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Die Familiengeschichte der Türrigl zum Rieglstein - Werner Wittig

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Lehensmann<br />

Eine Berufsbezeichnung des 13. und<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>ts. <strong>Die</strong> Turrigl waren<br />

Lehensmannen <strong>der</strong> Schenk von<br />

Reicheneck. Als solche halfen sie ihrem<br />

Lehensherrn bei <strong>der</strong> Verwaltung des<br />

Gebietes und sorgten auch für die<br />

Abgabe des Zehnten. Sie waren im<br />

Prinzip die Vorgänger <strong>der</strong> Richter,<br />

Notare, und auf politischem Gebiet <strong>der</strong><br />

Landräte.<br />

Sie waren in <strong>der</strong> Regel Ritter und von<br />

nie<strong>der</strong>em Adel. Nur ihr Lehensherr war<br />

von hohem Adel. Ein Lehen war ein Hof,<br />

eine Hube (Name Huber kommt von da)<br />

o<strong>der</strong> ein Dorf also ein Ort. Der Bürger<br />

hiess „unfrei“. Bürger = Lebt vor und mit<br />

und von <strong>der</strong> Burg.<br />

Pfleger<br />

Ist die analoge Berufsbezeichnung des<br />

15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts für Landrat<br />

und Amtsrichter. Man sprach auch von<br />

sogenannten Pflegegerichten. Es<br />

wurden die kleinen Vergehen an Ort<br />

und Stelle geahndet. Und es war genau<br />

definiert, welche Vergehen von Pflegern<br />

gerichtet werden durften. Der Pfleger<br />

hatte aber mehrere Amtmänner unter<br />

sich, die beispielsweise für die Abgaben<br />

zuständig waren. Neben <strong>der</strong><br />

Rechtssprechung geringerer Straftaten<br />

war die Aufgabe des Pflegers die<br />

Eintreibung von Abgaben z. B. von<br />

Kriegskontributionen. Und die<br />

Verwaltung eines definierten Gebietes.<br />

Landrichter<br />

Als Landrichter werden die Pfleger ab<br />

Ende des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts bezeichnet.<br />

Man liest durchaus die Bezeichnung<br />

„Landrichter und Pfleger“.<br />

Richter<br />

Der Richter taucht etwa am Ende des<br />

Dreißigjährigen Krieges auf und war nur<br />

noch für das Gerichtswesen zuständig.<br />

Geldeintreibung und<br />

Abgabenweiterleitung wurde <strong>der</strong><br />

Berufsgruppe Amtmann zugeordnet.<br />

Amtmann<br />

Der Amtmann hatte die Aufgabe <strong>der</strong><br />

Verwaltung des Bezirks und <strong>der</strong><br />

Abgabendefinition. Er war also schon<br />

mehr Landrat aber immer noch auch<br />

Finanzbeamter des Churfürsten.<br />

Eisenamtmann<br />

Der Eisenamtmann war für die<br />

Eintreibung <strong>der</strong> Abgaben (Steuern) und<br />

des Zehnten verantwortlich und musste<br />

diese Abgaben bei den Pflegern<br />

abgeben. Heute vielleicht eher mit dem<br />

Erklärungen zu den<br />

Berufen<br />

Verwaltungsbeamten im Landratsamt<br />

vergleichbar.<br />

Er musste den Eisenabbau kontrollieren<br />

und die entsprechenden Abgaben an<br />

den Pfleger abführen. In an<strong>der</strong>en<br />

Gegenden, z. B. Reichenhall, heißt er<br />

auch Salzamtmann.<br />

Manche Forscher bringen Eisen mit<br />

Gefängnis in Verbindung. <strong>Die</strong>s ist<br />

einwandfrei zu wi<strong>der</strong>legen.<br />

Churfürstlicher Bräugegenschreiber,<br />

Marktschreiber, Verwalter<br />

Einen Schreiber gab es in jedem Ort.<br />

Meist waren die Bürger des Schreibens<br />

unkundig, aber die Salbücher über<br />

Besitz und Verkauf mussten geführt<br />

werden. Es sind die Vorgänger <strong>der</strong><br />

Notare. Sie werden auch „Hohe<br />

Beamte“ genannt.<br />

Damit die Abgaben auch dem<br />

Kurfürsten zufliesen konnten und nicht<br />

geschummelt wurde, setzte <strong>der</strong> Kurfürst<br />

eigene Gegenschreiber (Kontrollöre)<br />

ein, die den Bräu kontrollierten. Heute<br />

vielleicht vergleichbar mit <strong>der</strong> Prüfung<br />

durch das Finanzamt.

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