Laudatio A. Reidelshöfer

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Bereits Mitte der sechziger Jahre – von den Grünen sprach noch niemand – schmiedete er die ersten Pläne für die Anlage zentraler Kanalnetze für die Schmutzwasserbeseitigung die bis dahin von vielen Ortsteilen einfach in den Brombachsee geleitet wurden. Diese Aufgabe beschäftigte ihn bis Ende der achtziger Jahre. Als passionierter Jäger waren ihm die Zusammenhänge von intakter Natur und Artenvielfalt lange bekannt. Auch aus diesen Erfahrungen heraus organisierte er eine zentrale Müllabfuhr für die Gemeinde. In den sechziger Jahren war dies für den ländlichen Raum alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Der ständige Ausbau der Feuerschutzeinrichtungen der Gemeinde sowie deren Anpassung an den Stand der Technik war ein weiteres Betätigungsfeld. So unterstütze er den Bau zahlreicher Feuerwehrgerätehäuser. Eines der größten Projekte wartete ab 1972 auf Albert Reidelshöfer. Es galt durch die Gebietsreform die ehemaligen Gemeinden Eichenberg, Gräfensteinberg und Haundorf in die neu gebildete Großgemeinde Haundorf zusammenzuführen und 1977 zusätzlich noch die Gemeinde Obererlbach einzubetten. Bei dieser Aufgabe kamen ihm besonders seine integrierenden, die verschiedenen Interessen ausgleichenden Fähigkeiten zu Gute. Es galt auf die lokalen Eifersüchteleien zu achten und den Ortsteilen das Gefühl zu geben, gut bedient zu werden. Die seit Ende der siebziger Jahre verfügte Mitgliedschaft in der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen war ihm stets ein Dorn im Auge. Er hat immer eine komplett eigenständige Verwaltung für seine Gemeinde favorisiert. 4
Sein größter Verdienst liegt in den fast schon visionären Beurteilung der Entwicklungsmöglichkeiten seiner Gemeinde. Als echte Herzensangelegenheit galt dabei die Einrichtung von Kindergärten sowie von Grund- und Hauptschulen. Dies mag an seinen eigenen harten Jugenderfahrungen mit der Schulstruktur in diesem ländlichen Raum liegen. Auch heute steht der ländliche Raum vor neuen Herausforderungen, wenn ich allen an die Geburtenrückgänge denke. In allen bisherigen Gemeinden wurden, angestoßen von Albert Reidelshöfer, neue Schulhäuser errichtet bzw. erweitert und modernisiert. In Gräfensteinberg setze er sich für den Bau einer Hauptschule ein. Seine Vorschläge stießen in der Vergangenheit nicht immer auf uneingeschränkte Gegenliebe – so ist das eben in der Politik. Vermutlich hat er hier die Erfahrungen aus einem seiner weiteren Hobbies, dem Schachspiel eingebracht und seine Gegner schon weit vorausschauend matt gesetzt. Familienfreundlichkeit war in Haundorf schon früh Wirklichkeit geworden. Unter seiner Regie entstanden zwei neue Kindergärten. Und – wenn Sie mir den Ausflug auf die Berliner Politik „Elterngeld hin opder her“ erlauben – nämlich genau das ist heute noch ein Problem: es fehlt gerade in Bayern an Betreuungsplätzen. Zielstrebig hat er das Potential der Gemeinde als Fremdenverkehrsort erkannt und das konsequent vorangetrieben. Die Krönung dieser langfristigen Arbeit war die Verleihung des Prädikats „Staatlich anerkannter Erholungsort“ und die Einrichtung des „Haus des Gastes“ in Haundorf. Nach dieser sehr beeindruckenden Bilanz ist es kaum vorstellbar, dass sich Albert Reidelshöfer noch weiter ehrenamtlich engagierte. Neben 5
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