Berlin aktuell: Die wirtschaftlichen Effekte der Berlinale (Januar
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Investitionsbank <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>wirtschaftlichen</strong> <strong>Effekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>ale<br />
ge Stadt für Kinogänger. Mit einem Ticketpreis<br />
von durchschnittlich 7,53 EUR im<br />
ersten Halbjahr 2012 liegen die Eintrittspreise<br />
in <strong>Berlin</strong> im Vergleich <strong>der</strong> 14 Städte<br />
mit mehr als 500.000 Einwohnern auf einem<br />
eher niedrigen Niveau. Nur in Dresden<br />
(6,71 EUR), Leipzig (7,49 EUR) und<br />
Stuttgart (7,50 EUR) ist es noch günstiger<br />
ins Kino zu gehen.<br />
Nach einer Stagnation im Jahr 2011 haben<br />
die Kinopreise zumindest im 1. Halbjahr<br />
2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
teilweise wie<strong>der</strong> angezogen. Leipzig<br />
verzeichnete von <strong>Januar</strong> bis Juni 2012 mit<br />
3,5% von einem niedrigen Niveau den<br />
stärksten Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Auch in <strong>Berlin</strong> stiegen die<br />
Preise wie<strong>der</strong>, allerdings nur mo<strong>der</strong>at um<br />
1,6%. In allen 14 Städten über 500.000<br />
Einwohner stiegen die Preise im 1. Halbjahr<br />
2012 um 1,7%, bundesweit stiegen<br />
die Eintrittspreise lediglich um 0,9% gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum.<br />
16<br />
Eintrittspreise im Städtevergleich 2012<br />
Verän<strong>der</strong>ung ggü. Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Leipzig<br />
Nürnberg<br />
Düsseldorf<br />
Dortmund<br />
Köln<br />
Bremen<br />
Frankfurt<br />
München<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Hamburg<br />
Essen<br />
Deutschland<br />
Hannover<br />
Stuttgart<br />
Dresden<br />
-0,5<br />
-0,7<br />
-0,8<br />
-6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />
1,0<br />
1,0<br />
0,9<br />
1,6<br />
Jan. - Jun 2011 Jan. - Jun 2012<br />
Quelle: FFA; Grafik und Berechnung IBB<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
2,7<br />
2,7<br />
3,3<br />
3,3<br />
3,5<br />
Fazit<br />
Ein sehr wichtiges Ereignis für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Kinos und den Wirtschaftsstandort <strong>Berlin</strong><br />
ist das alljährlich stattfindende Filmfestival<br />
<strong>Berlin</strong>ale. Nach Berechnungen mit dem<br />
Simulationsmodell für die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />
<strong>der</strong> Investitionsbank <strong>Berlin</strong> generiert<br />
die Veranstaltungsreihe <strong>Berlin</strong>ale 125 Mio.<br />
EUR zusätzliche Wertschöpfung über einen<br />
Zeitraum von 2013 bis 2017 verteilt,<br />
87,5 Mio. EUR davon bereits im Jahr<br />
2013. In diesem Jahr ist aufgrund <strong>der</strong><br />
durch die <strong>Berlin</strong>ale ausgelösten Konsumimpulse<br />
mit öffentlichen Mehreinnahmen<br />
von 13 Mio. EUR zu rechnen. Damit<br />
erhält das Land <strong>Berlin</strong> rund 1,60 EUR für<br />
jeden investierten Subventions-Euro zurück.<br />
Über den betrachteten Zeitraum von<br />
5 Jahren summieren sich die öffentlichen<br />
Einnahmen auf insgesamt 17 Mio. EUR.<br />
Zudem hängen mehrere hun<strong>der</strong>t Arbeitsplätze<br />
direkt o<strong>der</strong> indirekt von <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>ale<br />
ab. <strong>Die</strong>ses herausragende Kultur-Ereignis<br />
transportiert national und international die<br />
kulturelle Vielfalt und Weltoffenheit <strong>Berlin</strong>s.<br />
Hinzu kommt, dass neben <strong>der</strong> guten<br />
Stimmung in <strong>der</strong> Stadt auch die <strong>Berlin</strong>er<br />
Wirtschaft gestärkt wird.<br />
<strong>Die</strong> Film- und TV-Produktion in <strong>der</strong> Region<br />
<strong>Berlin</strong> wird weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Beson<strong>der</strong>e Wachstumspotenziale liegen<br />
vor allem in <strong>der</strong> Verbindung <strong>der</strong> klassischen<br />
Filmproduktion mit mo<strong>der</strong>nen Multimedia-Techniken.<br />
Dabei steht die Gamesindustrie,<br />
die beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Region<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>der</strong>zeit rasant wächst, <strong>der</strong> Filmbranche<br />
naturgemäß beson<strong>der</strong>s nah. Der Einsatz<br />
neuer Technologien wie internetbasierte<br />
Auswertungsmöglichkeiten, Video<br />
on Demand o<strong>der</strong> die Entwicklung des<br />
DVD-Marktes können das Absatz- und<br />
damit auch das Erlöspotenzial von Filmen<br />
weiter steigern. <strong>Die</strong>s wird allerdings nur<br />
Filmen gelingen, die sich erfolgreich im<br />
Kino präsentieren konnten. <strong>Die</strong> Potenziale<br />
<strong>der</strong> traditionellen Film- und Kinoindustrie<br />
für die digitalen Verbreitungsmedien müssen<br />
verstärkt erschlossen werden. In diesem<br />
Zusammenhang stellt die anstehende<br />
Digitalisierung <strong>der</strong> Kinos und ihrer Abspielgeräte,<br />
beson<strong>der</strong>s für die vielen, teilweise<br />
stark spezialisierten <strong>Berlin</strong>er Pro-