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Das bedeutet, dass nach zehn Jahren die Wahrscheinlichkeit der<br />
Funktion bei knapp 80 Prozent liegt. Geht man von 500 eingesetzten<br />
Geräten aus, ergeben sich folgende Zahlen für Betriebsstunden<br />
und Anzahl möglicher Ausfälle während der Laufzeit (Tabelle 1).<br />
Für 20 Jahre ergibt sich damit folgender Vergleich:<br />
■ Gerätetyp A: es dürfen 0,38 x 500 = 190 Stück innerhalb dieser<br />
20 Jahre ausfallen.<br />
■ Gerätetyp B: es dürfen 0,21 x 500 = 105 Stück innerhalb dieser<br />
20 Jahre ausfallen.<br />
Das ist beinahe Faktor 2 weniger Ausfälle für die Wandler von Hersteller<br />
B!<br />
Life Cycle Costs<br />
Neben den reinen Anschaffungskosten, sind auch die so genannten<br />
Life Cycle Costs zu beachten. Hierbei sind nicht nur die reinen<br />
Gerätestückkosten, sondern auch die Sekundärkosten Fahrzeugausfall,<br />
Wartungsaufwand, unter Umständen Kundenunzufriedenheit<br />
und so weiter zu bewerten. Woher stammen nun die<br />
zwei unterschiedlichen Werte von 250.000 gegenüber 500.000<br />
Stunden? Zum einen ist es das gewählte Schaltungsdesign, Dimensionierung<br />
und Auslastung der Bauelemente.<br />
Je höher der Wirkungsgrad des Wandlers, desto niedriger die<br />
Verluste und Verlustwärme. Bei Al-Elkos gilt beispielsweise eine<br />
Halbierung der zu erwartenden Lebensdauer bei +10K höherer<br />
Bauelemente-Temperatur. Daneben sind Spannungs-, Strom und<br />
Umgebungsbedingungen, Verarbeitungsqualität beim Herstellprozess<br />
als weitere Stressfaktoren, die die Brauchbarkeitszeit reduzieren,<br />
zu beachten.<br />
Um attraktive Preise zu erzielen, geht der Trend immer mehr zu<br />
so genannten Weitbereichswandlern. Das bedeutet, dass man mit<br />
einem Gerätetyp mehrere Systemspannungen abdecken möchte.<br />
Es leuchtet sofort ein, dass damit höhere Stückzahlen erreichbar<br />
sind. Damit die Ausfallrate nicht ansteigt, ist darauf zu achten, dass<br />
die MTBF nicht absinkt beziehungsweise der Wirkungsgrad auch<br />
bei niedrigeren Spannungen gleich gut bleibt. Da die Ströme mit<br />
kleinerer Spannung ansteigen, ist dies kein leichtes Unterfangen.<br />
■ P = U x I,<br />
daraus folgt:<br />
■ I = P/U.<br />
Die Verluste steigen dabei quadratisch mit dem Strom:<br />
■ P = I² x R.<br />
Der 300 W DC/DC-Wandler 300 DDB 110 M24 kann, an 110 V DC betrieben,<br />
eine 24 V Ausgangsspannung mit einem Strom bis 12,5 A liefern.<br />
Stromversorgungen<br />
Dimensionierung der Sicherung<br />
Ein weiterer zu überwindender Schwierigkeitsgrad ist die richtige<br />
Dimensionierung der Sicherung. Wer sich schon einmal die Auslösekennlinien<br />
solcher Bauelemente angeschaut hat, weiß wovon<br />
hier die Rede ist. Zum einen soll eine Sicherung im Fehlerfall<br />
schnell den Stromkreis zuverlässig trennen, zum anderen darf dieses<br />
Bauteil natürlich nicht zu empfindlich sein, sonst hat man beim<br />
Einschalten der Wandler schon Probleme. Beim Weitbereichswandler<br />
verschärfen sich sofort diese Anforderungen. Für einen<br />
Wandler, unter der Annahme bei einem konstanten Wirkungsgrad<br />
von 90 % und mit P A = 500 W, ergeben sich die in Tabelle 2 aufgeführten<br />
Maximalströme.<br />
Um Halbleiter zuverlässig zu schützen, sind flinke Sicherungen<br />
zu empfehlen. Damit Sicherungen nicht versehentlichen ansprechen,<br />
ist ein Mindestbemessungswert 50 % über dem maximalen<br />
Stromwert anzusetzen.<br />
Im Fall 1 (Nennspannung U E = 110 V ±40 %): 1,5 x 8,41 A = 12,6<br />
A. Bei einem möglichen Fehlerstrom von 125 A (I/I rat = 10) würde<br />
die gewählte 12,5-A-Sicherung dann schnellstens nach etwa 1 ms,<br />
längstens jedoch erst nach 40...50 ms trennen. Bei einem Fehlerstrom<br />
von 25 A (Faktor 2) dauert die Trennung dann immerhin<br />
schon mindesten 300 ms, längstens jedoch mehrere 1000 Sekunden!<br />
Da kann es schon leicht zu thermischen Überhitzungen von<br />
Leiterbahnen oder Bauteilen kommen, was eventuell auch zu Entzündungen<br />
/ Lichtbogenbildungen führen kann. Beim Weitbereichswandler<br />
ist die Spannweite noch weitaus größer: 1,5 x 12,86<br />
A = 19,29 A. Das heißt, es wird jetzt schon eine 20-A-Sicherung<br />
benötigt. Dass diese bei kleinen Fehlerströmen noch länger zum<br />
Auslösen benötigt ist normal.<br />
Hier ist dann das Know-how von Schaltungsentwicklern und<br />
Sicherungsherstellern gefragt, um durch geeignete Legierungen<br />
die erforderliche Auslösecharakteristik zu erzielen. Um zuverlässige<br />
Lösungen zu bekommen ist es also nicht damit getan, Wandler<br />
von der Stange einzukaufen und einzusetzen. Grau Elektronik<br />
stellt hierzu ihre ganze langjährige Erfahrung sehr gerne zur Verfügung,<br />
um unliebsame Überraschungen und Systemstörungen<br />
auf ein geringstmögliches Maß zu reduzieren. Ein etwas teurer Anschaffungspreis<br />
ist somit sehr oft die preiswertere Lösung. (jj) n<br />
Der Autor: Willi Spiesz ist Geschäftsführer der Grau Elektronik GmbH.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 501ei1212<br />
Tabelle 2: Ströme für 500-W-Wandler<br />
mit 90 % Wirkungsgrad.<br />
Zeit Gerätetyp A Gerätetyp B Kosten<br />
Jahre 250.000Stunden R F 500.000 Stunden R F<br />
5 29.200 0,89 0.11 29.200 0,94 0,06<br />
10 58.400 0,79 0,21 0,89 0,11<br />
15 87.600 0,70 0,30 0,84 0,16<br />
20 116.800 0,62 0,38 0,79 0,21<br />
25 146.000 0,56 0,44 0,75 0,25<br />
Die Zahlen sind nach der 2. Stelle gerundet<br />
Tabelle 1: Mögliche Ausfälle während der Laufzeit von 500 eingesetzten<br />
Geräten.<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 12/2012 43<br />
Bilder: Grau Elektronik