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Bauerngärten in Niederösterreich - Institut für ökologischen ...

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Abbildung 13 und 14: Leitungswasser wird, bevor es zum Gießen verwendet wird, <strong>in</strong> ausgediente Badewannen<br />

und andere Behälter gefüllt<br />

Frühbeete sowie Stäbe zum Stützen verschiedener<br />

Pflanzen s<strong>in</strong>d häufig. Die Frühbeete werden nur<br />

selten „fertig“ gekauft. Sie s<strong>in</strong>d meist aus wiederverwerteten<br />

Materialen wie alten Brettern und Fenstern.<br />

Auch zum Stützen der Bohnen oder Sonnenblumen<br />

werden oft e<strong>in</strong>fache Holzstecken verwendet. Beim<br />

Abbildung 15: Die Frühbeete s<strong>in</strong>d häufig selbst gebaut<br />

Schutz der Pflanzen vor Regen oder Sonne, wie dies<br />

häufig bei Paradeisern oder Gurken gemacht wird,<br />

s<strong>in</strong>d die Bäuer<strong>in</strong>nen erf<strong>in</strong>derisch und basteln Holzgestelle,<br />

mit Vlies oder Plastikfolie abgedeckt. Glashäuser<br />

oder Folientunnel bilden die Ausnahme. Auch<br />

Sitzplätze oder schmückende Strukturen s<strong>in</strong>d selten.<br />

Der Bauerngarten ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong> Nutzgarten,<br />

weshalb auch nur wenig Platz <strong>für</strong> schmückende Gegenstände<br />

bereitgestellt wird. Gartenschmuck wie<br />

Glaskugeln, Statuen oder Gartenzwerge, wird nur<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße e<strong>in</strong>gesetzt. Bäuer<strong>in</strong>nen halten<br />

die Ausstattung der Gärten e<strong>in</strong>fach, funktionell und<br />

kostengünstig. Die Pflanzen des Gartens und deren<br />

liebevolle Anordnung bilden genug Schmuck, um die<br />

Bäuer<strong>in</strong> nicht nur durch den Nutzen, sondern auch<br />

durch deren Schönheit zu erfreuen.<br />

6. Die Pflanzen als Hauptdarsteller<strong>in</strong>nen<br />

im Bauerngarten<br />

6.1. Hunderte Pflanzenarten<br />

Die Pflanzen s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> die Bäuer<strong>in</strong>nen die Hauptdarsteller<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> ihren Gärten. Dabei ist die Anzahl an<br />

Pflanzenarten, die kultiviert werden von Garten zu<br />

Garten, aber auch regional unterschiedlich. In den<br />

untersuchten <strong>Bauerngärten</strong> werden zwischen 8 und<br />

119 verschiedene Pflanzenarten, -unterarten bzw. Variäteten<br />

(jedoch nicht Sorten) pro Garten kultiviert.<br />

In Folge werden - wegen des e<strong>in</strong>facheren sprachlichen<br />

Ausdrucks - Unterarten bzw. Variäteten als „Arten“<br />

bezeichnet. Durchschnittlich bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

jedem Garten <strong>in</strong> den vier Vierteln <strong>Niederösterreich</strong>s<br />

zwischen 32 und 50 Arten. Die Gesamtartenzahl pro<br />

Viertel liegt am niedrigsten im Industrieviertel mit<br />

343 Arten und am höchsten im We<strong>in</strong>viertel mit 393<br />

Arten (Tabelle 2).<br />

In ganz <strong>Niederösterreich</strong> werden von den Frauen ca.<br />

517 Pflanzenarten kultiviert (diese Zahl wurde ohne<br />

Unterarten, bzw. Variäteten und Sorten ausgewertet!).<br />

Von diesen 517 Arten s<strong>in</strong>d nur vierzehn Pflanzenarten<br />

<strong>in</strong> mehr als der Hälfte aller untersuchten<br />

<strong>Bauerngärten</strong> angebaut worden (Tabelle 3).<br />

Die floristische Vielfalt hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab: Auf der e<strong>in</strong>en Seite stehen die räumlichen<br />

und arbeitstechnischen Faktoren, die das Arten<strong>in</strong>ventar<br />

des Gartens bestimmen, wie Platzangebot, das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> weiterer Gärten oder die Arbeitsbelastung<br />

der Bäuer<strong>in</strong>. Auf der anderen Seite spielen<br />

<strong>in</strong>dividuelle und familiäre Faktoren e<strong>in</strong>e Rolle: Das<br />

Interesse und die Motivation der Bäuer<strong>in</strong> am Gärtnern,<br />

die kul<strong>in</strong>arischen Vorlieben der bäuerlichen<br />

Familie oder Traditionsbewusstse<strong>in</strong> wirken auf das<br />

Angebot an Pflanzen im Garten e<strong>in</strong>. Die Vorlieben<br />

der Bäuer<strong>in</strong> spielen dabei e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle,<br />

denn schließlich ist es <strong>in</strong> den meisten Fällen sie<br />

selbst, die sich vom Setzen bis zur Ernte um den Garten<br />

kümmert.<br />

10 11<br />

Abbildung 16:<br />

Der Schmuck<br />

der Gärten -<br />

die Pflanzen

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