Gelbbauchunken-Habitate - Die Regierung von Niederbayern
Gelbbauchunken-Habitate - Die Regierung von Niederbayern
Gelbbauchunken-Habitate - Die Regierung von Niederbayern
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Managementplan und<br />
Runder Tisch<br />
Aufgabe des Managementplans:<br />
Aufgabe des Managementplans ist nach Art.<br />
6 Abs. 1 der FFH-Richtlinie die Festlegung<br />
der Erhaltungsmaßnahmen, die notwendig<br />
sind, um das Gebiet mit seinen maßgeblichen<br />
Lebensräumen und Arten in einem<br />
günstigen Erhaltungszustand zu bewahren.<br />
Dabei sollen die Eigentümer und Bewirtschafter<br />
im Rahmen sogenannter Runder<br />
Tische regelmäßig informiert und in die<br />
Maßnahmenplanung einbezogen werden.<br />
Ziele des Runden Tisches:<br />
- Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
- Mitwirkung bei der Entscheidungsfindung<br />
- Lösung <strong>von</strong> Konflikten<br />
- Gemeinsame Festlegung der<br />
Maßnahmen im Einvernehmen mit<br />
allen Beteiligten, wo möglich.<br />
Wer entscheidet?<br />
Fragen zum Offenland entscheiden die<br />
Vertreter der Naturschutzbehörden, Fragen<br />
zum Wald der forstliche Natura 2000-<br />
Sachbearbeiter des Amts für Landwirtschaft<br />
und Forsten.<br />
Welche Folgen hat der Managementplan für die<br />
Eigentümer?<br />
Für den einzelnen Grundeigentümer besteht<br />
keine Verpflichtung zur Umsetzung der im<br />
Managementplan beschriebenen<br />
Maßnahmen. Sie soll vielmehr vorrangig<br />
durch freiwillige Vereinbarungen erfolgen.<br />
In Natura 2000-Gebieten sind alle<br />
Maßnahmen verboten, die zu einer<br />
erheblichen Verschlechterung der<br />
Schützgüter (Arten und Lebensräume der<br />
FFH-Richtlinie) führen. <strong>Die</strong>ses<br />
„Verschlechterungsverbot“ gilt unabhängig<br />
vom Managementplan und ist für alle<br />
Eigentümer verbindlich.<br />
Ansprechpartner:<br />
<strong>Regierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Niederbayern</strong>,<br />
Höhere Naturschutzbehörde:<br />
Wolfgang Lorenz, Tel. 0871/808-1835.<br />
Landratsamt Straubing-Bogen,<br />
Untere Naturschutzbehörde:<br />
Alexander Straub, Tel. 09421/973-290.<br />
Bei Waldfragen:<br />
Amt für Landwirtschaft und Forsten<br />
Straubing:<br />
Rainer Bielmeier, Tel. 09421/8006-414.<br />
Regionales Kartierteam für <strong>Niederbayern</strong> am<br />
Amt für Landwirtschaft und Forsten Landau:<br />
Hans-Jürgen Hirschfelder,<br />
Tel. 09951/940149.<br />
<strong>Regierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Niederbayern</strong><br />
Europas Naturerbe sichern<br />
Bayerns Heimat bewahren<br />
MANAGEMENTPLAN und<br />
RUNDER TISCH<br />
für das FFH-Gebiet<br />
„<strong>Gelbbauchunken</strong>-<strong>Habitate</strong><br />
nördlich Ascholtshausen“<br />
www.natur.bayern.de
Das rd. 16 Hektar große FFH-Gebiet<br />
„<strong>Gelbbauchunken</strong>-<strong>Habitate</strong> nördlich<br />
Ascholtshausen“ liegt unmittelbar an der<br />
westlichen Grenze des Landkreises<br />
Straubing-Bogen auf dem Gebiet der<br />
Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg. Es<br />
umfasst drei getrennte, kleinere Waldflächen<br />
beiderseits der Bahnlinie Landshut-<br />
Regensburg.<br />
Lage und Abgrenzung des FFH-Gebiets<br />
Das Gebiet wurde wegen der Vorkommen<br />
zweier durch die FFH-Richtlinie besonders<br />
geschützter und Tier- bzw. Pflanzenarten, der<br />
Gelbbauchunke und des Frauenschuhs, als<br />
Teil des europäischen ökologischen Netzes<br />
Natura 2000 gemeldet.<br />
Teilfläche 1 wurde inzwischen vom<br />
Landesbund für Vogelschutz e. V. (LBV) zu<br />
Zwecken des Naturschutzes und mit Hilfe<br />
staatlicher Zuschüsse angekauft. <strong>Die</strong><br />
Teilflächen 2 und 3 befinden sich in<br />
Privatbesitz.<br />
<strong>Die</strong> Wälder bestehen aus mehr oder weniger<br />
geschlossenen Fichten-, Kiefern-Fichten-<br />
oder Eschenbeständen in unterschiedlich<br />
alten Entwicklungsstadien.<br />
Eine gewinnorientierte forstwirtschaftliche<br />
Nutzung ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Um welche Lebensräume bzw. Tier- und<br />
Pflanzenarten geht es?<br />
Zwei Tier- bzw. Pflanzenarten des Anhangs II<br />
der FFH-Richtlinie sind im Gebiet<br />
nachgewiesen:<br />
• Gelbbauchunke (Bombina variegata)<br />
• Frauenschuh (Cypripedium calceolus)<br />
Vor allem die nach der Roten Liste Bayerns<br />
stark gefährdete Gelbbauchunke steht im<br />
Zentrum der Bemühungen des Naturschutzes<br />
im FFH-Gebiet nördlich Ascholtshausen. Sie<br />
ist auf ein enges Netz an Klein- und Kleinstgewässern<br />
zur Fortpflanzung und zum<br />
Ablaichen angewiesen.<br />
Gelbbauchunke<br />
Oft begnügt sie sich schon mit wassergefüllten<br />
Fahrspuren auf Waldwegen.<br />
Daneben spielen die umliegenden Wälder<br />
eine entscheidende Rolle als Landlebensraum.<br />
Auch das Vorkommen der Frauenschuh-<br />
Orchidee im FFH-Gebiet bei Ascholtshausen<br />
ist <strong>von</strong> besonderer Bedeutung für den<br />
Naturschutz. Leider werden nach wie vor wild<br />
wachsende Exemplare ausgegraben, obwohl<br />
verpflanzte Stöcke im Garten meist rasch<br />
eingehen.<br />
Frauenschuh