Betriebliches Rechnungswesen 24.11.2012
Betriebliches Rechnungswesen 24.11.2012
Betriebliches Rechnungswesen 24.11.2012
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Name, Vorname<br />
Matrikel-Nr.<br />
Studienzentrum<br />
Studiengang Pflegemanagement B. A.<br />
Modul <strong>Betriebliches</strong> <strong>Rechnungswesen</strong><br />
Art der Leistung Prüfungsleistung<br />
Klausur-Kennzeichen BP-BRE-P11-121124<br />
Datum <strong>24.11.2012</strong><br />
Ausgegebene Arbeitsbögen __________<br />
_______________________________________<br />
Ort, Datum<br />
_______________________________________<br />
Name in Druckbuchstaben und Unterschrift Aufsichtsführende(r)<br />
Abgegebene Arbeitsbögen __________<br />
_______________________________________<br />
Ort, Datum<br />
_______________________________________<br />
Prüfungskandidat(in)<br />
Aufgabe 1 2 3 4 Σ Note<br />
max. Punktzahl 24 37 15 24 100<br />
Bewertung<br />
Prüfer<br />
ggf. Gutachter 1<br />
_________________________________________ __________________________________<br />
Prüfer (Name in Druckbuchstaben) Datum, Unterschrift<br />
_________________________________________ __________________________________<br />
ggf. Gutachter (Name in Druckbuchstaben) Datum, Unterschrift<br />
1 Ggf. Gutachten im Rahmen eines Widerspruchverfahrens<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1
Mantelbogen HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Anmerkungen Prüfer:<br />
Anmerkungen Gutachter:<br />
Sonstige Anmerkungen:<br />
_________________________<br />
Datum, Unterschrift<br />
_________________________<br />
Datum, Unterschrift<br />
_________________________<br />
Datum, Unterschrift<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 4
Studiengang Pflegemanagement B. A.<br />
Modul <strong>Betriebliches</strong> <strong>Rechnungswesen</strong><br />
Art der Leistung Prüfungsleistung<br />
Klausur-Kennzeichen BP-BRE-P11-121124<br />
Datum <strong>24.11.2012</strong><br />
Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:<br />
• Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtsführenden zur Verfügung gestellte Papier, und geben Sie sämtliches<br />
Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtsführenden<br />
ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden.<br />
• Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite<br />
1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei, und nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder<br />
Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich diese bezieht.<br />
• Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektanten zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen (kein<br />
Bleistift). Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet.<br />
• Bei nummerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig<br />
hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist.<br />
• Die Klausur-Aufgaben können einbehalten werden. Dies bezieht sich nicht auf ausgeteilte Arbeitsblätter, auf denen<br />
Lösungen einzutragen sind.<br />
Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genannten Hilfsmittel zugelassen.<br />
Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die<br />
Prüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 5 bewertet.<br />
Bearbeitungszeit: 90 Minuten<br />
Anzahl der Aufgaben: 4<br />
Höchstpunktzahl: 100<br />
Hilfsmittel: keine<br />
Aufgabe 1 2 3 4 insg.<br />
max. Punktzahl 24 37 15 24 100<br />
Viel Erfolg!<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1 von 4
Klausuraufgaben HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Ausgangssituation:<br />
Sie arbeiten in leitender Funktion im kaufmännischen Bereich der Klinik „Wellness&Competence GmbH“.<br />
Aufgabe 1: Buchführung - Grundlagen und Organisation 24 Punkte<br />
Der Auszubildende Sven Häberle (Ausbildung zum Fachkaufmann im Gesundheitswesen) hat<br />
heute seinen ersten Tag in Ihrer Abteilung im Rahmen der betrieblichen Praxisphase.<br />
1.1 Sven Häberle entdeckt auf einer Lieferantenrechnung folgenden Buchungssatz:<br />
„6609 an 3200 € 24,83“<br />
Erklären Sie ihm anhand des Kontenplans nach der Krankenhausbuchführungsverordnung<br />
kurz den Geschäftsvorfall, der zu dieser Buchung geführt hat.<br />
Auszug aus dem Kontenplan nach der Krankenhausbuchführungsverordnung:<br />
…<br />
…<br />
…<br />
1.2 Bei einer Inventur werden die Bestände aller Vermögenswerte und Schulden erfasst. Dies<br />
erfolgt z. B. durch Zählen, Messen, Wiegen. Sven Häberle soll hierbei im laufenden Geschäftsjahr<br />
unterstützen. Im Rahmen einer ersten Besprechung zum Ablauf der Inventur<br />
merken Sie eine gewisse Unsicherheit bei dem Auszubildenden hinsichtlich der Inventurarten.<br />
Welche Inventurarten werden hinsichtlich des Zeitpunktes der Durchführung unterschieden?<br />
Nennen Sie diese drei Möglichkeiten (3 Punkte) und beschreiben Sie eine dieser Arten<br />
(7 Punkte). Gehen Sie hierbei auch auf entsprechende Voraussetzungen ein.<br />
1.3 Geben Sie an, ob sich durch die folgenden Geschäftsvorfälle jeweils ein Aktivtausch, ein<br />
Passivtausch, eine Bilanzverlängerung oder eine Bilanzverkürzung ergibt.<br />
a) Die neuen Krankenhausbetten werden über ein Darlehen finanziert.<br />
b) Sie bezahlen eine Lieferantenrechnung über OP-Instrumente am Ende des gewährten<br />
Zahlungszieles per Überweisung.<br />
c) Ein kurzfristiger Bankkredit wird in ein mehrjähriges Darlehen umgewandelt.<br />
d) Ihr EDV-Mitarbeiter kauft bei CompuTec mit Barzahlung einen neuen PC.<br />
6 Punkte<br />
10 Punkte<br />
8 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 2 von 4
Klausuraufgaben HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Aufgabe 2: Jahresabschluss 37 Punkte<br />
Es ist Februar. Sie befassen sich mit der Vorbereitung des Jahresabschlusses und erläutern Ihrem<br />
Auszubildenden Sven Häberle einige grundlegende Prinzipien und Verfahren in diesem Zusammenhang.<br />
2.1 Das Handelsgesetzbuch (HGB) unterscheidet verschiedene Größenkategorien von Kapitalgesellschaften.<br />
Nennen Sie die drei Kriterien, die für die Größenzuordnung maßgeblich sind<br />
(3 Punkte), und erläutern Sie, nach welcher Regel die Zuordnung für nicht börsennotierte<br />
Gesellschaften zur jeweiligen Größenkategorie erfolgt (4 Punkte).<br />
(Achtung: Es sind nur die Kriterien, nicht die zugehörigen Schwellenwerte zu nennen!)<br />
2.2 Grundsätzlich sind bei der Bilanzierung Ansatzgebote und -verbote einzuhalten und es dürfen<br />
nur erlaubte Wahlrechte ausgeübt werden.<br />
Erläutern Sie, was in diesem Zusammenhang die Begriffe „formeller Bilanzansatz“ und<br />
„materieller Bilanzansatz“ jeweils bedeuten.<br />
2.3 Sie bemerken während der Besprechung, dass Sven Häberle die Begriffe „Rücklagen“ und<br />
„Rückstellungen“ verwechselt. Zeigen Sie an den wesentlichen Merkmalen auf, worin sich<br />
beide Begriffe unterscheiden.<br />
2.4 Im Zusammenhang mit der Forderungsbewertung weist Sie die Buchhalterin Frau Maier auf<br />
die Privatinsolvenz eines selbstzahlenden Patienten hin. Die Privatinsolvenz des Patienten<br />
wurde Frau Maier erst gestern bekannt, die Zahlungsunfähigkeit ist aber bereits im letzten<br />
Geschäftsjahr dokumentiert (Antrag beim Gericht).<br />
Berücksichtigen Sie diesen Sachverhalt bei der Erstellung der Bilanz? Geben Sie eine Begründung.<br />
2.5 Nennen Sie die beiden Voraussetzungen, die für die Anwendung einer leistungsabhängigen<br />
Abschreibung gegeben sein müssen.<br />
7 Punkte<br />
10 Punkte<br />
10 Punkte<br />
6 Punkte<br />
4 Punkte<br />
Aufgabe 3: Kostenarten- und Kostenstellenrechnung 15 Punkte<br />
Sie erhalten heute Besuch von Herrn Müller, Leiter des Wellnessbereichs. Mit ihm stimmen Sie<br />
den zukünftigen Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung für seinen Bereich ab.<br />
Sie erklären Herrn Müller, dass sich die vielfältigen Kostenarten nach diversen Kriterien systematisieren<br />
lassen (auch Kostenkategorien genannt).<br />
Erläutern Sie drei Möglichkeiten der Kostensystematisierung jeweils mit einem aussagekräftigen<br />
Beispiel. Nennen Sie bitte auch kurz den jeweiligen Teilbereich der Kostenrechnung, in dem die<br />
entsprechende Systematisierung angewandt wird.<br />
15 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 3 von 4
Klausuraufgaben HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Aufgabe 4: Kostenträger- und Deckungsbeitragsrechnung 24 Punkte<br />
Frau Sen, die Abteilungsleiterin „Fernöstliche Basisanwendungen“, will heute mit Ihnen zusammen<br />
die Auslastung und Kostenstruktur im Yoga-Bereich analysieren.<br />
Folgende Daten sind bekannt:<br />
Yoga-Form<br />
Dauer einer<br />
Einheit in<br />
Minuten<br />
Maximale<br />
Anzahl je<br />
Woche<br />
Durchschnittlicher<br />
Umsatzerlös je<br />
Einheit in €<br />
Variable<br />
Kosten je<br />
Einheit in €<br />
Hatha Yoga 15 100 30,00 22,50<br />
Bikram Yoga 20 120 44,00 40,00<br />
Kriya Yoga 10 200 18,00 16,00<br />
Marma Yoga 25 50 50,00 55,00<br />
Yogilates 30 150 69,00 60,00<br />
4.1 Bestimmen Sie das „optimale Produktionsprogramm“ (= wirtschaftlich sinnvolles Leistungsprogramm)<br />
und den dadurch erzielbaren Deckungsbeitrag pro Woche unter der Voraussetzung,<br />
dass ausreichend viele Yoga-Lehrer in der Klinik vorhanden sind. Geben Sie hierbei<br />
einen nachvollziehbaren Rechenweg an und begründen Sie Ihre Entscheidung.<br />
4.2 In der übernächsten Woche stehen Frau Sen lediglich zwei Yoga-Lehrer mit insgesamt 60<br />
Arbeitsstunden zur Verfügung. Sprechen Sie Frau Sen eine Empfehlung aus, welche Yoga-<br />
Kurse aus ökonomischer Sicht dann angeboten werden sollten. Stellen Sie in einer nachvollziehbaren<br />
Berechnung auch hier ein „optimales Produktionsprogramm“ zusammen und<br />
begründen Sie Ihre Entscheidung.<br />
12 Punkte<br />
12 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 4 von 4
Studiengang Pflegemanagement B. A.<br />
Modul <strong>Betriebliches</strong> <strong>Rechnungswesen</strong><br />
Art der Leistung Prüfungsleistung<br />
Klausur-Kennzeichen BP-BRE-P11-121124<br />
Datum <strong>24.11.2012</strong><br />
Für die Bewertung und Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbindlich:<br />
• Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor, wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine summarische Angabe<br />
von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet.<br />
• Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung auf die einzelnen<br />
Lösungsschritte Ihnen überlassen.<br />
• Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen als den in der Korrekturrichtlinie angegebenen Lösungsweg,<br />
dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.<br />
• Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zur Abwertung des betreffenden Teilschrittes führen. Wurde mit einem falschen<br />
Zwischenergebnis richtig weitergerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug.<br />
• Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren roten Schrift vor.<br />
• Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema ergebende Bewertung<br />
tragen Sie bitte in den Klausur-Mantelbogen ein. Unterzeichnen Sie bitte Ihre Notenfestlegung auf dem Mantelbogen.<br />
• Gemäß der Prüfungsordnung ist Ihrer Bewertung das folgende Notenschema zu Grunde zu legen:<br />
Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0<br />
Punktzahl 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0<br />
Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum<br />
12.12.2012<br />
bei Ihrem Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der Abgabetermin ist unbedingt<br />
einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie,<br />
dies unverzüglich dem Prüfungsamt der Hochschule anzuzeigen (Tel. 040 / 35094-311 bzw. birgit.hupe@hamburgerfh.de).<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1 von 5
Korrekturrichtlinie HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Lösung 1 Buchführung - Grundlagen und Organisation 24 Punkte<br />
1.1 vgl. SB 2, S. 9 und S. 13 ff.<br />
An einem unternehmensexternen Institut wurde für die Klinik eine Untersuchung vorgenommen<br />
und durch diesen medizinischen Dienstleister in Rechnung gestellt. Der Lieferant<br />
gewährt ein Zahlungsziel, sodass die Rechnung nicht unmittelbar beglichen werden muss.<br />
1.2 vgl. SB 1, S. 22 f.<br />
• Stichtagsinventur und ausgeweitete Stichtagsinventur (1 Punkt)<br />
Da eine Inventur die Endbestände eines Geschäftsjahres wiedergeben soll, ist sie in<br />
der Regel am letzten Tag des Geschäftsjahres vorzunehmen (sog. Stichtagsinventur).<br />
Sie darf aber auch in einem Zeitraum von zehn Tagen vor oder nach dem Stichtag<br />
durchgeführt werden (sog. ausgeweitete Stichtagsinventur), um nicht zu einem besonders<br />
ungelegenen Zeitpunkt den Geschäftsbetrieb für die Inventur unterbrechen zu<br />
müssen. Anhand der Belege und Aufzeichnungen von den Geschäftsvorfällen, die sich<br />
zwischen dem Tag der Inventur und dem Bilanzstichtag ereignet haben, können die exakten<br />
Bestände am Schluss des Geschäftsjahres durch mengen- und wertmäßige Fortschreibung<br />
oder Rückrechnung relativ einfach ermittelt werden.<br />
• Vor- oder nachverlegte Stichtagsinventur (1 Punkt)<br />
Bei einer vor- oder nachverlegten Stichtagsinventur können die Bestände zu einem<br />
Zeitpunkt innerhalb einer größeren Zeitspanne von bis zu 3 Monaten vor oder 2 Monaten<br />
nach dem Schluss des Geschäftsjahres ordnungsgemäß nach Art, Menge und Wert<br />
aufgenommen werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass durch eine den<br />
Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung entsprechende, geeignete Form der Fortschreibung<br />
oder Rückrechnung der Wert per Abschlussstichtag ermittelt werden kann.<br />
• Permanente Inventur (1 Punkt)<br />
Bei der sog. permanenten Inventur kann auf eine körperliche Bestandsaufnahme bestimmter<br />
Vermögenswerte für den Schluss des Geschäftsjahres dann verzichtet werden,<br />
wenn durch andere geeignete und GoB-gerechte Verfahren sichergestellt ist, dass<br />
ihr Bestand auch ohne diese körperliche Bestandsaufnahme festgestellt werden kann.<br />
Davon ist zum Beispiel dann auszugehen, wenn im Rahmen einer umfangreichen Lagerbestandsverwaltung<br />
sämtliche verbrauchsbedingten Bestandsminderungen von Materialien<br />
kontinuierlich durch Materialentnahmescheine erfasst werden. Dann könnte eine<br />
körperliche Bestandskontrolle an einem beliebigen Tag im Laufe des Geschäftsjahres<br />
vorgenommen werden.<br />
Von den drei zu nennenden Verfahren (max. 3 Punkte) ist eines genauer zu beschreiben.<br />
Für eine angemessene Beschreibung sind bis zu 7 Punkte zu vergeben.<br />
1.3 vgl. SB 1, S. 30 ff.<br />
a) Bilanzverlängerung<br />
b) Bilanzverkürzung<br />
c) Passivtausch<br />
d) Aktivtausch<br />
Je korrekter Antwort 2 Punkte.<br />
6 Punkte<br />
10 Punkte<br />
8 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 2 von 5
Korrekturrichtlinie HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Lösung 2 Jahresabschluss 37 Punkte<br />
2.1 vgl. SB 3, S. 28 f.<br />
Größenmerkmale von Kapitalgesellschaften:<br />
- Bilanzsumme<br />
- Umsatzerlöse<br />
- Durchschnittliche Arbeitnehmerzahl<br />
(Je korrekter Nennung 1 Punkt, maximal 3 Punkte)<br />
Für die Zuordnung zu einer der Größenkategorien gilt, dass mindestens zwei der aufgeführten<br />
drei Merkmale in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erfüllt sein müssen. (4 Punkte)<br />
2.2 vgl. SB 3, S. 35 f.<br />
Beim formellen Bilanzansatz geht es um die Bilanzierung dem Grund nach, d. h., es ist zu<br />
klären, ob ein Posten aufgrund eines Bilanzierungsgebots oder aufgrund eines Wahlrechts<br />
überhaupt in der Bilanz ausgewiesen wird oder ob der Ansatz verboten ist. (5 Punkte)<br />
Beim materiellen Bilanzansatz geht es um die Bilanzierung der Höhe nach, d. h., nach der<br />
Entscheidung, dass ein Posten in der Bilanz ausgewiesen wird, ist im nächsten Schritt zu<br />
klären, mit welchem Wert dies geschieht. Es sind Bewertungsvorschriften einzuhalten, z. B.<br />
bei der Wahl bestimmter Bewertungsmethoden oder in Erfüllung des kaufmännischen Vorsichtsprinzips.<br />
(5 Punkte)<br />
2.3 vgl. SB 2, S. 52 f. und SB 3, S. 20 ff.<br />
Rücklagen sind Teil des Eigenkapitals. Sie werden aufgrund von gesetzlichen Vorschriften,<br />
Satzungsbestimmungen oder Gesellschafterbeschluss gebildet und entstehen entweder<br />
durch Nichtausschüttung von Gewinnen oder durch Zuzahlungen der Gesellschafter von<br />
außen. (5 Punkte)<br />
Rückstellungen dagegen zählen zu den Verbindlichkeiten, also zum Fremdkapital eines Unternehmens<br />
und sind dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilanzstichtag noch ungewiss ist,<br />
in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt die Verbindlichkeit fällig wird. Die Bildung von<br />
Rücklagen führt zu gewinnmindernden Aufwendungen und ist gesetzlich reglementiert.<br />
(5 Punkte)<br />
2.4 vgl. SB 3, S. 41 f.<br />
Dieser Sachverhalt ist zu berücksichtigen (die Forderung ist also entsprechend abzuschreiben),<br />
da er vor dem Abschlussstichtag eingetreten ist, aber erst jetzt bekannt geworden ist<br />
(wertaufhellende Tatsache).<br />
2.5 vgl. SB 2, S. 37<br />
Voraussetzungen für die Anwendung einer leistungsabhängigen Abschreibung:<br />
• Das Gesamtleistungspotenzial ist bekannt. (2 Punkte)<br />
• Die verbrauchten Anteile dieses Leistungspotenzials sind messbar. (2 Punkte)<br />
7 Punkte<br />
10 Punkte<br />
10 Punkte<br />
6 Punkte<br />
4 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 3 von 5
Korrekturrichtlinie HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Lösung 3 Kostenarten- und Kostenstellenrechnung 15 Punkte<br />
vgl. SB 4, S. 16 ff.<br />
Die Kosten eines Unternehmens lassen sich z. B. wie folgt systematisieren:<br />
1. nach Art der verbrauchten Produktionsfaktoren<br />
2. nach Art der betrieblichen Funktionsbereiche<br />
3. nach Art der Herkunft der Kosten<br />
4. nach Art der Verrechnung<br />
5. nach Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen<br />
zu 1.<br />
Hier werden die Kosten nach den entsprechenden Produktionsfaktoren gegliedert. So kann hier<br />
z. B. in Personal-, Kapital-, Material-, Betriebsmittel-, oder Dienstleistungskosten unterteilt werden.<br />
Eine derartige Einteilung ist in der Kostenartenrechnung üblich.<br />
zu 2.<br />
Hier werden die Gesamtkosten nach den jeweiligen betrieblichen Funktionsbereichen gegliedert.<br />
Typischerweise erhält man z. B. folgende Einteilung: Material-, Fertigungs-, Verwaltungs- und<br />
Vertriebskosten. Diese funktionsbezogene Kostengliederung wird in der traditionellen Kostenstellenrechnung<br />
angewendet.<br />
zu 3.<br />
Bei diesem Kriterium wird in primäre und sekundäre Kosten gegliedert.<br />
Primärkosten fallen beim Verbrauch von Gütern oder Dienstleistungen an, die von außerhalb der<br />
Unternehmung bezogen werden. Beispiele sind Gehälter und Löhne, Kosten für Büromaterial.<br />
Sekundärkosten dagegen entstehen beim Verzehr innerbetrieblicher Leistungen. Beispiele sind<br />
Eigenreparaturen und Instandhaltungen, Kosten für die Selbsterzeugung von Strom.<br />
In der Kostenartenrechnung werden nur die primären Kosten erfasst. Die sekundären Kosten finden<br />
sich erst in der Kostenstellenrechnung.<br />
zu 4.<br />
In dieser Kostenkategorie werden Einzel- und Gemeinkosten unterschieden.<br />
Einzelkosten sind alle Kosten, die sich der einzelnen Leistungseinheit unmittelbar zurechnen lassen.<br />
Beispiele sind Implantatkosten im Krankenhaus, Akkordlöhne.<br />
Gemeinkosten sind alle Kosten, die sich der einzelnen Leistungseinheit nicht unmittelbar, sondern<br />
nur mittelbar (z. B. durch Verrechnungsschlüssel) zuordnen lassen. Beispiele sind Abschreibungen,<br />
Gehälter im Verwaltungsbereich.<br />
Diese Kostenkategorie ist für die Kostenträgerstückrechnung entscheidend.<br />
zu 5.<br />
Bei dieser Gliederung werden variable und fixe Kosten unterschieden.<br />
Variable Kosten verändern sich direkt mit der Ausbringungsmenge bzw. mit der Beschäftigung.<br />
Beispiele: Verbrauch von Implantaten im Krankenhaus, Stahlblechverbrauch in der Automobilindustrie.<br />
Fixe Kosten dagegen fallen beschäftigungsneutral an, d. h., sie entstehen auch dann, wenn nicht<br />
produziert wird und die Anlagen und Maschinen stillstehen. Beispiele: Mieten für Geschäftsräume,<br />
lineare Abschreibungen.<br />
Diese Kostenkategorie ist insbesondere in der Deckungsbeitragsrechnung von Bedeutung.<br />
Es sollen nur drei Kostenkategorien dargestellt und in die Bewertung einbezogen werden. Je<br />
Kostenkategorie max. 5 Punkte, davon 3 Punkte für eine korrekte Erläuterung, 1 Punkt für ein<br />
passendes Beispiel und 1 Punkt für die richtige Nennung des Teilbereichs der Kostenrechnung.<br />
15 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 4 von 5
Korrekturrichtlinie HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />
Lösung 4 Kostenträger- und Deckungsbeitragsrechnung 24 Punkte<br />
4.1 vgl. SB 5, S. 34 f.<br />
Da genügend Lehrer zur Verfügung stehen und die Kapazitätsgrenze also noch nicht erreicht<br />
ist, kann zur Bestimmung des wirtschaftlich sinnvollen Leistungsprogrammes der absolute<br />
Deckungsbeitrag (DB = Umsatzerlös je Einheit – variable Kosten je Einheit)<br />
herangezogen werden. (3 Punkte)<br />
Grundsätzlich ist es hierbei sinnvoll, alle Yoga-Formen mit positivem DB in der maximal<br />
möglichen Menge anzubieten, da diese Leistungen dann zur Fixkostendeckung beitragen.<br />
Yoga-Einheiten mit negativem DB sind dagegen zu eliminieren. Somit ist es wirtschaftlich<br />
sinnvoll, alle Yoga-Formen außer dem Marma Yoga anzubieten. (3 Punkte)<br />
Damit ergibt sich als optimales Produktionsprogramm mit entsprechendem DB pro Woche<br />
(6 Punkte):<br />
Yoga-Form max. Anzahl ∅ Umsatzerlös Var. Kosten DB je Ein- DB gesamt pro<br />
pro Woche je Einheit in € je Einheit in € heit in € Woche in €<br />
Hatha Yoga 100 30,00 22,50 7,50 750,00<br />
Bikram Yoga 120 44,00 40,00 4,00 480,00<br />
Kriya Yoga 200 18,00 16,00 2,00 400,00<br />
Yogilates 150 69,00 60,00 9,00 1.350,00<br />
Summe: 2.980,00<br />
Für den korrekten DB je Einheit und den gesamten DB pro Woche je Yoga-Form jeweils 0,5<br />
Punkte, für das richtige Gesamtergebnis 2 Punkte. Somit ergibt sich für diese Tabellenwerte<br />
eine Maximalpunktzahl von 6 Punkten.<br />
4.2 vgl. SB 5, S. 34 ff.<br />
Durch die begrenzt zur Verfügung stehende Stundenzahl (2 Lehrer mit zusammen 60 Stunden<br />
in der Woche) existiert ein Kapazitätsengpass. (1 Punkt)<br />
Hier ist nun der relative Deckungsbeitrag zur Produktionsplanung als Entscheidungskriterium<br />
heranzuziehen. Es werden die Leistungen bevorzugt angeboten, die je Leistungseinheit<br />
des knappen Engpassfaktors, also hier der Arbeitszeit, den höchsten Deckungsbeitrag<br />
erbringen (relativer DB = absoluter DB / Minute). (3 Punkte)<br />
Relative Deckungsbeiträge (= DB pro Minute):<br />
Yoga-Form Dauer einer max. Anzahl Abs. DB je DB pro<br />
Einheit in Min. pro Woche Einheit in € Min. in €<br />
Hatha Yoga 15 100 7,50 0,50<br />
Bikram Yoga 20 120 4,00 0,20<br />
Kriya Yoga 10 200 2,00 0,20<br />
Yogilates 30 150 9,00 0,30<br />
Je rechnerisch korrektem relativen Deckungsbeitrag 0,5 Punkte (somit maximal 2 Punkte).<br />
Für eine verfügbare wöchentliche Kapazität von 3.600 Minuten (= 60 Std. x 60 Min./Std.) ergibt<br />
sich somit folgendes Leistungsprogramm:<br />
� 100 Einheiten Hatha Yoga (benötigt 1.500 Minuten; Restkapazität: 2.100 Minuten),<br />
� 70 Einheiten Yogilates (benötigt 2.100 Minuten; Restkapazität: 0 Minuten). (6 Punkte)<br />
Anmerkung: Folgefehler aus Aufgabe 4.1, z. B. ein falsch berechneter absoluter DB, sollen<br />
bei ansonsten korrekter Bearbeitung der Aufgabe nicht negativ ins Gewicht fallen.<br />
12 Punkte<br />
12 Punkte<br />
BP-BRE-P11-121124 © 2012 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 5 von 5