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Modul Gesundheitsökonomie und Gesundheitssysteme

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Name, Vorname<br />

Matrikel-Nr.<br />

Studienzentrum<br />

Studiengang<br />

Pflegemanagement (B. A.)<br />

<strong>Modul</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssysteme<br />

Art der Leistung Prüfungsleistung<br />

Klausur-Kennzeichen BP-GGS-P11-130615<br />

Datum 15.06.2013<br />

Ausgegebene Arbeitsbögen<br />

__________<br />

Abgegebene Arbeitsbögen<br />

__________<br />

_______________________________________<br />

Ort, Datum<br />

_______________________________________<br />

Name in Druckbuchstaben <strong>und</strong> Unterschrift Aufsichtsführende(r)<br />

_______________________________________<br />

Ort, Datum<br />

_______________________________________<br />

Prüfungskandidat(in)<br />

Aufgabe 1 2 3 4 5 Σ Note<br />

max. Punktzahl 19 20 21 20 20 100<br />

Bewertung<br />

Prüfer(in)<br />

ggf. Gutachter(in) 1<br />

_________________________________________<br />

Prüfer(in) (Name in Druckbuchstaben)<br />

__________________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

_________________________________________<br />

ggf. Gutachter(in) (Name in Druckbuchstaben)<br />

__________________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

1 Ggf. Gutachten im Rahmen eines Widerspruchverfahrens<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1


Mantelbogen<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

Anmerkungen Prüfer(in):<br />

_________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

Anmerkungen Gutachter(in):<br />

_________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

Sonstige Anmerkungen:<br />

_________________________<br />

Datum, Unterschrift<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 4


Studiengang<br />

Pflegemanagement (B. A.)<br />

<strong>Modul</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssysteme<br />

Art der Leistung Prüfungsleistung<br />

Klausur-Kennzeichen BP-GGS-P11-130615<br />

Datum 15.06.2013<br />

Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:<br />

Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtsführenden zur Verfügung gestellte Papier, <strong>und</strong> geben Sie sämtliches<br />

Papier (Lösungen, Schmierzettel <strong>und</strong> nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtsführenden<br />

ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden.<br />

Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen <strong>und</strong> Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite<br />

1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei, <strong>und</strong> nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder<br />

Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich diese bezieht.<br />

Die Lösungen <strong>und</strong> Lösungswege sind in einer für den Korrektanten zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen (kein<br />

Bleistift). Korrekturen <strong>und</strong> Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet.<br />

Bei nummerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig<br />

hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist.<br />

Die Klausur-Aufgaben können einbehalten werden. Dies bezieht sich nicht auf ausgeteilte Arbeitsblätter, auf denen<br />

Lösungen einzutragen sind.<br />

Zur Prüfung sind bis auf Schreib- <strong>und</strong> Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genannten Hilfsmittel zugelassen.<br />

Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die<br />

Prüfung als nicht bestanden <strong>und</strong> wird mit der Note 5 bewertet.<br />

Bearbeitungszeit:<br />

90 Minuten<br />

Anzahl der Aufgaben: 5<br />

Höchstpunktzahl: 100<br />

Hilfsmittel:<br />

keine<br />

Aufgabe 1 2 3 4 5 insg.<br />

max. Punktzahl 19 20 21 20 20 100<br />

Viel Erfolg!<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1 von 3


Klausuraufgaben<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

Aufgabe 1: Ökonomie <strong>und</strong> Ethik im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

19 Punkte<br />

Bereits in den 1990er Jahren begann in Schweden auf Landesebene die offizielle Diskussion um<br />

Priorisierung im Ges<strong>und</strong>heitswesen. 2004 wurde dort erstmalig eine kardiologische Priorisierungsleitlinie<br />

veröffentlicht. In ihr sind Diagnosen (Conditions) mit möglichen Maßnahmen<br />

(Treatments) aufgeführt. Den definierten Diagnose-Maßnahmen-Kombinationen (Condition-<br />

Treatment-Pairs) wird dabei eine Priorität von eins (höchste Priorität) bis zehn (niedrigste Priorität)<br />

zuordnet. Maßgebend für die Rangordnungen sind die Schwere des Krankheitszustandes,<br />

die Nutzen- <strong>und</strong> Schadenpotenziale der jeweiligen Intervention <strong>und</strong> ihre ökonomische Effizienz<br />

sowie die Qualität der jeweiligen Evidenzlage.<br />

1.1 Erläutern Sie den Begriff Priorisierung. 5 Punkte<br />

1.2 Handelt es sich bei der kardiologischen Priorisierungsleitlinie um vertikale oder aber um<br />

horizontale Priorisierung? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

1.3 Formulieren Sie ein konsequenzialistisches Argument, das für Priorisierungslisten in der<br />

medizinischen Versorgung spricht (5 Punkte) <strong>und</strong> begründen Sie kurz, warum es sich bei<br />

dem von Ihnen genannten Argument um ein konsequenzialistisches Argument handelt<br />

(4 Punkte).<br />

5 Punkte<br />

9 Punkte<br />

Aufgabe 2: Einführung in die Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />

20 Punkte<br />

Zum 1. Januar 2011 stieg in Deutschland der Beitragssatz für die Gesetzliche Krankenversicherung<br />

(GKV). Der Gesamtbeitrag für die Gesetzliche Krankenversicherung liegt nun bei 15,5%.<br />

Der darin enthaltene Arbeitgeberbeitrag wurde auf 7,3 % festgeschrieben, um für die Arbeitgeber<br />

künftige Beitragserhöhungen zu vermeiden. Die Mehrheit der Ökonomen befürwortet diese Festschreibung.<br />

2.1 Erläutern Sie aus ökonomischer Perspektive einen Gr<strong>und</strong>, weshalb weitere Erhöhungen der<br />

Arbeitgeberbeiträge das deutsche Wirtschaftswachstum gefährden könnten.<br />

2.2 Beschreiben Sie zwei Entwicklungen, die Beitragssatzerhöhungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

überhaupt notwendig machen.<br />

2.3 Nehmen Sie an, niedergelassene Ärzte erhielten für jeden bei ihnen pro Quartal eingeschriebenen<br />

Patienten eine Kopfpauschale. Erläutern Sie eine positive Auswirkung, die diese<br />

Vergütungsform mit sich bringen könnte, sowie eine negative Auswirkung.<br />

6 Punkte<br />

6 Punkte<br />

8 Punkte<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 2 von 3


Klausuraufgaben<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

Aufgabe 3: Analyse der Pflegemärkte<br />

21 Punkte<br />

3.1 Erklären Sie, weshalb das Funktionssystem Pflege als sek<strong>und</strong>äres Funktionssystem bezeichnet<br />

wird.<br />

3.2 Innerhalb des Pflegesystems lässt sich zwischen verschiedenen Subsystemen differenzieren.<br />

Nennen Sie drei der vier Einrichtungen, die als Subsysteme zum Pflegesystem zählen.<br />

3.3 Der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) prüft im Auftrag der Pflegekassen,<br />

ob <strong>und</strong> welcher Grad der Pflegebedürftigkeit (gemäß SGB XI) vorliegt. Skizzieren Sie,<br />

welche Aspekte der MDK betrachtet, um eine Einstufung der Versicherten in eine Pflegestufe<br />

vornehmen zu können.<br />

3.4 Erläutern Sie knapp, was an dem Pflegebedürftigkeitsbegriff kritisiert wird, auf dem das derzeitige<br />

Einstufungsverfahren in die Pflegestufen beruht.<br />

3 Punkte<br />

6 Punkte<br />

6 Punkte<br />

6 Punkte<br />

Aufgabe 4: Ges<strong>und</strong>heitssystem der BRD<br />

4.1 Seit 2009 gibt es in Deutschland den Ges<strong>und</strong>heitsfonds. Erläutern Sie, was der Ges<strong>und</strong>heitsfonds<br />

ist <strong>und</strong> skizzieren Sie seine Funktionsweise.<br />

4.2 In den letzten Jahren sind etliche gesetzliche Krankenversicherungen fusioniert, wodurch ihre<br />

Zahl insgesamt gesunken ist. Dies ist ges<strong>und</strong>heitspolitisch durchaus gewollt. Erläutern<br />

Sie, welche Vorteile sich aus ges<strong>und</strong>heitspolitischer Sicht aus derartigen Fusionierungen<br />

ergeben.<br />

4.3 Erläutern Sie, was unter der dualen Finanzierung der Krankenhäuser verstanden wird <strong>und</strong><br />

legen Sie dar, welche Kosten auf welche Weise finanziert werden.<br />

20 Punkte<br />

9 Punkte<br />

5 Punkte<br />

6 Punkte<br />

Aufgabe 5: Ges<strong>und</strong>heitssysteme im internationalen Vergleich<br />

5.1 Erläutern Sie, welche Zielsetzungen gr<strong>und</strong>sätzlich mit Ges<strong>und</strong>heitssystemvergleichen verb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

20 Punkte<br />

6 Punkte<br />

5.2 Legen Sie dar, was definitorisch zu einem Ges<strong>und</strong>heitssystem zu zählen ist. 5 Punkte<br />

5.3 Benennen Sie drei unterschiedliche Organisationsformen von Ges<strong>und</strong>heitssystemen <strong>und</strong><br />

nennen Sie jeweils ein Land, in dem die jeweilige Organisationsform vorzufinden ist.<br />

9 Punkte<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 3 von 3


Studiengang<br />

Pflegemanagement (B. A.)<br />

<strong>Modul</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssysteme<br />

Art der Leistung Prüfungsleistung<br />

Klausur-Kennzeichen BP-GGS-P11-130615<br />

Datum 15.06.2013<br />

Für die Bewertung <strong>und</strong> Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbindlich:<br />

Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor, wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine summarische Angabe<br />

von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet.<br />

Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung auf die einzelnen<br />

Lösungsschritte Ihnen überlassen.<br />

Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen als den in der Korrekturrichtlinie angegebenen Lösungsweg,<br />

dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.<br />

Rechenfehler sollten gr<strong>und</strong>sätzlich nur zur Abwertung des betreffenden Teilschrittes führen. Wurde mit einem falschen<br />

Zwischenergebnis richtig weitergerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug.<br />

Ihre Korrekturhinweise <strong>und</strong> Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren roten Schrift vor.<br />

Die von Ihnen vergebenen Punkte <strong>und</strong> die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema ergebende Bewertung<br />

tragen Sie bitte in den Klausur-Mantelbogen ein. Unterzeichnen Sie bitte Ihre Notenfestlegung auf dem Mantelbogen.<br />

Gemäß der Prüfungsordnung ist Ihrer Bewertung das folgende Notenschema zu Gr<strong>und</strong>e zu legen:<br />

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0<br />

Punktzahl 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0<br />

Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum<br />

03.07.2013<br />

bei Ihrem Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der Abgabetermin ist unbedingt<br />

einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie,<br />

dies unverzüglich dem Prüfungsamt der Hochschule anzuzeigen (Tel. 040 / 35094-311 bzw. birgit.hupe@hamburgerfh.de).<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 1 von 5


Korrekturrichtlinie<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

Lösung 1<br />

19 Punkte<br />

1.1 Begriffserläuterung Priorisierung (vgl. SB 1, S. 37)<br />

Priorisierung bedeutet eine Beurteilung der Wichtigkeit von Maßnahmen vorzunehmen; es<br />

wird die Vorrangigkeit von Versorgungsbereichen, Patientengruppen, Indikationen, medizinischen<br />

Maßnahmen festgelegt.<br />

1.2 Art der Priorisierung (vgl. SB 1, S. 37 f.)<br />

Bei der kardiologischen Priorisierungsleitlinie handelt es sich um vertikale Priorisierung, da<br />

innerhalb eines Versorgungsbereiches Rangordnungen nach Wichtigkeit bestimmter Maßnahmen<br />

festgelegt werden.<br />

1.3 Konsequenzialistisches Argument für Priorisierungslisten<br />

(vgl. SB 1, S. 11 ff., Fallbeispiele)<br />

Argument:<br />

Durch Priorisierungslisten können u. U. Ausgaben für ineffiziente Behandlungsverfahren<br />

reduziert werden, wodurch für die Durchführung effizienter Behandlungsverfahren dann<br />

wiederum mehr Geld zur Verfügung stehen würde, sodass voraussichtlich mehr Menschen<br />

effizient behandelt würden.<br />

Werden bei der Erstellung von Priorisierungslisten die Nutzen- <strong>und</strong> Schadenpotenziale<br />

der jeweiligen Intervention für die Patienten berücksichtigt, so ist davon auszugehen,<br />

dass die Priorisierungslisten dazu beitragen, unnötigen Schaden von den Patienten abzuhalten.<br />

Begründung:<br />

Da bei dem oben angeführten Argument die Handlungsfolgen bzw. Auswirkungen im Fokus<br />

der Argumentation stehen, handelt es sich hierbei um ein konsequenzialistisches Argument.<br />

5 Punkte<br />

5 Punkte<br />

max. 9 Punkte<br />

5 Punkte für<br />

Argument,<br />

4 Punkte für<br />

Begründung<br />

Korrekturhinweis: Es ist lediglich ein Argument in die Bewertung einzubeziehen. Auch andere<br />

schlüssige Argumente, die die möglichen Folgen von Priorisierungslisten in den Mittelpunkt<br />

stellen, sind zu werten.<br />

Lösung 2<br />

2.1 Erläuterung, weshalb weitere Erhöhungen der Arbeitgeberbeiträge das deutsche Wirtschaftswachstum<br />

gefährden könnten (vgl. SB 2, S. 48 f.)<br />

Würde durch steigende Lohnnebenkosten der Preis für den Produktionsfaktor Arbeit bei<br />

unveränderter Arbeitsproduktivität weiter steigen, so würde es sich für die Unternehmen<br />

lohnen, mehr in den Produktionsfaktor Kapital zu investieren. Die Unternehmen würden<br />

gestiegene Arbeitskosten zum Anlass nehmen, vermehrt zu rationalisieren, indem sie Arbeit<br />

durch Kapital (z.B. Produktionsanlagen) substituieren. Dadurch würde die Arbeitslosigkeit<br />

wachsen.<br />

Die binnenländische Produktion würde bei steigenden Lohnkosten gegenüber dem Ausland<br />

teurer <strong>und</strong> fiele gegenüber der internationalen Konkurrenz zurück. Die Exportnachfrage<br />

würde sich reduzieren, die Produktion müsste verringert werden, weil die fehlende<br />

Exportnachfrage nicht automatisch durch zusätzliche Binnennachfrage ausgeglichen<br />

werden könnte. Auf der anderen Seite würden weniger Devisen ins Land fließen, mit denen<br />

man besonders günstige oder wichtige (Vor-) Produkte aus dem Ausland kaufen<br />

könnte.<br />

Wenn aufgr<strong>und</strong> weiter steigender Lohnnebenkosten die Gewinne sänken, gäbe es für die<br />

Unternehmen sowohl weniger Anreiz als auch weniger finanzielle Ressourcen, um durch<br />

Investitionen Arbeitsplätze zu schaffen <strong>und</strong> das Wirtschaftswachstum zu fördern.<br />

20 Punkte<br />

6 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Es ist lediglich ein Argument in die Bewertung einzubeziehen. Auch andere<br />

nachvollziehbare Erläuterungen sind zu werten.<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 2 von 5


Korrekturrichtlinie<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

2.2 Entwicklungen, die eine Beitragssatzerhöhung in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

notwendig machen (vgl. SB 2, S. 49; SB 1, S. 21 f.)<br />

Leistungsausweitungen <strong>und</strong> auch -intensivierungen sowie der medizinisch-technische<br />

Fortschritt erhöhen die Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

Durch den demografischen Wandel <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Alterung der Bevölkerung<br />

steigt die Nachfrage von Ges<strong>und</strong>heitsleistungen.<br />

Das Krankheitsspektrum entwickelt sich zunehmend in Richtung langwieriger, chronischdegenerativer<br />

<strong>und</strong> damit kostenintensiver Krankheitszustände.<br />

Die Anspruchshaltung der Bevölkerung gegenüber medizinischer <strong>und</strong> paramedizinischer<br />

Versorgung <strong>und</strong> der insbesondere durch den umfassenden Versicherungsschutz gegebene<br />

Anreiz zu einer übermäßigen Inanspruchnahme von Ges<strong>und</strong>heitsleistungen erhöhnen<br />

die Inanspruchnahme von Leistungen.<br />

Die Finanzierungsbasis der GKV ist geschrumpft, u. a. aufgr<strong>und</strong> von Arbeitslosigkeit, einer<br />

Zunahme an Teilzeitbeschäftigung, einer Senkung der Beitragsbemessungsgrenze<br />

<strong>und</strong> der Versicherungspflichtgrenze.<br />

max. 6 Punkte<br />

3 Punkte je<br />

Aspekt<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte, aber maximal zwei Entwicklungen sind zu werten.<br />

2.3 Mögliche Auswirkungen von Kopfpauschalen in der ambulanten ärztlichen Versorgung<br />

(vgl. SB 2, S. 30 f.)<br />

Positive Auswirkung:<br />

Der Arzt wird um Effizienz bemüht sein <strong>und</strong> unnötige Behandlungen unterlassen, denn<br />

dadurch kann er sein Einkommen nicht erhöhen.<br />

Der Arzt ist eher präventiv orientiert, denn wenn seine Patienten ges<strong>und</strong> sind, hat er<br />

weniger Arbeit pro Pauschale.<br />

Kopfpauschalen sind verwaltungsmäßig einfach zu handhaben etwa im Vergleich zur<br />

Vergütung mit Regelleistungsvolumina <strong>und</strong> einheitlichem Bewertungsmaßstab (wie in<br />

Deutschland)<br />

Negative Auswirkung:<br />

Notwendige Leistungen könnten unterlassen werden, da der Arzt zur Minimierung seines<br />

Aufwandes verleitet sein könnte.<br />

Schwerkranke Patienten könnten evtl. abgewiesen werden, da für sie der Aufwand höher<br />

ist als die Kopfpauschale<br />

max. 8 Punkte<br />

4 Punkte je<br />

Aspekt<br />

Korrekturhinweis: Auch andere nachvollziehbare Auswirkungen sind zu werten. Es sind<br />

ausschließlich eine positive <strong>und</strong> eine negative Auswirkung zu werten.<br />

Lösung 3<br />

3.1 Erklärung, weshalb das Pflegesystem als sek<strong>und</strong>äres Funktionssystem bezeichnet<br />

wird (vgl. SB 3, S. 7)<br />

Das Pflegesystem wird als sek<strong>und</strong>äres Funktionssystem bezeichnet, weil es sich zeitlich<br />

später als die primären Funktionssysteme (Medizin, Recht, Ökonomie) entwickelt hat.<br />

3.2 Drei Subsysteme des Pflegesystems (vgl. SB 3, S. 7)<br />

Allgemeine Krankenhäuser<br />

Vorsorge- <strong>und</strong> Rehabilitationseinrichtungen<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Private Haushalte (häusliche Pflege)<br />

21 Punkte<br />

3 Punkte<br />

max. 6 Punkte<br />

2 Punkte je<br />

Subsystem<br />

Korrekturhinweis: Es sind lediglich drei Subsysteme in die Wertung einzubeziehen.<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 3 von 5


Korrekturrichtlinie<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

3.3 Skizzierung der Aspekte, die für eine Einstufung der Versicherten in eine Pflegestufe<br />

betrachtet werden (vgl. SB 3, S. 24 f.)<br />

Betrachtet werden die im täglichen Leben anfallenden Tätigkeiten (Gr<strong>und</strong>pflege, Hygiene,<br />

Mobilität <strong>und</strong> Ernährung sowie die hauswirtschaftliche Versorgung) <strong>und</strong> der Grad, in dem es<br />

den Betreffenden möglich ist, diese zu bewältigen. Bezogen auf diese Tätigkeiten wird dann<br />

der Zeitaufwand betrachtet, den ein Pflegelaie (i.d.R. Angehörige) benötigt, um dem Betreffenden<br />

Hilfestellung bei der Bewältigung der Verrichtungen des täglichen Lebens zu geben.<br />

6 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

3.4 Kritik am Pflegebedürftigkeitsbegriff (vgl. SB 3, S. 24 ff.)<br />

Der gegenwärtige Pflegebedürftigkeitsbegriff ist zu sehr auf einzelne Verrichtungen des täglichen<br />

Lebens bezogen <strong>und</strong> er ist zu somatisch ausgerichtet. Vernachlässigt werden Bedürfnisse<br />

nach sozialen Kontakten, Kommunikation, ebenso die spezifischen Belange von<br />

Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (i.d.R. aufgr<strong>und</strong> von Demenz), wie Beaufsichtigung,<br />

allgemeine Betreuung etc.<br />

6 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

Lösung 4<br />

4.1 Erläuterung des Ges<strong>und</strong>heitsfonds (vgl. SB 4, S. 43 (2. Aufl.)/S. 40 (1.Aufl.))<br />

In den Ges<strong>und</strong>heitsfonds fließen alle Finanzierungsmittel der gesetzlichen Krankenkassen<br />

(Beiträge, Steuerzuschüsse) ein. Die Krankenkassen erhalten aus dem Fonds Zuweisungen<br />

in Form einer einheitlichen Gr<strong>und</strong>pauschale je Versichertem. Um der unterschiedlichen Versichertenstruktur<br />

der Kassen Rechnung zu tragen, wird der Gr<strong>und</strong>pauschale ein alters-,<br />

geschlechts- <strong>und</strong> v. a. morbiditätsbedingter Zuschlag zugerechnet. Einen Zuschlag erhalten<br />

die Kassen auch für Versicherte, die sich in Disease-Management-Programme eingeschrieben<br />

haben.<br />

20 Punkte<br />

9 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

4.2 Vorteile der Fusionierung von Krankenkassen aus ges<strong>und</strong>heitspolitischer Sicht (vgl.<br />

SB 4, S. 39 (2. Aufl.)/S. 37 (1. Aufl.))<br />

Ges<strong>und</strong>heitspoltisch ist eine Fusionierung von Krankenkassen durchaus erwünscht, da man<br />

sich eine Intensivierung des Wettbewerbs erhofft, wenn weniger, dafür aber leistungsstärkere,<br />

Kassen um Versicherte konkurrieren. Zudem können Verwaltungskosten eingespart werden.<br />

5 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

4.3 Erläuterung der dualen Finanzierung der Krankenhäuser (vgl. SB 4, S. 35 (2. Aufl.)/<br />

S. 33 (1. Aufl.))<br />

Die Ausgaben von Krankenhäusern lassen sich in zwei Bereiche einteilen: die laufenden<br />

Betriebskosten <strong>und</strong> die Kosten für Investitionen. Da diese beiden Bereiche unterschiedlichen<br />

Finanzierungsträgern zugeteilt werden, spricht man von einer dualen Finanzierung.<br />

Während die laufenden Betriebskosten eines Krankenhauses durch die mit den jeweiligen<br />

Krankenkassen verhandelten Budgets finanziert werden, werden die Investitionskosten (für<br />

Instandhaltung, Um- <strong>und</strong> Neubauten) aus Steuermitteln finanziert.<br />

6 Punkte<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 4 von 5


Korrekturrichtlinie<br />

HFH Hamburger Fern-Hochschule<br />

Lösung 5<br />

20 Punkte<br />

5.1 Zielsetzungen von Ges<strong>und</strong>heitssystemvergleichen (vgl. SB 5, S. 6)<br />

Ziel eines jeden internationalen Vergleichs von Ges<strong>und</strong>heitssystemen ist es, einen Überblick<br />

über die wichtigsten Kenngrößen der Ges<strong>und</strong>heitswesen anderer Länder zu gewinnen.<br />

Die Kenntnis dieser Größen ist für die Weiterentwicklung des eigenen Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />

wichtig. Es gehört zu den wesentlichen Zielsetzungen internationaler Ges<strong>und</strong>heitssystemvergleiche,<br />

Defizite aufzudecken <strong>und</strong> Ansatzpunkte für umsetzbare Reformen in den nationalen<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystemen aufzuzeigen.<br />

6 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

5.2 Bestandteile des Ges<strong>und</strong>heitssystems (vgl. SB 5, S. 5)<br />

Definitorisch umfasst das Ges<strong>und</strong>heitssystem alle Personen, Organisationen, Einrichtungen,<br />

Regelungen <strong>und</strong> Prozesse, deren Aufgabe die Förderung <strong>und</strong> Erhaltung der Ges<strong>und</strong>heit<br />

bzw. die Vorbeugung <strong>und</strong> Behandlung von Krankheit <strong>und</strong> Verletzungen ist.<br />

5 Punkte<br />

Korrekturhinweis: Auch andere korrekte Darstellungen sind entsprechend zu werten.<br />

5.3 Organisationsformen von Ges<strong>und</strong>heitssystemen (vgl. SB 5, S. 11 f., 25)<br />

Nationaler Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

Beispiel: Kanada, Großbritannien, Schweden, Dänemark<br />

Sozialversicherungsmodell<br />

Beispiel: in Deutschland, Frankreich, Niederlande, Luxemburg, Österreich, Japan<br />

Privatversicherungsmodell<br />

Beispiel: USA<br />

Semashko-Modell<br />

Beispiel: ehemalige Sowjetstaaten<br />

max. 9 Punkte<br />

2 Punkte je<br />

Organisationsform,<br />

1 Punkt je<br />

korrektem Beispiel<br />

Korrekturhinweis: Es sind ausschließlich drei Organisationsformen <strong>und</strong> je Organisationsform<br />

ein Beispiel in die Bewertung einzubeziehen.<br />

BP-GGS-P11-130615 © 2013 HFH Hamburger Fern-Hochschule gGmbH Seite 5 von 5

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