Glareana_39_1990_#2
Veronika Gutmann Ergebnis der Fragebogenaktion vom Sommer 1989 Beat Wolf Massgenaue Aufzeichnungs-Vorrichtung für Blasinstrumente (Aussenform in Planprojektion) Reinhard Bachofen Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen
Veronika Gutmann
Ergebnis der Fragebogenaktion vom Sommer 1989
Beat Wolf
Massgenaue Aufzeichnungs-Vorrichtung für Blasinstrumente (Aussenform in Planprojektion)
Reinhard Bachofen
Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen
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Hassgenaue Aufzeichnungs Vorrichtung für Blasinstrumente<br />
(Aussenform in Planprojektion)<br />
von Beat Wolf<br />
Um die Aussenform von originalen Blasinstrumenten genauestens aufzeichnen<br />
zu können, habe ich ein einfaches Gerät entwickelt. Um<br />
nicht handzeichnerische Ungenauigkeiten oder photographische Verzerrungen<br />
in Kauf nehmen zu müssen, nutze ich die Tatsache, dass die<br />
Sonnenstrahlen praktisch parallel auf unsere liebe Erde scheinen.<br />
Dies ermöglicht die verzerrungsfreie Projektion eines Gegenstandes<br />
auf eine photographische Unterlage. Das Verfahren eignet sich sowohl<br />
für Museen, die ihre Sammlung dokumentieren möchten, wie auch für<br />
den Instrumentenmacher zum Kopieren von originalen Blasinstrumenten.<br />
Es lassen sich auch Werkstücke, die auf der Drechslerbank entworfen<br />
wurden, mass- und formgenau auf Papier übertragen. In der industriellen<br />
Nutzung lassen sich sogar direkt ab Photofolien formentsprechende<br />
Schabmesser herstellen.<br />
Das Gerät, das ich für meine Zwecke benütze, lässt sich mit einfachsten<br />
Mitteln selbst herstellen. (Siehe dazu meine Handskizze):<br />
Eine Grundplatte nimmt einen Bogen Heliographie-Papier (z . B. A4)<br />
auf, der durch eine Glasplatte plangehalten wird. Darüber kommt eine<br />
wegnahmbare Pappe als Lichtschutz zu liegen. An den kurzen Seiten<br />
der Grundplatte sind Borde montiert, die eine Trägerstange aufnehmen,<br />
welche im Zentrum parallel zur Grundfläche verläuft. Auf<br />
dieser wird mit Hilfe von zwei Zentrierkegeln ein Instrumententeil<br />
(Flöte, Oboe, Klarinette etc.) möglichst nah zur Grundplatte festgehalten.<br />
Eines der Seitenborde trägt eine "Antenne" (ca. 30 cm<br />
langer Metallstab), die genau im rechten Winkel zur Grundplatte<br />
steht. Um seitliches Streulicht zu vermeiden, können neben dem<br />
Objekt schwarze Pappen als Blendschutz in entsprechende Nuten der<br />
Borde montiert werden. Das Gerät lässt sich nun im Freien - auf<br />
einem Kamera-Stativ montiert - genau nach der Sonne ausrichten, was<br />
dann erreicht ist, wenn die "Antenne" keinen Schatten mehr auf das<br />
Bord wirft. Voraussetzung: knallblauer Sommerhimmelt Nun wird die<br />
Abdeckpappe sofort entfernt, das Heliographie-Papier etwa 30-35 Sekunden<br />
belichtet und wieder zugedeckt.<br />
Für das Instrument besteht<br />
keine Hitze-Gefahr, denn das Gerät wird im Schatten vorbereitet