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30 JAHRE RICHTIG GUTE BÜCHER - ameis Buchecke

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Werke und Briefe<br />

Die Situation ist rasch skizziert:<br />

“Die Natur folgt ruhig und unwiderstehlich ihren<br />

Gesetzen, der Mensch wird vernichtet, wo er mit ihnen in<br />

Konflikt kommt. Eine Veränderung in den Bestandteilen<br />

der Luft (...), ein Schwanken in dem Gleichgewicht einer<br />

Wassermasse (...), eine Überschwemmung begraben<br />

Tausende.”<br />

“Man arbeitet heut zu Tag Alles in Menschenfleisch. Das<br />

ist der Fluch unserer Zeit.”<br />

Es geht also um Alles – wie auch anders in einer Situation,<br />

in der wir gesagt bekommen: Ändert Euer Leben innerhalb<br />

der nächsten acht Jahre, ändert es radikal, sonst geht Ihr<br />

Alle unter?<br />

Wie soll man leben angesichts einer zum Verzweifeln<br />

falsch, grausam verdreht organisierten Welt? Vielleicht mit<br />

ironisch-sarkastischer Heiterkeit: “Ich habe alle Hände voll<br />

zu tun, ich weiß mir vor Arbeit nicht helfen. Sehen Sie, erst<br />

habe ich auf den Stein hier dreihundert fünf und sechzig<br />

Mal hintereinander zu spucken. Haben Sie das noch<br />

nicht probiert? Tun Sie es, es gewährt eine ganz eigne<br />

Unterhaltung. Dann – sehen Sie diese Hand voll Sand?<br />

– jetzt werf’ ich sie in die Höhe. Wollen wir wetten?<br />

Wieviel Körnchen hab’ ich jetzt auf dem Handrücken?<br />

Grad oder ungrad? (...) Dann – hab’ ich nachzudenken, wie<br />

es wohl angehn mag, daß ich mir einmal auf den Kopf<br />

sehe. – O wer sich einmal auf den Kopf sehen könnte! Das<br />

ist eins von meinen Idealen. Und dann – und dann noch<br />

unendlich Viel der Art.”<br />

Oder verzweifelt-verrückt? “Er ging gleichgültig weiter, es<br />

lag ihm nichts am Weg, bald auf- bald abwärts. Müdigkeit<br />

spürte er keine, nur war es ihm manchmal unangenehm,<br />

daß er nicht auf dem Kopf gehn konnte. Anfangs drängte<br />

es ihm in der Brust, wenn das Gestein so wegsprang, der<br />

graue Wald sich unter ihm schüttelte, und der Nebel die<br />

Formen bald verschlang, bald die gewaltigen Glieder halb<br />

enthüllte; es drängte in ihm, er suchte nach etwas, wie<br />

nach verlornen Träumen, aber er fand nichts.”

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