Geflügelhaltung im ökologischen Landbau - Amt für Ernährung ...
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- Nach dem ÖQG und den Verbandsrichtlinien muss mindestens 50 % des Futters vom<br />
eigenen Betrieb bzw. von einer Kooperation stammen. Es werden von den Verbänden<br />
Ausnahmen bei kleinen Tierhaltungen unter 10 DE gewährt, bei Demeter nur auf Standorten,<br />
wo kein Getreide angebaut werden kann. 10 DE entsprechen z.B. 1.000 Legehennen.<br />
- Die Tiere müssen grundsätzlich mit <strong>ökologischen</strong> Futtermitteln gefüttert werden. Die<br />
Be<strong>im</strong>ischung von Umstellungsfuttermitteln aus Zukauf ist <strong>im</strong> Durchschnitt bis max. 30 %<br />
der Ration, bei Umstellungsfutter aus dem eigenen Betrieb bis max. 100 % (max. ⅓ bei<br />
Demeter) der durchschnittlichen Ration möglich. Bei Kombination aus Zukauf und eigenem<br />
U-Futter ist ebenfalls bis 30 % aus Zukauf und insgesamt bis max. 100 % möglich.<br />
Bei Demeter muss die tägliche Ration mind. 50 % Demeter-Futter enthalten.<br />
- Die Fütterung synthetischer Aminosäuren ist nicht erlaubt.<br />
- Der Tagesration ist frisches, getrocknetes oder siliertes Raufutter beizugeben. Die Aufnahme<br />
<strong>im</strong> Grünauslauf gilt als ausreichend.<br />
- Die Anbauverbände fordern die Vorlage eines Teiles der Futterration als ganze Körner,<br />
möglichst in der Einstreu.<br />
- Dem Wassergeflügel ist nach den meisten Richtlinien der Öko-Verbände feuchtes<br />
Grundfutter anzubieten.<br />
- Nur wenn dem Landwirt eine ausschließliche Versorgung mit <strong>ökologischen</strong> Futtermitteln<br />
(auch durch Zukauf) nicht möglich ist, können konventionelle Futtermittel (Eiweißfuttermittel)<br />
in einer Übergangszeit bis Ende 2011 mit max. 25 % in der Tagesration verwendet<br />
werden (VO (EG), Nr. 889/2008, Anhang V). Bis Ende 2011 sind sie <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />
bzw. einer kürzeren Lebenszeit max. 5 % einsetzbar. Erlaubt sind demnach<br />
neben den auch von den Verbänden zugelassenen Futtermitteln (siehe unten) z.B. Kleien,<br />
Melasse, Pflanzenöle (nur aus mechanischer Pressung), Kaseinpulver u.a.. Konventionelle<br />
Bierhefe ist nur als Vitaminträger, nicht als Eiweißfutter erlaubt. Nicht erlaubt<br />
sind mit chemischen Lösungsmitteln gewonnene Extraktionsschrote. Getreide, Körnerleguminosen,<br />
konventionelle Öle zur Staubbindung und viele andere nach der EG-Öko-<br />
VO ausnahmsweise zulässige konventionelle Futtermittel sind ausreichend aus dem<br />
Ökolandbau verfügbar. Weitgehend verfügbar sind auch Molke, Magermilch, Eier und<br />
Eiprodukte (vorzugsweise vom eigenen Betrieb).<br />
- Mineralfutter muss zwar <strong>für</strong> den Ökolandbau nicht speziell zugelassen sein, jedoch<br />
muss die Herstellung der Vitaminzusätze auf GVO-freier Basis gewährleistet sein.<br />
- Ergänzungs- und Diätfuttermittel dürfen nur auf tierärztliche Anordnung eingesetzt werden.<br />
Sie dürfen keine nennenswerte nutritive Wirkung haben und nicht prophylaktisch<br />
eingesetzt werden.<br />
- Ökologische Zukaufsfuttermittel müssen nach den Richtlinien der Ökoverbände verbandszertifiziert<br />
oder von entsprechend anerkannten Organisationen sein.<br />
- Konventionelles Futter ist <strong>für</strong> Geflügel nach dem ÖQG und teilweise nach den Richtlinien<br />
der Ökoverbände zur Eiweißaufwertung, z.T. nur bis max. 5 % bis Ende 2011 auslaufend<br />
erlaubt (z.T. nur mit Zust<strong>im</strong>mung der ER-Beratung) und nur in Form von:<br />
Lein-, Raps- und Sonnenblumensamen, -kuchen, -expeller<br />
Bierhefen und -treber<br />
Kartoffeleiweiß, Milchprodukte, Maiskleber<br />
Grünmehl<br />
Eier- und Eiprodukte Fisch, andere Meerestiere und deren Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse,<br />
bei Meerestieren ausschließlich aus Beifängen oder Resten der Speisefischverarbeitung<br />
(nur <strong>für</strong> Jungtiere bis 12. Lebenswoche).<br />
Nicht alle Ökoverbände erlauben die konventionelle Futtermittelergänzung bei Geflügel<br />
bis zum möglichen Termin nach EG-Öko-VO Ende 2011. Bioland erlaubt derzeit mit den<br />
stufenweisen Ausstieg nach der EG-Öko-VO nur noch Maiskleber und Kartoffeleiweiß.<br />
Bei Demeter ist keine konventionelle Futterergänzung mehr möglich.<br />
- Interessante Hinweise zur Fütterung von Mastgeflügel sind unter www.oekolandbau.de/<br />
erzeuger/tierhaltung/gefluegelhaltung zu finden.<br />
Als Konservierungsstoffe (außer Silagen) bzw. als Futtersäuren sind Sorbin-, Ameisen-,<br />
Essig-, Milch-, Propion- und Zitronensäure verwendbar. Für die Getreidekonservierung<br />
sind sie, außer bei luftdichten Silobehältern als unterstützende Maßnahme, nur nach Aus-<br />
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