Bildung macht reich - Stiftung Grone-Schule
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VOR ORT<br />
Realschulabschluss nachholen<br />
Hamburg. Die Vorbereitungen laufen auf<br />
Hoch touren. Zum 1. Juni bietet die <strong>Grone</strong><br />
Netz werk GmbH einen einjährigen Kurs zur<br />
Vorbereitung auf die externe Realschul abschluss<br />
prüfung an. Die Prüfung erfolgt im<br />
April 2009 durch die Behörde für <strong>Bildung</strong><br />
und Sport in Hamburg. Teilnehmen können<br />
Ju gend liche ab 16 Jahren sowie Erwachsene,<br />
die ihre beruflichen Zukunftschancen durch<br />
einen staatlich anerkannten Realschulabschluss<br />
verbessern möchten.<br />
„Mit der Aufnahme in den Lehrgang testen<br />
wir zusätzlich Arbeitsmotivation, Belastbarkeit,<br />
Auffassungsvermögen und Konflikt fähigkeit“,<br />
sagt Mareile Schmegner, bei der die Anmel<br />
dungen zusammenlaufen. Und ihre Kollegin<br />
Hanna Bernhardt ergänzt: „Ausgehend<br />
von den Wünschen, Interessen und Potenzialen<br />
der Teilnehmer entwerfen wir während des<br />
Kurses auch konkrete Perspektiven für die persönliche<br />
und berufliche Zukunft. Dabei orientieren<br />
wir uns an den Merkmalen und Mindestkriterien<br />
der Ausbildungsreife, die 2006<br />
im Auftrag des nationalen Paktes für Ausbildung<br />
und Fach kräfte nachwuchs erarbeitet<br />
wurden.“<br />
Während des gesamten Vorbereitungs lehrgangs<br />
legt das Netzwerkteam bei den jüngeren Teilnehmern<br />
Wert auf engen und regelmäßigen<br />
Kontakt zu den Eltern.<br />
Zweiter Friseursalon eröffnet<br />
Hamburg. Neben dem Restaurant und dem<br />
Bistro am Fleet betreibt das <strong>Grone</strong> <strong>Bildung</strong>szentrum<br />
für Gastronomie und Ernährung nun<br />
auch einen Friseursalon am Fleet. „Mitarbeiter<br />
und Teilnehmer können sich jetzt zwischen<br />
10 und 17 Uhr an vier Tagen in der Woche<br />
auch ein neues Styling gönnen“, sagt Thomas<br />
Mattern, Projektleiter Erstausbildung im <strong>Grone</strong><br />
<strong>Bildung</strong>szentrum für Gastronomie und Ernährung.<br />
Er ist stolz auf seine Auszubildenden, die<br />
sich unter dem Motto „Wir bringen Ideen auf<br />
den Kopf“ das nötige Handwerkszeug für ihren<br />
Wunschberuf aneignen. „Dienstag ist Modelltag“,<br />
sagt Mattern, „da wird keine Laufkundschaft<br />
betreut. Die Azubis müssen zur Abschluss<br />
prüfung vor der Handwerkskammer ein<br />
eigenes Modell mitbringen, an dem dann die<br />
praktische Prüfung absolviert wird. Und damit<br />
alles glatt läuft, wird mit diesem Modell<br />
während der dreijährigen Ausbildung geprobt.“<br />
Seit März 2005 werden im <strong>Grone</strong> Bil dungszentrum<br />
für Gastronomie und Ernährung im<br />
Standort Langenhorn Jugendliche im Rahmen<br />
von BaE – Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen<br />
Einrichtung – zu Friseuren ausgebildet.<br />
Die Teilnehmerzahl wurde auf 35 erweitert,<br />
so dass in Hammerbrook ein 2. Ausbildungs<br />
und Lehrsalon eröffnet wurde.<br />
FOTO: GRONE NETZWERK<br />
Bundesweit einmalig: Die Lübecker<br />
Integrationskurse für Senioren<br />
Alltagswissen und Sprachkompetenzen erleichtern Integration – <strong>Grone</strong> Kompetenz überzeugt<br />
Die Senioren mit Migrationshintergrund drücken<br />
drei Tage in der Woche wieder die Schulbank in der<br />
jüdischen Gemeinde.<br />
Lübeck. Angebote für Senioren gibt es mittlerweile<br />
<strong>reich</strong>lich: Squaredance für Senioren,<br />
Studienreisen für Senioren, AktivUr laub,<br />
QiGong, Tai Chi, Karate etc. pp. Nur eine<br />
Gruppe wurde bisher weitgehend vergessen:<br />
Senioren mit Migrationshintergrund. Denn<br />
denen fehlt es oft an den nötigen Sprachkenntnissen,<br />
um alle Ange bo te, die sich ihrer<br />
Altersgruppe heute bieten, auch nutzen<br />
zu können.<br />
Die jüdische Gemeinde Lübeck schließt<br />
in Zusammenarbeit mit dem Bun des amt<br />
für Migration und Flüchtlinge (bamf) und<br />
<strong>Grone</strong> seit August 2007 diese Lücke. In einem<br />
bundesweit einmaligen Modellprojekt<br />
finden in den Räumen der Gemeinde sen ioren<br />
gerech te Integrationskurse statt. „Viele<br />
Salzwedel. In Salzwedel können Frauen und Männer jetzt eine anspruchsvolle<br />
Umschulung zum Konstruktionsmechaniker absolvieren.<br />
Ein erster Kurs mit 13 Umschülern, darunter eine Frau, hat<br />
Anfang April begonnen. Die Teilnehmer streben in der 27 Monate<br />
dauernden Umschulung den ihkAbschluss Konstruktionsmechaniker<br />
an. Während verschiedener Betriebspraktika lernen sie dabei<br />
ihre potenziellen Arbeit geber kennen. Die Chancen, nach der<br />
Umschulung einen Arbeitsplatz zu finden, sind ausgezeichnet. Der<br />
Kurs und damit der Ausbau des gewerblichen Be<strong>reich</strong>s durch <strong>Grone</strong><br />
sind eine direkte Reaktion auf den Fachkräftebedarf in der Region.<br />
Immer wieder scheitern auch hier die Expansionspläne von Unter<br />
Hamburg. Das <strong>Grone</strong> <strong>Bildung</strong>szentrum für Gastronomie und<br />
Ernährung hat zum Februar 2008 die Bewirtung der Schulkantine<br />
der Brecht<strong>Schule</strong>n in Hamburg übernommen. Gemeinsam mit<br />
einem erfahrenen Küchenleiter bereiten Auszubildende das Essen<br />
für 180 Schüler und ihre Lehrer zu.<br />
„Die Speisepläne erstellen wir auf der Basis von neuesten Empfehlungen<br />
zur Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung. Gemäß dem Prinzip ‚Jeder so, wie er es mag‘ setzt sich<br />
das Speisenangebot aus mehreren Haupt und Beilagenkomponenten<br />
zusammen. Die Schüler wählen selbst aus, was sie essen möchten.<br />
Dabei können sie schon im Vorfeld über das OnlineSystem<br />
‚EasyMeal‘ ihr Essen aussuchen. Wir berücksichtigen im Speiseplan<br />
ältere Men schen scheuen sich häufig, an den<br />
normalen Sprachkursen teilzunehmen“, weiß<br />
bamfRegionalbeauftragte Sabine Hagen.<br />
Denn dort seien zumeist jüngere Teilnehmer<br />
und die älteren fürchten, nicht mehr mithalten<br />
zu können. Stattdessen wurde in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Grone</strong> ein Angebot entwickelt,<br />
das speziell auf ältere Menschen<br />
zugeschnitten ist. Und das ist der Renner:<br />
„Die Kurse waren sofort ausgebucht“, sagt<br />
Sonja Kanuschien, Verwaltungs leiterin der<br />
jüdischen Gemeinde. Die derzeit rund 45<br />
„Schüler“ zwischen 60 und 80 Jah ren lernen<br />
dabei aber nicht nur Vokabeln, sondern<br />
auch Dinge, die im Alter relevant sind: Wie<br />
funktioniert das mit der Patienten verfügung<br />
zum Beispiel. Wie und wo findet man altersgerechte<br />
Wohnungen? Wie kann man sich<br />
schützen vor Haustür und TelefonAb zockern?<br />
Alle diese Dinge werden in den Kursen<br />
behandelt. „Besonders beliebt ist unser edv<br />
Trai ning“, sagt Birgit HinrichsBlöcker, die<br />
bei <strong>Grone</strong> für die Konzeption der Kurse verantwortlich<br />
ist, „die Senioren freuen sich<br />
immer sehr darauf, mit Internet und Email<br />
vertraut zu werden, um mit ihren Enkel kindern<br />
mithalten zu können.“<br />
Wegen des großen Erfolges startet das<br />
<strong>Grone</strong><strong>Bildung</strong>szentrum im Mai mit einem<br />
Neu: Metallwerkstatt in Salzwedel<br />
<strong>Grone</strong> baut den gewerblichen Be<strong>reich</strong> aus<br />
Jürgen Luig, Soziale Sicherung Stadt Lübeck, Sabine<br />
Hagen, BAMF, Roswitha Kaske, stellv. Stadtpräsidentin,<br />
Birgit Hinrichs, <strong>Grone</strong>, Sonja Kanuschien,<br />
Jüdische Gemeinde, Thomas Kiefer, BAMF<br />
dritten Kurs. „Das Angebot ist aber nicht<br />
an die Religionszugehörigkeit gebunden“,<br />
so Hagen. Derzeit nehmen zwar vor allem<br />
jüdische Migranten das Angebot in Anspruch.<br />
Es werde demnächst aber auch Gespräche<br />
mit muslimischen Gemeinden in<br />
Lübeck geben, um auch dort entsprechende<br />
Angebote zu schaffen. Hagen ist von dem<br />
Konzept überzeugt: „Das ist eine wegweisende<br />
Richtung, die wir damit gehen.“ Ziel<br />
der Kurse sei ein selbstbestimmtes Leben<br />
im Alter: „Wenn alle am Ende selbst zur<br />
Stadt kommen und sich ihre Senioren freizeitpässe<br />
abholen, dann haben wir es geschafft“,<br />
so die stellvertretende Stadtpräsiden<br />
tin Roswitha Kaske (cdu).<br />
nehmen, weil Mitarbeiter mit den richtigen Kompetenzen fehlen.<br />
In der Altmark zeichnet sich insbesondere im Metallbau ein<br />
wachsender Bedarf an Konstruk tionsmechanikern, Schlossern und<br />
Schwei ßern ab. Regelmäßige Gespräche der <strong>Grone</strong><strong>Schule</strong> mit<br />
Firmen wie der Krampitz Tank system GmbH und der deba Systemtechnik<br />
GmbH <strong>macht</strong>en den Handlungsbedarf deutlich.<br />
Die Unternehmen zeigen große Be reitschaft, Arbeitsuchenden<br />
eine Chance zur Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />
geben. Als Ergebnis der Netz werk arbeit zwischen der Arbeitsagentur,<br />
der regionalen Wirtschaft, der ihk Magdeburg und der <strong>Grone</strong> konnte<br />
jetzt der Umschulungs kurs eingerichtet werden.<br />
Beispielhafter außerbetrieblicher Einsatz<br />
Auszubildende kochen für Schüler der Hamburger Brecht-<strong>Schule</strong>n<br />
die Wünsche von Vegetariern genauso wie die Qualitätsrichtlinien<br />
für ausgewogene Ernährung“, berichtet <strong>Grone</strong> Küchenleiter Thomas<br />
Franke<br />
Die Brecht<strong>Schule</strong>n – staatlich anerkannte <strong>Schule</strong>n in freier<br />
Träger schaft – werden als Ganztagsschulen geführt. Zum pädagogischen<br />
Konzept der <strong>Schule</strong> gehört es, die Schüler mit einem gesunden<br />
und ausgewogenen Mittagessen zu versorgen. Petra Piontek,<br />
Geschäftsführerin der Brecht<strong>Schule</strong>n: „Wir hoffen, durch die<br />
Kooperation mit <strong>Grone</strong> noch mehr Schüler für ein gesundes Mittagessen<br />
zu begeistern. Ab Sommer 2009 werden ca. 1.000 Schüler am<br />
Standort Norderstraße unterrichtet. Das ist eine große Herausforderung<br />
für unsere Schulkantine!“<br />
GRONE WISSEN, DAS SIE WEITERBRINGT | 6<br />
FOTOS: ROESSLER