Merkblatt_fuer_Bauhe.. - Landratsamt Waldshut
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<strong>Landratsamt</strong> <strong>Waldshut</strong> – Amt für Umweltschutz März 2011<br />
Bauen im landwirtschaftlichen Bereich<br />
<strong>Merkblatt</strong> für <strong>Bauhe</strong>rren und Planer<br />
Das <strong>Merkblatt</strong> soll Landwirten und Planern die Antragsstellung erleichtern, indem die Anforderungen<br />
an die Planunterlagen und die Ausführungsvorgaben in kurzer und übersichtlicher<br />
Form dargestellt werden. Damit werden zeitaufwendige Nachforderungen minimiert und das<br />
Verfahren beschleunigt.<br />
Allgemeines:<br />
- Auch wenn ein Projekt baurechtlich als verfahrensfrei eingestuft wird, sind die sonstigen<br />
gültigen öffentlich-rechtlichen Vorschriften zu beachten! (z.B. Naturschutz, Gewässerrandstreifen,<br />
etc.)<br />
- Gewässerrandstreifen: Im Außenbereich ist ein beidseitiger Gewässerrandstreifen von<br />
10m ab Oberkante der Uferböschung im Wassergesetz festgeschrieben. Diese Schutzstreifen<br />
dienen der Erhaltung und Entwicklung der ökologischen Funktion des Baches. Sie<br />
sind von baulichen und sonstigen Anlagen (z.B. auch Zäune, Auffüllungen, Gartenhütten)<br />
freizuhalten. Bäume und Sträucher sind zu erhalten.<br />
- Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen übernimmt der <strong>Bauhe</strong>rr die Verantwortung für<br />
die Anlagen. Als Sicherheit für seine getätigten Investitionen sollte er deshalb darauf<br />
achten, dass der verantwortliche Bauleiter die ordnungsgemäße und genehmigungskonforme<br />
Ausführung überwacht und diese schriftlich bestätigt.<br />
- Die Festlegung der Erforderlichkeit und Größe der Lagerkapazitäten (Gülle, Jauch, Festmist)<br />
liegt im Zuständigkeitsbereich des Landwirtschaftsamtes.<br />
Antragsunterlagen<br />
Anlagen Erforderliche Antragsunterlagen (Mindestanforderung)<br />
Allgemeines<br />
Stallgebäude<br />
(Rinder und<br />
Pferde)<br />
Güllekanäle<br />
- Deutliche Kennzeichnung Planung und Bestand<br />
- Lage im Wasserschutzgebiet und/oder Überschwemmungsgebiet<br />
angeben<br />
- Grundwasserstand und Gewässerabstand angeben<br />
- Beschreibung und Darstellung der Mist- und Güllelagerung sowie<br />
Entwässerung (Niederschlagswasser)<br />
- Bodenplatte: Bauweise, Material und Stärke angeben<br />
- Umschlagflächen: im Lageplan darstellen und Art der Befestigung<br />
angeben<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Darstellung in Längsschnitt(en) und Querschnitt(en)<br />
- Angabe von Material, Stärke und Bauart (Ortbeton, Fertigteile, etc.)<br />
- Detailzeichnung der Anschlüsse<br />
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<strong>Landratsamt</strong> <strong>Waldshut</strong> – Amt für Umweltschutz März 2011<br />
Gülleleitungen<br />
Güllebehälter<br />
Mistlager<br />
Jauchebehälter/<br />
Jauchegrube<br />
Unterstände<br />
Fahrsilos<br />
Maschinenhalle/<br />
Bergehalle<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Angaben zu Material, Durchmesser und Verbindungen<br />
- Längsschnitt mit Anschlüssen (z.B. Rohrdurchführungen)<br />
- Darstellung im Lageplan mit Vermassung<br />
- Darstellung im Schnitt (evtl. auch schematisiert) mit Geländeverlauf<br />
und Leckerkennung<br />
- Detailzeichnung der Anschlüsse<br />
- Darstellung der Abfüllfläche mit Ableitung im Lageplan<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Darstellung im Schnitt mit Jaucheableitung<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Angaben zum Inhalt [m³], Material und Bauart (z.B. monolithisch)<br />
- Darstellung im Querschnitt mit Anschlüssen<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Bodenplatte: Bauweise, Material und Stärke angeben<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Beschreibung (Material, Bauweise)<br />
- Darstellung der Entwässerung im Lageplan (Leitungen; Schächte,<br />
Sickersaftbehälter)<br />
- Sickersaftbehälter: Inhalt, Material, Bauweise<br />
- Sickersaftbehälter: Beschreibung bzw. Prospekt<br />
- Darstellung im Lageplan<br />
- Bodenplatte: Bauweise, Material und Stärke angeben<br />
- Entwässerung darstellen (Niederschlagswasser)<br />
- Angabe der Lagermaterialien, Geräte, Maschinen, etc.<br />
Vorgaben bzw. fachliche Beurteilung:<br />
Anlagen Beurteilungen - Auflagen<br />
Allgemein<br />
- Die Anlagen sind nach den einschlägigen technischen Richtlinien und<br />
DIN-Vorschriften sowie den allgemein anerkannten Regeln der Bau-<br />
und Verfahrenstechnik zu errichten. Das JGS-<strong>Merkblatt</strong> des<br />
Umweltministeriums, Stand August 2008 sowie die DIN 11622 sind<br />
besonders zu beachten.<br />
- Zur Errichtung der Anlagen dürfen nur zuverlässige Fachkräfte<br />
beauftragt werden. Der Landwirt kann mithelfen.<br />
- Nicht verunreinigtes Niederschlagswasser kann flächenhaft oder in<br />
Mulden über eine belebte Bodenschicht (min. 30 cm Humus) versickert<br />
werden.<br />
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<strong>Landratsamt</strong> <strong>Waldshut</strong> – Amt für Umweltschutz März 2011<br />
Ställe (Rinder<br />
und Pferde)<br />
Güllekanäle<br />
Gülleleitungen<br />
Güllebehälter<br />
Mistlager<br />
Jauchebehälter/<br />
Gärsaftbehälter<br />
Unterstände<br />
Fahrsilos<br />
- Bodenplatte nach den statischen Erfordernissen standsicher, absolut<br />
dicht und dauerhaft beständig in wasserundurchlässigem Beton<br />
erstellen<br />
- Tiefstreustall/Tretmiststall nur mit Rampe ausführen<br />
- Dichtheitsprüfung ist immer erforderlich<br />
- Für die Ausführung ist ein Bauleiter (Gesamtbauleiter) zu benennen,<br />
der die korrekte Ausführung und die Dichtheitsprüfungen überwacht und<br />
die ordnungsgemäße Umsetzung gegenüber dem <strong>Landratsamt</strong> vor<br />
Inbetriebnahme schriftlich bestätigt.<br />
- Es dürfen nur wandverstärkte KG-Rohre mit eingebautem<br />
Dichtungselement (keine Rollgummis!) verwendet werden (z.B. KG<br />
2000)<br />
- Wanddurchführungen nur mit geeigneten, dicht eingebundenen<br />
Rohrdurchführungssystemen und nicht durch die Sohle.(entsp. JGS)<br />
- Druckleitungen nur aus höherwertigem Material (z.B. HDPE).<br />
Dichtheitsprüfung immer erforderlich.<br />
- Rissbreitenbeschränkung auf höchstens 0,2mm<br />
- Leckerkennung nach JGS-<strong>Merkblatt</strong> immer erforderlich!<br />
- Dichtheitsprüfung immer erforderlich<br />
- Für die Ausführung ist ein Bauleiter (Gesamtbauleiter) zu benennen,<br />
der die korrekte Ausführung und die Durchführung der<br />
Dichtheitsprüfungen überwacht und dies gegenüber dem <strong>Landratsamt</strong><br />
vor Inbetriebnahme schriftlich mit einem Prüfprotokoll bestätigt.<br />
- wasserundurchlässige und beständige Bodenplatte mit seitlichen<br />
Einfassungen, Jauche in Jauche- oder Güllebehälter ableiten.<br />
Alternativ zur Jaucheableitung kann die Mistplatte überdacht werden.<br />
- Pferde: wannenförmige Festmistlager für Pferdemist nicht zulässig, da<br />
erfahrungsgemäß die Dichtheit bautechnisch sehr schwierig<br />
herzustellen ist.<br />
- Pferde: abgedeckte oder unter Dach aufgestellte dichte Mulden<br />
(Mistwagen) in der Regel nicht zulässig.<br />
- Anforderungen wie Güllebehälter<br />
- Ausnahme: werksgefertigte, monolithische Behälter („aus einem<br />
Guß“), deren Beständigkeit gegenüber Jauche nachgewiesen ist und an<br />
denen die Rohreinbindungen werkseits mit Formstücken vorgefertigt<br />
sind. Dann kann auf die Leckerkennung verzichtet werden.<br />
- Wenn zugefüttert wird erfolgt die Beurteilung wie bei einem Stall,<br />
d.h. dichte Bodenplatte mit Aufkantung und fachgerechte<br />
Mistentsorgung<br />
- reine Unterstände sind sauber zu halten<br />
- wasserundurchlässige und beständige Bodenplatte<br />
- Ableitung Gärsaft in Güllebehälter oder Gärsaftbehälter<br />
- nicht verunreinigtes Niederschlagswasser kann flächenhaft oder in<br />
Mulden über eine belebte Bodenschicht (min. 30 cm Humus) versickert<br />
werden<br />
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<strong>Landratsamt</strong> <strong>Waldshut</strong> – Amt für Umweltschutz März 2011<br />
Maschinenhalle<br />
Betriebsflächen<br />
- flüssigkeitsdichte Bodenplatte<br />
- auf nicht flüssigkeitsdicht befestigten Flächen dürfen keine Maschinen<br />
oder Geräte mit eigenem Antrieb (Tank) oder Hydraulikeinrichtungen<br />
abgestellt werden<br />
- auf nicht flüssigkeitsdicht befestigten Flächen dürfen keine Maschinen<br />
oder Geräte mit eigenem Antrieb (Tank) oder Hydraulikeinrichtungen<br />
abgestellt werden<br />
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