Bayerische Allianz für Energieforschung und -technologie
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Von den Experten identifizierter konkreter Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsbedarf:<br />
• Erhöhung des Wirkungsgrades von Druckluftspeichern<br />
3.3.3 Chemische Speicher<br />
Neben der direkten Speicherung von Energie kann auch eine chemische oder „stoffliche“<br />
Speicherung durchgeführt werden. Dabei wird unter Energieeinsatz ein Energieträger<br />
produziert, der die Energie über einen beliebigen Zeitraum speichern kann, der einfach<br />
transportiert werden kann, zentral oder dezentral in die jeweils gewünschte Energieform<br />
umgesetzt werden kann <strong>und</strong> rasch <strong>für</strong> Bereitstellung <strong>und</strong> Einspeisung von elektrischer<br />
Energie zur Verfügung steht. Bei diesen Energieträgern handelt es sich in der Regel um<br />
Wasserstoff, Methanol, „Energie Tragende Stoffe“ oder Methan. Während die Technologie<br />
der Verwertung dieser Energieträger etabliert ist, muss die Technologie der Erzeugung der<br />
„Energie Tragenden Stoffe“ noch erarbeitet werden.<br />
Für die Erzeugung aller dieser Energieträger ist die Wasserelektrolyse das zentrale<br />
Verfahren, mit der z.B. der überschüssige Windstrom als chemische Energie gespeichert<br />
werden kann. Zentraler Punkt einer Wasserstoffwirtschaft ist die ökologisch <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich vertretbare Erzeugung des Wasserstoffs mit verschiedenen Verfahren. Durch<br />
einen weiteren Umwandlungsschritt kann erneuerbares Methan aus Wasserstoff hergestellt<br />
werden. Da bereits heute Methan in Form des fossilen Erdgases eine bedeutende Rolle<br />
spielt, steht eine gut ausgebaute Infrastruktur mit hoher Speicherkapazität zur Verfügung. Im<br />
Zuge eines Umbaus des Energieversorgungssystems bietet es sich an, diese bestehende<br />
Struktur mit ihren ausgezeichneten Eigenschaften (gute Speicherfähigkeit von Methan, hohe<br />
Energiedichte, breites Anwendungsspektrum im Wärme-, Kraft- <strong>und</strong> Mobilitätsbereich) auch<br />
in Zukunft <strong>für</strong> regenerative Energiesysteme zu nutzen. Dieser Lösungsansatz zur Langzeit-<br />
Speicherung von erneuerbaren Energien bietet die Möglichkeit, intelligente <strong>und</strong> bidirektional<br />
verb<strong>und</strong>ene Strom- <strong>und</strong> Gasnetze zu entwickeln. Dabei kann auf die bestehende<br />
Infrastruktur der Erdgasnetze zurückgegriffen werden. Hierzu ist es notwendig <strong>und</strong> sinnvoll,<br />
weiter optimierte Wege zu entwickeln, wie Methangas regenerativ bereitgestellt werden<br />
kann.<br />
Daher soll ein Schwerpunkt auf die Erforschung der Umwandlung von Schwachlaststrom in<br />
Energieträger wie Methangas liegen. Bis zum Jahr 2021 wird angestrebt, dass regenerative<br />
Energie zu wettbewerbsfähigen Konditionen – <strong>für</strong> die allerdings auch der Gaspreis sowie<br />
Investitions- <strong>und</strong> Unterhaltskosten eine Rolle spielen – z.B. in Methangas umgewandelt<br />
werden kann. Daher ist es erforderlich, bei der Umwandlung von erneuerbarer Elektrizität in<br />
einen chemischen Energieträger vor allem die Effizienz des gesamten<br />
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