Grundlagen der Elektrotechnik / Elektronik Teil 3: Elektrische ...
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<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 26<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Manuskript zur Vorlesung<br />
<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> / <strong>Elektronik</strong><br />
WS 2004/2005 TFH Wildau<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Dr. Thomas Goldmann<br />
Institut für Technologie und Umweltschutz e.V.<br />
Vorbemerkung<br />
Das vorliegende Manuskript enthält in Stichpunkten den Inhalt <strong>der</strong> Vorlesung. Es ersetzt<br />
we<strong>der</strong> ein Lehrbuch, noch den Besuch <strong>der</strong> Lehrveranstaltung. Abbildungen, Tabellen und<br />
einige Textpassagen stammen aus unterschiedlichen Quellen, die, da dieses Manuskript nicht<br />
veröffentlicht wird, nicht im Einzelnen zitiert sind.
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 27<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
INHALT<br />
3. <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge ........................................................................................................28<br />
3.1. Elektronenleitung im Vakuum ...................................................................................... 28<br />
3.1.1. Leitungsmechanismus ............................................................................................ 28<br />
3.1.2. Glühemission:......................................................................................................... 28<br />
3.1.3. Elektronenröhren.................................................................................................... 28<br />
3.1.4. Oszillografenröhre.................................................................................................. 29<br />
3.1.5. Farbbildröhre.......................................................................................................... 29<br />
3.2. <strong>Elektrische</strong> Leitung in Gasen ........................................................................................ 29<br />
3.2.1. Erzeugung von Ionen ............................................................................................. 29<br />
3.2.2. Lawinenentladung: ................................................................................................. 30<br />
3.2.3. Anwendung: ........................................................................................................... 30<br />
3.3. Leitung in Flüssigkeiten ................................................................................................ 30<br />
3.3.1. Elektrolyse.............................................................................................................. 30<br />
3.3.2. Faradaysche Gesetze .............................................................................................. 30<br />
3.4. Elektronenleitung (Metalle, Graphit) ............................................................................ 31<br />
3.4.1. Bän<strong>der</strong>modell ......................................................................................................... 31<br />
3.4.2. Spezifischer Wi<strong>der</strong>stand......................................................................................... 32
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 28<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
3. <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
3.1. Elektronenleitung im Vakuum<br />
3.1.1. Leitungsmechanismus<br />
Ladungskörper bewegen sich im Vakuum reibungsfrei im E-Feld, daher bei konstanter Feldstärke im<br />
homogenen Feld geradlinig, gleichmäßig, beschleunigt.<br />
Ladung im homogenen Feld des Plattenkondensators:<br />
W=Fs=Q*E=QUs/d. Bei Durchlaufen <strong>der</strong> gesamten Spannungsstrecke ist s=d<br />
2<br />
W=<br />
2 v<br />
m<br />
Q ⋅ U = Energie <strong>der</strong> im Vakuum beschleunigten Ladungsträger<br />
Die Energie <strong>der</strong> Ladungsträger ist nur von <strong>der</strong> Ladung und Beschleunigungsspannung abhängig.<br />
Gebräuchliche Energieeinheit: Das Elektronenvolt eV.<br />
1eV<br />
= 1,<br />
602⋅10<br />
−19<br />
As ⋅1V<br />
= 1,<br />
602⋅10<br />
Aufgabe:<br />
Geschwindigkeit des Elektrons in <strong>der</strong> Oszillografenröhre<br />
Berechnen Sie die Geschwindigkeit, mit <strong>der</strong> die Elektronen auf den Leuchtschirm einer Oszillografenröhre<br />
auftreffen, wenn die Beschleunigungsspannung 2 kV beträgt.<br />
Ergebnis: 26524,65 km/s<br />
3.1.2. Glühemission:<br />
Freibewegliche Elektronen im Metall werden von den positiven Ladungen <strong>der</strong> Atomrümpfe im Metall<br />
festgehalten („Potentialtopf“). Die kinetische Energie <strong>der</strong> Elektronen unterliegt <strong>der</strong> Fermi-Verteilung<br />
(s.d.s.) und wächst mit steigen<strong>der</strong> Temperatur des Metalls. Mit steigen<strong>der</strong> Temperatur nimmt <strong>der</strong><br />
Anteil an Elektronen zu, <strong>der</strong>en kinetische Energie ausreicht, um den Potentialtopf zu verlassen. Die<br />
Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> auf die Kathodenfläche bezogenen Stromdichte, beschreibt die<br />
Richardson-Gleichung:<br />
= ART<br />
A<br />
⎛ E<br />
⋅exp⎜−<br />
⎝ kT<br />
I 2<br />
A<br />
AR=1,2*10 6 A/(m²K²): Mengenkonstante<br />
EA: Austrittsarbeit (Bspl. Wolfram: EA=4,5 eV)<br />
k: BOLTZMANNkonstante<br />
T: absolute Temperatur<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
−19<br />
Ws<br />
RICHARDSON-Gleichung<br />
3.1.3. Elektronenröhren<br />
Diode: Zwei Elektroden, Glühkathode und Anode. Die Diode leitet nur wenn <strong>der</strong> negative Pol an <strong>der</strong><br />
Glühkathode ist (Gleichrichter).<br />
Triode: Anodenstrom wird durch zusätzliches Feld eines Steuergitters verzögerungsfrei gesteuert<br />
(leistungsfreie Verstärkung)<br />
Weitere Röhren: Pentoden, Kombinationen aus Tri- und Pentoden etc.
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 29<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Technisch sind Röhren mehr o<strong>der</strong> weniger antiquiert. Ausnahme: Brownsche Röhre (Oszillograf,<br />
Monitor, TV-Bildröhre)<br />
3.1.4. Oszillografenröhre<br />
Abb.: /*/<br />
Funktion:<br />
Glühkathode: Elektronenemission<br />
Wehneltzylin<strong>der</strong>: steuert Stromstärke<br />
(Helligkeit)<br />
Anode: beschleunigt die Elektronen und<br />
bildet elektrostatisches Linsensystem zur<br />
Fokussierung.<br />
Ablenkplatten: verzögerungsfreie vertikale<br />
und horizontale Strahlablenkung<br />
Leuchtschicht auf Schirm wird durch<br />
Elektronenbeschuss zum Lumineszenz<br />
angeregt.<br />
Dynamische Fokussierung:<br />
Fokusspannung: abhängig von Ablenkung<br />
berücksichtigt Schirmkrümmung.<br />
3.1.5. Farbbildröhre<br />
In Monitoren und Fernsehgeräten zur Umsetzung <strong>der</strong> elektrischen Spannung eines Videosignals in<br />
Helligkeit. Im Gegensatz zur Schwarz/weiß-Bildröhren werden nicht nur einer, son<strong>der</strong>n drei<br />
Elektronenstrahlen, jeweils für die Farben Rot, Blau und Grün, erzeugt. Die Elektronenstrahlen<br />
werden gemeinsam zeilenweise abgelenkt und treffen nach dem Durchgang durch eine Schattenmaske<br />
auf die verschiedenen Phosphorpunkte auf. Diese leuchten entsprechend <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong><br />
Elektronenstrahlen rot, blau und grün auf. Es gibt verschiedene Prinzipien, nach denen die Röhren<br />
aufgebaut sind: Delta-Lochmaskenröhre, Inline-Schlitzmaskenröhre, Inline-Lochmaskenröhre,<br />
Streifenmaskenröhre.<br />
3.1.6. Weitere Anwendungen von Elektronenstrahlsystemen<br />
• Rasterelektronenmikroskop<br />
• Elektronenstrahl-µ-Sonde<br />
• Röntgen-Röhre<br />
3.2. <strong>Elektrische</strong> Leitung in Gasen<br />
Für den Ladungstransport ist die Anwesenheit beweglicher Ladungsträger erfor<strong>der</strong>lich:<br />
In Gasen können die sein: Ionen, Elektronen aber auch makroskopische Partikel (geladene<br />
Staubteilchen)<br />
Da sowohl negativ, als auch positiv geladene Ionen transportiert werden, handelt es sich um einen<br />
bipolaren Leitungsmechanismus. Es findet im Unterschied zur Elektronenleitung in Metallen ein<br />
beträchtlicher Massentransport statt.<br />
3.2.1. Erzeugung von Ionen<br />
Flamme<br />
Experiment<br />
leitende Kerzenflamme: Bei 80 V ca. 10 µA zwischen zwei Elektroden im Abstand<br />
von 1 cm.<br />
NaCl in Flamme erhöht Stromstärke beträchtlich.<br />
Durch Na-D-Linie gelbe Färbung im Kathodenraum<br />
ionisierende Strahlung: Wellen- (Energieabsorption) und <strong>Teil</strong>chenstrahlung (Stoß)
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 30<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Feldionisation: Bei sehr hoher Feldstärke können Elektronen durch die elektrostatische Kraft<br />
vom Atom abgetrennt werden.<br />
Plasma<br />
3.2.2. Lawinenentladung:<br />
Im Gas vorhandenen Ionen werden im E-Feld beschleunigt. Bei genügend langer<br />
Beschleunigungsstrecke erreichen sie eine so hohe Energie, dass sie durch Stöße mit neutralen<br />
Gasmolekülen diese ionisieren können. Werden auf diese Weise mehr Ladungsträger erzeugt, als<br />
vorher vorhanden waren, steigt die Ladungsträgerkonzentration lawinenartig an.<br />
Rekombination:<br />
Ionen und freie Elektronen rekombinieren wie<strong>der</strong> zu neutralen Gasmolekülen.<br />
3.2.3. Anwendung:<br />
3.3. Leitung in Flüssigkeiten<br />
Gasentladungslampe, Leuchtstofflampe,<br />
Energiesparlampe<br />
Zündung durch Glimmzün<strong>der</strong> (Stromstoß)<br />
Drossel induziert hohe Spannung<br />
Stoßionisation einiger Gasionen, die infolge <strong>der</strong> Feldionisation<br />
o<strong>der</strong> Strahlung vorhanden waren<br />
Lawinenentladung<br />
Die Drossel begrenzt den Strom.<br />
Das Gas leuchtet entsprechend seinem Emissionsspektrum<br />
(z.B. Natrium gelb, Neon rot) o<strong>der</strong> emittiert UV-Licht, das<br />
einen Leuchtstoff anregt. Energiesparlampen arbeiten ähnlich,<br />
werden aber bei einer höheren Frequenz betrieben.<br />
3.3.1. Elektrolyse<br />
In wässrigen Lösungen und in einigen Festkörpern (Glas) findet <strong>der</strong> elektrische Ladungstransport<br />
durch Wan<strong>der</strong>ung von Ionen im E-Feld statt. Elektronen sind in wässrigen Lösungen nicht frei<br />
beweglich. Wie bei <strong>der</strong> Leitung in Gasen handelt es sich um einen bipolaren Leitungsmechanismus<br />
mit Stofftransport.<br />
Elektrolyse von<br />
verdünnter Schwefelsäure<br />
Elektrolyse von Wasser<br />
Spontane Dissoziation liefert Ionen: 2 H2O H3O + + OH -<br />
Elektrode Vorgang Reaktion<br />
Kathode<br />
Pt//H +<br />
Elektronenübergang zum Elektrolyt:<br />
Elektrolyt wird reduziert.<br />
2 H +<br />
H2<br />
Anode<br />
Pt//OH -<br />
Elektronenübergang vom Elektrolyt zu<br />
Metall: Elektrolyt wird oxydiert.<br />
4 OH -<br />
2 H2O + O2<br />
Wegen pH=7 ist Wasser ein relativ schlechter elektrischer Leiter. Durch Zusatz von<br />
Ionen (dissoziierte Salze, Säuren etc.) wird die Leitfähigkeit beträchtlich erhöht.<br />
Abb.: /Grimsehl/<br />
3.3.2. Faradaysche Gesetze<br />
1. Faradaysches Gesetz (1834)<br />
Die Masse <strong>der</strong> an den Elektroden umgesetzten Stoffe ist <strong>der</strong> durch den Elektrolyten transportierten<br />
Ladung proportional
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 31<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
m=k*Q k ist das „elektrochemische Äquivalent“ mit<br />
⎛ m ⎞<br />
k = ⎜ ⎟<br />
⎝ Q ⎠<br />
1mol<br />
M<br />
M<br />
= = z =<br />
N ⋅ z ⋅e<br />
N ⋅e<br />
A<br />
A<br />
Ä<br />
F<br />
M: molare Masse<br />
NA: Avogadrosche Konstante<br />
z: Wertigkeit<br />
e: Elementarladung<br />
Ä: Äquivalentmasse Ä=M/z<br />
23 −1<br />
−19<br />
1 As As<br />
F: Faradaykonstante F = 6,<br />
024⋅10<br />
mol ⋅1,<br />
602⋅10<br />
As ⋅ = 96498 = 96498<br />
z mol ⋅ z val<br />
2. Faradaysches Gesetz:<br />
Die aus verschiedenen Elektrolyten bei gleichem Ladungsfluss an den Elektroden abgeschiedenen<br />
Stoffmassen verhalten sich wie ihre Äquivalentmassen.<br />
⎛ m ⎞ 1<br />
⎜<br />
m ⎟<br />
⎝ 2 ⎠<br />
Q<br />
k1Q<br />
k<br />
= =<br />
k Q k<br />
2<br />
1<br />
2<br />
Ä1<br />
=<br />
A<br />
2<br />
Aufgabe:<br />
Galvanische Verchromung /Go/<br />
Aus einem sechswertigen Chromelektrolyt wird auf einem Werkstück mit einer Oberfläche von 1 dm² eine<br />
Chromschicht bei einer Stromstärke von 12A abgeschieden. Wie lange muss galvanisiert werden, damit die<br />
abgeschiedenen Chromschicht 20 µm dick wird, wenn die Stromausbeute 60 % beträgt?<br />
Gegebene Größe.<br />
MCr = 51,996 g/mol<br />
Dichte (Cr) = 7,19 g/cm³ (verschiedene Angaben in unterschiedlichen Büchern 6,92-7,2 g/cm³)<br />
N=6,024E23<br />
E=1,602 E-19<br />
z=6 (Cr VI)<br />
Ergebnis: t= 2224 s = 37 Minuten<br />
3.4. Elektronenleitung (Metalle, Graphit)<br />
3.4.1. Bän<strong>der</strong>modell<br />
Leitung in Metallen:<br />
Durch Überlagerung <strong>der</strong> Potentialfel<strong>der</strong> benachbarter Atome im metallischen<br />
Kristallgitter weiten sich die diskreten Energieniveaus den Einzelatome zu<br />
Bereichen (Bän<strong>der</strong>n) auf. Die höchsten Niveaus überlagern sich so, dass sich<br />
das Band über den gesamten Kristall erstreckt und die Elektronen nicht mehr<br />
an „ihren“ Kern gebunden sind. Sie sind relativ frei beweglich<br />
(„Elektronengas“). Strom fließt auch bei kleinstem Feld; also ist keine<br />
Ablösearbeit erfor<strong>der</strong>lich.<br />
• Stromleitung ohne Materialtransport<br />
• unipolarer Leitungsmechanismus: nur Elektronen wan<strong>der</strong>n.<br />
• In den meisten Metallen liefert jedes Atom etwa ein<br />
Leitungselektron.<br />
Abb.: oben: Aufweitung <strong>der</strong> Energieniveaus bei kleiner werdendem ¡<br />
Atomabstand<br />
unten: Bän<strong>der</strong>modell /Grimsehl/
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 32<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Versuch von TOLMAN: Spule aus einer Windung wird in Schwingungen um ihre Achse versetzt.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Trägheit <strong>der</strong> Elektronen entsteht eine Wechselspannung. Schlussfolgerung: Elektronen<br />
sind im Metall so beweglich, dass sie ihrer Massenträgheit unterliegen.<br />
3.4.2. Spezifischer Wi<strong>der</strong>stand<br />
Aus festkörperphysikalischen Überlegungen (Fermi-Verteilung) ist bekannt, dass auch die frei<br />
beweglichen Elektronen des „Elektronengases“ mit dem Metallgitter wechselwirken. Elektronen<br />
bewegen sich im Metall mit konstanter Geschwindigkeit; also existiert eine Reibung.<br />
Mikroskopische Interpretation des Ohmschen Wi<strong>der</strong>standes<br />
Elektronen stoßen mit thermisch schwingenden Atomen<br />
zusammen, können im Metall also nur kurzen Weg ungestört<br />
zurücklegen. Im E-Feld gewonnene kinetische Energie wird in<br />
JOULsche Wärme umgewandelt.<br />
Abb. /Beuth/<br />
Aufgabe:<br />
Driftgeschwindigkeit <strong>der</strong> Elektronen im Metall /Hagmann/<br />
In einem Kupferleiter von A=1,5 mm² Querschnitt fließt Strom I=15A. Freie Elektronendichte<br />
n=8,47*10 19 je mm³. Wie groß ist die mittlere Driftgeschwindigkeit <strong>der</strong> Elektronen?<br />
Q enAl<br />
Lösung: Aus I = = = enAv folgt<br />
t t<br />
I<br />
v = . v=0,74 mm/s<br />
enA<br />
Experimenteller Nachweis <strong>der</strong> „Reibung“ <strong>der</strong> Elektronen<br />
BARLOWsches Rad: Eine Metallscheibe ist drehbar im Magnetfeld eines U-<br />
Magneten gelagert und taucht in ein Quecksilberbad. Über das Quecksilber<br />
fließt ein Strom zur Radachse.<br />
Die im E-Feld zur Radmitte beschleunigten Elektronen werden durch die<br />
Lorentzkraft seitlich abgelenkt. Durch Reibung mit dem Metallgitter wird<br />
das Rad bewegt. Abb.: /Grimsehl/<br />
Spezifischer Wi<strong>der</strong>stand<br />
A U A<br />
ρ = R ⋅ = ⋅<br />
l I l<br />
A: Querschnittsfläche des Leiters<br />
l: Länge des Leiters<br />
R: Ohmscher Wi<strong>der</strong>stand Abb.: /Grimsehl/<br />
Tabelle: Spezifischer Wi<strong>der</strong>stand Leitfähigkeit ¡ und Wi<strong>der</strong>stands-Temperaturkoeffizient<br />
einiger Leiter bei 20 °C<br />
Leiterwerkstoff ¢ £¤ ¥¦ § ¨© ��� �20 in l/K<br />
Silber<br />
Kupfer<br />
Aluminium<br />
Messing (62 Cu, 38 Zn)<br />
Manganin (86 Cu, 12 Mn, 2 Ni)<br />
Eisen<br />
0,0165 • 10 -6<br />
0,0176 • 10 -6<br />
0,0278. • 10 -6<br />
0,075 • 10 -6<br />
0,43 • 10 -6<br />
0,09-0,15 • 10 -6<br />
60,6• 10 6<br />
56,8• 10 6<br />
36,0 •10 6<br />
13,3 •10 6<br />
2,3• 10 6<br />
3,7 • 10 -3<br />
3,9 • 10 -3<br />
3,7 • lO -3<br />
1,6 • 10 -3<br />
0,01 • 10 -3<br />
0,2 – 0,8 • 10 -3
<strong>Grundlagen</strong> d. <strong>Elektrotechnik</strong>/<strong>Elektronik</strong> 33<br />
<strong>Teil</strong> 3: <strong>Elektrische</strong> Leitungsvorgänge<br />
Abb.: /Hagmann/<br />
Experiment<br />
Wi<strong>der</strong>standsbrückenschaltung befindet sich bei Raumtemperatur im<br />
Gleichgewicht. Beide Drähte (Eisen und Konstantan) werden stark erhitzt.<br />
Das Brückengleichgewicht wird gestört, da sich <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand des<br />
Eisendrahts stärker erhöht, als <strong>der</strong> des Konstantandrahts.<br />
Schlussfolgerung: Verschiedene Metalle haben verschiedne Wi<strong>der</strong>stands-<br />
Temperaturkoeffizienten.<br />
Abb.: /Grimsehl/<br />
Temperaturabhängigkeit<br />
des spezifischen<br />
Wi<strong>der</strong>standes in weitem<br />
(nie<strong>der</strong>en) Bereich<br />
R2<br />
ϑ2<br />
−τ<br />
=<br />
R1<br />
ϑ1<br />
−τ<br />
1<br />
mit α1<br />
=<br />
ϑ −τ<br />
R<br />
2<br />
= R<br />
1<br />
[ + α ( ϑ −ϑ<br />
) ]<br />
1 1 1 2 1<br />
Aufgabe:<br />
Temperaturabhängigkeit des spezifischen Wi<strong>der</strong>standes /Recknagel/<br />
In einer Glühlampe für 220V mit einer Leistung P=50W ist einen Glühfaden aus Wolframdraht mit<br />
einem Durchmesser d=25µm und dem spezifischen Wi<strong>der</strong>stand Rho(18°C) =0,056*10 -6 Ohmmeter.<br />
Der Glühdraht erreicht eine Temperatur Tbrenn=2500K. Berechnen Sie die Länge des Glühfadens unter<br />
<strong>der</strong> Voraussetzung, dass sein spezifischer Wi<strong>der</strong>stand proportional <strong>der</strong> absoluten Temperatur ist.<br />
Ergebnis: l=98,82 cm