Versichertenmagazin

Bessere ärztliche Versorgung in den Pflegeheimen
Die fachärztliche Versorgung in Pflegeheimen (etwa durch
Gynäkologen oder Zahnärzte) soll dadurch verbessert werden,
dass ihnen für Hausbesuche höhere Honorare zugestanden
werden. Das soll die häufigere Bereitschaft wecken,
Patienten in Pflegeheimen aufzusuchen.
Rentenversicherungsbeiträge für Pflegepersonen,
die mehr als einen Pflegebedürftigen betreuen
Wer mehr als einen Angehörigen oder Bekannten betreut,
der mindestens der Pflegestufe I angehört, dies aber jeweils
unter 14 Stunden wöchentlich, für den sah das Gesetz bisher
keine Beitragszahlung an die gesetzliche Rentenversicherung
vor. Das ändert sich ab Januar 2013: Die zum Beispiel
wöchentlich jeweils 10 Stunden betragende Betreuung
von zwei Pflegebedürftigen ergibt 20 Pflegestunden – mit der
Folge, dass die Pflegetätigkeit nun auch hilft, die Rente zu
steigern.
Änderungen im Ablauf bei den Pflegekassen
Die Pflegekassen haben ihren Versicherten künftig nach Eingang
eines Antrags auf Pflegeleistungen direkt einen konkreten
Beratungstermin, auf Wunsch auch bei Ihnen zuhause
anzubieten oder einen Beratungsgutschein auszustellen, der
innerhalb von zwei Wochen bei einem anderen unabhängigen
Gutachter (der unter drei Vorschlägen ausgewählt werden
kann), eingelöst werden kann.
Die Pflegekassen stellen – über die allgemeine Beratung hinaus
– auf Wunsch das für die Beurteilung der Pflegebedürftigkeit
angefertigte Gutachten des Medizinischen Dienstes
zur Verfügung.
Die neuen Leistungsbeiträge in der Übersicht:
Die Pflegekasse ist verpflichtet, innerhalb von 5 Wochen
nach Antragseingang über die Leistung zu entscheiden. Wird
diese Frist nicht eingehalten ohne dass den Antragsteller ein
Verschulden trifft, drohen der Pflegekasse Strafzahlungen.
Leistungen zur sog. Wohnumfeldverbesserung
Für Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen (etwa der Einbau
breiterer Türen für Rollstuhlfahrer) gibt es die Neuerung,
dass es für die finanzielle Beteiligung der Pflegekassen nicht
mehr auf die Höhe des Einkommens der Pflegebedürftigen
ankommt.
Finanzielle Förderung der privaten Pflegevorsorge
Es wird eine private Pflegezusatzversicherung eingerichtet,
an der sich der Staat mit einem Zuschuss für die Beiträge
der Versicherten beteiligt. Dieser Zuschuss beträgt 5 € pro
Monat, 60 € im Jahr.
Gezahlt wird der Zuschuss nur für private Pflege-Tagegeld-
Versicherungen mit einem monatlichen Mindestbeitrag von
10 €. Die Privatversicherer dürfen wegen gesundheitlicher
Risiken keinen Antragsteller ablehnen. Auch Leistungsausschlüsse
oder Risikozuschläge sind für solche Versicherungen
ausgeschlossen. Der Leistungsanspruch muss spätestens
nach fünf Jahren Beitragszahlung gegeben sein
(Wartezeit) – wenn die Pflegekasse die Pflegebedürftigkeit
festgestellt hat. Bestehende private Pflegezusatzversicherungen
werden vom Staat nicht bezuschusst. Spezielle Tarife
dazu werden im kommenden Jahr von den Privatversicherern
angeboten.
Pflegegeld Sachleistungen durch Pflegedienste
Stufe 0 mit EdA 120,- € 225,- €
EdA = Einschränkung der Alltagskompetenz
Stufe 1 ohne EdA 235,- € 450,- €
Stufe 1 mit EdA 305,- € 665,- €
Stufe 2 ohne EdA 440,- € 1.100,- €
Stufe 2 mit EdA 525,- € 1.250,- €
Stufe 3 mit/ohne EdA 700,- € 1.550,- €
Zusätzlich wird von der Pflegekasse bei eingeschränkter Alltagskompetenz ein Zuschuss für besondere Betreuungsleistungen
in Höhe von 100,- € oder 200,- € Monatlich (je nach Ausprägung der Einschränkung) geleistet (z. B. für Tagespflege oder
soziale Betreuung).
Ihre Ansprechpartnerinnen der Pflegekasse: Annette Leismann 05241 89 2161
Nicole Recker 05241 89 2168
Heike Schalück 05241 89 2186
Nicola Wegener 05241 89 2186
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