie können<br />
auch mit der Bahn oder dem eigenen<br />
Auto anreisen und vom Festland mit<br />
der Fähre auf die Insel übersetzen.<br />
Die kürzeste Fährverbindung ist von<br />
Reggio di Calabria an der Südspitze<br />
Kalabriens nach Messina. Wenn Sie<br />
selbst nicht so weit fahren möchten,<br />
bieten sich Genua in Ligurien als Ausgangshäfen<br />
an. Sie erreichen Sizilien<br />
von dort mit der Fähre in 20 Stunden.<br />
Reisezeit<br />
Heiße, trockene Sommer und milde,<br />
feuchte Winter – bis auf den August, in<br />
dem es durchaus über 40 Grad werden<br />
kann, kommt man auf Sizilien immer<br />
auf seine Kosten. Zum Wandern ist<br />
es ab Mitte <strong>März</strong>, wenn der Frühling<br />
Einzug hält, sowie ab Mitte September<br />
am schönsten, mit angenehmen Temperaturen<br />
um 20 Grad. Badeurlauber<br />
fühlen sich vor allem in den Monaten<br />
Juni, Juli und September wohl.<br />
Mit dem Auto auf<br />
Sizilien<br />
Zugegeben, es ist keine einfache Aufgabe,<br />
sich in den italienischen Autoverkehr<br />
und seine Ordnungsprinzipien<br />
einzufügen. Wobei die Vokabel „Ordnung“<br />
etwas irreführend ist, zumindest<br />
aus der Perspektive des deutschen<br />
Autofahrers. Aus zwei Fahrstreifen<br />
macht der Sizilianer gerne mal vier,<br />
überhaupt scheint es die allgemeine<br />
Devise zu sein, immer erst mal Vollgas<br />
zu geben und mögliche Hindernisse<br />
mit der Hupe aus dem Weg zu schaffen.<br />
Die Hupe ist hier kein symbolischer<br />
Zeigefinger oder Belehrungsinstrument,<br />
sondern der wichtigste Zeichengeber.<br />
Ohne eifrigen Einsatz der Hupe läuft<br />
(fährt) auf Sizilien gar nichts.<br />
Übernachtung<br />
In Palermo: Das Hotel Posta ist ein<br />
freundliches, nicht zu teures Mittel-<br />
Entdecken<br />
Der <strong>ADAC</strong><br />
Reiseführer<br />
plus Sizilien<br />
mit Maxi-<br />
Faltkarte zum<br />
Herausnehmen,<br />
12,99 €<br />
Im <strong>ADAC</strong> Shop<br />
bit.ly/<br />
2s8thQm<br />
Kulinarisches<br />
Füllhorn<br />
Auf den<br />
Märkten von<br />
Palermo bieten<br />
Händler<br />
frisches Obst<br />
und Gemüse<br />
der Region an<br />
klassehotel in perfekter Innenstadtlage.<br />
Besonderer Service: Auf Wunsch werden<br />
Liegen am Top-Strand Mondello<br />
Beach reserviert.<br />
In Taormina: Das solide ausgestattete<br />
Hotel La Plage liegt wunderschön gegenüber<br />
der Insel Isola Bella und den<br />
farbenfroh bewachsenen Bergen. Es<br />
gibt einen Privatstrand, ein tolles Restaurant<br />
und leichten Zugang zum Zentrum<br />
von Taormina über die Seilbahn.<br />
Essen & Trinken<br />
In Palermo: In der Antica Focaccheria<br />
San Francesco wird die inseltypische<br />
Küche in Vollendung zelebriert, das<br />
Haus legt Wert auf feinste, möglichst<br />
regionale Zutaten und verweist auf<br />
eine Geschichte, die im Jahr 1834 ihren<br />
Anfang nahm. Schick, aber kein Chichi<br />
(Via Alessandro Paternostro 58).<br />
In Taormina: Die Osteria Rosso di Vino<br />
liegt etwas versteckt im Zentrum, aber<br />
die Suche lohnt sich: Frische, regionale<br />
Produkte wie Meeresfrüchte werden<br />
hier in der offenen Küche zu sizilianischen<br />
Köstlichkeiten verarbeitet. Große<br />
Weinauswahl (Vico de Spuches 8).<br />
Wandern<br />
Ob eine gemütliche Tour zur farbenprächtigen<br />
Mandelblüte auf Sizilien,<br />
eine Studienreise zu den archäologischen<br />
Stätten oder eine Trekkingtour<br />
am Ätna oder den zerklüfteten Karsthochflächen<br />
am Rocca Busambra –<br />
Sizilien bietet unzählige Möglichkeiten<br />
für traumhafte Wandertouren. Erkundigen<br />
Sie sich in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />
nach speziellen Wanderreisen.<br />
Die Mafia<br />
Wer nicht nach Spuren sucht, wird als<br />
Tourist nicht mit der Mafia behelligt.<br />
FOTOS: FRANCESCO CANTONE/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V., MICHELANGELO OPRANDI/ISTOCKPHOTO, ALEXANDER FORTELNY/GETTY IMAGES, SILROBY/ISTOCKPHOTO, MICHAL WLOCH/ISTOCKPHOTO,<br />
MAPS4NEWS.COM/©HERE (2), VITALINA/ISTOCKPHOTO<br />
Korsika<br />
Marsalla<br />
Mazara<br />
del Vallo<br />
Sardinien<br />
Trapani<br />
Rom<br />
Sizilien<br />
Tunesien Malta<br />
Cinisi<br />
Scorpello<br />
Albanien<br />
Griechenland<br />
Sizilien ist die größte Mittelmeerinsel<br />
und liegt zwischen der italienischen<br />
Stiefelspitze und Afrika<br />
Das ist sizilianische Privatsache. Dennoch<br />
ist aber vor allem Corleone noch<br />
immer ein beliebter Ort für Mafia-Sightseeing.<br />
Was weniger mit zwielichtigen<br />
Gestalten und Gefechten auf offener<br />
Straße zu tun hat. Vor den Cafés<br />
sitzen junge Leute mit iPhones und<br />
Latte Macchiatos, die nicht so aussehen,<br />
als hätten sie mit dem berühmtesten<br />
Einwohner ihrer Stadt viel zu<br />
schaffen: Salvatore „Toto“ Riina lebte<br />
20 Jahre lang bis 1993 unbehelligt<br />
in Corleone, obwohl er der meist gesuchte<br />
Boss der sizilianischen Cosa<br />
Nostra war. Wer mehr darüber erfahren<br />
will, ist im örtlichen Mafia-Dokumentationszentrum<br />
gut aufgehoben – auch<br />
international der wissenschaftliche<br />
Mittelpunkt der „Mafia“-Forschung.<br />
Sciacca<br />
1<br />
Palermo<br />
Corleone<br />
4<br />
MITTELMEER<br />
Fruchtig-frisch<br />
Zitronen<br />
werden in der<br />
sizilianischen<br />
Küche reichlich<br />
verarbeitet<br />
TYRRHENISCHES MEER<br />
Caltanissetta<br />
Agrigento<br />
Sizilien<br />
Licata<br />
i<br />
Cefalù<br />
2<br />
Gela<br />
Enna<br />
Capo d’Orlando<br />
3<br />
Nicosia<br />
Vittoria<br />
Besser nicht<br />
Ragusa<br />
Adrano<br />
Wertgegenstände offen zeigen. Klar,<br />
das ist eine Binsenweisheit, die<br />
man überall befolgen sollte, doch<br />
zwischen Palermo und Catania<br />
liegen die Dinge noch ein wenig<br />
anders: Auf Sizilien ist es nicht<br />
gefährlich im buchstäblichen<br />
Sinne, aber die Kleinkriminalität<br />
ist in Italien nirgendwo so groß<br />
wie hier. Beliebt: der Taschenklau<br />
auf dem vorbeifahrenden Moped.<br />
Nicht versäumen<br />
1 Das Dolce Vita in Palermo genießen<br />
und den Hausberg Monte Pellegrino<br />
Randazzo<br />
ÄTNA<br />
3323 m<br />
Milazzo<br />
7<br />
Noto<br />
5<br />
Catania<br />
Pachino<br />
6<br />
Giarre<br />
Acrireale<br />
Taormina<br />
Augusta<br />
Siracusa<br />
Messina<br />
IONISCHES<br />
MEER<br />
10 km<br />
10km<br />
besteigen. 2 An den herrlichen Stränden<br />
des Badeortes Cefalù ins Mittelmeer<br />
springen und durch die Gassen<br />
der historischen Altstadt streifen.<br />
3 Die spätrömische Ausgrabungsund<br />
UNESCO-Welterbestätte Villa<br />
Romana del Casale bei Piazza Armerina<br />
besichtigen. 4 Ebenso die herausragend<br />
erhaltene antike griechische<br />
Stadt im Tal der Tempel von Agrigent.<br />
5 In Taormina, der schönsten<br />
Stadt Siziliens, frische Meeresfrüchte<br />
schlemmen und sich von der Aussicht<br />
aufs Meer verzaubern lassen.<br />
6 Eine Wanderung auf den Monte<br />
Scuderi im Peloritani-Gebirge unternehmen.<br />
7 Den unbestrittenen König<br />
Siziliens, den 3323 Meter hohen<br />
Vulkan Ätna, erklimmen.<br />
38 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 39
Experten-Tipp Ratgeber<br />
Ratgeber Experten-Tipp<br />
Ratgeber<br />
Tipps & Informationen zum Thema Outdoor<br />
KOLUMNE<br />
Gesundheitsmedizin<br />
Fiese Sauger<br />
Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen.<br />
Wie Sie sich schützen und Zeckenbissen vorbeugen<br />
Wo ist Wildcampen erlaubt?<br />
Die Regelungen sind äußerst unterschiedlich. In Ländern wie<br />
Schottland, Norwegen, Schweden oder den Baltikum-Staaten<br />
dürfen Sie Ihr Zelt aufschlagen, sofern Sie sich korrekt verhalten<br />
und z. B. keinen Müll hinterlassen. Strikter geht es in Spanien,<br />
Italien oder Kroatien zu, wo Wildcamper mit saftigen Bußgeldern<br />
rechnen müssen. Auch in Kanada und den USA ist das<br />
Wildcampen bis auf wenige Ausnahmen, etwa in den National<br />
Forests, verboten. In den Nationalparks der USA gibt es sogenannte<br />
Wilderness Areas, in denen Sie campen dürfen, aber<br />
eine Genehmigung benötigen. In Kanadas Nationalparks dürfen<br />
Sie grundsätzlich nicht wild campen. Kurzum: Informieren Sie<br />
sich vorab über die Regelungen im jeweiligen Land.<br />
Wo finde ich schöne<br />
Wander- oder Fahrradtouren?<br />
Kein Problem, die <strong>ADAC</strong> Wanderführer App<br />
Deutschland zeigt Ihnen über 18 500 Touren<br />
einschließlich Streckenverlauf, Navigation entlang der Strecke<br />
sowie topografischen Karten zur Offline-Nutzung. Radfahrer<br />
haben mit dem <strong>ADAC</strong> Fahrrad Tourenplaner 2017 über<br />
8000 Radtouren in Deutschland jederzeit parat. Die Apps<br />
können Sie im Apple iTunes Store oder im Google Play Store<br />
herunterladen (jeweils 4,99 €).<br />
Was gehört in eine<br />
Outdoor-Reiseapotheke?<br />
Neben persönlichen Medikamenten wie Allergiemittel müssen<br />
beim Wandern besonders oft Schürfwunden versorgt werden.<br />
Am besten sind Sie mit einem<br />
fertig gepackten Outdoor-Erste-<br />
Hilfe-Set ausgerüstet, das es im<br />
Fachhandel gibt (20 bis 30 €). Die<br />
Sets sind platzsparend, wasserdicht<br />
und enthalten meist die<br />
wichtigsten Utensilien für<br />
Outdoor-Touren, wie Desinfektionstupfer,<br />
Signalpfeife<br />
etc. Genormt sind die<br />
Inhalte aber nicht. Infos<br />
und Tests finden Sie<br />
z. B. unter www.outdoor-magazin.com<br />
Worauf kommt es bei einem guten<br />
Reise- oder Trekkingfahrrad an?<br />
Wer mit dem Fahrrad auf große Tour gehen will, sollte auf einen<br />
verwindungssteifen Rahmen achten, der auch schwer bepackt<br />
die Spur hält, sowie auf ein hohes zulässiges Gesamtgewicht.<br />
Reiseräder rollen zudem meist mit 26-Zoll-Rädern, die in<br />
der Regel stabiler sind. Lassen Sie sich unbedingt ausführlich<br />
beraten, fahren Sie Probe und nehmen Sie kein Rad von der<br />
Supermarkt-Stange. Viele Tipps und Fahrrad-Tests finden Sie<br />
unter www.adfc.de.<br />
FOTOS: PETEJAU/ISTOCKPHOTO, VAUDE, PAOLO CIPRIANI/ISTOCKPHOTO, MIHTIANDER/ISTOCKPHOTO, SOLOVYOVA/ISTOCKPHOTO, PRIVAT, ALEXANDER RATHS/ISTOCKPHOTO<br />
Radtouren: Wie viele Kilometer<br />
kann man pro Tag einplanen?<br />
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise<br />
von der persönlichen Fitness und dem Gelände, ob Sie eher<br />
gemütlich radeln wollen und sich unterwegs genügend Zeit<br />
für Sehenswürdigkeiten lassen möchten oder auch, ob Sie mit<br />
Kindern unterwegs sind. Für Familien und ungeübte Fahrer<br />
sind bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 Kilometern<br />
pro Stunde und einer reinen Fahrzeit von etwa fünf Stunden in<br />
ebenem Gelände, etwa entlang von Flüssen, Tagesetappen von<br />
50 Kilometern durchaus machbar. Regelmäßige Pausen sollten<br />
Sie dabei natürlich zusätzlich einplanen.<br />
Weitere Tipps und Informationen unter:<br />
www.adacreisen.de/ratgeber/<br />
Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne:<br />
redaktion@adac-urlaub.net<br />
Was gehört zu einer guten<br />
Wanderausrüstung?<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Damit die Tour nicht zur Tortur wird, sollten Sie sich im Fachhandel<br />
beraten lassen. Schon das Thema<br />
Schuhe – das A und O beim Wandern –<br />
ist ein Kapitel für sich. Sie sollten in<br />
Profil, Material und Schafthöhe dem Gelände<br />
entsprechend ausgewählt werden<br />
und unbedingt gut passen. Hierfür gibt<br />
es in guten Geschäften Teststrecken.<br />
Spezielle Wandersocken beugen Blasen<br />
vor, Wanderstöcke (keine Nordic-<br />
Walking-Stöcke) können Muskeln<br />
und Gelenke entlasten. Die richtige<br />
Kleidung nach dem Zwiebelprinzip<br />
(Unterwäsche, atmungsaktives<br />
Hemd/Hose, Kälte- und Regenschutz)<br />
wappnet vor Wetterkapriolen,<br />
ein guter Rucksack<br />
entlastet den Rücken.<br />
Dr. Lucia Schmidt<br />
ist Ärztin und Redakteurin bei<br />
der „Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung“<br />
Tagelang lauern Zecken auf Gräsern, im Unterholz oder<br />
in Büschen auf ihre Opfer. Kommt ein Wanderer vorbei<br />
und streift das Grün mit seinen Beinen, sind die kleinen<br />
Tierchen fix vom Gras auf den Unterschenkel gesprungen und<br />
beginnen in aller Ruhe mit der Suche nach einer Körperstelle,<br />
an der sie sich am Blut des Wanderers satt saugen können.<br />
Besonders beliebt: Kniekehlen, Schritt und Achselhöhlen. Bei<br />
Kindern sind auch Kopf und Hals eine Gefahrenzone. Prinzipiell<br />
können Zecken aber an allen Körperstellen auftauchen, daher<br />
ist es wichtig, nach einer Wandertour gründlich den Körper, am<br />
besten vor einem Spiegel, nach den Saugern abzusuchen. Denn<br />
Zecken betäuben während des Blutsaugens die Einstichstelle,<br />
Juckreiz und Schmerzen fehlen. Die Zecke bleibt unbemerkt.<br />
Dass Zecken dem Menschen etwas Blut klauen, ist dabei<br />
natürlich nicht das Problem, sondern dass sie beim Saugen<br />
gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Die bekanntesten<br />
sind die Erreger der Borreliose und der Frühsommer-<br />
Meningoenzephalitis (FSME).<br />
Gegen FSME kann man sich mit einer Impfung schützen,<br />
sie ist dringend empfohlen, auch für Kinder. Gegen Borreliose<br />
hilft nur Aufmerksamkeit, indem man Zecken schnell entdeckt,<br />
denn es dauert meist einige Stunden, bis die Zecke den Borreliose-Erreger<br />
beim Saugen an den Menschen überträgt. Hat<br />
sich eine Zecke auf der Haut verbissen, sollte man Folgendes<br />
beachten: hautnah, langsam und kontrolliert entfernen. Dies<br />
verhindert ein Quetschen der Zecke und damit das weitere<br />
Abgeben von Erregern ins Blut. Tipp: In der Apotheke gibt es<br />
hierfür entsprechende Utensilien – lassen Sie sich die Handhabung<br />
erklären. Danach sollte man die Stelle gut beobachten<br />
und bei Auffälligkeiten oder Unwohlsein zum Arzt gehen. Um<br />
sich präventiv zu schützen, sollte man bei Wanderungen helle<br />
Kleidung tragen, auf der man Zecken schon beim Angriff gut<br />
sieht, dazu geschlossene Schuhe und lange Hosen.<br />
40 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 41
Inspiration Motorradtouren<br />
TOUR 1<br />
BAYERN<br />
Rund ums<br />
Ammergebirge<br />
Rauf<br />
auf den<br />
Bock<br />
Jetzt im Frühjahr kribbelt Bikern<br />
wieder die Gashand. Wir präsentieren<br />
Ihnen fünf schöne Motorradtouren für<br />
Ausflüge ins Grüne<br />
Frühlingsgefühle<br />
Berg- und Kurvenparadiese finden<br />
Biker im Allgäu und in Oberbayern<br />
Noch kurz einen Espresso in einem der Cafés am hübschen<br />
Obermarkt in Murnau nehmen, dann schwingen wir uns auch<br />
schon auf den Bock und starten zu dieser traumhaften Rundtour,<br />
auf der uns auf wenig befahrenen Landstraßen wunderschöne<br />
Bergpanoramen, Sehenswürdigkeiten und tolle Pausenstopps<br />
am laufenden Band erwarten: die Rokoko-Opulenz der<br />
Wieskirche im Pfaffenwinkel etwa; die Schönegger Käse-Alm;<br />
das Schloss Linderhof im Ettal; Lüftlmalereien in Füssen<br />
(und ein Abstecher nach Neuschwanstein); der idyllische<br />
Staffelsee und der Forggensee mit seinen Strandbädern, wo<br />
man sich im Biergarten mit einer zünftigen Hax’n stärkt …<br />
Das Fahrerlebnis kommt natürlich auch nicht zu<br />
kurz. In herrlichen Kurven und knackigen Anstiegen<br />
schlängelt sich der Asphalt durch das Voralpenland und<br />
durch die Berge an malerischen Uferstraßen wie am<br />
Plansee in Österreich entlang. Einziges Problem: Es gibt<br />
so viel zu sehen und zu genießen, dass ein Tag für die<br />
gut 200 Kilometer lange Tour eigentlich zu wenig wäre.<br />
Tipp: Der <strong>ADAC</strong> in Bayern hat weitere schöne Touren<br />
mit detaillierten Karten und Infos ausgearbeitet, darunter<br />
im Bayerischen Wald, in der Oberpfalz, im Fränkischen<br />
Weinland oder im Altmühltal. Weitere Infos unter:<br />
www.deutsche-alpenstrasse.de<br />
TEXT Hans-Jürgen Gündra,<br />
Mitarbeit: Olaf Heise<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Für Biker gibt es nichts Schöneres, als<br />
das Motorrad an den ersten milden<br />
Tagen aus dem Winterschlaf zu holen<br />
und endlich wieder das vertraute Brabbeln<br />
der Maschine zu hören. Sich den frischen<br />
Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen,<br />
durch Kurven zu treiben und den Frühling<br />
zu spüren. Ich liebe dieses Freiheitsgefühl<br />
und die Unbeschwertheit. Man kann die<br />
Landschaft regelrecht riechen, das frisch<br />
gemähte Gras am Straßenrand, den erdigen<br />
Duft der Wälder. Sobald die Sonne scheint<br />
und die Temperaturen um die 15 Grad<br />
liegen, kribbelt es mir in den Fingern. Dann<br />
zieht es mich auf die kurvigen Landstraßen<br />
des Pfälzer Waldes, den knackigen Anstieg<br />
zum Donnersberg hinauf, zu Benzingesprächen<br />
am Bikertreff Johanniskreuz oder<br />
zur malerischen Deutschen Weinstraße.<br />
Der <strong>ADAC</strong> hat auch für Ihre Region<br />
spannende Motorradausflüge ausgearbeitet,<br />
von denen wir Ihnen auf diesen<br />
Seiten einige Tagestouren präsentieren. Faltblätter<br />
zu den Strecken erhalten Sie in Ihrer<br />
Geschäftsstelle oder z. T. als Download unter<br />
https://www.adac.de/reise_freizeit/motorrad.<br />
Hier finden Sie auch viele Tipps. Weitere<br />
Infos: www.motorradland-deutschland.de<br />
Hans-Jürgen Gündra<br />
ist Reise-Experte im<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro Ludwigshafen,<br />
Motorradfan<br />
und fährt eine<br />
KTM 1190 Adventure<br />
TOUR AMMERGEBIRGE<br />
Ausgangs-/Endpunkt:<br />
Murnau (gegen<br />
den Uhrzeigersinn)<br />
Länge:<br />
ca. 200 km<br />
Lechbruck am See<br />
Seeg<br />
Reutte<br />
Füssen<br />
Plansee<br />
Die Route:<br />
Diese traumhafte Bikertour<br />
führt Sie – z. T. auf der Deutschen<br />
Alpenstraße – durch<br />
die Allgäuer und oberbayerischen<br />
Alpen<br />
Böbing<br />
Murnau<br />
Oberammergau<br />
42 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 43
Inspiration Motorradtouren<br />
Imposant<br />
Hoch über Cochem<br />
an der Mosel thront<br />
die Reichsburg<br />
Experten-<br />
Tipp<br />
Hans-Jürgen Gündra aus dem <strong>ADAC</strong><br />
Reisebüro Ludwigshafen über den<br />
richtigen Start in die Motorradsaison<br />
Wer sein Motorrad schon nach der letzten<br />
Saison trocken und richtig abgestellt hat,<br />
das Öl gewechselt und die Batterie an ein<br />
Erhaltungsladegerät geklemmt hat, braucht<br />
eigentlich nur noch Beleuchtung, Bremsen<br />
und Reifendruck zu prüfen und los geht’s.<br />
Bedenken Sie aber, dass Autofahrer sich<br />
nach dem langen Winter erst wieder an Biker<br />
auf der Straße gewöhnen müssen – also umsichtig<br />
fahren! Und noch ein Tipp für längere<br />
Touren: Der <strong>ADAC</strong> und der DEHOGA haben<br />
motorradfreundliche Hotels zertifiziert, die<br />
u. a. einen sicheren Stellplatz und Trockenräume<br />
für die Kleidung bieten. Die Betriebe<br />
finden Sie unter www.adac.de<br />
TOUR 3<br />
SACHSEN<br />
Zwischen Elbe und Bastei<br />
In der wildromantischen Berglandschaft<br />
der Sächsischen Schweiz und des Osterzgebirges<br />
können sich Biker auf einen echten<br />
Leckerbissen freuen. Hier ist Kurvenfressen<br />
angesagt! Nachdem Sie die schöne Landeshauptstadt<br />
Dresden besichtigt haben, geht<br />
es zunächst gemütlich an der Elbe entlang<br />
bis Pillnitz mit dem gleichnamigen<br />
Schloss und seinem barocken Lustgarten.<br />
Bei Pirna verlassen Sie dann das Elbufer<br />
und unternehmen auf der Fahrt Richtung<br />
Bad Schandau noch einen Abstecher zum<br />
weltberühmten Basteifelsen, den der Romantik-Maler<br />
Caspar David Friedrich einst<br />
in seinem Bild festhielt und der grandiose<br />
Ausblicke auf das Elbtal bietet. Von nun an<br />
ist Fahrspaß angesagt, denn jetzt schlängelt<br />
sich der Asphalt durch die engen Täler und<br />
Höhenzüge des traumhaften Nationalparks<br />
Sächsische Schweiz – herrliche Schräglagen,<br />
Steigungen und tolle Panoramaaussichten<br />
auf die markanten Felstürme und Tafelberge<br />
garantiert. Zwischendurch verzaubern<br />
immer wieder charmante Dörfer mit alten<br />
Fachwerkhäusern. Über die Burg Stolpen,<br />
die einst Napoleons Soldaten nach ihrem<br />
Sieg über Preußen und Sachsen bis zu ihrem<br />
verheerenden Russlandfeldzug besetzten,<br />
geht es über Pirna ans südliche Elbufer. Hier<br />
erwarten Sie dann die markante Festung<br />
Königstein und schöne Kurvenstrecken<br />
durch die Ausläufer des Osterzgebirges bis<br />
zu Ihrem Ziel Heidenau bei Dresden.<br />
Tipp: Weitere Touren, etwa durch das<br />
Vogtland oder das Lausitzer Seenland, hat<br />
der <strong>ADAC</strong> ausgearbeitet.<br />
Angebote<br />
Motorradfreundliche<br />
Hotelbetriebe<br />
In der Vulkaneifel<br />
Sporthotel & Resort Grafenwald, Daun<br />
Das familiengeführte Sporthotel liegt idyllisch<br />
inmitten der Vulkaneifel, verfügt über<br />
einen Biergarten, eine Garage und bietet<br />
ein reiches Sport- und Wellnessangebot.<br />
ab 60 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />
Veranstalter: DERTOUR<br />
TOUR 2<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Eifeltour an Mosel und Ahr<br />
Wer es sportlich mag, plant für diese Tour<br />
am besten einen Tag extra ein. Denn Startpunkt<br />
ist der legendäre Nürburgring, einer<br />
der traditionsreichsten Motorsportplätze<br />
der Welt. Hier können Sie Touristenfahrten<br />
buchen und den Mythos Nordschleife mit<br />
dem eigenen Bike unter die Räder nehmen.<br />
Nachdem Sie sich von dem rasanten<br />
Erlebnis erholt haben, geht es am nächsten<br />
Morgen über die sanft geschwungenen<br />
Hügel der Vulkaneifel nach Ulmen, bevor<br />
Sie bei Bremm den Traumblick auf die<br />
Moselschleife genießen und sich in feinen<br />
Haarnadelkurven die steilen Weinhänge<br />
hinunter ins Moseltal schrauben. Ab hier<br />
cruisen Sie dann immer schön die Flussbiegungen<br />
entlang bis Cochem, wo es in<br />
der hübschen Fachwerk-Altstadt oder der<br />
Reichsburg aus dem 11. Jahrhundert hoch<br />
über dem Ort Zeit für ein Päuschen ist.<br />
Tipp: Biker treffen sich an der Moselbrücke.<br />
Burgen gibt es auf den folgenden Etappen<br />
dann so einige zu sehen. Besonders<br />
spektakulär: die mittelalterliche Burg Eltz.<br />
Sie thront in 320 Metern Höhe auf einem<br />
Bergkegel und wurde nie gewaltsam erobert.<br />
Ab Mayen geht es dann durch die<br />
herrlichen Täler und Wälder der Eifel mit<br />
einem Abstecher zur Benediktinerabtei<br />
Maria Laach am idyllischen Laacher See,<br />
dem größten Maar der Eifel, das vor 13 000<br />
Jahren durch eine vulkanische Gasexplosion<br />
entstand. Über Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
fahren Sie dann über kurvige Nebenstraßen<br />
wieder zurück zum Nürburgring.<br />
Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat weitere Touren<br />
entwickelt. Infos zum Nürburgring:<br />
www.nuerburgring.de<br />
Nürburgring<br />
Weitere Informationen<br />
zu Motorradrouten<br />
finden Sie auf:<br />
bit.ly/2EPNHPv<br />
TOUR UM DEN NÜRBURGRING<br />
Ausgangs-/Endpunkt: Nürburgring<br />
(gegen den Uhrzeigersinn)<br />
Länge: ca. 252 km<br />
Die Route:<br />
Burgen, Vulkane, Moselschleifen und<br />
der legendäre Nürburgring versprechen<br />
viel Fahrspaß auf dieser Tour<br />
Altenahr<br />
Bremm<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Maria Laach<br />
Mertloch<br />
TOUR SÄCHSISCHE SCHWEIZ<br />
Ausgangs-/Endpunkt:<br />
Von Dresden nach Heidenau<br />
Länge: ca. 188 km<br />
Die Route:<br />
Genießen Sie auf dieser Motorradtour<br />
die Tafelberge und bizarren<br />
Felsen des Elbsandsteingebirges<br />
Prominent<br />
Die Basteifelsen<br />
wurden bereits 1797<br />
in der Reiseliteratur<br />
beschrieben<br />
Dresden Pillnitz<br />
Heidenau<br />
Liebstadt<br />
Stolpen<br />
Hohnstein<br />
Bastei<br />
Hinterhermsdorf<br />
Königstein<br />
Sebnitz<br />
Im Erzgebirge<br />
Ahorn Waldhotel, Altenberg<br />
Komfortable Zimmer und ein vielseitiges<br />
Freizeitprogramm erwarten Sie in diesem<br />
bikerfreundlichen Hotel im Erzgebirge.<br />
Auch die Sächsische Schweiz ist nicht weit.<br />
ab 39 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />
Veranstalter: ITS<br />
Im Allgäu<br />
Hotel Sommer, Füssen<br />
Malerisch am Ufer des Forggensees mit<br />
Blick auf die Alpen gelegen, lassen Sie sich<br />
hier im Spa mit Pool verwöhnen. Hotelchef<br />
Wolfgang Sommer ist selbst Biker und geprüfter<br />
„Motorrad-Tourguide in den Alpen“.<br />
ab 345 € / p. P., 3 Tage im DZ /<br />
Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />
Veranstalter: TUI<br />
Weitere Angebote finden Sie unter<br />
44 2/<strong>2018</strong><br />
Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />
in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.
Inspiration Motorradtouren<br />
Fotorätsel Gewinnspiel<br />
TOUR 4<br />
THÜRINGEN<br />
Natur & Kultour<br />
Eine genussreiche Komposition aus Kultur und Natur erwartet<br />
Sie auf diesem wunderschönen Rundkurs durch Thüringen.<br />
In Weimar und Arnstadt wandeln Sie auf den Spuren von<br />
Luther, Goethe und Bach, etwa im Weimarer Stadtschloss<br />
oder in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, wo Briefe<br />
Luthers verwahrt werden. Im Naturpark Thüringer Wald und<br />
im Thüringer Schiefergebirge drehen Sie dann auf malerischen<br />
und kurvenreichen Landstraßen durch die Mittelgebirge am<br />
Gasgriff und schrauben sich etwa bei Neuhaus am Rennweg<br />
auf über 830 Meter hinauf. Als Sahnehäubchen der Tour locken<br />
Abstecher zum wunderbaren Fahrzeugmuseum Suhl mit<br />
220 historischen Exponaten sowie zu den Saalfelder Feengrotten,<br />
die für ihre farbenprächtigen Tropfsteine berühmt sind.<br />
Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat auch wunderbare Routen für den<br />
Taunus und rund um den Edersee im Angebot.<br />
TOUR THÜRINGEN<br />
Weimar<br />
TOUR 5<br />
Historisch<br />
Der prächtige Rokokosaal der<br />
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek<br />
in Weimar ist Weltkulturerbe<br />
BRANDENBURG<br />
Ruppiner Seenland<br />
Vor den Toren von <strong>Berlin</strong> erstreckt sich ein Naturparadies:<br />
das Ruppiner Seenland, das schon Theodor Fontane in seinen<br />
„Wanderungen durch die Mark <strong>Brandenburg</strong>“ beschrieb. Und<br />
durch diese malerische Kulisse aus Seen, Flüssen, Wäldern und<br />
Feldern führen einsame Landstraßen zu Schlössern und alten<br />
Scheunen mit Cafés – perfekt für eine gemütliche Motorradtour,<br />
etwa nach einem Besuch in der Hauptstadt.<br />
Von Kremmen führt Sie die Tour zunächst an den Ruppiner<br />
See nach Neuruppin mit seinem historischen Stadtkern. Weiter<br />
geht es zum Schloss Rheinsberg, wo Sie in die jahrhundertealte<br />
preußische Geschichte eintauchen. Weitere Stationen sind der<br />
herrliche Stechlinsee mit Badestelle und Oranienburg.<br />
Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat auch eine Tour durch den Spreewald<br />
zusammengestellt.<br />
TOUR RUPPINER SEEN<br />
Ausgangs-/Endpunkt:<br />
Reinsberg<br />
Menz<br />
Kremmen (im Uhrzeigersinn)<br />
Länge: ca. 125 km<br />
Die Route:<br />
Neuruppin<br />
Brausen Sie auf ruhigen Landstraßen<br />
durch die idyllische Wasserlandschaft<br />
vor den Toren <strong>Berlin</strong>s<br />
Kremmen<br />
Oranienburg<br />
Ausgangs-/Endpunkt: Weimar<br />
(gegen den Uhrzeigersinn)<br />
Länge: ca. 238 km<br />
Die Route: Entdecken Sie<br />
die Kulturstadt Weimar, bevor<br />
es zu idyllischen Stauseen im<br />
Thüringer Wald geht<br />
Arnstadt<br />
Suhl<br />
Kaulsdorf<br />
Neuhaus am<br />
Rennweg<br />
Malerisch<br />
Der Neuruppiner See bietet sich<br />
für eine Pause und zum Baden an<br />
FOTOS: JAN GREUNE/GETTY IMAGES, <strong>ADAC</strong> E.V., PRISMA BILDAGENTUR/GETTY IMAGES, RAMBO182/ISTOCKPHOTO,<br />
JORG GREUEL/GETTY IMAGES, H. & D. ZIELSKE/GETTY IMAGES (2)<br />
FOTOS: MARKUS LANGE/GETTY IMAGES, ROLF WESCHKE/ISTOCKPHOTO<br />
Gewinnspiel<br />
Irgendwo in Deutschland. Aber wo?<br />
Machen Sie mit! In jeder <strong>Ausgabe</strong> von <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />
präsentieren wir einen markanten Ort aus ungewohnter<br />
Perspektive. Wer ihn erkennt, kann gewinnen …<br />
Stille Wasser sind tief – diese Redewendung trifft für unseren gesuchten Ort quasi den<br />
Nagel auf den Kopf. Unter diesem auf den ersten Blick zwar wunderschön blau-grün<br />
leuchtenden, aber ansonsten eher kleinen Teich verbirgt sich nämlich geradezu Gigantisches<br />
– ein gewaltiges weit verzweigtes Höhlensystem von bislang erforschten zehn<br />
Kilometern Länge. Genau genommen handelt es sich bei dem Fotorätsel um eine<br />
Karstquelle, in der versickertes Regenwasser aus den umliegenden Bergen an die<br />
Oberfläche tritt. Es hat über Hunderttausende von Jahren unterirdische Flüsse und<br />
Hallen wie die 170 Meter lange und 50 Meter hohe „Apokalypse“ geschaffen. Zu<br />
sehen bekommt man all das zwar nicht, das Tauchen ist hier seit den 1980er-Jahren<br />
verboten. Aber das macht nichts, denn neben der hübschen historischen Hammerschmiede<br />
am Ufer und auf einer Tour mit der schnuckeligen Ausflugsbahn gibt es<br />
auch in der Umgebung genügend zu entdecken. Etwa die archäologische Fundstätte<br />
Brillenhöhle und das altsteinzeitliche Geißenklösterle, übrigens UNESCO-Welterbe.<br />
Anschließend stärken Sie sich im örtlichen Café mit einer leckeren Weißwurst frisch<br />
aus dem Topf. Tipp: In den letzten fünf Worten steckt übrigens fast (!) die Lösung …<br />
Gewinnspiel-Auflösung Heft 1/<strong>2018</strong><br />
Gesucht war: die „Burg Hohenzollern“ bei<br />
Bisingen in Baden-Württemberg<br />
Der Gewinner des <strong>ADAC</strong> Reisegutscheins<br />
im Wert von 250 Euro wird von uns per<br />
Post benachrichtigt. Die Burg können Sie<br />
per Pendelbus oder über einen Wanderpfad<br />
ab dem Burgparkplatz erreichen.<br />
Infos zu Führungen, Veranstaltungen etc.:<br />
www.burg-hohenzollern.com<br />
Gewinnen Sie<br />
1 von 10<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseführer<br />
plus Sizilien<br />
Teilnahmebedingungen: Schicken Sie eine Postkarte an: <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> Magazin, Stichwort: Gewinnspiel<br />
– Heft 2/<strong>2018</strong>, Pastorenstraße 16–18, 20459 Hamburg. Oder mailen Sie an: gewinnspiel@adac-urlaub.net,<br />
Betreff: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2018</strong>. Einsendeschluss ist der 13.04.<strong>2018</strong>. Bitte geben Sie Ihre Adresse und<br />
die Ihres <strong>ADAC</strong> Reisebüros an. Wenn Sie gewinnen, wird Ihnen der Gewinn dort ausgehändigt.<br />
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige. Mitarbeiter der <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen und Reisebüros sowie<br />
verbundener Unternehmen und Agenturen können leider nicht teilnehmen. Der Gewinn wird unter<br />
allen Teilnehmern ausgelost, Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Adressdaten werden<br />
nur für die Durchführung des Gewinnspiels verwendet und ansonsten nicht an Dritte weitergegeben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung sowie ein Umtausch des Gewinns sind nicht<br />
möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />
46 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 47
Reisebüro Regional<br />
Vor Ort Reisebüro<br />
Impressum<br />
Yucatán<br />
Wo Karibikstrände<br />
auf Maya-Kultur treffen<br />
Wunderbare Traumstrände<br />
und die geheimnisvolle<br />
Maya-Kultur – in Tulum<br />
liegen die beiden Highlights der<br />
mexikanischen Halbinsel Yucatán so<br />
dicht nebeneinander wie nirgendwo<br />
sonst: Die Ruinenstätte thront direkt<br />
an der Karibikküste auf Klippen und<br />
gehört zu den am besten erhaltenen<br />
steinernen Zeugnissen der Maya. Die<br />
Blütezeit des wichtigen Handelsstützpunkts<br />
war von 1000 bis 1300 n. Chr.<br />
Und wer einmal die Sonne über dem<br />
Meer und den Ruinen hat aufgehen<br />
sehen, weiß, warum Tulum in der<br />
Sprache der Maya „Festung der Morgenröte“<br />
bedeutet.<br />
Was Yucatán sonst noch zu bieten<br />
hat, konnte <strong>ADAC</strong> Reise-Expertin<br />
Annette Schwensen bei einer Informationsreise<br />
von DER Touristik<br />
erfahren. So ist neben der weltberühmten<br />
Ausgrabungsstätte Chichén<br />
Itzá auch ein Besuch der noch wenig<br />
bekannten in Ek Balam zu empfehlen.<br />
Besonders sehenswert ist hier<br />
der Schlangenmauleingang, der über<br />
29 Meter aufragt. Auch der Blick über<br />
den Urwald vom Dach der begehbaren<br />
„Akropolis“ ist einzigartig.<br />
Ein faszinierendes Naturschauspiel<br />
bietet auch eine Bootsfahrt bei<br />
Río Lagartos. Das kleine Fischerdorf<br />
an der Nordküste und der vorgelagerte<br />
Nationalpark sind bekannt für<br />
seine exotischen Vogelarten, besonders<br />
für die Flamingos. Ein ganz<br />
anderes Erlebnis bietet eine Tour<br />
durch die Höhlen des Río Secreto.<br />
Hier durchqueren Abenteuerlustige<br />
verschiedene Höhlen, deren Stalagmiten<br />
und Stalagtiten einem antiken<br />
Auf den Spuren<br />
der Maya<br />
Tulum (großes<br />
Foto) gehört zu<br />
denjenigen Maya-<br />
Fundstätten, die<br />
direkt am Meer<br />
liegen. Ek Balam<br />
(kleines Foto) ist<br />
eine der letzten<br />
archäologischen<br />
Stätten, die auf<br />
der Halbinsel<br />
Yucatán im Osten<br />
von Mexiko<br />
entdeckt wurden,<br />
und gehört zu<br />
den bedeutendsten<br />
Maya-<br />
Ruinen<br />
Palast gleichen. Ihre Eindrücke Revue<br />
passieren lassen können Reisende<br />
an einem der Traumstrände<br />
an der Riviera Maya. Vielleicht sogar<br />
am palmenreichen Strand von Tulum<br />
direkt unter den Maya-Tempeln.<br />
Haben Sie<br />
Fragen?<br />
Unsere Reise-Expertin Annette<br />
Schwensen berät Sie gerne<br />
Annette Schwensen<br />
<strong>ADAC</strong> Reisebüro <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />
Tel. (0 30) 86 86 23 0<br />
Annette.Schwensen@bbr.adac.de<br />
FOTOS: SWISSHIPPO/ISTOCKPHOTO, OGPHOTO/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V., THOMAS GRAMLOW<br />
Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern<br />
Ihre <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen & Reisebüros in <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />
<strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />
Bundesallee 29/30,<br />
10717 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />
(0 30) 86 86 23 0<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 10–15 Uhr<br />
<strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Alexanderstraße 1/<br />
Karl-Liebknecht-Straße,<br />
10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
(0 30) 20 39 37 50<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 10–15 Uhr<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
Steinstraße/Hauptstraße,<br />
14776 <strong>Brandenburg</strong><br />
(0 33 81) 21 10 00<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 9–13 Uhr<br />
Cottbus<br />
Spremberger Straße 5,<br />
03046 Cottbus<br />
(03 55) 48 69 81 0<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 9–13 Uhr<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Karl-Marx-Straße<br />
(im Oderturm),<br />
15230 Frankfurt (Oder)<br />
(03 35) 3 87 06 71<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 10–14 Uhr<br />
Neuruppin<br />
Karl-Marx-Straße 40,<br />
16816 Neuruppin<br />
(0 33 91) 65 56 51<br />
Mo.–Fr. 9–18 Uhr,<br />
Sa. 10–13 Uhr<br />
Per E-Mail erreichen Sie uns unter: urlaub@bbr.adac.de<br />
An Bord der „Serrahn Queen“<br />
Minikreuzfahrten zwischen<br />
Bremen und Hamburg<br />
Potsdam<br />
Fritz-Zubeil-Straße 95<br />
(a. d. Nuthestraße/<br />
Abf. Wetzlarer Straße),<br />
14482 Potsdam<br />
(03 31) 58 10 71 20<br />
Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />
Sa. 9–14 Uhr<br />
Wildau<br />
Chausseestr. 1 (am A10 Center),<br />
15745 Wildau<br />
(0 33 75) 21 81 02 0<br />
Mo.–Fr. 10–19 Uhr,<br />
Sa. 10–16 Uhr<br />
Verbinden Sie das Erlebnis Kreuzfahrt mit dem Luxus von Hotelübernachtungen an<br />
Land. An Bord der „Serrahn Queen“ geht es entspannt auf dem Wasserweg von<br />
Hamburg nach Bremen oder umgekehrt. Die Übernachtungen erfolgen in ausgesuchten<br />
3- bis 4-Sterne-Hotels inkl. Shuttle und Kofferservice.<br />
Reisetermine:<br />
Hamburg – Bremen:<br />
30.5.–3.6. /18.7.–22.7.<strong>2018</strong><br />
Bremen – Hamburg:<br />
2.6.–6.6. /21.7.–25.7.<strong>2018</strong><br />
Preise inkl. 5 Übernachtungen<br />
mit Halbpension ab 899 €<br />
p. P. abzügl. Vorteilsrabatt von<br />
100 € für <strong>ADAC</strong> Mitglieder!<br />
Infos & Buchung unter<br />
Tel. (0 30) 86 86 20 6<br />
Herausgeber der Regionalseiten:<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e. V., 10717 <strong>Berlin</strong><br />
<strong>ADAC</strong> Hansa e. V., 20097 Hamburg<br />
<strong>ADAC</strong> Hessen-Thüringen e. V., 60528 Frankfurt<br />
<strong>ADAC</strong> Mittelrhein e. V., 56068 Koblenz<br />
<strong>ADAC</strong> Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.,<br />
30880 Laatzen<br />
<strong>ADAC</strong> Nordbaden e. V., 76135 Karlsruhe<br />
<strong>ADAC</strong> Nordbayern e. V., 90491 Nürnberg<br />
<strong>ADAC</strong> Nordrhein e. V., 50963 Köln<br />
<strong>ADAC</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V., 33609 Bielefeld<br />
<strong>ADAC</strong> Pfalz e. V., 67433 Neustadt/Weinstraße<br />
<strong>ADAC</strong> Saarland e. V., 66117 Saarbrücken<br />
<strong>ADAC</strong> Sachsen e. V., 01307 Dresden<br />
<strong>ADAC</strong> Schleswig-Holstein e. V., 24114 Kiel<br />
<strong>ADAC</strong> Südbaden e. V., 79098 Freiburg<br />
<strong>ADAC</strong> Südbayern e. V., 80339 München<br />
<strong>ADAC</strong> Weser-Ems e. V., 28207 Bremen<br />
<strong>ADAC</strong> Westfalen e. V., 44269 Dortmund<br />
<strong>ADAC</strong> Württemberg e. V., 70190 Stuttgart<br />
Objektleitung:<br />
Michael Buss<br />
Stellvertretende Objektleitung:<br />
Stephan Baltes<br />
Projektmanagement <strong>ADAC</strong>:<br />
Annika Schön<br />
Verlag und Redaktion:<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Verlagsleitung:<br />
Ulli Hartmann<br />
Gültige Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 02 vom 01.01.<strong>2018</strong><br />
Produktionsleitung:<br />
Anne-Marie Decker<br />
Anzeigenleitung:<br />
adamsz Marketing GmbH<br />
Doris Giese (verantwortlich)<br />
E-Mail: dgiese@adac-urlaub.net<br />
Chefredaktion:<br />
Diddo Ramm (verantwortlich)<br />
Redaktionsleitung:<br />
Olaf Heise<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Christine Dohler, Harald Braun,<br />
Luise Weber, Olaf Heise,<br />
Volker Marquardt<br />
Schlussredaktion:<br />
Dr. Lars Dammann<br />
Layout:<br />
Anna Maly-Wicklein<br />
Bildredaktion:<br />
Olaf Rössler, Konrad Lippert<br />
E-Mail:<br />
redaktion@adac-urlaub.net<br />
<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> online:<br />
www.adac.de/urlaub<br />
Lithografie:<br />
PIXACTLY media GmbH, Hamburg<br />
Druck:<br />
pva, Druck und Medien-<br />
Dienstleistungen GmbH<br />
Industriestraße 15,<br />
76829 Landau in der Pfalz<br />
48 2/<strong>2018</strong><br />
2/<strong>2018</strong> 49
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Vorschau<br />
<strong>Urlaub</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint am 26. April <strong>2018</strong><br />
Willkommen<br />
in der Musical- und Foodmetropole<br />
Hamburg<br />
Schönes Kroatien<br />
Über 1100 Inseln, imposante Berge,<br />
malerische Städte – ein Besuch an<br />
Kroatiens traumhafter Adriaküste<br />
Good Morning, China<br />
Das Land investiert neuerdings kräftig in den<br />
Tourismus. Zeit für einen Blick auf die Natur- und<br />
Kulturwunder im Reich der Mitte<br />
Weitere Themen<br />
Yosemite-Nationalpark<br />
Zur Schneeschmelze im Frühling rauschen<br />
die Wasserfälle in dem UNESCO-Weltnaturerbe<br />
besonders beeindruckend – unbedingt ansehen!<br />
Malta<br />
Der Inselstaat steht dieses Jahr im Fokus: Valletta,<br />
die Kapitale, ist <strong>2018</strong> europäische Kulturhauptstadt<br />
München<br />
Endlich, die Biergartensaison ist eröffnet!<br />
Ein Streifzug durch die gesellige Isar-Metropole<br />
Extra<br />
Gewinnspiel<br />
Russland im<br />
Fußballfieber<br />
Am 14. Juni startet mal<br />
wieder die Fußball-WM. Für<br />
Reisende gibt es natürlich auch<br />
jenseits der Stadien einiges<br />
zu entdecken. Wir stellen die<br />
schönsten Spielorte vor<br />
Campingurlaub am Gardasee<br />
An dem oberitalienischen See trifft alpine<br />
Bergwelt auf mediterrane Leichtigkeit –<br />
ein schöneres Plätzchen finden Sie kaum<br />
FOTOS: KONRAD LEW/ISTOCKPHOTO, GEORGE CLERK/GETTY IMAGES, YULIYA BATURINA/ISTOCKPHOTO, ISAAC74/ISTOCKPHOTO<br />
2<br />
FOTOS: SASCHA NEUROTH, JOHAN PERSSON, MORRIS MAC MATZEN,<br />
MALI LAZELL, TIM GERDTS, DEEN VAN MEER, CHRISTIAN SPAHRBIER<br />
4<br />
1<br />
3<br />
Weltbekannte und lokal produzierte Musicals locken mit erstklassigem Entertainment,<br />
ergreifenden Geschichten und mitreißenden Songs jedes Jahr über zwei Millionen Besucher<br />
nach Hamburg. Und in der nach New York und London drittgrößten Musicalstadt der Welt ist<br />
noch lange kein Ende des Booms in Sicht. Hier die neuesten Hamburger Produktionen mit<br />
coolen Tipps für das Essen vor oder den Cocktail nach der Show.<br />
5<br />
KINKY BOOTS im<br />
Stage Operettenhaus<br />
auf der Reeperbahn<br />
Ende 2017 feierte KINKY BOOTS 1 seine<br />
Deutschlandpremiere in Hamburg. Das preisgekrönte<br />
Musical nach einer wahren Begebenheit<br />
steht für Leichtigkeit und beste<br />
Unterhaltung mit viel Herz. Pop-Ikone<br />
Cyndi Lauper kreierte den Soundtrack der<br />
Show. Das Musical erzählt von der Freundschaft<br />
zwischen Charlie und Drag-Queen<br />
Lola, die gemeinsam die Schuhfabrik<br />
von Charlies Vater retten – mit der<br />
Produktion schriller, modischer und<br />
zugleich stabiler Schuhe und Stiefel<br />
für Drag-Queens. In der Nähe<br />
des Theaters warten tolle kulinarische<br />
Geheimtipps: Das zauberhafte<br />
Café Zuckermonarchie<br />
(Taubenstraße 15, www.zuckermonarchie.de)<br />
serviert hauseigene feinste<br />
Cupcakes, Macarons und Mousse-<br />
Törtchen. Nur die besten original<br />
Wiener Schnitzel auf den Tisch zu<br />
bringen, ist der Anspruch im<br />
GASSENHAUR 2 ,<br />
einem gerade neu eröffneten<br />
Restaurant<br />
& Beisl (Kastanienallee<br />
32, www.gassenhaur.de).<br />
Das bianc 6<br />
liegt direkt an der<br />
Elbphilharmonie in<br />
der Hafencity<br />
Als Gewinner in zwei Kategorien bei den<br />
Mixology Bar Awards sollte man abends<br />
unbedingt dem The Chug Club 4 (Taubenstraße<br />
13, www.thechugclub.bar), der „Bar<br />
des Jahres <strong>2018</strong>“, einen Besuch abstatten.<br />
MARY POPPINS im<br />
Stage Theater an der Elbe<br />
Ende Februar feiert das Musical MARY<br />
POPPINS 5 seine Premiere im „Stage<br />
Theater an der Elbe“ mitten im Hamburger<br />
Hafen. Das bezaubernde Musical rund um<br />
das berühmteste Kindermädchen der Welt<br />
begeistert mit Hits wie „Supercalifragilisticexpialigetisch“<br />
seine Zuschauer. Diese erreichen<br />
das Theater, typisch für Hamburg,<br />
mit dem Boot. Rund um den Fähranleger<br />
Landungsbrücken finden sich kulinarische<br />
Highlights für vor und nach der Show: Im<br />
Café Johanna 3 (Venusberg 26, www.<br />
cafejohanna.de) locken hausgemachte Brioches<br />
oder Käsespätzle. Seit Ende 2017<br />
bietet der italienische Spitzenkoch Matteo<br />
Ferrantino im stylischen bianc 6 (Am Sandtorkai<br />
50, www.bianc.de) mit Blick auf die<br />
Elbphilharmonie eine kreative, mediterrane<br />
Küche. Im Portugiesenviertel serviert das<br />
Milch Feinkost (Ditmar-Koel-Straße<br />
22, www.de-de.facebook.<br />
com/milchfeinkost) im ehemaligen<br />
Milchladen aus den<br />
50er Jahren Kaffee aus<br />
der hauseigenen Rösterei,<br />
italienische heiße Schokolade,<br />
frischen Minztee<br />
und Kuchen.<br />
50 2/<strong>2018</strong><br />
Mehr Informationen zu allen Hamburger Musicals und weitere kulinarische<br />
Anregungen gibt es immer aktuell unter www.hamburg-tourismus.de.
An den Fjorden<br />
Islands wandern<br />
Platz 1 auf der Entdecker-Liste von Patrick<br />
Schmidt. Und was steht auf Ihrer Liste?<br />
www.entdeckerliste.de<br />
www.berge-meer.de