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Partner finden - Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume

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loten gemeinsamer Interessen und Vorhaben<br />

vor allem engagierte Akteure in den<br />

Verwaltungen wichtig sind.<br />

Zur Sicherstellung und zum Management<br />

eines kontinuierlichen Kommunikationsprozesses<br />

bewähren sich gemeinsame<br />

Koordinationsstellen. Diese sollten gleichberechtigt<br />

mit erfahrenen und professionellen<br />

Verwaltungsmitarbeitern besetzt<br />

sein. Als ungünstig haben sich dominante<br />

Koordinatoren bei einem der Kooperationspartner,<br />

in der Verwaltungsarbeit unerfahrene<br />

oder unprofessionelle Mitarbeiter<br />

und auch zu eng in die Verwaltungen eingebundene<br />

Koordinatoren erwiesen.<br />

Ohne Förderung geht<br />

es kaum<br />

Externe Fördermittel sind nach wie vor<br />

eine Voraussetzung für das Zustandekommen<br />

grenzüberschreitender Kooperationsprozesse.<br />

Die entstehenden Transaktionskosten<br />

können meist nicht durch die<br />

Verwaltungen geschultert werden. Allerdings<br />

sind Eigenleistungen aller beteiligten<br />

Verwaltungen erforderlich, um der Zusammenarbeit<br />

die notwendige Ernsthaftigkeit<br />

zu verleihen und sie verbindlich und verpflichtend<br />

zu machen.<br />

Kooperationspartner zeigen sich bei<br />

fortschreitender Arbeit eher bereit, den<br />

Kommunikationsprozess finanziell selbst<br />

abzusichern. Allerdings sind Fördermittel<br />

oftmals weiterhin projektbezogen erforderlich,<br />

um anfallende Kosten – etwa für<br />

Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen<br />

– zu kompensieren.<br />

Von Mele<br />

Der richtige Zeitpunkt<br />

macht‘s<br />

Ein Kooperationsprozess besteht aus verschiedenen<br />

Phasen, in denen ganz unterschiedliche<br />

Faktoren erfolgsversprechend<br />

oder hemmend wirken beziehungsweise<br />

als solches wahrgenommen werden.<br />

Kommt es in der für die jeweiligen Kooperationsphase<br />

zu unangemessenen Zielen,<br />

zur Über- oder Unterforderung der<br />

beteiligten Akteure, inadäquaten organisatorischen<br />

Strukturen oder anderen unerwarteten<br />

hemmenden Faktoren, kann<br />

dies den Kooperationsprozess gefährden.<br />

Während zum Beispiel zu Beginn eines<br />

grenzüberschreitenden Kooperationsprozesses<br />

schlecht messbare „weiche“ Ziele<br />

und Ergebnisse erzielt werden, sollten mit<br />

weiter fortdauernder Kooperation zunehmend<br />

konkretere Ergebnisse und besser<br />

messbare Ziele angestrebt werden. Auch<br />

die organisatorischen Strukturen der Kooperation<br />

unterliegen einem Wandel. Sie<br />

sollten mit fortschreitender Kooperation<br />

verbindlicher werden und einen formelleren<br />

Charakter bekommen. Während die<br />

Sprachbarriere sowie kulturelle und mentale<br />

Unterschiede vor allem zu Beginn die<br />

Zusammenarbeit behindern, haben sich<br />

die beteiligten Akteure auf Dauer daran<br />

gewöhnt und nehmen diese sogar als Bereicherung<br />

wahr. Fehlendes rechtliches<br />

Regelwerk behindert anfangs das Erzielen<br />

„weicher“ Kooperationsergebnisse kaum,<br />

die konkrete Umsetzung gemeinsamer<br />

Vorhaben in einem späteren Stadium jedoch<br />

schon stärker.<br />

Bild: Shutterstock<br />

Im Fokus<br />

•Wie grenzüberschreitende<br />

Kooperation gestalten?<br />

Aus den Forschungsergebnissen und praktischen<br />

Erkenntnissen ergeben sich folgende Empfehlungen<br />

zur Gestaltung und zum Management grenzüberschreitender<br />

Kooperation in der Regionalentwicklung:<br />

• grenzüberschreitende Kooperation bewusst<br />

gestalten und managen,<br />

• Größe des Kooperationsraumes und<br />

Kooperations erfahrung der beteiligten Städte und<br />

Regionen beachten: Mit überschaubaren Kooperationsräumen<br />

beginnen, die bei Bedarf erweitert<br />

werden können,<br />

• grenzüberschreitende Organisationsstrukturen<br />

aufbauen und Kontinuität sicherstellen,<br />

• Koordinationsstelle einrichten,<br />

• externe Moderation und wissenschaftliche Begleitung<br />

einbeziehen,<br />

• rechtliche Hürden überwinden,<br />

• angemessene und gemeinsame Ziele identifizieren,<br />

• gemeinsam Strategien entwickeln, festschreiben<br />

und weitere Entscheidungen daran ausrichten,<br />

• Schlüsselakteure aus Verwaltung und Politik<br />

einbeziehen,<br />

• kontinuierliche und regelmäßige Kommunikation<br />

ermöglichen,<br />

• politische Konsequenzen herbeiführen; gemeinsam<br />

Entscheidungen treffen,<br />

• Fördermittel einwerben, eigene Mittel bereitstellen,<br />

• Kooperation evaluieren und rückkoppeln.<br />

Zum Weiterlesen<br />

Robert Knippschild (2008): Grenzüberschreitende<br />

Kooperation: Gestaltung und Management von<br />

Kooperationsprozessen in der Raumentwicklung<br />

im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzraum.<br />

IÖR-Schriften Band 48. Dresden.<br />

Download: www.ioer.de/publikationen-produkte/<br />

ioer-schriften/ioer-schriften-48<br />

Mehr Informationen:<br />

Dr.-Ing. Robert Knippschild<br />

Technische Universität Dresden<br />

Lehrstuhl Raumordnung<br />

Brandenburgische Technische<br />

Universität Cottbus<br />

Lehrstuhl Regionalplanung<br />

Telefon: 03 51 / 46 33 37 64<br />

E-Mail: robert.knippschild@mailbox.tu-dresden.de<br />

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