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ADAC Urlaub März-Ausgabe 2018_Berlin-Brandenburg

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<strong>Urlaub</strong><br />

www.adacreisen.de · <strong>Ausgabe</strong> 2 / <strong>2018</strong><br />

Inspiration. Tipps. Angebote. Das Magazin der <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />

Sri Lanka<br />

Vom Strand zu den Tempeln und<br />

Teefeldern im Hochland<br />

Sizilien<br />

Wandern und genießen. Ein Streifzug<br />

über Italiens größte Insel<br />

Washington D.C.<br />

Was die US-Hauptstadt neben dem<br />

Weißen Haus alles zu bieten hat<br />

Motorradtouren<br />

Der Frühling naht, nix<br />

wie rauf aufs Bike!<br />

Fünf traumhafte<br />

Ausfahrten<br />

Magisches<br />

Island<br />

Brodelnde Geysire und Vulkane, mächtige Gletscher – warum man diese<br />

betörende Komposition aus Feuer und Eis einfach lieben muss


Editorial<br />

„Die ganze Welt ist voller Wunder.“<br />

Martin Luther (1483 –1546), deutscher Reformator<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Ein Regenbogen unter dem Wasserfall Skógafoss im Süden Islands<br />

Ich war …<br />

TITEL: JEREMY WOODHOUSE/GETTY IMAGES; FOTOS DIESE SEITE: JEREMY WALKER/GETTY IMAGES, PRIVAT, SABINE BRAUN, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />

man kann ihn in diesen Tagen ja kaum abwarten, den Frühling. Die Krokusse, die ersten<br />

Botschafter, sprießen mit ihren farbenfrohen Blüten schon überall aus dem Rasen. Und<br />

erfreulicherweise lässt sich auch die Sonne endlich mal wieder bis nach 16 Uhr blicken. Nur<br />

mit den Temperaturen hapert es vielerorts noch ein wenig. Das ließe sich mit einer kleinen<br />

Auszeit in südlicheren Gefilden natürlich spielend leicht ändern. Im sonnenverwöhnten<br />

Italien zum Beispiel ist es bereits deutlich wärmer, besonders ganz im Süden auf Sizilien<br />

(S. 34), wo der Frühling sogar die schönste Zeit zum Wandern ist – bevor die Sommerhitze<br />

Einzug hält. Ganz auf Nummer sicher, weil nah am Äquator, gehen Sie auf Sri Lanka (S. 24).<br />

Im Südwesten des Inselstaates erwartet Sie jetzt die schönste Reisezeit – ideal, um die kulturellen<br />

Schätze zu entdecken – bevor der Monsun kommt.<br />

Noch eine Spur kälter (und dunkler) als bei uns dürfte es jetzt hingegen auf Island sein.<br />

Was aber überhaupt nicht stört, denn die nordische Atlantikinsel ist dank Polarlichtern im<br />

Winter, sonniger Nächte im Sommer und ihrer überaus sympathischen Bewohnern ohnehin<br />

das ganz Jahr über ein lohnendes Reiseziel. Unsere Titelgeschichte (S. 14) erzählt davon.<br />

„Rauf auf den Bock“ lautet wiederum das Motto unserer Geschichte über die schönsten Motorradtouren<br />

(S. 42) – Bikern kribbelt es zum Winterende ja bekanntlich ganz besonders in den<br />

Fingern. Womit sich der Kreis schließt und wir wieder in der Heimat wären. In diesem Sinne:<br />

Gute Reisen,<br />

Ihre Redaktion <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

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Schreiben Sie uns: redaktion@adac-urlaub.net<br />

Multimedia: Entdecken Sie zusätzliche spannende Inhalte der „<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong>“!<br />

Mit der kostenlosen App Layar für Smartphone oder Tablet scannen Sie einfach die<br />

markierten Heftseiten und sehen Bilder, Videos und vieles mehr. Infos auf Seite 10.<br />

S. 6–7, Postkarte Ihre tollsten <strong>Urlaub</strong>sfotos; S. 14–15, Island „Feuer im Herzen“;<br />

S. 22–23, 5-mal Washington D.C. „Mein Washington“; S. 24–25, Sri Lanka<br />

„Die smaragdgrüne Insel“; S. 32–33, Mein Land: Frankreich „Wie das Land, so der<br />

Mensch“; S. 34–35, Sizilien „Im Schatten des Ätna“; S. 40–41, Ratgeber 1, 2 oder 3?;<br />

S. 42–43, Motorradtouren „Biker-Runde in Bayern“<br />

Christine Dohler<br />

Journalistin<br />

… in Island<br />

Für unsere Reiseautorin ist das<br />

nordische Land eine zweite<br />

Heimat. Besonders die Vulkane<br />

haben es ihr angetan. Seite 14<br />

Harald Braun,<br />

Journalist &<br />

Weltreisender<br />

… auf Sizilien<br />

Wandern und das Dolce Vita<br />

genießen: Diese reizvolle Liaison<br />

beglückte Herrn Braun auf<br />

Italiens Sonneninsel. Seite 34<br />

Hans-Jürgen<br />

Gündra<br />

Reiseverkehrskaufmann,<br />

<strong>ADAC</strong><br />

… im Bike-Fieber<br />

Die Landschaft riechen, entspannt<br />

durch Kurven und über<br />

Hügel bollern – für Gündra im<br />

Frühjahr eine Wonne. Seite 42<br />

2/<strong>2018</strong> 3


Inhalt<br />

2/<strong>2018</strong><br />

14 Island<br />

Bewegende <strong>Urlaub</strong>smomente<br />

Entdecken Sie viele Ideen für Ihren <strong>Urlaub</strong> in unseren <strong>ADAC</strong> Reisen Katalogen „Europas Mitte“ und „Europas Süden“ <strong>2018</strong>, z. B.<br />

DEUTSCHLAND · OSTSEE, TRAVEMÜNDE<br />

a-ja Travemünde. Das Resort. 7777<br />

Modernes und unvergleichliches SPA- und Erlebnis-Resort,<br />

welches im Juli <strong>2018</strong> eröffnet, in Bestlage im Ostseeheilbad<br />

Travemünde. Meerblick aus allen Zimmern. 2 Nächte inkl. Frühstück,<br />

Day Spa-Nutzung<br />

Pro Person im DZ ab € 122<br />

ITALIEN · KALABRIEN, CAPO VATICANO<br />

Hotel Villaggio Costa degli Dei 7777<br />

Im Stil eines kalabresischen Dorfes errichtete, bei Familien beliebte<br />

Ferienanlage, in einer gepflegten, mediterranen Gartenanlage.<br />

7 Nächte „All inclusive“<br />

Pro Person im DZ ab € 364<br />

Bei Buchung inklusive<br />

q <strong>ADAC</strong> Plus-Mitgliedschaft erhalten<br />

q Kostenfreier Premio PKW-<strong>Urlaub</strong>s-Check<br />

q Umfangreiches Info- und Kartenmaterial<br />

q CEWE FOTOBUCH Gutschein<br />

Weitere Informationen und Buchung in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro und auf www.adacreisen.de<br />

ITALIEN · AUTOTOUR<br />

Antike und Gegenwart – Sizilien<br />

Diese individuelle Autotour führt zu den berühmten Sehenswürdig<br />

keiten der größten Mittelmeerinsel. Ebenso erwartet Sie ein<br />

Erholungsurlaub in Taormina Mare. Rundreise von Catania nach<br />

Taormina Mare, 14 Nächte inkl. Halbpension<br />

Pro Person im DZ ab € 988<br />

SCHWEIZ · ZUGREISE<br />

Swiss Premium Tour<br />

Die Zugreise für Naturliebhaber. Rundreise von Luzern nach St. Moritz,<br />

6 Nächte inkl. Frühstück, zahlreichen Bahnfahrten wie z.B. Glacier<br />

Express, Ausflüge auf das Jungfraujoch und Gornergrat<br />

Pro Person im DZ ab € 1.241<br />

Mit Sicherheit<br />

mehr vom <strong>Urlaub</strong><br />

<strong>ADAC</strong> Reisen · Veranstalter: DER Touristik Deutschland GmbH · 60424 Frankfurt · AN-2098/18<br />

FOTOS: THEERAYOOT TAPINA/GETTY IMAGES, PAUL KENNEDY/GETTY IMAGES, SALVATORE MESSINA/<br />

ISTOCKPHOTO, ANNA_OM/ISTOCKPHOTO, MEINZAHN/ISTOCKPHOTO<br />

24 Sri Lanka 34 Sizilien 42 Motorradtouren<br />

Inspiration Tipps Digital<br />

6 Postkarte aus Holland<br />

Tulpenzauber bei unseren Nachbarn<br />

8 Panorama<br />

Neuigkeiten aus aller Welt<br />

14 Magisches Island<br />

Über Vulkane, Elfenbeauftragte, heiße<br />

Bäder und Softeis – mehr geht nicht<br />

22 Fünf Mal ... Washington<br />

Sieh mal an. Was die US-Hauptstadt außer<br />

dem weißen Haus noch so zu bieten hat<br />

24 Auf Zeitreise in Sri Lanka<br />

Eine Tour in das kulturelle Herz und in die<br />

koloniale Vergangenheit des Inselstaates<br />

34 Sizilien<br />

Der Frühling ist da, zumindest auf Sizilien.<br />

Wir wandern und genießen – herrlich<br />

42 Motorradtouren<br />

Ein erster Ausritt gefällig? Auf diesen<br />

Strecken drehen Sie gerne am Gasgriff<br />

32 Mein Land: Frankreich<br />

<strong>ADAC</strong> Reise-Experten stellen ihre<br />

Lieblingsziele vor<br />

40 Ratgeber Outdoor<br />

<strong>ADAC</strong> Reise-Experten informieren. In<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong>: Tipps zum Wandern etc.<br />

48 Mein Reisebüro<br />

Ihr Kontakt zu allen <strong>ADAC</strong> Reisebüros<br />

in Ihrer Umgebung<br />

49 Impressum<br />

50 Vorschau<br />

Das bringt die nächste <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

22<br />

Washington D.C.<br />

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Bilder, Karten,<br />

Kontakte und<br />

Videos: Mit <strong>ADAC</strong><br />

<strong>Urlaub</strong> und der<br />

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auf Seite 10. Des Weiteren<br />

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2/<strong>2018</strong> 5


Postkarte<br />

Niederlande<br />

Danke für die Blumen!<br />

Jedes Jahr im Frühling treiben es die Holländer ziemlich bunt.<br />

Dann verwandeln Millionen sprießender Blumenzwiebeln ihre<br />

Felder in knallbunte Blütenteppiche. Ein bisschen verrückt<br />

waren unsere Nachbarn in dieser Hinsicht schon immer. So gilt<br />

die legendäre Tulpenmanie im 17. Jahrhundert als erste Spekulationsblase<br />

der Wirtschaftsgeschichte. Für drei der edelsten<br />

Zwiebeln wurden 1637 irrwitzige 30.000 Gulden geboten – die<br />

teuersten Häuser in einer Amsterdamer Gracht kosteten seinerzeit<br />

10.000 Gulden. Wie dem auch sei, wer die volle Blütenpracht<br />

erleben will, besucht vom 22.3. bis 13.5. <strong>2018</strong> den<br />

berühmten Keukenhof. Über sieben Millionen Zwiebelblumen,<br />

darunter Narzissen, Hyazinthen und über 800 Tulpensorten, verwandeln<br />

den Park mit wechselnden Blumenshows in eine Sinfonie<br />

aus Farben und Düften. Was wahrlich spektakulär aussieht.<br />

Schicken Sie uns Ihr schönstes <strong>Urlaub</strong>sfoto an:<br />

postkarte@adac-urlaub.net<br />

Ein Meer aus Farben<br />

Im Frühjahr blüht Holland auf<br />

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FOTO: JACOBH/GETTY IMAGES<br />

6 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 7


Panorama Regional<br />

Meldungen Panorama<br />

Sunshine State<br />

Der Name ist Programm, denn der<br />

Bundesstaat im Südosten der USA<br />

lockt ganzjährig mit warmem Klima<br />

und traumhaften Stränden<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Panorama<br />

Reisetipps präsentiert von Ihrem <strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />

Australien<br />

Wander-Abenteuer<br />

Australiens Bundesstaat Victoria begeistert bereits mit legendären Hiking-Trails<br />

wie dem Great Ocean Walk zu den Zwölf Aposteln. Derzeit entsteht im Grampians-<br />

Nationalpark ein weiteres Outdoor-Highlight: Der Grampians Peak Trail soll auf<br />

144 Kilometern in 13 Tagesetappen durch die eindrucksvolle Natur- und Kulturlandschaft<br />

des Sandsteingebirges führen. Wanderer erwarten jahrtausendealte<br />

Felsmalereien der Aborigines, Eukalyptuswälder und schroffe Bergplateaus mit<br />

grandioser Aussicht. Und natürliche jede Menge Kängurus, Wallabys und Koalas.<br />

Erste Etappen sind bereits eröffnet. www.visitgrampians.com.au<br />

Florida<br />

<strong>Urlaub</strong>svielfalt zwischen<br />

Golfküste und Atlantik<br />

In Florida gibt es für jeden Geschmack etwas. Sonnenhungrige<br />

finden hier unzählige empfehlenswerte Strände.<br />

Als schönster gilt bei vielen Einheimischen der vier<br />

Kilometer lange Clearwater Beach in der Nähe<br />

von Tampa. Der puderzuckerfeine Sand und das<br />

türkisblaue Wasser sind ein Wirklichkeit gewordener<br />

Traum. Auch für Abwechslung ist gesorgt: Tagsüber<br />

locken Bootstouren, Angeltrips und Parasailing-Abenteuer,<br />

abends treffen sich Bands, Artisten, Zauberer und<br />

Kunsthandwerker am Pier 60. Noch mehr Strand und<br />

türkisblaues Meer gibt es auf den Florida Keys, dem<br />

südlichsten Punkt der USA. Besonders beeindruckt Key<br />

West mit seiner tropischen Vegetation und den vielen<br />

viktorianischen Villen.<br />

Aber Florida bietet noch viel mehr als Strandleben.<br />

Eine einzigartige Naturlandschaft eröffnet sich dem<br />

Besucher im Everglades-Nationalpark: In dem Labyrinth<br />

aus Wasserarmen und Sümpfen lebt eine beeindruckende<br />

Tierwelt aus Alligatoren, Raubkatzen und seltenen Vogelarten.<br />

Noch mehr staunende Gesichter gibt es in Cape<br />

Canaveral, wo Reisende im Kennedy Space Center das<br />

Raumfahrtzentrum der NASA und die Originalraumfähre<br />

Atlantis aus nächster Nähe bewundern können.<br />

Und schließlich Miami. Die hippe Metropole am<br />

Atlantik löst nicht umsonst eine beständige Anziehungskraft<br />

für Besucher und Einheimische aus: Luxuriöse<br />

Tierische<br />

Begegnungen<br />

Auf einer Tour<br />

durch den Everglades-Nationalpark<br />

lassen<br />

sich sowohl<br />

Alligatoren als<br />

auch Krokodile<br />

beobachten<br />

Kontaktieren<br />

Sie uns, wir<br />

beraten Sie<br />

gern. Alle<br />

Reisebüros<br />

finden Sie<br />

auf Seite 49<br />

Hotels im Art-déco-Stil, avantgardistische Museen und<br />

Badevergnügen am legendären lebhaften South Beach.<br />

Gleich dahinter lockt die berühmteste Flaniermeile<br />

Floridas: der Ocean Drive mit seinen unzähligen<br />

Bars, Restaurants und Geschäften.<br />

Experten-Tipp<br />

Von Dana Lockenvitz aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />

in <strong>Berlin</strong>-Mitte, Tel.: (0 30) 20 39 37 50,<br />

E-Mail: dana.lockenvitz@bbr.adac.de<br />

Mir haben in Florida besonders die Themenparks rund<br />

um Orlando gefallen. Die Universal Studios Florida und<br />

Universal’s Islands of Adventure bieten eine unglaubliche<br />

Vielzahl an Attraktionen. Hier können Sie Abenteuer an<br />

der Seite von Shrek erleben, sich als Spiderman durch<br />

die Häuserschluchten hangeln oder zwischen die Fronten<br />

der Transformer und der Deceptions geraten. Und das<br />

Highlight für Harry-Potter-Fans ist ein Flug hoch über den<br />

Dächern von Hogwarts. Auch das kulinarische Angebot ist<br />

in beiden Themenparks mehr als aufregend. Gerade in der<br />

Hauptsaison unbedingt Karten im Vorfeld online bestellen.<br />

So umgeht man lange Warteschlangen.<br />

FOTOS: VENTDUSUD/ISTOCKPHOTO, REPTILES4ALL/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V.<br />

<strong>ADAC</strong><br />

Reisemagazin<br />

Israel<br />

Das religiöse<br />

Treiben um die<br />

Klagemauer<br />

und die al-<br />

Aqsa-Moschee<br />

in Jerusalem,<br />

das pulsierende<br />

Nachtleben von<br />

Tel Aviv oder<br />

die neue Heimat<br />

für ehemalige<br />

russische<br />

Kampf-Delfine<br />

im Badeort<br />

Eilat – das sind<br />

nur einige der<br />

spannenden<br />

Reportagen im<br />

neuen <strong>ADAC</strong><br />

Reisemagazin<br />

„Israel – das<br />

hochgelobte<br />

Land“. 148<br />

Seiten, 8,95 €.<br />

150000<br />

Quadratkilometer groß ist der neue Marine-<br />

Nationalpark, der um Mexikos Revillagigedo-<br />

Inseln entsteht – das größte Schutzgebiet<br />

Nordamerikas. Wegen<br />

seiner einzigartigen<br />

Flora und Fauna wird der<br />

Pazifik-Archipel auch „Klein<br />

Galapagos“ genannt.<br />

New York<br />

Sterne gucken in neuer<br />

Dimension<br />

New-York-Besucher können<br />

sich mal wieder auf<br />

eine neue Attraktion freuen:<br />

Das Jennifer Chalsty<br />

Planetarium soll mit einem<br />

Kuppeldurchmesser von<br />

27 Metern das größte der<br />

westlichen Welt sein. Besucher<br />

können hier durch<br />

ferne Galaxien fliegen,<br />

Asteroiden-Felder durchkreuzen<br />

und die Oberfläche<br />

von Planeten bestaunen.<br />

Das Planetarium befindet<br />

sich im Liberty Science<br />

Center in Jersey City bei New<br />

York. Infos und Öffnungszeiten<br />

unter www.lsc.org<br />

IN KÜRZE<br />

Neues Römisches<br />

Museum in Nîmes<br />

Die südfranzösische Stadt ist<br />

UNESCO-Welterbekandidat und<br />

beeindruckt mit zahlreichen<br />

antiken Bauten. In die römische<br />

Geschichte von Nîmes können Sie<br />

ab Juni im faszinierenden Musée<br />

de la Romanité eintauchen. www.<br />

museeromanite.com<br />

Russland<br />

Erleichterte Einreise<br />

zur Fußball-WM<br />

Russland hat die Einreisebestimmungen<br />

zur diesjährigen<br />

Fußballweltmeisterschaft (14.6.<br />

bis 15.7.) gelockert. Wer ein WM-<br />

Ticket für das Turnier erwirbt, muss<br />

zugleich eine sogenannte Fan-ID<br />

beantragen, die zur visafreien<br />

Ein- und Ausreise zwischen dem<br />

Zeitraum vom 14. Juni bis 15. Juli<br />

<strong>2018</strong> berechtigt. Eine mehrfache Einund<br />

Ausreise ist möglich. In vielen<br />

Spielorten, darunter Moskau und<br />

St. Petersburg, müssen sich Reisende<br />

jedoch binnen 24 Stunden<br />

registrieren lassen, sofern sie<br />

nicht in einem Hotel übernachten.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

8 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 9


Panorama Meldungen<br />

Meldungen Panorama<br />

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Nutzen Sie die kostenlose<br />

App „Layar“, um mithilfe<br />

von Smartphone oder Tablet<br />

das Magazin zu überraschend<br />

neuem Leben zu<br />

erwecken. Auf Ihrem Bildschirm<br />

erscheinen Videos,<br />

Karten, Bildergalerien, Kontaktdaten<br />

und viele weitere interaktive<br />

Inhalte. Viel Spaß!<br />

1. App herunterladen<br />

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Schottland<br />

Roadtrip in den Highlands<br />

Die schottischen Highlands sind eine faszinierende Region mit rauen<br />

Hochebenen und kargen Munros – Schottlands Berge über 914 Meter<br />

–, tiefschwarzen Seen, Hochmooren, Wäldern und viel Kultur. Die<br />

neue „Snow Roads Scenic Route“ führt auf 145 Kilometern durch die<br />

atemberaubende Landschaft des Cairngorms-Nationalparks. Unterwegs<br />

gibt es neben der Schönheit der Natur zahlreiche Burgen, Schlösser und<br />

Whisky-Brennereien zu besichtigen, etwa Balmoral Castle oder die<br />

Royal Lochnagar Distillery. Startpunkt der Auto-Panoramaroute ist<br />

Blairgowrie im Süden, Ziel das Örtchen Tomintoul im Norden.<br />

Italien<br />

für<br />

Gourmets:<br />

Italiens Küche<br />

ist eine Gaumenfreude.<br />

Genießen kann<br />

man sie jetzt<br />

in der Fico<br />

Eataly World in<br />

Bologna, einer<br />

Art Kulinarik-<br />

Themenpark für<br />

Feinschmecker.<br />

Man kann in<br />

45 Restaurants<br />

schlemmen,<br />

Kurse belegen,<br />

bei der Käseherstellung<br />

zusehen etc.<br />

www.eataly<br />

world.it<br />

24 000<br />

Kilometer lang ist Kanadas<br />

Great Trail. Der längste<br />

Freizeitpfad der Welt<br />

führt durch alle Provinzen<br />

und Territorien.<br />

Deutschland<br />

Mecklenburg<br />

rüstet auf<br />

Mecklenburg-Vorpommern bietet neue Attraktionen. Neben<br />

der Radroute der Romantik und dem geplanten Radweg zum<br />

Königsstuhl, eröffnet <strong>2018</strong> u. a. das Polarium im Rostocker<br />

Zoo und die Galileo-Wissenswelt auf Rügen. Alles Neue<br />

erfahren Sie auch auf der Tourismusmesse ITB in <strong>Berlin</strong><br />

(7.–11.3.), auf der MV das diesjährige Partnerland ist.<br />

IN KÜRZE<br />

Pauschalreise<br />

Griechenland<br />

deutlich im<br />

Aufwind<br />

Gute Nachricht<br />

für die Hellenen:<br />

Griechenland ist der Gewinner des<br />

vergangenen Reisejahres. Nach<br />

zweistelligen Wachstumsraten in<br />

2016 konnte das Mittelmeerland<br />

auch 2017 wieder kräftig zulegen<br />

und ist mittlerweile zum zweitstärksten<br />

Pauschalreiseziel im Ausland<br />

hinter Spanien aufgestiegen. Damit<br />

überholte das Land die Türkei. Das<br />

teilte der Deutsche Reiseverband,<br />

DRV, mit. Neben Marokko liegen<br />

auch die arabischen Länder Ägypten<br />

und Tunesien nach einer Durststrecke<br />

wieder deutlich höher in der<br />

Gunst der <strong>Urlaub</strong>er. Beliebteste<br />

Ziele in Spanien sind nach wie vor<br />

die Balearen und Kanaren.<br />

2. Aktivieren<br />

Öffnen Sie die „Layar“-App und<br />

drücken Sie auf „Scannen“.<br />

3. Scannen & Los<br />

Scannen Sie mithilfe von Smartphone<br />

oder Tablet die gesamte<br />

Heftseite und die virtuelle Reise<br />

beginnt! Einmal abgerufen, können<br />

Sie die Inhalte anschauen, wo und<br />

wann immer Sie möchten.<br />

Palau<br />

Sauberes Versprechen<br />

„Ich gelobe als euer Gast, dass ich eure schöne Insel schütze und erhalte“ – dieses<br />

Palau-Gelöbnis müssen künftig Besucher des Südsee-Staates bei der Einreise<br />

unterzeichnen. Die Touristen schwören damit, höflich aufzutreten und die Umwelt<br />

der von kristallklarem Wasser und Korallenriffen umgebenen Inseln vorsichtig<br />

zu erkunden. Hintergrund: Die Insulaner empört es zunehmend, dass Gäste – die<br />

meisten kommen aus China – auf Riffen herumtrampeln, Selfies auf Schildkröten<br />

machen und ihren Müll hinterlassen.<br />

10 2/<strong>2018</strong>


Panorama Meldungen<br />

NEUE ZIELE AUF<br />

Sonniges Portugal<br />

Portugal, das ist mehr als nur die<br />

Algarve mit ihren orange leuchtenden<br />

Steilküsten. Auch die traumhafte<br />

Blumeninsel Madeira und<br />

der Atlantik-Archipel der Azoren<br />

sind faszinierende Ferienziele. Wir<br />

stellen die schönsten Regionen<br />

des südeuropäischen Landes vor.<br />

Romantisches Porto<br />

Willkommen in der Heimat des<br />

Portweins! Erleben Sie den morbiden<br />

Charme in den verwinkelten Gassen<br />

der Altstadt Ribeira und unternehmen<br />

Sie einen Bootsausflug in die malerischen<br />

Weinberge des Duoro-Tals.<br />

Die portugiesische Hafenstadt<br />

Porto ist ein bezauberndes Ziel für<br />

eine Städtereise.<br />

Traumziel Dominikanische<br />

Republik<br />

Tauchen Sie ein in die tropische<br />

Schönheit der vielseitigen <strong>Urlaub</strong>sinsel<br />

zwischen Karibik und Atlantik.<br />

Neben den beliebten Ferienzielen Punta<br />

Cana und Puerto Plata präsentieren<br />

wir Ihnen das koloniale Santo Domingo<br />

sowie viele Tipps von Touren zu Wasserfällen<br />

bis zur Walbeobachtung.<br />

Bulgariens Badeorte<br />

Kurze Flugzeiten, tolle Strände und<br />

Hotels mit erstklassigem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

– das zeichnet Bulgariens<br />

quirlige Badeorte am Schwarzen<br />

Meer aus. Am Sonnenstrand und<br />

am Goldstrand fühlen sich sowohl<br />

Familien als auch Nachtschwärmer<br />

wohl. Und in der Umgebung reizen<br />

zahlreiche Ausflugsziele wie die<br />

UNESCO-Welterbe-Stadt Nessebar.<br />

Thüringen<br />

Natur und Kultur<br />

virtuell erleben<br />

Thüringen-Besucher können das vielfältige Bundesland ab sofort<br />

auf besondere Weise erleben. In der Touristen-Information auf<br />

dem Willy-Brandt-Platz in Erfurt hat kürzlich die virtuelle Erlebniswelt<br />

„360 Grad – Thüringen<br />

digital entdecken“<br />

ihre Pforten geöffnet. Ein<br />

interaktives Thüringen-<br />

Modell mit Roboter-Guide,<br />

Thementouren und einem<br />

VR-Kino präsentiert Natur,<br />

Kultur, Geschichte, Wissenschaft<br />

und Leben in einer<br />

eindrucksvollen Komposition<br />

aus Klang, Raum und<br />

Bild. www.thueringenentdecken.de<br />

Frankreich<br />

Gute Nacht, Isegrim<br />

Eine Nacht unter Wölfen verbringen<br />

– was manch einen gruselt, kann man<br />

ab <strong>März</strong> im Tierpark Sainte-Croix im<br />

ostfranzösischen Naturpark von<br />

Lothringen erleben. Die fünf Holzhäuser<br />

der Wolfssiedlung fügen sich<br />

hier unauffällig in den Wald ein, in<br />

dem ein Rudel Polarwölfe lebt. Die<br />

Gäste sind nur durch eine Glasscheibe<br />

von den anmutigen Räubern getrennt<br />

und haben einen unvergleichlichen<br />

Blick auf die Tiere. Der Tierpark liegt<br />

in Rhodes, gut eine Autostunde von<br />

der deutschen Grenze entfernt.<br />

www.parcsaintecroix.com<br />

8 km<br />

lang ist der erste rauchfreie<br />

Strand Italiens im Badeort<br />

Bibione an der oberen Adria. Gelten<br />

soll das Qualmverbot bereits <strong>2018</strong>.<br />

Für Raucher wird es gesonderte Bereiche geben.<br />

Mit Gas<br />

auf Mit-<br />

telmeer-<br />

Kreuzfahrt<br />

Langsam wird’s<br />

grün: Nach<br />

erfolgreichen<br />

Tests nimmt<br />

AIDA Cruises<br />

schrittweise<br />

die Versorgung<br />

der AIDAperla<br />

mit emissionsarmem<br />

Flüssigerdgas<br />

(LNG) während<br />

der Liegezeit<br />

in den Häfen<br />

von Barcelona,<br />

Marseille und<br />

Civitavecchia<br />

auf. Palma de<br />

Mallorca soll<br />

folgen.<br />

FOTOS: BERNDC/ISTOCKPHOTO, DAVID SZABO/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> VERLAG, ESA/HUBBLE, MALERAPASO/ISTOCKPHOTO, DIRSCHL.COM/ISTOCKPHOTO, IGORR1/ISTOCKPHOTO, DOTHOW/ISTOCKPHOTO, OSSIRIDIAN/ISTOCKPHOTO, TITOONZ/<br />

ISTOCKPHOTO, ALESSANDRO0770/ISTOCKPHOTO, SEANPAVONEPHOTO/ISTOCKPHOTO, DOMINIK SAURE/THÜRINGER TOURISMUS GMBH, AIDA CRUISES, PRETO_PEROLA/ISTOCKPHOTO, JIMKRUGER/ISTOCKPHOTO, ILAN SHACHAM/GETTY IMAGES<br />

Dominikanische Republik<br />

Neue Luxus-Hotels in<br />

Punta Cana<br />

Luxuriöse Hotels gibt es in der beliebten Ferienregion Punta Cana bereits einige. Jetzt<br />

kommen weitere 5-Sterne-Resorts hinzu: Das Ocean El Faro der spanischen Hotelkette<br />

H10 soll u. a. über einen großen Erwachsenenbereich sowie Swim-up- und Rooftop-<br />

Suiten verfügen; das ebenfalls spanische Lopesan Costa Bavaro über einen Boulevard<br />

mit Geschäften, ein Amphitheater und ein Casino. Die Eröffnung ist <strong>2018</strong>/2019 geplant.<br />

Israel<br />

Per Mountainbike durch die Wüste<br />

Einmal quer durch das Gelobte Land – der neue Israel Bike Trail dürfte eine sportliche Herausforderung<br />

für jeden Mountainbiker sein. Auf rund 1000 Kilometern führt der Radwanderweg in 27<br />

Etappen von Eilat am Roten Meer bis zum Berg Hermon im Norden Israels. Karge Wüstenlandschaften,<br />

die heiligen Stätten in Jerusalem, das Tote Meer oder das coole Tel Aviv liegen auf der<br />

Strecke, von der jetzt die ersten 300 Kilometer zwischen Eilat und Mitzpe Ramon zum Radfahren<br />

freigegeben wurden. Die Teilstrecken lassen sich in sechs bis acht Stunden bewältigen. Auf der<br />

neuen Website kann man die Tour bequem online planen: www.ibt.org.il/en<br />

12 2/<strong>2018</strong>


Island Inspiration<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

Warum wollen plötzlich alle<br />

nach Island? Autorin Christine<br />

Dohler reist seit Jahren auf<br />

die ferne Insel im Nordatlantik<br />

und ist fasziniert von der<br />

magischen Landschaft und ihren<br />

sympathischen Bewohnern<br />

TEXT Christine Dohler<br />

Wasser marsch!<br />

Auf Island brodelt und tost es an<br />

allen Ecken. Etwa am namensgebenden<br />

Geysir oder am Berg<br />

Kirkjufell auf der Halbinsel<br />

Snæfellsnes (rechts)<br />

Heißkalte<br />

Liebe<br />

14 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 15


Inspiration Island<br />

hafte Weise verschwand. Vermutlich<br />

versteinerte sie in den Wänden oder<br />

zog sich einfach in die Tiefen der Erde<br />

zurück, als ob jemand den Stöpsel<br />

einer Badewanne gezogen hätte.<br />

Meine Liebe für Vulkane hat mich<br />

vor fünf Jahren das erste Mal auf die<br />

Insel geführt. Island ist eines der<br />

Länder mit der größten vulkanischen<br />

Aktivität der Welt, alle drei bis vier<br />

Jahre gibt es Ausbrüche. Die Erde<br />

Naturgewalt<br />

Der Vulkan<br />

Eyjafjallajökull<br />

brach zuletzt<br />

2010 aus. Seine<br />

Asche legte<br />

Europas Flugverkehr<br />

lahm<br />

Im Feuerberg<br />

Den Schlund<br />

des Thrihnukagigur-Vulkans<br />

können Touristen<br />

von innen<br />

bestaunen<br />

bebt täglich, was aber kaum spürbar<br />

ist. Das hängt mit der Lage auf dem<br />

Mittelatlantischen Rücken zusammen,<br />

wo sich die eurasische und die<br />

nordamerikanische Erdplatte auseinanderbewegen<br />

– und sich wahrhaftig<br />

die Erdkruste auftut. Genau darüber<br />

befindet sich der Thrihnukagigur,<br />

gut 20 Kilometer von der Hauptstadt<br />

Reykjavík entfernt. Weiter östlich<br />

liegen weitere aktive Vulkane, wie die<br />

nach geologischen Messungen längst<br />

überfällige Hekla. Und man erinnert<br />

sich: 2010 war der Ausbruch des<br />

Fimmvörðuháls-Rückens der Auftakt<br />

zur folgenden großen Eruption<br />

des Vulkans Eyjafjallajökull, dessen<br />

Aschewolke den Flugverkehr in<br />

Europa lahmlegte. Jetzt hat auch er<br />

Ruhe gegeben und man kann seine<br />

Krater Magni und Modi auf einer<br />

Wandertour erkunden. Sie schlummern<br />

friedlich wie zwei unscheinbare<br />

Steinmulden. Da muss man den<br />

Guide mehrfach fragen, wo denn die<br />

ganze Lava und Asche rauskam. Ein<br />

wenig stolz erzählt er, wie er neugierig<br />

mit seinem Jeep nah an<br />

den Ort im Süden der<br />

Insel heranfuhr, um<br />

mitzuerleben, wie<br />

sich die glühende<br />

Lava über das Land<br />

ergoss und Gesteinsbrocken<br />

durch die<br />

Luft wirbelten.<br />

Die Isländer lieben ihr brodelndes<br />

und zugleich eisiges Eiland<br />

voller heißer Quellen, Vulkane und<br />

mächtiger Gletscher. Sie haben sich<br />

auf die Extreme ihres Landes eingestellt.<br />

Mittlerweile komme ich jedes<br />

Jahr hierher, nicht nur wegen der<br />

Vulkane. Ich verbringe ein paar Tage<br />

in der Hauptstadt und reise dann am<br />

liebsten mit dem Leihwagen in die<br />

Westfjorde. Ein wildes Paradies mit<br />

unberührten Stränden, dramatischen<br />

Fjorden und monströsen Wasserfällen<br />

im äußersten Nordwesten. Jeder<br />

Roadtrip im Zick-Zack-Kurs durch<br />

die Landzungen birgt neue Traumpanoramen,<br />

und nach jeder Kurve<br />

sagt man sich: So eine besondere<br />

Landschaft habe ich noch nie gesehen.<br />

Manche Dörfer erreicht man<br />

hier nur per Boot, wie das winzige<br />

Hesteyri im Naturreservat Hornstrandir.<br />

Hier kann man beim Wandern<br />

Polarfüchse beobachten und Wale auf<br />

Kanutouren in den Fjorden.<br />

Sonnenschein um Mitternacht<br />

Ich werde oft gefragt, wie man denn<br />

den Sommer auf Island bei Regen<br />

verbringen kann und im Winter bei<br />

Dunkelheit und Schnee. Dabei habe<br />

ich im Juni immer Sonne gehabt und<br />

im Winter die wunderschönen Farbspiele<br />

der Polarlichter am Himmel.<br />

Meine isländischen Freunde wird<br />

man sowieso nie jammern hören.<br />

„Im Winter freuen wir uns über<br />

den Schnee zum Skifahren. Und wir<br />

machen es uns zu Hause gemütlich,<br />

lesen, stricken, schreiben Bücher und<br />

musizieren“, sagt meine isländische<br />

Freundin Kamilla, die in Reykjavík<br />

lebt. „Hier strahlt einen Moment<br />

die Sonne und eine Weile später zieht<br />

ein Sturm auf. Alles kann friedlich erscheinen<br />

– und dann geht ein Vulkan<br />

Achtung, Elfen<br />

Offizielle Verkehrsschilder<br />

warnen vor<br />

den Naturgeistern<br />

– sympathisch<br />

Stockfisch<br />

Um Fisch haltbar<br />

zu machen,<br />

wird er über<br />

Wochen an der<br />

Luft getrocknet<br />

Es herrscht vollkommene<br />

Stille hier unten, obwohl<br />

rund zwanzig andere Touristen<br />

alles erkunden: Sie<br />

berühren andächtig die<br />

rostbraun gefärbten Felswände, stolpern<br />

über Steine und schauen weit<br />

nach oben zur Öffnung des Kraters.<br />

Ja, wir alle stehen in einem Vulkan!<br />

In dieser Magmakammer blubberte<br />

einst unvorstellbar heiße Lava und<br />

polterten Steine in die Luft, und jetzt<br />

ist es ruhig. Ich frage unseren Guide:<br />

„Schweigen die Menschen immer auf<br />

der Tour?“ Er antwortet knapp: „Ja,<br />

denn was gibt es auch im Inneren<br />

eines Vulkans zu sagen?“<br />

Der ruhende Thrihnukagigur-<br />

Vulkan ist ein atemberaubendes<br />

Naturphänomen. Sein letzter Ausbruch<br />

liegt über 4000 Jahre zurück,<br />

es gibt keine Anzeichen dafür, dass<br />

er in naher Zukunft wieder explodieren<br />

könnte. Per Seilaufzug gelangten<br />

wir 120 Meter tief in seine Magmakammer.<br />

Der Vulkan ist eine seltene<br />

Attraktion, da die Magma auf rätselin<br />

die Luft. Wir lieben unser wildes<br />

Leben“, meint ihre Freundin Krista.<br />

Ich fühle mich immer wie zu<br />

Hause, wenn ich die Hauptstadt namens<br />

„Rauchbucht“ schon beim Anflug<br />

erblicke, wie sie sich unten links<br />

in die Ecke des Landes klemmt. Auf<br />

dem Weg vom Flughafen ins Zentrum<br />

steigt der Schwefelgeruch der<br />

dampfenden Quellen in die Nase, die<br />

mit Moos überzogenen Lavabrocken<br />

gibt es nur hier. Die Uhr zeigt Mitternacht,<br />

doch die Sonne scheint noch.<br />

Ich genieße es, dass es im Juni und Juli<br />

kaum dunkel wird, es bleiben so viele<br />

helle Stunden, um die Insel zu erkunden<br />

und in das Stadtleben einzutauchen.<br />

Im Sommer schläft man kaum,<br />

im Winter wird alles nachgeholt.<br />

Auf einen Quadratkilometer<br />

kommen in Island 3,1 Einwohner,<br />

in Deutschland sind es 229. Über<br />

60 Prozent der Isländer leben in der<br />

Region Reykjavík, die nicht viel<br />

mehr als 200.000 Einwohner hat, aber<br />

dafür eine unglaubliche Vielzahl an<br />

Kulturevents, modernen Cafés und<br />

Angebote<br />

Rund um Island<br />

Ringstraße und Snæfellsnes<br />

Erleben Sie die faszinierende Vielfalt von<br />

Island auf einer 9-tägigen Rundreise entlang<br />

der Ringstraße und auf der wunderschönen<br />

Halbinsel Snæfellsnes. Nach einer Nacht in<br />

der quirligen Hauptstadt Reykjavík starten<br />

Sie gen Norden, wo Sie die spektakulären<br />

Wasserfälle Hraunfossar bewundern, bevor<br />

es in den Fischerort Arnarstapi am Fuße<br />

des vergletscherten Stratovulkans Snæfellsjökull<br />

geht. Hier finden Sie Zeit zum<br />

Wandern entlang der Klippen. Im Norden<br />

Islands stehen dann die bizarren Lavaformationen<br />

und blubbernden Schlammtöpfe<br />

am Mývatn-See und die Bucht vor Húsavík<br />

auf dem Reiseplan, wo sich vor der Küste<br />

unzählige Wale tummeln. Nach einem<br />

Abstecher zum gewaltigen Dettifoss im<br />

östlichen Hochland geht es über idyllische<br />

Fischerdörfer zu den Gletscherriesen<br />

der Südküste. Hier bewundern Sie die<br />

treibenden Eisberge im Gletschersee<br />

Jökulsárlón. Den Abschluss ihrer Reise<br />

durch das Land der Elfen und Trolle bildet<br />

der Golden Circle mit dem geologisch<br />

interessanten Thingvellir-Nationalpark,<br />

dem Geysir Strokkur und dem mächtigen<br />

Gullfoss-Wasserfall.<br />

ab 1085 € / p. P. inkl. 9 Übernachtungen<br />

mit Frühstück sowie Reiseführer<br />

und Roadatlas. Eigenanreise ohne Flüge;<br />

Mietwagen optional buchbar.<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

Weitere Angebote finden Sie unter<br />

16 2/<strong>2018</strong><br />

Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />

in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.


Inspiration Island<br />

Fantasy-Kulisse<br />

Islands Naturwunder<br />

liegen oft nah an<br />

der Straße. Wie der<br />

betörende Wasserfall<br />

Kvernufoss<br />

Experten-Tipp<br />

Andrea Bellmann aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in<br />

Dresden über Sehenswertes entlang der Ringstraße<br />

Auf der Ringstraße um Island lassen sich bereits viele<br />

Naturwunder der Insel erleben, etwa der Skógafoss-<br />

Wasserfall oder die treibenden Eisberge in der Gletscherlagune<br />

Jökulsárlón. Manchmal lohnt sich aber auch eine<br />

Abzweigung. Wer im Osten das Örtchen Bakkagerði in der<br />

Gemeinde Borgarfjörður ansteuert, erreicht eine malerische<br />

Bucht mit kleinem Hafen, bunten Häusern und einer<br />

Kirche. Der Sage nach befindet sich am nahen Berg Álfaborg<br />

die Residenz der Elfenkönigin und ihres Hofstaates.<br />

Im Sommer kann man hier Papageientaucher beobachten,<br />

die Bewohner grillen draußen – eine schöne Atmosphäre.<br />

Restaurants, Design-Shops, außergewöhnlichen<br />

Museen und Galerien<br />

sowie ein ausschweifendes Nachtleben<br />

– eine urbane Oase, die miniklein<br />

ist, aber in der man alles findet, was es<br />

nirgendwo sonst gibt. Weil die Isländer<br />

aus allem ihre Version machen.<br />

Überall kann man zu Fuß hinlaufen<br />

und sobald man etwas höher<br />

steht, schaut man auf das Meer und<br />

den Hafen. Die Stadt zu erkunden,<br />

ist eine Inspirationsquelle. Irgendwo<br />

gibt es immer ein Kneipen-Konzert<br />

oder eine spontane Kunstausstellung.<br />

Viele Isländer beschränken sich nicht<br />

nur auf eine Profession, sie leben sich<br />

auch künstlerisch aus. Im Verhältnis<br />

zur Einwohnerzahl hat das Land erstaunlich<br />

viele bekannte Musiker,<br />

wie etwa Björk, und eine Vielzahl an<br />

Bestsellerautoren hervorgebracht.<br />

Und obwohl das Eiland recht abgelegen<br />

ist, schwingt die Stadt am<br />

Puls der Zeit. Nicht zuletzt seit<br />

dem sympathischen Auftritt<br />

der Isländer bei der<br />

Fußball-WM wollen immer mehr Besucher<br />

die sprudelnden Geysire und<br />

den nordischen Charme des Landes<br />

erleben.<br />

Im Zentrum von Reykjavík sorgen<br />

noch einige der bunten, typisch<br />

skandinavischen Häuschen für Flair.<br />

Nicht wundern, wenn die Leute mit<br />

gesenktem Blick durch die Straßen<br />

eilen: Alle kennen sich, und nicht<br />

immer hat jeder Zeit, mit jedem zu<br />

quatschen. Schon bald ist man auch<br />

bekannt. Wenn man Einheimische<br />

kennenlernen möchte, geht man<br />

entweder Eis essen oder heiß baden.<br />

Eisdielen sind die einzigen Läden, die<br />

jeden Tag bis spät aufhaben, denn die<br />

Isländer lieben Softeis zu jeder Jahreszeit.<br />

Wer den freundlichen Einwohnern<br />

noch näher kommen<br />

mag, setzt sich am besten<br />

in einen Hot Pot. Überall<br />

in der Stadt gibt es<br />

die Schwimmbäder<br />

mit Thermalquelle.<br />

Durchfrieren<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Island:<br />

bit.ly/2DmSsTD<br />

„Island – Feuer im Herzen“:<br />

bit.ly/2DjLik7<br />

Robuste<br />

Sanftheit<br />

Islandpferde<br />

beherrschen<br />

die genetisch<br />

fixierte<br />

Gangart Tölt<br />

– die fehlende<br />

Sprungphase<br />

macht das<br />

Reiten bequem<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

wird man nie, weil überall Aufwärmung<br />

garantiert ist. Mehr als<br />

50 Prozent seiner Energie beziehen die<br />

Isländer aus Geothermie, sie beheizen<br />

damit im Winter sogar die Hauptstraßen,<br />

damit sie nicht einfrieren.<br />

Elfenbeauftragte gibt’s auch<br />

In den Outdoor-Pools dümpeln die<br />

Isländer schon morgens vor der Arbeit<br />

oder spätestens danach. Dabei<br />

wechseln sie von 40 Grad heißen Becken<br />

zu 10 Grad kalten Eiswannen hin<br />

und her, als wäre es kaum ein Unterschied.<br />

Als Neuling verzieht man<br />

noch das Gesicht, juchzt, schlottert<br />

und wird krebsrot. Aber die Einheimischen<br />

geben gern Tipps. „Halte die<br />

Zehen aus dem heißen Wasser, das<br />

kühlt!“ Die Schwimmbäder sind mehr<br />

als Wellness- oder Abhärtungsorte,<br />

sie sind sozialer Treffpunkt. Hier werden<br />

Geschäfte geschlossen, Klatsch<br />

ausgetauscht und geflirtet. Weil im<br />

Prinzip jeder jeden über ein paar<br />

Ecken kennt, checken Isländer erst<br />

mal ihren Verwandtschaftsgrad. Zum<br />

Glück gibt es Stammbäume, die bis in<br />

die Wikingerzeit zurückgehen.<br />

Island ist eines der außergewöhnlichsten<br />

Länder, weil es landschaftlich<br />

so viele Facetten bietet und skurrile<br />

Besonderheiten. So gibt es eine staatliche<br />

Elfenbeauftragte, die sicherstellt,<br />

dass die von ihnen bewohnten Regionen<br />

nicht bebaut werden. Meine<br />

Freunde zeigen mir wie selbstverständlich<br />

Parks, in denen die kleinen<br />

Wesen leben. Nur ihre Delikatessen<br />

werden sie bei mir nicht los, denn<br />

ich bin zum Glück Vegetarierin. Gekochter<br />

Schafskopf, in Molke eingelegte<br />

Hammelhoden oder stinkender,<br />

fermentierter Hai wären im Angebot.<br />

Dafür reite ich gern auf ihren eigenwilligen<br />

Islandpferden aus. Sie beherr-<br />

Badefreuden<br />

Um 40 Grad<br />

hat das Thermalwasser<br />

der<br />

Blauen Lagune<br />

Blickfang<br />

Das gläserne<br />

Harpa-Konzerthaus<br />

am Hafen<br />

von Reykjavík<br />

schen die zwei zusätzlichen Gangarten<br />

Tölt und Rennpass und stolpern so<br />

weniger über das steinige Gelände.<br />

Doch die Hauptattraktion des<br />

Landes bleibt die Natur. Viele Orte des<br />

dünn besiedelten, rauen Landes sind<br />

nicht bewohnbar und nur im Sommer<br />

zu bereisen, wie das Hochland.<br />

Die meisten Besucher reisen dann<br />

auf der Ringstraße um die Insel oder<br />

schwärmen von Reykjavík zu Tagestouren<br />

aus, denn in der Region gibt<br />

es bereits viele Attraktionen. Zu den<br />

eindrucksvollsten Panoramastrecken<br />

Europas gehört die Golden-Circle-<br />

Tour, auf der man den Nationalpark<br />

Thingvellir besichtigt. An diesem<br />

Ort und im Umfeld sieht man das<br />

Auseinanderdriften der Erdplatten<br />

an beeindruckenden Felsspalten und<br />

Rissen. Weiter die Geysire Strokkur<br />

und Geysir, der Namensgeber aller<br />

Arten von geothermalen Quellen, die<br />

regelmäßig Dampffontänen ablassen.<br />

Zudem berauscht man sich an einem<br />

der schönsten Wasserfälle des Landes:<br />

Gullfoss. 30 Meter stürzen sich<br />

hier die Wassermassen des Flusses<br />

Hvítá mit ohrenbetäubendem Lärm<br />

in die Tiefe. Nach so einem erlebnisreichen<br />

Tag entspannt ein Besuch in<br />

der Blauen Lagune, ein riesiges Thermal-Freiluftbad.<br />

Es ist so mineralhaltig,<br />

dass es blau-weiß schimmert.<br />

Magisch ist auch die Halbinsel<br />

Snæfellsnes, die auf dem Weg zu den<br />

Westfjorden liegt. Sie wird oft Miniatur-<br />

Island genannt, da man hier schon viel<br />

von der landschaftlichen Vielfalt der<br />

Insel erleben kann: zerklüftete Küsten<br />

und goldene Strände, Wasserfälle,<br />

heiße Quellen und den Vulkan Snaefellsjokull.<br />

Seine glitzernde Eismütze<br />

sieht man bei klarem Wetter schon<br />

von Reykjavík aus. Ich lasse mich ein<br />

Stück mit dem Snowmobil hochfahren<br />

und gehe zu Fuß weiter. Oben steht die<br />

Zeit still, es gibt nur noch die weiße<br />

Schneemasse. Kaum zu glauben, dass<br />

ich gestern noch in einer ehemaligen<br />

Glutkammer stand. Auf Island kann<br />

man eben alles haben: Eis und heiß.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

2/<strong>2018</strong> 19


Inspiration Island<br />

Island Inspiration<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Island – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Expertin Andrea Bellmann vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Dresden<br />

Anreise, Übernachten, Sehenswürdigkeiten & mehr<br />

Anreise<br />

Island ist das westlichste Land Europas<br />

und liegt rund 800 km nordwestlich von<br />

Schottland und östlich von Grönland im<br />

Atlantik. Die Nordküste reicht gerade<br />

an den Polarkreis heran. Island erreicht<br />

man per Direktflug ab vielen deutschen<br />

Städten in drei bis vier Stunden. Wegen<br />

der wachsenden Beliebtheit ist das Angebot<br />

besonders im Sommer deutlich<br />

aufgestockt worden. Der internationale<br />

Flughafen Keflavík liegt 45 Minuten außerhalb<br />

von Reykjavík. Ein Bus-Shuttle<br />

verkehrt durchgehend. Wer mit dem<br />

eigenen Pkw anreisen möchte, kann die<br />

Fähre der Smyril Line ab Hirtshals in<br />

Dänemark nehmen (Infos unter www.<br />

smyrilline.de). Für die Einreise genügt<br />

der Reisepass oder Personalausweis.<br />

Reisezeit<br />

Die meisten Besucher kommen im<br />

Juni, Juli und August auf die Insel, da<br />

die Tage dann lang sind und die Sonne<br />

sich öfter zeigt. Tagsüber kann es angenehme<br />

25 Grad werden, nachts kühlt<br />

es auf rund 10 Grad ab. Ab September<br />

bis Ende <strong>März</strong> gibt es die Polarlichter zu<br />

sehen. Im Winter wird es übrigens dank<br />

des Golfstroms keineswegs frostig kalt,<br />

die Temperaturen in liegen im Januar<br />

in Reykjavík im Schnitt bei etwa null<br />

Grad. Da das Wetter grundsätzlich sehr<br />

wechselhaft ist, gehören warme Sachen<br />

und Regenzeug aber stets ins Gepäck.<br />

Geld & Zeitzone<br />

Gängige Kreditkarten werden meist<br />

akzeptiert, in größeren Orten können<br />

Sie auch mit der EC-Karte problemlos<br />

Geld abheben. 1 Euro = 124,87 ISK<br />

(Isländische Krone). Der Zeitunterschied<br />

zu Deutschland beträgt –1 Stunde,<br />

während der Sommerzeit –2 Stunden.<br />

Unterwegs<br />

Im Sommer sind die meisten Straßen<br />

gut zu befahren, für manche Wege<br />

braucht man allerdings einen Jeep,<br />

weil sie zu steinig sind. Besonders im<br />

Hochland ist man meist auf lockeren<br />

Schotterpisten unterwegs – also vorsichtig<br />

fahren! Die Straßen sind in der<br />

Regel markiert. Es gibt eine Vielzahl an<br />

Autovermietungen, die auch Camper<br />

anbieten. Ohne eine Tour oder einen<br />

Leihwagen, ist das Reisen mit dem<br />

öffentlichen Busverkehr eher mühsam.<br />

Übernachtung<br />

Es gibt ein breites Angebot an Bed<br />

& Breakfast sowie Campingplätzen.<br />

Wer nicht mit dem Camper unterwegs<br />

ist, sollte sich vor allem in beliebten<br />

Städten wie Reykjavík eine Unterkunft<br />

im Voraus buchen. Im Sommer können<br />

die Hotelzimmer schnell knapp werden.<br />

In Reykjavík:<br />

Das Icelandair Reykjavík Marina ist ein<br />

tolles Designhotel mit einer beliebten<br />

Bar und Café.<br />

Essen & Trinken<br />

Auf Island kann man bestes Lammfleisch<br />

und sehr guten Fisch genießen.<br />

Auch Snacks wie Hot Dogs sind<br />

sehr beliebt, Eis gibt es an jeder Ecke.<br />

Für Vegetarier gibt es mitunter nur<br />

eine kleine Auswahl, wenn man die<br />

Hauptstadt verlässt. Frisches Obst und<br />

Gemüse ist eher Mangelware. Generell<br />

ist Essengehen deutlich teurer<br />

als in Deutschland. Besonders alkoholische<br />

Getränke sind sehr kostspielig.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, eine Unterkunft<br />

mit Kochmöglichkeit zu suchen.<br />

Gastro-Tipps für Reykjavík:<br />

1. Der Gastro-Pub Sæmundur í Sparifötunum<br />

im Kex Hostel serviert<br />

Gratis und<br />

exklusiv<br />

für <strong>ADAC</strong><br />

Mitglieder<br />

Das TourSet<br />

Island ist in<br />

digitaler Form<br />

in der <strong>ADAC</strong><br />

TourSet App<br />

mit <strong>Urlaub</strong>sführer,<br />

Reisekarten<br />

und Länderinformationen<br />

verfügbar.<br />

Weitere Infos<br />

bit.ly/<br />

2G6D4th<br />

Leckereien aus regionalen Zutaten, in<br />

der coolen Drinx Bar finden oft Konzerte<br />

und Events statt (Skúlagata 28).<br />

2. Ob Smørrebrød oder Thai-Streetfood<br />

– in der Food Hall Hlemmur<br />

Mathöll kann man sich durch die<br />

Stände schlemmen (Laugavegur 107).<br />

Nicht versäumen<br />

1 Besuchen Sie in Reykjavík das<br />

Nationalmuseum mit vielen Infos zur<br />

Geschichte und Kultur (www.thjodminjasafn.is)<br />

und die beeindruckende Hallgrimskirche.<br />

Auf den 74,5 Meter hohen<br />

Turm führt ein Lift, oben hat man eine<br />

tolle Aussicht über die Stadt.<br />

2 Ein Bad in der mollig warmen<br />

Blauen Lagune muss sein. 3 Eine<br />

Fahrt hinab in den Krater des Thrihnukagigur-Vulkans<br />

ist unvergesslich<br />

(www.insidethevolcano.com). 4 Die<br />

Panoramarundtour des Golden Circle<br />

bietet mit dem Nationalpark Thingvellir,<br />

den Geysiren Strokkur und Geysir<br />

sowie dem mächtigen Gullfoss-Wasserfall<br />

einen spektakulären Einblick in<br />

die Geologie und Naturschönheiten<br />

Islands. 5 Entlang der Ringstraße<br />

Magisch<br />

Das Farbspiel der Nordlichter<br />

lässt sich auf Island<br />

in den Wintermonaten<br />

beobachten<br />

FOTOS: NIKOLAY PANDEV/ISTOCKPHOTO, SIMON SKAFAR/ISTOCKPHOTO, INGÓLFUR BJARGMUNDSSON/GETTY IMAGES, RAGNAR TH. SIGURDSSON/MAURITIUS IMAGES, CHRISTIAN KOBER/GETTY IMAGES,<br />

STUART PEARCEY/DREAMSTIME.COM, DIETER MEYRL/GETTY IMAGES, JUERGEN LOESEL/<strong>ADAC</strong>, MARZENA SKUBATZ/GETTY IMAGES, STEVE ALLEN/GETTY IMAGES, GALLI MAX/MAURITIUS IMAGES,<br />

INGÓLFUR BJARGMUNDSSON/GETTY IMAGES, MAPS4NEWS.COM/©HERE (2)<br />

Grudarfjördur<br />

7<br />

50 km<br />

Hesteyri<br />

unbedingt zum Skógafoss und dem<br />

nahen Kvernufoss-Wasserfall wandern.<br />

6 Weiter östlich beeindrucken<br />

die treibenden Eisberge in der Gletscherlagune<br />

Jökulsárlón. 7 Auf Snæfellsnes<br />

die felsigen Küsten und den<br />

Vulkan Snaefellsjokull erkunden. 8 In<br />

den Westfjorden im unberührten Naturschutzgebiet<br />

Hornstrandir wandern und<br />

paddeln. Verpflegungsmöglichkeiten<br />

bietet das Gästehaus Old Doctor’s<br />

House in Hesteyri (www.hesteyri.net/<br />

de) 9 Im Fischerdorf Húsavík das<br />

Walzentrum besuchen und im Hafen<br />

eine Walbeobachtungstour buchen. 10<br />

Die blubbernden Schlammtöpfe und<br />

markanten Krater in der Vulkanlandschaft<br />

am Mývatn-See erkunden. 11<br />

Im idyllischen Fischerdorf Bakkagerði<br />

8<br />

Ísafjödur<br />

Stykkishólmur<br />

Keflavík<br />

Borganes<br />

Reykjavík<br />

2<br />

Grindavík<br />

1<br />

3<br />

Hólmavík<br />

Búdardalur<br />

4<br />

Selfloss<br />

Saudárkrókur<br />

Blönduós<br />

Hvolsvöllur<br />

Heimaey<br />

GRÖNLANDSEE<br />

Langjökull<br />

Hofsjökull<br />

Myrdalsjökull<br />

5<br />

Vík<br />

Akureyri<br />

den Elfen auf die Spur kommen. Neben<br />

den erwähnten Höhepunkten kann man<br />

ab Reykjavík tolle Tagesausflüge buchen<br />

(www.grayline.is). Es lohnt sich<br />

ein Ausritt auf Islandpferden, es gibt ein<br />

großes Angebot an Touren für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene (www.eldhestar.is).<br />

Empfehlenswert ist auch ein Tagestrip<br />

auf die Westmännerinseln. Die<br />

Besteigung des Vulkans Eldffell ist ein<br />

magisches Erlebnis. Und ein persönlicher<br />

Tipp: Die besten Zimtschnecken<br />

der Welt gibt es bei der Bäckerei Braud<br />

& Co. in Reykjavík (www.braudogco.is).<br />

Besser nicht<br />

Die meist nicht gechlorten<br />

heißen Quellen sollte man auf keinen<br />

Fall ohne zu duschen nutzen. Vor<br />

Húsavík<br />

9<br />

Island<br />

10<br />

Vatnajökull<br />

Island liegt im Nordatlantik<br />

zwischen Grönland<br />

und Großbritannien<br />

6<br />

Höfn<br />

Grönland<br />

Island<br />

11<br />

Seydisfjördur<br />

Eskifjördur<br />

ATLANTISCHER<br />

OZEAN<br />

Norwegen<br />

Vereinigtes<br />

Königreich<br />

Irland<br />

jedem Besuch ohne Badebekleidung<br />

und mit Seife gründlich waschen!<br />

Souvenirs<br />

Typisch sind die selbst gestrickten Pullover<br />

aus der heimischen Schafwolle.<br />

Außerdem gibt es leckere Lakritz-Schokolade<br />

oder den fermentierten Hai und<br />

anderen Trockenfisch. Nur die lokalen<br />

Produkte sind zu empfehlen, weil sämtliche<br />

andere Ware viel teurer ist.<br />

i Information<br />

Mehr Tipps zu Unterkünften und auch<br />

Ideen für Selbstfahrer-Routen sind auf<br />

der Internetseite www.visiticeland.com<br />

zu finden.<br />

20 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 21


Inspiration ... Fünf Mal<br />

Fünf Mal ... Inspiration<br />

Smithsonian Institution<br />

Mega-Museum<br />

Entlang der National Mall befindet sich zudem das<br />

Smithsonian, der größte Museumskomplex der<br />

Welt, mit eigener U-Bahn-Station und zahlreichen<br />

Museen, die auch für Kinder spannend sind. Hier<br />

lässt sich spielend ein ganzer Tag staunen, lernen<br />

und experimentieren, zumal das Vergnügen bis auf<br />

ein paar kleinere Ausstellungen keinen Cent kostet.<br />

Beliebteste Museen, auch wenn das sicher unfair<br />

den anderen gegenüber ist: das Air and Space<br />

Museum mit historischen Flugzeugen und IMAX-<br />

Kino; das Museum of the American Indian, der<br />

Ureinwohner; die Freer Gallery<br />

of Art sowie das National<br />

Museum of American<br />

History.<br />

Das politische Washington<br />

Machtzentrale<br />

Klar, das Weiße Haus, Amtssitz von Donald Trump, ist<br />

die Attraktion der US-Hauptstadt – zumindest auf dem<br />

Papier. Ein Foto ist Pflicht, aber dann gilt es, das spannendere<br />

politische Washington zu entdecken. Das<br />

befindet sich nebenan entlang der National Mall, der<br />

fast drei Kilometer langen Parkpromenade, die vom<br />

marmornen Lincoln Memorial über den berühmten<br />

Obelisken Washington Monument (mit dem Aufzug<br />

hinauffahren und den Blick auf die Stadt genießen!)<br />

bis zum Kapitol führt, dem Sitz des Senats und des<br />

Repräsentantenhauses – eine eindrucksvolle Inszenierung<br />

von Macht und Größe. Sehen Sie sich die<br />

prächtige Kapitol-Kuppel von innen an und erfahren<br />

Sie im Museum viel über die US-Geschichte.<br />

Tipp: Werfen Sie in der nahen Library of Congress<br />

einen Blick auf die US-amerikanische Verfassung.<br />

Empfohlen von Birgit Heberlein aus<br />

dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Frankfurt-West<br />

am Rebstock<br />

5-mal ...<br />

Washington D.C.<br />

Seit 1800 ist Washington D.C. die Hauptstadt der<br />

USA, und es gibt Menschen, die das auch mehr als<br />

200 Jahre später noch merkwürdig finden. Dabei<br />

hat die Ostküsten-Metropole viel Charme!<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu den USA:<br />

bit.ly/2D4RqM3<br />

Video „Mein Washington“:<br />

bit.ly/2AR3Ods<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

FOTOS: DANITA DELIMONT/GETTY IMAGES, CLAUDIA ROTHENBERGER, SINTEZ/ISTOCKPHOTO, GLOWIMAGES/GETTY IMAGES, TONDA/ISTOCKPHOTO, JOE RAVI/ISTOCKPHOTO<br />

Essen, Ausgehen, Nachtleben<br />

Stadtbummel<br />

Nicht alles ist geprägt von Politik in Washington. Natürlich<br />

gibt es auch hübsche Viertel zu entdecken, etwa Georgetown,<br />

das oft als Kulisse für Spielfilme dient und mit tollen<br />

Geschäften und viktorianischen Häusern reizt. Genießen Sie<br />

hier an der Waterfront einen Cupcake in einem der Cafés am<br />

Potomac River. Auch an der Union Station, Washingtons<br />

Bahnhof, lässt sich Shopping und Kulinarik prima verbinden<br />

– der dortige Foodcourt ist eine Wucht. Wer abends durch<br />

die Bars tingeln will, ist um den Dupont Circle richtig. Und<br />

Kulturliebhaber sollten das famose John F. Kennedy Center<br />

auf dem Zettel haben. Die Bühnen und Säle bieten von der<br />

Oper bis zu Comedy und Ballett einfach alles. Tipp: Am Tag<br />

der Vorstellung gibt es Karten oft um 50 Prozent günstiger.<br />

Arlington<br />

Nationalstolz<br />

Ein bewegendes Erlebnis ist der Besuch des Arlington National<br />

Cemetery auf der anderen Seite des Potomac. Zehntausende<br />

weiße Grabsteine stehen auf dem Nationalfriedhof in Reih und<br />

Glied in der weitläufigen Parklandschaft. Neben Gräbern von<br />

Veteranen und Hinterbliebenen von Kriegsgefallenen<br />

wurden hier auch der 1963 ermordete US-Präsident<br />

John F. Kennedy und seine Frau „Jacky“<br />

Kennedy Onassis beerdigt. Sehen Sie sich<br />

unbedingt den beeindruckenden Wachwechsel<br />

„Changing of the Guard“ am Grab des<br />

unbekannten Soldaten an. Die militärische<br />

Zeremonie findet von April bis<br />

September alle halbe Stunde statt<br />

(sonst stündlich). Um die große<br />

Bedeutung des Friedhofs für die<br />

Amerikaner zu verstehen, buchen<br />

Sie am besten eine Führung<br />

(www.arlingtoncemetery.mil).<br />

Blue Ridge Mountains<br />

Auf in die Berge<br />

Was viele Touristen bei ihrem Washington-Besuch<br />

vielleicht gar nicht erwarten, ist das wunderschöne Umland<br />

der Hauptstadt. Nur wenige Kilometer westlich der Stadt<br />

erheben sich die malerischen Blue Ridge Mountains<br />

mit ihren über 2000 Meter hohen Gipfeln. Der Gebirgszug<br />

ist ein Teil der Appalachen und beherbergt den faszinierenden<br />

Shenandoah-Nationalpark – ein tolles Wandergebiet<br />

mit dichtbewaldeten Kämmen, zahlreichen Flüssen, Wasserfällen<br />

und Tieren, darunter Schwarzbären und Hirsche.<br />

Besonders im Herbst entfachen die Laubbäume hier zum<br />

berühmten Indian Summer ein wahres Feuerwerk aus<br />

Farben. Wer nicht wandern will, entdeckt die Region<br />

auf dem Skyline Drive. Die rund 170 Kilometer lange<br />

Panoramastraße führt von Front Royal bis zum<br />

Rockfish Gap mitten durch den Park und ist für<br />

den Güterverkehr, also für Lkw gesperrt – ideal<br />

für eine Fahrt mit dem Mietwagen.<br />

Tipp: Biegen Sie am Thornton Gap auf den<br />

Lee Highway ab und machen Sie einen<br />

Abstecher zu den spektakulären Luray Caverns.<br />

Das größte Höhlensystem im Osten<br />

der USA begeistert mit prächtigen<br />

Stalagmiten und Stalaktiten.<br />

22 2/<strong>2018</strong><br />

2/<strong>2018</strong> 23


Inspiration Sri Lanka<br />

Auf<br />

Zeitreise<br />

in Sri Lanka<br />

Jenseits der Strand-Resorts verzaubert der Inselstaat im<br />

Indischen Ozean mit einer reichen Kultur, Spiritualität und einer<br />

wechselvollen Geschichte. Eine Reise zu Tempeln, Teefeldern<br />

und Edelsteinen. Und einem Elefanten als Hauptdarsteller …<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

TEXT Harald Braun<br />

Zug-Abenteuer<br />

Die Bahnfahrt mit<br />

der Main Line<br />

durch das Hochland<br />

von Sri Lanka<br />

gilt als eine der<br />

schönsten Asiens<br />

2/<strong>2018</strong> 25


Sri Lanka Inspiration<br />

Kraft und farbenfroher Freude Ausdruck<br />

verleiht, wollte ich unbedingt<br />

einmal kennen lernen. Dass man in<br />

Sri Lanka auch wunderbare Strände<br />

findet, mag auch eine gewisse Rolle gespielt<br />

haben. Aber dazu später mehr.<br />

Experten-Tipp<br />

E<br />

inem von vier Gründen,<br />

warum ich Sri Lanka<br />

unbedingt kennen lernen<br />

wollte, wurde 1989 eine<br />

eigene Briefmarke gewidmet.<br />

Das klingt erst mal wenig spektakulär.<br />

In diesem Fall aber handelt<br />

es sich nicht um einen Politiker oder<br />

sonstwie begünstigen Prominenten,<br />

sondern um einen Elefantenbullen<br />

namens Raja. Als Raja am 16. Juli<br />

1988 starb, wurde in Sri Lanka<br />

eine Staatstrauer ausgerufen, vorher<br />

war er bereits zum „Nationalen<br />

Schatz“ ernannt worden. Sogar auf<br />

dem Tausend-Rupien-Schein ist das<br />

Tier abgebildet.<br />

Warum der Elefant in Sri Lanka so<br />

bedingungslos verehrt wird und was<br />

mich daran so fasziniert? Nun: Raja<br />

war 37 Jahre am Stück so etwas wie<br />

der oberste Elefant des Landes. Bei der<br />

wichtigsten religiösen Zeremonie des<br />

Inselstaates, der sogenannten Kandy<br />

Esala Perahera, trug der sanftmütige<br />

Koloss jedes Jahr den Schrein mit<br />

der heiligen Zahnreliquie des Buddha<br />

auf seinem Rücken durch die<br />

Straßen von Kandy, einer Stadt im<br />

zentralen Hochland. Eine Prozession,<br />

die für das überwiegend buddhistische<br />

Land als religiöser Höhepunkt<br />

des Jahres zehn Tage im Juli und<br />

im August zelebriert und dabei von<br />

jährlich größer werdenden Touristenmengen<br />

begleitet wird.<br />

Ich habe Bilder gesehen, auf denen<br />

mit Lichterketten und prächtigen<br />

Gewändern geschmückte Elefanten<br />

– Hunderte von ihnen! – majestätisch<br />

durch die nächtlichen Straßen Kandys<br />

zogen, gefolgt von Buddhisten<br />

und Hinduisten gleichermaßen, die<br />

dieses grandiose Ritual traditionell gemeinsam<br />

feiern. Ein Land, das seinen<br />

religiösen Überzeugungen mit solcher<br />

Religiöse Zeremonie<br />

Trommelklänge begleiten den<br />

Besuch in Kandys Zahntempel<br />

Besuch im Zahntempel<br />

Zwei Tage nach meiner Ankunft in<br />

der Hauptstadt Colombo und einer<br />

rasanten Mietwagenfahrt (mit Chauffeur)<br />

in das zentrale Gebirge von Sri<br />

Lanka, das sich im südlichen Inselinnern<br />

bis über 2500 Meter erhebt,<br />

stehe ich nun also in dem kleinen<br />

Museum, das nach seinem Tod für<br />

Raja errichtet wurde. Es befindet<br />

sich in einem Nebengebäude des<br />

Sri-Dalada-Maligawa-Tempels. Der<br />

sogenannte Zahntempel von Kandy<br />

ist ein faszinierender Ort, weniger<br />

architektonisch als vielmehr wegen<br />

der tiefen Spiritualität, die von<br />

ihm ausgeht: Das Bauwerk birgt – so<br />

will es die Sage – den linken Eckzahn<br />

des historischen Buddha Siddhartha<br />

Gautama. Der Legende nach<br />

soll der Zahn im vierten Jahrhundert<br />

versteckt im Haar einer Nonne<br />

von Indien nach Sri Lanka gebracht<br />

worden sein.<br />

In Zweierreihen hocken gläubige<br />

Buddhisten und Mönche in safranfarbenen<br />

Roben nun im Tempel vor<br />

dem Schrein mit ebenjenem Zahn<br />

und hoffen, dass in Reichweite eines<br />

solchen Heiligtums etwas von der<br />

Weisheit und Güte Buddhas auf<br />

sie abstrahlen möge. Stundenlang<br />

Tropenidylle<br />

Der „Milchsee“ im Zentrum von<br />

Kandy wurde künstlich angelegt<br />

Frühnebel<br />

Am Morgen<br />

taucht die Sonne<br />

die Teefelder im<br />

Hochland in ein<br />

magisches Licht<br />

harren sie aus und lassen sich auch<br />

von Touristen wie mich nicht stören,<br />

die nur kurz schauen wollen und<br />

dann schnell weiterwuseln. Der Buddhist<br />

an sich, so viel dürfte bekannt<br />

sein, ist ein langmütiger Mensch,<br />

der solche irdischen Ärgernisse<br />

locker ausblendet. An diesem Tag in<br />

Kandy bewundere ich ihn aus tiefstem<br />

Herzen für sein Wohlwollen, uns<br />

lärmende „Farangs“ an einem ihrer<br />

heiligsten Orte klaglos zu ertragen.<br />

Meinen Guide Ajid wundert das<br />

nicht: „Die Einwohner Sri Lankas<br />

sind daran gewöhnt, sich mit Fremden<br />

zu arrangieren, das ergibt sich<br />

aus unserer Kolonialgeschichte.“ Im<br />

16. Jahrhundert kamen die Portugiesen<br />

an die Küste, später die Niederländische<br />

Ostindien-Kompanie und<br />

schließlich die Briten, die bis in das<br />

Hochland vordrangen und 1815 auch<br />

das letzte singhalesische Königreich<br />

von Kandy eroberten.<br />

Per Zug durchs Hochland<br />

„Wollen wir heute im Zugwaggon<br />

speisen oder im Restaurant“, fragt<br />

mich Ajin am nächsten Tag, als wir<br />

in der Kleinstadt Nuwara Eliya ankommen,<br />

die auf fast 2000 Metern im<br />

feucht-kühlen Hochland liegt. Was<br />

für eine merkwürdige Frage, die idyllische<br />

Zugfahrt haben wir schließlich<br />

gerade hinter uns. Und dabei reden<br />

wir von einem unvergesslichen Erlebnis:<br />

Im 19. Jahrhundert bauten<br />

die Briten auf Ceylon, wie Sri Lanka<br />

bis 1972 hieß, ein Schienennetz,<br />

um Tee von den Plantagen der Berge<br />

zur Verschiffung nach Colombo zu<br />

bringen. Ceylon-Tee wurde ein erfolgreicher<br />

Exportartikel<br />

in der ganzen Welt. Die<br />

Bahnstrecke gilt heute<br />

bei vielen Touristen<br />

als Attraktion, so<br />

exotisch und abenteuerlich<br />

ist die Fahrt<br />

auf der „Main Line“.<br />

Bei offenen Fenstern<br />

und Türen schnauft<br />

sich die historische<br />

Bahn durch<br />

die spektakuläre<br />

Berglandschaft<br />

Sri Lankas, vorbei<br />

an Teeplantagen,<br />

Wasserfällen und<br />

nebelverhangenen<br />

Bergwäldern,<br />

über Viadukte und<br />

durch unzählige<br />

Tunnel.<br />

Nuwara Eliya<br />

liegt zwischen Kandy<br />

und der Endstation<br />

Badulla nah an der<br />

Daniela Rief aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Mannheim<br />

über Leoparden und Safaris im Yala-Nationalpark<br />

Im Südosten von Sri Lanka lohnt sich ein Ausflug in den<br />

wunderschönen Yala-Nationalpark. Das Wildtierreservat<br />

diente einst als Jagdrevier für britische Kolonialherren.<br />

Heute lebt in der Savannen- und Waldlandschaft des<br />

Parks eine der größten Leopardenpopulationen der Welt.<br />

Auch Lippenbären, Sumpfkrokodile, Elefanten und zahlreiche<br />

Vogelarten wie der farbenprächtige Bienenfresser<br />

lassen sich hier in freier Wildbahn beobachten. Sehr<br />

interessant sind auch die Stupas und Bewässerungssysteme<br />

des alten Königreichs Ruhuna, auf deren Überreste<br />

man hier überall stößt. Den Yala-Nationalpark können<br />

Sie auf begleiteten Jeep-Safaris besuchen, die beste Zeit<br />

dafür ist zwischen Dezember und Mai. Um den Park und<br />

in der nahen Stadt Tissamaharama gibt es zahlreiche<br />

(auch gehobene) Hotels.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Sri Lanka:<br />

bit.ly/2APpEht<br />

Video „Die smaragdgrüne Insel“:<br />

bit.ly/2rU4jPt<br />

Prozession<br />

Zur Kandy<br />

Esala Perahera<br />

ziehen bunt<br />

geschmückte<br />

Elefanten<br />

durch die Stadt<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

Strecke und gehört zu den exklusivsten<br />

Teeregionen Sri Lankas, der<br />

beste Orange Pekoe soll von hier<br />

stammen (s. S. 29). In den umliegenden<br />

Feldern sieht man überall die<br />

Pflückerinnen in ihren leuchtenden<br />

Saris. Aber auch Äpfel und anderes<br />

Obst werden angebaut.<br />

Der Ort selbst präsentiert sich mit<br />

Pferderennbahn, Golfplatz und blumenberankten<br />

Tudor-Villen ganz in<br />

britischer Tradition. Auf dem Stadtsee<br />

mit akkurat gemähtem Rasenufer<br />

sind sogar Tretboote in Schwanenform<br />

unterwegs.<br />

Wir treffen in der Heritance Tea<br />

Factory ein, einer ehemaligen Teefabrik,<br />

in deren Hallen man ein<br />

exklusives Hotel eröffnet hat. Das<br />

bietet seinen Gästen nun durch die<br />

wuchtigen alten Maschinen in seinem<br />

Bauch und eine Fotodokumention<br />

im Haus einen authentischen<br />

Eindruck davon, wie hier früher<br />

gearbeitet wurde. Zudem ist die<br />

Heritance Tea Factory mit seinem<br />

26 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 27


Inspiration Sri Lanka<br />

Koloniales Erbe<br />

Der britische Leuchtturm<br />

ist das Wahrzeichen der<br />

alten Festungsstadt Galle<br />

kolonialen Stil ein wunderbarer Rückzugsort,<br />

um das Hochland von Sri<br />

Lanka zu erkunden und zu entspannen.<br />

Womit wir schließlich<br />

wieder bei Ajin wären: Als wir später<br />

vom Hotel zum Tea-Tasting und<br />

Dinner in einen echten Zugwaggon<br />

aus der Kolonialzeit gebeten werden,<br />

der in perfektem Zustand im Garten<br />

des Hauses steht, verstehe ich auch<br />

endlich die merkwürdige Frage meines<br />

Guides.<br />

Die Stelzenfischer der Küste<br />

Mit Raja, dem Elefanten, und dem<br />

Tee hat Ajid mir nun schon zwei von<br />

vier meiner Gründe gezeigt, Sri Lanka<br />

unbedingt kennen lernen zu müssen.<br />

Bleiben die Stelzenfischer und<br />

Galle Fort. Zuerst zu diesem beinahe<br />

ikonografischen Bild der Fischer, das<br />

wohl das berühmteste Sri-Lanka-<br />

Motiv überhaupt sein dürfte.<br />

Wir haben das erfrischende<br />

Hochland mittlerweile verlassen und<br />

steuern durch die tropische Wärme<br />

an der Südküste Sri Lankas. Auf der<br />

fast 90 Kilometer langen Fahrt zwischen<br />

Tangalle und Galle saßen die<br />

Stelzenfischer einst auf Holzstelzen,<br />

um sich ihren Lebensunterhalt aus<br />

dem Meer mühsam zu verdienen.<br />

Heute aber angeln sie eher an Land:<br />

Kaum hat einer der zahlreichen Touristen<br />

die Kamera gezückt, eilt auch<br />

Blickfang<br />

Traditionelle<br />

Stelzenfischer<br />

– heute posieren<br />

sie häufig<br />

nur noch für<br />

Touristen<br />

Palmen-Drink<br />

Das süß-säuerliche<br />

Wasser<br />

der King Coconut<br />

schmeckt<br />

äußerst erfrischend<br />

schon einer von ihnen herbei und<br />

bietet sich an. Die Fischerei selbst ist<br />

nur noch ein potemkinsches Dorf,<br />

eine Pose. Viele Chinesen erkaufen<br />

sich mit Rupis sogar das<br />

Recht, selbst auf den Stelzen<br />

sitzen und sich dort ablichten<br />

zu lassen.<br />

Gelohnt hat sich die Tour am<br />

Meer entlang auf jeden Fall. Die wilde<br />

Fahrt durch den chaotischen Verkehr<br />

Sri Lankas – Verkehrsregeln haben<br />

maximal Empfehlungscharakter –<br />

führt vorbei an malerischen Buchten,<br />

an denen sich die Palmen im<br />

Wind biegen und Surfer mit<br />

ihren Boards in den Wellen schaukeln.<br />

Zum einen haben wir mehrfach<br />

Gelegenheit, an den schönsten<br />

Stränden kurze Pausen einzulegen<br />

und die Qualität von Sand und<br />

Wasser zu testen. Verständlich<br />

etwa, dass der kilometerlange<br />

und von Kokospalmen<br />

gesäumte Sandstrand von<br />

Koggala zu den beliebtesten<br />

Badestränden des Landes<br />

gehört. Recht ruhig, aber mit<br />

seinen surreal anmutenden pinken<br />

Sonnenuntergängen – und der Möglichkeit<br />

zum „Blauwal-Watching“ –<br />

ist aber auch der Strand von Mirissa<br />

eine sichere Sandbank.<br />

Zum anderen können wir uns<br />

auf den Märkten und Restaurants<br />

der Ortschaften ausgiebig mit der<br />

Landesküche beschäftigen. Die ist<br />

generell erst mal nichts für zarte<br />

Gaumen: Wer nicht aufpasst, bestellt<br />

im Restaurant arglos etwa ein<br />

Grünes Curry, so wie er das vom<br />

Thai zu Hause kennt – das entpuppt<br />

sich im Mund dann jedoch als<br />

tückischer Flammenwerfer. Neben<br />

Hähnchen, Fisch und Meeresfrüchten<br />

stehen in Sri Lanka viel Obst, frisches<br />

Gemüse und Linsen auf dem<br />

Speiseplan, die in scharfen Currys<br />

verarbeitet oder zum populären<br />

Kottu Roti serviert werden – einem<br />

in Streifen geschnittenen Fladenbrot<br />

vermischt mit ebendiesen Zutaten.<br />

An den zahlreichen Ständen am<br />

Straßenrand kann man sich auch mit<br />

frischen Früchten, allerlei gebackenen<br />

und frittierten Süßigkeiten oder<br />

auch scharfen Nüssen eindecken.<br />

Unbedingt probieren sollte man die<br />

King Coconut – eine orangefarbene<br />

Kokosnuss, deren leicht säuerlich<br />

schmeckendes Wasser bei den hohen<br />

Temperaturen in Sri Lanka einen<br />

echten Energieschub gibt.<br />

Koloniales Erbe Galle Fort<br />

Schließlich Galle, diese prächtige alte<br />

Festungsstadt, in der mir Ajid eindrucksvoll<br />

die Spuren der kolonialen<br />

Vergangenheit von Sri Lanka zeigt.<br />

Das alte Galle Fort – inzwischen<br />

längst in die Liste des UNESCO-<br />

Weltkulturerbes aufgenommen –<br />

wurde einst von portugiesischen<br />

Seefahrern gegründet, bevor im<br />

17. Jahrhundert die Holländer in<br />

Sri Lanka einfielen und die Festung<br />

zerstörten. Offenbar erkannten Sie<br />

aber schnell, dass der Ort eine zweite<br />

Chance verdient hatte. Sie bauten die<br />

auf einer Landzunge gelegene Festung<br />

wieder auf und verwandelten<br />

sie in einen blühenden Handelsplatz<br />

für Edelsteine und Gewürze. Dann<br />

wiederum rückten die Briten an und<br />

verlagerten den Handelsschwerpunkt<br />

nach Colombo – aber das ist eine<br />

andere Geschichte.<br />

Hochland-Schatz<br />

Sri Lanka und der Tee<br />

Heute beeindruckt die von wuchtigen<br />

Mauern umgebene Altstadt mit<br />

rund 400 hervorragend erhaltenen<br />

Kolonialgebäuden. Hübsche kleine<br />

Galerien, Hotels, Restaurants und<br />

Cafés reihen sich wie bunte Perlen<br />

einer Kette in den engen Gassen auf,<br />

umgeben von historischen Kirchen,<br />

Moscheen und Türmen aus mehreren<br />

Jahrhunderten. Vor dem wohl<br />

populärsten Fotospot dieses Ortes,<br />

dem weißen Leuchtturm, hat man<br />

einen guten Überblick über das<br />

hübsch anzusehende Gewusel im Fort.<br />

Galle ist die letzte Station meiner<br />

Reise durch Sri Lanka. Ich verabschiede<br />

mich von meinem Begleiter<br />

Ajid und beziehe mein Hotel am<br />

Strand. Und jetzt? Ist es endlich Zeit,<br />

ein paar Tage am herrlichen Indischen<br />

Ozean abzutauchen – der wohl häufigste<br />

Anreiz, weshalb die meisten<br />

Reisenden nach Sri Lanka kommen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

Sri Lanka gehört neben Kenia, China und Indien heute zu den größten<br />

Tee-Exporteuren der Welt. Die größten Anbaugebiete befinden sich im zentralen<br />

Hochland des Inselstaates. In Lagen zwischen 1200 und 2000 Metern<br />

gedeihen die Pflanzen hier bei optimalem Klima und garantieren beste<br />

Qualität. Eine der bekanntesten Anbauregionen sind die Berge um das<br />

Städtchen Nuwara Eliya, was übersetzt so viel bedeutet wie „über den<br />

Wolken schwebend“. Viele der alten Teefabriken lassen sich hier besichtigen.<br />

Sie werden traditionell mit wuchtigen Maschinen bewirtschaftet,<br />

die schon Methusalem gekannt haben dürfte. In den riesigen Produktionshallen<br />

werden die Teeblätter sortiert, gerollt, oxidiert und getrocknet.<br />

Eine gute Adresse ist die zum Hotel umgebaute Heritance Tea Factory, die<br />

umgeben von Teefeldern malerisch in den Bergen liegt. Bei Führungen<br />

erfährt man, wie der Ceylon-Tee in dem vielschichtigen Produktionsprozess<br />

sein bewährtes Aroma erhält. Übrigens: Als die Briten die Region<br />

im 19. Jahrhundert entdeckten, hatten sie zunächst gar nicht vor, hier Tee<br />

anzubauen – die Pflanzen dienten lediglich als Ersatz für die von einer<br />

Krankheit dahingerafften Kaffeepflanzen. Da die Sträucher jedoch prächtig<br />

gediehen, schwenkte man auf Tee um.<br />

Angebote<br />

In Galle<br />

Jetwing Lighthouse<br />

Das Hotel liegt in einer tropischen Gartenanlage<br />

auf einem Felsplateau direkt<br />

am Meer und dem schönen Strand. Die<br />

Zimmer sind geräumig, es gibt einen Pool,<br />

einen Shop, ein Restaurant sowie eine Bar.<br />

ab 52 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

Veranstalter: MEIERS WELTREISEN<br />

In Kandy<br />

Cinnamon Citadel<br />

Elegantes 4-Sterne-Haus mit Pool am Ortsrand<br />

von Kandy. Das Hotel liegt idyllisch an<br />

einem Fluss und bietet u. a. ein Restaurant<br />

mit internationaler Küche, ein Fitness-Center<br />

sowie Klimaanlage auf den Zimmern.<br />

ab 46 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

Bei Nuwara Eliya<br />

Heritance Tea Factory<br />

Spa-Bereich, großzügige, moderne Zimmer,<br />

eine Bücherei und ein stilvolles Restaurant<br />

– in dieser zum Hotel umgebauten<br />

ehemaligen Teefabrik aus der britischen<br />

Kolonialzeit bleiben keine Wünsche offen.<br />

ab 116 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

Veranstalter: MEIERS WELTREISEN<br />

Weitere Angebote finden Sie unter<br />

28 2/<strong>2018</strong><br />

Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />

in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.


Inspiration Sri Lanka<br />

Sri Lanka Inspiration<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Anreise<br />

Der Flughafen Colombo lässt sich von<br />

zahlreichen deutschen Städten aus<br />

anfliegen, zum Beispiel mit Gulf Air ab<br />

Frankfurt. Tickets für Hin- und Rückflug<br />

kosten zwischen 500 und 600 €, der Flug<br />

dauert ca. 13 Stunden (mit Zwischenstopp<br />

in Bahrain).<br />

Info und<br />

Reisezeit<br />

Die Demokratische Sozialistische<br />

Republik Sri Lanka – bis<br />

1972 Ceylon – ist ein Inselstaat im<br />

Indischen Ozean und von der Fläche<br />

etwas kleiner als Bayern. Rund 21 Millionen<br />

Menschen leben in dem Land.<br />

Die Zeitverschiebung zu Deutschland<br />

beträgt plus fünfeinhalb Stunden.<br />

Das Klima auf Sri Lanka ist tropisch.<br />

Aufgrund zweier Monsune gibt es<br />

unterschiedliche Reisezeiten für die<br />

Regionen der Insel: Im Süden und Westen<br />

ist die beste Reisezeit von Dezember<br />

bis April; im Norden und Osten von<br />

April bis November. Der Monsun im<br />

Nordosten ist allerdings eher schwach,<br />

weshalb die Region auch während der<br />

Regenzeit gut bereist werden kann.<br />

Visa<br />

Zur Einreise nach Sri Lanka benötigen<br />

Sie ein Visum. Dieses sollte vorab als<br />

ETA (Electronic Travel Authorization)<br />

auf www.eta.gov.lk beantragt werden.<br />

Die Kosten betragen 35 $. Ein Visum<br />

kann aber auch direkt in Sri Lanka am<br />

Flughafen ausgestellt werden – jedoch<br />

erhöht sich der Preis dann auf 40 $.<br />

Sicherheit<br />

Von 1983 bis 2009 befand sich Sri Lanka<br />

im Bürgerkrieg, bei dem tamilische<br />

Separatisten gegen die singhalesisch<br />

Sri Lanka – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Expertin Daniela Rief vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Mannheim<br />

Feurig<br />

Fisch-Currys<br />

und andere<br />

Gerichte der<br />

sri-lankischen<br />

Küche treiben<br />

einem oft<br />

Schweißperlen<br />

auf die Stirn<br />

geprägte Regierung kämpften. Seit<br />

Beendigung der Auseinandersetzungen<br />

ist die politische Lage stabil. Religiösen<br />

Einrichtungen und Amtsträgern sollte<br />

mit Respekt entgegengetreten werden,<br />

da falsches Verhalten von der Polizei<br />

geahndet wird. Informieren Sie sich<br />

beim Auswärtigen Amt über die aktuellen<br />

Reise- und Sicherheitshinweise:<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

Gesundheit<br />

Besondere Impfvorschriften<br />

bestehen bei der Einreise aus<br />

Europa nicht. Empfohlen wird jedoch<br />

ein Schutz gegen Tetanus, Diphtherie,<br />

Hepatitis A und Tollwut. Auch<br />

dem Mückenschutz sollten Sie besondere<br />

Beachtung schenken. Sri Lanka ist<br />

zwar offiziell malariafrei, andere Krankheiten<br />

wie das Dengue-Fieber werden<br />

von den Plagegeistern aber übertragen.<br />

Auch Durchfallerkrankungen sind keine<br />

Seltenheit. Verzehren Sie daher keine<br />

rohen, ungekochten bzw. ungeschälten<br />

Produkte. Infos finden Sie unter www.<br />

tropeninstitut.de. Für Badeurlauber gilt:<br />

Die Strömungen um Sri Lanka sind mitunter<br />

tückisch. Beachten Sie unbedingt<br />

die Hinweise an den Stränden.<br />

Übernachten<br />

Wer sich gerne offenhält, wo er übernachten<br />

will, findet in Sri Lanka eigentlich<br />

immer auch spontan freie Betten.<br />

Empfehlen können wir in jedem Fall<br />

die Hotels Ozo und Amari der Onyx<br />

Hospitality Group. Ozo Hotels finden<br />

Sie zum Beispiel in Colombo und in<br />

Kandy. In Galle ist das 2017 eröffnete<br />

Amari Hotel ein guter Tipp. Es besticht<br />

durch eine direkte Strandlage sowie<br />

Meerblick und Balkon in jedem Zimmer.<br />

Auf der Rooftop-Bar kann man zudem<br />

den schönen Sonnenuntergang über<br />

dem Indischen Ozean genießen.<br />

Essen & Trinken<br />

Auf dem Speiseplan stehen in Sri<br />

Lanka oft Reis, String Hoppers<br />

(Reismehlnudeln) oder Teigfladen,<br />

genannt Roti, sowie zahlreiche frische<br />

Gemüse, Meeresfrüchte und natürlich<br />

Currys. Worauf man sich einstellen<br />

sollte, ist eine ordentliche Schärfe, die<br />

allen Gerichten beiwohnt. Denn auf<br />

Sri Lanka sind Gewürze ein wichtiger<br />

Bestandteil der Küche, der übrigens<br />

nicht nur zum Würzen, sondern z. B.<br />

auch zur Regulierung der Verdauung<br />

eingesetzt wird. Als einer der größten<br />

Tee-Exporteure der Welt hat Sri Lanka<br />

sich zudem eine traditionelle<br />

Teekultur erhalten. Zu vielen Gelegenheiten<br />

wird daher Tee gereicht.<br />

Außerdem gibt es schmackhafte<br />

lokale Biere und Spirituosen, wie das<br />

„Lion Beer“ und den Gin „Colombo<br />

No. 7“.<br />

Verkehr<br />

Der Verkehr auf Sri Lankas Straßen<br />

ist viel chaotischer, als wir es aus<br />

Deutschland kennen. Es herrscht ein<br />

recht unorganisierter Linksverkehr,<br />

der europäischen Autofahrern einiges<br />

abverlangt. Wir empfehlen daher, auf<br />

das eigenständige Fahren zu verzichten<br />

und stattdessen einen Mietwagen<br />

mit Fahrer zu nehmen. Empfehlungen<br />

erhält man in fast jedem Hotel. Auch die<br />

günstigen Tuk-Tuks, die vor allem im<br />

Stadtverkehr gut vorankommen, sind zu<br />

empfehlen. Wer weitere Strecken plant,<br />

kann diese auf Sri Lanka auch bequem<br />

mit der Bahn zurücklegen. Die Züge<br />

halten in fast allen größeren Städten.<br />

Infos zu Fahrplänen und Reservierungen<br />

unter: www.railway.gov.lk<br />

Religion & Sprache<br />

FOTOS: PIUS99/ISTOCKPHOTO, PIDJOE/ISTOCKPHOTO, JOHN ALEXANDER/MAURITIUS IMAGES, PETER ADAMS/GETTY IMAGES, <strong>ADAC</strong> E.V., NIGEL PAVITT/GETTY IMAGES, PETER STUCKINGS/GETTY IMAGES,<br />

PAULPRESCOTT72/ISTOCKPHOTO, MATT PORTEOUS/GETTY IMAGES, TOBIAS HELBIG/ISTOCKPHOTO, SOMMAIL/ISTOCKPHOTO, R. IAN LLOYD/MAURITIUS IMAGES, SANTHOSH_VARGHESE/ISTOCKPHOTO,<br />

HADYNYAH/ISTOCKPHOTO, PHOTOALIONA/ISTOCKPHOTO, JANE1E/ISTOCKPHOTO, ANNA_JEDYNAK/ISTOCKPHOTO, KEVIN MILLER/ISTOCKPHOTO, MAPS4NEWS.COM/©HERE (2<br />

Alles Tee: Nuwara Eliya<br />

Inmitten von Teeplantagen<br />

gelegen ist die Stadt ein<br />

guter Ausgangspunkt für<br />

alle Aktivitäten zum Thema<br />

Tee, wie etwa die Besichtigung<br />

einer Teefabrik.<br />

Indien<br />

Sri Lanka<br />

Anreise, Unterkünfte, Sicherheit und mehr<br />

Myanmar<br />

Thailand<br />

Malaysia<br />

Indonesien<br />

Sri Lanka liegt südöstlich des<br />

indischen Subkontinents nahe<br />

am Äquator im Indischen Ozean<br />

Strandparadiese<br />

An der West- und Südküste<br />

reihen sich die Badeorte<br />

wie Beruwala oder Mirissa<br />

– Whalewatching inklusive.<br />

Indien<br />

Die Verkehrsschilder verraten, dass<br />

Sri Lanka ein mehrsprachiges Land<br />

ist: Amtssprachen sind Singhalesisch<br />

und Tamil. Die größte Bevölkerungsgruppe<br />

in Sri Lanka stellen die<br />

Singhalesen (ca. 75 %), Nachfahren<br />

nordindischer Siedler, die sich mehrheitlich<br />

zum Buddhismus bekennen.<br />

Den weitaus kleineren Teil der Bevölkerung<br />

machen die Tamilen aus (ca.<br />

18 %), die größtenteils hinduistischen<br />

Glaubens sind, unter denen sich aber<br />

auch Christen finden. Eine Minderheit<br />

in der Bevölkerung Sri Lankas<br />

sind die „Moors“ oder Mauren mit<br />

arabischen Wurzeln, die mehrheitlich<br />

Muslime sind.<br />

Mannar<br />

GOLF VON MANNAR<br />

Chilaw<br />

INDISCHER<br />

OZEAN<br />

Colombo<br />

Moratuwa<br />

Kankesanturai<br />

Kalpitya<br />

Kalutara<br />

Jaffna<br />

Kilinochchi<br />

Anuradhapura<br />

Puttalam<br />

Kegalle<br />

Negombo<br />

Katunayake<br />

Kotte<br />

Galle<br />

Vavuniya<br />

Maho<br />

Elefant Pass<br />

Mankulam<br />

Kurunegala<br />

Kandy<br />

Ratnapura<br />

Matara<br />

Mullattivu<br />

Hammilewa<br />

Sri Lanka<br />

Nuwara Eliya<br />

Habarane<br />

Pulmoddai<br />

Badulla<br />

Besser nicht<br />

Trincomalee<br />

Mutur<br />

Hanbantota<br />

20 km<br />

Ampara<br />

Moneragala<br />

Achten Sie beim Besuch einer religiösen<br />

Stätte auf Zurückhaltung und angemessene<br />

Kleidung. Schultern und<br />

Dekolletee müssen beim Betreten eines<br />

Tempels immer bedeckt sein, Schuhe<br />

und Kopfbedeckungen zuvor abgelegt<br />

werden. Die Farbe der Kleidung sollte<br />

hell sein. Streng verboten ist es, sich<br />

mit dem Gesicht zur Kamera vor einem<br />

Abbild oder einer Statue Buddhas fotografieren<br />

zu lassen. Wenn unbedingt<br />

Batticaloa<br />

Kattankudi<br />

Kalmunai<br />

Sri Dalada Maligawa<br />

Im „Zahntempel“ in<br />

Kandy wird die Nationalreliquie<br />

Sri Lankas<br />

verehrt: Buddhas Eckzahn.<br />

Gläubige aus<br />

dem ganzen Land pilgern<br />

an diesen Ort.<br />

Yala-Nationalpark<br />

In einem der ältesten Parks<br />

des Landes können Sie<br />

während einer Safari-Tour<br />

wilde Tiere wie Leoparden<br />

und Elefanten bestaunen.<br />

Galle Fort<br />

Die prächtige koloniale Altstadt<br />

von Galle gehört zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

ein Foto geschossen werden soll, dann<br />

bitte mit dem Rücken zur Kamera.<br />

Festivals<br />

Wer Sri Lanka zur beschriebenen Kandy<br />

Esala Perahera bereisen möchte, dem<br />

eindrucksvollen Zahnfestival mit prachtvoll<br />

geschmückten Elefanten, Kostümen<br />

und traditionellen Tänzen, findet<br />

die aktuellen Termine unter www.<br />

kandyesalaperahera<strong>2018</strong>.com. Gewöhnlich<br />

findet das Festival im Juli und<br />

August statt.<br />

30 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 31


Experten-Tipp Mein Land<br />

Mein Land<br />

Frankreich<br />

Ihren ersten <strong>Urlaub</strong> in Frankreich<br />

verbrachte Katja Fehringer-Böcker aus<br />

dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Dortmund nach<br />

dem Abitur. Eine Liebe auf den ersten<br />

Blick, die bis heute hält<br />

1789–1799<br />

Die Französische Revolution<br />

und die Erklärung der Menschenund<br />

Bürgerrechte begründeten<br />

die Demokratie und Freiheit in<br />

Frankreich – und später in Europa.<br />

4810<br />

Meter hoch<br />

ist der Mont Blanc, der<br />

höchste Gipfel der Alpen. Der<br />

Grenzverlauf zu Italien ist auf<br />

dem Berg jedoch umstritten.<br />

Frau Fehringer, Sie lieben Frankreich<br />

– was begeistert Sie so an<br />

dem Land?<br />

Oh, eigentlich alles, die Natur, die<br />

Architektur, das Essen, die Leute.<br />

Frankreich ist unglaublich vielfältig.<br />

Sie haben die schneebedeckten<br />

Alpen, das Mittelmeer, den Atlantik,<br />

ländliche Regionen. Fahren Sie<br />

nur mal von Deutschland runter<br />

an die Côte d’Azur, das ist faszinierend,<br />

wie sich die Landschaft<br />

verändert, erst die Weinberge im<br />

Burgund, dann die grünen Ausläufer<br />

des Jura, die lila Lavendelfelder<br />

der Provence – wunderschön.<br />

Haben Sie eine Lieblingsregion?<br />

Früher waren wir oft Skilaufen in<br />

Val-d’Isère und im Sommer an der<br />

Côte d’Azur. Mittlerweile hat es<br />

mir die Bretagne angetan. In den<br />

kleinen Dörfern hat man das Gefühl,<br />

die Zeit sei stehengeblieben.<br />

Ich mag die Ursprünglichkeit, den<br />

rauen Atlantik, die einsamen Sandstrände<br />

und imposanten Felsklippen.<br />

Man kann in der Bretagne<br />

stundenlang am Meer spazieren<br />

gehen. Sehr hübsch finde ich zum<br />

Beispiel den Ort Trégastel.<br />

Sprechen Sie mittlerweile<br />

gut französisch?<br />

Naja, es reicht gerade so, dass<br />

ich im Restaurant nicht versehentlich<br />

Schnecken bestelle.<br />

Aber die Franzosen sind da<br />

auch nicht mehr so eigenwillig<br />

wie noch vor 20 Jahren,<br />

mittlerweile kommen Sie mit<br />

Englisch sehr gut zurecht.<br />

Was fällt Ihnen in Frankreich<br />

immer besonders positiv auf?<br />

Dass die Franzosen sehr höflich<br />

miteinander umgehen. Man wird<br />

in den Geschäften freundlich<br />

begrüßt und verabschiedet, auch<br />

wenn Sie nichts kaufen. Ein „Pardon“<br />

ist selbstverständlich, wenn<br />

man sich mal versehentlich anrempelt,<br />

egal wer schuld ist. Sehr<br />

angenehm. Das Essen muss ich<br />

ja kaum erwähnen. Die Qualität<br />

und die Auswahl ist in den<br />

Supermärkten sensationell.<br />

Gibt es bei<br />

uns eine Sorte Oliven,<br />

finden Sie in Frankreich<br />

x verschiedene. Für<br />

Selbstversorger ein Traum.<br />

Was sollte man in Frankreich<br />

unbedingt gesehen haben?<br />

(lacht) Da gibt es ja so vieles, das<br />

prächtige Kloster Mont-Saint-<br />

Michel zum Beispiel oder die<br />

Bildhübsch<br />

Die Fachwerkhäuser<br />

in der<br />

Altstadt von<br />

Rennes. Rechtes<br />

Bild: Mont-<br />

Saint-Michel in<br />

der Normandie<br />

Gaumenfreude<br />

Frische Austern<br />

gibt es in der<br />

Bretagne satt,<br />

etwa im Hafenort<br />

Saint-Malo<br />

wundervolle Verdonschlucht in<br />

der Provence mit ihrem türkisen<br />

Wasser. Was ich als Geheimtipp<br />

aber unbedingt empfehlen kann,<br />

ist Dijon. Eine bezaubernde Stadt<br />

mit uralten Häusern, Palästen<br />

und Kirchen. Sehr schön ist hier<br />

der Stadtrundgang der Eule. Das<br />

Maskottchen von Dijon ist in den<br />

Pflastersteinen eingelassen, man<br />

kann sich bestens orientieren und<br />

bekommt einen tollen Überblick<br />

über die Stadt.<br />

Die beste Reisezeit?<br />

Der Juni vor den großen<br />

Ferien in Frankreich.<br />

Dann ist es angenehm warm<br />

und noch nicht so voll.<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos:<br />

bit.ly/2ePmodX<br />

Video-Tipp:<br />

bit.ly/2ml3crb<br />

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FOTOS: PATRICK SLESIONA, PATRICK EOCHE/GETTY IMAGES, MARK GILLOW/ISTOCKPHOTO, PEC PHOTO/GETTY IMAGES<br />

117<br />

Menschen<br />

Die Bevölkerungsdichte<br />

pro Quadratkilometer ist in<br />

Frankreich (ohne Übersee) nur<br />

etwa halb so hoch wie<br />

in Deutschland (231).<br />

37000 Jahre<br />

und älter sind die Höhlenmalereien von<br />

Abri Castanet im Département Dordogne<br />

– die ältesten Frankreichs. Berühmter<br />

sind jedoch die Felsbilder in der nahen<br />

Höhle von Lascaux.<br />

66,99 Mio.<br />

Einwohner hat die Republik Frankreich, die von der Fläche<br />

her mehr als anderthalb Mal so groß ist wie Deutschland.<br />

32 2/<strong>2018</strong>


Inspiration Sizilien<br />

Was für ein Anblick<br />

Malerisch liegt die<br />

Altstadt von Cefalù<br />

im Norden von Sizilien<br />

am Mittelmeer<br />

Sonnige<br />

Aussichten<br />

Das perfekte Wanderziel im Frühjahr? Ganz klar Sizilien<br />

mit seinen herrlichen Bergen, den blühenden Kakteen<br />

und duftenden Zitronenbäumen. Aber Vorsicht: Das<br />

italienische Dolce Vita kommt einem auf der größten<br />

Mittelmeerinsel nur allzu gern in die Quere ...<br />

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TEXT Harald Braun<br />

E<br />

s ist ein wenig unfair,<br />

meinen Freund Jordy gegen<br />

Goethe antreten zu<br />

lassen, aber so liegen die<br />

Dinge nun mal. Als Jordy<br />

von meinem Vorhaben hört, nach<br />

Sizilien zu reisen, schwärmt er von<br />

den dortigen Wanderrouten: „Wenn<br />

du in Palermo ankommst, dann nichts<br />

wie hoch auf den Monte Pellegrino<br />

und den Rocca Busambra – du wirst<br />

es lieben, Sizilien in Wanderstiefeln zu<br />

erkunden. Und gehe unbedingt den<br />

Ätna hoch!“<br />

Als ich dann wirklich in Palermo<br />

lande, bringe ich es nicht übers Herz,<br />

die Stadt sofort wieder zu verlassen,<br />

nur um zu wandern. Altmeister<br />

Goethe hat mich neugierig gemacht<br />

auf diesen Hexenkessel im Norden<br />

Siziliens: „Das Innere der Stadt verwirrt<br />

den Fremden, und er entwirrt<br />

sich nur mit Hülfe eines Führers in<br />

diesem Labyrinthe.“ Das hat Goethe<br />

wirklich gut beobachtet, und so viel<br />

hat sich seit 1787 ja auch nicht verändert.<br />

Zumindest, was die geheimnisvolle<br />

Faszination der Stadt angeht.<br />

Klar, Palermo ist laut, ein Inferno aus<br />

Lärm, Hitze und temperamentvoller<br />

Lebensfreude. Andererseits erweist<br />

sich Palermo als eine Stadt, die hinter<br />

ihren morbid-schicken historischen<br />

Gemäuern überraschend moderne<br />

Designideen verbirgt, in der man in<br />

fantastischen Restaurants speist und<br />

wo man eingerahmt von süditalienischer<br />

Grandezza ganz zwangsläufig<br />

in den lässigen Modus des Dolce<br />

Vita gleitet. In Palermo stößt man<br />

überall auf Kulturdenkmäler aus den<br />

unterschiedlichsten Epochen, ohne<br />

lange suchen zu müssen. Die Stadt ist<br />

dank ihrer wechselvollen Geschichte<br />

ein Schmelztiegel der Kulturen. Unter<br />

diesem Aspekt sollten sich selbst<br />

Kulturmuffel wenigstens die Maria-<br />

Assunta-Kathedrale ansehen. Ein<br />

prächtiger Bau im für Sizilien typischen<br />

arabisch-normannisch-byzantinischen<br />

Stilmischmasch – famos. Es<br />

ist übrigens sehr einfach, sich in Palermo<br />

Freunde zu machen. Domenico,<br />

Frühstückskellner im Hotel Posta, hat<br />

dafür einen guten Rat: „Schimpfen<br />

Sie auf Mailand, Turin oder Rom –<br />

und in Palermo wird man Ihnen um<br />

den Hals fallen!“<br />

Auf dem Monte Pellegrino<br />

Zwei Tage stromere ich beseelt durch<br />

das magische Palermo, bevor ich mich<br />

an mein Wanderversprechen an Jordy<br />

erinnere: Wenigstens der Monte Pellegrino<br />

müsste doch zu schaffen sein.<br />

Der Hausberg ist den Einwohnern<br />

Palermos heilig, und auch Goethe hatte<br />

dazu eine Meinung: „Das schönste<br />

Vorgebirge der Welt!“ Als ich den<br />

alten Pilgerweg nach dreieinhalb<br />

Stunden geschafft habe, bin auch ich<br />

überzeugt: Diese Tour ist ein Erlebnis.<br />

Mancher Anstieg auf Feldpfaden ist<br />

mühsam, aber man passiert blühende<br />

Kaktuswälder, geheimnisvolle Grotten<br />

und kleine Kapellen, es riecht nach<br />

Pinien und würziger Erde – und das<br />

alles vor einem Traumpanorama aus<br />

blauem Meer und grüner Natur. Auf<br />

dem Gipfel verstehe ich, warum der<br />

600 Meter hohe Monte Pellegrino so<br />

2/<strong>2018</strong> 35


Inspiration Sizilien<br />

geliebt wird: Eine schönere Aussicht<br />

auf Palermo gibt es nicht.<br />

Beim Auschecken im Hotel rät mir<br />

Domenico am nächsten Morgen zu<br />

einem Abstecher nach Cefalù. Dort<br />

gäbe es die schönsten Strände der<br />

Insel, was mich natürlich neugierig<br />

macht. Cefalù, gut 70 Kilometer von<br />

Palermo entfernt, zeigt viel von dem,<br />

was Sizilien ausmacht. Schon von<br />

weither sichtbar: der prächtige Dom.<br />

Auch in Cefalù entdeckt man Zeugnisse<br />

vieler architektonisch unterschiedlicher<br />

Epochen und Baustile.<br />

Und tatsächlich ein turbulentes<br />

Strandleben, das die Nähe zur Inselmetropole<br />

nicht verleugnen kann.<br />

Die kilometerlange Bucht mit ihrem<br />

feinen Sandstrand gehört zu den<br />

schönsten und saubersten Siziliens.<br />

Mario aus Palermo kümmert sich<br />

um den besten Platz für eine Badeliege<br />

und erklärt, dass ich auf der<br />

ganzen Insel keinen interessanteren<br />

Strand finden würde. „Hier sonnen<br />

sich die schönsten Frauen und den<br />

besten Blick hast du auch.“ Er meint<br />

den Dom und rät mir, Cefalù nicht zu<br />

verlassen, ohne die Piazza del Duomo<br />

gesehen zu haben: „Der schönste Platz<br />

Siziliens!“ So eine Behauptung gehört<br />

überprüft. Die Piazza stellt sich als<br />

etwas heraus, das man in Deutschland<br />

unter Denkmalschutz stellen würde.<br />

Alte Häuser mit schmiedeeisernen<br />

Balkonen, sonnige Cafés unter Palmen.<br />

Von hier breitet sich die historische<br />

Altstadt Cefalùs aus, erbaut<br />

im 12., erweitert im 16. Jahrhundert,<br />

seitdem unverändert und unrestauriert.<br />

Charmant.<br />

Malerisches Taormina<br />

Was auch ein gutes Stichwort ist, um<br />

mein nächstes Ziel zu beschreiben:<br />

Taormina. Die vermutlich schönste<br />

Stadt Siziliens und der neben dem<br />

Ätna wohl meist besuchte Ort der<br />

Insel. Hier duftet es nach Jasmin,<br />

nach Basilikum und Zitronen. Wobei<br />

es schwer zu sagen ist, ob das nun<br />

von den blühenden Gärten des idyllischen<br />

Städtchens herrührt, das in einer<br />

Terrassenlage am Monte Tauro klebt,<br />

oder eher aus den Küchen der vielen<br />

Restaurants durch die malerischen<br />

Gassen schwebt wie der kulinarische<br />

Firnis eines perfekten italienischen<br />

Glücksmoments. Das Wahrzeichen<br />

des romantisch verwinkelten Städtchens<br />

aber ist das 500 vor Christi<br />

erbaute „Griechische Theater“ – ein<br />

faszinierender Ort, wo man im Sommer<br />

klassische Konzerte oder Auftritte<br />

von Zucchero und Eros Ramazotti<br />

genießen kann. Abgesehen davon: die<br />

Atmosphäre; das Essen (ein Gedicht:<br />

die Meeresfrüchte in der Osteria<br />

Rosso di Vino), überhaupt diese herrlich<br />

gelegenen, lauschigen Restaurants<br />

Antike Kulisse<br />

Im römischen<br />

Theater von<br />

Taormina finden<br />

im Sommer<br />

Konzerte statt –<br />

im Hintergrund<br />

der majestätische<br />

Ätna<br />

Experten-Tipp<br />

Nadine Baldi aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Bruchsal<br />

über antike Stätten und Mietwagen auf Sizilien<br />

Besichtigen Sie auf Sizilien unbedingt die zahlreichen<br />

antiken Stätten, die sich nicht nur an der Küste wie bei<br />

Agrigent befinden. Eindrucksvoll ist zum Beispiel die Villa<br />

Romana del Casale nahe dem hübschen Ort Piazza Armerina<br />

im Landesinneren, wo man auch prima übernachten<br />

kann. Der spätrömische Prachtbau gehört zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe und beeindruckt mit Thermalanlagen sowie<br />

hervorragend erhaltenen Bodenmosaiken, auf denen Darstellungen<br />

der Zirkusspiele im antiken Rom zu sehen sind.<br />

Nehmen Sie sich am besten einen Mietwagen und erkunden<br />

Sie die Insel. Ganz wichtig: Das Auto von Deutschland<br />

aus buchen, sonst wird es überraschend teuer!<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Sizilien:<br />

bit.ly/2DjbWWS<br />

Video „Im Schatten des Ätna“:<br />

bit.ly/2DkoE7U<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

mit ihrer handfesten sizilianischen<br />

Küche. Wun-der-bar! Völlerei gehört,<br />

wie Sie vielleicht wissen, zu den sieben<br />

Todsünden. Doch auch die Aussicht<br />

auf das Elend ewiger Schmerzen in<br />

der Hölle hielten mich in Taormina<br />

nicht davon ab, an drei Tagen hintereinander<br />

mehrgängig zu sündigen.<br />

Bis zu den ewigen Schmerzen ist es<br />

halt noch ganz schön lang hin.<br />

Nach so viel süßem italienischen<br />

Leben – nur unterbrochen von einer<br />

nicht unaufwendigen Wanderung<br />

auf den Monte Scuderi, der als bester<br />

Aussichtsgipfel der Region mit unglaublichen<br />

Scenic Views aufwartete<br />

– ist es gar nicht so einfach, sich für<br />

die letzte große Wandertour zu motivieren.<br />

Doch ohne den Ätna zu bezwingen,<br />

hätte ich Jordy nicht unter<br />

die Augen treten können. Schon die<br />

Fahrt hinauf auf den Mongibello,<br />

den Berg der Berge, hat eine bizarre<br />

Note: Man startet in blühenden Gärten<br />

und den schönsten Landschaften,<br />

doch dann verblasst dieses farbenfrohe<br />

Panorama immer mehr, bis man<br />

irgendwann nur noch von einer kargen<br />

Mondlandschaft umgeben ist. Erkaltete<br />

Lava. Das verstörende<br />

Ergebnis der zahlreichen<br />

Ausbrüche<br />

eines Vulkans, der<br />

für seine 600 000<br />

Jahre ziemlich aktiv<br />

geblieben ist. Erst 2017<br />

kam es wieder zu Eruptionen,<br />

die den Flughafen Catania<br />

sogar kurzzeitig den Betrieb einstellen<br />

ließen. Die Sizilianer nennen<br />

ihren Berg stoisch den Herrscher<br />

Siziliens. Alle paar Jahre ordnen<br />

seine Lavaströme die Gebiete um<br />

Catania und Messina neu. Etwa<br />

40 000 Menschen leben um den Ätna,<br />

mit ihm verbunden in inniger Hassliebe:<br />

„Er ernährt uns, und er zerstört<br />

uns, alles liegt in seiner Hand“,<br />

meint Guillermo, der in Sant Alfio<br />

auf dem Weg nach Zafferana Etnea<br />

Dampfende<br />

Erde<br />

Beim Wandern<br />

auf dem Vulkan<br />

Ätna bekommen<br />

qualmende Füße<br />

eine ganz andere<br />

Bedeutung<br />

Gaumenfreude<br />

Cannoli, mit<br />

Ricotta gefüllte<br />

und mit Pistazien,<br />

Früchten<br />

oder Schokolade<br />

garnierte<br />

Teigrollen<br />

Wanderkarten verkauft. Das sind ja<br />

prima Aussichten für meine Tour.<br />

Ich schließe mich am Ende der<br />

befahrbaren Straße einer geführten<br />

Wanderung an, was nicht Pflicht<br />

ist, aber dringend empfohlen wird:<br />

Die Bedingungen auf dem Ätna sind<br />

anders als auf einem normalen Berg.<br />

Abgesehen von der windigen Kälte<br />

sind die spitzen, kantigen Steine auf<br />

den Wegen ein Problem, ganz zu<br />

schweigen von den Gasen, die der<br />

Vulkan herausbläst. Es rächt sich,<br />

dass ich für den fast zweistündigen<br />

Marsch keine Wanderstöcke dabeihabe<br />

– mehr als einmal komme ich<br />

ins Rutschen. Trotzdem gehört dieser<br />

3323 Meter hohe Monster-Vulkan<br />

zu den Höhepunkten meiner Reise.<br />

Das Adrenalin rauscht in meinen<br />

Ohren. Als sich der Rauch<br />

und der Nebel für einen<br />

Moment verziehen, kann<br />

ich kurz ins Innere des<br />

Kraters blicken – und sehe<br />

in einen Abgrund, der auch die<br />

Wiege der Drachen aus der Serie<br />

„Game of Thrones“ sein könnte.<br />

Ein spektakulärer Anblick. Naja, warten<br />

Sie – würde man mir einen Platz<br />

auf der Terrasse des Timeo Grand<br />

Hotels in Taormina anbieten, einem<br />

der schönsten Plätze des Planeten,<br />

käme ich doch ins Grübeln.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

Angebote<br />

Palermo<br />

Grand Hotel Villa Igiea MGallery by Sofitel<br />

Luxuriöser können Sie in Palermo kaum<br />

logieren. Der Palazzo aus dem 14. Jahrhundert<br />

begeistert mit opulentem Interieur,<br />

modernem Wohnkomfort sowie einem üppigen<br />

Garten und Pool mit Blick aufs Meer.<br />

ab 53 € / p. P. und Nacht im DZ / Übernachtung<br />

mit Frühstück, Eigenanreise<br />

Veranstalter: OLIMAR<br />

Villafranca Tirrena<br />

Hotel Viola Palace<br />

Dieses familienfreundliche Hotel liegt in der<br />

Provinz Messina und verfügt über ein Restaurant<br />

und eine Terrasse mit Liegestühlen.<br />

Zum Strand sind es etwa fünf Gehminuten.<br />

ab 93 € / p. P., 2 Tage im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

Eigenanreise<br />

Veranstalter: TUI<br />

San Leone, Agrigent<br />

Hotel Costazzura Museum & Spa<br />

Nahe des eindrucksvollen archäologischen<br />

Tals der Tempel von Agrigent und der Sandstrände<br />

von San Leone liegt dieses komfortable<br />

4-Sterne-Haus mit Pool, Restaurant<br />

und Spa in einer ruhigen Wohngegend.<br />

ab 35 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück<br />

Eigenanreise<br />

Veranstalter: AMEROPA<br />

Weitere Angebote finden Sie unter<br />

36 2/<strong>2018</strong><br />

Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />

in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.


Inspiration Sizilien<br />

Sizilien Inspiration<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Sizilien – alles Wichtige auf einen Blick<br />

Expertin Nadine Baldi vom <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Bruchsal<br />

Anreise, Übernachten, Sicherheit & mehr<br />

Anreise<br />

Sizilien ist die südlichste Region Italiens,<br />

was heißt: Von Frankfurt bis Messina<br />

sind rund 2000 km zu bewältigen.<br />

Da empfiehlt sich die Anreise mit dem<br />

Flieger. Viele Airlines fliegen Palermo<br />

oder Catania an, Flüge sind bei Billig-<br />

Airlines schon ab 100 Euro zu bekommen<br />

– das ist jedoch selten. Sie können<br />

auch mit der Bahn oder dem eigenen<br />

Auto anreisen und vom Festland mit<br />

der Fähre auf die Insel übersetzen.<br />

Die kürzeste Fährverbindung ist von<br />

Reggio di Calabria an der Südspitze<br />

Kalabriens nach Messina. Wenn Sie<br />

selbst nicht so weit fahren möchten,<br />

bieten sich Genua in Ligurien als Ausgangshäfen<br />

an. Sie erreichen Sizilien<br />

von dort mit der Fähre in 20 Stunden.<br />

Reisezeit<br />

Heiße, trockene Sommer und milde,<br />

feuchte Winter – bis auf den August, in<br />

dem es durchaus über 40 Grad werden<br />

kann, kommt man auf Sizilien immer<br />

auf seine Kosten. Zum Wandern ist<br />

es ab Mitte <strong>März</strong>, wenn der Frühling<br />

Einzug hält, sowie ab Mitte September<br />

am schönsten, mit angenehmen Temperaturen<br />

um 20 Grad. Badeurlauber<br />

fühlen sich vor allem in den Monaten<br />

Juni, Juli und September wohl.<br />

Mit dem Auto auf<br />

Sizilien<br />

Zugegeben, es ist keine einfache Aufgabe,<br />

sich in den italienischen Autoverkehr<br />

und seine Ordnungsprinzipien<br />

einzufügen. Wobei die Vokabel „Ordnung“<br />

etwas irreführend ist, zumindest<br />

aus der Perspektive des deutschen<br />

Autofahrers. Aus zwei Fahrstreifen<br />

macht der Sizilianer gerne mal vier,<br />

überhaupt scheint es die allgemeine<br />

Devise zu sein, immer erst mal Vollgas<br />

zu geben und mögliche Hindernisse<br />

mit der Hupe aus dem Weg zu schaffen.<br />

Die Hupe ist hier kein symbolischer<br />

Zeigefinger oder Belehrungsinstrument,<br />

sondern der wichtigste Zeichengeber.<br />

Ohne eifrigen Einsatz der Hupe läuft<br />

(fährt) auf Sizilien gar nichts.<br />

Übernachtung<br />

In Palermo: Das Hotel Posta ist ein<br />

freundliches, nicht zu teures Mittel-<br />

Entdecken<br />

Der <strong>ADAC</strong><br />

Reiseführer<br />

plus Sizilien<br />

mit Maxi-<br />

Faltkarte zum<br />

Herausnehmen,<br />

12,99 €<br />

Im <strong>ADAC</strong> Shop<br />

bit.ly/<br />

2s8thQm<br />

Kulinarisches<br />

Füllhorn<br />

Auf den<br />

Märkten von<br />

Palermo bieten<br />

Händler<br />

frisches Obst<br />

und Gemüse<br />

der Region an<br />

klassehotel in perfekter Innenstadtlage.<br />

Besonderer Service: Auf Wunsch werden<br />

Liegen am Top-Strand Mondello<br />

Beach reserviert.<br />

In Taormina: Das solide ausgestattete<br />

Hotel La Plage liegt wunderschön gegenüber<br />

der Insel Isola Bella und den<br />

farbenfroh bewachsenen Bergen. Es<br />

gibt einen Privatstrand, ein tolles Restaurant<br />

und leichten Zugang zum Zentrum<br />

von Taormina über die Seilbahn.<br />

Essen & Trinken<br />

In Palermo: In der Antica Focaccheria<br />

San Francesco wird die inseltypische<br />

Küche in Vollendung zelebriert, das<br />

Haus legt Wert auf feinste, möglichst<br />

regionale Zutaten und verweist auf<br />

eine Geschichte, die im Jahr 1834 ihren<br />

Anfang nahm. Schick, aber kein Chichi<br />

(Via Alessandro Paternostro 58).<br />

In Taormina: Die Osteria Rosso di Vino<br />

liegt etwas versteckt im Zentrum, aber<br />

die Suche lohnt sich: Frische, regionale<br />

Produkte wie Meeresfrüchte werden<br />

hier in der offenen Küche zu sizilianischen<br />

Köstlichkeiten verarbeitet. Große<br />

Weinauswahl (Vico de Spuches 8).<br />

Wandern<br />

Ob eine gemütliche Tour zur farbenprächtigen<br />

Mandelblüte auf Sizilien,<br />

eine Studienreise zu den archäologischen<br />

Stätten oder eine Trekkingtour<br />

am Ätna oder den zerklüfteten Karsthochflächen<br />

am Rocca Busambra –<br />

Sizilien bietet unzählige Möglichkeiten<br />

für traumhafte Wandertouren. Erkundigen<br />

Sie sich in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro<br />

nach speziellen Wanderreisen.<br />

Die Mafia<br />

Wer nicht nach Spuren sucht, wird als<br />

Tourist nicht mit der Mafia behelligt.<br />

FOTOS: FRANCESCO CANTONE/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V., MICHELANGELO OPRANDI/ISTOCKPHOTO, ALEXANDER FORTELNY/GETTY IMAGES, SILROBY/ISTOCKPHOTO, MICHAL WLOCH/ISTOCKPHOTO,<br />

MAPS4NEWS.COM/©HERE (2), VITALINA/ISTOCKPHOTO<br />

Korsika<br />

Marsalla<br />

Mazara<br />

del Vallo<br />

Sardinien<br />

Trapani<br />

Rom<br />

Sizilien<br />

Tunesien Malta<br />

Cinisi<br />

Scorpello<br />

Albanien<br />

Griechenland<br />

Sizilien ist die größte Mittelmeerinsel<br />

und liegt zwischen der italienischen<br />

Stiefelspitze und Afrika<br />

Das ist sizilianische Privatsache. Dennoch<br />

ist aber vor allem Corleone noch<br />

immer ein beliebter Ort für Mafia-Sightseeing.<br />

Was weniger mit zwielichtigen<br />

Gestalten und Gefechten auf offener<br />

Straße zu tun hat. Vor den Cafés<br />

sitzen junge Leute mit iPhones und<br />

Latte Macchiatos, die nicht so aussehen,<br />

als hätten sie mit dem berühmtesten<br />

Einwohner ihrer Stadt viel zu<br />

schaffen: Salvatore „Toto“ Riina lebte<br />

20 Jahre lang bis 1993 unbehelligt<br />

in Corleone, obwohl er der meist gesuchte<br />

Boss der sizilianischen Cosa<br />

Nostra war. Wer mehr darüber erfahren<br />

will, ist im örtlichen Mafia-Dokumentationszentrum<br />

gut aufgehoben – auch<br />

international der wissenschaftliche<br />

Mittelpunkt der „Mafia“-Forschung.<br />

Sciacca<br />

1<br />

Palermo<br />

Corleone<br />

4<br />

MITTELMEER<br />

Fruchtig-frisch<br />

Zitronen<br />

werden in der<br />

sizilianischen<br />

Küche reichlich<br />

verarbeitet<br />

TYRRHENISCHES MEER<br />

Caltanissetta<br />

Agrigento<br />

Sizilien<br />

Licata<br />

i<br />

Cefalù<br />

2<br />

Gela<br />

Enna<br />

Capo d’Orlando<br />

3<br />

Nicosia<br />

Vittoria<br />

Besser nicht<br />

Ragusa<br />

Adrano<br />

Wertgegenstände offen zeigen. Klar,<br />

das ist eine Binsenweisheit, die<br />

man überall befolgen sollte, doch<br />

zwischen Palermo und Catania<br />

liegen die Dinge noch ein wenig<br />

anders: Auf Sizilien ist es nicht<br />

gefährlich im buchstäblichen<br />

Sinne, aber die Kleinkriminalität<br />

ist in Italien nirgendwo so groß<br />

wie hier. Beliebt: der Taschenklau<br />

auf dem vorbeifahrenden Moped.<br />

Nicht versäumen<br />

1 Das Dolce Vita in Palermo genießen<br />

und den Hausberg Monte Pellegrino<br />

Randazzo<br />

ÄTNA<br />

3323 m<br />

Milazzo<br />

7<br />

Noto<br />

5<br />

Catania<br />

Pachino<br />

6<br />

Giarre<br />

Acrireale<br />

Taormina<br />

Augusta<br />

Siracusa<br />

Messina<br />

IONISCHES<br />

MEER<br />

10 km<br />

10km<br />

besteigen. 2 An den herrlichen Stränden<br />

des Badeortes Cefalù ins Mittelmeer<br />

springen und durch die Gassen<br />

der historischen Altstadt streifen.<br />

3 Die spätrömische Ausgrabungsund<br />

UNESCO-Welterbestätte Villa<br />

Romana del Casale bei Piazza Armerina<br />

besichtigen. 4 Ebenso die herausragend<br />

erhaltene antike griechische<br />

Stadt im Tal der Tempel von Agrigent.<br />

5 In Taormina, der schönsten<br />

Stadt Siziliens, frische Meeresfrüchte<br />

schlemmen und sich von der Aussicht<br />

aufs Meer verzaubern lassen.<br />

6 Eine Wanderung auf den Monte<br />

Scuderi im Peloritani-Gebirge unternehmen.<br />

7 Den unbestrittenen König<br />

Siziliens, den 3323 Meter hohen<br />

Vulkan Ätna, erklimmen.<br />

38 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 39


Experten-Tipp Ratgeber<br />

Ratgeber Experten-Tipp<br />

Ratgeber<br />

Tipps & Informationen zum Thema Outdoor<br />

KOLUMNE<br />

Gesundheitsmedizin<br />

Fiese Sauger<br />

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen.<br />

Wie Sie sich schützen und Zeckenbissen vorbeugen<br />

Wo ist Wildcampen erlaubt?<br />

Die Regelungen sind äußerst unterschiedlich. In Ländern wie<br />

Schottland, Norwegen, Schweden oder den Baltikum-Staaten<br />

dürfen Sie Ihr Zelt aufschlagen, sofern Sie sich korrekt verhalten<br />

und z. B. keinen Müll hinterlassen. Strikter geht es in Spanien,<br />

Italien oder Kroatien zu, wo Wildcamper mit saftigen Bußgeldern<br />

rechnen müssen. Auch in Kanada und den USA ist das<br />

Wildcampen bis auf wenige Ausnahmen, etwa in den National<br />

Forests, verboten. In den Nationalparks der USA gibt es sogenannte<br />

Wilderness Areas, in denen Sie campen dürfen, aber<br />

eine Genehmigung benötigen. In Kanadas Nationalparks dürfen<br />

Sie grundsätzlich nicht wild campen. Kurzum: Informieren Sie<br />

sich vorab über die Regelungen im jeweiligen Land.<br />

Wo finde ich schöne<br />

Wander- oder Fahrradtouren?<br />

Kein Problem, die <strong>ADAC</strong> Wanderführer App<br />

Deutschland zeigt Ihnen über 18 500 Touren<br />

einschließlich Streckenverlauf, Navigation entlang der Strecke<br />

sowie topografischen Karten zur Offline-Nutzung. Radfahrer<br />

haben mit dem <strong>ADAC</strong> Fahrrad Tourenplaner 2017 über<br />

8000 Radtouren in Deutschland jederzeit parat. Die Apps<br />

können Sie im Apple iTunes Store oder im Google Play Store<br />

herunterladen (jeweils 4,99 €).<br />

Was gehört in eine<br />

Outdoor-Reiseapotheke?<br />

Neben persönlichen Medikamenten wie Allergiemittel müssen<br />

beim Wandern besonders oft Schürfwunden versorgt werden.<br />

Am besten sind Sie mit einem<br />

fertig gepackten Outdoor-Erste-<br />

Hilfe-Set ausgerüstet, das es im<br />

Fachhandel gibt (20 bis 30 €). Die<br />

Sets sind platzsparend, wasserdicht<br />

und enthalten meist die<br />

wichtigsten Utensilien für<br />

Outdoor-Touren, wie Desinfektionstupfer,<br />

Signalpfeife<br />

etc. Genormt sind die<br />

Inhalte aber nicht. Infos<br />

und Tests finden Sie<br />

z. B. unter www.outdoor-magazin.com<br />

Worauf kommt es bei einem guten<br />

Reise- oder Trekkingfahrrad an?<br />

Wer mit dem Fahrrad auf große Tour gehen will, sollte auf einen<br />

verwindungssteifen Rahmen achten, der auch schwer bepackt<br />

die Spur hält, sowie auf ein hohes zulässiges Gesamtgewicht.<br />

Reiseräder rollen zudem meist mit 26-Zoll-Rädern, die in<br />

der Regel stabiler sind. Lassen Sie sich unbedingt ausführlich<br />

beraten, fahren Sie Probe und nehmen Sie kein Rad von der<br />

Supermarkt-Stange. Viele Tipps und Fahrrad-Tests finden Sie<br />

unter www.adfc.de.<br />

FOTOS: PETEJAU/ISTOCKPHOTO, VAUDE, PAOLO CIPRIANI/ISTOCKPHOTO, MIHTIANDER/ISTOCKPHOTO, SOLOVYOVA/ISTOCKPHOTO, PRIVAT, ALEXANDER RATHS/ISTOCKPHOTO<br />

Radtouren: Wie viele Kilometer<br />

kann man pro Tag einplanen?<br />

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise<br />

von der persönlichen Fitness und dem Gelände, ob Sie eher<br />

gemütlich radeln wollen und sich unterwegs genügend Zeit<br />

für Sehenswürdigkeiten lassen möchten oder auch, ob Sie mit<br />

Kindern unterwegs sind. Für Familien und ungeübte Fahrer<br />

sind bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 Kilometern<br />

pro Stunde und einer reinen Fahrzeit von etwa fünf Stunden in<br />

ebenem Gelände, etwa entlang von Flüssen, Tagesetappen von<br />

50 Kilometern durchaus machbar. Regelmäßige Pausen sollten<br />

Sie dabei natürlich zusätzlich einplanen.<br />

Weitere Tipps und Informationen unter:<br />

www.adacreisen.de/ratgeber/<br />

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne:<br />

redaktion@adac-urlaub.net<br />

Was gehört zu einer guten<br />

Wanderausrüstung?<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

Damit die Tour nicht zur Tortur wird, sollten Sie sich im Fachhandel<br />

beraten lassen. Schon das Thema<br />

Schuhe – das A und O beim Wandern –<br />

ist ein Kapitel für sich. Sie sollten in<br />

Profil, Material und Schafthöhe dem Gelände<br />

entsprechend ausgewählt werden<br />

und unbedingt gut passen. Hierfür gibt<br />

es in guten Geschäften Teststrecken.<br />

Spezielle Wandersocken beugen Blasen<br />

vor, Wanderstöcke (keine Nordic-<br />

Walking-Stöcke) können Muskeln<br />

und Gelenke entlasten. Die richtige<br />

Kleidung nach dem Zwiebelprinzip<br />

(Unterwäsche, atmungsaktives<br />

Hemd/Hose, Kälte- und Regenschutz)<br />

wappnet vor Wetterkapriolen,<br />

ein guter Rucksack<br />

entlastet den Rücken.<br />

Dr. Lucia Schmidt<br />

ist Ärztin und Redakteurin bei<br />

der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung“<br />

Tagelang lauern Zecken auf Gräsern, im Unterholz oder<br />

in Büschen auf ihre Opfer. Kommt ein Wanderer vorbei<br />

und streift das Grün mit seinen Beinen, sind die kleinen<br />

Tierchen fix vom Gras auf den Unterschenkel gesprungen und<br />

beginnen in aller Ruhe mit der Suche nach einer Körperstelle,<br />

an der sie sich am Blut des Wanderers satt saugen können.<br />

Besonders beliebt: Kniekehlen, Schritt und Achselhöhlen. Bei<br />

Kindern sind auch Kopf und Hals eine Gefahrenzone. Prinzipiell<br />

können Zecken aber an allen Körperstellen auftauchen, daher<br />

ist es wichtig, nach einer Wandertour gründlich den Körper, am<br />

besten vor einem Spiegel, nach den Saugern abzusuchen. Denn<br />

Zecken betäuben während des Blutsaugens die Einstichstelle,<br />

Juckreiz und Schmerzen fehlen. Die Zecke bleibt unbemerkt.<br />

Dass Zecken dem Menschen etwas Blut klauen, ist dabei<br />

natürlich nicht das Problem, sondern dass sie beim Saugen<br />

gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Die bekanntesten<br />

sind die Erreger der Borreliose und der Frühsommer-<br />

Meningoenzephalitis (FSME).<br />

Gegen FSME kann man sich mit einer Impfung schützen,<br />

sie ist dringend empfohlen, auch für Kinder. Gegen Borreliose<br />

hilft nur Aufmerksamkeit, indem man Zecken schnell entdeckt,<br />

denn es dauert meist einige Stunden, bis die Zecke den Borreliose-Erreger<br />

beim Saugen an den Menschen überträgt. Hat<br />

sich eine Zecke auf der Haut verbissen, sollte man Folgendes<br />

beachten: hautnah, langsam und kontrolliert entfernen. Dies<br />

verhindert ein Quetschen der Zecke und damit das weitere<br />

Abgeben von Erregern ins Blut. Tipp: In der Apotheke gibt es<br />

hierfür entsprechende Utensilien – lassen Sie sich die Handhabung<br />

erklären. Danach sollte man die Stelle gut beobachten<br />

und bei Auffälligkeiten oder Unwohlsein zum Arzt gehen. Um<br />

sich präventiv zu schützen, sollte man bei Wanderungen helle<br />

Kleidung tragen, auf der man Zecken schon beim Angriff gut<br />

sieht, dazu geschlossene Schuhe und lange Hosen.<br />

40 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 41


Inspiration Motorradtouren<br />

TOUR 1<br />

BAYERN<br />

Rund ums<br />

Ammergebirge<br />

Rauf<br />

auf den<br />

Bock<br />

Jetzt im Frühjahr kribbelt Bikern<br />

wieder die Gashand. Wir präsentieren<br />

Ihnen fünf schöne Motorradtouren für<br />

Ausflüge ins Grüne<br />

Frühlingsgefühle<br />

Berg- und Kurvenparadiese finden<br />

Biker im Allgäu und in Oberbayern<br />

Noch kurz einen Espresso in einem der Cafés am hübschen<br />

Obermarkt in Murnau nehmen, dann schwingen wir uns auch<br />

schon auf den Bock und starten zu dieser traumhaften Rundtour,<br />

auf der uns auf wenig befahrenen Landstraßen wunderschöne<br />

Bergpanoramen, Sehenswürdigkeiten und tolle Pausenstopps<br />

am laufenden Band erwarten: die Rokoko-Opulenz der<br />

Wieskirche im Pfaffenwinkel etwa; die Schönegger Käse-Alm;<br />

das Schloss Linderhof im Ettal; Lüftlmalereien in Füssen<br />

(und ein Abstecher nach Neuschwanstein); der idyllische<br />

Staffelsee und der Forggensee mit seinen Strandbädern, wo<br />

man sich im Biergarten mit einer zünftigen Hax’n stärkt …<br />

Das Fahrerlebnis kommt natürlich auch nicht zu<br />

kurz. In herrlichen Kurven und knackigen Anstiegen<br />

schlängelt sich der Asphalt durch das Voralpenland und<br />

durch die Berge an malerischen Uferstraßen wie am<br />

Plansee in Österreich entlang. Einziges Problem: Es gibt<br />

so viel zu sehen und zu genießen, dass ein Tag für die<br />

gut 200 Kilometer lange Tour eigentlich zu wenig wäre.<br />

Tipp: Der <strong>ADAC</strong> in Bayern hat weitere schöne Touren<br />

mit detaillierten Karten und Infos ausgearbeitet, darunter<br />

im Bayerischen Wald, in der Oberpfalz, im Fränkischen<br />

Weinland oder im Altmühltal. Weitere Infos unter:<br />

www.deutsche-alpenstrasse.de<br />

TEXT Hans-Jürgen Gündra,<br />

Mitarbeit: Olaf Heise<br />

Seite<br />

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mehr<br />

erfahren<br />

Für Biker gibt es nichts Schöneres, als<br />

das Motorrad an den ersten milden<br />

Tagen aus dem Winterschlaf zu holen<br />

und endlich wieder das vertraute Brabbeln<br />

der Maschine zu hören. Sich den frischen<br />

Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen,<br />

durch Kurven zu treiben und den Frühling<br />

zu spüren. Ich liebe dieses Freiheitsgefühl<br />

und die Unbeschwertheit. Man kann die<br />

Landschaft regelrecht riechen, das frisch<br />

gemähte Gras am Straßenrand, den erdigen<br />

Duft der Wälder. Sobald die Sonne scheint<br />

und die Temperaturen um die 15 Grad<br />

liegen, kribbelt es mir in den Fingern. Dann<br />

zieht es mich auf die kurvigen Landstraßen<br />

des Pfälzer Waldes, den knackigen Anstieg<br />

zum Donnersberg hinauf, zu Benzingesprächen<br />

am Bikertreff Johanniskreuz oder<br />

zur malerischen Deutschen Weinstraße.<br />

Der <strong>ADAC</strong> hat auch für Ihre Region<br />

spannende Motorradausflüge ausgearbeitet,<br />

von denen wir Ihnen auf diesen<br />

Seiten einige Tagestouren präsentieren. Faltblätter<br />

zu den Strecken erhalten Sie in Ihrer<br />

Geschäftsstelle oder z. T. als Download unter<br />

https://www.adac.de/reise_freizeit/motorrad.<br />

Hier finden Sie auch viele Tipps. Weitere<br />

Infos: www.motorradland-deutschland.de<br />

Hans-Jürgen Gündra<br />

ist Reise-Experte im<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro Ludwigshafen,<br />

Motorradfan<br />

und fährt eine<br />

KTM 1190 Adventure<br />

TOUR AMMERGEBIRGE<br />

Ausgangs-/Endpunkt:<br />

Murnau (gegen<br />

den Uhrzeigersinn)<br />

Länge:<br />

ca. 200 km<br />

Lechbruck am See<br />

Seeg<br />

Reutte<br />

Füssen<br />

Plansee<br />

Die Route:<br />

Diese traumhafte Bikertour<br />

führt Sie – z. T. auf der Deutschen<br />

Alpenstraße – durch<br />

die Allgäuer und oberbayerischen<br />

Alpen<br />

Böbing<br />

Murnau<br />

Oberammergau<br />

42 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 43


Inspiration Motorradtouren<br />

Imposant<br />

Hoch über Cochem<br />

an der Mosel thront<br />

die Reichsburg<br />

Experten-<br />

Tipp<br />

Hans-Jürgen Gündra aus dem <strong>ADAC</strong><br />

Reisebüro Ludwigshafen über den<br />

richtigen Start in die Motorradsaison<br />

Wer sein Motorrad schon nach der letzten<br />

Saison trocken und richtig abgestellt hat,<br />

das Öl gewechselt und die Batterie an ein<br />

Erhaltungsladegerät geklemmt hat, braucht<br />

eigentlich nur noch Beleuchtung, Bremsen<br />

und Reifendruck zu prüfen und los geht’s.<br />

Bedenken Sie aber, dass Autofahrer sich<br />

nach dem langen Winter erst wieder an Biker<br />

auf der Straße gewöhnen müssen – also umsichtig<br />

fahren! Und noch ein Tipp für längere<br />

Touren: Der <strong>ADAC</strong> und der DEHOGA haben<br />

motorradfreundliche Hotels zertifiziert, die<br />

u. a. einen sicheren Stellplatz und Trockenräume<br />

für die Kleidung bieten. Die Betriebe<br />

finden Sie unter www.adac.de<br />

TOUR 3<br />

SACHSEN<br />

Zwischen Elbe und Bastei<br />

In der wildromantischen Berglandschaft<br />

der Sächsischen Schweiz und des Osterzgebirges<br />

können sich Biker auf einen echten<br />

Leckerbissen freuen. Hier ist Kurvenfressen<br />

angesagt! Nachdem Sie die schöne Landeshauptstadt<br />

Dresden besichtigt haben, geht<br />

es zunächst gemütlich an der Elbe entlang<br />

bis Pillnitz mit dem gleichnamigen<br />

Schloss und seinem barocken Lustgarten.<br />

Bei Pirna verlassen Sie dann das Elbufer<br />

und unternehmen auf der Fahrt Richtung<br />

Bad Schandau noch einen Abstecher zum<br />

weltberühmten Basteifelsen, den der Romantik-Maler<br />

Caspar David Friedrich einst<br />

in seinem Bild festhielt und der grandiose<br />

Ausblicke auf das Elbtal bietet. Von nun an<br />

ist Fahrspaß angesagt, denn jetzt schlängelt<br />

sich der Asphalt durch die engen Täler und<br />

Höhenzüge des traumhaften Nationalparks<br />

Sächsische Schweiz – herrliche Schräglagen,<br />

Steigungen und tolle Panoramaaussichten<br />

auf die markanten Felstürme und Tafelberge<br />

garantiert. Zwischendurch verzaubern<br />

immer wieder charmante Dörfer mit alten<br />

Fachwerkhäusern. Über die Burg Stolpen,<br />

die einst Napoleons Soldaten nach ihrem<br />

Sieg über Preußen und Sachsen bis zu ihrem<br />

verheerenden Russlandfeldzug besetzten,<br />

geht es über Pirna ans südliche Elbufer. Hier<br />

erwarten Sie dann die markante Festung<br />

Königstein und schöne Kurvenstrecken<br />

durch die Ausläufer des Osterzgebirges bis<br />

zu Ihrem Ziel Heidenau bei Dresden.<br />

Tipp: Weitere Touren, etwa durch das<br />

Vogtland oder das Lausitzer Seenland, hat<br />

der <strong>ADAC</strong> ausgearbeitet.<br />

Angebote<br />

Motorradfreundliche<br />

Hotelbetriebe<br />

In der Vulkaneifel<br />

Sporthotel & Resort Grafenwald, Daun<br />

Das familiengeführte Sporthotel liegt idyllisch<br />

inmitten der Vulkaneifel, verfügt über<br />

einen Biergarten, eine Garage und bietet<br />

ein reiches Sport- und Wellnessangebot.<br />

ab 60 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />

Veranstalter: DERTOUR<br />

TOUR 2<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Eifeltour an Mosel und Ahr<br />

Wer es sportlich mag, plant für diese Tour<br />

am besten einen Tag extra ein. Denn Startpunkt<br />

ist der legendäre Nürburgring, einer<br />

der traditionsreichsten Motorsportplätze<br />

der Welt. Hier können Sie Touristenfahrten<br />

buchen und den Mythos Nordschleife mit<br />

dem eigenen Bike unter die Räder nehmen.<br />

Nachdem Sie sich von dem rasanten<br />

Erlebnis erholt haben, geht es am nächsten<br />

Morgen über die sanft geschwungenen<br />

Hügel der Vulkaneifel nach Ulmen, bevor<br />

Sie bei Bremm den Traumblick auf die<br />

Moselschleife genießen und sich in feinen<br />

Haarnadelkurven die steilen Weinhänge<br />

hinunter ins Moseltal schrauben. Ab hier<br />

cruisen Sie dann immer schön die Flussbiegungen<br />

entlang bis Cochem, wo es in<br />

der hübschen Fachwerk-Altstadt oder der<br />

Reichsburg aus dem 11. Jahrhundert hoch<br />

über dem Ort Zeit für ein Päuschen ist.<br />

Tipp: Biker treffen sich an der Moselbrücke.<br />

Burgen gibt es auf den folgenden Etappen<br />

dann so einige zu sehen. Besonders<br />

spektakulär: die mittelalterliche Burg Eltz.<br />

Sie thront in 320 Metern Höhe auf einem<br />

Bergkegel und wurde nie gewaltsam erobert.<br />

Ab Mayen geht es dann durch die<br />

herrlichen Täler und Wälder der Eifel mit<br />

einem Abstecher zur Benediktinerabtei<br />

Maria Laach am idyllischen Laacher See,<br />

dem größten Maar der Eifel, das vor 13 000<br />

Jahren durch eine vulkanische Gasexplosion<br />

entstand. Über Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

fahren Sie dann über kurvige Nebenstraßen<br />

wieder zurück zum Nürburgring.<br />

Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat weitere Touren<br />

entwickelt. Infos zum Nürburgring:<br />

www.nuerburgring.de<br />

Nürburgring<br />

Weitere Informationen<br />

zu Motorradrouten<br />

finden Sie auf:<br />

bit.ly/2EPNHPv<br />

TOUR UM DEN NÜRBURGRING<br />

Ausgangs-/Endpunkt: Nürburgring<br />

(gegen den Uhrzeigersinn)<br />

Länge: ca. 252 km<br />

Die Route:<br />

Burgen, Vulkane, Moselschleifen und<br />

der legendäre Nürburgring versprechen<br />

viel Fahrspaß auf dieser Tour<br />

Altenahr<br />

Bremm<br />

Seite<br />

scannen,<br />

mehr<br />

erfahren<br />

Maria Laach<br />

Mertloch<br />

TOUR SÄCHSISCHE SCHWEIZ<br />

Ausgangs-/Endpunkt:<br />

Von Dresden nach Heidenau<br />

Länge: ca. 188 km<br />

Die Route:<br />

Genießen Sie auf dieser Motorradtour<br />

die Tafelberge und bizarren<br />

Felsen des Elbsandsteingebirges<br />

Prominent<br />

Die Basteifelsen<br />

wurden bereits 1797<br />

in der Reiseliteratur<br />

beschrieben<br />

Dresden Pillnitz<br />

Heidenau<br />

Liebstadt<br />

Stolpen<br />

Hohnstein<br />

Bastei<br />

Hinterhermsdorf<br />

Königstein<br />

Sebnitz<br />

Im Erzgebirge<br />

Ahorn Waldhotel, Altenberg<br />

Komfortable Zimmer und ein vielseitiges<br />

Freizeitprogramm erwarten Sie in diesem<br />

bikerfreundlichen Hotel im Erzgebirge.<br />

Auch die Sächsische Schweiz ist nicht weit.<br />

ab 39 € / p. P. und Nacht im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />

Veranstalter: ITS<br />

Im Allgäu<br />

Hotel Sommer, Füssen<br />

Malerisch am Ufer des Forggensees mit<br />

Blick auf die Alpen gelegen, lassen Sie sich<br />

hier im Spa mit Pool verwöhnen. Hotelchef<br />

Wolfgang Sommer ist selbst Biker und geprüfter<br />

„Motorrad-Tourguide in den Alpen“.<br />

ab 345 € / p. P., 3 Tage im DZ /<br />

Übernachtung mit Frühstück, Eigenanreise<br />

Veranstalter: TUI<br />

Weitere Angebote finden Sie unter<br />

44 2/<strong>2018</strong><br />

Änderungen vorbehalten. Beratung und Buchung<br />

in Ihrem <strong>ADAC</strong> Reisebüro siehe Seite 49.


Inspiration Motorradtouren<br />

Fotorätsel Gewinnspiel<br />

TOUR 4<br />

THÜRINGEN<br />

Natur & Kultour<br />

Eine genussreiche Komposition aus Kultur und Natur erwartet<br />

Sie auf diesem wunderschönen Rundkurs durch Thüringen.<br />

In Weimar und Arnstadt wandeln Sie auf den Spuren von<br />

Luther, Goethe und Bach, etwa im Weimarer Stadtschloss<br />

oder in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, wo Briefe<br />

Luthers verwahrt werden. Im Naturpark Thüringer Wald und<br />

im Thüringer Schiefergebirge drehen Sie dann auf malerischen<br />

und kurvenreichen Landstraßen durch die Mittelgebirge am<br />

Gasgriff und schrauben sich etwa bei Neuhaus am Rennweg<br />

auf über 830 Meter hinauf. Als Sahnehäubchen der Tour locken<br />

Abstecher zum wunderbaren Fahrzeugmuseum Suhl mit<br />

220 historischen Exponaten sowie zu den Saalfelder Feengrotten,<br />

die für ihre farbenprächtigen Tropfsteine berühmt sind.<br />

Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat auch wunderbare Routen für den<br />

Taunus und rund um den Edersee im Angebot.<br />

TOUR THÜRINGEN<br />

Weimar<br />

TOUR 5<br />

Historisch<br />

Der prächtige Rokokosaal der<br />

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek<br />

in Weimar ist Weltkulturerbe<br />

BRANDENBURG<br />

Ruppiner Seenland<br />

Vor den Toren von <strong>Berlin</strong> erstreckt sich ein Naturparadies:<br />

das Ruppiner Seenland, das schon Theodor Fontane in seinen<br />

„Wanderungen durch die Mark <strong>Brandenburg</strong>“ beschrieb. Und<br />

durch diese malerische Kulisse aus Seen, Flüssen, Wäldern und<br />

Feldern führen einsame Landstraßen zu Schlössern und alten<br />

Scheunen mit Cafés – perfekt für eine gemütliche Motorradtour,<br />

etwa nach einem Besuch in der Hauptstadt.<br />

Von Kremmen führt Sie die Tour zunächst an den Ruppiner<br />

See nach Neuruppin mit seinem historischen Stadtkern. Weiter<br />

geht es zum Schloss Rheinsberg, wo Sie in die jahrhundertealte<br />

preußische Geschichte eintauchen. Weitere Stationen sind der<br />

herrliche Stechlinsee mit Badestelle und Oranienburg.<br />

Tipp: Der <strong>ADAC</strong> hat auch eine Tour durch den Spreewald<br />

zusammengestellt.<br />

TOUR RUPPINER SEEN<br />

Ausgangs-/Endpunkt:<br />

Reinsberg<br />

Menz<br />

Kremmen (im Uhrzeigersinn)<br />

Länge: ca. 125 km<br />

Die Route:<br />

Neuruppin<br />

Brausen Sie auf ruhigen Landstraßen<br />

durch die idyllische Wasserlandschaft<br />

vor den Toren <strong>Berlin</strong>s<br />

Kremmen<br />

Oranienburg<br />

Ausgangs-/Endpunkt: Weimar<br />

(gegen den Uhrzeigersinn)<br />

Länge: ca. 238 km<br />

Die Route: Entdecken Sie<br />

die Kulturstadt Weimar, bevor<br />

es zu idyllischen Stauseen im<br />

Thüringer Wald geht<br />

Arnstadt<br />

Suhl<br />

Kaulsdorf<br />

Neuhaus am<br />

Rennweg<br />

Malerisch<br />

Der Neuruppiner See bietet sich<br />

für eine Pause und zum Baden an<br />

FOTOS: JAN GREUNE/GETTY IMAGES, <strong>ADAC</strong> E.V., PRISMA BILDAGENTUR/GETTY IMAGES, RAMBO182/ISTOCKPHOTO,<br />

JORG GREUEL/GETTY IMAGES, H. & D. ZIELSKE/GETTY IMAGES (2)<br />

FOTOS: MARKUS LANGE/GETTY IMAGES, ROLF WESCHKE/ISTOCKPHOTO<br />

Gewinnspiel<br />

Irgendwo in Deutschland. Aber wo?<br />

Machen Sie mit! In jeder <strong>Ausgabe</strong> von <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong><br />

präsentieren wir einen markanten Ort aus ungewohnter<br />

Perspektive. Wer ihn erkennt, kann gewinnen …<br />

Stille Wasser sind tief – diese Redewendung trifft für unseren gesuchten Ort quasi den<br />

Nagel auf den Kopf. Unter diesem auf den ersten Blick zwar wunderschön blau-grün<br />

leuchtenden, aber ansonsten eher kleinen Teich verbirgt sich nämlich geradezu Gigantisches<br />

– ein gewaltiges weit verzweigtes Höhlensystem von bislang erforschten zehn<br />

Kilometern Länge. Genau genommen handelt es sich bei dem Fotorätsel um eine<br />

Karstquelle, in der versickertes Regenwasser aus den umliegenden Bergen an die<br />

Oberfläche tritt. Es hat über Hunderttausende von Jahren unterirdische Flüsse und<br />

Hallen wie die 170 Meter lange und 50 Meter hohe „Apokalypse“ geschaffen. Zu<br />

sehen bekommt man all das zwar nicht, das Tauchen ist hier seit den 1980er-Jahren<br />

verboten. Aber das macht nichts, denn neben der hübschen historischen Hammerschmiede<br />

am Ufer und auf einer Tour mit der schnuckeligen Ausflugsbahn gibt es<br />

auch in der Umgebung genügend zu entdecken. Etwa die archäologische Fundstätte<br />

Brillenhöhle und das altsteinzeitliche Geißenklösterle, übrigens UNESCO-Welterbe.<br />

Anschließend stärken Sie sich im örtlichen Café mit einer leckeren Weißwurst frisch<br />

aus dem Topf. Tipp: In den letzten fünf Worten steckt übrigens fast (!) die Lösung …<br />

Gewinnspiel-Auflösung Heft 1/<strong>2018</strong><br />

Gesucht war: die „Burg Hohenzollern“ bei<br />

Bisingen in Baden-Württemberg<br />

Der Gewinner des <strong>ADAC</strong> Reisegutscheins<br />

im Wert von 250 Euro wird von uns per<br />

Post benachrichtigt. Die Burg können Sie<br />

per Pendelbus oder über einen Wanderpfad<br />

ab dem Burgparkplatz erreichen.<br />

Infos zu Führungen, Veranstaltungen etc.:<br />

www.burg-hohenzollern.com<br />

Gewinnen Sie<br />

1 von 10<br />

<strong>ADAC</strong> Reiseführer<br />

plus Sizilien<br />

Teilnahmebedingungen: Schicken Sie eine Postkarte an: <strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> Magazin, Stichwort: Gewinnspiel<br />

– Heft 2/<strong>2018</strong>, Pastorenstraße 16–18, 20459 Hamburg. Oder mailen Sie an: gewinnspiel@adac-urlaub.net,<br />

Betreff: Gewinnspiel – Heft 2/<strong>2018</strong>. Einsendeschluss ist der 13.04.<strong>2018</strong>. Bitte geben Sie Ihre Adresse und<br />

die Ihres <strong>ADAC</strong> Reisebüros an. Wenn Sie gewinnen, wird Ihnen der Gewinn dort ausgehändigt.<br />

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige. Mitarbeiter der <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen und Reisebüros sowie<br />

verbundener Unternehmen und Agenturen können leider nicht teilnehmen. Der Gewinn wird unter<br />

allen Teilnehmern ausgelost, Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Adressdaten werden<br />

nur für die Durchführung des Gewinnspiels verwendet und ansonsten nicht an Dritte weitergegeben.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung sowie ein Umtausch des Gewinns sind nicht<br />

möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

46 2/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong> 47


Reisebüro Regional<br />

Vor Ort Reisebüro<br />

Impressum<br />

Yucatán<br />

Wo Karibikstrände<br />

auf Maya-Kultur treffen<br />

Wunderbare Traumstrände<br />

und die geheimnisvolle<br />

Maya-Kultur – in Tulum<br />

liegen die beiden Highlights der<br />

mexikanischen Halbinsel Yucatán so<br />

dicht nebeneinander wie nirgendwo<br />

sonst: Die Ruinenstätte thront direkt<br />

an der Karibikküste auf Klippen und<br />

gehört zu den am besten erhaltenen<br />

steinernen Zeugnissen der Maya. Die<br />

Blütezeit des wichtigen Handelsstützpunkts<br />

war von 1000 bis 1300 n. Chr.<br />

Und wer einmal die Sonne über dem<br />

Meer und den Ruinen hat aufgehen<br />

sehen, weiß, warum Tulum in der<br />

Sprache der Maya „Festung der Morgenröte“<br />

bedeutet.<br />

Was Yucatán sonst noch zu bieten<br />

hat, konnte <strong>ADAC</strong> Reise-Expertin<br />

Annette Schwensen bei einer Informationsreise<br />

von DER Touristik<br />

erfahren. So ist neben der weltberühmten<br />

Ausgrabungsstätte Chichén<br />

Itzá auch ein Besuch der noch wenig<br />

bekannten in Ek Balam zu empfehlen.<br />

Besonders sehenswert ist hier<br />

der Schlangenmauleingang, der über<br />

29 Meter aufragt. Auch der Blick über<br />

den Urwald vom Dach der begehbaren<br />

„Akropolis“ ist einzigartig.<br />

Ein faszinierendes Naturschauspiel<br />

bietet auch eine Bootsfahrt bei<br />

Río Lagartos. Das kleine Fischerdorf<br />

an der Nordküste und der vorgelagerte<br />

Nationalpark sind bekannt für<br />

seine exotischen Vogelarten, besonders<br />

für die Flamingos. Ein ganz<br />

anderes Erlebnis bietet eine Tour<br />

durch die Höhlen des Río Secreto.<br />

Hier durchqueren Abenteuerlustige<br />

verschiedene Höhlen, deren Stalagmiten<br />

und Stalagtiten einem antiken<br />

Auf den Spuren<br />

der Maya<br />

Tulum (großes<br />

Foto) gehört zu<br />

denjenigen Maya-<br />

Fundstätten, die<br />

direkt am Meer<br />

liegen. Ek Balam<br />

(kleines Foto) ist<br />

eine der letzten<br />

archäologischen<br />

Stätten, die auf<br />

der Halbinsel<br />

Yucatán im Osten<br />

von Mexiko<br />

entdeckt wurden,<br />

und gehört zu<br />

den bedeutendsten<br />

Maya-<br />

Ruinen<br />

Palast gleichen. Ihre Eindrücke Revue<br />

passieren lassen können Reisende<br />

an einem der Traumstrände<br />

an der Riviera Maya. Vielleicht sogar<br />

am palmenreichen Strand von Tulum<br />

direkt unter den Maya-Tempeln.<br />

Haben Sie<br />

Fragen?<br />

Unsere Reise-Expertin Annette<br />

Schwensen berät Sie gerne<br />

Annette Schwensen<br />

<strong>ADAC</strong> Reisebüro <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />

Tel. (0 30) 86 86 23 0<br />

Annette.Schwensen@bbr.adac.de<br />

FOTOS: SWISSHIPPO/ISTOCKPHOTO, OGPHOTO/ISTOCKPHOTO, <strong>ADAC</strong> E.V., THOMAS GRAMLOW<br />

Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern<br />

Ihre <strong>ADAC</strong> Geschäftsstellen & Reisebüros in <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />

<strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />

Bundesallee 29/30,<br />

10717 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />

(0 30) 86 86 23 0<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–15 Uhr<br />

<strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Alexanderstraße 1/<br />

Karl-Liebknecht-Straße,<br />

10178 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

(0 30) 20 39 37 50<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–15 Uhr<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

Steinstraße/Hauptstraße,<br />

14776 <strong>Brandenburg</strong><br />

(0 33 81) 21 10 00<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–13 Uhr<br />

Cottbus<br />

Spremberger Straße 5,<br />

03046 Cottbus<br />

(03 55) 48 69 81 0<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–13 Uhr<br />

Frankfurt (Oder)<br />

Karl-Marx-Straße<br />

(im Oderturm),<br />

15230 Frankfurt (Oder)<br />

(03 35) 3 87 06 71<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 10–14 Uhr<br />

Neuruppin<br />

Karl-Marx-Straße 40,<br />

16816 Neuruppin<br />

(0 33 91) 65 56 51<br />

Mo.–Fr. 9–18 Uhr,<br />

Sa. 10–13 Uhr<br />

Per E-Mail erreichen Sie uns unter: urlaub@bbr.adac.de<br />

An Bord der „Serrahn Queen“<br />

Minikreuzfahrten zwischen<br />

Bremen und Hamburg<br />

Potsdam<br />

Fritz-Zubeil-Straße 95<br />

(a. d. Nuthestraße/<br />

Abf. Wetzlarer Straße),<br />

14482 Potsdam<br />

(03 31) 58 10 71 20<br />

Mo.–Fr. 9–19 Uhr,<br />

Sa. 9–14 Uhr<br />

Wildau<br />

Chausseestr. 1 (am A10 Center),<br />

15745 Wildau<br />

(0 33 75) 21 81 02 0<br />

Mo.–Fr. 10–19 Uhr,<br />

Sa. 10–16 Uhr<br />

Verbinden Sie das Erlebnis Kreuzfahrt mit dem Luxus von Hotelübernachtungen an<br />

Land. An Bord der „Serrahn Queen“ geht es entspannt auf dem Wasserweg von<br />

Hamburg nach Bremen oder umgekehrt. Die Übernachtungen erfolgen in ausgesuchten<br />

3- bis 4-Sterne-Hotels inkl. Shuttle und Kofferservice.<br />

Reisetermine:<br />

Hamburg – Bremen:<br />

30.5.–3.6. /18.7.–22.7.<strong>2018</strong><br />

Bremen – Hamburg:<br />

2.6.–6.6. /21.7.–25.7.<strong>2018</strong><br />

Preise inkl. 5 Übernachtungen<br />

mit Halbpension ab 899 €<br />

p. P. abzügl. Vorteilsrabatt von<br />

100 € für <strong>ADAC</strong> Mitglieder!<br />

Infos & Buchung unter<br />

Tel. (0 30) 86 86 20 6<br />

Herausgeber der Regionalseiten:<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e. V., 10717 <strong>Berlin</strong><br />

<strong>ADAC</strong> Hansa e. V., 20097 Hamburg<br />

<strong>ADAC</strong> Hessen-Thüringen e. V., 60528 Frankfurt<br />

<strong>ADAC</strong> Mittelrhein e. V., 56068 Koblenz<br />

<strong>ADAC</strong> Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V.,<br />

30880 Laatzen<br />

<strong>ADAC</strong> Nordbaden e. V., 76135 Karlsruhe<br />

<strong>ADAC</strong> Nordbayern e. V., 90491 Nürnberg<br />

<strong>ADAC</strong> Nordrhein e. V., 50963 Köln<br />

<strong>ADAC</strong> Ostwestfalen-Lippe e.V., 33609 Bielefeld<br />

<strong>ADAC</strong> Pfalz e. V., 67433 Neustadt/Weinstraße<br />

<strong>ADAC</strong> Saarland e. V., 66117 Saarbrücken<br />

<strong>ADAC</strong> Sachsen e. V., 01307 Dresden<br />

<strong>ADAC</strong> Schleswig-Holstein e. V., 24114 Kiel<br />

<strong>ADAC</strong> Südbaden e. V., 79098 Freiburg<br />

<strong>ADAC</strong> Südbayern e. V., 80339 München<br />

<strong>ADAC</strong> Weser-Ems e. V., 28207 Bremen<br />

<strong>ADAC</strong> Westfalen e. V., 44269 Dortmund<br />

<strong>ADAC</strong> Württemberg e. V., 70190 Stuttgart<br />

Objektleitung:<br />

Michael Buss<br />

Stellvertretende Objektleitung:<br />

Stephan Baltes<br />

Projektmanagement <strong>ADAC</strong>:<br />

Annika Schön<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Verlagsleitung:<br />

Ulli Hartmann<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 02 vom 01.01.<strong>2018</strong><br />

Produktionsleitung:<br />

Anne-Marie Decker<br />

Anzeigenleitung:<br />

adamsz Marketing GmbH<br />

Doris Giese (verantwortlich)<br />

E-Mail: dgiese@adac-urlaub.net<br />

Chefredaktion:<br />

Diddo Ramm (verantwortlich)<br />

Redaktionsleitung:<br />

Olaf Heise<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Christine Dohler, Harald Braun,<br />

Luise Weber, Olaf Heise,<br />

Volker Marquardt<br />

Schlussredaktion:<br />

Dr. Lars Dammann<br />

Layout:<br />

Anna Maly-Wicklein<br />

Bildredaktion:<br />

Olaf Rössler, Konrad Lippert<br />

E-Mail:<br />

redaktion@adac-urlaub.net<br />

<strong>ADAC</strong> <strong>Urlaub</strong> online:<br />

www.adac.de/urlaub<br />

Lithografie:<br />

PIXACTLY media GmbH, Hamburg<br />

Druck:<br />

pva, Druck und Medien-<br />

Dienstleistungen GmbH<br />

Industriestraße 15,<br />

76829 Landau in der Pfalz<br />

48 2/<strong>2018</strong><br />

2/<strong>2018</strong> 49


ANZEIGE<br />

Vorschau<br />

<strong>Urlaub</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

erscheint am 26. April <strong>2018</strong><br />

Willkommen<br />

in der Musical- und Foodmetropole<br />

Hamburg<br />

Schönes Kroatien<br />

Über 1100 Inseln, imposante Berge,<br />

malerische Städte – ein Besuch an<br />

Kroatiens traumhafter Adriaküste<br />

Good Morning, China<br />

Das Land investiert neuerdings kräftig in den<br />

Tourismus. Zeit für einen Blick auf die Natur- und<br />

Kulturwunder im Reich der Mitte<br />

Weitere Themen<br />

Yosemite-Nationalpark<br />

Zur Schneeschmelze im Frühling rauschen<br />

die Wasserfälle in dem UNESCO-Weltnaturerbe<br />

besonders beeindruckend – unbedingt ansehen!<br />

Malta<br />

Der Inselstaat steht dieses Jahr im Fokus: Valletta,<br />

die Kapitale, ist <strong>2018</strong> europäische Kulturhauptstadt<br />

München<br />

Endlich, die Biergartensaison ist eröffnet!<br />

Ein Streifzug durch die gesellige Isar-Metropole<br />

Extra<br />

Gewinnspiel<br />

Russland im<br />

Fußballfieber<br />

Am 14. Juni startet mal<br />

wieder die Fußball-WM. Für<br />

Reisende gibt es natürlich auch<br />

jenseits der Stadien einiges<br />

zu entdecken. Wir stellen die<br />

schönsten Spielorte vor<br />

Campingurlaub am Gardasee<br />

An dem oberitalienischen See trifft alpine<br />

Bergwelt auf mediterrane Leichtigkeit –<br />

ein schöneres Plätzchen finden Sie kaum<br />

FOTOS: KONRAD LEW/ISTOCKPHOTO, GEORGE CLERK/GETTY IMAGES, YULIYA BATURINA/ISTOCKPHOTO, ISAAC74/ISTOCKPHOTO<br />

2<br />

FOTOS: SASCHA NEUROTH, JOHAN PERSSON, MORRIS MAC MATZEN,<br />

MALI LAZELL, TIM GERDTS, DEEN VAN MEER, CHRISTIAN SPAHRBIER<br />

4<br />

1<br />

3<br />

Weltbekannte und lokal produzierte Musicals locken mit erstklassigem Entertainment,<br />

ergreifenden Geschichten und mitreißenden Songs jedes Jahr über zwei Millionen Besucher<br />

nach Hamburg. Und in der nach New York und London drittgrößten Musicalstadt der Welt ist<br />

noch lange kein Ende des Booms in Sicht. Hier die neuesten Hamburger Produktionen mit<br />

coolen Tipps für das Essen vor oder den Cocktail nach der Show.<br />

5<br />

KINKY BOOTS im<br />

Stage Operettenhaus<br />

auf der Reeperbahn<br />

Ende 2017 feierte KINKY BOOTS 1 seine<br />

Deutschlandpremiere in Hamburg. Das preisgekrönte<br />

Musical nach einer wahren Begebenheit<br />

steht für Leichtigkeit und beste<br />

Unterhaltung mit viel Herz. Pop-Ikone<br />

Cyndi Lauper kreierte den Soundtrack der<br />

Show. Das Musical erzählt von der Freundschaft<br />

zwischen Charlie und Drag-Queen<br />

Lola, die gemeinsam die Schuhfabrik<br />

von Charlies Vater retten – mit der<br />

Produktion schriller, modischer und<br />

zugleich stabiler Schuhe und Stiefel<br />

für Drag-Queens. In der Nähe<br />

des Theaters warten tolle kulinarische<br />

Geheimtipps: Das zauberhafte<br />

Café Zuckermonarchie<br />

(Taubenstraße 15, www.zuckermonarchie.de)<br />

serviert hauseigene feinste<br />

Cupcakes, Macarons und Mousse-<br />

Törtchen. Nur die besten original<br />

Wiener Schnitzel auf den Tisch zu<br />

bringen, ist der Anspruch im<br />

GASSENHAUR 2 ,<br />

einem gerade neu eröffneten<br />

Restaurant<br />

& Beisl (Kastanienallee<br />

32, www.gassenhaur.de).<br />

Das bianc 6<br />

liegt direkt an der<br />

Elbphilharmonie in<br />

der Hafencity<br />

Als Gewinner in zwei Kategorien bei den<br />

Mixology Bar Awards sollte man abends<br />

unbedingt dem The Chug Club 4 (Taubenstraße<br />

13, www.thechugclub.bar), der „Bar<br />

des Jahres <strong>2018</strong>“, einen Besuch abstatten.<br />

MARY POPPINS im<br />

Stage Theater an der Elbe<br />

Ende Februar feiert das Musical MARY<br />

POPPINS 5 seine Premiere im „Stage<br />

Theater an der Elbe“ mitten im Hamburger<br />

Hafen. Das bezaubernde Musical rund um<br />

das berühmteste Kindermädchen der Welt<br />

begeistert mit Hits wie „Supercalifragilisticexpialigetisch“<br />

seine Zuschauer. Diese erreichen<br />

das Theater, typisch für Hamburg,<br />

mit dem Boot. Rund um den Fähranleger<br />

Landungsbrücken finden sich kulinarische<br />

Highlights für vor und nach der Show: Im<br />

Café Johanna 3 (Venusberg 26, www.<br />

cafejohanna.de) locken hausgemachte Brioches<br />

oder Käsespätzle. Seit Ende 2017<br />

bietet der italienische Spitzenkoch Matteo<br />

Ferrantino im stylischen bianc 6 (Am Sandtorkai<br />

50, www.bianc.de) mit Blick auf die<br />

Elbphilharmonie eine kreative, mediterrane<br />

Küche. Im Portugiesenviertel serviert das<br />

Milch Feinkost (Ditmar-Koel-Straße<br />

22, www.de-de.facebook.<br />

com/milchfeinkost) im ehemaligen<br />

Milchladen aus den<br />

50er Jahren Kaffee aus<br />

der hauseigenen Rösterei,<br />

italienische heiße Schokolade,<br />

frischen Minztee<br />

und Kuchen.<br />

50 2/<strong>2018</strong><br />

Mehr Informationen zu allen Hamburger Musicals und weitere kulinarische<br />

Anregungen gibt es immer aktuell unter www.hamburg-tourismus.de.


An den Fjorden<br />

Islands wandern<br />

Platz 1 auf der Entdecker-Liste von Patrick<br />

Schmidt. Und was steht auf Ihrer Liste?<br />

www.entdeckerliste.de<br />

www.berge-meer.de

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