19.02.2013 Aufrufe

Finanzen - Treffpunkt Leben

Finanzen - Treffpunkt Leben

Finanzen - Treffpunkt Leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

An grauen<br />

Ich bin ein Mensch, der gerne hilft, wenn Menschen Hilfe benötigen. Egal, ob es darum geht, einfach<br />

mal zuzuhören, einer Freundin den Garten zu gestalten oder auch mal eine Wohnung zu renovieren. Es<br />

macht mir Freude, anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Als Kerstin Schmitt und Marc Stosberg<br />

das Außendienstcenter in der Gemeinde vorstellten, war ich begeistert von der dahinterstehenden Idee,<br />

anderen Menschen in unserer Region ganz praktisch zu helfen und ihnen zu dienen. Der erste praktische<br />

Einsatz sollte auch nicht lange auf sich warten lassen.<br />

Die konkrete Aufgabe lautete: Eine Wohnung streichen. Wir, Rudi und Ellen Reschke, Herbert Ruzas,<br />

Kerstin Schmitt und ich trafen uns am Einsatzort. Eine erfreute, aber auch aufgeregte Dame im Rollstuhl<br />

begrüßte uns und bat uns herein. Als wir uns in der Wohnung umsahen, konnte ich kaum glauben, was<br />

ich dort zu sehen bekam. Triste weiß-graue Wände, ein grauer PVC-Boden, ein Tisch, ein Stuhl, eine<br />

Lampe auf dem Tisch. Von der Decke hingen nur Kabel. Keine Lampen, nicht einmal eine Fassung mit<br />

einer Glühbirne. Im Schlafzimmer befand sich Pappe statt Gardinen an den Fenstern, damit die Nachbarn<br />

abends nicht hineinsehen konnten. Dass man dafür allerdings auch nicht mehr nach draußen in den<br />

Garten sehen konnte, war der Preis dafür. Trostloser konnte eine Wohnung kaum aussehen.<br />

Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf: Wie kann es sein, dass in unserer Nachbarschaft Menschen<br />

so allein gelassen, ja fast völlig vergessen werden? Gibt es wirklich nur noch Menschen, die nur für Geld<br />

arbeiten? Wo ist unsere Verantwortung als Christen diesen Menschen gegenüber?<br />

Hier musste schnellstens etwas geschehen, deshalb waren wir schließlich da! Als wir die Farbeimer<br />

öffneten, fragten wir uns, ob das wirklich die richtigen Farben seien. Uns strahlte ein Sonnengelb und<br />

ein warmes Rot entgegen – allerdings etwas zu grell für meinen Geschmack. Wir begannen mit unserer<br />

Arbeit. Gerade in dem Augenblick, als mich das Gefühl beschlich „irgendetwas fehlt hier“, unterbrach<br />

Kerstins Satz „Ich hole mal meinen CD-Player“ die arbeitsame Stille. Wir hörten Lobpreislieder und<br />

so ging die Arbeit viel schneller voran. Je mehr Farbe die Wand annahm, desto größer wurden unsere<br />

Bedenken, ob sich „unsere Lady“ wirklich der Wirkung dieser knalligen Farben bewusst war. Aber jetzt<br />

war es eh zu spät. Die Farbe war dran und die Dame mit einer Begleitperson zu einem Spaziergang<br />

unterwegs. Das Schlafzimmer war gerade fertig gestrichen – komplett in quietschgelb – als plötzlich die<br />

Sonne durchbrach und die gelbe Wand mit ihrem Licht anstrahlte. Mir schien, als würde Gott uns durch<br />

diese Strahlen „Danke“ sagen. Ein Lied kam mir in den Sinn, in dem es heißt: „ ... da hat der Himmel<br />

die Erde geküsst ...“ – und ich dachte mir, diese Farbe ist genau die Richtige. Einer nach dem anderen<br />

bemerkte die Sonnenstrahlen an der Wand und wie warm das Zimmer jetzt aussah! Niemand zweifelte<br />

mehr an der Richtigkeit der Farbe! Weiter ging‘s im Esszimmer. Gelb und ein Sandton passten auch<br />

super zusammen. Unsere Begeisterung stieg. In der Küche musste das ursprüngliche Grau in Grau<br />

einem warmen Rot weichen. Ganz so, als hätte jemand ein Kaminfeuer entfacht. Wir räumten noch auf,<br />

putzten noch einmal durch und waren mit unserem Werk zufrieden. In einer vorher leblosen Wohnung<br />

war in nur wenigen Stunden eine gemütliche Atmosphäre entstanden, in der sich „unsere Lady“ nun<br />

viel wohler fühlt.<br />

Ich möchte jeden, der noch zögert, zum Mitmachen ermutigen. Fang einfach an und bringe etwas von<br />

Gottes Liebe in diese trostlose Welt!<br />

Anette vom Bovert

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!