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Mein Vortrag soll erfolgreich sein proLehre - TUM

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<strong>Mein</strong> <strong>Vortrag</strong> <strong>soll</strong><br />

<strong>erfolgreich</strong> <strong>sein</strong>!<br />

C. Ucke / PROLEHRE <strong>TUM</strong><br />

Am Anfang war das Wort<br />

Noch immer wird der Eindruck bei einem <strong>Vortrag</strong> wesentlich von der Rhetorik<br />

und vom Auftreten (Körpersprache) bestimmt. Eine gute Power-Point<br />

Präsentation, Overhead-Projektion, Dia-Projektion, Tafelanschrieb kann den<br />

Eindruck vervollkommnen.<br />

Rhetorik muss man üben, üben, üben. Und das tun die Zuhörer mit diesem<br />

<strong>Vortrag</strong> nicht.<br />

Hier werden nur einige Hinweise auf das ergänzende Umfeld zur Rhetorik<br />

gegeben.<br />

Vieles von dem, was hier gesagt und gezeigt wird, ist schon oft gesagt worden.<br />

Es wird nur häufig nicht beachtet.<br />

---------------------------------------------------------------------------------------<br />

Tiefschwarze Schrift auf weißem Hintergrund kann bei den heutigen, lichtstarken<br />

Beamern leicht zu kontraststark <strong>sein</strong>.<br />

1


Tiefschwarze Schrift auf weißem Hintergrund kann bei den heutigen, lichtstarken<br />

Beamern leicht zu kontraststark <strong>sein</strong>.<br />

Hier erscheint zusätzlich eine Art Trauerrand; fällt weg, wenn nur die Schrift<br />

projiziert wird.<br />

Bei der zweiten Folie ist ein schwach farbiger Hintergrund und die Schrift nicht<br />

mehr tiefschwarz.<br />

Das ist im allgemeinen angenehmer zu lesen.<br />

Dadurch ist der Kontrast schwächer als bei schwarzer Schrift auf weißem<br />

Hintergrund<br />

Helle Schrift auf dunklem Hintergrund kann hilfreich <strong>sein</strong>. Früher war gelb auf<br />

blauem Untergrund verbreitet.<br />

Hintergrund muss dunkel genug <strong>sein</strong>, damit Kontrast hinreichend deutlich.<br />

Rote Schrift auf blauem Hintergrund ist sehr unangenehm zu lesen. Derartige<br />

Farbkombination muss man vermeiden.<br />

So ein Hintergrund mit Palmen auf einer Südseeinsel ist bei einem <strong>Vortrag</strong> über<br />

eine Urlaubsreise angemessen. Eher nicht bei einem Seminarvortrag,<br />

Berufungsvortrag in der Physik, Fachvortrag in der Medizin o.ä.<br />

Welcher Einstieg gefällt am besten?<br />

2


Ein <strong>Vortrag</strong><br />

<strong>soll</strong>te …<br />

… inhaltlich<br />

– klar und übersichtlich gegliedert <strong>sein</strong>,<br />

– einen interessanten Einstieg bieten,<br />

– inhaltliche Prioritäten setzen/Kernaussagen<br />

bearbeiten,<br />

– nach Einleitung, Hauptteil und Schluss<br />

strukturiert <strong>sein</strong>,<br />

– Fragen, Probleme und Thesen aufwerfen,<br />

– am Schluss zu einer Diskussion überleiten/<br />

anregen.<br />

… formal<br />

– einen Umfang von 20-45 Minuten Sprechzeit<br />

nicht überschreiten,<br />

– als Redemanuskript in eine optisch übersichtliche<br />

Form gebracht werden (Absätze, Unterstreichungen,<br />

Hervorhebungen, breiter Rand)<br />

und am Rand mit persönlichen Regieanweisungen<br />

versehen <strong>sein</strong><br />

(z. B. Folie auflegen, Pause machen).<br />

Diese inhaltlichen und formalen Überlegungen müssen natürlich vor Beginn der<br />

<strong>Vortrag</strong>s gemacht <strong>sein</strong>.<br />

3/32<br />

3


Nur das Wichtigste als<br />

Bild!<br />

Weniger ist mehr!<br />

Gezeigte Folien oder Bilder <strong>soll</strong>en nur das Wichtigste enthalten und sie müssen<br />

in der Darstellung optimiert <strong>sein</strong>. Sie müssen nicht selbsterklärend <strong>sein</strong>.<br />

Die Bilder sind nicht der <strong>Vortrag</strong>!!<br />

Weniger ist mehr. Dieser Spruch aus der Kunst gilt auch für Vorträge und<br />

insbesondere auch für Folien und Power-Point Präsentationen.<br />

Auf keinen Fall eine effektüberladene Medienshow. Keine Folienschleuder (ca. 1<br />

Folie pro 2 Minuten)<br />

Beim Umschalten von einer Folie zur Nächsten Redepause machen!!<br />

Soll man bei Verwendung des eigenen notebooks dessen Monitor zur Kontrolle<br />

mitbenutzen? Das kann zu einem nicht sinnvollen „Zwiegespräch“ mit dem<br />

Monitor führen. Manche <strong>Vortrag</strong>ende sehen das jedoch positiv, da sie dann mit<br />

einem kurzem Blick sehen können, welche Folie gezeigt wird, ohne sich zur<br />

Projektionsfläche wenden zu müssen.<br />

Auf keinen Fall <strong>soll</strong> man jedoch versuchen, beim <strong>Vortrag</strong> vom Notebook-<br />

Monitor abzulesen. Alternativ kann man sich die Notizzettelausdrucke hinlegen<br />

und sich daran festhalten.<br />

4


Black 1<br />

Jetzt denken Sie vielleicht, der <strong>Vortrag</strong>ende hat einen Fehler in <strong>sein</strong>er<br />

Präsentation?<br />

Aber hier ist wirklich eine schwarze Folie als Bild!<br />

Um die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf das Gesprochene zu lenken, kann eine<br />

Dunkelphase beim Beamer hilfreich <strong>sein</strong> (eine Folie mit schwarzem Hintergrund<br />

einfügen bzw. Taste B oder . auf der Tastatur; hier aber Vorsicht im Ausland: in<br />

Italien erzeugt die Taste n (= nero) Dunkelheit).<br />

Natürlich dann nicht, wenn der ganze Raum plötzlich im Dunkeln liegt.<br />

Beim Overhead-Projektor das Feld komplett abdecken (eine klappbare, dünne<br />

Pappe aus zwei 14cm x 28cm großen Teilen dafür vorbereiten!)<br />

-------------------------------------------------------------------------------<br />

Es muss um 470 vor Christus nach dem Sturz der Tyrannis in Syrakus gewesen<br />

<strong>sein</strong>, als der Sprachlehrer Korax <strong>sein</strong>em Schüler Teisias in der Technik des<br />

Redens unterwies. Am Ende verweigert Teisias dem Lehrer den Lohn. Seine<br />

Begründung gegenüber Korax scheint bestechend: Wenn du mir <strong>erfolgreich</strong> die<br />

Redetechnik beigebracht hast, muss ich dich überzeugen können, dass ich dir<br />

nichts schulde. Also zahle ich nichts. Wenn es mir nicht gelingt, hast du mich<br />

nicht gut genug unterrichtet, und ich zahle erst recht nichts.<br />

Korax wäre ein schlechter Lehrer, wüsste er keine Antwort. Darum entgegnet er:<br />

Wenn du mich überzeugen kannst, dass ich nichts verdiene, habe ich dir so gut<br />

die Redekunst beigebracht, dass ich den Lohn verdiene. Wenn du mich nicht<br />

überzeugen kannst, zahlst du sowieso.<br />

5/32<br />

5


hear and forget<br />

see and remember<br />

do and understand<br />

chinesisches Sprichwort<br />

Wird nach einer Dunkelphase der Beamer/Overheadprojektor wieder<br />

eingeschaltet, wird die ganze Konzentration auf das Bild gelenkt. Wir reagieren<br />

sehr stark auf Reizwechsel.<br />

Beobachten Sie die Augen ihrer Zuhörer in dem Moment des Wiedereinschaltens<br />

des Projektors/Beamers: sie wenden sich alle (!) zum Bild. Dem kann sich<br />

praktisch keiner entziehen.<br />

Der Sehkanal nimmt hundert Mal mehr Informationen auf als der Hörkanal (107 bit/s versus 105 bit/s). Das vermindert oder unterbricht die Konzentration auf das<br />

Gesprochene.<br />

Grundsätzlich <strong>soll</strong>te auch der Hintergrund des Redners möglichst reizarm <strong>sein</strong>:<br />

saubere, gut gewischte Tafel, keine Plakate mit Hinweisen auf die nächste<br />

Konferenz, Uniparty usw. (vgl. Vorbereitungen)<br />

Nur Hören erbringt eine Behaltensleistung von vielleicht 20% nach dem <strong>Vortrag</strong>,<br />

nur sehen etwa 30%. Wort und Bild zusammen kommen vielleicht auf 50%.<br />

Hören, Sehen und Diskutieren ca. 70%. Hören, Sehen, Diskutieren und Tun ca.<br />

90%.<br />

Die Zahlenangaben sind nur als sehr grobe Anhaltswerte zu nehmen und zeigen<br />

ungefähre Relationen auf (Werneck, T./Heidack, C.: Gedächtnistraining,<br />

München, 3.Aufl. 1986)<br />

Nach dem <strong>Vortrag</strong> setzt exponentielles Vergessen ein.<br />

6/32<br />

6


Man kann die Hörer schon zu Beginn auffordern, bei Unklarheiten gleich Fragen<br />

zu stellen. Das kann allerdings sehr kritisch werden, wenn dann mehr Fragen<br />

kommen, als man sich vorgestellt hat. Es unterbricht auch den Fluss des eigenen<br />

<strong>Vortrag</strong>s. In einer Vorlesung mit mehreren hundert Hörern ist das dann schon<br />

akustisch schwierig, weil normalerweise keine Mikrofone für die Frager zur<br />

Verfügung stehen. In so einem Fall die Frage immer nochmal für alle<br />

wiederholen.<br />

Stellt man eine Frage muss man bis zu 30 Sekunden warten, damit die Zuhörer<br />

das wirklich tun. Die Zeit kommt einem ziemlich lang vor!!<br />

Das Bild stellt natürlich auch die Diskrepanz zwischen verbaler Aufforderung<br />

und körperlichem Ausdruck deutlich dar. Durch die Übertreibung wirkt es aber<br />

eher auflockernd. Überhaupt können Karikaturen, Witze oder kleine Anekdoten<br />

selbst in sonst trockenen Mathematik- oder Technikvorlesungen eine<br />

angenehmere Atmosphäre schaffen. Aber Vorsicht: Karikaturen können auch<br />

verletzen!<br />

7/32<br />

7


Vorsicht: Karikaturen können auch verletzen!<br />

Die linke Karikatur habe ich selbst mit der Schrift ‚Technical University Munich‘<br />

versehen und in einem <strong>Vortrag</strong> gezeigt. Nach dem <strong>Vortrag</strong> kam ein älterer<br />

Ordinarius zu mir. Er fühlte die Technische Universität verunglimpft. Jetzt ist die<br />

<strong>TUM</strong> sogar eine Eliteuniversität. Da passt so ein Bild noch weniger?<br />

Die rechte Karikatur könnte Veranlassung zu der Frage geben, wieso hier gerade<br />

eine Frau dargestellt ist.<br />

Eine Menge geeigneter Karikaturen stammen von Sidney Harris (auch im WEB<br />

zu finden)<br />

8/32<br />

8


Erika<br />

a<br />

Sofie<br />

a ≈ E/5<br />

E<br />

Lesbarkeit<br />

schlechte<br />

Erfassbarkeit<br />

9/32<br />

schlechte<br />

Erkennbarkeit<br />

Abstand zur Tafel<br />

Eine Tafel oder Projektionsfläche der Breite a ist dann optimal, wenn ihre Breite<br />

etwa ein Fünftel des Betrachtungsabstandes beträgt.<br />

Für Sofie ist der Abstand gerade ok, für Erika noch tolerierbar.<br />

Ist der Abstand E zu klein, ist die Erfassbarkeit schlechter (Beispiel: Sitzen in der<br />

1. Reihe in einem Breitwandfilm)<br />

Ist der Abstand E zu groß, ist die Erkennbarkeit schlechter (Schrift kann nicht<br />

mehr entziffert werden).<br />

Ein einfacher, wenn auch grober Test: Man peilt aus der größten<br />

Zuschauerentfernung über die Handfläche des ausgestreckten Armes die<br />

Projektionsfläche an. Sie muss sich gerade abdecken lassen. Bei den meisten<br />

Menschen ist das Verhältnis Handflächenbreite zu Armlänge etwa 1 zu 5.<br />

9


h 2,3% a<br />

a<br />

Die Schriftgröße (Schrifthöhe) ist ausreichend, wenn sie 2,3% der Tafel-<br />

/Projektionsflächenbreite a beträgt<br />

Bei einer DIN A4-Folie (a = 300mm) ergibt sich damit eine Schriftgröße von<br />

300·0,023 = 6,9mm, d.h. etwa 7mm.<br />

Das trifft in gleicher Weise für die Beschriftung von Power-Point-Vorlagen zu.<br />

Bei einer Tafel von 3m Breite ergibt sich eine Schriftgröße von 7cm; bei<br />

kleineren Seminarräumen kann diese Größe auch unterschritten werden.<br />

Die Schriftstärke <strong>soll</strong>te etwa 1/10 der Schriftgröße betragen.<br />

Dieses Beispiel verdeutlicht auch, dass man bei Overheadprojektor/Beamer<br />

Querformat bevorzugen <strong>soll</strong>te. Bei Folien im Hochformat wird der untere Teil<br />

bei der Projektion leicht abgedeckt. Vermutlich haben viele <strong>Vortrag</strong>ende<br />

deswegen Folien im Hochformat, weil das die Default-Einstellung des Druckers<br />

ist. Andere Medien (Tafel, Fernsehen, Kino) haben Querformat.<br />

Weitere Einzelheiten sind in der DIN-Norm 19045 (Projektion von Steh- und<br />

Laufbild) nachzulesen. Lohnt aber nicht!<br />

10/32<br />

10


10m<br />

3mm<br />

α<br />

Bild<br />

XGA-Auflösung 1024 x 768<br />

1024 Pixel auf 3m ergeben<br />

Pixelbreite von ca. 3mm<br />

tanα = 3mm/10m = 0,0003<br />

α = 0,017 0 ≈ 1Minute<br />

Auflösungsgrenze des Auges!<br />

Exkurs: Heutige Beamer haben häufig eine Auflösung von 1024 x 768 Pixel<br />

(sog. XGA-Format)<br />

1000 Pixel auf eine Breite von 3m projiziert ergibt eine Pixelgröße von 3mm.<br />

Mit der angeführten Rechnung ergibt sich ein Sehwinkel von 1 Minute<br />

Das entspricht gerade der Auflösungsgrenze des Auges.<br />

Das heißt, die heutige Technik bei Beamern ist von der Auflösung her schon<br />

ausreichend.<br />

Ähnliches gilt bei Notebook-Bildschirmen (15 Zoll in 50cm Abstand).<br />

Die sogenannte Noniussehschärfe (die Unterscheidbarkeit der Versetzung zweier<br />

aneinander stoßenden Geraden) des Menschen ist allerdings bis zu zehnmal<br />

besser. Das sieht man auch bei diesem Bild sehr deutlich.<br />

Bei Dias oder Folien stellt sich die Frage der Auflösung nicht, da die optische<br />

Auflösung sowieso höher ist (Faktor 10 bis 30).<br />

Gute Dias haben deswegen noch immer ihre Berechtigung!<br />

11/32<br />

11


Diese Schrift ist Arial - 8 Punkt ≈ 2 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 10 Punkt ≈ 2,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 12 Punkt ≈ 3 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 14 Punkt ≈ 3,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 16 Punkt ≈ 4 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 18 Punkt ≈ 4,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 20 Punkt ≈ 5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 22 Punkt ≈ 5,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 24 Punkt ≈ 6 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 26 Punkt ≈ 6,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 28 Punkt ≈ 7 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 30 Punkt ≈ 7,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 32 Punkt ≈ 8 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 34 Punkt ≈ 8,5 mm<br />

Diese Schrift ist Arial - 36 Punkt ≈ 9 mm<br />

12/32<br />

Minimum<br />

← optimal<br />

Damit eine Schrift gut lesbar ist, <strong>soll</strong>te sie eine Größe von etwa 28 Punkt (7mm)<br />

aufweisen.<br />

Bei gut lesbarer, serifenloser Computer-Schrift (wie hier Arial) kann man bis auf 20<br />

Punkt (5 mm) hinuntergehen.<br />

Fette Schrift ist schlechter lesbar. Für Überschriften oder Hervorhebungen dennoch<br />

geeignet.<br />

Unterstreichungen vermeiden; sie sind ein Überbleibsel aus der Schreibmaschinenzeit.<br />

Bei gut lesbaren Schriften können Sie bis 5 mm Schriftgröße, also bei Arial oder<br />

Verdana 20 Punkt, heruntergehen. Kleinere Schrift ist verboten!<br />

Ingenieure und Naturwissenschaftler <strong>soll</strong>ten insbesondere bei den Achsenbeschriftungen<br />

von Grafiken auf lesbare Bezeichnungen und Einheiten achten!<br />

12


Dies ist Times New Roman - 8 Punkt 2 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 10 Punkt 2,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 12 Punkt 3 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 14 Punkt 3,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 16 Punkt 4 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 18 Punkt 4,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 20 Punkt 5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 22 Punkt 5,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 24 Punkt 6 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 26 Punkt 6,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 28 Punkt 7 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 30 Punkt 7,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 32 Punkt 8 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 34 Punkt 8,5 mm<br />

Dies ist Times New Roman - 36 Punkt 9 mm<br />

Times New Roman ist schlechter lesbar als Arial, wie aus dieser<br />

Zusammenstellung ersichtlich ist.<br />

Kursive Schriften vermeiden, insbesondere kursive Serifenschriften! Die<br />

Auflösung heutiger Monitore/Beamer ist dafür zu gering. Pixel sind Quadrate, die<br />

bei kursiver Schrift nicht in Rhomben verwandelt werden.<br />

13/32<br />

13


Kursive Schriften vermeiden, insbesondere kleine, kursive Serifenschriften! Die<br />

Auflösung heutiger Monitore/Beamer ist dafür häufig zu gering. Pixel sind<br />

Quadrate, die bei kursiver Schrift nicht in Rhomben verwandelt werden.<br />

Kursive Schriften sind schwerer lesbar.<br />

Bei hinreichend großen Schriften ist kursiv möglich. Visuell beurteilen!<br />

Heutige Drucker schaffen leicht 600 dpi bzw. sogar 1200 dpi. Das ist ausreichend<br />

auch für kursive Schriften.<br />

Antialiasing (Verschmierung mit Grautönen) nützt einiges (unteres Beispiel).<br />

14/32<br />

14


15/32<br />

Handschrift auf dem Overhead-Projektor:<br />

Schrifthöhe: 7mm<br />

Schriftstärke: 0,7mm<br />

Zeilenabstand: 11mm<br />

Auch Schrift auf Overhead-Folie <strong>soll</strong>te etwa 7mm groß <strong>sein</strong>.<br />

Beschreibt man die Folien vor dem <strong>Vortrag</strong>, kann man sich eine geeignete<br />

Schablone mit Linien unterlegen, um die Schriftgröße einzuhalten.<br />

Die Stiftstärke F (Fein) ist normalerweise etwas zu dünn; kräftiges Aufdrücken<br />

ergibt meist eine ausreichende Schrift.<br />

Die Stiftstärke M ist bei einer Schriftgröße von 7mm zu fett, schlecht lesbar und<br />

deshalb nicht geeignet.<br />

Schreibt man während des <strong>Vortrag</strong>es wohldosiert auf eine Folie (was die<br />

Aufmerksamkeit der Hörer sehr wohl erhöhen kann/Vorteil des OHP), <strong>soll</strong>te man<br />

die Schriftgröße natürlich auch einhalten.<br />

Beim Beamer kann man praktisch nichts dazu schreiben. Mit dem Schreibstift bei<br />

Power-Point kann man maximal Markierungen oder Hervorhebungen<br />

produzieren.<br />

Visualizer sind ein nicht optimaler Ausweg.<br />

15


Die richtige Projektion<br />

Beamer, Overhead-Projektor oder Dia<br />

Bildgröße: a = E/5 (E = Abstand Hörer – Leinwand)<br />

Schriftgröße: h = 2,3%·a (auf A4- Folie = 7 mm<br />

oder 27 Punkte Arial)<br />

Tafel<br />

Schriftgröße: h ≈ 0,5%·E (bei 10m Abstand = 5 cm)<br />

Eine Zwischenzusammenfassung nach einer gewissen Zeit bzw. eine<br />

Zusammenfassung am Ende eines <strong>Vortrag</strong>es ist immer hilfreich für die Hörer.<br />

Besonders bei Mathematikern, aber auch bei Ingenieuren, Informatikern und<br />

Physikern können die Zuhörer/Zuschauer durch langsames und damit<br />

entwickelndes Anschreiben an die Tafel (eventuell auch Folie) viel besser folgen.<br />

Indiskutabel ist die schnelle Projektion vieler mathematischer Gleichungen<br />

mittels Beamer oder OH-Projektor.<br />

16/32<br />

16


Eine ganze Seite mit Text auf einen Schlag unbedingt vermeiden. Ebenso große<br />

Tabellen, die sowieso nicht entzifferbar sind.<br />

Liest man es selbst vor, interferiert die eigene Lesegeschwindigkeit mit der des<br />

Zuhörers -> unangenehmer Effekt.<br />

Gibt man als <strong>Vortrag</strong>ender den Hörern Zeit zum Selberlesen und spricht in der<br />

Zeit nicht, so werden einige den Text schneller lesen, andere langsamer. Die<br />

Lesezeiten für eine Folie mit so einer optimierten Schriftgröße liegen zwischen<br />

20 und 40 Sekunden. Wenn die Schnellleser fertig sind, werden sie sich mit<br />

anderen Dingen beschäftigen und warten, bis die Langsamleser fertig sind. Das<br />

kann zu Störungen führen, wenn sie sich mit Nachbarn unterhalten, mit dem<br />

Kugelschreiber auf den Tisch klopfen oder auch nur auf dem Stuhl hin- und<br />

herrutschen o.ä.<br />

5 x 5 Regel bzw. 7 x 7 Regel: 7 Zeilen Schrift auf einer Seite und 7 Wörter pro<br />

Zeile <strong>soll</strong>ten nicht überschritten werden.<br />

Bei Aufzählungen bietet die Präsentation mit Power-Point die gute Möglichkeit,<br />

die Zeilen nacheinander erscheinen zu lassen. Bei Folien ist das nur mühsamer<br />

mit dem sukzessiven Entfernen von Abdeckungen zu erreichen.<br />

Was man erzählt, muss zum gezeigten Bild/Text passen (synchron/in Phase).<br />

17/32<br />

17


Fakultät für XYZ/Technische Universität München<br />

Der Name des <strong>Vortrag</strong>enden, dessen Institution und auch das Datum des <strong>Vortrag</strong>s<br />

auf jeder Folie engen die zur Verfügung stehende Fläche unnötig ein. Sie sind<br />

auch gar nicht notwendig, da jeder Zuhörer weiß, wo er sich befindet. Ebenso<br />

stört ein Rand, der den sowieso schon vorgegebenen Rand der Folie noch<br />

verstärkt.<br />

Bei manchen Instituten/Unis will allerdings der Chef/Präsident eine gewisse<br />

Form (corporate identity) in allen Institutsvorträgen enthalten sehen. In der<br />

Wirtschaft kann es sogar vorgeschrieben <strong>sein</strong>.<br />

18/32<br />

18


Farben und Folien<br />

Grundsatz: sparsam verwenden<br />

als Signal / Markierung benutzen<br />

Farbe sparsam und behutsam einsetzen. Nach Möglichkeit nicht mehr als 3<br />

verschiedene und zueinander passende Farben<br />

Mit Farben kann man im Extremfall eine ablehnende Haltung bei den Hörern<br />

erreichen.<br />

Farbe unterliegt sehr individuellen Vorlieben; die farbliche<br />

Hintergrundgestaltung bei Power-Point, Overhead-Folien, Dias ist ein Kapitel für<br />

sich.<br />

Besondere Vorsicht vor den Power-Point-Vorlagen mit farbigen<br />

Verlaufshintergründen.<br />

Technisch wichtig ist auch, dass die Farben auf dem Monitor sich deutlich von<br />

denen des Beamers unterscheiden können (z.B. rote oder gelbe<br />

Zwischenfarbtöne). Vorher einmal testen!<br />

19/32<br />

19


Ohmscher Widerstand<br />

Spule<br />

U<br />

U<br />

I<br />

I<br />

R<br />

L<br />

I<br />

U<br />

U ϕ<br />

Dieses Beispiel aus der Physik/Elektrotechnik zeigt den sinnvollen Einsatz von<br />

Farbe; die Farbe hat eine klare Markierungsfunktion: Strom immer rot, Spannung<br />

immer blau.<br />

I<br />

20/32<br />

20


Wer kann hier was erkennen?<br />

Siehe nächste Folie, dort mit Farbe!<br />

21/32<br />

21


Ungefähr 8% der männlichen Bevölkerung in Deutschland sind rot-grün-blind (=<br />

deuteranop). Nur 0,5% der weiblichen Bevölkerung. In der Schweiz angeblich<br />

aufgrund von Inzucht in abgelegenen Alpentälern mehr??<br />

Farbkontrast ist eine sehr wichtige Geschichte. Aufpassen bei solchen<br />

Farbkombination!<br />

Rote und grüne Laserpointer können da ein Problem <strong>sein</strong>. Insbesondere die<br />

schwachen, roten Laserpointer.<br />

Auch Vorsicht beim „Bloßstellen“ von Personen mit Farbenfehlsichtigkeit.<br />

Betroffene wollen das nicht unbedingt öffentlich machen.<br />

22/32<br />

22


Hausanschrift (12 Punkt) Hausanschrift (20 Punkt) Hausanschrift (28 Punkt)<br />

Es ist manchmal lehrreich, auch schlechte Beispiele zu zeigen.<br />

Die Eingangsseite der <strong>TUM</strong> ist ein Beispiel für ein mehrfach missglücktes<br />

Design.<br />

Obwohl für die Lesbarkeit von Schriften auf dem Monitor oder gar bei<br />

gedruckter Schrift etwas andere Verhältnisse gelten: Die Adresszeile hat eine viel<br />

zu kleine Schrift. Auch die Schrift in der Werbung darunter für den Bildungsfond<br />

ist zu klein.<br />

Die Großbuchstaben in der Adresszeile haben eine Größe von etwa 1,5mm (19‘‘-<br />

Bildschirm; 1152x864 Pixel). Die Schrift ist einfach zu klein. Nach ISO 9241/3<br />

<strong>soll</strong> die Zeichenhöhe bei einem Leseabstand von 50cm mindestens 2,8mm<br />

betragen. 12 bis 14 Punkt Schrift ist angemessen.<br />

Der Kontrast Schrift zu Untergrund ist bei den Farbfeldern zu gering. Allerdings<br />

vergrößert sich der Kontrast, wenn man ein Feld mit der Maus online anfährt.<br />

Blaue Schrift auf rotem Untergrund ist wegen der chromatischen Aberration des<br />

Auges besonders ungünstig<br />

Darüber hinaus wird durch die große weiße Fläche viel Platz verschenkt. Aber<br />

das ist offenbar bei Web-Designern gerade modern.<br />

23/32<br />

23


+<br />

+<br />

+<br />

TEXT SATZARTEN<br />

DER LINKSBÜNDIGE FLATTERSATZ<br />

Er entspricht unserer Lesegewohnheit.<br />

Sein Inhalt wird daher schnell erkannt.<br />

Er legt sich grafisch an eine linksseitige<br />

Vertikale.<br />

Diese ist zugleich die Orientierungsvertikale<br />

zur Auffindung des Zeilenanfangs.<br />

Diese und die nächste Folie stammen aus einem Seminar über Foliendesign von<br />

unserem Kollegen Dipl.-Ing. Gunther Partenfelder aus dem Lehrstuhl für<br />

Grundlagen der Gestaltung und Darstellung in der Fakultät für Architektur.<br />

Deswegen ist auch hier ein anderer Hintergrund. Das <strong>soll</strong>te man sonst nicht<br />

unbedingt machen.<br />

Beachte auch die Farbwahl (zueinander passende Farben)<br />

24/32<br />

24


ORDNUNG<br />

entsteht durch INBEZUGSETZUNG mittels<br />

ORDNUNGSHILFEN<br />

1 ACHSE<br />

2 RASTER<br />

3 SYMMETRIE<br />

4 GLEICHARTIGKEIT<br />

5 GLIEDERUNG<br />

1) Senkrechte und waagerechte (Gestaltungs-)Achsen in gleichem Abstand bei<br />

allen Folien können die Orientierung erheblich erleichtern<br />

2) Ein der ganzen Folie zugrunde liegendes Raster ist ebenfalls nützlich.<br />

3) Symmetrische Anordnungen (hier etwa bezüglich der Mitte der Gesamtfolie)<br />

wirken häufig unbewusst ästhetisch<br />

4) Gleichartige Strukturen (Quadrate/Rechtecke, Kreise/Ellipsen usw) für<br />

gleiche/ähnliche Inhalte sind für Verknüpfungen gut<br />

5) Eine Gliederung jeder Folie und über die gesamte Präsentation ist auch<br />

nützlich.<br />

25/32<br />

25


Vorbereitung im <strong>Vortrag</strong>sraum<br />

1) <strong>Vortrag</strong>sraum früh genug vor Beginn inspizieren<br />

2) Beamer mit Notebook testen<br />

3) Tafeln und evtl. Hintergrund reinigen<br />

4) Evtl. Mikrofon testen<br />

Vorbereitung: <strong>Vortrag</strong>sraum ausreichend früh vor dem <strong>Vortrag</strong> inspizieren;<br />

Tafel sauber?; sonstige Technik (z.B. Beleuchtung) ok?; Overhead-Projektor ok?;<br />

bei Power-Point-Präsentation unbedingt ausprobieren, ob das eigene Notebook<br />

mit dem vorhandenen Beamer funktioniert; bei mitgebrachtem, eigenen<br />

Datenträger (CD, Diskette usw.) probieren, ob auf dem vorhandenen Rechner alle<br />

notwendigen Programme/Schriften/Formeleditor usw. vorhanden sind.<br />

Zeigestab vorhanden (zur Sicherheit immer eigenen mitnehmen)<br />

Klären, ob man vorm <strong>Vortrag</strong> von jemand anderem<br />

(Einladenden/Seminardozenten) vorgestellt wird oder ob man das selbst machen<br />

muss. Evtl. muss man die Vorstellung selbst ergänzen.<br />

26/32<br />

26


Das Wichtigste nochmal<br />

Inhaltliche Struktur des <strong>Vortrag</strong>s<br />

– klar und übersichtlich gegliedert <strong>sein</strong>,<br />

– einen interessanten Einstieg bieten,<br />

– inhaltliche Prioritäten setzen/Kernaussagen bearbeiten,<br />

– nach Einleitung, Hauptteil und Schluss strukturiert <strong>sein</strong>,<br />

– Fragen, Probleme und Thesen aufwerfen,<br />

– am Schluss zu einer Diskussion überleiten/anregen.<br />

Formale Struktur<br />

– Nur das Wichtigste als Bild<br />

– Schriftgröße > 20 Punkt<br />

– Nicht mehr als 3 Farben<br />

– 5 x 5 Regel (7 x 7)<br />

Rhetorik üben<br />

Vorbereitung im <strong>Vortrag</strong>sraum<br />

27/32<br />

27


€9,90<br />

24.90 €<br />

Empfehlenswerte Bücher. Solche Hinweise helfen Hörern, die sich weiter<br />

informieren wollen. Aber nicht eine Liste von 15 Büchern oder 20<br />

Veröffentlichungen präsentieren.<br />

Im Internet finden sich auch viele Hinweise.<br />

Der linke Titel reicht für eine gute Vorbereitung aus.<br />

Den rechten Titel kann man Dozenten empfehlen, deren Vorträge/Vorlesungen<br />

verbesserungsbedürftig sind.<br />

28/32<br />

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in der Carl von Linde- Akademie<br />

www.prolehre.tum.de<br />

Ruhiges Abschlussbild ohne großen Informationsgehalt. Oder Black-Taste oder<br />

Beamer ganz ausschalten.<br />

Auf keinen Fall am Ende die Windowsoberfläche zeigen. Das ist ein unruhiges<br />

Bild, das sehr stark ablenkt.<br />

29/32<br />

29


mail: ucke@tum.de<br />

Christian Ucke homepage: www.ph.tum.de/~cucke<br />

1) Mentor bei ProLehre<br />

2) Leitung Anfängerpraktikum<br />

für Physiker<br />

3) "Grundlagenforschung"<br />

Physik von Spielzeug<br />

Vorstellung<br />

Name: Christian Ucke<br />

Technische Universität München<br />

Fakultät für Physik<br />

Haupttätigkeit: Physikalisches Praktikum für Physiker<br />

Forschung + Hobby: Physik von Spielzeugen<br />

in der Carl von Linde-Akademie<br />

Fakultät für Physik<br />

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Auflockern/Interaktivität<br />

1) Methoden- und Medienmix<br />

2) Persönliches, Anekdoten, Karrikaturen<br />

3) Zwischenfragen<br />

4) Objekte zeigen/herumreichen<br />

5) Experimente machen<br />

6) Kurze Filme/Videos/Simulationen<br />

7) Forum nutzen (my<strong>TUM</strong>-portal)<br />

Was kann man tun, um einen <strong>Vortrag</strong> aufzulockern oder sogar interaktiv zu<br />

gestalten?<br />

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