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Hans-Joachim Zschiesche - Ems-Jade-Bahn

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EMS-JADE-BAHN<br />

Mitteilungsblatt des Fahrgastverbandes PRO BAHN<br />

für Fahrgäste in der <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>-Region<br />

Jahrgang 19, Ausgabe 73 Dezember 2012<br />

Aufatmen: NordWest<strong>Bahn</strong> Züge fahren wieder planmäßig.<br />

Längster Schienenersatzverkehr vorerst zu Ende.<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Endlich, achtzehn Monate Schienenersatzverkehr<br />

zwischen Wilhelmshaven und Rastede (-Oldenburg) sind zu Ende, vorerst. Zum<br />

Fahrplanwechsel am 09.12.2012 sowie rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnacht-<br />

und Neujahrverkehr hat die NordWest<strong>Bahn</strong> GmbH den planmäßigen Zugverkehr<br />

wieder aufgenommen. Nun gilt erst einmal eine Verschnaufpause bis Ende Februar<br />

2013, danach werden die weiteren Bauarbeiten wieder aufgenommen. Dann wird es<br />

zwar auch wieder Schienenersatzverkehr geben, jedoch wohl nicht mehr so umfangreich<br />

wie bisher. Ferner drängen alle politischen Kräfte der hiesigen Region,<br />

Tourismus- und Verkehrsregion sowie der Fahrgastverband PRO BAHN darauf, die<br />

Baumaßnahmen schneller wie bisher und unter rollendem Rad durchzuführen. Geht<br />

nicht, gibt‘s nicht! Achtzehn Monate SEV hat der <strong>Bahn</strong> erhebliche Fahrgastverluste<br />

beschert, die nun wieder aufgefangen werden müssen. Das wird ein hartes Stück<br />

Arbeit für die NordWest<strong>Bahn</strong> als auch der Landesnahverkehrsgesellschaft.<br />

Jetzt sind Verbesserungen am Zug und für Fahrgäste gefragt!<br />

Freie Fahrt auf neuen Gleisen und Trassen. Das<br />

Bild zeigt den neuen zweigleisigen Abschnitt bei<br />

Varel in Richtung <strong>Jade</strong>rberg, der teilweise neu<br />

trassiert wurde. Ganz rechts verlief der eingleisige<br />

alte Abschnitt. Nichts ist mehr zu sehen von<br />

den gewaltigen Untergrundbaumaßnahmen.<br />

Foto: EJB<br />

Unter anderem in dieser Ausgabe:<br />

18 Monate SEV sind zu Ende.<br />

Ein Kommentar von H.-J. <strong>Zschiesche</strong>.<br />

Westfalenbahn siegt auf der<br />

ganzen Linie.<br />

Ratsbeschluss der Stadt Oldenburg<br />

bringt wieder Unruhe zum Ausbau.<br />

Für wen soll der Betrachter nun<br />

Verständnis aufbringen?<br />

DB AG möbelt IC-Flotte auf. 6<br />

Fernbusse künftig Konkurrenz zum Zugverkehr?<br />

Fernbusse in der Region.<br />

Umfeld des <strong>Bahn</strong>hof Wittmund wird<br />

umgestaltet.<br />

Ein neuer Zug für viele Möglichkeiten:<br />

Der Stadlerrail KISS für IC, RE, S-<strong>Bahn</strong>.<br />

Zugschluss / Impressum 16<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

12


2 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Achtzehn Monate Schienenersatzverkehr sind zu Ende.<br />

Ein Kommentar von <strong>Hans</strong>-<strong>Joachim</strong> <strong>Zschiesche</strong>.<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Die erste große Etappe im Vollausbau der Strecke Wilhelmshaven-<br />

Oldenburg ist geschafft. Die bisher eingleisigen Abschnitte Varel-<strong>Jade</strong>rberg und<br />

Hahn/Lehmden-Rastede sind jetzt wieder zweigleisig. Die Planer und ausführenden Firmen<br />

haben hier großartiges geleistet, denen unser Dank und Anerkennung gilt. Die sehr<br />

schwierigen Bodenverhältnisse bei Varel mit seinem moorigen Untergrund und Torflinsen<br />

stellten eine echte Herausforderung dar. Besondere Gründungen und eine teilweise Neutras-<br />

sierung waren erforderlich, um die Strecke auf die Achslast von 23,5 t zu bringen. Der Einbau<br />

eines Gleiswechselbetriebes ermöglicht die beste Auslastung der Strecke, ohne das sich Züge<br />

des Güter- oder Personenverkehr künftig gegenseitig behindern. Lärmschutzwände wurden<br />

installiert und die künftige Elektrifizierung wirft ihre Schatten voraus mit den ersten gesetzten<br />

Oberleitungsmasten im Rahmen der Aufstellung von Lärmschutzwänden. Bis Ende Februar<br />

2013 fahren die Züge der NordWest<strong>Bahn</strong> GmbH erst einmal wieder nach dem bisherigen<br />

Fahrplan. Wenn es das Wetter dann wieder zu lässt, beginnen weitere Arbeiten. Künftig wird<br />

die Strecke ihre noch vorhandenen Fahrdienstleiter verlieren und von einem Zentralstellwerk in<br />

Hannover ferngesteuert bzw. überwacht. Vielleicht bringt das ja einmal Vorteile für die<br />

Kundeninformation der Fahrgäste am <strong>Bahn</strong>steig. Was sonst neues auf die <strong>Bahn</strong>kunden zu-<br />

kommen kann, steht noch immer in den Sternen. Außer der angedachten Erhöhung der<br />

Streckengeschwindigkeit auf 120 km/h, nach Fertigstellung der Elektrifizierung, sind seitens<br />

der LNVG Niedersachsen noch keine Äußerungen gemacht worden. PRO BAHN steht hier im<br />

Dialog mit seinen Forderungen z.B. der Anbindung an die Regio S-<strong>Bahn</strong> im Stundentakt von<br />

und nach Bremen, ICE Fernbahnhof Richtung Süden, unter Berücksichtigung der Flügelung in<br />

Oldenburg, sowie der Einrichtung einer Regionalexpressverbindung im zwei Stundentakt nach<br />

Osnabrück zum dortigen ICE/IC Fernbahnhof Ruhrgebiet. Es gibt noch viel zu tun, auch und<br />

besonders für den Personenverkehr hier in der Region Wilhelmshaven/Friesland/Wittmund.<br />

Der große Augenblick im <strong>Bahn</strong>verkehr des <strong>Jade</strong>WeserPort: Der Containerzug #1<br />

gezogen von einer DB Voith „Gravita“ BR 260/261 verlässt den neuen Hafenbahnhof in<br />

Richtung Bremen.<br />

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Roland Wiegran www.whv-maritim.de


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Westfalenbahn siegt auf der ganzen Linie!<br />

Ab 12/2015 Münster-Emden (<strong>Ems</strong>landstrecke) und Rheine-Osnabrück-Braunschweig.<br />

Münster/Emden. (EJB) Die Karten für den Regionalverkehr auf der <strong>Ems</strong>landstrecke<br />

(Münster-Emden) wurden neu gemischt. Ab Dezember 2015 übernimmt die Westfalen<br />

<strong>Bahn</strong> den Regionalexpressverkehr auf dieser Strecke bis Emden Hbf. Der bisherige<br />

Betreiber, die DB Regio AG, hat die Ausschreibung nicht gewonnen und auch nicht von<br />

der Einspruchsfrist gebrauch gemacht. Wollte die DB Regio AG diese Linie nicht mehr?<br />

Es ist kein Geheimnis, dass das Personenaufkommen in den RE-Zügen auf dieser<br />

Strecke nicht berauschend ist, so wie auf der Strecke über Oldenburg-Bremen.<br />

Erstaunlich ist allerdings die Tatsache, dass die DB Intercity auf der <strong>Ems</strong>landstrecke ab<br />

Dezember 2013 von und bis Leer (-Norddeich Mole) mit dem Nahverkehrstarif benutzbar<br />

sind. Man darf gespannt sein, ob diese Züge sich noch länger halten werden, da<br />

hier keine großen Fahrgastaufkommen verzeichnet werden. Die Westfalenbahn erhält<br />

den Zuschlag für fünfzehn Jahre. Für die kommenden Aufgaben bestellt diese 15 vier-<br />

teilige Triebwagen FLIRT für 75 Millionen Euro. Die Zeit der Doppelstockwagen aus<br />

den 90er Jahren ist dann auf dieser Strecke zu Ende. Den Zuschlag erhalten wird die<br />

Westfalenbahn auch für die Strecke Rheine-Osnabrück-Hannover-Braunschweig. Hier<br />

muss allerdings noch das Einspruchsverfahren abgewartet werden. Zum Einsatz sollen<br />

die neuesten Stadler KISS Doppelstockzüge kommen (siehe auch Seite 12).<br />

Die aus den 90er Jahren stammenden<br />

Doppelstockwagen der<br />

DB Regio AG, hier mit der<br />

BR 111, gehören dann der Vergangenheit<br />

an. Ob die Intercity<br />

der DB Fernverkehr AG den gleichen<br />

Weg beschreiten? Wir wollen<br />

es nicht hoffen.<br />

Fotoquelle: ZVM<br />

3<br />

So wie auf diesem Bild wird<br />

sich ab Dezember 2015 der<br />

Verkehr im Regionalexpress<br />

zwischen Münster und Emden<br />

gestalten. Mit neuen vierteiligen<br />

Triebzügen vom Typ „FLIRT“<br />

will die Westfalen <strong>Bahn</strong> das<br />

Angebot und die Nachfrage<br />

steigern.<br />

Fotoquelle: ZVM


4 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Stadt Oldenburg bockt mal wieder beim Streckenausbau.<br />

Ertüchtigung Abschnitt Rastede-Oldenburg will diese nicht weiter verfolgen.<br />

Oldenburg. (EJB) Anscheinend können die Ratsvertreter im Oldenburger<br />

Stadtrat nachts nicht mehr gut schlafen. Wie sonst soll man den Ratsbeschluss<br />

bewerten, die Ertüchtigung bzw. den Ausbau im Planfeststellungsverfahren 1<br />

nicht weiter zu verfolgen? Mit diesem Beschluss haben die Oldenburger erst ein-<br />

mal wieder Unruhe in die Region Wilhelmshaven/Friesland gebracht. Sie forcie-<br />

ren jetzt mit aller Macht eine <strong>Bahn</strong>umfahrung Ost im Zuge der Autobahn A 29.<br />

Diese hat der niedersächsische Ministerpräsident David Mc Allister ins Gespräch<br />

gebracht, aber in Zusammenhang mit der 2. Ausbaustufe für den <strong>Jade</strong>WeserPort.<br />

Zur Zeit bzw. mittelfristig wird das Güteraufkommen eine Umfahrung wirtschaft-<br />

lich nicht rechtfertigen. Aber da scheinen die Oldenburger anderer Meinung zu<br />

sein. Bitte, setzt Euch dafür ein! Nur ein entscheidender Fehler oder Irrglaube<br />

haftet an ihrem Ratsbeschluss für den Abschnitt Rastede-Oldenburg. Die <strong>Bahn</strong>-<br />

strecke ist wie die Autobahn A 29 Eigentum des Bundes. Die DB AG baut im Auf-<br />

trag des Bundes und nicht der Stadt Oldenburg! Gleisbau und Signaltechnik kön-<br />

nen ohne Planfeststellung durchgeführt werden, da es sich um Instandsetzung<br />

handelt. Lediglich die Elektrifizierung und Lärmschutz müssen durch dieses Ver-<br />

fahren. Dagegen können sie klagen, würden sich aber letztlich damit lächerlich<br />

machen, ihren Anwohnern an der Strecke dies zu verwehren. Die abgewiesene<br />

Eilklage vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig für den Abschnitt Varel-<br />

Rastede sollte sie doch eines Besseren belehrt haben. Ferner vergessen die<br />

Oldenburger auch, das auf der Strecke noch Personenverkehr stattfindet. Sei‘s<br />

drum, hier schießen die Oldenburger ein Eigentor erster Güte mit ihrem Ratsbe-<br />

schluss. Wenn sie auf den Ausbau des <strong>Bahn</strong>übergang Alexanderstraße verzich-<br />

ten wollen, kann das den Ausbau der Strecke nur beschleunigen. Aber das ist<br />

ihre Sache ganz allein! Unter guter Städtenachbarschaft versteht man eigentlich,<br />

dass man sich bei der Behebung von Problemen gegenseitig unterstützt und<br />

nicht behindert! Dies hat aber die Stadtverwaltung in Oldenburg wieder einmal<br />

nicht richtig verstanden. Schade!<br />

<strong>Hans</strong>-<strong>Joachim</strong> <strong>Zschiesche</strong>


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Für wen soll der Betrachter nun Verständnis aufbringen ?<br />

Haben die Betroffenen Landwirte und Jäger die Zeit verschlafen?<br />

Sande (EJB). Nicht mehr ganz nachvollziehbar ist der Protest einiger Landwirte<br />

und Jäger über den Bau der <strong>Bahn</strong>umfahrung Sande. Nachdem die Pläne bis hin zur<br />

Planfeststellung abgeschlossen sind, regt sich von deren Seite plötzlich Widerstand<br />

und der Wunsch, die teuerste Variante entlang der Autobahn A29 zu verwirklichen.<br />

Es wurden an der K 312 Altenhof und L 815 Roffhausen Heuwagen mit entspre-<br />

chendem Protest aufgestellt (siehe Bild unten). Warum dieser Protest erst jetzt<br />

kommt, ist unverständlich. Dabei dürfte den Landwirten es anscheinend egal sein,<br />

ob der ansteigende Güterverkehr weiterhin durch die Wohnbebauung in Sande fährt<br />

und der <strong>Bahn</strong>übergang Sanderbusch weiterhin ein Hindernis für den Rettungsdienst<br />

zum Nordwest-Krankenhaus darstellt. Sandes Bürgermeister Wesselmann brachte<br />

es in einem Zeitungsbericht der Nordwest Zeitung vom 13.11.2012 auf den Punkt:<br />

Jedem, der Einwendungen erhebt, sollte bewusst sein, dass damit die Baumaßnahme<br />

verzögert wird und letztlich auch Menschenleben auf dem Spiel stehen können.<br />

Als Fahrgastverband sind wir natürlich auch nicht sehr glücklich über die Tatsache,<br />

dass der Personenhaltepunkt Sanderbusch der NordWest<strong>Bahn</strong> aufgegeben wird.<br />

Hier aber gegen zu klagen würde uns im Traum nicht einfallen. Einzig die Frage<br />

wird gestellt, warum statt eines Dammes über den <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>-Kanal nicht eine<br />

Brückenkonstruktion aus Betonteilen favorisiert wurde, die immerhin bei den Auf–<br />

und Abfahrten durchlässiger wäre und die Landschaft nicht so optisch stark trennen<br />

würde.<br />

Über diese Art von Protest sollte man sich seine eigenen Gedanken machen.<br />

5


6 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Deutsche <strong>Bahn</strong> möbelt ihre Intercity-Flotte auf.<br />

Antwort auf die zunehmende, private Konkurrenz.<br />

Hamburg. (EJB) Die Deutsche <strong>Bahn</strong> AG reagiert auf die zunehmende, private<br />

Konkurrenz, hier insbesondere im Fernverkehr auf der Schiene. Nach dem im Juli<br />

der HKX (Hamburg-Köln Express) seinen Betrieb aufnahm (siehe EJB 72), will die<br />

DB Fernverkehr AG beweisen, das sie besser sei, so deren Vorstandsvorsitzender<br />

Berthold Huber. Bis zum Jahr 2014 sollen 770 Intercity-Wagen neu gestaltet werden.<br />

Die bis zu 40 Jahre alten Wagen sollen vor allem eine neue Inneneinrichtung<br />

erhalten. Damit machen wir aus der betagten IC-Flotte wieder echte Wohlfühlzüge<br />

und lösen einen weiteren Teil unseres Kundenversprechens ein, die Reisequalität<br />

nachhaltig zu steigern, sagte Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen<br />

<strong>Bahn</strong>. Es werden rund 250 Millionen Euro investiert u.a. in die Erneuerung<br />

von 46.000 Sitze sowie Austausch von 42.000 Quadratmeter Teppichboden. Die<br />

Wagen sollen mit Steckdosen an den Sitzen etwa für Fahrgastlaptops ausgestattet<br />

werden. Damit sollen die Waggons für den Einsatz bis zum Jahr 2023 gerüstet<br />

sein. Zudem soll es neue Bistros und Klimaanlagen geben. Zum Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 2012 plant die <strong>Bahn</strong>, die erste Intercity-Linie Stuttgart-Köln-Hamburg<br />

überwiegend mit den modernisierten Wagen zu bestücken.<br />

Das Bild zeigt Heiko Gau, Leiter Fahrzeuge der DB Systemtechnik, in ein umgestaltetes<br />

Großraumabteil der 2. Wagenklasse.<br />

Fotoquelle: DPA


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Fernbusse: Ein Gewinn für Fernreisende?<br />

Die Region hat schon einige Fernbusangebote.<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Freie Fahrt für<br />

Fernbusse quer durch Deutschland: Der<br />

Bundesrat stimmte einer Änderung des<br />

Personenbeförderungsgesetzes zu und<br />

hob damit die Regelung auf, die die<br />

<strong>Bahn</strong> seit fast 80 Jahren auf Langstrecken<br />

vor die Konkurrenz durch Busse<br />

schützte. Bislang war der Linienfernverkehr<br />

mit Bussen nur auf wenigen Strecken<br />

möglich -wenn ein Unternehmen<br />

nachweisen konnte, dass sein Angebot<br />

die Verkehrsverhältnisse verbessert und<br />

es nicht einfach nur ein Konkurrenzangebot<br />

zur <strong>Bahn</strong> darstellt. Diese Vorgabe<br />

entfällt nun ab 01. Januar 2013. Von<br />

diesem Tag an dürfen Busunternehmen<br />

Fernverbindungen anbieten- und dabei<br />

untereinander und auch mit dem <strong>Bahn</strong>verkehr<br />

konkurrieren. Einzige Einschränkung:<br />

Die Haltestellen müssen<br />

mindestens 50 Kilometer voneinander<br />

entfernt sein, so das die Fernbusse dem<br />

öffentlich geförderten Nahverkehr keine<br />

Konkurrenz machen können. Die mittelständischen<br />

Busunternehmer sind dagegen<br />

eher skeptisch und sehen keine<br />

Chance gegen Großunternehmen anzu-<br />

kommen. Wenn eine Strecke etabliert<br />

sei, kämen die „Big Player“ ins Spiel und<br />

verdrängten mit ihrem Kapital die kleineren<br />

Betriebe. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft<br />

(EVG) befürchtet<br />

durch den Fernverkehr per Bus Druck<br />

auf den Schienenverkehr, der zu Streckenschließungen<br />

in ländlichen Regionen<br />

führen könnte. Das Unternehmen<br />

„Mein Fern Bus“ kündigte hingegen an,<br />

2013 ein deutschlandweites Fernbusnetz<br />

aufzubauen. Noch in diesem Jahr<br />

sollen zu den bisher zwei Angeboten<br />

zwischen Freiburg und München sowie<br />

München und Zürich sechs Fernverbindungen<br />

hinzukommen.<br />

Fernbus-Angebote in unserer Region<br />

<strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>.<br />

7


8 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

<strong>Bahn</strong>hof Wittmund erhält neues Umfeld.<br />

Arbeiten haben begonnen / Investitionen in Höhe von 780.000 Euro.<br />

Wittmund. (EJB) Der Startschuss ist gefallen. Die Bauarbeiten für das Umfeld des<br />

Wittmunder <strong>Bahn</strong>hof haben begonnen. Zuerst werden jene Flächen gerodet, auf<br />

denen neue Park & Ride Parkplätze und Fahrradständer entstehen. Der <strong>Bahn</strong>hof<br />

Wttmund soll einem modernen öffentlichen Personenverkehr gerecht werden. Das<br />

dürfte besonders für die täglichen Schüler und Berufspendler von Bedeutung sein.<br />

Beim <strong>Bahn</strong>hof entstehen 66 Stellplätze für Fahrräder und 35 Dauerparkplätze für<br />

PKW; hinzu kommen 2 PKW-Plätze für Behinderte und sieben Kurzzeit-Parkplätze<br />

für maximal 30-Minuten. Die Arbeiten könnten je nach Wetterlage in einem<br />

Vierteljahr abgeschlossen sein. Die Baumaßnahmen schlagen mit rund 780.000 Eu-<br />

ro zu Buche. 220.000 Euro gibt es als Zuschuss von der Landesnahverkehrgesell-<br />

schaft in Hannover. Die Stadt Wittmund ist mit 180.000 Euro dabei. Der Rest finan-<br />

ziert sich aus dem Regionalisierungstopf des Landes, aus dem der Landkreis Witt-<br />

mund einen großen Anteil für den <strong>Bahn</strong>hof sicherte. Die Hoffnung liegt nun aber<br />

auch auf die Besitzerin des <strong>Bahn</strong>hofgebäudes mit ihrem Umbau, auch der Güterhal-<br />

le zu beginnen, sonst sei es nur eine halbe Sache. Bislang läge noch kein<br />

Nutzungskonzept vor.<br />

Das Bild zeigt die Bauarbeiten vom <strong>Bahn</strong>übergang Mühlenstraße<br />

aus in Richtung <strong>Bahn</strong>hofsgebäude.<br />

Foto: EJB


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Fehlerkorrektur zur <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>-<strong>Bahn</strong> Nr.: 72<br />

Damit kein falscher Eindruck entsteht.<br />

In der Ausgabe Nr.: 72 der <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>-<strong>Bahn</strong> sind drei Fehler aufgetreten, die wir<br />

hiermit nachträglich korrigieren möchten.<br />

Titelseite: Nicht der Verkehrsverbund sondern die Verkehrsregion <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> (VEJ)<br />

lud zum Krisengipfel nach Jever.<br />

Seite 2: Beim <strong>Bahn</strong>gipfel am 25. Juli 2012 waren keine Vertreter der NordWest-<br />

<strong>Bahn</strong> GmbH anwesend.<br />

Seite 16: Richtig muss es im Text heißen: Autozug statt Auszug.<br />

Wir bitten unser Versehen zu entschuldigen!<br />

Die Redaktion<br />

Stadtbuslinie 3 Wilhelmshaven wieder zum Hauptbahnhof.<br />

Proteste der Fahrgäste und schlechte Ausnutzung der Busse zeigen Wirkung.<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Die Stadtbusse auf der Linie 3 in Wilhelmshaven fahren demnächst<br />

wieder durch vom Reinhard-Nieter-Krankenhaus bis zum Hauptbahnhof/<br />

Nordseepassage. Das gab es bereits einmal, doch wurde die Linie 3 fast zur Bedeutungslosigkeit<br />

verurteilt und entsprechend seinem Fahrweg beschnitten, eine völlige<br />

Aufgabe war nur eine Frage der Zeit. Nun hatten die Verantwortlichen ein Einsehen<br />

und haben nach Beratungen eine teilweise neue Linienführung gefunden. Diese geht<br />

bis zum Ende der Wohnstadt West, hierfür wird eine Busschranke am Ende der Kurt-<br />

Schumacher-Straße zur B 210 eingebaut. Neu ist auch die Linienführung beiderseits<br />

durch die <strong>Bahn</strong>hofstraße bis hin zum ZOB.<br />

Ein Sorgenkind bleibt die Linie 6 von Voslapp Süd zum <strong>Jade</strong>WeserPort Info Center,<br />

wo kaum Fahrgäste verzeichnet werden. Dennoch hat man sich entschlossen, zum<br />

Schichtwechsel im <strong>Jade</strong>WeserPort die Straßen Pazifik und Indik mit Haltestellen zu bedienen.<br />

Leider nicht verwirklicht wird seit langem die Forderung, den Stadtteil Rüstersiel an<br />

das Stadtbusnetz anzuschließen. Geplant war, die Linie 4 von Altengroden Süd bis<br />

nach Voslapp Süd (Marktkauf) zu verlängern, was viele ältere Busbenutzer zum Einkaufen<br />

dort hätte bewegen können. Hier hätten wohl ein bis zwei weitere Fahrzeuge in<br />

den Linienplan eingebaut werden müssen, was z.Zt. zu teuer erscheint.<br />

Bild zeigt einen<br />

Mercedes Citaro<br />

Gelenkbus.<br />

Foto: Altmann<br />

SWB Wilhelmshaven.<br />

9


10 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Neu zum Fahrplanwechsel: Leer-Groningen (NL) im Stundentakt.<br />

Leider noch keine Anerkennung des Niedersachsenticket auf dieser Strecke.<br />

Leer (Ostfriesl) EJB. Ebenfalls zum Fahrplanwechsel am 09.12.2012 wurde auf<br />

der Strecke Leer (Ostfriesl) über Weener, Nieuweschans, Winschoten nach<br />

Groningen ein Stundentakt eingeführt. Damit ermöglicht sich den <strong>Bahn</strong>kunden eine<br />

attraktive Möglichkeit, zum Einkaufen in diese niederländische Metropole zu fahren.<br />

Aber auch Tagesausflügler und Studenten werden dieses Angebot zu schätzen<br />

wissen. Leider noch nicht umgesetzt wurde eine Forderung des Fahrgastverbandes<br />

PRO BAHN, diese Strecke mit dem Niedersachsenticket befahren zu können.<br />

Dieses Beispiel ist in anderen Grenzregionen Deutschlands schon längst der Regel-<br />

fall. Hier wünschen wir uns seitens der Landesnahverkehrgesellschaft in Hannover<br />

und seinen niederländischen Verkehrspartner sich dieses Thema anzunehmen. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass dieses die Fahrgastzahlen positiv beeinflussen würde.<br />

Eine weitere, von vielen Seiten gewünschte Verlängerung von Leer nach Bremen,<br />

dürfte wohl am eingleisigen Abschnitt Oldenburg-Leer scheitern.<br />

Das Bild zeigt einen ARRIVA GTW 2/6 in<br />

in Richtung Leer bei der Ausfahrt in Weener.<br />

Foto: <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>-<strong>Bahn</strong>


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Landrat Weber (Aurich) neuer Vorsitzender der VEJ.<br />

Konzept für künftigen SPNV im Osten der VEJ soll auf den Weg gebracht werden.<br />

Aurich (EJB). Am 15. November 2012<br />

fand in Aurich die 26. Gesellschafterversammlung<br />

der Verkehrsregion <strong>Ems</strong>-<br />

<strong>Jade</strong> (VEJ) statt. Die in der VEJ zusammengeschlossenen<br />

Landkreise Au-<br />

rich, <strong>Ems</strong>land, Friesland, Leer und Wittmund<br />

sowie die Städte Emden und<br />

Wilhelmshaven hoben die vorbildliche<br />

Zusammenarbeit im öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) in der Region<br />

hervor. Durch die bisherigen Aktivitäten<br />

konnten sowohl im Schienenpersonenverkehr<br />

weit reichende Entwicklungen<br />

angeschoben als auch im Busverkehr<br />

wesentliche Fortschritte erzielt werden.<br />

Am Beginn der Versammlung stand<br />

die Wahl eines neuen Vorsitzenden der<br />

VEJ, nachdem Walter Theuerkauf im<br />

letzten Jahr nach zehn Jahren aus dem<br />

Amt ausgeschieden war. Als neuer<br />

Vorsitzender der VEJ wurde der Auricher<br />

Landrat Harm-Uwe Weber von der<br />

Gesellschafterversammlung gewählt.<br />

Frieslands Landrat Sven Ambrosy wurde<br />

in seinem Amt als stellvertretender<br />

Vorsitzender bestätigt.<br />

Eine zentrale Aufgabe seiner Amtszeit,<br />

so der neue Vorsitzende, werden<br />

die Anforderungen des demographischen<br />

Wandels an den ÖPNV sein. In<br />

den kommenden Jahren werden durch<br />

den Geburtenrückgang rund 25% weniger<br />

Schüler im Busverkehr befördert<br />

als zurzeit. Damit einher geht auch die<br />

Frage der Finanzierung des ÖPNV,<br />

11<br />

stellen die Schüler doch zahlenmäßig<br />

die größte Fahrgastgruppe dar. Hier gilt<br />

es, dass Verkehrsunternehmen und<br />

Landkreise einvernehmlich Lösungen<br />

finden, auch zukünftig einen attraktiven<br />

ÖPNV in der Region <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> für Einheimische<br />

und Gäste anzuschieben.<br />

Ziel muss es dabei sein, auch neue<br />

Fahrgäste zu gewinnen. Dies gelingt<br />

durch komfortable Busse und fahrgastfreundliche<br />

Bushaltestellen, mit einem<br />

guten Fahrplanangebot nicht zuletzt<br />

auch mit einem attraktiven Tarif. Eine<br />

besondere Zielgruppe sind hierbei die<br />

Senioren. Diese verfügen zwar heute in<br />

der Regel über einen eigenen PKW,<br />

sind aber auch grundsätzlich interessiert<br />

den Bus zu nutzen, wenn das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Hier<br />

sollen in den kommenden Jahren mit<br />

den im Verkehrsverbund <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> zusammengeschlossenenBusunternehmen<br />

gezielt Lösungen entwickelt werden,<br />

die dazu beitragen die Zukunftsfähigkeit<br />

des ÖPNV in der Region zu<br />

sichern.<br />

Ferner wurde ein Konzept für die<br />

Weiterentwicklung des Schienenpersonenverkehr<br />

für den Osten der<br />

Verkehrsregion <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> entwickelt<br />

und auf der Versammlung beschlossen,<br />

welches nun der Landesnahverkehrsgesellschaft<br />

in Hannover vorgelegt<br />

wird.


12 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

DB Fernverkehr AG steht vor neuem Rekord.<br />

InterCityExpress (ICE) und Intercity (IC) sind bestens ausgelastet.<br />

Berlin. (EJB) Die Deutsche <strong>Bahn</strong> AG steuert im Fernverkehr auf einen Fahrgastrekord<br />

zu. Ein Konzernsprecher bestätigte, das die Auslastung der ICE und IC in den vergangenen<br />

Monaten auf mehr als 50% gestiegen sei. Schon im ersten Halbjahr hatte<br />

sich die Auslastung von 45 auf 48% verbessert, womit die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr<br />

auf knapp 64 Millionen kletterte. Damit scheint die Rekordmarke von 128 Millionen<br />

Fahrgästen aus dem Jahr 2002 in Sichtweite. Die Zahlen sprechen für die Attraktivität<br />

der <strong>Bahn</strong>, die zugleich umweltfreundlich ist. Ein Hauptgrund aber dürften die erschreckend<br />

hohen Benzinpreise und Unwägbarkeiten des Autoverkehrs sein. Wie dem<br />

auch sei, die <strong>Bahn</strong> sollte sich nicht auf den rekordverdächtigen Zahlen ausruhen. Viele<br />

ICE und IC sind einfach überfüllt und somit schon wieder unbequem. Es werden neue<br />

Linien gefordert, die auch einmal über die Ballungszentren und großen Städte hinausgehen.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist die IC-Linie Leipzig-Oldenburg, wo die Züge ab<br />

Dezember 2013 alle weiter als Regionalexpress (RE) bis Norddeich Mole fahren und<br />

von/bis Bremen mit dem Tarif des Nahverkehr benutzbar sind. Ferner werden diese Züge<br />

neben neuen IC-Doppelstockwagen somit auch öfter halten, um damit einen neuen<br />

Kundenkreis zu erschließen. Dieses System, mit Unterstützung der Landesnahverkehrsgesellschaft,<br />

sollte weiter ausgebaut werden. Auch hier könnte das Zauberwort<br />

„Flügelung“ heißen (siehe auch Bericht Seite 11). Ein ganz besonderer Zug, der hierfür<br />

besonders prädestiniert ist, wurde auf der Fahrzeugmesse INNOTRANS 2012 in Berlin<br />

weiter verbessert vorgestellt, der „Stadlerrail KISS“. Dieser Zug fährt schon auf IC<br />

Strecken z.B. Wien-Salzburg, soll bei der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) im<br />

Netz Stadtbahn Berlin eingesetzt werden, weiter plant die Westfalenbahn ab Dezember<br />

2015 den Einsatz dieses Fahrzeugs zwischen Rheine-Osnabrück-Hannover-<br />

Braunschweig. Diese Möglichkeit der IC-Flügelung könnte aber auch für die Region<br />

Wilhelmshaven/Friesland/Wittmund möglich sein. <strong>Bahn</strong>chef Grube sprach in einem<br />

Interview der Wilhelmshavener Zeitung vom 01.11.2012 davon, je mehr Wilhelmshavener<br />

<strong>Bahn</strong> fahren, je eher dafür die Chancen für den Fernverkehr steigen. Tun sie ja,<br />

aber IC Verkehr ist erst ab Oldenburg bzw. Osnabrück möglich.<br />

Das Bild zeigt einen vierteiligen „Stadlerrail KISS“ für die ODEG. Die Antriebe für diesen Zug sitzen<br />

jeweils auf den Drehgestellen.<br />

Mehr Info unter: http://www.stadlerrail.com/media/uploads/STA-1223-006_KISS-ODEG_D_web.pdf<br />

Foto: stadlerrail.com


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Erfreulich: Auch im <strong>Bahn</strong>hof Wilhelmshaven wird gebaut.<br />

<strong>Bahn</strong>steig und <strong>Bahn</strong>übergang werden saniert bzw. erneuert.<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Erfreulich ist die Tatsache, das zur Aufnahme des<br />

Zugbetriebes am 09.12.2012 im <strong>Bahn</strong>hof Wilhelmshaven Arbeiten am <strong>Bahn</strong>steig als<br />

auch am <strong>Bahn</strong>übergang Luisenstraße (Metzer Weg) durch die DB AG<br />

vorgenommen werden. Auf den <strong>Bahn</strong>steigen werden Reinigungsarbeiten an den<br />

Aufgängen bzw. den Glaswänden vorgenommen, an den Stahlträgern sowie der<br />

Dachkonstruktion wird Rost entfernt und Farbe neu aufgetragen. Ferner sollen die<br />

verschmutzen Deckenfluter usw. gereinigt werden. Größter Wunsch hierbei besteht<br />

aber nach einer neuen <strong>Bahn</strong>steig/Zugzielanzeige für die nicht mehr reparable<br />

Fallklappenanzeige. Für die Vandalismus Schäden (Glasscheiben an den Rampen)<br />

sollte eine andere Lösung gefunden werden. Auch das Dach mit seinen<br />

Lichtdurchlässen aus Glas ist zwar schön, jedoch sehr reinigungsintensiv. Auch der<br />

Wunsch nach Durchsagen am <strong>Bahn</strong>steig ist wünschenswert um die <strong>Bahn</strong>kunden<br />

anzusprechen und den Zustand eines „Geisterbahnhof“ zu beenden.<br />

Bauarbeiten finden nun auch endlich an dem <strong>Bahn</strong>übergang Luisenstraße, hier im<br />

Volksmund Metzer Weg genannt, statt. Dort wird der komplette Gleiskörper<br />

zwischen den Schranken mit Gleisprofilen, Schotter, Schwellen usw. saniert und<br />

verstärkt sowie mit STRAIL Dämm-Matten ausgestattet. Damit gehören die bisher<br />

ständigen Schlaglöcher und Wasserpfützen bei Regen der Vergangenheit an. Ob<br />

der BÜ auch noch in Zukunft automatisch gesteuert wird bzw. ob Fußgänger wie an<br />

der Werftstraße ihre eigene Weg-Trasse bekommen, ist nicht bekannt.<br />

Linkes Bild: Während der mehrtägigen Bauphase bleibt der BÜ voll gesperrt auch für<br />

Fußgänger.<br />

Rechtes Bild: Komplett abgetragen und grundsaniert für alle Gleise.<br />

13<br />

Fotos (2): MASCH


14 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Planung für Haltepunkt: <strong>Jade</strong>rberg nahm weitere Hürde.<br />

Tägliche Fahrgastzahlen wurden ermittelt und rechnen sich.<br />

<strong>Jade</strong>rberg. (EJB) Eine weitere Hürde im Bestreben, den <strong>Bahn</strong>haltepunkt <strong>Jade</strong>rberg<br />

wieder zu eröffnen, ist der Gemeinde <strong>Jade</strong> um Bürgermeister Henning Kaars<br />

gelungen. Im zweiten Schritt einer Machbarkeitsstudie des Verkehrsforschungsbüro<br />

Wermuth ist nun festgestellt worden, das die Wiedereinrichtung des Haltepunktes<br />

aus volkswirtschaftlicher Sicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Die<br />

Gemeinde <strong>Jade</strong> hatte die auch von der Landesnahverkehrsgesellschaft Hannover<br />

geforderte Ermittlung des Investitionsbedarf für die <strong>Bahn</strong>hofsplanung in Auftrag<br />

gegeben. Das positive Ergebnis: Die zur Rechtfertigung der zusätzlichen Investition<br />

– und Betriebskosten erforderlichen Ein- und Aussteigerzahlen in Höhe von<br />

161 Fahrgästen täglich könnten nach der Modellrechnung deutlich überschritten<br />

werden. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie stellen deutlich die Dringlichkeit<br />

und Sinnhaftigkeit des Projektes Wiedereinrichtung <strong>Bahn</strong>haltepunkt dar, so Bürgermeister<br />

Henning Kaars. Der Fahrgastverband PRO BAHN, Regionalverband <strong>Ems</strong>-<br />

<strong>Jade</strong> e.V. unterstützt diese Bemühungen der Gemeinde <strong>Jade</strong> sowohl aus touristischer<br />

Sicht (Tier- und Freizeitpark <strong>Jade</strong>rberg) als auch für den Berufspendler- und<br />

Schülerverkehr. Auch der Fahrradtourismus spielt in dieser Region eine immer mehr<br />

größere Rolle. Durch den Ausbau der <strong>Bahn</strong>strecke Wilhelmshaven-Oldenburg ist<br />

aber durch den Einbau der Lärmschutzmaßnahmen für den Fahrgast eines zu<br />

erwarten: Er wird bei der noch jetzigen Zugdurchfahrt <strong>Jade</strong>rberg vom Ort nicht mehr<br />

viel zu sehen bekommen, auf beiden Seiten stehen hohe Wände. Um so wichtiger<br />

wird der neue <strong>Bahn</strong>haltepunkt.<br />

Ärger um verspätete neue ICE-Züge von Siemens.<br />

Der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG fehlt wichtige Winterreserve.<br />

Berlin. (EJB) Der Qualitätsbegriff „Made in Germany“ scheint wohl langsam aber<br />

sicher den Bach herunter zu gehen. Acht neue ICE 3 des Typs Velaro D sollte die DB<br />

Fernverkehr AG rechtzeitig zum Beginn des Weihnacht– und Neujahrverkehr übernehmen.<br />

Doch daraus wird wohl die nächsten zwei Monate nichts mehr werden. Angebliche<br />

Softwareprobleme lassen die Auslieferung nicht zu. Gerade wo die DB AG einen<br />

neuen Fahrgastrekord verzeichnen könnte, fehlen jetzt die schon längst überfälligen<br />

Triebzüge. Selbst wenn Fahrzeuge ausgeliefert wurden, kam es vor, dass irgendwelche<br />

Macken (Klimaanlage usw.) ans Tageslicht kamen. Ausbaden musste das in jedem Fall<br />

der Fahrgast. Für ein High-Tech-Land wie Deutschland ist das kein gutes Zeichen.<br />

Ursprünglich war die Auslieferung schon für 2011 vorgesehen. Nach mehrmaligem Aufschub<br />

hatte Siemens-Chef Peter Löscher im Beisein von Bundesverkehrsminister Peter<br />

Ramsauer und <strong>Bahn</strong>chef Rüdiger Grube zugesagt, bis zum 23. November 2012 für<br />

acht Züge die Zulassung zu erlangen. Ein Sprecher von PRO BAHN Nordrhein Westfalen<br />

kritisierte allerdings auch die DB in dem er meinte, dass diese selbst keine Reserven<br />

vorhalte, um Engpässe oder gar Ausfälle zu kompensieren.


EMS-JADE-BAHN Dezember 2012<br />

Neues Einsteigerbus-Design von Tomke Blumhoff.<br />

7f des Gymnasiums Aurich gewinnt Tagesausflug nach Wangerooge.<br />

Aurich. (VEJ) Die Klasse 7f des Gymnasiums Ulricianum in Aurich erlebte am<br />

22.11.2012 eine große Überraschung: Ihre Mitschülerin Tomke Blumhoff hat den<br />

Designwettbewerb für den neuen Einsteigerbus gewonnen. Ende August wurden allen<br />

weiterführenden Schulen in den Landkreisen Aurich, Friesland, Leer und Wittmund aufgerufen,<br />

sich ein neues Design für den Einsteigerbus zu überlegen. „Das alte Fahrzeug<br />

wurde gegen ein neueres ausgetauscht; so haben wir den Schülern die Chance<br />

gegeben ‚ihren‘ Einsteigerbus zu gestalten“, stellte Tili Rachner, Geschäftsführer der<br />

Verkehrsregion <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>, dar. Tomke und ihre gesamte Klasse dürfen nun an einem<br />

Wunschtermin einen Tagesausflug nach Wangerooge unternehmen. Den Preis überreichte<br />

Jan Stegemann von der Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge mit den besten<br />

Wünschen für einen spannenden und erlebnisreichen Aufenthalt auf der Nordseeinsel.<br />

Obendrein durfte sich Tomke als ‚eigentliche Designerin‘ des neuen Einsteigerbusses<br />

noch über einen Gutschein für das Mode– und Möbelhaus Rudnick, gestiftet vom Verkehrsverbund<br />

<strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong>, freuen. „Der Jury des Wettbewerbs gefiel besonders an Tomkes<br />

Entwurf der von Kindern getragene Schriftzug ‚Einsteigerbus‘ und die fröhlich und<br />

bunte Farbgebung“, so Margret Andreesen Inhaberin des gleichnamigen Omnibusbetriebes<br />

in Aurich. Der Schriftzug wurde in den Herbstferien auf die Scheiben des Busses<br />

geklebt; die übrigen Flächen erhielten einen kräftigen Gelbton. Rüdiger Musolf,<br />

stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, sowie die Kunstlehrerin Jelda Poppen<br />

freuten sich mit der 7f und besonders mit Tomke Blumhoff, dass der Einsteigerbus mit<br />

einem Design ihrer Schülerin für das Projekt wirbt. Seit dem Ende der Herbstferien ist<br />

der neue Einsteigerbus mit seinen beiden Bussicherheitstrainern Johann Bokker und<br />

Olaf Schmidt in der Region <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> unterwegs, um mit Kindern und Schülern das sichere<br />

Verhalten im Bus und an der Bushaltestelle zu üben.<br />

15<br />

Das Bild zeigt von links<br />

die Preisträgerin und<br />

Designerin Tomke Blumhoff<br />

sowie Katrin<br />

Andreesen vom gleichnamigen<br />

Omnibusbetrieb<br />

bei der Übergabe des<br />

Einkaufsgutschein.<br />

Foto: VEJ


16 Dezember 2012 EMS-JADE-BAHN<br />

Frohe Weihnachten und eine gute Fahrt ins neue Jahr 2013!<br />

Wilhelmshaven. (EJB) Mit Beendigung dieses Jahres endet auch der größte Schienenersatzverkehr<br />

in der Geschichte der Deutschen <strong>Bahn</strong>. Wir haben viele Termine und<br />

Veranstaltungen hierzu abgearbeitet, aber auch andere Termine auf dem Bus- und<br />

Tourismussektor begleitet sowie Ausflugsfahrten angeboten. Das werden wir auch im<br />

kommenden Jahr machen, der Streckenausbau Wilhelmshaven-Oldenburg ist noch<br />

nicht zu Ende und dürfte bestimmt noch so manchen Aufreger bringen. Auch die Zukunft<br />

des Schienenpersonenverkehr in unserer Region ist noch nicht in trockenen Tüchern.<br />

Doch wollen wir die Feiertage dazu nutzen, und Ruhe einkehren lassen und sich<br />

anderen Dingen widmen. Der Vorstand des Regionalverbandes <strong>Ems</strong>-<strong>Jade</strong> e.V.<br />

wünscht daher allen ein frohes, ruhiges Weihnachtsfest sowie eine gute Fahrt ins neue<br />

Jahr 2013!<br />

<strong>Hans</strong>-<strong>Joachim</strong> <strong>Zschiesche</strong><br />

Regionalvorsitzender<br />

Impressum:<br />

Dr. <strong>Joachim</strong> Krug<br />

1. Stellvertreter<br />

Ursula Werdermann<br />

Schatzmeisterin<br />

Herausgeber:<br />

Fahrgastverband PRO BAHN<br />

Regionalverband <strong>Ems</strong> - <strong>Jade</strong> e.V.<br />

Goedenser Weg 8, 26386 Wilhelmshaven<br />

Tel.: 04421 - 3705228<br />

E-Post: h.zschiesche@pro-bahn.de<br />

Netzseiten: www.pro-bahn.de/ems-jade<br />

und www.ems-jade-bahn.de<br />

Verantwortlich: <strong>Hans</strong>-<strong>Joachim</strong> <strong>Zschiesche</strong><br />

Mitarbeit: Dr. <strong>Joachim</strong> Krug und<br />

Ursula Werdermann<br />

Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe: 10.12.2012<br />

Redaktionsschluss EJB 74: 28.02.2013<br />

Die regelmäßigen Treffen der PRO<br />

BAHN-Mitglieder finden an jedem<br />

3. Montag im Monat um 17:45 Uhr<br />

im Bürgerhaus Schortens/Heidmühle<br />

(Weserstraße 1) statt. Nichtmitglieder<br />

sind wie immer ebenfalls gerne<br />

gesehen.<br />

Termine: 17.12.2012 + 21.01.2013 +<br />

18.02.2013 + 18.03.2013.<br />

Fahrgastverband<br />

PRO BAHN

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