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Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

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<strong>Inhalt</strong>:<br />

1. Einleitung 3<br />

2. Betreuungsprogramm für Natur- und Landschaftsschutzgebiete 4<br />

1<br />

2.1 NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer 4<br />

2.1.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 4<br />

2.1.2 Monitoring 5<br />

2.1.3 Öffentlichkeitsarbeit 17<br />

2.2 NSG Grietherorter Altrhein, Reeserward und Mahnenburg 17<br />

2.2.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 17<br />

2.2.2 Monitoring 17<br />

2.3 NSG Wisseler Dünen 22<br />

2.3.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 22<br />

2.3.2 Monitoring 23<br />

2.3.3 Öffentlichkeitsarbeit 23<br />

2.4 Kalflack 23<br />

2.5 NSG Reeser Altrhein 24<br />

2.5.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 24<br />

2.5.2 Monitoring 25<br />

2.5.3 Geoinformationssystem 26<br />

2.6 NSG Sonsfeldsches Bruch, Hagener Meer und Düne 26<br />

2.6.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 26<br />

2.6.2 Monitoring 26<br />

2.7 NSG Übergangsmoor in der Wittenhorster Heide 26<br />

2.7.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 26<br />

2.7.2 Monitoring 27<br />

2.8 NSG Abgrabungsseen Lohrwardt und Reckerfeld, Hübsche Grändort 27<br />

2.8.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 27<br />

2.8.2 Monitoring 28<br />

2.9 NSG Boetzelaerer Meer 36<br />

2.9.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 36<br />

2.9.2 Monitoring 36<br />

2.10 NSG Deichvorland bei Grieth 36<br />

2.10.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 36<br />

2.10.2 Monitoring 36<br />

2.11 LSG Dornicker Ward 43<br />

2.11.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 43<br />

2.11.2 Monitoring 43<br />

2.12 NSG Salmorth 48<br />

2.12.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 48<br />

2.12.2 Monitoring 51<br />

2.12.3 Öffentlichkeitsarbeit 53<br />

2.13 NSG Knauheide 53<br />

2.13.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 53<br />

2.13.2 Monitoring 54<br />

2.14 NSG Veengraben 54<br />

2.14.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 54<br />

2.14.2 Monitoring 55<br />

2.15 NSG Untere Nuthseen 55<br />

2.15.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 55<br />

2.15.2 Monitoring 55<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2<br />

2.16 NSG Mühlenbruch 56<br />

2.16.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 56<br />

2.16.2 Monitoring 56<br />

2.17 Vergleichende morphometrische Untersuchung von Baggerseen 56<br />

3. Öffentlichkeitsarbeit 61<br />

3.1 Pressearbeit 61<br />

3.2 Informationsmaterialien 61<br />

3.3 Vorträge und Veröffentlichungen 61<br />

3.3.1 Vortrag „Vergleichende morphometrische Untersuchung von Abgrabungsseen am Unteren Niederrhein“ 61<br />

3.3.2 Artikel in „25 Jahre Kreis <strong>Kleve</strong> – Eine runde Sache“ 62<br />

3.3.3 Artikel im Gewässergütebericht 2000 62<br />

3.3.4 Artikel in den NNA Berichten der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz 62<br />

3.4 Internet 62<br />

3.5 Naturkundliche Exkursionen und Vorträge 62<br />

3.6 Kooperation mit anderen Institutionen 63<br />

3.7 Programmangebot für Schulen 63<br />

3.8 Infozentrum Keeken 64<br />

3.9 Benefizkonzert für den Steinkauz 64<br />

3.10 Tagesveranstaltungen 65<br />

4. Projekte außerhalb der Fehlbedarfsfinanzierung 66<br />

4.1 Projekt ”Minderung von Gänsefraßschäden” 66<br />

4.2 Wildgans-Beringungsprojekt 66<br />

4.3 Arbeitskreis Gänseschutz 68<br />

4.4 Trauerseeschwalbenprojekt 69<br />

4.5 Steinkauzprojekt 70<br />

4.6 Artenschutzmaßnahmen im Bundeswehrdepot Hommersum 72<br />

4.7 Dauerbeobachtungsflächen im NSG Erlenbruchwald Kalbeck 72<br />

5. Personal 73<br />

6. Erstellung eines Jahresberichtes 73<br />

7. Ausbauarbeiten 73<br />

7.1 Renovierung des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s 73<br />

8. Geografische Informationssysteme und Datenbanken 73<br />

9. Literatur 74<br />

Anhang I (Tabellen) 75<br />

Anhang II (Karten) 95<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


1. Einleitung<br />

3<br />

Hiermit legt das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis <strong>Kleve</strong> seinen Arbeitsbericht für das Jahr 2000 vor.<br />

Das Jahr 2000 war geprägt vom Wiedereinzug in das frisch renovierte Haus Weegh, in dem nun auch im Winter<br />

ein entspanntes Arbeiten möglich ist und dessen Gestaltung breite Anerkennung findet. Die Renovierung wurde<br />

ermöglicht durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport, die NRW-<br />

Stiftung, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, die Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei, die Firma<br />

Hülskens und besonders auch durch die Stadt Rees, welche die Bauträgerschaft übernahm und damit eine ganz<br />

wesentliche Unterstützung leistete.<br />

Im Mittelpunkt des vorliegenden Berichts steht jedoch die inhaltliche Arbeit des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s.<br />

Insgesamt wird auf 16 Schutzgebiete im Kreis <strong>Kleve</strong> eingegangen, deren Reihenfolge gegenüber den früheren<br />

Arbeitsberichten verändert wurde. Die früher eher zufällige Reihenfolge wurde nun nach räumlichen<br />

Gesichtspunkten geordnet: Am Anfang stehen die Gebiete um Bienen, Millingen und Grietherort sowie die auf<br />

der anderen Rheinseite gegenüber liegenden Gebiete Wisseler Dünen und Kalflack. Die Kalflack als neu<br />

gemeldetes FFH-Gebiet wird im vorliegenden Bericht erstmalig erwähnt. Danach werden die Gebiete südlich<br />

und östlich von Rees behandelt. Die weitere Reihenfolge orientiert sich an der Lage der Gebiete nach Norden<br />

hin. Diese Änderung der Gliederung hat zur Folge, dass benachbart liegende Gebiete nun auch im Bericht<br />

nebeneinander stehen und leichter gefunden werden können. Die Darstellungen zu den Schutzgebieten werden<br />

ergänzt durch eine Zusammenfassung der Untersuchung von Abgrabungsseen in den letzten drei Jahren, die für<br />

die Rekultivierung und Gestaltung der das Landschaftsbild und den Naturhaushalt der Region stark<br />

beeinflussenden Seen relevant ist.<br />

Zusätzlich zur Betreuung der Schutzgebiete wurden eine intensive Öffentlichkeitsarbeit geleistet und sieben<br />

Projekte außerhalb der Fehlbedarfsfinanzierung durchgeführt. Beides wird im vorliegenden Bericht ausführlich<br />

dargestellt.<br />

Wie in den Vorjahren wurde unsere Arbeit auch im Jahr 2000 durch die Untere Landschaftsbehörde des<br />

Kreises <strong>Kleve</strong>, das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(MUNLV), die Bezirksregierung Düsseldorf, die Städte Rees und <strong>Kleve</strong> sowie durch die<br />

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald unterstützt.<br />

Zudem wurden wir von der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten (LÖBF), dem<br />

Bundesamt für Naturschutz (BfN), dem Amt für Agrarordnung Mönchengladbach, dem Forstamt <strong>Kleve</strong><br />

und der Landwirtschaftskammer Rheinland, Kreisstelle <strong>Kleve</strong> unterstützt. Ihnen und insbesondere allen<br />

direkten Ansprechpartnern sei für die gute Kooperation gedankt.<br />

Wir fanden außerdem Unterstützung bei der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und<br />

Kulturpflege und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. – Hilfe für die bedrohte<br />

Tierwelt, denen wir dafür danken.<br />

Unsere Arbeit im Infozentrum Keeken wurde wesentlich gefördert durch die Stadt <strong>Kleve</strong>, die Stadtwerke<br />

<strong>Kleve</strong>, die Sparkasse <strong>Kleve</strong>, sowie durch die Allianz Umweltstiftung und die Firma Siemens. Der Stadt<br />

<strong>Kleve</strong>, dem Kreis <strong>Kleve</strong>, der Landwirtschaftskammer Rheinland Kreisstelle <strong>Kleve</strong>, dem Staatlichen<br />

Forstamt und nicht zuletzt den Heimatvereinen Düffel und Keeken sowie der Fam. Euwens danken wir für<br />

die gute Kooperation bei Aufbau und Betrieb des Infozentrums.<br />

Der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft Salmorth, der Landes- und Kreisgruppe des<br />

Naturschutzbundes Deutschland und deren Biologischen Stationen Naturschutzstation Kranenburg und<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> Gelderland danken wir ebenfalls für eine gute Zusammenarbeit. Ferner danken wir den<br />

Vertretern der Landwirtschaft sowie allen ehrenamtlich Tätigen und Spendern.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2. Betreuungsprogramm für Natur- und Landschaftsschutzgebiete<br />

2.1 NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer<br />

2.1.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

4<br />

2.1.1.1 Dornicker Schleuse<br />

Allein für die Betreuung der Dornicker Schleuse wurden im Jahr 2000 rund 100 Arbeitsstunden aufgewendet.<br />

Diverse Störungen im Betriebsablauf und regelmäßige Kontrollen zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit<br />

nahmen somit wesentlich mehr Arbeitszeit in Anspruch als zuvor erwartet. Im September wurde der<br />

Wasserspiegel durch Öffnen des Umfluters gesenkt, um noch notwendige Arbeiten an den Schützen und den<br />

Fischklappen zu ermöglichen. Ob diese Arbeiten erfolgreich waren, kann erst bei höheren Wasserständen<br />

überprüft werden.<br />

Die im Dezember begonnenen Untersuchungen zur Effizienzkontrolle der Fischaufstiegshilfe zeigten bereits<br />

erfreuliche erste Ergebnisse. So konnten in der Fischtreppe bei den Kontrollen neben dem gefährdeten Bitterling<br />

(Rote Liste: 1, FFH-Richtlinie Anhang II) u.a. auch regelmäßig Rotaugen (RL 3), Brachsen und Ukelei<br />

festgestellt werden. Umfassende Ergebnisse können frühestens im Arbeitsbericht 2001 vorgestellt werden.<br />

2.1.1.2 Entfernung von Weidenjungwuchs an Bienener Altrhein und Millinger Meer<br />

Während des trockenen Frühjahrs und Sommers 1996 mit seinen geringen Wasserständen im Bienener Altrhein<br />

hatten sich besonders im Bereich bei Praest großflächig Weiden angesiedelt. Ein Eingriff schien zunächst nötig,<br />

um zu verhindern, dass die Röhrichte durch ein Weidengebüsch überwuchert werden. In den Folgejahren war<br />

jedoch zu erkennen, dass dieser Weidenjungwuchs sich bei normal hohen Wasserständen nicht durchsetzen<br />

konnte. Bei einer Befahrung des Bienener Altrheins am 27.9.2000 zeigte sich dann, dass eine Entfernung des<br />

bereits weitgehend wieder abgestorbenen Weidenjungwuchses nicht notwendig ist.<br />

Auf die dringend notwendige Entfernung von Weidenaufwuchs am Westarm des Millinger Meeres wurde<br />

bereits mehrfach hingewiesen. Leider wurden diese Empfehlungen bisher nicht umgesetzt.<br />

2.1.1.3 Mahd von Saumstreifen und Entfernung des Schnittgutes<br />

Das <strong>Naturschutzzentrum</strong> besitzt nicht die nötige Ausrüstung, um Saumstreifen selbst zu mähen. In der<br />

Vergangenheit konnte das NZ nur Empfehlungen aussprechen, die dann auf Anweisung des Kreises <strong>Kleve</strong><br />

durch Mitarbeiter von SOS-Ausbildung und Beschäftigung aufgeführt wurden. Dies ist im Jahr 2000 nicht<br />

erfolgt.<br />

2.1.1.4 Partielle Beweidung von Uferröhrichten<br />

Mit der Beweidung eines Ufersaumes im Bereich des Innenbogens des Bienener Altrheins konnte nach<br />

vorheriger Absprache mit dem Bewirtschafter leider erst am 15. August begonnen werden. Der erwünschte<br />

Effekt der Schaffung von niedrigwüchsigen, strukturreichen Bereichen im ansonsten recht homogenen Röhricht<br />

wurde auch in diesem zweiten Jahr noch nicht erreicht, da der Aufwuchs im Ufersaum kaum gefressen sondern<br />

überwiegend zertreten wurde. Darüber hinaus war 2000 ein sehr wüchsiges Jahr mit feuchter Witterung in den<br />

normalerweise trockenen Monaten. Für das Vieh bestand somit keine Notwendigkeit, das ”minderwertige”<br />

Röhricht zu fressen, da genügend frisches Gras auf der benachbarten Weide zur Verfügung stand.<br />

Auffällig war jedoch bei einer Begehung am 17.10.2000, dass sich in diesem Bereich mehrere Bekassinen<br />

aufhielten. Auch während der Zugzeit der Limikolen haben solche extensiv beweideten Uferbereiche am<br />

Bienener Altrhein also eine hohe Bedeutung.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


5<br />

2.1.1.5 Kopfbaum- und Heckenpflege<br />

Die bereits im Projektbericht 1998 zur Betreuung des NSG ”Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler<br />

Meer” vorgeschlagenen Heckenbereiche und Kopfbäume sind auch 2000 nicht gepflegt worden.<br />

2.1.1.6 Anlage von Blänken<br />

Wie sich während der Weideperiode 2000 zeigte, werden die Ufer der Senke, die durch die Entnahme von<br />

Erdmaterial zur Errichtung des Notdeiches an der Baustelle der Dornicker Schleuse Ende Oktober 1998<br />

entstanden ist, durch Viehtritt bei der Beweidung nicht im gewünschten Umfang abgetragen. Ein maschineller<br />

Eingriff, bei dem die Uferbereiche abgeflacht werden, erscheint daher notwendig.<br />

2.1.1.7 Betreuung der Landwirte<br />

Die Betreuung der Landwirte bildete wie in den vergangenen Jahren einen Arbeitsschwerpunkt bei der<br />

Gebietsbetreuung. Die ständige Präsenz im Gebiet gewährleistet in Verbindung mit einem kontinuierlichen<br />

Monitoring eine individuelle, ökologische Beratung der Landwirte bezüglich jeder einzelnen Fläche. So kann<br />

einerseits auf die Bewirtschaftungswünsche der Landwirte eingegangen werden, andererseits können für die<br />

Einzelflächen auch Verschiebungen der Mahdtermine vereinbart werden.<br />

Die Bewirtschaftung im NSG erfolgte auf einigen privaten Flächen bereits im Januar, als bei Frost Gülle<br />

ausgebracht wurde. Die ersten Rinder wurden Mitte April aufgetrieben. Aufgrund des insgesamt milden Winters<br />

waren ideale Bedingungen für das Wachstum des Grases gegeben. Dadurch war zu Beginn des Frühjahrs bereits<br />

eine gute Grasnarbe vorhanden, so dass auf privaten, noch intensiv genutzten Flächen im NSG die erste Mahd<br />

schon in der ersten Maiwoche erfolgte.<br />

Die erste Mahd von extensiv bewirtschafteten Flächen konnte aufgrund fehlender Wiesenvogelbruten in der<br />

letzten Maiwoche durchgeführt werden. Bis zum 31.5. waren bereits 17 % der Flächen (rd. 50 von 300 ha) am<br />

Bienener Altrhein gemäht. Auf 51 ha musste die Mahd über den 15.6. hinaus verschoben werden, weil die dort<br />

brütenden Wiesenvögel ihre Brut noch nicht beendet hatten. Über den 30.6. hinaus brauchte jedoch keine Mahd<br />

verschoben zu werden. Die erste Mahd im Jahr 2000 erstreckte sich somit über eine Zeitraum von 9 Wochen,<br />

wobei jedoch aufgrund der Witterung auf den meisten Flächen innerhalb der ersten beiden Juniwochen gemäht<br />

wurde. Daher wurden mit einigen Landwirten wieder zusätzliche Saumstreifen auf freiwilliger Basis vereinbart,<br />

die bei der zweiten Mahd im September wieder mitgenutzt werden konnten. Die Zusammenarbeit verlief wie in<br />

den vergangenen Jahren sehr gut. Eine Übersichtskarte mit der aktuellen Flächennutzung im Gebiet ist dem<br />

vorliegenden Bericht als Karte 1 in Anhang II beigefügt.<br />

2.1.2 Monitoring<br />

2.1.2.1 Ornithologische Kartierung<br />

Wie in den Jahren zuvor wurden die Wiesenbrutvögel auf den extensivierten Flächen parzellengenau kartiert,<br />

um im Rahmen der Betreuung der Landwirte die notwendige Entscheidungsgrundlage für das Mahdmanagement<br />

zu erhalten. Die Ergebnisse der Kartierungen sind in Tabelle 1 und Abb. 1 zusammengefasst. In<br />

den Karten 2-4 in Anhang II sind die Reviere dargestellt.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. 1: Anzahl Reviere einiger Wiesenvogelarten auf extensivierten Flächen in den Bereichen Bienener Altrhein,<br />

”Rosau” und Millinger Meer; ermittelt im Rahmen des Mahdmanagements 1994 - 2000; in eckigen Klammern<br />

[RL NW]: Kategorie der Roten Liste Nordrhein-Westfalen (GRO & WOG 1997).<br />

Bereich<br />

Bienener Altrhein<br />

Anzahl Reviere<br />

„Rosau“<br />

Millinger Meer<br />

Art [RL NW]\Jahre 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Wiesenpieper [3] 3-4 6 9-10 9 5 5-6 8 1 1 - 1 1-2 2 2 - - - - - - -<br />

Schafstelze [3] 2-3 4 6 1 2 3 1 1 1 3 2 2 2 2 - - - - - - -<br />

Grauammer [3] - - - - - - - - - - - 0-1 - - - - - - - - -<br />

Feldlerche 8 12 14-15 15 8-9 11 12 1 - - 1 3 - 1 - - - - - - -<br />

Uferschnepfe [2N] 0-1 - - 0-1 - - 0 - - - - - - - - - - - - - -<br />

Wachtel [2] 1-2 0-1 1 - 0-1 1 0 - - - - - - - - - - - - - -<br />

Wachtelkönig [1] 1 - - - - 1-2 2 - - - - - - - - - - - - - -<br />

Großer Brachvogel [2N] - - - - - - 1-2 - - - - - - - - - - - - - -<br />

Rebhuhn [2N] - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 1<br />

6<br />

Die Anzahl der Brutreviere von Feldlerche und Wiesenpieper erhöhte sich auf den extensiven Flächen an<br />

Bienener Altrhein und Rosau gegenüber 1999 um je zwei auf 13 bzw. 10 Brutpaare. Auffällig ist am Bienener<br />

Altrhein wiederum die Konzentration der Wiesenpieper-Reviere auf den extensiven Flächen im Bereich<br />

nordöstlich des Tillhauses (7 von 8 Revieren). Interessanterweise waren zu Beginn der Kartierungen nur 3<br />

Wiesenpieper-Reviere festzustellen. Erst unmittelbar nach der Schönwetterperiode im Mai stieg die Anzahl<br />

deutlich an. Erklärbar ist dies mit der Bewirtschaftung der Flächen in der Umgebung des NSG. Während der<br />

kurzen trockenen Phase im Mai wurden fast sämtliche intensiv genutzten Flächen, die nicht beweidet wurden<br />

gemäht. In dieser Situation schienen die noch ungemähten Flächen im NSG eine hohe Anziehungskraft auf<br />

solche Brutpaare auszuüben, deren Nester durch die landwirtschaftliche Nutzung zerstört wurden. Bei 5 der 8<br />

Brutpaare kann man somit davon ausgehen, dass es sich um Nachgelege handelte.<br />

Die Anzahl an Schafstelzen sank am Bienener Altrhein auf nur noch ein Brutpaar, das zudem auf einem Acker<br />

nördlich der Kiesgrube brütete. An der Rosau blieb der Bestand stabil bei 2 Paaren, deren Brutreviere sich<br />

zumindest teilweise auf die extensiven Flächen erstreckten.<br />

Anzahl Brutreviere<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

Anzahl der Brutreviere einiger Wiesenvögel am Bienener Altrhein<br />

1994-2000<br />

(Daten 94-96 n. Ökologische Station Rees)<br />

0,0<br />

Wiesenpieper [3] Schafstelze [2] Feldlerche [V] Wachtel [2] Wachtelkönig [1] Großer<br />

Brachvogel [2]<br />

Art [Rote Liste Status]<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Abb. 1: Entwicklung der Brutpaarzahlen einiger ausgewählter Wiesenvögel auf extensivierten Grünlandflächen<br />

am Bienener Altrhein von 1994 bis 2000.<br />

Besonders erfreulich war die erfolgreiche Brut mindestens eines Paares des Großen Brachvogels im Bereich des<br />

Tillhauses. Während des gesamten Kartierungszeitraumes konnten dort bei allen Kartierungsgängen Altvögel<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

1994 1995<br />

1996 1997<br />

1998 1999<br />

2000


7<br />

z.T. rufend, warnend und auf Rabenkrähen hassend festgestellt werden. Am 27.06.00 wurde dann ein Jungvogel<br />

beobachtet. Für ein weiteres Paar bestand Brutverdacht.<br />

Wachtelkönig<br />

In diesem Jahr wurden 2 rufende Wachtelkönige registriert. Das erste rufende Tier konnte ab dem 26.05.00<br />

regelmäßig in einer extensiven, zweischürigen Mähwiese verhört werden. Ab dem 31.05.00 war ein zweites<br />

Männchen in einem breiten Ufersaum nahe der Dornicker Schleuse zu hören. In den folgenden Wochen konnten<br />

beide Tiere nachts regelmäßig rufend an den selben Stellen angetroffen werden. Hinweise auf eine erfolgreiche<br />

Brut ergaben sich in diesem Jahr nicht. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass das Jahr 2000 ein<br />

”Wachtelkönigjahr” war. In den benachbarten Niederlanden wurden außergewöhnliche viele rufende Tiere<br />

festgestellt, allein in Bereich “de Gelderse Poort” rd. 40 Exemplare (BEKHUIS schrftl. Mittlg.). In der<br />

unmittelbaren Umgebung des Bienener Altrheins wurden 2 Tiere auf Grietherort in der Nähe des Querdammes<br />

und je eines im Deichvorland bei Dornick sowie auf den Äckern mittig in Grietherbusch gehört.<br />

Wachtel<br />

Die Wachtel kann für 2000 nur als Gastvogel eingestuft werden. Am 10.05. wurde eine schlagende Wachtel<br />

tagsüber nördlich des Tillhauses verhört. Darüber hinaus wurde lediglich ein offenbar im Flug rufendes Tier in<br />

der Nacht vom 11. auf den 12.05. an der Dornicker Schleuse vernommen.<br />

Trauerseeschwalbe<br />

Erfreulich waren auch im Jahr 2000 wieder die erfolgreichen Bruten der Trauerseeschwalben. 37 Paare haben<br />

auf den bei Bienen (18) und Praest (19) ausgebrachten Flößen gebrütet. Insgesamt konnten mind. 41 flügge<br />

Jungvögel registriert werden. Damit wurde wieder ein Bestand erreicht, wie er zuletzt in den 80er Jahren<br />

beobachtet werden konnte (NATURSCHUTZZENTRUM IM KREIS KLEVE e.V. 2000; s. auch Kapitel 4.4 dieses<br />

Berichtes). Bei den Kartierungsgängen zur Erfassung der Wiesenvögel konnten auch in diesem Jahr vor allem<br />

im Bereich bei Praest häufig nahrungssuchende Trauerseeschwalben über den blütenreichen Mähwiesen und<br />

Säumen beobachtet werden.<br />

Baumfalke<br />

Wiederum brütete in den Pappeln am Tillhaus ein Baumfalkenpaar. Das Nest war von der Grietherbuscher<br />

Straße aus gut zu beobachten. Wie viele Junge dieses Paar hatte, konnte jedoch aus Zeitmangel nicht festgestellt<br />

werden. Ein zweites Paar nistete erfolgreich in der Pappelreihe nahe der Dornicker Schleuse. Hier konnte der<br />

Bruterfolg ermittelt werden, da im September häufiger 2 adulte und 2 juvenile Baumfalken zu sehen waren.<br />

2.1.2.2 Weitere Avifaunistische Beobachtungen<br />

Silberreiher<br />

Bis in den April hinein wurden regelmäßig 1-2 Silberreiher am Bienener Altrhein beobachtet. Ab Oktober<br />

konnten dann bis zu 7 Tiere (RICHTER et al. 2000) festgestellt werden. Aus den grenznahen Bereichen der<br />

Niederlande sind ebenfalls vermehrt Silberreiherbeobachtungen gemeldet worden.<br />

Rohrdommel<br />

Am 24.9.00 am Bienener Altrhein (GIEßING) und am 23.11.00 am Westarm Millinger Meer (BRÜHNE).<br />

Seidenreiher<br />

Am 24.9.00 am Bienener Altrhein (GIEßING).<br />

Eisvogel<br />

Mehrfach im Herbst und Winter an der Dornicker Schleuse gesichtet und u.a. bei der Jagd im Umfluter<br />

beobachtet (u.a. WIßEN).<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


8<br />

Schnatterente<br />

Ein Paar mit Jungvogel auf der wassergefüllten Senke am Tillhaus (BRÜHNE).<br />

Rohrweihe<br />

Mehrere Beobachtungen auch mehrerer Tiere am Bienener Altrhein und der Rosau (RICHTER, DISTELRATH,<br />

BRÜHNE u.a.).<br />

Zwergtaucher<br />

An der Rosau (BRÜHNE, SUDMANN).<br />

Am 30.9.00 am Bienener Altrhein bei Bienen (ERNST).<br />

Alpenstrandläufer<br />

Am 30.9.00 am Bienener Altrhein bei Bienen (ERNST).<br />

2.1.2.3 Makrozoobenthosuntersuchung<br />

Die Untersuchungen zum Makrozoobenthos in den Hauptgewässern des NSG wurden im Jahr 2000 beendet<br />

(SEREDSZUS 2000). Zwischen Juli 1999 und April 2000 erfolgten an drei Terminen Bestandsaufnahmen der<br />

aquatischen Wirbellosen im NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer. Es konnten insgesamt 75<br />

Taxa festgestellt werden. Die Gastropoden erwiesen sich mit 20 Arten als die vielfältigste Gruppe.<br />

Das den Uferbereich des Bienener Altrheins besiedelnde Artenspektrum unterscheidet sich nicht wesentlich von<br />

dem in früheren Untersuchungen festgehaltenen Gesamtbild. Dominant sind v.a. einige sich von pflanzlicher<br />

Substanz ernährende Arten wie Gammarus pulex, Asellus aquaticus, Cloeon dipterum und Anisus vortex. Für<br />

die Gastropoden lässt sich bezogen auf den Altrhein eine nahezu konstante Zusammensetzung der Arten über<br />

die letzten 10 Jahre nachweisen.<br />

Ein anderes Bild zeigte sich bei der den Gewässergrund des Altrheins besiedelnden Fauna. Während sich die<br />

Verhältnisse bei Köster in den letzten Jahren offensichtlich kaum geändert haben, hat sich die Struktur des<br />

Gewässergrunds an der „Fleuria-Stelle“ grundlegend gewandelt. Im trockenen Sommer 1996, in dem an dieser<br />

Stelle große Bereiche des Gewässergrundes trocken fielen, hatte sich eine rel. dichte Vegetationsdecke<br />

entwickelt, die den ehemals schlammigen Untergrund gut durchwurzelt hatte. Als Folge davon ist die typische<br />

Benthosfauna weitgehend durch Arten ersetzt worden, die normalerweise den Gewässerrand und den<br />

Röhrichtgürtel bevorzugen. Die vollständige Artenliste ist als Tabelle A1 in Anhang I dem vorliegenden Bericht<br />

beigefügt.<br />

2.1.2.4 Carabiden<br />

Die Untersuchung der Carabidenfauna wurde 2000 abgeschlossen. Die schriftlichen Ergebnisse werden jedoch<br />

erst Anfang März vorliegen. Aufgrund der während des Untersuchungszeitraums hohen Wasserstände im<br />

Altrhein und den daher nur schmalen Uferbereichen sollten die Untersuchungen im folgenden Jahr möglichst<br />

noch ergänzt werden.<br />

2.1.2.5 Nachtfalter<br />

Mit Hilfe von Lichtfallen wurden in der Zeit von Juni 1999 bis Juni 2000 an 5 verschiedenen Biotopstrukturen<br />

im NSG (extensive Wiese, intensive Weide, Röhricht, Auwald und Hecke) Untersuchungen zum Vorkommen<br />

und zum Arteninventar der Nachtfalterfauna vorgenommen. Das <strong>Naturschutzzentrum</strong> führte dabei die Fänge<br />

und das Vorsortieren durch. Die Bestimmungen erfolgten im Rahmen eines Gutachtens im Auftrag des NZ-<br />

<strong>Kleve</strong> durch Herrn Dr. Wipking (Univ. Köln) und Herrn Kuhna (WIPKING & KUHNA 2000). Die Gesamtzahl der<br />

festgestellten Arten und Individuen sind für das im subatlantischen Klimabereich gelegene Gebiet, das zudem<br />

einer teilweise intensiven landwirtschaftlichen Nutzung unterliegt (Milchviehwirtschaft, Maisanbau),<br />

charakteristisch. Es dominieren Arten mit (west-)europäischer Verbreitung sowie nordwesteuropäischer<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


9<br />

Herkunft, die Bewohner der Weichholzaue sein können. Diese Arten wurden vornehmlich an den Standorten<br />

"Auwald" und "Röhricht" erfasst. Am Standort "Hecke" wurden zudem Arten nachgewiesen, die im Wald an<br />

Laubhölzern leben. Die "Intensivweide" war durch Schmetterlingsarten hauptsächlich aus der Familie der<br />

Eulenschmetterlinge geprägt, deren Larven als nachaktive Wurzelfresser an Gräsern gefürchtete Landwirtschaftsschädlinge<br />

sein können. Eine seit drei Jahren nur extensiv genutzte "Extensivweide" bot im Vergleich<br />

bereits mehr Arten Lebensraum als die Intensivweide, z.B. dem als entomofaunistische Kostbarkeit geltenden<br />

Eulenschmetterling Herminia cribrumalis. Wärmeliebende Arten der offenen Landschaft, die atlantomediterraner<br />

oder pontomediterraner Herkunft sind, fehlten fast völlig, weil ihnen im Untersuchungsgebiet<br />

entsprechende Habitatressourcen (sandige Dünen, Kiesbänke, Blänken entlang der Gewässer) fehlen (mögliches<br />

Ersatzhabitat: Kiesgruben). Ferner fehlten bei der Untersuchung die typischen Arten der Hartholzaue, weil<br />

dieser Lebensraumtyp in den verbliebenen Auenbereichen des Unteren Niederrheins nicht vertreten ist.<br />

Insgesamt wurden 104 Arten aus 10 Familien in 972 Individuen nachgewiesen, davon 7 Arten in 19 Individuen<br />

der Roten Liste für Nordrhein-Westfalen (6,7%). Der Anteil der Noctuidae (Eulenschmetterlinge) an der<br />

Gesamtartenzahl beträgt 63%, der Geometridae (Spannerschmetterlinge) 21% und der Arctiidae (Bärenspinner)<br />

4%, der aller anderen Familien weniger als 4%. Unter den Individuen dominieren die Arten der<br />

Eulenschmetterlinge mit 79%, es folgen die Spannerschmetterlinge mit 12% und die Bärenspinner mit 5%. 398<br />

Exemplare entfallen auf die vier Eulenschmetterlingsarten Rhyacia plecta, R. c-nigrum, R. rubi und Triphaena<br />

pronuba. 36 Arten wurden nur in einem Exemplar gefunden sowie weitere 21 Arten, meist in mehreren Exemplaren,<br />

auch nur an einem Standort.<br />

Die höchste Arten- und Individuenzahl wurde am Standort "Hecke" registriert: 73 Arten und 475 Individuen<br />

(73/475), im "Auwald" 46/236, im "Röhricht" 25/114, in der "Extensivweide" 25/98 und der "Intensivweide"<br />

17/45. Insgesamt wurden 40 Arten dynamischer Auenbereiche und Flussniederungen gefunden (Tab. 2):<br />

Tab. 2: Am Bienener Altrhein festgestellte Nachtfalter-Arten, die typische Bewohner von Auen und Flussniederungen sind<br />

(Artnamen und -nummern nach Koch 1984 und Angaben zum Rote-Liste-Status [NRW, Niederrheinische Bucht])<br />

Acronycta megacephala 3016 Diaphora mendica 2061 Monima gothica 3148 Polia dissimilis 3114<br />

Amathes circellaris 3246 Elaphria morpheus 3317 Monima incerta 3154 Pterostoma palpinum 2164<br />

Amathes lota 3244 Epione repandaria 4317 Monima stabilis 3152 Selenia bilunaria 4304<br />

Amathes lychnidis 3242 Eupithecia tenuiata 4208 Oligia fasciuncula 3288 Semiothisa notata 4323<br />

Amorpha populi 2127 Gortyna leucostigma 3328 ; 2,2 Palimpsestis ocularis 2176 Sidemia fissipuncta 3297<br />

Archanara sparganii 3361; 3,3 Hemistola chrysoprasaria 4016 ; 2,2 Parastichtis obscura 3278 Sideridis impura 3169<br />

Atethmia xerampelina 3252; 2,3 Herminia cribrumalis 3443 ; 1,1 Pergesa elpenor 2136 Smerinthus ocellatus 2126<br />

Cabera exanthemata 4292 Hoplodrina ambigua 3314 ; 3,* Phalera bucephala 2166 Sterrha dimidiata 4056<br />

Calothysanis amata 4021 Hydroecia micacea 3334 Pheosia tremula 2150 Trachea atriplicis 3301; 3,*<br />

Calymnia pyralina 3343 Lomaspilis marginata 4283 Phragmitiphila typhae 3348 Triphaena interjecta 3098<br />

Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für das Gebiet, z.B. in Form von Mahdplänen und Bewirtschaftungsvorgaben,<br />

dürften im Hinblick auf die nachgewiesenen Nachtfalter vor allem in der Fortführung der<br />

Extensivierungsmaßnahmen auf den Wiesen und Weiden sowie auf den Böschungen entlang der Deiche liegen,<br />

die eines begleitenden Monitorings (Fortführung der Bestandsaufnahmen) bedürfen. Auf der Probefläche<br />

"Extensivweide" haben sich seit dem Beginn der Extensivierungsmaßnahmen einige bemerkenswerte Arten<br />

eingestellt. Die Artenspektren von "Auwald", "Röhricht" und "Hecke" zeigen, dass das Gebiet des Bienener<br />

Altrheins nicht homogen ist. Jeder Teillebensraum beherbergt Arten, die nur dort vorkommen. Allen gemeinsam<br />

ist aber, dass es sich bei knapp der Hälfte der Arten trotz der in der Vergangenheit stattgefundenen Belastungen<br />

immer noch um typische Arten der Auenbereiche und Flussniederungen handelt, die ganz besonders an die<br />

Dynamik eines solchen von Hochwasserereignissen geprägten Lebensraums angepasst sind. In diesem<br />

Zusammenhang müssen Vorschläge, die dem Gebiet diese episodischen, aber doch häufigeren Ereignisse<br />

nehmen (Erhöhung bzw. Nivellierung der Deichkronen) zurückgewiesen werden. Sollten sie realisiert werden,<br />

dürften viele dieser naturschutzfachlich hoch zu bewertenden Arten in einer sonst stark belasteten Umgebung<br />

keine Überlebenschance haben. Vielmehr sollte in das Gebiet noch mehr Dynamik eingebracht werden, um auch<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


10<br />

Arten, die z.B. als Pionierbesiedler auf (sandigen) Flussbänken leben können, eine Chance zu geben. Da viele<br />

Arten der Hartholzaue z.Zt. fehlen, weil ihnen der Lebensraum nicht geboten wird, könnten auch hier Pflege-<br />

und Entwicklungsmaßnahmen, die eine solche Hartholzaue wiederentstehen lassen, Abhilfe schaffen.<br />

Insbesondere die zahlreichen in den Roten Listen genannten Arten der Zahnspinnerschmetterlinge<br />

(Notodontidae) dürften von einer solchen Maßnahme profitieren.<br />

2.1.2.6 Tagfalter<br />

Untersuchungen zur Tagfalterfauna konnten im Jahr 2000 nicht durchgeführt werden. Wegen des unerwartet<br />

hohen Zeitaufwands für die Betreuung der Dornicker Schleuse und des durch die geplante Erhöhung des<br />

Sommerdeiches Grietherbusch entstandenen Arbeitsaufwandes konnte die Erhebung nicht erfolgen.<br />

2.1.2.7 Spinnenfauna<br />

Für die geplanten Untersuchungen zur Spinnenfauna gelten die zuvor für die Tagfalter erläuterten Umstände.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


11<br />

2.1.2.8 Aufarbeitung und Auswertung klimatischer und hydrologischer Daten.<br />

Das NSG ”Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer” liegt im subatlantischen Klimabereich des<br />

Niederrheinischen Tieflandes. Vorherrschend sind milde Winter, mäßig warme Sommer, mittlere jährliche<br />

Temperaturen von 9,5°C und Niederschläge von 700 – 750 mm.<br />

Die Niederschlagssumme lag im Jahr 2000 bei 854 mm. Dies ist deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt<br />

und ca. 100 mm mehr als im Jahr 1999. Bei Betrachtung der Verteilung der Regenmenge über die Monate fallen<br />

besonders die regenreichen Monate Februar und Mai auf, in denen allein 23% der gesamten Nieder-schläge<br />

fielen (s. Abb. 2). Deutlich zu trocken im Vergleich zum langjährigen Mittel war dagegen der August. Die<br />

Temperaturen waren insgesamt im Vergleich zum langjährigen Mittel zu warm. So wich vor allem der Februar<br />

mit 5,4°C vom Mittel (2,5°C) ab. Auffällig ist jedoch der kühle Juli, der mit nur 15,4°C um 1,8°C unterhalb des<br />

langjährigen Mittels lag.<br />

(mm)<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Niederschlagsmengen und Temperaturen 2000<br />

im Vergleich zum langjährigen Mittel<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Monat<br />

Niederschlag (mm) Langj. Mittel (mm) T max. (°C) T mittl. (°C) T min. (°C) Langj. Mittel (°C)<br />

Abb. 2: Niederschläge und minimale, mittlere und maximale Lufttemperaturen 2000 im Vergleich zum<br />

langjährigen Mittel (Zeitraum für langj. Mittel (°C): 1951-1980; nach Daten der LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />

RHEINLAND, Kreisstelle <strong>Kleve</strong>, Haus Riswick 15 m ü. NN).<br />

2.1.2.9 Gewässeruntersuchungen<br />

Alle größeren Gewässer im Naturschutzgebiet wurden regelmäßig kontrolliert. Dabei erfolgten in ca.<br />

wöchentlichen Abständen die Ablesung der Pegelstände sowie annähernd monatliche Probenahmen zur<br />

Gewässergütebestimmung in Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt (LUA). Da die Feuchtgebiete in der<br />

Aue naturgemäß stark vom Grundwasserstand abhängig sind, erfolgte auch eine monatliche Messung der<br />

Grundwasserstände im Raum Emmerich-Rees. In Karte 5 im Anhang II ist die räumliche Lage der Mess- und<br />

Probestellen für die Gewässeruntersuchungen dargestellt.<br />

2.1.2.9.1 Pegelstände der Oberflächengewässer<br />

Die Pegelstände der größeren Oberflächengewässer innerhalb des NSG ”Bienener Altrhein, Millinger Meer und<br />

Hurler Meer” sind in Abbildung 3 im Vergleich zum Rheinpegel bei Emmerich (nach Daten des WASSER- UND<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

(°C)


12<br />

SCHIFFFAHRTAMTES DUISBURG Außenstelle Emmerich) dargestellt. Die darauf folgenden Abbildungen 4-6<br />

zeigen die einzelnen Pegelstände der Jahre 1994-2000 im Vergleich.<br />

Pegelstände (m ü. NN)<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

7.4.<br />

Umfluter<br />

geöffnet<br />

11.4. Umfluter<br />

geschlossen<br />

8<br />

01. Jan 31. Jan 01. Mrz 31. Mrz 30. Apr 30. Mai 29. Jun 29. Jul 28. Aug 27. Sep 27. Okt 26. Nov 26. Dez<br />

Bienener Altrhein Dornicker Schleuse Rosau MMA (Androp)<br />

MM (Millingen-Brücke) Rhein (Emmerich) Schwelle Sommerdeich obere Stauhöhe DS<br />

untere Stauhöhe DS Schwelle GAR/Rhein<br />

Abb. 3: Gesamtübersicht der Wasserstände 2000.<br />

24.8. Umfluter<br />

geöffnet für<br />

arbeiten an DS<br />

Durch die starken Regenfälle im Februar kam es Ende Februar und Anfang März zu einem mittleren<br />

Hochwasser im Rhein. Infolge dessen stieg auch der Wasserstand im Bienener Altrhein und der Rosau an. Auch<br />

im Millinger Meer kam es zu einem leichten Anstieg. Insgesamt lagen die Wasserstände nicht so hoch wie in<br />

dem nassen Jahr 1999. Aufgrund des erhöhten Staues an der Dornicker Schleuse hatte der Bienener Altrhein bis<br />

Anfang April einen Wasserstand wie sonst nur in einem extremen Hochwasserjahr (Abb. 4).<br />

(cm ü. NN)<br />

15<br />

14,5<br />

14<br />

13,5<br />

13<br />

12,5<br />

12<br />

11,5<br />

Wasserstände des Bienener Altrhein<br />

1994-2000<br />

Hochwasser Hochwasser<br />

Hochwasser<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

obere Stauhöhe DS bis 1998<br />

Sohlenhöhe DS<br />

obere Stauhöhe DS seit 1998<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

15.11. Umfluter<br />

geschlossen<br />

01. Jan 31. Jan 02. Mrz 01. Apr 01. Mai 31. Mai 30. Jun 30. Jul 29. Aug 28. Sep 28. Okt 27. Nov 27. Dez<br />

Abb. 4: Vergleich der Wasserstände im Bienener Altrhein 1994-2000.


13<br />

Wie mit der Landwirtschaft vereinbart, wurde der Wasserstand im April auf das vor dem Umbau der Dornicker<br />

Schleuse normale Niveau gebracht. Der Wasserstand blieb dann im Laufe des Sommers durch die anhaltend<br />

feuchte Witterung relativ konstant um 12,70 m ü. NN. Erst Ende August erfolgte dann eine weitere Absenkung<br />

des Wasserspiegels, da an der Schleuse noch einige Arbeiten notwendig waren. Dabei ist festzustellen, dass der<br />

Wasserstand an der Dornicker Schleuse wesentlich stärker sank, als im Bienener Altrhein. Dies weist auf eine<br />

immer noch vorhandene Auflandung am Anfang des Abflussgrabens hin, die bei einer Höhe von ca. 12,30 m ü.<br />

NN liegt.<br />

Die Wasserstände der ”Rosau” (Abb. 5) korrespondierten im Jahr 2000 bis Anfang Juli mit denen des Bienener<br />

Altrheins. Bei einer Höhe von ca. 12,60 m ü. NN trennten sich die beiden Wasserkörper und der Wasserstand in<br />

der Rosau sank deutlicher ab. Wegen der häufigeren Niederschläge im Laufe des Sommers und des nicht sehr<br />

tief sinkenden Rheinwasserstands fielen die Grundwasserstände jedoch nicht so stark ab (Abb. 4 und 5). Die<br />

Amplitude lag bei 1,5 m.<br />

(m ü. NN)<br />

15<br />

14,5<br />

14<br />

13,5<br />

13<br />

12,5<br />

12<br />

11,5<br />

11<br />

Wasserstände der "Rosau"<br />

1994-2000<br />

Hochwasser Hochwasser<br />

Hochwasser<br />

1994 1995<br />

1996 1997<br />

1998 1999<br />

2000<br />

01. Jan 31. Jan 02. Mrz 01. Apr 01. Mai 31. Mai 30. Jun 30. Jul 29. Aug 28. Sep 28. Okt 27. Nov 27. Dez<br />

Abb. 5: Vergleich der Wasserstände in der ”Rosau” 1994-2000.<br />

Im Vergleich der Jahre 1994-2000 wies das Millinger Meer im Frühjahr einen „normal-niedrigen“ Wasserstand<br />

auf (Abb. 6). Er stieg bis Anfang März an und blieb dann relativ konstant bei 14 m ü. NN. Das leichte Absinken<br />

im Juli hängt zusammen mit der Böschungsmahd der Hetter-Landwehr. Um das Mahdgut aus der Landwehr<br />

auszuschwemmen wurde Wasser aus dem Millinger Meer durch die Hetter-Landwehr zum Schöpfwerk<br />

Löwenberg in Emmerich abgelassen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


(m ü. NN)<br />

15<br />

14,5<br />

14<br />

13,5<br />

13<br />

12,5<br />

12<br />

11,5<br />

11<br />

Pegel defekt<br />

1994 1995<br />

1996 1997<br />

1998 1999<br />

2000<br />

14<br />

Wasserstände des Millinger Meeres<br />

1994-2000<br />

01. Jan 31. Jan 02. Mrz 01. Apr 01. Mai 31. Mai 30. Jun 30. Jul 29. Aug 28. Sep 28. Okt 27. Nov 27. Dez<br />

Abb. 6: Vergleich der Wasserstände im Millinger Meer 1994-2000.<br />

2.1.2.9.2 Pegelstände des Grundwassers<br />

Die Grundwasserstände im Untersuchungsgebiet waren aufgrund der häufigen Niederschläge das ganze Jahr<br />

über verhältnismäßig hoch (Abb. 7).<br />

Höhe in m über NN<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

Januar 96<br />

März 96<br />

Rheinpegel Bei Grietherort Bienener Altrhein<br />

Millinger Meer Grietherort<br />

Otten Schuppen<br />

Empel<br />

Bienen<br />

April 96<br />

Juni 96<br />

August 96<br />

Oktober 96<br />

Dezember 96<br />

Februar 97<br />

April 97<br />

Juni 97<br />

August 97<br />

Oktober 97<br />

Dezember 97<br />

Februar 98<br />

April 98<br />

Abb. 7: Grundwasserstände an ausgewählten Messstellen eines Querschnitts durch die Aue im Vergleich zum<br />

Wasserstand des Rheins bei Grietherort (Emmerich + 56 cm), des Bienener Altrheins und des Millinger Meeres<br />

(1996-2000)<br />

Juni 98<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

August 98<br />

Oktober 98<br />

Dezember 98<br />

Februar 99<br />

April 99<br />

Juni 99<br />

August 99<br />

Oktober 99<br />

Dezember 99<br />

Februar 00<br />

April 00<br />

Juni 00<br />

August 00<br />

Oktober 00<br />

Dezember 00


15<br />

Vor allem im Jahr 2000 wurde deutlich, dass die Grundwasserstände in der Ortschaft Bienen meist höher liegen<br />

als der Wasserstand des Bienener Altrheins und dass sich dieses Verhältnis nur in trockenen Sommern umkehrt.<br />

Grundsätzlich ist zu erkennen, dass der Einfluss des Rheinpegels auf die Grundwasserstände mit zunehmender<br />

Entfernung abnimmt.<br />

2.1.2.9.3 Wasseranalysen<br />

Die Probenahme wurde seit Mitte 1998 dahingehend abgeändert, dass an allen früher per Boot erreichten Stellen<br />

nun die Proben vom Ufer aus mit Hilfe einer langen Stange, die über den Wasserpflanzengürtel hinaus bis in<br />

den Freiwasserbereich reicht, entnommen werden.<br />

Das 1995 zusammen mit dem LUA NRW begonnene und 1997 leicht modifizierte Untersuchungsprogramm<br />

wurde auch im Jahr 2000 weiter fortgesetzt. Im Laufe des Jahres erfolgten an 8 Terminen (im Sommer<br />

monatlich, im Winter alle 2 Monate) Probenahmen und örtliche Messungen (Temperatur, Sichttiefe,<br />

Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und pH-Wert) durch die Mitarbeiter des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s an 10 Probestellen<br />

(Karte 5 im Anhang II). Die anschließenden Laboruntersuchungen erfolgten in Düsseldorf durch das LUA<br />

NRW. Folgende Parameter wurden gemessen:<br />

Temperatur (°C)<br />

Sichttiefe (n. Secchi)<br />

Sauerstoffgehalt (mg/l und %)<br />

Leitfähigkeit (mS/m)<br />

pH<br />

Nitrat-N(mg/l)<br />

Nitrit-N (mg/l)<br />

Ammonium-N (mg/l)<br />

Gesamt-N (mg/l)<br />

Gesamt-PO4-P (mg/l)<br />

Sulfat (mg/l)<br />

Chlorid (mg/l)<br />

Hydrogenkarbonat (mg/l)<br />

TOC (mg/l)<br />

DOC (mg/l)<br />

Calcium (mg/l)<br />

Magnesium (mg/l)<br />

Kieselsäure, gelöst (mg/l)<br />

Chlorophyll a (µg/l)<br />

Phaeopigmente (µg/l)<br />

Eine Analyse der bisherigen Daten erfolgte im Rahmen einer Veröffentlichung mit dem Landesumweltamt<br />

(LUA) NRW (BRÜHNE et al. 2000) im Gewässergütebericht 2000. Die Ergebnisse seien im folgenden<br />

auszugsweise wiedergegeben:<br />

An allen untersuchten Altgewässern unterliegen verschiedene Messgrößen z.T. erheblichen jahreszeitlichen<br />

Schwankungen (s. Tabellen A2-A12 der Rohdaten im Anhang I). Diese dürften zum einen auf den Einfluss von<br />

Hochwässern und Zuflüssen sowie Stoffeinträgen aus dem landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet, zum<br />

anderen auf enge Wechselwirkungen des Wasserkörpers mit dem schlammigen Sediment zurückzuführen sein.<br />

Alle Gewässer zeichnen sich durch hohe Phosphorgehalte aus, deren Maxima stets > 200 µg/l betragen. Der<br />

hohe Nährstoffgehalt begünstigt eine starke Primärproduktion, die sich sowohl durch dichten Bewuchs von See-<br />

und Teichrosen im Bienener Altrhein als auch durch starke Phytoplanktonentwicklung äußert. Aufgrund der<br />

photosynthetischen Aktivität der Pflanzen treten Sauerstoffübersättigungen bis weit über 100 % auf, infolge von<br />

Zehrungsvorgängen geht der Sauerstoffgehalt zeitweilig bis auf 6 - 7 mg/l zurück und übertrifft dann nur knapp<br />

die für Fische kritische Konzentration. Die pH-Maxima der gut gepufferten Gewässer liegen alle im schwach<br />

alkalischen Bereich.<br />

Die Phosphorkonzentration im Millinger Meer ist inzwischen leicht rückläufig (Abbildung 8), jedoch bleibt<br />

abzuwarten, ob und wann sich die getroffenen Maßnahmen in einem niedrigeren Trophiegrad des derzeit<br />

polytrophen Gewässers niederschlagen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

16<br />

Millinger Meer<br />

1995 1996 1997 1998 1999<br />

Vom Altrhein Bienen liegen regelmäßige limnologische Messungen seit 1985 vor. Insgesamt zeichnet sich<br />

keine deutliche Tendenz bei der Entwicklung der Phosphor- und Chlorophyll-Konzentrationen ab. Beide<br />

Kenngrößen unterliegen von Jahr zu Jahr erheblichen Schwankungen (Abbildung 9). Auch dieses Gewässer<br />

muss nach wie vor als polytroph eingestuft werden. Die dem Nährstoffrückhalt dienenden Maßnahmen erzielten<br />

bisher noch keine deutlichen Resultate, wenn auch Sichttiefe und Chlorophyll a 1999 die bisher günstigsten<br />

Werte erreicht haben.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

TP-S (µg/l)<br />

Chloro (µg/l)<br />

Linear (TP-S (µg/l))<br />

Abb. 8: Sommermittelwerte der Gesamt-Phosphat-P (TP-S) mit Trendlinie und Chlorophyll a<br />

Konzentrationen im Millinger Meer.<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

TP-S (µg/l)<br />

Chloro (µg/l)<br />

Bienener Altrhein<br />

1985 1986 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Abb. 9: Sommermittelwerte der Gesamt-Phosphat-P und Chlorophyll a Konzentrationen im Bienener<br />

Altrhein.


17<br />

Am Altarm Rosau zeigt sich tendenziell eine Abnahme der Trophie, obwohl hier außer geringfügigen<br />

Flächenextensivierungen und Auszäunen der Uferbereiche im Einzugsgebiet keine Maßnahmen zum Nährstoffrückhalt<br />

getroffen worden sind. Das ehemals eutrophe bis polytrophe Gewässer konnte zwar 1999 als eutroph<br />

eingestuft werden, im Jahr 2000 war aber nur eine Einstufung als polytroph möglich.<br />

Der Grietherorter Altrhein ist auch heute noch weitgehend an den Hauptstrom angebunden und daher vom<br />

Rhein deutlich beeinflusst. Das in den vergangenen Jahren stets hypertrophe Gewässer konnte 1999 und auch<br />

2000 gerade noch als polytroph klassifiziert werden, wahrscheinlich eine Folge der lange Zeit hohen Wasserstände<br />

und des verstärkten Grundwasserzuflusses.<br />

2.1.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Jahr 2000 wurden allein 45 % (24 Stück) aller Exkursionen des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im und am NSG<br />

„Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer“ durchgeführt. Daran nahmen insgesamt 487 Exkursionsteilnehmer<br />

(=49 % aller Teilnehmer, vgl. Kap. 3) teil.<br />

Zu Themen, die im Zusammenhang mit dem NSG stehen, erschienen 2000 insgesamt 18 Artikel in der lokalen<br />

und regionalen Tagespresse. Das NSG und seine Umgebung bildet somit aufgrund seiner Nähe zum<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> einen Schwerpunkt im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Dies geschieht immer vor dem<br />

Hintergrund, die Menschen über den Sinn und den Nutzen des Naturschutzes zu informieren und zu<br />

sensibilisieren.<br />

2.2 NSG Grietherorter Altrhein, Reeserward und Mahnenburg<br />

2.2.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Im Rahmen der Gebietsbetreuung wurden auch die 1998 gepflanzten Kopfweiden kontrolliert. Die in Hofnähe<br />

stehende Gruppe ist dank kontinuierlicher Betreuung des Eigentümers in tadellosem Zustand, während etwa die<br />

Hälfte der Bäume an einer abgelegenen, gebüschbestandenen Flutmulde von Rindern beschädigt worden ist, als<br />

der Weidezaun zeitweilig defekt war. Das Pflegen einer mächtigen Kopfweide auf forstfiskalischer Fläche ist<br />

für den Winter 2000 / 2001 vorgesehen.<br />

2.2.2 Monitoring<br />

2.2.2.1 Vegetationskundliche Dauerbeobachtungsflächen<br />

Sechs Dauerbeobachtungsflächen auf extensivierten Grünlandparzellen wurden im Mai zum zweiten bzw.<br />

dritten Mal vegetationskundlich aufgenommen. Auf allen Probeflächen zeichnet sich eine leichte Zunahme der<br />

Artenzahl ab, ohne dass bislang gravierende Bestandsumschichtungen erkennbar wären. Auf einer Koppel mit<br />

reiner Weidenutzung hat allerdings eine starke Ausbreitung der Ackerkratzdistel stattgefunden. Diese<br />

unerwünschte Entwicklung ist nach Extensivierungen auf Auenböden vielfach zu beobachten. Sie klingt aber in<br />

der Regel nach wenigen Jahren ab und ist mit einer an den Standort angepassten Narbenpflege auch ohne<br />

Herbizideinsatz im Griff zu halten.<br />

Die betreffende Fläche auf Grietherort konnte in diesem Jahr erst im Juli ausgemäht werden, weil vorher<br />

regelmäßig ein Wachtelkönig dort zu hören war. Für eine effiziente Distelbekämpfung ist ein Reinigungsschnitt<br />

im Juli jedoch etwas spät. Die Verunkrautung der Fläche wird vermutlich problematisch bleiben, weil sich dort<br />

diverse Brutvögel konzentrieren, die immer wieder Zugeständnisse hinsichtlich eines optimalen Schnitttermins<br />

erforderlich machen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


18<br />

Die Vegetationskartierung der äußersten Nordspitze von Grietherort, die nicht unter Naturschutz steht, konnte<br />

im Frühsommer nicht durchgeführt und muss nachgeholtwerden. Ein späterer Kartierungstermin ist nicht<br />

zweckmäßig.<br />

2.2.2.2 Brutvogelkartierung NSG Grietherort (exkl. Grietherorter Altrhein)<br />

Im Untersuchungsgebiet wurden bei der als Werkvertrag vergebenen Kartierung insgesamt 63 Brutvogelarten<br />

festgestellt. Bemerkenswert ist das Brutvorkommen des vom Aussterben bedrohten Wachtelkönigs, das nach<br />

SUDMANN (1998) die zweitgrößte Population in NRW ist. Diese Art ist im Anhang I (Richtlinie<br />

79/409/EWG) der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt, für die besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind.<br />

Als weitere in NRW vom Aussterben bedrohte Art brütet der Rotschenkel im Untersuchungsgebiet, allerdings<br />

lediglich mit einem Brutpaar. Als stark gefährdete Arten kommen hier Zwergtaucher, Uferschnepfe, Braunkehlchen<br />

(RL-NR: vom Aussterben bedroht), Pirol und Grauammer als Brutvögel vor. Als in ihrem Bestand in<br />

NRW gefährdet gelten die Arten Flussregenpfeifer, Steinkauz, Wiesenpieper, Schafstelze, Nachtigall, Gartenrotschwanz<br />

(RL-NR: stark gefährdet), Feldschwirl und Teichrohrsänger. In der Roten Liste für den Niederrhein<br />

sind zusätzlich noch die Schnatterente und die Dorngrasmücke als gefährdet eingestuft. Weitere 9 Arten werden<br />

in NRW als „zurückgehend“ eingeordnet und sind in der Vorwarnliste aufgeführt. Am Niederrhein zählt auch<br />

der Kernbeißer zu den Arten der Vorwarnliste.<br />

Für die Arten Schnatterente, Flussregenpfeifer, Uferschnepfe, Rotschenkel, Steinkauz und Teichrohrsänger hat<br />

das EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ bundesweite Bedeutung, da das Vorkommen zu den fünf<br />

bedeutendsten in Nordrhein-Westfalen zählt (SUDMANN 1998).<br />

2.2.2.2.1 Ergebnisse der Wasser- und Wiesenvogelerfassung<br />

Aufgrund der Größe und Struktur des nördlichen Teilgebietes wurden größere Revierzahlen erwartet, als<br />

tatsächlich kartiert wurden. Als Bodenbrüter fanden hier mit jeweils 3 Brutpaaren Feldlerche, Wiesenpieper und<br />

Schafstelze sowie ein Paar Bachstelze einen Lebensraum (Karte 6 in Anhang II). In der Nähe der Pappelallee,<br />

die das Gebiet durchquert, sowie in der Nähe von hofnahen Gehölzstrukturen brüteten Zilpzalp (4 von 32 BP),<br />

Mönchsgrasmücke (4 von 30 BP) Dorngrasmücke (8 von 35 BP), Klappergrasmücke (1 von 2 BP) und<br />

Sumpfrohrsänger (1 von 44 BP). Zudem fand ein Steinkauzpaar hier in einem Schuppen nahe der Pappelallee<br />

einen geeigneten Brutplatz.<br />

In Tabelle 3 ist der Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel des Untersuchungsgebietes und ihre Gefährdung<br />

nach den Roten Listen für Nordrhein-Westfalen und für den Niederrhein aufgeführt.<br />

Insgesamt konnten in diesem Jahr 25 Arten aus der Gemeinschaft der Wasser- und Wiesenvögel nachgewiesen<br />

werden (Tab. 3). Bemerkenswert ist das Vorkommen der in Nordrhein-Westfalen bzw. am Niederrhein vom<br />

Aussterben bedrohte Arten Wachtelkönig (2 BP), Rotschenkel (1 BP), Braunkehlchen (1 BP) und Grauammer<br />

(4 BP) (s. Karten 6 und 7 in Anhang II).<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. 3: Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel im NSG Grietherort im Jahr 2000 (ohne Grietherorter<br />

Altrhein) mit Angaben zum Schutzstatus und zur Bestandsgröße<br />

GORT: NSG Grietherort<br />

RL-NW: Rote-Liste Kategorie für NRW (nach GRO und WOG 1997)<br />

RL-NR: Rote-Liste Kategorie für den Niederrhein (nach GRO und WOG 1997)<br />

Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname GORT RL-NW RL-NR<br />

Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis 3 2 2<br />

Haubentaucher Podiceps cristatus 9 +N +<br />

Graugans Anser anser 1 + +<br />

Brandgans Tadorna tadorna 4 R R<br />

Nilgans Alopochen aegyptiacus 3 + +<br />

Schnatterente Anas strepera 3 R 3<br />

Stockente Anas platyrhynchos 16 + +<br />

Reiherente Aythya fuligula 1 + +<br />

Wachtelkönig (Anh. I) Crex crex 2 1 1<br />

Teichhuhn Gallinula chloropus 10 V V<br />

Blässralle Fulica atra 27 + +<br />

Austernfischer Haematopus ostralegus 6 R R<br />

Flussregenpfeifer Charadrius dubius 5 3 3<br />

Uferschnepfe Limosa limosa 1 2N 2N<br />

Rotschenkel Tringa totanus 1 1N 1N<br />

Feldlerche Alauda arvensis 17 V V<br />

Wiesenpieper Anthus pratensis 10 3 3<br />

Schafstelze Motacilla flava 17 3 3<br />

Braunkehlchen Saxicola rubetra 1 2N 1<br />

Feldschwirl Locustella naevia 1 3 2<br />

Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris 44 + +<br />

Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus 13 3 3<br />

Dorngrasmücke Sylvia communis 35 V 3<br />

Rohrammer Emberiza schoeniclus 10 V V<br />

Grauammer Miliaria calandra 4 2 1<br />

Summe Arten 25 15 16<br />

Summe Brutpaare 270<br />

Gefährdungskategorien der Roten Listen: R = Arealbedingt selten<br />

1 = vom Aussterben bedroht V = zurückgehend, Art der „Vorwarnliste“<br />

2 = Stark gefährdet N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig<br />

3 = Gefährdet + = nicht gefährdet<br />

Anhang I: Der Wachtelkönig ist im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG)<br />

aufgeführt.<br />

hellgrau unterlegt: Das RAMSAR-Kriterium (Anteil der im EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“<br />

regelmäßig in größerer Anzahl (1%) vorkommenden feuchtgebietsgebundenen Vogelarten an der jeweiligen<br />

Flyway-Population) wird von der Stockente regelmäßig und der Blässralle unregelmäßig erreicht<br />

(SUDMANN 1998).<br />

Dunkelgraue Markierung: Für diese Arten hat das EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“<br />

bundesweite Bedeutung, das Vorkommen zählt zudem zu den fünf bedeutendsten in Nordrhein-Westfalen<br />

(top 5). (SUDMANN 1998).<br />

19<br />

Den Schwerpunkt des Brutgeschehens stellt das südliche Teilgebiet dar (Karten 6 und 7 in Anhang II), es<br />

erweist sich aufgrund der erheblich höheren Revierzahlen als avifaunistisch wertvoller als der nördliche Teil. In<br />

den zusammenhängenden, teilweise feuchten Grünlandbereichen des Gebietes fanden vorwiegend Bodenbrüter<br />

wie Austernfischer (6 BP), Uferschnepfe (RL 2, 1 BP), Rotschenkel ( RL 1, 1 BP), Feldlerche (V, 17 BP),<br />

Wiesenpieper (RL 3, 10 BP) und Schafstelze (RL 3, 17 BP) ihren Lebensraum. Schwerpunkte des Vorkommens<br />

dieser Wiesenvogelarten waren im Jahr 2000 die südlich des oberstromigen Einmündungsbereiches des<br />

Grietherorter Altrheins in den Rhein gelegenen Wiesen und Weiden.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


20<br />

Vogelarten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in nährstoff-/wasserreichen Lebensräumen haben, sind im<br />

Untersuchungsgebiet folgende Arten: Zwergtaucher, Haubentaucher, Graugans, Brandgans, Nilgans, Stockente,<br />

Teichralle und Blässralle.<br />

Der mit drei Brutpaaren vorkommende Zwergtaucher (RL 2) wurde im Rheinbanner Strang und im<br />

Röhrichtbereich des verlandenden Teiches westlich des Sporthafens kartiert.<br />

Die Arten Haubentaucher, Teichhuhn und Blässralle sind sehr stark vom Wasserstand des Altrheins abhängig,<br />

da sie ihre Nester üblicherweise im nassen Uferröhricht anlegen. Bei Niedrigwasser werden die Brutmöglichkeiten<br />

für diese Arten enorm eingeschränkt. Die Wasserstände zu Brutbeginn des Jahres 2000 waren jedoch<br />

für diese Arten optimal, so dass höhere Revierzahlen als im Vorjahr festgestellt werden konnten. Haubentaucher<br />

(9 BP) und Brandgänse (4 BP) bevorzugten den Baggersee Reeserward (Karte 7 in Anhang II), den nördlichen<br />

Teil des Sporthafens sowie den Grietherorter Altrhein als Brutplatz. Ein Paar Brandgänse brütete im feuchten<br />

Grünland westlich des Sporthafens. Graugänse brüteten mit lediglich einem Revierpaar im Röhrichtbereich des<br />

verlandenden Teiches westlich des Sporthafens und die Nilgänse (3 BP) bevorzugten den Nordrand des<br />

Sporthafens als Brutplatz.<br />

Von den drei vorkommenden Entenarten war die Stockente (16 BP) über das Untersuchungsgebiet verteilt<br />

jeweils am Rand der vorkommenden Gewässer des südlichen Teilbereiches vorzufinden, während die<br />

Reiherente (1 BP) den nördlichen Rheinbanner Strang und die Schnatterente (3 BP) einen Teich am Südzipfel<br />

des Gebietes, den verlandenden Teich westlich des Sporthafens sowie eine ufernahe Grünlandfläche im Süden<br />

des Baggersees Reeserward besiedelten.<br />

Der Flussregenpfeifer (RL 3, 5 BP) brütete sowohl an den kiesigen Ufern des Rheins als auch im südlichen<br />

Uferbereich des Baggersees Reeserward.<br />

Vorkommen von Braunkehlchen (RL 2, 1 BP), Feldschwirl (RL 3, 1 BP), Sumpfrohrsänger (44 BP), Teichrohrsänger<br />

(RL 3, 13 BP), Dorngrasmücke (V, 35 BP), Rohrammer (V, 10 BP) und Grauammer (RL 2, 4 BP)<br />

zeigen einen reichstrukturierten, halboffenen Landschaftstyp mit parkartigem Charakter im Bereich der<br />

ehemaligen Flussrinne an. Hier wechseln sich Feuchtgrünland, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken, Röhrichte,<br />

nasse Brachen und manchmal auch Gewässer kleinräumig ab. Der Röhrichtbereich nordwestlich des<br />

Sporthafens bot auch dem einzigen Brutpaar des Feldschwirls (RL 3, 1BP) einen adäquaten Lebensraum.<br />

Diese ökologische Gruppe der Strauch- und Gehölzbrüter nimmt einen großen Anteil der Brutvogelarten im<br />

Untersuchungsgebiet ein. Gleichzeitig zeigen diese Arten aber auch die größte Flexibilität bei der Wahl ihrer<br />

Nistplätze.<br />

2.2.2.2.2 Weitere Brutvogelarten<br />

Insgesamt konnten 38 weitere Brutvogelarten festgestellt werden (siehe Tab. 4). Dabei handelt es sich zum<br />

überwiegenden Teil um zu den Generalisten zählende Strauch- und Gebüschbewohner.<br />

Vorkommen von Fasan (13 BP), Ringeltaube (36 BP), Kuckuck (V, 4 BP), Bachstelze (3 BP), Zaunkönig (11<br />

BP), Heckenbraunelle (7 BP), Nachtigall (RL 3, 6 BP), Gartenrotschwanz (RL 3, 1 BP), Amsel (43 BP),<br />

Singdrossel (7 BP), Wacholderdrossel (5 BP), Gelbspötter (V, 1 BP), Gartengrasmücke (10 BP), Klappergrasmücke<br />

(V, 2 BP), Mönchsgrasmücke (30 BP) und Feldsperling (V, 9 BP), zeigen ebenfalls einen reichstrukturierten,<br />

halboffenen Landschaftstyp mit parkartigem Charakter im Bereich der ehemaligen Flussrinne an. Hier<br />

wechseln sich Feuchtgrünland, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken, Röhrichte, nasse Brachen und manchmal auch<br />

Gewässer kleinräumig ab.<br />

Fitis (34 BP) und Zilpzalp (32 BP) stellen keine speziellen Ansprüche an ihr Bruthabitat. Ihre Nester werden<br />

meistens am Boden oder in Bodennähe, häufig auch in Randbereichen von Gehölz- und Baumgruppen angelegt.<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt ihres Brutvorkommens war das südliche Teilgebiet, hier insbesondere entlang<br />

des Rheinbanner Strangs und Randbereiche des Sporthafens mit Schwerpunkt im westlichen Teil.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. 4: Brutbestand weiterer Vogelarten im NSG Grietherort im Jahr 2000 (ohne Grietherorter Altrhein) mit<br />

Angaben zum Schutzstatus und zur Bestandsgröße<br />

GORT: NSG Grietherort<br />

RL-NW: Rote-Liste Kategorie für NRW (nach GRO und WOG 1997)<br />

RL-NR: Rote-Liste Kategorie für den Niederrhein (nach GRO und WOG 1997)<br />

Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname GORT RL-NW RL-NR<br />

Mäusebussard Buteo buteo 2 + +<br />

Fasan Phasianus colchicus 13 + +<br />

Hohltaube Columba oenas 1 + +<br />

Ringeltaube Columba palumbus 36 + +<br />

Kuckuck Cuculus canorus 4 V V<br />

Steinkauz Athene noctua 1 3N 3N<br />

Buntspecht Dendrocopus major 4 + +<br />

Bachstelze Motacilla alba 3 + +<br />

Zaunkönig Troglodytes troglodytes 11 + +<br />

Heckenbraunelle Prunella modularis 7 + +<br />

Nachtigall Luscinia megarhynchos 6 3 3<br />

Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus 1 3 2<br />

Amsel Turdus merula 43 + +<br />

Singdrossel Turdus philomelos 7 + +<br />

Wacholderdrossel Turdus pilaris 5 + +<br />

Gelbspötter Hippolais iceterina 1 V V<br />

Klappergrasmücke Sylvia curruca 2 V V<br />

Gartengrasmücke Sylvia borin 10 + +<br />

Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla 30 + +<br />

Zilpzalp Phylloscopus trochilus 32 + +<br />

Fitis Phylloscopus trochilus 34 + +<br />

Grauschnäpper Muscicapa striata 1 + +<br />

Schwanzmeise Aegithalos caudatus 2 + +<br />

Weidenmeise Parus montanus 4 + +<br />

Blaumeise Parus caeruleus 12 + +<br />

Kohlmeise Parus major 19 + +<br />

Gartenbaumläufer Certia brachydactyla 6 + +<br />

Pirol Oriolus oriolus 1 2 2<br />

Eichelhäher Garrulus glandarius 1 + +<br />

Elster Pica pica 1 + +<br />

Dohle Corvus monedula 6 V +<br />

Rabenkrähe Corvus corone corone 7 + +<br />

Star Sturnus vulgaris 2 + +<br />

Feldsperling Passer montanus 9 V V<br />

Buchfink Fringilla coelebs 30 + +<br />

Stieglitz Carduelis carduelis 2 + +<br />

Bluthänfling Carduelis cannabina 7 + +<br />

Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes 1 + V<br />

Summe Arten 38 9 9<br />

Summe Brutpaare 364<br />

Gefährdungskategorien der Roten Listen: R = Arealbedingt selten<br />

1 = vom Aussterben bedroht V = zurückgehend, Art der „Vorwarnliste“<br />

2 = Stark gefährdet N = von Naturschutzmaßnahmen abhängig<br />

3 = Gefährdet + = nicht gefährdet<br />

Dunkelgraue Markierung: Für diese Arten hat das EU-Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“<br />

bundesweite Bedeutung, das Vorkommen zählt zudem zu den fünf bedeutendsten in Nordrhein-Westfalen<br />

(top 5). (SUDMANN 1998).<br />

21<br />

Kommen in dem halboffenen Landschaftstyp zusätzlich ältere Baum/Strauchgruppen, Kopfbäume, Baumreihen,<br />

Hecken und Obstbäume vor, dann brüten in diesen Strukturen Arten wie Mäusebussard (2 BP), Hohltaube<br />

(1 BP), Steinkauz (1 BP), Buntspecht (4 BP), Grauschnäpper (1 BP), Schwanzmeise (2 BP), Weidenmeise<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


22<br />

(4 BP), Blaumeise (12 BP), Kohlmeise (19 BP), Gartenbaumläufer (6 BP), Pirol (1 BP), Eichelhäher (1 BP),<br />

Elster, (1 BP), Dohle (6 BP) und Star (2 BP) sowie Rabenkrähe (7 BP), Buchfink (30 BP), Stieglitz (2 BP),<br />

Bluthänfling (7 BP) und Kernbeißer (V, 1 BP). Pirol und Kernbeißer fanden in den Gehölzstrukturen des<br />

Rheinbanner Strangs geeignete Brutplätze. Ebenso wie die Strauch- und Gehölzbrüter sind diese Arten in der<br />

Wahl ihrer Bruthabitate sehr flexibel. Oftmals genügt ein Erd- oder Astloch, eine Baumhöhle, eine Spalte im<br />

Mauerwerk oder unter einem Ziegel als Neststandort.<br />

2.2.2.3 Vermessung des Restbaggersees<br />

Die Verfüllungsarbeiten an dem Restbaggersee Reeserward waren bis zum Ende des Jahres 2000 noch nicht<br />

abgeschlossen, so dass eine Vermessung noch nicht sinnvoll durchgeführt werden konnte. Nach Abschluss der<br />

Arbeiten und wenn das Gewässer zugänglich ist, kann die Vermessung nachgeholt werden.<br />

2.3 NSG Wisseler Dünen<br />

2.3.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

In den Jahren 1998 und 1999 war in ausführlichen Abstimmungsgesprächen zwischen der Stadt Kalkar, dem<br />

Kreis <strong>Kleve</strong>, dem Aero-Club Kalkar-Wissel und dem NZ <strong>Kleve</strong> klargestellt worden, dass in dem hochgradig<br />

schutzwürdigen Binnendünengelände keine zusätzlichen Flächen für den Segelflugsport bereitgestellt werden<br />

können. Nach konstruktiven Verhandlungen stimmte die Stadt Kalkar als Eigentümerin schließlich zu,<br />

verschiedene Biotopentwicklungsmaßnahmen zuzulassen, um die charakteristischen Sanddünen-Lebensgemeinschaften<br />

in den Wisseler Dünen zu stabilisieren. Die schon lange geplanten Optimierungseingriffe sind<br />

Voraussetzung dafür, dass sich die artenreiche Binnendünenflora und –fauna dynamisch regenerieren und<br />

entfalten kann und damit langfristig erhalten bleibt. Das Gedeihen und Überleben der hochspezialisierten<br />

Sandbesiedler hängt zum einen von traditioneller Flächennutzung und zum andern von gezielten Pflegeeingriffen<br />

ab.<br />

Bereits 1993 sind die erforderlichen Maßnahmen in einem Biotopmanagementkonzept (VAN DE WEYER)<br />

zusammengestellt und erläutert worden. Eine Reihe von Maßnahmen wurde später vom NZ <strong>Kleve</strong> flächenscharf<br />

und umsetzungsreif ausgearbeitet. In den Vorjahren konnte jedoch lediglich eine einzige Maßnahme davon<br />

tatsächlich realisiert werden, nämlich die Wiederaufnahme extensiver Beweidung auf einem brachgefallenen<br />

Dünenabschnitt im Südwesten des Schutzgebietes.<br />

Die Verwirklichung lange aufgeschobener Biotopverbesserungen schien im Jahr 2000 in greifbare Nähe<br />

gerückt, nachdem die Stadt Kalkar 1999 ihre Zustimmung erklärt hatte.<br />

Im Winter wurden auf dem ehemaligen Sportplatz Voruntersuchungen durchgeführt, um zu erkunden, wie mit<br />

einer Serie von kleinen Erdsprengungen eine dünenähnliche Bodenoberfläche wiederhergestellt werden kann (s.<br />

auch Arbeitsbericht 1999, S.16). Der zuständige Sprengmeister vom Technischen Hilfswerk schätzte die<br />

Rahmenbedingungen für eine gefahrlose Sprengübung ausgesprochen günstig ein und im Mai waren die<br />

erforderlichen Genehmigungen eingeholt. Allerdings konnte die Haftungsfrage für eventuelle, wenn auch<br />

unwahrscheinliche Schäden nicht geklärt werden, so dass die Renaturierung des Sportplatzes wiederum vertagt<br />

werden musste.<br />

Eine zweite Maßnahme wurde im Herbst begonnen. Die Einzäunung von brachliegendem Dünengrasland im<br />

Südosten des NSG war vom Kreis <strong>Kleve</strong> finanziert und beauftragt worden, um dort eine naturschutzorientierte<br />

Beweidung wiederaufnehmen zu können. Allerdings wurde gegen den Zaunbau von der Stadt Kalkar Einspruch<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


23<br />

erhoben, so dass schließlich eine Zusammenkunft stattfinden musste, bei der vereinbart wurde, die notwendigen<br />

Maßnahmen zum Biotopschutz und die Nutzungsinteressen im NSG im März 2001 erneut zu verhandeln.<br />

2.3.2 Monitoring<br />

Ausgeglichene Niederschläge bis in den Spätsommer hinein sorgten für ungewöhnliche Blühaspekte auf den<br />

normalerweise stark austrocknenden Sanddünen. So bildete das Berg-Sandköpfchen (Jasione montana)<br />

himmelblaue Blütenteppiche im Zentrum der nördlichen Dünenkette, wo diese auffällige Art bislang kaum in<br />

Erscheinung trat. Ihre Ausbreitung ist vermutlich durch die langanhaltende seuchenbedingte Dezimierung der<br />

Wildkaninchenpopulation begünstigt worden.<br />

Bei einer Exkursion im Mai konnten zum ersten Mal seit Jahren wieder Einzelexemplare des Körner-<br />

Steinbrechs (Saxifraga granulata) in Blüte bewundert werden. Die wenigen Pflanzen wachsen in unmittelbarer<br />

Nähe zur Segelflug-Startpiste. Die am Niederrhein stark gefährdete Art ist in den Wisseler Dünen akut vom<br />

Aussterben bedroht, wenn zusätzliche Weideflächen einer intensiven Rasenpflege für den Segelflugbetrieb<br />

unterworfen werden.<br />

Zwei Dauerquadrate wurden im brachliegenden Dünensektor, in dem extensive Beweidung mit Rindern wieder<br />

begonnen werden sollte, eingemessen und pflanzensoziologisch aufgenommen. Die Grasnarbe einer<br />

repräsentativen Probefläche besteht überwiegend aus Rotschwingel-Horsten, während die andere, etwas<br />

feuchtere vom Wiesen-Glatthafer dominiert wird. Die absolute Vorherrschaft oft nur einer Grasart und eine<br />

geringe Artenzahl sind typisch für ältere Grünlandbrachen.<br />

2.3.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zusammen mit der Pfarrgemeinde Wissel wurde kurz vor Weihnachten wieder ein Ortstermin angeboten, an<br />

dem Moos für die Weihnachtskrippe gesammelt werden konnte. Die fachkundige Anleitung im Gelände<br />

bezweckt, dass beim Abschälen von Moospolstern keine sensiblen Kleinbiotope an den Dünenhängen zerstört<br />

werden. Weitere Veranstaltungen sind zusammenfassend in Kapitel 3 dargestellt.<br />

2.4 Kalflack<br />

Das Gebiet der Kalflack wird in dem vorliegenden Arbeitsbericht erstmalig aufgeführt. Es wurde im Jahr 2000<br />

als linienhaftes Element in die Gebietskulisse der Vorschläge für FFH-Gebiete aufgenommen. Im Jahr 2000 war<br />

das <strong>Naturschutzzentrum</strong> an den Verhandlungen zur Abgrenzung des Gebietes und zu den dort geplanten<br />

Maßnahmen beteiligt. In den folgenden Jahren wird das Gebiet in größerem Umfang Arbeitsinhalt sein und auch<br />

in den Berichten dargestellt werden, da das <strong>Naturschutzzentrum</strong> gemeinsam mit dem Kreis <strong>Kleve</strong> und dem<br />

Deichverband Xanten-<strong>Kleve</strong> die fachlichen Grundlagen für ein verbessertes Gewässerunterhaltungskonzept<br />

erarbeitet.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.5 NSG Reeser Altrhein<br />

2.5.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

24<br />

2.5.1.1 Flächenerwerb<br />

Im Bericht für das Jahr 1999 wurde dargestellt, dass das Bodenordnungsverfahren zum Flächenerwerb am<br />

Reeser Altrhein nur langsam voran kam, u.a. deshalb, weil sich durch eingelegte Widersprüche gegen die<br />

Anordnung des Bodenordnungsverfahrens dessen Einleitung verzögerte. Die Widersprüche wurden erst zum<br />

Ende des Jahres 1999 zurückgezogen. Somit konnte im Mai 2000 die Teilnehmergemeinschaft aller am<br />

Verfahren beteiligten Eigentümer gegründet und die Kasse eingerichtet werden.<br />

Um den schleppenden Verlauf des Flächenankaufs zu beschleunigen und eine zeitnähere Verwendung der von<br />

der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) bereits 1997 zur Verfügung gestellten Mittel zu erreichen,<br />

wurde das Umweltministerium NRW (MUNLV) seitens der ZGF mit Schreiben vom 01.03.2000 gebeten,<br />

darauf hinzuwirken. Nach Aussage des Abteilungsleiters Neiss im Antwortschreiben des MUNLV vom<br />

05.04.2000 ist das Amt für Agrarordnung Mönchengladbach weiterhin bestrebt, die Grundstücksverhandlungen<br />

zeitnah durchzuführen und es stünden zusätzlich zu den bereits erworbenen 6 ha weitere 3 ha in Kürze zum<br />

Kauf an. Im November 2000 wies das <strong>Naturschutzzentrum</strong> <strong>Kleve</strong> das MUNLV nochmals auf den weiterhin zu<br />

langsamen Verlauf des Verfahrens hin.<br />

Die Bemühungen der ZGF und des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s <strong>Kleve</strong> wirkten sich insofern aus, dass das Amt für<br />

Agrarordnung Mönchengladbach dem bisher allein zuständigen Herrn Krebel mit Herrn Bramers einen zweiten<br />

Mitarbeiter zur zügigeren Durchführung des Verfahrens an die Seite gestellt hat. Auf Anfrage des<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong>s stellte das Amt für Agrarordnung ferner eine Übersicht über den Stand des Verfahrens und<br />

die zeitliche Perspektive zusammen. Demnach stellt sich die Situation wie folgt dar:<br />

• In der Gebietskulisse sind bisher 12,4 ha Fläche angekauft worden. 6 ha davon nimmt die Parzelle 188 ein,<br />

die bereits unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten als extensive Mähweide bewirtschaftet wird.<br />

Weitere 5,2 ha katastermäßig erfasste Flächen und 1,2 ha der Altrhein-Wasserfläche (zus. 6,4 ha, davon<br />

5,4 ha in der Gebietskulisse) wurden zunächst im Zusammenhang mit der Deichsanierung Rees-Löwenberg<br />

erworben, für die das Amt für Agrarordnung ebenfalls tätig ist. Diese Flächen wurden nicht aus<br />

Projektmitteln sondern aus Mitteln für den Deichbau bezahlt. Die für den Naturschutz relevanten Teile der<br />

Flächen (Wasserflächen und Deichvorland, exkl. Deichaufstandsfläche und Deichschutzzone 1) können<br />

nach Abschluss des Deichbauverfahrens (voraussichtlich Ende 2002) erworben werden und stehen auch erst<br />

dann zur Verfügung.<br />

• Über Flächen von 7,3 ha laufen noch Erwerbsverhandlungen. Etwa 5 ha davon sind noch zu Gunsten der<br />

Voreigentümer mit Sicherungshypotheken belastet, die im Grundbuch nicht gelöscht werden können. Das<br />

Land NRW (Bezirksregierung Düsseldorf) prüft, ob eine Übernahme erfolgen kann. Ein Abschluss der<br />

Verhandlungen für diese Flächen kann nach Auskunft des Amtes für Agrarordnung etwa Ende 2001<br />

erfolgen.<br />

• Ferner laufen Tauschverhandlungen für solche Teile der gekauften bzw. verhandelten Flächen (insgesamt<br />

5,2 ha), die außerhalb der Zielkulisse für den Flächenerwerb liegen. Auch diese Verhandlungen sollen bis<br />

zum Ende des Jahres 2001 abgeschlossen sein.<br />

• Nach den Tauschverhandlungen werden die Verhandlungen über Tausch bzw. Erwerb der restlichen<br />

Flächen in der Gebietskulisse aufgenommen. Deren Abschluss ist zeitlich noch unsicher (Ende 2002/2003).<br />

Die bisher gekauften bzw. verhandelten Flächen sind in der Karte 8 in Anhang II dargestellt.<br />

Mit Herrn Bramers vom Amt für Agrarordnung wurde Anfang Dezember 2000 das Gebiet nochmals vollständig<br />

begangen, um die prioritären Flächen für alle weiteren Erwerbs- oder Tauschflächen zu benennen. Das<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


25<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> ist bemüht, hier eine enge Absprache mit dem Amt für Agrarordnung zu erreichen, um<br />

definitiv die für den Schutz und die Entwicklung des Gebietes wichtigsten Flächen erwerben zu können.<br />

2.5.1.2 Planungen für zwei Stauhaltungen bzw. Fischaufstiege<br />

Wie in den Arbeitsberichten für 1998 und 1999 bereits dargestellt wurde, ist zur Verbesserung der<br />

Wasserführung des Altrheins und zur Erweiterung der amphibischen Zonen und Röhrichtbereiche der Einbau<br />

zweier Stauhaltungen mit Fischaufstiegshilfen („rauhen Rampen“) im Unter- und im Mittellauf des Altrheins<br />

geplant.<br />

Eine Umsetzung der vorliegenden Pläne ist als Ausgleichsmaßnahme im Genehmigungsverfahren für den<br />

Ferienpark am Reeser Meer Nord vorgesehen und im entsprechenden landschaftspflegerischen Begleitplan<br />

genannt. Der Bau des Ferienparks verzögerte sich jedoch bisher, da nach ersten Untersuchungen des<br />

Baugrundes die Errichtung von Häusern in Teilbereichen mit verfülltem Boden evtl. als riskant einzustufen ist.<br />

Die Investoren des Ferienparks haben daher weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben und konkrete<br />

Baumaßnahmen zurück gestellt. Deshalb wurden bisher auch noch keine Ausgleichszahlungen fällig und mit der<br />

Realisierung der Stauhaltungen konnte noch nicht begonnen werden. Bei einer weiteren Verzögerung oder bei<br />

einem Scheitern des Ferienparkprojektes und einem Wegfall der Ausgleichszahlungen wird sich das<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> um eine Alternativfinanzierung bemühen.<br />

2.5.2 Monitoring<br />

2.5.2.1 Gewässeruntersuchungen<br />

Im Jahr 2000 wurde der Reeser Altrhein wie im Jahr 1999 an zwei Probestellen im Rahmen des Gewässeruntersuchungsprogramms<br />

des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen beprobt. Das <strong>Naturschutzzentrum</strong> maß<br />

an jährlich 8 Terminen (in monatlichen Abständen während des Sommers und alle zwei Monate im Winter) die<br />

Parameter Temperatur, Sauerstoffgehalt und –sättigung sowie pH-Wert und Leitfähigkeit. Zudem wurden<br />

Proben genommen und zur Untersuchung zum Landesumweltamt nach Düsseldorf gebracht. Die vollständigen<br />

Daten sind dem vorliegenden Arbeitsbericht als Tabellen A13 und A14 in Anhang I beigefügt.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gewässersystem (gemessen an O2-Haushalt, Chlorophyll-a,<br />

Stickstoff- und Phosphatparametern) als eutroph 2 – polytroph 1 einzustufen ist, wobei die Trophie an der im<br />

Zulauf der Haffenschen Landwehr gelegenen Probenstelle (RAO 11, eutroph 2) niedriger war als an der im<br />

Unterlauf des eigentlichen Altrheins gelegenen Probenstelle (RAW 12, polytroph 1). Die Konzentrationen der<br />

Stickstoffverbindungen (v.a. Nitrat) waren zwar im Zulauf der Haffenschen Landwehr höher als im Altrhein<br />

selbst, das für das Algenwachstum i.d.R. entscheidende Gesamt-Phosphat wies jedoch im Altrhein eine deutlich<br />

höhere Konzentration auf. Es kann aus dem Oberlauf des Altrheins und der Kläranlage Haffen sowie von<br />

angrenzenden Grünlandflächen (Düngung) stammen. Die Düngung von an den Altrhein angrenzenden Flächen<br />

wird durch die nach dem Flächenerwerb erfolgende Extensivierung unterbunden werden, wogegen der Einfluss<br />

der Kläranlage Haffen noch näher untersucht werden muss. Der Wasserkörper des Reeser Altrheins ist<br />

hinsichtlich der Trophie mit dem anderer Altrheinarme der Region mit und ohne temporäre Anbindung an den<br />

Rheinstrom vergleichbar (z.B. Bienener Altrhein: polytroph 1, Grietherorter Altrhein: polytroph 2).<br />

Weitere biologische Untersuchungen wurden im Jahr 2000 – nach den umfangreichen Untersuchungen in den<br />

Vorjahren – nicht durchgeführt. Die Detailkartierung der Wasser- und Ufervegetation konnte bereits im Jahr<br />

1999 durchgeführt und kartografisch dargestellt werden (s. Arbeitsbericht für 1999). Die Brutvogelkartierung<br />

konnte aus Zeitmangel nicht erfolgen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.5.3 Geoinformationssystem<br />

26<br />

Alle Grundlagen und biologischen Informationen zum Gebiet des Reeser Altrheins sind inzwischen in das<br />

Geoinformationssystem eingearbeitet worden (siehe Berichte 1999 und 2000). Zusätzlich zu den schon in 1999<br />

verarbeiteten Vermessungsdaten des Amtes für Agrarordnung wurde im Jahr 2000 ein digitales Geländemodell<br />

(DGM) nach Daten des Landesvermessungsamtes NRW erstellt. Es zeigt flächenhaft das Geländerelief des<br />

Reeser Altrheins und ermöglicht einerseits eine übersichtliche Darstellung der für den Naturschutz wichtigen<br />

(tief liegenden) Flächen und erhöht andererseits die Plausibilität der vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> anvisierten<br />

Stauziele im Altrhein sowie die Beurteilung der Betroffenheit angrenzender Flächen.<br />

2.6 NSG Sonsfeldsches Bruch, Hagener Meer und Düne<br />

2.6.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die Schutzvorrichtungen an 10 nachgepflanzten Kopfweiden wurden im Rahmen der Gebietskontrollen<br />

ausgebessert, wo dies erforderlich war. Gleichzeitig wurden überflüssige Zweige entfernt, um eine ausgewogene<br />

Kronenentwicklung zu fördern.<br />

Am Hagener Meer sind weite Strecken des Westufers frei zugänglich fürs Weidevieh. Durch Tritt und Verbiss<br />

kommt es zu unterschiedlich starken Beeinflussungen und Beschädigungen der Ufervegetation. Auf einzelnen<br />

Parzellen mit hohem Viehbesatz sind die Röhrichtbestände weitgehend aufgelöst und von Großseggen- und<br />

Flutrasengesellschaften ersetzt. Dies trifft jedoch nur für kurze Uferabschnitte zu und aus Gründen des<br />

Biotopschutzes besteht z. Zt. keine Notwendigkeit, die Beweidung am Ufer einzuschränken. Insgesamt trägt<br />

nämlich das Weidevieh wesentlich zur Strukturvielfalt der Uferzonen und zum Artenreichtum am Hagener Meer<br />

bei, indem es dominante Röhrichtpflanzen zurückdrängt und immer wieder Platz schafft für konkurrenzschwache,<br />

teils seltene Arten. Lange Strecken im Süden und Norden des Westufers sowie das gesamte Ostufer<br />

sind im übrigen abgezäunt.<br />

Dieses Problemfeld wurde vor Ort mehrfach mit dem Angelverein erörtert, nachdem das NZ gebeten worden<br />

war, für vollständige Abzäunung der Uferstreifen im Naturschutzgebiet zu sorgen.<br />

2.6.2 Monitoring<br />

In Zusammenhang mit den Nachfragen des Angelvereins wird deutlich, wie hilfreich eine Detailkartierung der<br />

Ufervegetation, die in diesem Jahr wegen anderer Aufgaben zurückgestellt werden musste, für eine stichhaltige<br />

Argumentation sein kann.<br />

2.7 NSG Übergangsmoor in der Wittenhorster Heide<br />

2.7.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die Beweidung der landeseigenen ehemaligen Ackerfläche erfolgte in diesem Sommer mit Schafen. Der<br />

Aufwuchs der ungedüngten Grasnarbe war für den bisherigen Nutzer nicht mehr zufriedenstellend, um seine<br />

Hochleistungsrinder dort gelegentlich grasen zu lassen. Die Pflege wurde deshalb von einer ca. 15-köpfigen<br />

Heidschnuckenherde an drei Terminen für jeweils etwa 2 Wochen übernommen. Drei Weidegänge waren<br />

zweckmäßig, da das Pflanzenwachstum aufgrund überdurchschnittlicher Niederschläge auch noch im<br />

Spätsommer relativ stark war. Für die kommenden Jahre ist vorgesehen, einen Nutzungsvertrag mit dem Schäfer<br />

abzuschließen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


27<br />

Das manuelle Entfernen von Gehölzschößlingen im Schwingmoor erforderte in diesem Jahr nur wenige<br />

Handgriffe. Gleiches gilt für die Bekämpfung von unerwünschtem Jungwuchs der Amerikanischen<br />

Traubenkirsche im NSG. Eine Birke, die vom Sturm in die Moorweiher-Lichtung gedrückt worden war, wurde<br />

abgesägt und entfernt, um ungehinderte Sonneneinstrahlung für die Moorvegetation sicherzustellen.<br />

2.7.2 Monitoring<br />

Auf dem ehemaligen Grasacker ist die Vegetationsentwicklung zu einer Rotschwingel-Magerweide deutlich<br />

vorangeschritten. Der ursprüngliche Reinbestand aus Italienischem Raygras (Lolium multiflorum) ist auf etwa<br />

50 % Deckung zurückgegangen und anspruchslose Gräser und Magerkeitszeiger haben zahlreich Fuß gefasst in<br />

der von moosbedeckten Lücken (Funaria hygrometrica) durchsetzten Grasnarbe. Ferkelkraut und Kleiner<br />

Sauerampfer (Hypochaeris radicata, Rumex acetosella) bilden stellenweise größere Bestände, während<br />

Schafgarbe, Vogelfuß, Knäuel-Hornkraut, Acker-Ehrenpreis und Acker-Knäuelkraut (Achillea millefolium,<br />

Ornithopus perpusillus, Cerastium glomeratum, Veronica arvensis, Scleranthus annuus) vereinzelt beigemischt<br />

sind. Das gehäufte Auftreten von Wald-Greiskraut und Kanadischem Katzenschweif (Senecio sylvaticus,<br />

Conyza canadensis) zeigt an, dass in der Vegetationsdecke noch Platz für kurzlebige Pionierbesiedler und somit<br />

noch mit beträchtlichen Bestandsveränderungen zu rechnen ist.<br />

Im vorigen Jahr waren drei Sandmulden per Hand ausgehoben worden. Der lockere Bodenaushub wurde an<br />

Weidezaunpfählen, unter dem Stacheldrahtzaun und in einer jungen Gehölzpflanzung aufgehäuft. Damit wurde<br />

beabsichtigt, an sonnenexponierter Stelle extrem trockene Habitatstrukturen für spezialisierte Sandbesiedler zu<br />

schaffen (s. auch Arbeitsbericht 1999).<br />

Der Erfolg dieser kleinen Gestaltungsmaßnahme wurde im Sommer offensichtlich. So wurden die<br />

vegetationsfreien Böschungen der Sandkuhlen von Wegwespen und Sandbienen zur Anlage von Brutröhren<br />

genutzt und im August konnten in einer der Gruben Sandlaufkäfer (Cicindela sp. ) beim Bau von Brutkammern<br />

beobachtet werden.<br />

Die Bedeutung von Weidezäunen als wertvolle Biotopstruktur für gefährdete Kleintierarten wurde ebenfalls<br />

durch zwei Beobachtungen in der Wittenhorster Heide deutlich. So wurden an einem Zaunabschnitt von etwa 20<br />

Metern Länge drei juvenile Waldeidechsen an Eichenpfählen gesehen. Augenscheinlich diente jeweils einem<br />

Tier ein bestimmter Zaunpfahl als Revierzentrum. Eichenspaltpfähle mit dunklen Borkenpartien bieten nämlich<br />

wärmebegünstigte Sonnenplätze, Unterschlupf und ein übersichtliches Jagdrevier auf kleinem Raum.<br />

In unmittelbarer Nähe des Zaunes wurden in diesem Jahr wieder Netze von Wespenspinnen im Grassaum<br />

gefunden, während in der Weidefläche selbst trotz sorgfältiger Suche keine Wespenspinne nachgewiesen<br />

werden konnte, obschon die Koppel monatelang nicht abgeweidet worden war und zeitweilig hochwüchsige<br />

Vegetationsstrukturen aufwies.<br />

Die Summe dieser kleinen Beobachtungen, die zufällig bei der normalen Gebietsbetreuung gemacht wurden,<br />

bestätigt, dass der Ankauf der Ackerfläche den Artenschutz im NSG Wittenhorster Heide entscheidend voran<br />

gebracht hat. Er hat eine kompromisslose Extensivierung ermöglicht und war Voraussetzung für geringfügige<br />

aber effiziente Biotopgestaltungsmaßnahmen.<br />

2.8 NSG Abgrabungsseen Lohrwardt und Reckerfeld, Hübsche Grändort<br />

2.8.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die Anpflanzung einer Kopfweidengruppe am Rand einer forstfiskalischen Grünlandfläche wurde auf Anfang<br />

2001 verschoben, nachdem vorherige Pflanzversuche von Hochwässern vereitelt worden waren.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.8.2 Monitoring<br />

28<br />

2.8.2.1 Brutvogelkartierung im Gebiet Hübsche Grändort<br />

Bei der als Werkvertrag vergebenen Untersuchung konnten im Jahr 2000 insgesamt 41-43 Brutvogelarten im<br />

Gebiet nachgewiesen werden, davon 18 aus der Gilde der Wasser- und Wiesenvögel. 9 von diesen Arten stehen<br />

auf der Roten Liste für NRW, die beiden Arten Rotschenkel und Wachtelkönig in der Kategorie „vom<br />

Aussterben bedroht“. Während sich die Wiesenvögel auf einem gegenüber 1989 deutlich niedrigeren Niveau<br />

stabilisierten, gingen die Entenbestände auf Grund des geringeren Rheinpegels wieder zurück. Diese Arten<br />

finden nur bei einem langen Rheinhochwasser mit entsprechenden Uferüberflutungen Brutmöglichkeiten, wie es<br />

1995 und 1999 der Fall war. Die Extensivierung des Grünlandes scheint sich positiv auszuwirken. Die in diesem<br />

Jahr trotz der guten Bedingungen festgestellten Defizite, insbesondere bei den Wiesenlimikolen, scheinen<br />

überregionalen Ursprungs zu sein.<br />

Als Beeinträchtigungen wurden nur geringe Störungen von Spaziergängern, Hundehaltern und Anglern<br />

festgestellt. Das derzeit praktizierte Biotopmanagement sollte zunächst so belassen und die Entwicklung weiter<br />

beobachtet werden. Noch nicht extensiv bewirtschaftete Flächen südlich der Natostraße sollten ebenfalls<br />

extensiviert werden.<br />

2.8.2.1.1 Ergebnisse der Wasser- und Wiesenvogelerfassung 2000<br />

Unter den 18 Arten aus der Gemeinschaft der Wasser- und Wiesenvögel (Tab. 5, Karten 9 und 10 in Anhang II)<br />

befanden sich die in Nordrhein-Westfalen bzw. am Niederrhein vom Aussterben bedrohten Arten<br />

(GRO & WOG 1997) Rotschenkel und Wachtelkönig.<br />

Von den auf Wiesen brütenden Singvögeln erreichten im Jahr 2000 Wiesenpieper und Schafstelze mit 1,03 bzw.<br />

0,71 Revieren/10 ha recht hohe Siedlungsdichten, so dass dieser NSG-Bereich zu den besten Flächen für diese<br />

Arten im Kreis <strong>Kleve</strong> gehört. Im Vergleich zu den bei MILDENBERGER (1984) für die 1960er und 70er Jahre<br />

angegebenen Werten stellen sie dagegen nur mittlere Dichten dar, was ein deutlicher Hinweis für die<br />

großräumige Abnahme dieser Arten ist.<br />

Aus der Gruppe der Entenartigen brüteten in diesem Jahr auf Grund des normalen Wasserstands nur wenige<br />

Arten im Gebiet. Da die Arten zur Brut jedoch die teilweise undurchdringlichen Weidendickichte nutzen, sind<br />

die Beobachtungen dieser Arten stark erschwert. Über einen Bruterfolg der hier nistenden Arten kann ebenfalls<br />

nichts ausgesagt werden, wenn auch von Grau- und Brandgans sowie Stockenten Familienverbände gesichtet<br />

wurden. Da die Jungen aber teilweise auf dem Rhein geführt werden, können sich die Familien annähernden<br />

Beobachtern schnell und unauffällig entziehen und sich in den Weidengebüschen gut verstecken. Bei beiden<br />

Nilganspaaren konnten keine Jungen beobachtet werden. Auf Grund der fast ganzjährigen Brutzeit bei dieser<br />

Art (vgl. HÜPPELER 2000) kann eine erfolgreiche Brut zu einem späteren Zeitpunkt jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Von den Limikolen schritten in diesem Jahr je ein Paar von Kiebitz und Rotschenkel zur Brut. Vom<br />

Rotschenkel waren insgesamt drei Individuen anwesend, so dass von einem Brutpaar und einem überzähligen<br />

Vogel ausgegangen werden kann. Über einen Bruterfolg bei beiden Arten können keine Aussagen getroffen<br />

werden, da die Vegetation an den Brutplätzen schnell aufwuchs und eventuell vorhandene Jungvögel gut<br />

verbarg. Nach dem Verhalten der Altvögel ist zumindest beim Kiebitz eine erfolgreiche Aufzucht zu vermuten.<br />

Am Rheinufer standen in diesem Jahr wieder Kiesbänke zur Verfügung, die von insgesamt drei Paaren des<br />

Flussregenpfeifers genutzt wurden. Um die Störungen möglichst gering zu halten, wurde nicht nach Jungvögeln<br />

gesucht, so dass keine Aussagen zum Bruterfolg möglich sind. Anfang Juni wurden die Kiesbänke zwar vom<br />

ansteigenden Rhein überflutet, zu diesem Zeitpunkt können jedoch die Jungen bereits geschlüpft und von den<br />

Eltern an trockenere Stellen geführt worden sein.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. 5: Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel im NSG Hübsche Grändort in den Jahren 1989, 1995<br />

bis 2000. [RL NW,RL NR]: Kategorie der Roten Liste Nordrhein-Westfalen, Rote Liste<br />

Niederrhein (GRO & WOG 1997); ?: Brutbestand nicht quantitativ ermittelt; n.e.: nicht erfasst..<br />

Art [RL NW, NR]<br />

Anzahl Kartierungsgänge<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

April – Juni<br />

≥4 5 6 6 4 6 6<br />

Kartierer HPW MS WW WW E ST ST<br />

Kriterien S S R R S H H<br />

Haubentaucher 0 1 0 0 0 1 3<br />

Höckerschwan n.e. 2 0 0 0 0 0<br />

Graugans 0 2 0 0 0 5 5<br />

Brandgans [R,R] 0 3 1 1 2 3 5<br />

Nilgans 0 1 1 0 1 1 2<br />

Schnatterente [R,3] 0 0 0 0 3 1 0<br />

Stockente n.e. 15 3 2 12 10 11<br />

Knäkente [1,1] 1 0 0 0 0 1 0<br />

Löffelente [2,2] 4 0 0 0 0 2 0<br />

Reiherente 0 0 0 0 4 2 0<br />

Wachtel [2,2] n.e. 0 0 1 0 1 0<br />

Wachtelkönig [1,1] 1 0 0 0 3 0 1<br />

Teichhuhn [V,V] n.e. 0 0 1 0 0 0<br />

Blässhuhn n.e. 6 1 1 6 8 6<br />

Austernfischer 0 2 0 0 0 0 0<br />

Flussregenpfeifer [3,3] 0 5 2 5 2 1 3<br />

Kiebitz [3,3] 17 2 0 0 0 0 1<br />

Uferschnepfe [2N,2N] 11 2 0 0 0 0 0<br />

Rotschenkel [1N,1N] 3 1 0 0 1 1-2 1<br />

Feldlerche n.e. 24 12-13 24 15 19 14<br />

Wiesenpieper [3,3] n.e. 16 7-8 6 13 15 16<br />

Schafstelze [3,3] 45 17 6 7 9 13 11<br />

Feldschwirl [3,2] n.e. 0 0 0 2 0 0<br />

Sumpfrohrsänger n.e. 16 ? ? 10 16 42<br />

Teichrohrsänger [3,3] 3 8 5 6 1 5 2<br />

Dorngrasmücke [V,3] n.e. 5 ? ? 12 6 13<br />

Beutelmeise [R,R] 0 0 0 0 0 1 1<br />

Rohrammer 6 13 n.e. n.e. 12 17 16<br />

Grauammer [2,1] 5 2 1 4 0 2 0<br />

∑ Arten ? 20 12 14 17 22 18<br />

∑ ”Brutpaare” ? 168 ? ? 108 131 153<br />

∑ ”RL-Arten” NW >9 9 6 7 9 12 9<br />

∑ ”RL-Arten” NR


30<br />

2.8.2.1.2 Bestandsentwicklung der Wasser- und Wiesenvögel<br />

Die Bestände der Wiesensingvögel scheinen sich nach ihrem Einbruch 1996 wieder positiv zu entwickeln und<br />

bei einem Gesamtbestand von 40-50 Paaren einzupendeln (Abb. 10 oben). Dies ist jedoch nur ein Bruchteil der<br />

Bestände, die noch Ende der 80er Jahre vorhanden waren. Damals lag alleine die Revierzahl der Schafstelze in<br />

dieser Größenordnung (HOLLAND & WILLE 1989). Der noch recht hoch anmutende Bestand von 1995 war<br />

damit nur noch ein Teil des schon vorher eingesetzten Abwärtstrends bei diesen Arten, der in dem sehr<br />

trockenen Jahr 1996 seinen Abschluss fand.<br />

Noch dramatischer verlief die Entwicklung bei den Wiesenlimikolen ab, die das Gebiet weitestgehend verlassen<br />

haben (Abb. 10 unten). Von der Uferschnepfe konnten in diesem Jahr nur Einzelvögel zu Beginn der Brutzeit<br />

beobachtet werden. Die letzten Bruten haben damit vor fünf Jahren stattgefunden, das Gebiet ist von dieser Art<br />

also aufgegeben worden. Vom Rotschenkel war dagegen wie auch in den vorhergehenden Jahren ein Paar<br />

anwesend. Nur in sehr trockenen Jahren meiden auch sie das Gebiet. Obwohl der Rotschenkelbestand wohl nie<br />

sehr hoch war, hält sich die Art doch besser als die Uferschnepfe. Nach längerer Pause brütete auch wieder ein<br />

Kiebitzpaar im Gebiet, obwohl die Mehrzahl der Kiebitze am Unteren Niederrhein mittlerweile auf Äckern<br />

brütet (MARKEFKA 1996).<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

*<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

In diesem Jahr konnte wieder ein rufendes Wachtelkönigmännchen vernommen werden. Damit scheint das<br />

Gebiet noch attraktiv für diese Art zu sein, da in einzelnen Jahren immer wieder Männchen registriert werden.<br />

Inwieweit es sich bei diesen Vögeln um Vögel aus Osteuropa handelt, die dort bereits eine erfolgreiche<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Grauammer<br />

Schafstelze<br />

Wiesenpieper<br />

Feldlerche<br />

Wachtelkönig<br />

Rotschenkel<br />

Uferschnepfe<br />

Kiebitz<br />

Abb. 10: Entwicklung der Brutbestände der Wiesenvögel im NSG Hübsche Grändort<br />

in den Jahren 1989 (*: Wiesenpieper und Feldlerche wurden nicht erfasst)<br />

und 1995-2000.


31<br />

Verpaarung vollzogen oder aber keine geeigneten Bedingungen vorgefunden haben oder um Teile einer fluktuierenden<br />

niederrheinischen Population, muss angesichts des geringen Wissenstands um diese Art ungeklärt<br />

bleiben. Dafür, dass es sich bei dem in diesem Jahr registrierten Männchen um einen Umsiedler aus Osteuropa<br />

handelt, spricht die späte Ankunftszeit Anfang Juni (vgl. SCHÄFFER 1999).<br />

Typische Arten aus der Gruppe der Ufer-, Saum- und Heckenbewohner scheinen dagegen zuzunehmen<br />

(Abb. 11). Da für diese Arten aus verschiedenen Jahren keine Daten vorliegen, ist diese Einschätzung recht<br />

unsicher. Hier muss die zukünftige Entwicklung abgewartet werden.<br />

Die Flussregenpfeifer fanden 2000 wieder Brutmöglichkeiten, da die Kiesflächen in den Monaten April und Mai<br />

nicht überschwemmt waren. Bei dieser Art ist der Bestand ausgesprochen stark vom Rheinpegel abhängig, so<br />

dass die Bestände alljährlich fluktuieren.<br />

Nachdem 1999 bei sehr guten Bedingungen fünf Entenarten im Gebiet vertreten waren, brütete in diesem Jahr<br />

nur noch die Stockente. Ihr Bestand blieb jedoch stabil, wie auch der von Blässhuhn und Graugans. Leichte<br />

Zunahmen waren dagegen beim Haubentaucher und bei den Halbgänsen zu verzeichnen.<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

* * *<br />

1989 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

2.8.2.1.3 Weitere Brutvogelarten<br />

Für mindestens 23 weitere Arten kann eine Brut angenommen werden, bei Stieglitz und Hänfling blieb es<br />

unsicher, ob die beiden Arten im oder in direkter Nachbarschaft des Gebiets brüteten (Tab. 6). Damit nisteten<br />

2000 insgesamt 41-43 Vogelarten im Gebiet. Bei den zusätzlichen Arten handelt es sich zum weit<br />

überwiegenden Teil um zu den Generalisten zählende Gebüschbewohner. Bemerkenswert sind lediglich die auf<br />

der Vorwarnliste zur Roten Liste NRW stehenden Arten Kuckuck, Gelbspötter und Feldsperling.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Dorngrasmücke<br />

Rohrammer<br />

Sumpfrohrsänger<br />

Teichrohrsänger<br />

Abb. 11: Entwicklung der Brutbestände typischer Arten der Ufer-, Saum- und<br />

Heckenbewohner im NSG Hübsche Grändort in den Jahren 1989 und 1995-2000 (*: es<br />

wurden nicht alle Arten erfasst).


Tab. 6: Abschätzung des Brutbestandes weiterer Vogelarten im NSG ”Hübsche Grändort” im Jahr 2000<br />

und Vergleich zu vorhergehenden Jahren.<br />

Art<br />

Anzahl Kartierungsgänge<br />

April – Juni<br />

32<br />

Kartierer MS JS<br />

1995 1998 1999 2000<br />

Kriterien SOVON SOVON<br />

5<br />

2.8.2.2 Gewässeruntersuchungen im Lohrwardt-See<br />

Im Berichtsjahr 2000 wurden die viermaligen Messungen von Wassertemperatur, elektrischer Leitfähigkeit,<br />

Sauerstoffgehalt und -sättigung sowie pH-Wert fortgeführt. Damit liegen nun Datenreihen aus 2 1/2 aufeinanderfolgenden<br />

Jahren vor, die eine zusammenfassende Betrachtung erlauben. Eine weitere Fortführung der<br />

Untersuchungen ist zunächst nicht geplant. Eine gewässerchemische Untersuchung hinsichtlich der Trophie<br />

konnte im Jahr 2000 mangels eines Labors nicht durchgeführt werden. Die Untersuchung der Makroinvertebratenfauna<br />

des Gewässers wurde mit schwimmenden Emergenzfallen (s. Abschnitt 2.15) versucht.<br />

Wegen der starken Windexposition konnten die Fallen jedoch nicht dauerhaft und sicher verankert werden, so<br />

dass die Untersuchung abgebrochen werden musste. Stattdessen soll im Jahr 2001 das Makrozoobenthos mit<br />

Bodengreiferproben erfasst werden.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

4<br />

6<br />

6<br />

SRS SRS+G<br />

Abschä. Abschä<br />

.<br />

Mäusebussard 2 1 1 1<br />

Fasan 0 3 3-5 3-5<br />

Hohltaube 2 0 0 2<br />

Ringeltaube 5 5 6-10 3-5<br />

Kuckuck [V,V] 0 1 1 1<br />

Buntspecht 0 0 0 1<br />

Bachstelze 3 1 3-5 3-5<br />

Zaunkönig 0 0 0 1<br />

Heckenbraunelle 0 0 1-2 0<br />

Amsel 4 5 6-10 6-10<br />

Wacholderdrossel 0 1 1-2 2<br />

Singdrossel 0 1 1-2 0<br />

Gelbspötter [V,V] 2 0 0 1<br />

Klappergrasmücke 0 0 0 1<br />

Gartengrasmücke 8 17 6-10 3-5<br />

Mönchsgrasmücke 0 3 3-5 3-5<br />

Zilpzalp 0 19 11-20 6-10<br />

Fitis 5 7 6-10 6-10<br />

Blaumeise 1 0 1-2 1-2<br />

Kohlmeise 1 2 3-5 3-5<br />

Elster 0 0 1 1<br />

Rabenkrähe 3 7 6-10 3-5<br />

Star 0 1 1-5 3-5<br />

Feldsperling [V,V] 0 3 1-2 2<br />

Buchfink 4 4 6-10 6-10<br />

Stieglitz 2 1 0 0-1<br />

Bluthänfling 5 0 1-2 0-2<br />

Artenzahl 14 18 21 23-25<br />

Kartierer: JS: J. STRONKS, MS: M. SCHWÖPPE, SRS: S.R. SUDMANN, +G: B. & K. GIEßING; Kriterien:<br />

SOVON: niederländische SOVON-Kriterien, Abschä.: Abschätzung der ungefähren Revierzahl anhand<br />

singender Männchen.


33<br />

Während der Messungen im Februar und im Dezember 2000 war der Wasserkörper des Lohrwardt-Sees<br />

vollständig durchmischt und kein Temperaturgradient erkennbar (Abb. 12). Im Mai und im August war dagegen<br />

das Oberflächenwasser mit etwa 22 °C deutlich wärmer als das Tiefenwasser mit 10-12 °C. Im Mai nahm die<br />

Temperatur von 1-7 m Wassertiefe langsam ab und war darunter konstant. Im August lag sie in 1-5 m Tiefe bei<br />

22 °C und nahm unter der nur gering ausgeprägten Sprungschicht weiter ab. Im Jahr 1999 war die<br />

Sprungschicht ähnlich undeutlich ausgeprägt, im Juli und im September 1998 war sie dagegen deutlicher<br />

erkennbar (s. Berichte für 1998 und 1999). Der Lohrwardt-See liegt demzufolge hinsichtlich seiner<br />

morphologischen Merkmale und der Windexposition in einem Bereich, der nicht immer eine ausgeprägte<br />

sommerliche Temperaturschichtung zulässt (s. auch StUA 1997). Wechselnde Grundwasserströmungen<br />

unterschiedlicher Temperatur können ebenfalls einen Einfluss haben. Eine winterliche Temperaturschichtung<br />

wurde im Lohrwardt-See bisher nicht gemessen. In der Regel war im See von Oktober bis April kein<br />

Temperaturgradient erkennbar und der See offensichtlich vollständig durchmischt. Sein Schichtungsverhalten<br />

während der Untersuchungsjahre ist demnach als warm monomiktisch zu bezeichnen.<br />

Die elektrische Leitfähigkeit lag während aller bisherigen Messungen zwischen 400 und 600 µS/cm und nahm<br />

bei vorhandener Temperaturschichtung im Tiefenwasser zu. Lediglich bei der Messung im Februar 2000 wurde<br />

mit nur 90 µS/cm eine deutlich niedrigere Leitfähigkeit gemessen (Abb. 12). Es bleibt allerdings offen, ob diese<br />

Messung durch einen Fehler an der Sonde verursacht wurde.<br />

Sommerliche Sauerstoffdefizite im Tiefenwasser des Sees traten während der drei Untersuchungsjahre etwa<br />

vom Mai bis Oktober auf. Während dieser fünf Monate bildete sich besonders von Juli bis September eine<br />

scharfe Grenze zwischen sauerstoffhaltigem Wasser oberhalb von 6-8 m Wassertiefe und sauerstoffarmem bzw.<br />

–freiem Wasser darunter aus. Auffallend waren im Jahr 1999 deutlich und im Jahr 2000 geringer ausgeprägte<br />

Sauerstoffmaxima in etwa 6 m Wassertiefe (Abb. 13), die durch eine Konzentration photosynthetisch aktiver<br />

Organismen in dieser Schicht verursacht worden sein können. Im Jahr 2000 war die maximal gemessene<br />

Sauerstoffsättigung mit bis zu 180 % wesentlich höher als in den Vorjahren (max. 110 %). Ob dies als Tendenz<br />

zur deutlichen Eutrophierung zu interpretieren ist, könnte nur mit weiteren Untersuchungsreihen unter Einbezug<br />

der Stickstoff- und Phosphatkonzentrationen geklärt werden.<br />

Die ausgeprägten sommerlichen Sauerstoffdefizite des Sees stimmen nicht überein mit seiner Einstufung als<br />

mesotrophes Gewässer (nach Sichttiefe, Chlorophyll-Gehalt und Gesamtphosphat gemäß OECD und LAWA-<br />

Richtlinie). Der Grund hierfür kann sein, dass der See vorwiegend durch ohnehin sauerstoffarmes Grundwasser<br />

gespeist wird und u.a. deshalb hinsichtlich der Trophie nur schwer mittels der gängigen Klassifizierung<br />

einzustufen ist.<br />

Der Gradient des pH-Wertes folgte während aller Untersuchungsjahre abgeschwächt dem des Sauerstoffs<br />

(s. Abb. 13). Im während des Sommers sauerstoffarmen bzw. –freien Tiefenwasser reicherten sich durch<br />

anaerobe Abbauprozesse (Wasserstoff)Ionen an, die zu einer Erniedrigung des pH-Wertes um 1-1,5 Einheiten<br />

gegenüber dem Oberflächenwasser führten.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Wassertiefe [m] Wassertiefe [m]<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

28.02.00<br />

16<br />

0 5 10 15 20 25<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

09.05.00<br />

16<br />

0 5 10 15 20 25<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

10.08.00<br />

16<br />

0 5 10 15 20 25<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

19.12.00<br />

16<br />

0 5 10 15 20 25<br />

34<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

28.02.00<br />

16<br />

0 50 100 150 200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

09.05.00<br />

16<br />

400 450 500 550 600<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

10.08.00<br />

16<br />

400 450 500 550 600<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

19.12.00<br />

16<br />

400 450 500 550 600<br />

Wassertemperatur [°C] El. Le itfä hig ke it [µS/c m ]<br />

Abb. 12: Wassertemperatur (linke Seite) und elektrische Leitfähigkeit (rechte Seite) im Tiefenprofil des<br />

Lohrwardt-Sees an vier Terminen im Jahr 2000 (von oben nach unten).


Wassertiefe [m] Wassertiefe [m]<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

28.02.00<br />

16<br />

0 50 100 150 200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

09.05.00<br />

16<br />

0 50 100 150 200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

10.08.00<br />

16<br />

0 50 100 150 200<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

19.12.00<br />

0 50 100 150 200<br />

Sauerstoffsättigung [%] PH-We rt<br />

35<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

28.02.00<br />

16<br />

6 7 8 9 10<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

09.05.00<br />

16<br />

6 7 8 9 10<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

10.08.00<br />

16<br />

6 7 8 9 10<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

19.12.00<br />

6 7 8 9 10<br />

Abb. 13: Sauerstoffsättigung (linke Seite) und pH-Wert (rechte Seite) im Tiefenprofil des Lohrwardt-Sees an<br />

vier Terminen im Jahr 2000 (von oben nach unten).


2.9 NSG Boetzelaerer Meer<br />

2.9.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

36<br />

In einem Abstimmungsgespräch mit den Landschaftsbehörden wurde im Winter 1999/2000 vereinbart, ca. 35<br />

Hybrid-Pappeln am Nordufer des Boetzelaerer Meeres fällen zu lassen, um unterdrückte bodenständige Gehölze<br />

freizustellen. Die Maßnahme wurde im Februar 2000 so sorgsam durchgeführt, dass der Unterwuchs, u.a. aus<br />

knorrigen Kopfeschen, kaum beschädigt wurde. Auch wurde die Saatkrähenkolonie in benachbarten Bäumen<br />

augenscheinlich nicht beeinträchtigt.<br />

Nach Beseitigung der Wurzelkonkurrenz kann sich der ursprüngliche Baum- und Strauchbestand aus Esche,<br />

Feldahorn, Holunder, Weißdorn, Schlehdorn, Kreuzdorn regenerieren und zu einem Hartholzauwald-ähnlichen<br />

Gehölztyp weiterentwickeln. Reliktbestände von Hohlem Lerchensporn (Corydalis cava), die im Vorfrühling<br />

mit violetten und weißen Blüten die Krautschicht prägen, zeigen sehr fruchtbaren Auenlehm im Umfeld des<br />

Boetzelaerer Meeres an.<br />

2.9.2 Monitoring<br />

Ein Monitoring fand im Jahr 2000 in diesem Gebiet nicht statt.<br />

2.10 NSG Deichvorland bei Grieth<br />

2.10.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplanes, die vorrangig die ornithologischen Daten<br />

berücksichtigen wird, konnte im Jahr 2000 nicht erfolgen. Sie muss auf das Jahr 2001 verschoben werden.<br />

2.10.2 Monitoring<br />

2.10.2.1 Ornithologische Kartierung<br />

Auch diese ornithologische Kartierung wurde als Werkvertrag vergeben. In der Saison 2000 brüteten<br />

mindestens 54 Arten im NSG Deichvorland bei Grieth, davon 22-23 aus der Gilde der Wasser- und<br />

Wiesenvögel. Von den zahlreichen Arten der Roten Liste NRW sind die in Nordrhein-Westfalen „vom<br />

Aussterben bedrohten“ Arten Knäkente und Rotschenkel besonders zu erwähnen. Insgesamt ist die<br />

Bestandsentwicklung im Zeitraum 1995-2000 bei vielen Arten stabil bzw. positiv. Dies ist besonders bei der<br />

Grauammer erfreulich, die dadurch im NSG eines der stärksten Vorkommen am Niederrhein hat. Gegenteilige<br />

Entwicklung ist von der Uferschnepfe zu berichten. Die Bestände dieser Art gehen kontinuierlich zurück. Es<br />

sind nur noch 40 % der noch 1995 vorhandenen Bestände übrig. Dabei gehörte das Gebiet zu den drei<br />

bedeutendsten Brutplätzen dieser Art am Niederrhein.<br />

Zukünftige Managementmaßnahmen sollten deshalb vor allem eine Förderung der Uferschnepfe bewirken.<br />

Deshalb sind weitere Extensivierungen der teilweise intensiv genutzten Flächen sowie die Entwicklung eines<br />

Konzepts zur Wiedervernässung bestimmter Teilbereiche erforderlich. Ein solcher Entwicklungsplan wird im<br />

Jahr 2001 erarbeitet. Die Beschilderung des NSG ist verbesserungsbedürftig. Ebenso sollte der Angelsport in<br />

der Nähe der Natostraße am Elendshof unterbleiben, da dadurch ein zentraler Brutbereich von Wiesenlimikolen<br />

beeinträchtigt wird.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


37<br />

2.10.2.1.1 Ergebnisse der Wasser- und Wiesenvogelerfassung 2000<br />

Mindestens 22 Arten aus der Gruppe der Wasser- und Wiesenvögel brüteten in diesem Jahr im Gebiet (Tab. 7;<br />

Karten 11-14 in Anhang II). Wegen ausbleibender Überschwemmungen durch den Rhein trocknete der Boden<br />

auf den meisten Grünlandflächen schnell aus, so dass diese Bereiche den Limikolen nicht mehr zur<br />

Nahrungssuche zur Verfügung standen.<br />

Tab. 7: Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel im NSG ”Deichvorland bei Grieth” in den Jahren 1995 bis<br />

2000. []: Rand- oder Teilreviere; [RL NW,RL NR]: Kategorie der Roten Liste Nordrhein-<br />

Westfalen, Rote Liste Niederrhein (GRO & WOG 1997); ( ): Ergebnisse einer parallelen Erfassung<br />

von G. Richter.<br />

Art [RL NW, NR] 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Trend<br />

Anzahl Kartierungen April – Juni 3 5 (12) 5 (8) 5 6 6<br />

Kartierer E E (GR) E (GR) E ST ST<br />

Kriterien S S (Rev.) S (Rev.) S Handb. Handb.<br />

Haubentaucher 0 0 0 0 5 7 +<br />

Graugans 0 0 0 0 1 3 +<br />

Brandgans [R,R] 2 2 7 3 [11] 6+[1] +<br />

Nilgans 0 0 0 0 2 3+[1] +<br />

Schnatterente [R,3] 0 0 4 0 7 0 +/-<br />

Krickente [2,1] 0 1 0 1 0 0 0<br />

Stockente 11 7 17 20 25 18 +/-<br />

Knäkente [1,1] 0 1 2 1 3 1 +/-<br />

Löffelente [2,2] 0 1 2 1 1 0 +/-<br />

Tafelente [2,2] 0 1 0 0 0 0 0<br />

Reiherente 0 1 6 0 0 0 +/-<br />

Rebhuhn [2N,3] 5 4 4 5 [2] 2 -<br />

Wachtel [2,2] 0 1 2 3 0 0 +/-<br />

Wachtelkönig [1,1] 0 0 1 2 0 0 +/-<br />

Teichhuhn 2 2 1 4 3 0 +/-<br />

Blässhuhn 8 11 21 17 28 27 +<br />

Austernfischer 9 8 12 11 [11] 3-4+[3] 0<br />

Flussregenpfeifer [3,3] 6 4 11 11 1 4 +/-<br />

Kiebitz [3,3] 23 17 28 13 13+[6] 13+[5] -<br />

Uferschnepfe [2N,2N] 26 19 (20) 28 (20) 19 18 11-13 -<br />

Großer Brachvogel [2N,1N] 1 1 0 0 0 0-1 0<br />

Rotschenkel [1N,1N] 9 6 (6) 15 11 16 10-11 +/-<br />

Feldlerche 17 10 12 17 13-14 13 +/-<br />

Wiesenpieper [3,3] 22 22 29 29 29+[1] 31 +<br />

Schafstelze [3,3] 28 18 31 25 29 31 +/-<br />

Braunkehlchen [2N,3] 2 1 2 1 0 0 -<br />

Schwarzkehlchen [2,2] 2 1 0 0 0-1 0 -<br />

Feldschwirl [3,2] 0 1 0 6 0 0 +/-<br />

Sumpfrohrsänger 5 13 39 39 8 29 +/-<br />

Teichrohrsänger [3,3] 1 11 5 6 6 4 0<br />

Dorngrasmücke [V,3] 6 12 24 13 15 26 +/-<br />

Beutelmeise [R,R] 0 0 1 0 0 1 0<br />

Rohrammer 7 16 14 21 22 23 +<br />

Grauammer [2,1] 6 3 9 10 7 9 +<br />

∑ Arten 21 28 26 25 24-25 22-23<br />

∑ Brutpaare 208 196 319 293 283-285 289-294<br />

∑ ”RL-Arten” NW 13 19 17 14 12-13 12-13<br />

∑ ”RL-Arten” NR 14 20 18 15 13-14 13-14<br />

Kartierer: GR: G. RICHTER 1996, E: ECORAAD 1998, ST: STERNA; Kriterien: Rev.: Revierkartierung, S:<br />

niederländische SOVON-Kriterien, Handb.: Methodenhandbuch Wasservögel NRW; Trend: +: signifikante<br />

Zunahme (positiver Anstieg der Regressionsgerade mit p < 0,01), -: signifikante Abnahme (negativer Anstieg<br />

der Regressionsgerade mit p < 0,01), +/-: schwankend, 0: stabil.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


38<br />

Fünf Arten haben mit Sicherheit im Gebiet gebrütet. Unklar ist dies beim Großen Brachvogel als sechster Art.<br />

Zwar wurden am 14.05. zwei intensiv warnende Vögel nördlich von Opdemom’s Hof gesehen, doch liegen<br />

sonst keine Beobachtungen vor. Es ist jedoch durchaus möglich, dass das Paar bei den vorhergehenden<br />

Kartierungen im April bereits gebrütet hat und sich dabei heimlich verhielt, so dass es übersehen wurde. Ebenso<br />

kann es sein, dass das Paar erstmals während der Brutansiedlung beobachtet wurde, es aber nicht erfolgreich<br />

war, oder es war noch auf Brutplatzsuche und hat das Gebiet wieder verlassen. Die drei Arten Kiebitz,<br />

Rotschenkel und Uferschnepfe konzentrieren sich auf drei Standorte (Karten 13 und 14 in Anhang II): südlich<br />

von Grieth, östlich der Natostraße beim Elendshof und nördlich des Opdemom’s Hof. Während sie in den<br />

beiden erstgenannten Gebieten auch gute Nahrungsgründe vorfinden, ist dies bei der letzten Stelle nicht der Fall.<br />

Diese Vögel wechseln jedoch häufig über den Rhein zur Dornicker Ward und suchen dort an geeigneten Stellen<br />

nach Beutetieren.<br />

Die Jungenaufzucht konnte nur im Bereich südlich von Grieth wegen der dortigen guten Beobachtungsmöglichkeiten<br />

verfolgt werden, dürfte sich aber im gesamten Gebiet ähnlich abgespielt haben. Die bei den<br />

Kiebitzen und dem Flussregenpfeiferpaar geschlüpften Küken wurden zu einem großen Teil auch flügge<br />

(Tab. 8). Bei den Rotschenkeln und Uferschnepfen konnten dagegen kaum jungeführende Vögel beobachtet<br />

werden. Die Vegetation war jedoch stellenweise bereits so hoch, dass die Jungen darin gut versteckt werden<br />

konnten. Nach dem Verbleib der Altvögel ist zu schließen, dass zumindest einige Küken bei beiden Arten<br />

ebenfalls aufgezogen werden konnten. Die Uferschnepfen bei Opdemom’s Hof waren jedoch wieder mit<br />

ziemlicher Sicherheit erfolglos, da hier bereits Mitte Mai keine Altvögel mehr gesichtet wurden, während die<br />

Kartierung Ende April die Anwesenheit von vier Paaren ergab. Die Vögel nutzen hier intensiv genutztes<br />

Grünland und dürften ihre Gelege durch Viehtritt oder Mahd verloren haben.<br />

Tab. 8: Bruterfolg von Limikolen im Teilgebiet südlich von Grieth und in den übrigen NSG-Flächen 2000<br />

(?: unbekannt).<br />

Art südlich Grieth:<br />

Die wiesenbrütenden Singvögel erreichten 2000 stellenweise hohe Dichten, insbesondere dort wo sie in<br />

„Kleinkolonien“ brüteten (Karten 11 und 12 in Anhang II). Diese lagen in den extensiv bewirtschafteten<br />

rheinnahen Flächen, während die übrigen Bereiche mit der ersten Mahd Ende April/Anfang Mai schnell von<br />

Wiesenpieper und Feldlerche geräumt wurden (die Schafstelze hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit der<br />

Brut begonnen). Im Mai bildeten sich dann die Kleinkolonien in denen neben Wiesenpieper, Schafstelze und<br />

Feldlerche dann auch Grau- und Rohrammern, stellenweise auch Sumpfrohrsänger und Dorngrasmücke zu<br />

finden waren.<br />

Für die Sumpfrohrsänger waren in diesem Jahr die Brutverhältnisse optimal, so dass mit 29 Revieren ein hoher<br />

Brutbestand erreicht werden konnte. Dagegen fand der Teichrohrsänger nur wenige geeignete Stellen und<br />

musste mit winzigen Röhrichtflecken Vorlieb nehmen. Der Bestand war bei dieser Art mit vier Revieren auch<br />

entsprechend gering.<br />

Wachtelkönige konnten in diesem Jahr ebenso wie Wachteln nicht festgestellt werden. Beim Rebhuhn gelang<br />

die Beobachtung von zwei Paaren.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

ÜBRIGE NSG-FLÄCHEN:<br />

Brutpaare Anzahl flügger Küken pro Paar<br />

REPRODUKTIONSERFOLG<br />

Austernfischer 0 - keine Jungen beobachtet<br />

Flussregenpfeifer 1 3,0 keine Jungen beobachtet<br />

Kiebitz 6 ≈1,7 Ja<br />

Rotschenkel 5 ? Teilweise<br />

Uferschnepfe 5-6 ≥0,3 ?


39<br />

Während bei den Gänsen recht gute Brutbestände registriert werden konnten, blieben Enten weitgehend aus.<br />

Dennoch dürfte neben der Stockente auch die in Nordrhein-Westfalen „vom Aussterben bedrohte“ Knäkente mit<br />

einem Paar im Gebiet gebrütet haben. Für weitere Entenansiedlungen waren wahrscheinlich die Wasserstände<br />

des Rheins und damit auch im Gebiet selbst zu niedrig. Vom Teichhuhn gelang keine Beobachtung, doch kann<br />

eine Ansiedlung dieser in der freien Landschaft sehr heimlichen Art dennoch nicht ausgeschlossen werden.<br />

Bei Haubentaucher, Graugans, Brandgans, Stockente und Blässhuhn konnten Familienverbände beobachtet<br />

werden. Bei den Nilganspaaren konnten keine Jungen gesichtet werden. Auf Grund der fast ganzjährigen<br />

Brutzeit bei dieser Art kann eine erfolgreiche Brut zu einem späteren Zeitpunkt jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

2.10.2.1.2 Bestandsentwicklung der Wasser- und Wiesenvögel<br />

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entwickelten sich die Bestände der einzelnen Wasser- und<br />

Wiesenvogelarten recht unterschiedlich. Während bei 21 Arten die Gesamtbestände in den letzten sechs Jahren<br />

konstant blieben oder um einen Mittelwert schwankten, sind bei acht Arten Zu- und bei fünf Abnahmen zu<br />

verzeichnen (Tab. 9).<br />

Tab. 9: Im NSG Deichvorland bei Grieth in den Jahren 1995 bis 2000 im Bestand zu- bzw. abnehmende<br />

Brutvogelarten.<br />

Zunahme: Haubentaucher, Graugans, Brandgans, Nilgans, Blässhuhn, Wiesenpieper, Rohrammer,<br />

Grauammer<br />

Abnahme: Rebhuhn, Kiebitz, Uferschnepfe, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen<br />

Zunahmen sind vor allem bei Wasservögeln (darunter die Neubürger Grau- und Nilgans) festzustellen (Tab. 9).<br />

Positiv entwickelten sich jedoch auch die beiden Wiesenvogelarten Wiesenpieper und die am Niederrhein „vom<br />

Aussterben bedrohte“ Grauammer. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass gerade die Wiesenvögel in den<br />

1980er Jahren stellenweise sehr starke Abnahmen zu verzeichnen hatten. So erreichte der Wiesenpieper in den<br />

1960er und 70er Jahren eine Dichte in großflächigen Dauergrünlandbereichen am Niederrhein von 1,20-1,75<br />

Reviere/10 ha (MILDENBERGER 1984). Im Jahr 2000 lag die Dichte bei 0,69 Revieren/10 ha, also gerade mal<br />

halb so hoch. Bei dieser Art muss die positive Entwicklung also noch etliche Jahre anhalten, um die früheren<br />

Bestandsgrößen zu erreichen. Dagegen hat die Schafstelze mit derzeit 0,69 Revieren/10 ha ihre Dichte in etwa<br />

halten können, da auch in den 1960er Jahren Dichten von 0,6-0,9 Revieren/10 ha in großflächigen Arealen am<br />

Niederrhein festgestellt wurden (MILDENBERGER 1984). Die Bestände von Schafstelze und Feldlerche sind<br />

gegenwärtig als weitgehend stabil zu bezeichnen. Erfreulich ist zudem die Zunahme der Grauammer. Das NSG<br />

Deichvorland bei Grieth ist damit das beste Grauammergebiet innerhalb der Rheinauen im Kreis <strong>Kleve</strong>. Die<br />

Bestände der Wiesensingvögel entwickeln sich in den letzten Jahren insgesamt sehr erfreulich (Abb. 14). Dies<br />

ist ohne Zweifel auf die bestehenden Extensivierungen zurückzuführen.<br />

Die positive Entwicklung betrifft jedoch lange nicht alle Wiesenvogelarten. Alle fünf Arten mit signifikanter<br />

Abnahme (Tab. 9) gehören ebenfalls in diese Gruppe. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das<br />

Braunkehlchen am Niederrhein ausgesprochen selten ist. Der Durchzug erfolgt auch weiterhin von dieser Art,<br />

wobei auch oft Paare beobachtet werden können. Beim Schwarzkehlchen ist zu hoffen, dass die derzeit in der<br />

Düffel und auf Salmorth expandierende Population (FLINKS, mdl.) auch das Deichvorland bei Grieth erreicht<br />

und es zu einer Wiederbesiedlung kommt.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

40<br />

Am gravierendsten sind derzeit die Rückgänge bei den Wiesenlimikolen (Abb. 15), die von den Arten Kiebitz<br />

und Uferschnepfe hervorgerufen werden, während sich der in Nordrhein-Westfalen „vom Aussterben bedrohte“<br />

Rotschenkel sogar leicht positiv entwickelt. Der Rotschenkel schafft es auch an mehr Stellen als die<br />

Uferschnepfe erfolgreich zu brüten, wie z. B. im Mündungsbereich der Kalflack (s. Karte 13 in Anhang II).<br />

Auch bei Opdemom’s Hof warnte ein Rotschenkel am 20. Juni noch sehr intensiv, was auf in der Nähe<br />

hockende Jungvögel schließen ließ. In diesem Bereich waren die Uferschnepfen auch in diesem Jahr wieder<br />

erfolglos (s.o.). Insgesamt scheint der Rotschenkel mit den bestehenden Verhältnissen besser zurecht zu<br />

kommen als die Uferschnepfe. Diese Art kann wohl nur durch ein spezielles Management im Gebiet gehalten<br />

werden. Hierzu sind weitere Extensivierungen und Wiedervernässungen notwendig. So zeigte RICHTER (1998)<br />

im gleichen Gebiet, dass eine Vielzahl von Gelegen durch Viehtritt zerstört wird.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Grauammer<br />

Schafstelze<br />

Wiesenpieper<br />

Feldlerche<br />

Abb. 14: Entwicklung der Brutbestände der Wiesensingvögel im NSG Deichvorland bei Grieth in den<br />

Jahren 1995-2000.<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Rotschenkel<br />

Uferschnepfe<br />

Kiebitz<br />

Austernfischer<br />

Abb. 15: Entwicklung der Brutbestände der Wiesenlimikolen im NSG Deichvorland bei Grieth in den<br />

Jahren 1995-2000 (Uferschnepfe nach RICHTER 1996, 1998).


41<br />

Da in diesem Jahr der Rhein wieder einen mittleren Wasserstand aufwies, blieben großflächige<br />

Überschwemmungen, wie zuletzt 1999 aus. Dadurch sanken die Entenbestände wieder auf ein<br />

durchschnittliches Niveau ab (Tab. 7). Die Bestände von Grau-, Brand- und Nilgans scheinen sich dagegen<br />

positiv zu entwickeln, hier muss die weitere Entwicklung jedoch noch abgewartet werden.<br />

Während den Enten anscheinend Brutplätze fehlten, standen sie dem Flussregenpfeifer in Form der nicht<br />

überschwemmten Kiesflächen am Rheinufer wieder zur Verfügung. Diese wurden auch wieder besetzt, wenn<br />

auch nicht mit so vielen Paaren wie 1997 und 1998.<br />

Auch die Entwicklung der auf Vertikalstrukturen angewiesenen Singvogelarten verläuft ausgesprochen positiv,<br />

obwohl in dieser Gruppe recht unterschiedliche Arten zusammengefasst wurden (Abb. 16). Lediglich beim<br />

Teichrohrsänger ist kein Anstieg festzustellen. Dagegen hat die Rohrammer den deutlichsten positiven<br />

Bestandsverlauf aller hier betrachteten Vogelarten.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

2.10.2.1.3 Weitere Brutvogelarten<br />

Zusätzlich zu den Wasser- und Wiesenvögeln konnten im Gebiet noch 32 weitere Brutvogelarten nachgewiesen<br />

werden. Davon zählt der Steinkauz zu den in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Arten. Andere nach der Roten<br />

Liste gefährdete Arten, die in den Vorjahren beobachtet wurden, waren 2000 nicht anwesend.<br />

Die übrigen Brutvogelarten (Tab. 10) zählen überwiegend zu den Gebüschbewohnern. Bemerkenswert sind<br />

hierbei Kuckuck, Gelbspötter, Feldsperling und Goldammer, alles Arten, die in der Vorwarnliste zur Roten Liste<br />

NRW geführt werden.<br />

Die Dohlenkolonie brütete wiederum im Unterbau der Emmericher Brücke. Insgesamt kamen im NSG damit<br />

2000 mindestens 54 Brutvogelarten vor.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Teichrohrsänger<br />

Rohrammer<br />

Sumpfrohrsänger<br />

Dorngrasmücke<br />

Abb. 16: Entwicklung der Brutbestände typischer Arten der Ufer-, Saum- und Heckenbewohner im<br />

NSG Deichvorland bei Grieth in den Jahren 1995-2000.


Tab. 10: Abschätzung des Brutbestandes weiterer Vogelarten im NSG ”Deichvorland bei Grieth” im Jahr<br />

2000 und Vergleich mit den Daten aus den Jahren 1995-99 ([RL NW,RL NR]: Kategorie der<br />

Roten Liste Nordrhein-Westfalen, Rote Liste Niederrhein nach GRO & WOG 1997).<br />

42<br />

Art [RL NW, NR] 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Anzahl Kartierungen April – Juni 3 5 5 5 6 6<br />

Kartierer E E E E ST ST<br />

Kriterien S S S S A A<br />

Mäusebussard 1 3 4 3 4 4<br />

Turmfalke 1 1 1 0 1 0<br />

Fasan 2 6 7 8 5-10 10-20<br />

Hohltaube 1 0 2 2 0 1<br />

Ringeltaube 12 18 24 33 20-30 20-40<br />

Türkentaube 0 0 0 1 0 0<br />

Turteltaube [3,V] 0 0 0 1 0 0<br />

Kuckuck [V,V] 0 2 0 1 1 1<br />

STEINKAUZ [3N,3N]<br />

0 1 0 0 1 1<br />

Waldohreule [V,+] 0 0 0 0 1 0<br />

Grünspecht [3,3] 1 0 0 0 0 0<br />

Buntspecht 0 0 0 0 0 1<br />

Rauchschwalbe 2 0 0 0 0 0<br />

Bachstelze 6 5 10 15 10-20 10-20<br />

Zaunkönig 1 0 0 1 1-2 0<br />

Heckenbraunelle 1 0 0 2 1-2 3-5<br />

Rotkehlchen 2 2 1 3 0 0<br />

Nachtigall [3,3] 0 1 0 2 0 0<br />

Gartenrotschwanz [3,2] 1 0 0 0 0 0<br />

Amsel 10 9 13 36 10-20 10-20<br />

Wacholderdrossel 0 0 0 0 0 1<br />

Singdrossel 1 2 5 3 3-5 3-5<br />

Gelbspötter [V,V] 0 1 1 2 1-2 3-5<br />

Klappergrasmücke 0 0 0 2 0 1<br />

Gartengrasmücke 3 3 17 27 10-20 10-20<br />

Mönchsgrasmücke 4 1 7 21 5-10 5-10<br />

Zilpzalp 9 5 21 43 20-30 20-30<br />

Fitis 7 5 13 15 10-20 10-20<br />

Grauschnäpper 0 0 0 2 0 0<br />

Weidenmeise 0 0 0 0 0 1<br />

Blaumeise 1 3 2 6 5-10 5-10<br />

Kohlmeise 1 2 2 13 5-10 5-10<br />

Gartenbaumläufer 0 0 0 0 0 1<br />

Eichelhäher 0 0 0 0 0 1<br />

Elster 0 0 0 0 1 1<br />

Dohle 18 20 48 0 20-30 20-30<br />

Rabenkrähe 1 2 13 11 10-20 5-10<br />

Star 3 0 1 8 5-10 1-2<br />

Haussperling [+,V] 2 2 4 0 3-5 1<br />

Feldsperling [V,V] 8 10 9 1 5-10 1<br />

Buchfink 3 10 19 32 20-30 30-40<br />

Grünfink 0 0 0 0 1 1<br />

Stieglitz 2 4 4 1 0 5-10<br />

Bluthänfling 4 1 8 42 5-10 5-10<br />

Goldammer [V,+] 2 0 0 0 0 1<br />

Artenzahl 29 25 24 29 27 32<br />

Kartierer: E: ECORAAD 1998, ST: STERNA; Kriterien: S: niederländische SOVON-Kriterien, A.:<br />

Abschätzung des Brutbestandes.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.11 LSG Dornicker Ward<br />

2.11.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen wurden seitens des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Gebiet nicht durchgeführt.<br />

2.11.2 Monitoring<br />

43<br />

2.11.2.1 Brutvogelkartierung<br />

Die im Jahr 2000 im Rahmen eines Werkvertrags durchgeführte Brutvogelerfassung ergab einen Brutbestand<br />

bei den Wasser- und Wiesenvögeln von 15 Arten mit 211 Paaren, wobei Sumpfrohrsänger und Dorngrasmücke<br />

mehr als die Hälfte des Brutbestandes ausmachten. Sieben dieser Arten stehen auf der Roten Liste NRW, wobei<br />

die Knäkente „vom Aussterben bedroht“ ist. Die Dornicker Ward ist zudem eines der bedeutendsten Gebiete für<br />

den Sumpfrohrsänger am Unteren Niederrhein.<br />

31 weitere Brutvogelarten konnten zusätzlich registriert werden. Dadurch ergaben sich insgesamt 46<br />

verschiedene Arten für den Zeitraum April bis Juni.<br />

Im Vergleich mit den Vorjahreskartierungen fällt der dramatische Rückgang der Wiesenvögel auf. Die<br />

Brutbestände sind bei den Limikolen (1989 noch 45 Paare von Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe)<br />

vollständig verschwunden und bei den Wiesensingvögeln stark rückgängig.<br />

2.11.2.1.1 Ergebnisse der Wasser- und Wiesenvogelerfassung 2000<br />

Insgesamt 15 Arten aus der Gilde der Wasser- und Wiesenvögel schritten in diesem Jahr im<br />

Untersuchungsgebiet zur Brut (Tab. 11). Die Lage der insgesamt 211 Reviere ist in den Karten 15 und 16 in<br />

Anhang II angegeben.<br />

Bei den eigentlichen Wasservögeln dominierten Blässhuhn und Stockente. Als die Gewässer im Mai jedoch<br />

austrockneten, verblieben nur noch knapp 40 % der Blässhühner im Gebiet. Der Rest wanderte ab. Stockenten,<br />

Brand- und Nilgans brüten dagegen oftmals weit vom Gewässer entfernt und sind dadurch von den<br />

austrocknenden Gewässern nicht so negativ betroffen. Besonders erwähnenswert ist das Vorkommen eines<br />

Brutpaares der in Nordrhein-Westfalen „vom Aussterben bedrohten“ Knäkente. Am Rheinufer fanden zwei<br />

Flussregenpfeiferpaare auf Kiesbänken Brutmöglichkeiten.<br />

Wiesenvögel waren im Jahr 2000 so gut wie nicht vorhanden. Lediglich je ein Revier von Feldlerche und<br />

Schafstelze sowie zwei Feldschwirl-Reviere konnten erfasst werden. Die Schafstelze erreichte damit eine<br />

Siedlungsdichte von 0,07 Revieren pro 10 ha. Auf der gegenüber liegenden Rheinseite erreichte sie dagegen im<br />

NSG Deichvorland bei Grieth mit 0,69 Revieren pro 10 ha die zehnfache Dichte. Wiesenlimikolen fehlten in<br />

diesem Jahr völlig.<br />

Einen hohen Bestand erreichte jedoch der Sumpfrohrsänger, der überall in den Brennnesselfluren zu finden und<br />

gleichzeitig die häufigste Vogelart war. Obwohl größere Röhrichte fehlen, nutzte der Teichrohrsänger alle<br />

adäquaten Standorte aus und war fast so oft vertreten wie die Rohrammer. Dorngrasmücken besiedelten die<br />

Ränder der Weidenwälder und die im Gebiet vorhandenen Hecken und bildeten so die zweithäufigste Vogelart.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. 11: Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel in der Dornicker Ward in den Jahren 1995, 1997,<br />

1998 und 2000. [RL NW,RL NR]: Kategorie der Roten Liste Nordrhein-Westfalen, Rote Liste<br />

Niederrhein (GRO & WOG 1997). Beim Blässhuhn wird für zwei Jahre der Brutbestand im<br />

April und in Klammern im Mai angegeben.<br />

44<br />

Art [RL NW, NR]<br />

Anzahl Kartierungsgänge<br />

1989 1995 1997 1998 2000<br />

April – Juni<br />

≥4* 4 4* 4* 6<br />

Kartierer HW VZ E E ST<br />

Kriterien S R S S H<br />

Haubentaucher 0 3 0 0 0<br />

Brandgans [R,R] 0 3 0 0 7<br />

Nilgans 0 0 0 0 1<br />

Schnatterente [R,3] 0-1 2 0 0 0<br />

Krickente [2,1] 0 1 0 0 0<br />

Stockente n.e. 28 14 14 19<br />

Knäkente [1,1] 2 1 0 0 1<br />

Löffelente [2,2] 9 5 0 0 0<br />

Reiherente 4 4 0 0 0<br />

Rebhuhn [2N,3] 0 1 0 0 0<br />

Wachtelkönig [1,1] 0 0 0 4 0<br />

Teichhuhn n.e. 4 0 0 1<br />

Blässhuhn n.e. 31 (10) 14 6 26 (10)<br />

Flussregenpfeifer [3,3] 0 2 3 3 2<br />

Kiebitz [3,3] 23 5 0 1 0<br />

Uferschnepfe [2N,2N] 10 4 1 1 0<br />

Rotschenkel [1N,1N] 12 5 0 1 0<br />

Feldlerche n.e. 9 1 3 1<br />

Wiesenpieper [3,3] n.e. 17 2 1 0<br />

Schafstelze [3,3] 16 9 3 2 1<br />

Feldschwirl [3,2] n.e. 0 4 13 2<br />

Sumpfrohrsänger n.e. 50 75 55 77<br />

Teichrohrsänger [3,3] 2 18 4 6 13<br />

Dorngrasmücke [V,3] n.e. 17 31 27 41<br />

Beutelmeise [R,R] 0 0 0 0 2<br />

Rohrammer 4 17 14 17 17<br />

Grauammer [2,1] 0 0 0 1 0<br />

∑ Arten >9 22 12 16 15<br />

∑ ”Brutpaare” ? 236 166 155 211<br />

∑ ”RL-Arten” NW ≥7 13 6 10 7<br />

∑ ”RL-Arten” NR ≥7 14 7 11 8<br />

Kartierer: E: ECORAAD (1998), HW: HOLLAND & WILLE (1991), ST: STERNA, VZ:<br />

VOGELWERKGROUP ZUIDOST ACHTERHOEK; Kriterien: R: erweiterte Revierkartierung, S: Richtlinien der<br />

SOVON, H: Methodenhandbuch Wasservögel NRW; n.e.: nicht erfasst<br />

*: 1989, 1997 und 1998 wurde der westliche Bereich mit dem Auwald nicht kartiert<br />

2.11.2.1.2 Bestandsentwicklung der Wasser- und Wiesenvögel<br />

Die Wiesenvögel haben in den letzten 12 Jahren katastrophale Bestandsrückgänge in der Dornicker Ward<br />

erlitten. So gingen allein die Bestände der kleinen Singvogelarten von 1995 zu 1997 und 1998 um 80 % zurück<br />

(Abb. 17). 1989 müssen die Bestände noch größer als 1995 gewesen sein, da die Schafstelze 1989 fast doppelt<br />

so hohe Bestände wie 1995 aufwies. Feldlerche und Wiesenpieper wurden wegen ihrer damals noch<br />

allgemeinen Häufigkeit nicht erfasst, die Grauammer war im Gebiet nicht vertreten (HOLLAND & WILLE 1991).<br />

Im Jahr 2000 betragen die Rückgänge dieser vier Arten gegenüber 1995 fast 95 %! Entgegen diesem Trend<br />

verhält sich der Feldschwirl, dessen Bestände von Jahr zu Jahr stark schwanken (Tab. 11).<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

*<br />

1989 1995 1997 1998 2000<br />

45<br />

Bei 100 % liegt der Rückgang der drei Wiesenlimikolen Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe, die in diesem<br />

Jahr nicht mehr brutverdächtig beobachtet werden konnten. 1989 brüteten noch insgesamt 45 Paare dieser drei<br />

Arten im Gebiet und 1995 waren es noch 14 (Abb. 18). Damit ist eines der bedeutendsten Wiesenvogelbrutgebiete<br />

am Unteren Niederrhein erloschen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Da<br />

Rotschenkel und Uferschnepfen regelmäßig vom NSG Deichvorland bei Grieth zur Nahrungssuche herüber<br />

wechseln, kann es an fehlenden günstigen Nahrungsbedingungen eigentlich nicht liegen. Auch sollten<br />

stellenweise noch geeignete Bruthabitate in den extensiv bewirtschafteten Flächen vorhanden sein. Der einzige<br />

Unterschied zum eben genannten NSG liegt im Vorhandensein des Segelflughafens in der Dornicker Ward. Da<br />

dieser auch während der Brutzeit betrieben wird, könnten von ihm Störungen ausgehen, die eine Brutansiedlung<br />

verhindern. Dies ist aber rein spekulativ und kann eigentlich auch nicht der einzige Grund für das Fehlen dieser<br />

Arten sein.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Grauammer<br />

Schafstelze<br />

Wiesenpieper<br />

Feldlerche<br />

Abb. 17: Entwicklung der Brutbestände der Wiesensingvögel in der Dornicker Ward in den Jahren<br />

1989-2000 (* Feldlerche und Wiesenpieper wurden 1998 nicht erfasst).<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1989 1995 1997 1998 2000<br />

Rotschenkel<br />

Uferschnepfe<br />

Kiebitz<br />

Abb. 18: Entwicklung der Brutbestände der Wiesenlimikolen in der Dornicker Ward in den Jahren 1989-<br />

2000.


46<br />

Positiv haben sich dagegen die Bestände von Vogelarten entwickelt, die Randstrukturen benötigen (Abb. 19).<br />

Dies betrifft sowohl Arten, die bevorzugt an Ufern brüten, wie Teichrohrsänger und Rohrammer, als auch<br />

Heckenbewohner, wie die Rohrammer, oder den in den zwischen Weidenwald und Wiesen liegenden<br />

Brennnesselfluren brütenden Sumpfrohrsänger. Letzterer ist nicht nur die häufigste Art im Gebiet, sondern hat<br />

hier auch ein Schwerpunktvorkommen am Unteren Niederrhein.<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

*<br />

1989 1995 1997 1998 2000<br />

Die Beutelmeise ist ein typischer Auwaldbewohner und erst vor kurzem am Niederrein eingewandert (GIEßING<br />

& SUDMANN 1994). In diesem Jahr konnte die Art erstmals in der Dornicker Ward nachgewiesen werden, wobei<br />

die Beobachtung von zwei Revieren gelang (Tab. 11).<br />

2.11.2.1.3 Weitere Brutvogelarten<br />

Im Jahr 2000 wurden 31 weitere Brutvogelarten im Gebiet beobachtet (Tab. 12), so dass insgesamt 46<br />

Brutvogelarten anwesend waren. Bei diesen weiteren Arten handelt es sich fast ausschließlich um<br />

Gebüschbewohner, die als Generalisten gelten.<br />

Eine Ausnahme bildet hierbei jedoch die in Nordrhein-Westfalen gefährdete Nachtigall, von der gleich fünf<br />

Reviere im Auwald registriert werden konnten. In den Vorjahren blieb dieser Teil unbearbeitet bzw. dürfte im<br />

Jahr 1995 überflutet und damit nicht besiedelbar gewesen sein. Deshalb lassen sich keine Aussagen zur<br />

Bestandsentwicklung machen. Bemerkenswert sind weiterhin die Beobachtungen von Gelbspötter und<br />

Feldsperling. Beide Arten werden in der landesweiten Vorwarnliste zur Roten Liste NRW geführt (GRO &<br />

WOG 1997).<br />

Die noch 1998 vorhandene Saatkrähenkolonie ist auf die andere Hafenseite umgezogen und befindet sich nun<br />

außerhalb des Gebiets. 28 Nester waren dort besetzt. Beim Sperber gelang nur ein Bruthinweis, da ein Horst<br />

nicht entdeckt wurde. Ein Vogel verhielt sich jedoch sehr brutverdächtig und im Auwald gab es sehr gute<br />

Brutmöglichkeiten für diese Art.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Dorngrasmücke<br />

Rohrammer<br />

Sumpfrohrsänger<br />

Teichrohrsänger<br />

Abb. 19: Entwicklung der Brutbestände typischer Arten der Ufer-, Saum- und Heckenbewohner in der<br />

Dornicker Ward in den Jahren 1989-2000 (*: Dorngrasmücke und Sumpfrohrsänger wurden 1989<br />

nicht erfasst; 1989, 1997 und 1998 wurde der westliche Bereich mit dem Auwald nicht kartiert).


Tab. 12: Brutbestand weiterer Brutvogelarten in der Dornicker Ward in den Jahren 1995, 1997,<br />

1998 und 2000.<br />

47<br />

Art<br />

Anzahl Kartierungsgänge<br />

1995 1997 1998 2000<br />

April – Juni<br />

4 4* 4* 6<br />

Kartierer VZ E E ST<br />

Kriterien R S S A<br />

Sperber 0 1 0 0-1<br />

Mäusebussard 0 1 2 1<br />

Turmfalke 0 1 0 0<br />

Fasan 8 14 12 10-20<br />

Hohltaube 1 0 0 2<br />

Ringeltaube 19 27 20 20-30<br />

Kuckuck [V,V] 1 3 3 2<br />

Steinkauz [3N,3N] 0 0 1 0<br />

Buntspecht 0 2 2 1<br />

Bachstelze 2 4 0 3-5<br />

Zaunkönig 6 0 0 6-10<br />

Heckenbraunelle 5 5 8 6-10<br />

Rotkehlchen 1 0 1 0<br />

Nachtigall [3,3] 0 1 0 5<br />

Gartenrotschwanz [3,2] 0 2 2 0<br />

Amsel 19 14 18 20-30<br />

Singdrossel 0 2 0 3-5<br />

Misteldrossel 1 0 0 1-2<br />

Gelbspötter [V,V] 2 2 5 2<br />

Klappergrasmücke 0 0 1 1<br />

Gartengrasmücke 22 16 31 20-40<br />

Mönchsgrasmücke 3 11 10 20-30<br />

Zilpzalp 17 32 40 20-40<br />

Fitis 18 13 18 20-30<br />

Grauschnäpper 1 1 0 0<br />

Schwanzmeise 0 1 1 1<br />

Weidenmeise 1 0 1 0<br />

Blaumeise 3 1 2 6-10<br />

Kohlmeise 7 10 7 10-20<br />

Gartenbaumläufer 1 0 0 1<br />

Elster 1 1 1 1<br />

Saatkrähe 61 0 13 0<br />

Rabenkrähe 2 7 6 6-10<br />

Star 1 1 0 1<br />

Feldsperling [V,V] 3 1 1 4<br />

Buchfink 16 20 24 20-40<br />

Grünfink 0 2 0 0<br />

Stieglitz 4 2 0 1-2<br />

Bluthänfling 7 9 8 6-10<br />

Artenzahl 28 30 26 30-31<br />

Kartierer: E: ECORAAD (1998), ST: STERNA, VZ: VOGELWERKGROUP ZUIDOST ACHTERHOEK;<br />

Kriterien: R: erweiterte Revierkartierung, S: Richtlinien der SOVON, A: Abschätzung<br />

*: 1997 und 1998 wurde der westliche Bereich mit dem Auwald nicht kartiert.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.12 NSG Salmorth<br />

2.12.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

2.12.1.1 Bewirtschaftung<br />

48<br />

2.12.1.1.1 Distelbekämpfung auf extensiviertem Auengrünland<br />

Im Zusammenhang mit der bekannten Problematik, dass Ackerkratzdisteln auf extensiviertem Auengrünland bei<br />

nachlässiger Weidepflege leicht überhand nehmen, war auf Betreiben eines Landwirtes im Juni 1999 vereinbart<br />

worden, auf einer stark mit Disteln verkrauteten Mähweide partiell einen Herbizideinsatz zuzulassen. Eine<br />

effiziente Bekämpfung von Weideunkräutern ist auf vertraglich extensivierten Flächen etwas schwieriger als auf<br />

Intensivgrünland, weil i.d.R. der Einsatz von Herbiziden untersagt ist und weil der erste Pflegeschnitt erst ab<br />

Mitte Juni erfolgen darf. Bei fachgerechter Grünlandpflege reicht der Zeitraum von Juni bis Herbst jedoch<br />

vollkommen aus, um notfalls mit 2 Reinigungsschnitten ein „Distelproblem“ von vorneherein zu unterbinden.<br />

Die Mähweide auf Salmorth war im Juni 1999 nicht gemäht worden, sondern bis dahin mit relativ wenig<br />

Rindern / Mastochsen beweidet worden. Bei starkem frühsommerlichen Pflanzenwachstum war keine<br />

aufwuchsgerechte Nutzung erfolgt und überständiges Gras und beeindruckende Distelbestände prägten das Bild,<br />

so dass verabredet wurde, im Sommer 2000 ein speziell auf Disteln wirkendes Herbizid auf Teilflächen<br />

einmalig auszubringen und die übrigen Flächen nur mit Mulchen oder Mähen in einen ordentlichen Zustand zu<br />

bringen. Es wurde betont, dass eine aufwuchsgerechte Nutzung die wesentliche Voraussetzung für ein<br />

ordnungsgemäße Bewirtschaftung ist und dass auch unter Naturschutzauflagen i.d.R. eine aufwuchsgerechte<br />

Nutzung zu erfolgen hat. Nach 3 Jahren wird auf der „Versuchsfläche J. Peters“ verglichen, ob der<br />

Mengenanteil von Disteln auf den rein mechanisch gepflegten Teilflächen auf ein standortübliches zumutbares<br />

Maß zurückgegangen ist. Das <strong>Naturschutzzentrum</strong> mit der Ornithologischen Kartiergemeinschaft Salmorth<br />

wurde beauftragt, bis dahin die Nutzung des Grünlandes und die Vegetationsentwicklung zu beobachten.<br />

Mitte Juli 2000 fand eine Besprechung über den Herbizideinsatz vor Ort statt, nachdem die Fläche Anfang Juni<br />

zur Silagegewinnung abgeräumt worden war und im Juli von ca. 20 Ochsen beweidet wurde. Herr Dr. Ernst von<br />

der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt riet zu baldigem Einsatz eines Mischpräparates, um eine optimale<br />

Wirkung zu erzielen. Wenige Tage später wurde das Herbizid versprüht und die übrigen Flächen gemulcht.<br />

Im September erfolgte eine erneute Beweidung und Mitte September fand ein Ortstermin statt, um das<br />

vorläufige Resultat der Pflegemaßnahmen in Augenschein zu nehmen. Wie von Grünlandexperten erwartet, war<br />

auch auf den rein mechanisch gepflegten Teilflächen ein gravierender Rückgang von Disteln zu erkennen.<br />

Wahrscheinlich hat allein schon die Wiederaufnahme der regulären Mähweidenutzung entscheidend zum<br />

raschen Rückgang der Disteln beigetragen.<br />

2.12.1.1.2 Verpachtung<br />

Die Pachtverträge seitens des Landes NRW wurden für das Jahr 2000 bereits nach den im Jahr 1999 neu<br />

festgelegten Bewirtschaftungsbedingungen abgeschlossen. Problematisch bei dieser Regelung ist, dass die<br />

Mitarbeiter der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft Salmorth bei der Größe des Gebietes und der nun<br />

möglichen Vielzahl von Nutzungsvarianten kaum in der Lage sind, die Flächennutzung auf allen Parzellen<br />

genau nachzuvollziehen. Hierzu werden sie in Zukunft Unterstützung benötigen, um die Ergebnisse der<br />

ornithologischen Revierkartierung in die flexibler gestalteten Nutzungspakete korrekt und flächenhaft einfließen<br />

zu lassen.<br />

Im Jahr 2000 war dieses Problem noch nicht gravierend, weil wegen des sehr regnerischen Frühjahrs die<br />

Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden ohnehin spät begann. Auch auf privaten Flächen, die keinen<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


49<br />

Bewirtschaftungseinschränkungen unterliegen, wurden erst im April Tiere auf die Weiden aufgetrieben bzw.<br />

erst im Juni die Mähweiden geschnitten. Die verzögerte Bewirtschaftung im Frühjahr und Frühsommer 2000<br />

wirkte sich vermutlich positiv auf die Brut einiger Wiesenvögel wie Kiebitz, Feldlerche und Wiesenpieper aus<br />

(s.u.).<br />

Die Zäune im Teilgebiet Herrenward wurden im Jahr 2000 durch die Mitarbeiter des Staatlichen Forstamtes<br />

<strong>Kleve</strong> gesetzt. Ab der kommenden Bewirtschaftungsperiode ist es nun möglich, für das ornithologisch<br />

besonders bedeutsame Teilgebiet eine differenzierte Nutzung zu vereinbaren.<br />

2.12.1.2 Wasserhaushalt<br />

Die Planungen für eine Verbesserung des Wasserhaushalts in drei Teilgebieten des NSG Salmorth wurden im<br />

Jahr 2000 fortgeführt. Für jedes der drei Teilgebiete wurde ein digitales Geländemodell (DGM) erarbeitet, in<br />

dem die Wasserstände bei verschiedenen Pegelständen und die Betroffenheit der Flächen ersichtlich sind. Diese<br />

Geländemodelle wurden im Frühjahr 2000 beim Auftreten realer Hochwassersituationen vor Ort überprüft. Sie<br />

stimmten weitgehend überein; lediglich entlang der Deiche bzw. generell beim Auftreten größerer<br />

Reliefunterschiede auf kleinem Raum reichte die räumliche Auflösung des DGM nicht aus.<br />

In Einzelgesprächen wurden die Karten des DGM bereits mit dem größten Teil der möglicherweise von<br />

erhöhten Wasserständen betroffenen Eigentümer diskutiert. Es war keine grundsätzliche Ablehnung<br />

festzustellen. Ferner wurden die Vorschläge mit dem Deichverband Xanten-<strong>Kleve</strong> diskutiert. Der Deichverband<br />

erklärte sich bereit, die Suche nach einer sowohl vom Naturschutz als auch von den Nutzern bzw. Eigentümern<br />

getragenen Lösung zu unterstützen. Er stellte die Vorschläge des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s auch schon den<br />

Deichstuhl- und Erbentagsmitgliedern des Bezirks Salmorth vor. Wie bereits nach den Einzelgesprächen mit<br />

den Eigentümern festzustellen war, sind die Aussichten für eine Verbesserung des Wasserhaushalts in den drei<br />

Teilgebieten unterschiedlich. Im Bereich der „Nassen Hell“ sind die Voraussetzung am günstigsten, da wegen<br />

des in diesem Strang steilen Reliefs auch bei höheren Wasserständen keine Überflutung angrenzender Flächen<br />

zu befürchten ist. Im Teilgebiet „Krummegatt“ auf Untersalmorth ist das Relief zwar sehr flach, aber auch hier<br />

besteht die Bereitschaft der Eigentümer, über zeitlich und in der Höhe begrenzte Wasserrückhaltung zu<br />

diskutieren. Am ungünstigsten stellt sich die Situation im Bereich des Teilgebietes „Stumpeward“ dar. Hier<br />

wäre die Umgestaltung eines Grabens notwendig, um eine angrenzende Fläche zu schützen.<br />

Als weitere Vorgehensweise wurde mit dem Deichverband vereinbart, dass nach Abschluss der<br />

Einzelgespräche, die das <strong>Naturschutzzentrum</strong> gemeinsam mit der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft<br />

Salmorth und den Eigentümern noch zu führen hat, die Eigentümer in Gruppen getrennt nach den drei<br />

Teilgebieten vom Deichverband und dem <strong>Naturschutzzentrum</strong> eingeladen werden. In diesen Gruppen sollen<br />

Lösungsvorschläge für die drei Teilgebiete erarbeitet (zeitliche und Höhenfestlegung der Wasserstände,<br />

technische Lösungen an den Bauwerken etc.) und die Umsetzung zunächst in einer Versuchsphase vorbereitet<br />

werden. Aus zeitlichen Gründen konnte dieses Projekt ab Mitte des Jahres 2000 vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> nicht<br />

weiter verfolgt werden, es soll aber im Frühjahr 2001 wieder aufgenommen werden.<br />

2.12.1.3 Besucherlenkung<br />

In den vergangenen Jahren traten wiederholt massive Störungen im Gebiet des Rheinufers im Nordosten des<br />

Gebietes auf. Sie gingen von dem Parkplatz aus und waren zeitweise so gravierend (bis zu 40 PKW,<br />

Musikanlagen, Feuerstellen etc.), dass eine veränderte Regelung gefunden werden musste. In mehreren<br />

Gesprächen mit der Unteren Landschaftsbehörde, dem Staatlichen Forstamt, dem Jagdpächter, Vertretern der<br />

Polizei sowie Vertretern des Angelvereins, dessen Mitglieder das Rheinufer ebenfalls nutzen, wurde vereinbart,<br />

dass versuchsweise der Parkplatz durch eine Schranke abgesperrt werden soll. Gleichzeitig sollten<br />

Parkverbotsschilder aufgestellt werden. Lediglich die Mitglieder des Angelvereins sollten berechtigt sein, den<br />

Parkplatz mit wenigen Stellplätzen weiterhin zu nutzen. Mit diesen Maßnahmen, die im Jahr 2000 auch<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


50<br />

umgesetzt wurden, soll nicht die stille Erholung unterbunden und Naturinteressierte aus dem Gebiet ausgesperrt<br />

werden. Der Besuch des Gebietes ist weiterhin möglich, lediglich liegen die Parkplätze nun weiter entfernt in<br />

der Nähe der Ölmühle Spyck. Die Mitarbeiter der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft, der Jagdpächter,<br />

der ortsansässige Landwirt Peters und die Polizei werden das Gebiet regelmäßig beobachten, um die weitere<br />

Entwicklung festzuhalten und um daraufhin eine dauerhafte Lösung erarbeiten zu können.<br />

Im Winter 2000/2001 war zudem auffällig, dass die Deichstraße zur Ortschaft Schenkenschanz und der<br />

Parkplatz vor der Ortschaft sehr stark frequentiert werden. PKW wurden teilweise bis hinunter zum Fähranleger<br />

nach Düffelward geparkt, mitunter kamen mehrere Reisebusse mit Gänsetouristen gleichzeitig an. Auch auf der<br />

Deichstraße hielten zahlreiche Fahrzeuge, von denen aus die Gänse beobachtet wurden. Falls dieser<br />

Besucherandrang sich öfter wiederholt und etabliert, ist auch hierfür eine Besucherlenkung notwendig. Denkbar<br />

wäre es beispielsweise, die Deichstraße nach Schenkenschanz als Anliegerstraße auszuweisen und die Besucher<br />

über Düffelward bzw. mit der Fähre an das Gebiet zu führen. Da sich dann allerdings vermutlich eine größere<br />

Anzahl Fußgänger im Gebiet bewegen wird, sollte gleichzeitig eine Besucherlenkung auf den Wegen um die<br />

Ortschaft Schenkenschanz in die Planungen einbezogen werden.<br />

2.12.1.4 Störungen durch die Jagd und weitere Eingriffe in das Gebiet<br />

Im Winter 2000/2001 wurde eine deutliche Zunahme der jagdlichen Aktivitäten und Störungen im Gebiet des<br />

1999 neu verpachteten Jagdbezirkes 5 festgestellt. Dies betraf häufigere Jagd durch eine größere Anzahl von<br />

Personen als bisher, das Errichten von Ansitzen sowie das Befahren landeseigener Flächen abseits der Wege. Es<br />

hatte eine vermehrte Störung im Schutzgebiet, v.a. der hier überwinternden arktischen Gänse zur Folge.<br />

Verstöße gegen die Schutzgebietsverordnung wurden von der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft<br />

Salmorth protokolliert und vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Januar 2001 der Bezirksregierung Düsseldorf als<br />

Eigentümerin der betroffenen Flächen zu Kenntnis gebracht. Die winterlichen Treibjagden und Jagden auf<br />

Wasservögel sind für die rastenden bzw. überwinternden Vögel besonders störungsintensiv und energetisch<br />

ungünstig. Es ist daher zu empfehlen, die in der Schutzgebietsverordnung festgelegten jagdlichen Regelungen<br />

daraufhin zu überprüfen und zu modifizieren.<br />

Ferner wurde im sogenannten Wardgehölz, dem das Schutzgebiet im Norden zum Rhein hin begrenzenden<br />

Streifen, eine Schneise gerodet. Sie verläuft mit meist 3 m Breite etwa von Strom-km 858,5 bis 859,9 und ist<br />

somit 1,4 km lang. An zwei Stellen wurden zusätzliche Lichtungen geschaffen. Die betroffenen Flächen waren<br />

vorher mit flussbegleitenden Uferstaudenfluren (auch mit Fluss-Greiskraut, RL 2) und mit Holunder-Weissdorn-<br />

Gebüsch bewachsen. Im betroffenen Bereich lagen zudem Reviere gefährdeter Vogelarten (Nachtigall und<br />

Feldschwirl, RL 3, sowie Kuckuck und Dorngrasmücke, RL V). Spuren ließen eindeutig erkennen, dass die<br />

Schneise mit geländegängigen PKW befahren sowie von Reitern und Fußgängern genutzt wurde. Zudem wurde<br />

an einem Kolk nahe der Hofstelle „Mövenpool“, wo im Jahr 2000 erstmalig ein Revier des Zwergtauchers<br />

(RL 2) festgestellt wurde (s.u.), ufernahe Gehölze entfernt und auch krautige Ufervegetation zerstört. Hier<br />

wurden zudem zwei Ansitze zur Jagd auf Wasservögel errichtet. Beide Eingriffe wurden vom<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> zusammen mit der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft dokumentiert, fachlich<br />

bewertet und der Unteren Landschaftsbehörde zur Kenntnis gegeben.<br />

Vorrangiges Ziel muss neben der Klarstellung, dass sich solche Eingriffe im Gebiet nicht wiederholen dürfen,<br />

sein, dass eine unberührte Regeneration der betroffenen Flächen ermöglicht wird und dass die von<br />

Erholungssuchenden bereits entdeckte Schneise wieder in einen unzugänglichen Status versetzt wird.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


2.12.2 Monitoring<br />

51<br />

2.12.2.1 Ornithologische Kartierung<br />

Die Kartierung der Vögel im NSG Salmorth wurde wie in den Vorjahren per Werkvertrag an die<br />

ornithologische Kartierungsgemeinschaft Salmorth vergeben. Ihr Bericht (72 S.) liegt dem <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

vor und kann eingesehen werden. Die Daten wurden auch bereits in das Geoinformationssystem eingegeben; die<br />

entsprechenden Karten sind dem vorliegenden Bericht in Anhang II (Karten 17-24) beigefügt. Die Ergebnisse<br />

der Kartierung seien an dieser Stelle nur zusammengefasst:<br />

Die Bestandsentwicklung der heterogenen Gruppe „große Wiesenvögel“ (Rebhuhn, Wachtel, Wachtelkönig,<br />

Austernfischer, Uferschnepfe, Brachvogel, Rotschenkel und Kiebitz) ist in Abbildung 20 dargestellt. Im Jahr<br />

2000 erholten sich die Bestände dieser Gruppe gegenüber dem Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür war vor allem<br />

ein Zunahme der Kiebitz-Reviere von 34 im Jahr 1999 auf 44 im Jahr 2000. Von Uferschnepfe (von 4 Revieren<br />

in 1999 auf 5 im Jahr 2000), Brachvogel (von 1 auf 2) und Rotschenkel (von 8 auf 9) wurden in 2000 je ein<br />

Revier mehr festgestellt als im Vorjahr, vom Rebhuhn wurden zwei mehr als im Vorjahr kartiert (von 1 auf 3).<br />

Die Anzahl Reviere von Wachtelkönig und Austernfischer nahm um je eins ab (von 2 auf 1 bzw. von 8 auf 7).<br />

Abgesehen von geringfügigen Schwankungen waren die Bestände der Arten dieser Gruppe gleichbleibend, mit<br />

Ausnahme der positiven Entwicklung beim Kiebitz.<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

Bestandsentwicklung Große Wiesenvögel 1990-2000 NSG Salmorth<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 20: Bestandsentwicklung der zu den “Großen Wiesenvögeln” zusammengefassten Arten (siehe Text) im<br />

NSG Salmorth von 1990 bis 2000.<br />

Die Gruppe der Wiesensingvögel (Feldlerche, Wiesenpieper, Schafstelze) wies nach den gravierenden<br />

Einbrüchen in den Jahren 1997/98 und der leichten Erholung im Vorjahr eine weitere Zunahme der Anzahl<br />

Reviere auf (Abb. 21). Von der Feldlerche wurden im Jahr 2000 9 Reviere (von 32 auf 41) mehr nachgewiesen<br />

als 1999 und von der Schafstelze 8 (von 64 auf 72). Nur die Anzahl Reviere des Wiesenpiepers nahm um 2 ab<br />

(von 53 auf 51). Die wegen der ungünstigen Witterung späten Bewirtschaftungstermine im Gebiete Salmorth<br />

haben den Bruterfolg dieser Arten sicher begünstigt und die im Jahr 2000 insgesamt positive Entwicklung<br />

unterstützt.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Bestandsentwicklung Wiesensingvögel 1990-2000 NSG Salmorth<br />

52<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 21: Bestandsentwicklung der zu den “Wiesensingvögeln” zusammengefassten Arten (siehe Text) im NSG<br />

Salmorth von 1990 bis 2000.<br />

Im Untersuchungsjahr 2000 wurde etwa die gleiche Anzahl Reviere der „Bewohner nasser Brachen und von<br />

Sukzessionsflächen (Sumpf- und Teichrohrsänger, Dorngrasmücke, Feldschwirl, Nachtigall, Rohr- und<br />

Grauammer) festgestellt wie im Vorjahr (Abb. 22). Die Bestände dieser Gruppe sind seit 1996 auf hohem<br />

Niveau stabil. Bei Betrachtung der einzelnen Arten fallen aber Unterschiede auf: Abnehmende Tendenz im<br />

Vergleich zum Vorjahr zeigten der insgesamt noch sehr häufige Sumpfrohrsänger (von 126 Revieren in 1999<br />

auf 120 in 2000) und die Rohrammer (von 40 auf 31). Die Anzahl Reviere von Dorngrasmücke (von 78 auf 85),<br />

Teichrohrsänger (von 5 auf 6) und Feldschwirl (von 13 auf 18) nahm dagegen zu. Nach 1994 erstmals wieder<br />

nachgewiesen wurde die Grauammer mit 2 Revieren, ein Brutnachweis konnte jedoch nicht erbracht werden.<br />

Vom Schwarzkehlchen wurde im Jahr 2000 nur noch ein Revier nachgewiesen (2 im Vorjahr) und vom<br />

Blaukehlchen steigerte sich die Anzahl Reviere von 4 auf 6.<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Bestandsentwicklung der Bewohner nasser Brachen und von Sukzessionsflächen<br />

1990-2000 NSG Salmorth<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 22: Bestandsentwicklung der zu den “Bewohnern nasser Brachen und von Sukzessionsflächen” zusammengefassten<br />

Arten (siehe Text) im NSG Salmorth von 1990 bis 2000.<br />

Die Anzahl Reviere der Gruppe der „Wasservögel“ (Höckerschwan, Graugans, Schnatterente, Knäkente,<br />

Löffelente, Reiherente, Haubentaucher, Zwergtaucher, Nilgans, Brandgans, Abb. 23) nahm gegenüber dem<br />

Vorjahr nur geringfügig ab (Bestandsentwicklungen der häufigen Arten Stockente und Blässhuhn sind dabei<br />

nicht berücksichtigt) und blieb auf relativ hohem Niveau. Leicht abnehmende Tendenz (um 1-2 Reviere) zeigten<br />

Knäkente (von 3 auf 1), Löffelente (von 4 auf 3) und Reiherente (von 6 auf 4), der Haubentaucher (von 5 auf 4)<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


53<br />

sowie die Brandgans (von 9 auf 7). Von Graugans (von 3 auf 5) und Nilgans (von 6 auf 8) konnten dagegen je 2<br />

Reviere mehr nachgewiesen werden. Der stark gefährdete Zwergtaucher konnte im Jahr 2000 erstmalig im NSG<br />

Salmorth mit Revierverhalten beobachtet werden (vgl. Abschnitt 2.12.1.4).<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

2.12.2.2 Untersuchung der „Salbeiwiese“<br />

Die floristischen Zählungen auf der sogenannten „Salbeiwiese“ ergaben in diesem Jahr eine klare Zunahme der<br />

Kleinen Wiesenraute (Thalictrum minus) und der Ackerwitwenblume (Knautia arvensis) von wenigen<br />

Exemplaren auf jeweils über 20 Exemplare / Kleinbestände. Bei den übrigen Arten ist z. Zt. keine auffällige<br />

Vermehrung zu erkennen. Insbesondere auch der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) ist nur mit 2-3 Exemplaren<br />

vertreten, obwohl sich zwischenzeitlich mit einigen Jungpflanzen ein positiver Entwicklungstrend angedeutet<br />

hatte.<br />

2.12.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Gebiet Salmorth wurden gemeinsam mit der Ornithologischen Kartierungsgemeinschaft zwei Exkursionen<br />

durchgeführt. Eine ausführliche Darstellung der im Jahr 2000 vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> betriebenen<br />

Öffentlichkeitsarbeit erfolgt in Kapitel 3.<br />

2.13 NSG Knauheide<br />

5<br />

0<br />

Bestandsentwicklung Wasservögel 1990-2000 NSG Salmorth<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 23: Bestandsentwicklung der zu den “Wasservögeln” zusammengefassten Arten (siehe Text) im NSG<br />

Salmorth von 1990 bis 2000.<br />

2.13.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Aufgrund hoher Wasserstände wurde das Vorhaben, die Knauheide im Frühling mit einer Schafherde kurzfristig<br />

zu beweiden, verschoben.<br />

Wichtigste Pflegemaßnahme war somit die zeitlich gestaffelte Mahd, die von den Rangern des Forstamtes<br />

wieder sorgfältig durchgeführt wurde. Reste von Mähgut, die sich maschinell nicht entfernen ließen, wurden<br />

von Mitarbeitern des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s zusammengeharkt und in kleinen Haufen am Rand der Gebüsche<br />

platziert. Solche Streuhaufen sind wertvolle Habitatstrukturen für Reptilien und Amphibien. Sie werden von<br />

Waldeidechsen und Blindschleichen, die in der Knauheide zahlreich vorkommen, als Sonnenplatz und<br />

Unterschlupf bevorzugt angenommen. In der Knauheide nutzen auch zahllose Grasfrösche die Deckung unter<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


54<br />

dem verrottenden Pflanzenmaterial. Beim Anlegen solcher Kleinbiotope ist selbstverständlich streng darauf zu<br />

achten, dass Wuchsorte seltener Pflanzen nicht abgedeckt werden und dass das Umfeld nährstoffempfindlicher<br />

Vegetationstypen nicht beeinträchtigt wird.<br />

Die Entkusselung der kleinen Zwergstrauch-Heidefläche und das Absägen einer stark schattenwerfenden<br />

Grauweiden-Gruppe sowie der Abtransport des Strauchwerks wurde zusammen mit 2 Jugendlichen, die<br />

gemeinnützige Arbeit zu leisten hatten, durchgeführt. Ein hochgewachsener Birkentrupp, der lichtbedürftige<br />

kleinseggenreiche Pfeifengrasbestände zunehmend beschattete, wurde von Mitarbeitern des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s<br />

auf den Stock gesetzt.<br />

2.13.2 Monitoring<br />

Bemerkenswert für die Knauheide ist der Erstnachweis der Wespenspinne (Argiope bruennechii), die Anfang<br />

August am Rand der bultig bewachsenen Zwergstrauchheide zufällig<br />

entdeckt wurde. Die kontrastreich gezeichnete Wespenspinne ist eine<br />

der größten Radnetzspinnen Europas. Die wärmeliebende Art hat sich<br />

im Rheinland in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich nach Norden<br />

ausgebreitet. In den Kreisen Wesel und Viersen ist sie regional bereits<br />

weit verbreitet, während die Fundmeldungen im Kreis <strong>Kleve</strong> bisher<br />

noch auf ein halbes Dutzend Messtischblätter beschränkt sind. Dabei<br />

fällt auf, dass diese Vorkommen zerstreut und weit voneinander entfernt<br />

im Kreisgebiet liegen. Auf der rechten Rheinseite ist eine Population im<br />

Süden von Rees in der Wittenhorster Heide bekannt, während nun der<br />

zweite rechtsrheinische Fundort nahe der nördlichen Kreisgrenze<br />

festgestellt wurde.<br />

2.14 NSG Veengraben<br />

2.14.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die extensive Beweidung des Feuchtgrünlandes wurde auf Wunsch des Pächters noch einmal mit einer<br />

gemischten Gruppe aus Mutterkühen und Pferden durchgeführt. Die insgesamt sechs Tiere sorgten dafür, dass<br />

sich bis in den Hochsommer hinein eine strukturreiche Grasnarbe mit kurz abgeweideten Rasenflächen und<br />

unterschiedlich hohen Grasbulten und Brennnesseltrupps herausbildete. Im Spätsommer und Herbst wurde die<br />

Vegetationsdecke von den Pferden jedoch stark strapaziert, so dass das Resultat letztendlich auch in diesem Jahr<br />

nicht zufriedenstellend war. Eine kombinierte Herde aus Rindern und Pferden kann auf den kleinen<br />

Weideflächen in der Veengrabenniederung somit nicht empfohlen werden.<br />

Die Auflockerung und Auflichtung der Pioniergebüsche auf einer ehemaligen Ackerbrache mithilfe des<br />

Weideviehs ist nahezu zum Stillstand gekommen. Nachdem die Rinder in den Vorjahren einige Lücken im<br />

Gehölzbestand geschaffen hatten, indem sie verbissempfindliche Sträucher und Bäumchen abgeweidet und<br />

zugrunde gerichtet hatten, haben die Einwirkungen des Viehs inzwischen stark abgenommen. Die<br />

übriggebliebenen zahlreichen Dornsträucher und die zwischenzeitlich größer gewordenen Bäume (vornehmlich<br />

Birken) werden nämlich von den Rindern und Pferden kaum noch angetastet. Die vorhandenen Rasenlichtungen<br />

werden nun wieder zunehmend beschattet. In diesem Gehölzentwicklungsstadium lassen sich die angestrebten<br />

besonnten Lichtungen nicht mehr allein mit Viehverbiss erweitern. Für die nächsten Jahre ist deshalb die<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


55<br />

Fällung von Birkentrupps am Rand der bestehenden Lücken vorgesehen, um sukzessive den Anteil an<br />

Grasflächen und Saumstrukturen zu vergrößern.<br />

Vor einem Jahr waren an den Teichen im Süden des NSG drei Hybridpappeln geringelt worden, um den<br />

Laubeintrag in den Artenschutzteich zu reduzieren und um die Ufervegetation im Umfeld der großkronigen<br />

Bäume zu fördern. Bemerkenswerterweise hat das ringförmige Abschälen der Borke, das ein langsames<br />

Absterben der Bäume bewirkt, bislang zu keinerlei Vitalitätseinbußen geführt. Wie Beobachtungen in ähnlichen<br />

Fällen gezeigt haben, dauert es bei Pappeln und Zitterpappeln oft 3 bis 5 Jahre, bis deutliche Ausfallserscheinungen<br />

an geringelten Exemplaren erkennbar werden.<br />

Auf das Mulchen einer von Brennnesseln dominierten Brachfläche wurde in diesem Jahr verzichtet.<br />

2.14.2 Monitoring<br />

Die drei Dauerquadrate im Extensivgrünland wurden im Mai zum fünften Mal pflanzensoziologisch<br />

aufgenommen. Ein Zwischenergebnis nach 3 Jahren wurde 1998 diskutiert. Die nächste Analyse der<br />

Bestandsentwicklung erfolgt im kommenden Jahr.<br />

Die Wiederholungskartierung der Amphibien-Laichplätze hat die essentielle Bedeutung der ehemaligen<br />

Angelteiche und der periodisch austrocknenden Tümpel für die Fortpflanzung der Frosch- und Schwanzlurche<br />

bestätigt. Wie in den Vorjahren wurden in drei Kleingewässern Laichballen von Grasfröschen (Rana<br />

temporaria) (insgesamt 18) gefunden. Larven des Teichmolches (Triturus vulgaris) konnten nur in einem Teich<br />

im Norden gekeschert werden, obwohl adulte Molche in drei Gewässern vorkamen. Wasserfrösche (Rana<br />

esculenta-Komplex), die vereinzelt im ganzen Schutzgebiet angetroffen wurden, traten gehäuft an den zwei<br />

Teichen im Norden auf. Von der Erdkröte (Bufo bufo), die optimale Landlebensräume in der Veengraben-<br />

Niederung vorfindet, wurden erstmalig auch Kaulquappen nachgewiesen. Sie waren in geringer Anzahl in<br />

einem der südlichen Teiche, der auch von Fischen besiedelt ist, zu beobachten.<br />

2.15 NSG Untere Nuthseen<br />

2.15.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Das Teilgebiet Siepheide, eine dornstrauchreiche Triftweide mit einer ausgedehnten binsenreichen Nasszone,<br />

wurde auch in diesem Jahr wieder vorbildlich von Schottischen Hochlandrindern beweidet. Das fachkundige<br />

Herdenmanagement des Herrn Kolb und eine Beweidungsintensität von zwei Tieren pro Hektar während der<br />

ganzen Saison haben sich optimal bewährt (vgl. Arbeitsbericht 1997 und 1999). Das Ergebnis ist ein<br />

beeindruckend schöner Landschaftsausschnitt und eine struktur- und blütenreiche Vegetationsdecke mit einer<br />

Fülle von selten gewordenen Gräsern und Kräutern (vgl. Arbeitsbericht 1997). Die kurzfristige Beweidung einer<br />

Feuchtbrache im Spätsommer sorgt für eine zusätzliche Bereicherung der Biotopvielfalt.<br />

Als Ersatz für eine auseinanderbrechende Kopfweide wurde ein herabgebogener Seitenast, der bereits fest im<br />

Boden verwurzelt war, in etwa 2 Metern Höhe geköpft. Dieser genetisch identische Sprössling kann die<br />

Nachfolge der absterbenden Baumruine antreten. Mit einem Schopf kräftiger Triebe bot er schon im Sommer<br />

das Bild eines vitalen Kopfbaumes.<br />

2.15.2 Monitoring<br />

Mehrmalige Begehungen im Sommer 2000 ergaben, dass die Unterwasservegetation in den Nuthseen<br />

ausschließlich aus unscheinbaren Quellmoos-Beständen (Fontinalis antipyretica) gebildet wird. Eine<br />

Wiederansiedlung von anderen submersen Makrophyten hat somit bislang nicht stattgefunden, nachdem es 1996<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


56<br />

aus unbekannter Ursache zu einem schlagartigen Verschwinden ehemals großer Vorkommen von Tausendblatt<br />

und Hornkraut (Myriophyllum spicatum, Ceratophyllum demersum) gekommen war.<br />

Der Biber, der einige Monate lang typische Fraßspuren an Ufergehölzen der Nuthseen und der Unteren Niers<br />

verursacht hatte, trat 2000 nirgendwo in der Region in Erscheinung.<br />

2.15.2.1 Gewässerfaunistische Erhebungen<br />

Ergänzend zu den vorhandenen und im Arbeitsbericht 1999 dargestellten Untersuchungen des Makrozoobenthos<br />

wurde die Fauna in den Nuthseen im Jahr 2000 mittels schwimmender Emergenzfallen untersucht. Dazu wurden<br />

drei auf Schwimmern stehende Zelte aus feinem Netzstoff auf die Wasseroberfläche gesetzt und mit Steinen<br />

verankert. Aus dem Wasser schlüpfende und aufsteigende Tiere wurden durch den schräg stehenden Netzstoff<br />

zu einer Fangrinne aus Plexiglas mit Konservierungsflüssigkeit geleitet. Die Fallen wurden im Zeitraum<br />

zwischen April und Oktober betrieben und in etwa wöchentlichen Abständen geleert. Eine Bestimmung und<br />

Auswertung der Fänge konnte bis zur Erstellung des vorliegenden Berichts nicht erfolgen. Sie ist im ersten<br />

Quartal des Jahres 2001 geplant. In eine abschließende Auswertung sollen auch die im Rahmen der Dissertation<br />

über Libellula fulva erhobenen Daten eingehen.<br />

2.16 NSG Mühlenbruch<br />

2.16.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen waren in diesem Gebiet nicht geplant und wurden nicht durchgeführt.<br />

2.16.2 Monitoring<br />

Die feuchten bis nassen Grünlandflächen am Ufer der Niers, die sehr extensiv beweidet werden, haben sich zu<br />

reich von Seggentrupps und Binsenhorsten gegliedertem Sumpfgrasland entwickelt. Der Wert dieser Flächen für<br />

den Biotop- und Artenschutz ist augenscheinlich hoch. Allerdings liegen nur Einzeldaten zur Kleintierfauna und<br />

zum Vorkommen von Vögeln und anderen Wirbeltieren vor, so dass eine umfassende Beurteilung des NSG<br />

noch aussteht.<br />

2.17 Vergleichende morphometrische Untersuchung von Baggerseen<br />

Kies-Abgrabungsseen bilden zusammen nach dem Rhein sicher inzwischen die zweitgrößte Wasserfläche am<br />

Unteren Niederrhein und im Kreis <strong>Kleve</strong>. Sie sind allein deshalb von hoher Bedeutung für den<br />

Landschaftshaushalt. Ein großer Teil von ihnen befindet sich zudem innerhalb des Vogelschutz- bzw.<br />

Ramsargebietes „Unterer Niederrhein“. Einige Seen liegen sogar in Naturschutzgebieten und stellen wesentliche<br />

Teile von ihnen dar (Lohrwardt-See, Rosenhofsee, Reeserward, Mahnenburg).<br />

Hinsichtlich des Wasserhaushalts und hinsichtlich der ökologischen Funktionen sind die Baggerseen<br />

grundsätzlich in rheinangebundene und vom Rhein isolierte Seen zu unterscheiden. Rheinangebundene Seen sind<br />

wegen des einfließenden Rheinwassers sehr nährstoffreich und u.a. wegen der starken<br />

Wasserstandsschwankungen arm an submersen Makrophyten (MOLLS 1993, STAAS 1996, STUA KREFELD<br />

1998b). Das Makrozoobenthos und die Fischfauna sind weitgehend durch Arten des Rheins geprägt (BERNDT<br />

1989, MOLLS 1993, STAAS 1996). Ihre wesentlichste Funktion ist nach den genannten Autoren die eines Habitats<br />

für die Fischfauna. Fische des Rheins nutzen die vor dem Wellenschlag der Schiffe geschützten Bereiche in den<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


57<br />

Seen als Laichhabitat und wegen des hohen Angebots an planktischer Nahrung auch als Nahrungshabitat v.a. für<br />

Jungfische. Zudem stellen die tieferen Regionen der Seen ein Refugium bei Hochwasser und vor Prädatoren dar.<br />

Die Mehrzahl der vom Rhein isolierten Seen ist dagegen erheblich weniger mit Nährstoffen belastet (REIS 1998,<br />

STUA KREFELD 1998a) und stellt hinsichtlich der (schwer zu beurteilenden, s. Abschnitt 2.8.2) Trophie eine<br />

Besonderheit der stehenden Gewässer im Kreis <strong>Kleve</strong> dar. Ihre ökologische Funktion besteht wesentlich darin,<br />

dass sie einen Lebensraum für solche Arten bieten, die bevorzugt in mesotrophen Gewässern vorkommen (z.B.<br />

verschiedene Armleuchteralgen, s. Bericht für das Jahr 1999).<br />

Beide Seentypen gemeinsam stellen im Winter einen bedeutenden Anteil der Schlafgewässer für die arktischen<br />

Wildgänse, wobei mit zunehmender Kälte die Gänse sich stärker auf den rheinangebundenen Seen konzentrieren,<br />

die wegen der hohen Salzfracht und Temperatur des Rheins nicht mehr zufrieren.<br />

Wegen der insgesamt großen Bedeutung der Baggerseen hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> ab 1998 damit begonnen,<br />

die Morphologie der Seen mit Hilfe eines DGPS- und echolotgestützen Systems zu vermessen und zu<br />

analysieren. Inzwischen wurden 7 Seen im Kreis <strong>Kleve</strong> untersucht. Die Ergebnisse sollen an dieser Stelle<br />

zusammenfassend und vergleichend dargestellt werden. In den Vergleich einbezogen wird zusätzlich der<br />

Baggersee „die Spey“ bei Krefeld, der im Rahmen einer Examensarbeit an der Universität Düsseldorf<br />

(A. SCHARBERT) untersucht wurde.<br />

Die Ergebnisse wurden bereits regional dem Kreis <strong>Kleve</strong> anlässlich der Fortschreibung des<br />

Abgrabungskonzeptes und überregional während der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie in<br />

Magdeburg vorgestellt.<br />

In Tabelle 13 sind zunächst für alle 8 Seen die gewässermorphometrischen Parameter dargestellt, die gemäß des<br />

Richtlinienentwurfs der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für die Bewertung stehender Gewässer<br />

vorgesehen sind:<br />

Tabelle 13: Gewässermorphometrische Daten der 7 im Kreis <strong>Kleve</strong> untersuchten Abgrabungsseen sowie des<br />

Baggersees Spey bei Krefeld (Erläuterungen siehe Text).<br />

Lohrwardt- Reeser Meer Reeser Meer Reeser Meer Baggersee Baggersee Baggersee Baggersee<br />

See Nord Ost Süd Speldrop Spey Mahnenburg Reeserschanz<br />

Fläche [m²] 1.075.289 809.029 280.487 892.936 67.209 79.042 481.408 366.630<br />

Volumen [m³] 9.181.097 7.868.257 2.836.695 9.445.553 646.567 319.171 4.976.075 2.059.075<br />

max. Tiefe [m] 15,80 16,10 17,50 17,60 17,20 7,30 22,00 12,30<br />

mittlere Tiefe [m] 8,54 9,73 10,11 10,58 9,62 4,04 10,34 5,62<br />

eff. Länge [km] 2,09 1,67 0,93 1,41 0,45 0,52 1,22 1,12<br />

eff. Breite [km] 0,75 0,60 0,52 1,07 0,25 0,20 0,50 0,47<br />

eff. Achsenlänge [km] 1,42 1,14 0,73 1,24 0,35 0,36 0,86 0,79<br />

theoret. Epilimniontiefe [m] 6,41 6,02 5,31 6,17 4,32 4,36 5,57 5,44<br />

Tiefengradient 2,46 2,67 3,29 2,85 3,98 1,67 3,95 2,26<br />

Die mit Abstand größten Wasserflächen hatten der Lohrwardt-See, das Reeser Meer Süd (Stand: Dez. 1998) und<br />

das Reeser Meer Nord. Wegen der größeren durchschnittlichen Tiefe war allerdings das Volumen des Reeser<br />

Meeres Süd schon Ende 1998 (bei noch laufender Abgrabung) größer als das des Lohrwardt-Sees. Die sowohl<br />

hinsichtlich der Fläche als auch hinsichtlich des Volumens kleinsten Seen waren die Baggerseen Speldrop und<br />

Spey. Vergleichsweise flach waren die Seen Spey (mittlere Tiefe von 4 m) und Reeserschanz (5,6 m). Der<br />

Lohrwardt-See wies mit 8,5 m schon eine erheblich größere mittlere Tiefe auf. Durchschnittlich am tiefsten<br />

waren das Reeser Meer Süd mit 10,6 und der Baggersee Mahnenburg mit 10,3 m. Letzterer wies mit 22 m auch<br />

die größte maximale Tiefe auf.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


58<br />

Die effektive Achsenlänge ist der Mittelwert aus der effektiven Länge (max. Längsausdehnung) und der<br />

effektiven Breite (max. Breite im rechten Winkel zur Längsachse). Sie wird in die theoretische Epilimniontiefe<br />

umgerechnet, welche als Maß für die Windexposition gilt. In die Berechnung des Tiefengradienten geht die<br />

maximale Seetiefe mit ein. Er ist ein Maß für die Schichtungsstabilität. Nach empirischen Daten sind Seen mit<br />

einem Tiefengradienten > 1,5 im Sommer i.d.R. thermisch stabil geschichtet. Bei allen untersuchten Seen bis auf<br />

den mit einem Tiefengradienten von 1,67 nur knapp darüber liegenden Baggersee Spey kann daher zunächst<br />

vermutet werden, dass eine solche Schichtung regelmäßig auftritt.<br />

Wesentliche Unterschiede in der Morphologie der untersuchten Seen sollen mit den folgenden Abbildungen<br />

verdeutlicht werden:<br />

In Abbildung 24 ist für jede Tiefenschicht (in 1 m-Schritten) der untersuchten Seen dargestellt, welchen relativen<br />

Volumenanteil sie einnimmt. Es fällt auf, dass die Mehrzahl der Seen einen großen Teil ihres Volumens<br />

unterhalb einer Tiefe von 6-8 m hat. Von diesem Muster weichen nur die Baggerseen Spey und Reeserschanz<br />

deutlich ab, der Lohrwardt-See in geringerem Maße.<br />

Die prozentualen Anteile der Seebodenfläche, die von den jeweiligen Wasserschichten benetzt werden, sind in<br />

Abb. 25 gezeigt. Auch hier wird deutlich, dass nur bei den Baggerseen Spey, Reeserschanz und in geringerem<br />

Maße auch Lohrwardt ein größerer Teil des Seebodens oberhalb von 6-8 m Wassertiefe liegt und dass bei den<br />

anderen Seen die weitesten Bereiche der Seebodenfläche unterhalb dieser Tiefe liegen.<br />

Tiefenschicht [m]<br />

0<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

Prozentualer Volumenanteil<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Volumenanteil [%]<br />

Abb. 24: Prozentualer Volumenanteil der verschiedenen Wasserschichten in 8 Baggerseen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Lohrwardt<br />

Mahnenburg<br />

Reeserschanz<br />

Spey<br />

Speldrop<br />

Reeser Meer Süd<br />

Reeser Meer Ost<br />

Reeser Meer Nord


Tiefenschicht [m]<br />

0<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

59<br />

Prozentualer Anteil Bodenfläche<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Flächenanteil [%]<br />

Abb. 25: Prozentualer Anteil Bodenfläche in verschiedenen Wassertiefen in 8 Baggerssen.<br />

Hinsichtlich der Gewässerökologie werden diese Daten dann besonders aussagekräftig, wenn die Daten zum<br />

Sauerstoffhaushalt hinzugezogen werden. In Abschnitt 2.8.2 wurde gezeigt, dass im Lohrwardt-See regelmäßig<br />

im Sommer und ab einer Tiefe von 6-8 m erhebliche Sauerstoffdefizite auftreten. Dies gilt in vergleichbarer<br />

Weise auch für andere vom Rhein isolierte Baggerseen, wie z.B. die drei Teile des Reeser Meeres<br />

(s. Arbeitsbericht für 1998, REIS 1998). In den Baggerseen Mahnenburg oder Reeserward als Beispiele für<br />

rheinangebundene Baggerseen können nach den Untersuchungen des STUA KREFELD (1998) und von MOLLS<br />

(1993) deutliche sommerliches Sauerstoffdefizite allerdings bereits ab einer Wassertiefe von 3-5 m eintreten.<br />

Auf Grundlage dieser Daten lässt sich berechnen, welche Anteile des Volumens bzw. der Seebodenfläche in<br />

einer solchen Situation noch für die Besiedlung durch Fische und andere sauerstoffbedürftige Organismen zur<br />

Verfügung stehen:<br />

Geht man davon aus, dass in den vom Rhein isolierten Baggerseen die sommerliche sauerstofffreie Zone<br />

unterhalb von 6-8 m Tiefe, d.h. durchschnittlich unterhalb 7 m beginnt, dann verbleibt im morphologisch<br />

vergleichsweise günstigen Lohrwardt-See ein sauerstoffhaltiges Restvolumen von 73 % des Gesamtvolumens<br />

bzw. eine besiedelbare Seebodenfläche von nur 28 % der gesamten Bodenfläche. Im deutlich ungünstiger<br />

strukturierten Reeser Meer Süd verblieben unter den gleich Bedingungen sogar nur 61 % des Volumens und<br />

17 % der Bodenfläche. Die ökologische Funktion der Seen als Lebensraum für an mesotrophe Bedingungen<br />

angepasste Tiere und Pflanzen ist dadurch eingeschränkt.<br />

Geht man andererseits davon aus, dass rheinangebundene Seen im Sommer bereits ab einer Tiefe von 4 (3-5) m<br />

sauerstofffrei sind, verblieben in dem vergleichsweise flachen Baggersee Spey 89 % des Volumens und 51 % des<br />

Seebodens für die Besiedlung durch sauerstoffbedürftige Organismen übrig. Im ebenfalls noch relativ günstig<br />

gestalteten Baggersee Reeserschanz wären es immerhin noch 61 % des Volumens bzw. 27 % der<br />

Seebodenfläche. Im sehr tiefen und morphologisch ungünstigen Baggersee Mahnenburg verblieben allerdings<br />

nur noch 34 % des Volumens und 21 % des Seebodens. Auch in diesem Fall ist eine wesentliche ökologische<br />

Funktion des Sees, die eines Laich-, Brut- und Nahrungshabitats für Fische des Rheins, erheblich eingeschränkt.<br />

Abhängig von Klima und Witterung kann die Tiefe und Ausdehnung der sauerstofffreien Tiefenwasserzone in<br />

den einzelnen Seen schwanken. Bei den rheinangebundenen Seen kann außerdem die Austauschrate mit dem<br />

Rhein einen deutlichen Einfluss haben. Mit den oben genannten Zahlen soll jedoch verdeutlicht werden, welchen<br />

Einfluss die Morphologie der Seen auf ihre Besiedelbarkeit durch Flora und Fauna hat und welche markanten<br />

Unterschiede in Abhängigkeit vom Unterwasserrelief auftreten können.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Lohrwardt<br />

Mahnenburg<br />

Reeserschanz<br />

Spey<br />

Speldrop<br />

Reeser Meer Süd<br />

Reeser Meer Ost<br />

Reeser Meer Nord


60<br />

Als Konsequenz ist für die Rekultivierung und Gestaltung bestehender, laufender und zukünftiger Abgrabungen<br />

darauf zu achten, dass das Litoral, d.h. die von sauerstoffbedürftigen Organismen dauerhaft besiedelbare Fläche,<br />

mehr als bisher gefördert wird. Bei rheinangebundenen Seen müssen demnach mehr Bereiche mit einer<br />

Wassertiefe von ≤ 4 m geschaffen werden und bei vom Rhein isolierten Seen mehr Bereiche flacher als etwa<br />

7 m. Die tiefen Zonen eines Sees haben auch wichtige ökologische Funktionen (bei rheinangebunden Seen z.B.<br />

die eines Refugiums für Fische) und dürfen nicht vernachlässigt werden. Derzeit herrscht aber bei der Mehrzahl<br />

der Seen ein deutliches Ungleichgewicht zu Ungunsten der Flachwasserzonen vor. Angesichts der Gesamtfläche<br />

an Baggerseen am Unteren Niederrhein und im Kreis <strong>Kleve</strong> sowie ihrer Bedeutung für den Naturhaushalt könnte<br />

mit einer deutlichen Vergrößerung des Litorals in den Seen ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der<br />

ökologischen Bedingungen in den Seen geleistet werden.<br />

Die Vermessung der Seen und die Datenverarbeitung im Geoinformationssystem bieten die Möglichkeit,<br />

bestehende positive wie negative strukturelle Verhältnisse genau zu quantifizieren, Erfolgskontrollen bei<br />

Rekultivierungen durchzuführen und die räumliche Ausdehnung von Habitaten in Baggerseen als heute<br />

wichtigen Ersatzlebensräumen zu erfassen.<br />

STAAS (2000) hat die oben dargestellten strukturellen Daten berücksichtigt und gibt daraus folgernd<br />

Empfehlungen, wie rheinangebundene Abgrabungsseen strukturell, hinsichtlich der Entwicklung aquatischer<br />

Vegetation und vor allem zur Förderung der Rheinfische und ihrer Habitate verbessert werden können. Auch er<br />

nennt als vorrangigstes Ziel bei geplanten Rekultivierungen und der Umgestaltung vorhandener Seen eine<br />

deutliche Vergrößerung des Litorals. Es sei anzustreben, dass mindestens 30 % der Wasserfläche eine Tiefe von<br />

0-2 m (bezogen auf die Mittelwasserlinie) haben sollten. In potentiell besonders als Laichareale geeigneten<br />

Bereichen (in Buchten u. geschützten Bereichen, vorzugsweise in Süd- bis Südwestexposition) solle eine<br />

besonders flache Gestaltung der Uferböschungen (1-2°, max. 5°) vorgenommen werden. Diese Uferbereiche sind<br />

nicht monoton mit einheitlicher Tiefe, sondern vielfältig mit kleinen Rinnen und Erhebungen zu gestalten. Eine<br />

Bepflanzung dieser Uferbereiche mit Weiden sollte unterbleiben, vielmehr sollte eine krautige Ufervegetation<br />

entwickelt und durch Pflege oder zeitweilige Beweidung auch erhalten werden. Andere Bereiche des Ufers oder<br />

der Wasserwechselzone können unter fischökologischen Aspekten durchaus mit Weiden bepflanzt werden.<br />

Die zentralen bzw. außerhalb der Flachwasserzonen gelegenen Bereiche rheinangebundener Seen sollten mit<br />

einer Tiefe von 10 m und mehr erhalten bleiben, um die Funktion der Seen als Refugium für Fische bzw. als<br />

Überwinterungsraum zu gewährleisten.<br />

Ein wesentlicher Grund für das Fehlen von Wasserpflanzen in rheinangebundenen Baggerseen sind auch die<br />

starken Wasserstandsschwankungen. Um sie zu dämpfen empfiehlt STAAS (2000) den Einbau einer<br />

Bodenschwelle im Verbindungsbereich zum Rhein. Sie sollte auf dem Niveau des mittleren Rheinwasserstandes<br />

errichtet werden und stellt dann kein gravierendes Hindernis für Fischwanderungen dar, dämpft aber die für die<br />

Vegetationsentwicklung ungünstigen Pegelschwankungen im See.<br />

Für vom Rhein isolierte Baggerseen liegen ähnlich konkrete Vorstellungen zur Gestaltung noch nicht vor.<br />

Grundsätzlich gilt jedoch auch hier, dass das Litoral wesentlich ausgeprägter zu gestalten ist. Analog zu den<br />

rheinangebundenen Seen kann ein Mindestumfang des mit vielfältigem Relief zu gestaltenden Litorals (hier:<br />

Tiefe von 0 bis etwa 4 m) von 30 % als vorläufiges Maß für die isolierten Seen gelten.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


3. Öffentlichkeitsarbeit<br />

61<br />

Maßgeblich für die Öffentlichkeitsarbeit war das 1999 mit dem Vorstand erarbeitete „Gesamtkonzept<br />

Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.“, das die Grundzüge der Arbeit für den<br />

Zeitraum 1999 bis 2001 darstellt.<br />

3.1 Pressearbeit<br />

Gut 100 Berichte in der Tages- und Wochenpresse sowie im Radio, die sich thematisch mit der Arbeit des<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong>s befassen, belegen den hohen Stellenwert, den die Pressearbeit in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s einnimmt. Gut 30 Beiträge rund um das Veranstaltungsprogramm (Exkursionshinweise<br />

und Veranstaltungsberichte) bilden den größten Schwerpunkt der Berichterstattung (s. auch Punkt 3.5).<br />

Weitere Schwerpunktthemen in der Presse waren das Benefizkonzert „Klassik für den Steinkauz“ sowie der<br />

Einsatz der eingenommenen Gelder (12 Berichte, s. auch Punkt 3.9), Berichte zum Thema Umzug, Tag der<br />

offenen Tür und Einweihung des neu renovierten Haus Weegh (9 Artikel, s. auch Punkt 3.10), die Reihe „Natur<br />

erleben“ in der Rheinischen Post mit 9 Beiträgen, der Besuch der Ministerin Höhn und Minister Trittin (5<br />

Artikel) und Berichte rund um das neu eröffnete Infozentrum Keeken (5 Artikel, s. auch Punkt 3.8). Eine<br />

Übersicht aller Beiträge ist in Tabelle A15 in Anhang I dargestellt.<br />

3.2 Informationsmaterialien<br />

Im Jahr 2000 wurde für das Infozentrum Keeken ein Informationsfaltblatt erstellt, das eine allgemeine<br />

Beschreibung der Konzeption und der Ausstellungsinhalte sowie eine Übersicht über die beteiligten Partner<br />

gibt. Das Faltblatt wird bei Bedarf im <strong>Naturschutzzentrum</strong> nachgedruckt. In 2001 wird mit finanzieller Hilfe<br />

von Sponsoren eine aktualisierte und überarbeitete Ausgabe gedruckt werden.<br />

Das Veranstaltungsprogramm 2001 wurde bereits im Dezember fertiggestellt und im Januar 2001 an die<br />

Auslagepunkte im gesamten Kreisgebiet verteilt sowie an ca. 200 Personen des NZ-Verteilers verschickt.<br />

Im Winter wurde das vom Arbeitskreis Gänseschutz, dem auch das <strong>Naturschutzzentrum</strong> angehört, erstellte<br />

Faltblatt „Gänseschutz am Niederrhein – Wildgänse beobachten ohne zu stören“ in einer Auflage von 5000<br />

Stück gedruckt. Die Layouterstellung und die redaktionelle Arbeit wurden vom <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

durchgeführt.<br />

Die in den letzten Jahren erstellten Broschüren wie z.B. „Fische im Kreis <strong>Kleve</strong>“, „Der Steinkauz“ oder „Die<br />

Trauerseeschwalbe“ stehen der interessierten Öffentlichkeit auch weiterhin zur Verfügung.<br />

3.3 Vorträge und Veröffentlichungen<br />

3.3.1 Vortrag „Vergleichende morphometrische Untersuchung von Abgrabungsseen am Unteren<br />

Niederrhein“<br />

Am 18.09.2000 wurde von Herrn Dr. Werneke auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie<br />

(DGL) in Magdeburg ein Vortrag zum Thema „Vergleichende morphometrische Untersuchung von<br />

Abgrabungsseen am Unteren Niederrhein“ gehalten. <strong>Inhalt</strong>lich wurde das Verfahren der DGPS- und<br />

echolotgestützten Vermessung von Gewässern im Kreis <strong>Kleve</strong> und die Auswertung der Daten mittels eines<br />

Geoinformationssystems vorgestellt. Anhand dieser Daten werden die Gewässer typisiert und mit Hilfe von<br />

begleitenden Daten zu Flora und Fauna die ökologische Funktion der Seen in der Region dargestellt. Am<br />

26.10.2000 wurden die Daten und Ergebnisse auch in der Kreisverwaltung <strong>Kleve</strong> dem Arbeitskreis zur<br />

Fortschreibung des Abgrabungskonzeptes für den Kreis vorgetragen. Die Ergebnisse sind v.a. für die Gestaltung<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


62<br />

bzw. Rekultivierung vorhandener bzw. laufender Abgrabungen relevant (s. Abschnitt 2.17) und sollen in das<br />

Konzept mit einfließen.<br />

3.3.2 Artikel in „25 Jahre Kreis <strong>Kleve</strong> – Eine runde Sache“<br />

In dem aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Kreises <strong>Kleve</strong> herausgegebenen Buch „25 Jahre Kreis <strong>Kleve</strong> –<br />

Eine runde Sache“ hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> einen 52-seitigen Artikel mit dem Thema „Natur und Landschaft<br />

im Kreis <strong>Kleve</strong>“ veröffentlicht. Der Artikel gibt eine umfassende Information über die geologische und<br />

naturräumliche Entwicklung der Region, beleuchtet die Aspekte der historischen Besiedelung durch den<br />

Menschen und erläutert ausführlich die Charakteristika der Lebensräume Gewässer, Grünland, Wald sowie<br />

Heide und Moor mit ihrer spezifischen Flora und Fauna.<br />

3.3.3 Artikel im Gewässergütebericht 2000<br />

In einem Sonderbericht des Gewässergüteberichtes 2000 „30 Jahre Biologische Gewässerüberwachung in<br />

Nordrhein-Westfalen“ hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> zusammen mit dem Landesumweltamt einen Artikel zum<br />

Thema „Sanierung und Restaurierung von Altgewässern am Unteren Niederrhein – Auswirkungen auf<br />

Gewässerbeschaffenheit und Trophie“ veröffentlicht. In dem Artikel wird das Projektgebiet NSG Bienener<br />

Altrhein, Millinger und Hurler Meer beschrieben, Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerbeschaffenheit<br />

wie z.B. Entschlammung, Reduzierung von eingeleiteten Abwässern und eine Extensivierung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung dargestellt und eine Bewertung des Erfolgs dieser Maßnahmen gegeben.<br />

3.3.4 Artikel in den NNA Berichten der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz<br />

In den NNA Berichten Heft 3, 1999 (erschienen Anfang 2000) zum Thema „Vögel in der Kulturlandschaft –<br />

Gänseschadensmanagement in Deutschland“ hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

Biologischen Station im Kreis Wesel und der NABU-Naturschutzstation Kraneneburg den Artikel „Projekt zur<br />

Minderung von Gänsefraßschäden am Unteren Niederrhein in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht. Der Artikel<br />

gibt einen Überblick zur Problematik Gänsefraßschäden und Entschädigungszahlungen, erläutert den<br />

Projektansatz, den Gänsen zusätzliche Futterflächen anzubieten, und stellt erste Ergebnisse vor.<br />

3.4 Internet<br />

Der Internetauftritt des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s wurde weiterhin gepflegt und aktualisiert. Auf der Startseite<br />

wurden Icons für die Bewerbung der Benefiz-CD „Klassik für den Steinkauz“ sowie als Link für die Homepage<br />

des Infozentrums Keeken installiert. Über 60 Presseberichte des Berichtjahres über das <strong>Naturschutzzentrum</strong> sind<br />

online verfügbar, aktuelle Projekt- und Arbeitsberichte können als Word 97-Dokument oder als html-Dokument<br />

heruntergeladen werden. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm ist online einsehbar. Als Ergänzung der<br />

Monographiereihe „Arten des Niederrheins“ ist der Steinkauz (Athene noctua) vorgestellt worden. Unter der<br />

Rubrik Veröffentlichungen wurde der Artikel „Natur und Landschaft im Kreis <strong>Kleve</strong>“ eingestellt und als<br />

gezipptes Word 97-Dokument zum downloaden vorbereitet (s. auch Punkt 3.3.2).<br />

3.5 Naturkundliche Exkursionen und Vorträge<br />

Ein zentrales Anliegen der Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s ist es, der Bevölkerung bei<br />

naturkundlichen Exkursionen und Vorträgen ein unmittelbares Naturerlebnis zu liefern. Themen wie z.B.<br />

Steinkauz, Biber oder Wildgänse, die Wisseler Dünen oder das NSG Salmorth werden auf anschauliche Weise<br />

vermittelt, um den Teilnehmern die Schönheiten der Natur näher zu bringen und für ein naturverträgliches<br />

Verhalten zu werben.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


63<br />

Zum einen werden Exkursionen und Diavorträge zu festen Terminen im jährlich erscheinenden Veranstaltungsprogramm<br />

angekündigt. In 2000 wurden 14 Veranstaltungen durchgeführt an denen insgesamt 215 Personen<br />

(133 Erwachsene und 82 Kinder) teilgenommen haben. Obwohl die Zahl der im Programm angekündigten<br />

Veranstaltungen im Vergleich zu 1999 aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre reduziert wurde, konnte die<br />

Teilnehmerzahl insgesamt gesteigert werden (1999: 199 Teilnehmer). Den Hauptanteil der Veranstaltungen<br />

machen aber die Exkursionen aus, die auf Anfrage von Gruppen wie Schulklassen, Kindergärten, Vereine o.ä.<br />

durchgeführt werden. Hier wurden im Jahr 2000 40 Veranstaltungen mit insgesamt 811 Teilnehmern<br />

durchgeführt. Das bedeutet, das ungefähr 75% aller Veranstaltungen und auch der Teilnehmerzahlen<br />

mittlerweile auf individuelle Anfragen hin stattfinden, was für den gesteigerten Bekanntheitsgrad des<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong>s in der Region spricht. Thematisch gefragt waren vor allem Gänseexkursionen (13<br />

Veranstaltungen) sowie der Bienener Altrhein und die Dornicker Schleuse (8 Veranstaltungen). Insgesamt<br />

nahmen im Jahr 2000 1026 Personen an den 54 Veranstaltungen des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s teil, was gegenüber<br />

dem Vorjahr (713 Personen) eine Steigerung um ca. 40 % bedeutet. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen ist<br />

in Tabelle A16 im Anhang I gegeben.<br />

Besonders hingewiesen sei auf eine Gänseexkursion mit Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Politik, und dem<br />

RP Düsseldorf, Herrn Büssow, am 19.01.2000 sowie auf den Besuch der Landes- und Bundesumweltminister<br />

Frau Höhn und Herrn Trittin am 05.05.2000, die mit einer Gruppe an den Bienener Altrhein geführt wurden.<br />

3.6 Kooperation mit anderen Institutionen<br />

Auch in diesem Jahr wurden Kooperationsveranstaltungen mit anderen Institutionen aus dem Bildungs- und<br />

Förderbereich durchgeführt.<br />

Mit der Familienbildungsstätte Kalkar wurden 3 Veranstaltungen speziell für Familien mit Kindern geplant, eine<br />

Exkursion ins Naturschutzgebiet Salmorth, eine Erlebnisnachtwanderung in den Uedemer Wald sowie eine<br />

Streuobstwiesenwanderung.<br />

In Kooperation mit der Volkshochschule <strong>Kleve</strong> wurden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Natur- und<br />

Umwelt“ 2 Radtouren organisiert, einmal zum Thema Steinkauz, einmal zum Thema de gelderse poort. Letztere<br />

wurde wegen mangelnder Beteiligung abgesagt. Kooperationsveranstaltungen mit diesen Partnern sind auch<br />

weiterhin bereits fest vereinbart.<br />

Mit dem Rotary Club <strong>Kleve</strong>/Moyland wurde erneut eine Berufsinformationsveranstaltung für Schüler der<br />

gymnasialen Oberstufe durchgeführt. Auch diese Veranstaltung soll weiterhin regelmäßig durchgeführt werden.<br />

In Zusammenarbeit mit der dem Förderverein der Nordrhein-Westfalen-Stiftung wurden im Januar und<br />

Dezember 2 Exkursionen zum Gänseschlafplatz am Bienener Altrhein veranstaltet.<br />

3.7 Programmangebot für Schulen<br />

Die Zusammenarbeit mit den Schulen des Kreises konnte im Berichtsjahr weiter intensiviert werden. Zum einen<br />

wurden 2 Treffen des 1998 initiierten (Biologie)-Lehrerkreises durchgeführt, in denen der thematische<br />

Schwerpunkt „Gewässer“ in Hinblick auf die praktische Umsetzung im Unterricht diskutiert wurde. Parallel<br />

dazu erarbeitete das <strong>Naturschutzzentrum</strong> eine freilandökologische Unterrichtsreihe zum Thema „Lebensraum<br />

Teich“, deren Praxistauglichkeit im Jahr 2001 erprobt werden soll.<br />

Auch die Exkursionsanfragen von Schulen haben zugenommen. Insgesamt wurden 12 Exkursionen mit 10<br />

verschiedenen Schulen (Schulklassen bzw. Lehrerkollegien) durchgeführt. Dabei waren alle Schulformen von<br />

der Grundschule bis zum Gymnasium vertreten. Thematische Schwerpunkte waren die Wildgänse,<br />

Vogelstimmen und Gewässeruntersuchungen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


64<br />

3.8 Infozentrum Keeken<br />

Das Infozentrum Keeken nahm im Jahr 2000 einen erheblichen Teil der Arbeitszeit der Öffentlichkeitsarbeit des<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong>s in Anspruch.<br />

Am 12. Mai konnte das Infozentrum nach langer Vorbereitungszeit feierlich eröffnet werden . Bis zu diesem<br />

Termin waren viele Abstimmungs- und Organisationsgespräche notwendig. Als Beitrag des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s<br />

zur Ausstellung wurde das Modell „Geologie - de gelderse poort“ realisiert. Hier wird anhand von 5<br />

dreidimensionalen Einzelmodellen die geologische Entwicklung des Gebietes in den letzten 200.000 Jahren<br />

plastisch dargestellt und typische Vertreter der Tier- und Pflanzenwelt der verschiedenen Warm- und Kaltzeiten<br />

beschrieben. In einer Vitrine werden Steine und Fossilien, die im Gebiet gefunden wurden, präsentiert.<br />

<strong>Inhalt</strong>lich wurde auch weiter an der Realisierung der multimedialen Ausstellungseinheit „Leben im Strom“<br />

gearbeitet und nach Sponsoren für die Finanzierung gesucht. Ende des Jahres war die Finanzierung endlich<br />

gesichert, so dass eine Schreinerei mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt werden konnte und die<br />

Fertigstellung im Frühjahr 2001 angestrebt wird. Hierfür sei den Sponsoren Allianz Umweltstiftung, Siemens<br />

AG, Stadt <strong>Kleve</strong>, Stadtsparkasse <strong>Kleve</strong> und Stadtwerke <strong>Kleve</strong> GmbH ausdrücklich gedankt.<br />

Beteiligt ist das <strong>Naturschutzzentrum</strong> auch an der Gestaltung des großen Rheinaquariums, für dessen Betreuung<br />

der Angelsportverein <strong>Kleve</strong> e.V. gewonnen werden konnte. Hier stellte das <strong>Naturschutzzentrum</strong> das Aquarium<br />

zur Verfügung und gestaltete die Schautafeln. Darüber hinaus war das <strong>Naturschutzzentrum</strong> an der Gestaltung<br />

der Schautafeln der Wechselausstellungen zu den Themen „Steinkauz“, „Wildgänse“ und „Vögel der Brachen<br />

und Röhrichte“ maßgeblich beteiligt. Herrn Möller sei für die Bereitstellung der Dias und die gemeinsame<br />

Gestaltung der Ausstellungen gedankt.<br />

Neben der Realisierung von Ausstellungsstücken ist das <strong>Naturschutzzentrum</strong> auch weiterhin federführend für<br />

die Koordination des laufenden Betriebes zuständig. Hierzu gehörten die Einladungen, Vorbereitungen,<br />

Moderationen und Nachbereitungen der 9 Sitzungen des Arbeitskreises „Gesamtkonzeption der Ausgestaltung<br />

Infozentrum Keeken“, an denen der Kreis <strong>Kleve</strong>, das Forstamt <strong>Kleve</strong>, die Landwirtschaftskammer Rheinland<br />

(Kreisstelle <strong>Kleve</strong>), die Heimatvereine „Düffelt“ und „Keeken“, die Landfrauenvereinigung sowie die Inhaber<br />

des „Cafés im Gärtchen“ teilnahmen. Der Koordinierungsgruppe gehört zusätzlich noch die Stadt <strong>Kleve</strong> als<br />

Bauträger und Mieter der Gebäude des Infozentrums an.<br />

Darüber hinaus regelt das <strong>Naturschutzzentrum</strong> die Aufstellung und Koordination des Dienstplanes mit allen<br />

Beteiligten sowie die Besetzung der eigenen Dienste mit Personal. Insgesamt wurden von Mai bis Dezember<br />

230 Stunden Betreuungsdienste vornehmlich an Wochenenden vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> abgedeckt. Weitere<br />

Aufgaben waren die Erstellung von Infoschildern für die Eingangstür sowie für das benachbarte Cafe im<br />

Gärtchen und die Auswertung der erhobenen Besucherdaten. Seit der Eröffnung im Mai haben bereits über 5000<br />

Personen das Infozentrum Keeken besucht.<br />

3.9 Benefizkonzert für den Steinkauz<br />

Am 4.Juni 2000 gab es eine ganz besondere Veranstaltung des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s: das Benefizkonzert<br />

„Klassik für den Steinkauz“ auf Schloss Moyland. Mit dieser Veranstaltung hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> einen<br />

neuen Weg beschritten, zum einen für den Naturschutz zu werben und zum anderen Geld für die Umsetzung<br />

von Naturschutzmaßnahmen zu akquirieren: die Verbindung von Naturschutz und klassischer Musik auf<br />

höchstem Niveau. Für das Konzert konnte das Philharmonische Streichsextett Berlin gewonnen werden und als<br />

Veranstaltungsort das über die Grenzen des Kreises bekannte Schloss Moyland in Bedburg-Hau. Neben dem<br />

eigentlichen Konzert wurden Führungen durch das Museum im Schloss sowie durch die Gartenanlagen des<br />

Schlossparks angeboten. Außerdem wurde für das Konzert eine CD produziert, deren Verkaufserlöse zu einem<br />

Teil dem Steinkauzprojekt des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s zugute kommen.<br />

Die Gesamtorganisation lag, soweit es nicht mit den Räumlichkeiten von Schloss Moyland zu tun hatte, in den<br />

Händen des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s. Dies bedeutete ca. 500 Plakate und 110.000 Werbefaltblätter drucken und<br />

verteilen zu lassen, ca. 3000 Einladungsschreiben zu versenden, Pressemappen zu erstellen. Außerdem wurden<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


65<br />

für diesen Zweck Poster für eine Ausstellung zum Thema Steinkauz und Kopfbäume fertiggestellt. Um<br />

möglichst kein finanzielles Risiko mit der Durchführung der Veranstaltung einzugehen wurden Sponsoren<br />

gesucht, die die Fixkosten übernahmen. Hier sei den Firmen Provinzial, Architekturbüro Ebbers, Niederrheinische<br />

Kies- und Sandbaggerei, Tengelmann, Hülskens und Ökoplan gedankt, mit deren finanzieller<br />

Unterstützung der gesamte Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf dem Steinkauzprojekt zugeführt werden<br />

konnte. Etwa 300 Besucher machten das Konzert zu einem vollen Erfolg, was auch in mehreren Presseartikeln<br />

nachzulesen war (s. auch Punkt 3.1), und brachten dem Steinkauzprojekt einen Erlös von über 10.000 DM.<br />

Im Herbst wurde die Bevölkerung über die Presse aufgerufen, geeignete Flächen für Kopfbaumpflanzungen zu<br />

melden, die langfristig den Lebensraum des Steinkauzes erhalten bzw. verbessern sollen. Auf ca. 20 Anfragen<br />

hin wurden die Flächen auf Ihre Eignung begutachtet und an 7 Stellen insgesamt 46 Hartholzbäume (Eichen und<br />

Eschen) mit Unterstützung des Vereins SOS Ausbildung und Beschäftigung im Frühjahr 2001 gepflanzt.<br />

Zusätzlich wurden von dem Erlös 20 Niströhren angeschafft, um das Nist- und Schlafplatzangebot für die<br />

Steinkäuze auch kurzfristig verbessern zu können.<br />

3.10 Tagesveranstaltungen<br />

Am 07.05.2000 beteiligte sich das <strong>Naturschutzzentrum</strong> mit einem Stand zum Thema Wild- und Solitärbienen<br />

sowie allgemeinen Informationen über die Arbeit des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s am Pfarrfest der Bienener Gemeinde<br />

St. Cosmas und Damian.<br />

Im Juni 2000 war das <strong>Naturschutzzentrum</strong> erneut in die Jury eines Wettbewerbes zur Bewertung von<br />

Gartengestaltungen in Bienen, der vom Heimatverein Bienen veranstaltet wurde, eingebunden.<br />

Im August 2000 erfolgte der Umzug aus den provisorischen Räumen im Schulzentrum Rees in das renovierte<br />

Haus Weegh (s. Kap. 7). Aus diesem Anlass wurde im Rahmen des Dorffestes 1100 Jahre Bienen am<br />

17.09.2000 ein Tag der offenen Tür im <strong>Naturschutzzentrum</strong> durchgeführt, an dem die örtliche Bevölkerung sich<br />

die renovierten Räume anschauen und sich anhand von Ausstellungspostern, Broschüren und im Gespräch mit<br />

den Mitarbeitern ein Bild von der Arbeit des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s machen konnte.<br />

Aus Anlass des Umzugs wurde am 18.12.2000 eine offizielle Einweihung der bisher fertiggestellten<br />

Räumlichkeiten durchgeführt. Grußworte wurden vom Staatssekretär des MUNLV, Herrn Dr. Griese,<br />

Kreisdirektor Wolfgang Spreen, Dr. Bruno Ketteler, Bürgermeister der Stadt Rees und Martin Ring, Vorsitzender<br />

des Trägervereins des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s, gesprochen (s. auch Punkt 3.1). Nach dem Empfang und einer<br />

Besichtigung des Hauses wurde für die Gäste noch eine Exkursion zur Dornicker Schleuse und zum Gänseschlafplatz<br />

am Bienener Altrhein angeboten.<br />

Am 10.09.2000 beteiligte sich das <strong>Naturschutzzentrum</strong> mit einem Stand auf dem Fischmarkt in Grieth. Auf<br />

einer Wiese am Rheinufer wurden den interessierten Gästen Lebewesen des Rheins wie Krebse, Muscheln,<br />

verschiedene Wasserkäfer und Insektenlarven in Glasbecken oder unter Binokularen gezeigt. Außerdem<br />

konnten sich die Besucher über das Leben am Rhein durch einen Videofilm informieren, Informationsmaterial<br />

in Form von Faltblättern und Broschüren mitnehmen oder sich über weitere Naturschutzthemen von den<br />

Mitarbeitern des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s beraten lassen. Mehrere hundert Menschen besuchten an diesem Tag den<br />

Stand des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s.<br />

Im Dezember fand die mittlerweile schon traditionell angebotene Moossammelaktion in den Wisseler Dünen<br />

statt. Hier können die Menschen gezielt an für den Naturschutz unkritischen Stellen Moos für Ihren Krippenschmuck<br />

sammeln und sich gleichzeitig über die Belange des Naturschutzes im Gebiet informieren.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


4. Projekte außerhalb der Fehlbedarfsfinanzierung<br />

4.1 Projekt ”Minderung von Gänsefraßschäden”<br />

66<br />

Die Anzahl der am Unteren Niederrhein überwinternden arktischen Wildgänse ist seit Beginn der 60er Jahre<br />

gestiegen und liegt seit den letzten 10 Jahren bei durchschnittlich 150.000 Tieren. Die Ursache der Zunahme bis<br />

Ende der 80er Jahre liegt nicht in einer Zunahme der Populationsgröße, sondern in einer Verlagerung der<br />

Überwinterungsgebiete. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Intensivierung der Landwirtschaft und damit die<br />

verbesserte Futterqualität für die Gänse.<br />

Die Entschädigungszahlungen des Landes NRW für Gänsefraßschäden haben seit Anfang der 80er Jahre stark<br />

zugenommen und erreichten im Winter 1998/99 mit rund DM 3,5 Mio. ihren bisherigen Höhepunkt. Auf<br />

Anfrage des MUNLV wurde im September 1996 vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis <strong>Kleve</strong> und von der<br />

Biologischen Station im Kreis Wesel in Zusammenarbeit mit den Kreisstellen <strong>Kleve</strong> und Wesel der LWK-<br />

Rheinland ein Untersuchungskonzept vorgelegt. Ziel dieses Versuches sollte die Verringerung von<br />

Gänsefraßschäden sein. Dieses Programm wurde 1997/98 überarbeitet und mündete in ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>, der Biologischen Station im Kreis Wesel und der NABU-<br />

Naturschutzstation in Kranenburg unter Federführung der Landwirtschaftskammer Rheinland (Kreisstellen<br />

Wesel und <strong>Kleve</strong>). In gemeinsamen Gesprächen mit der örtlichen Landwirtschaft wurden 1998 außerdem die<br />

Bewirtschaftungspakete überarbeitet.<br />

Für die Gänse wurden zusätzliche Futterflächen, die sonst normalerweise im Winter auf Winterfurche gelegen<br />

hätten entweder extra mit Wintergetreide eingesät, oder der Umbruch von abgeernteten Rüben-, Mais- und<br />

Grasäckern verzögert. Insgesamt konnten im Winter 1999/00 durch das NZ-<strong>Kleve</strong> im Bereich<br />

Bienen/Grietherbusch für 175 ha Verträge abgeschlossen werden.<br />

Die neuesten Zwischenergebnisse können dem Zwischenbericht für das Projekt zur Minderung der<br />

Gänsefraßschäden, der von den Biologischen Stationen gemeinsam mit der Landwirtschaftkammer Rheinland<br />

erstellt wurde, entnommen werden.<br />

4.2 Wildgans-Beringungsprojekt<br />

Seit Herbst 1998 werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Arbeitsgruppe Gänseökologie der<br />

Universität Osnabrück, in Zusammenarbeit mit der Zentrale für Wasservogelforschung in Deutschland (ZWFD)<br />

und dem Instituut voor Bos- en Natuurbeheer (IBN) in den Niederlanden Blässgänse mit schwarzen Halsringen<br />

markiert. Im Rahmen des Beringungsprojektes wurden an mehreren Stellen in West- und Mitteleuropa<br />

Wildgänse gefangen und mit Halsringen markiert. Die Orte, an denen bisher Beringungen erfolgten, liegen in<br />

den Niederlanden (Eempolder/Provinz Utrecht, Lauwersmeer/Provinz Friesland, Nijkerk/Provinz Gelderland,<br />

Rheindelta/Provinz Zeeland) und in Deutschland (Niederrhein, Rees/Nordrhein-Westfalen). Im Zusammenhang<br />

mit dem Projekt zur Minderung von Gänsefraßschäden beteiligt sich auch das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis<br />

<strong>Kleve</strong> an diesem Beringungsprojekt.<br />

Anfang November 1999 wurde mit den Fangaktionen im Bereich Rees-Emmerich begonnen. Naturgemäß gibt<br />

es dabei viele Fehlversuche, da die Gänse nicht jedes mal auf die Flächen kommen, auf denen die Fanganlage<br />

aufgebaut wurde. Im Winter 1999/2000 wurden im Bereich Rees-Bienen 7 Versuche durchgeführt, wovon drei<br />

erfolgreich waren. Für jeden Versuch bereiteten 5-7 Personen am Tag vorher die Fanganlage vor und stellten sie<br />

in der Nacht am ausgewählten Platz auf. Während der Dämmerung und des Vormittages wurde dann in einem<br />

Versteck auf das Eintreffen der Gänse gewartet. Nach erfolgreichem Fang mussten die Gänse untersucht,<br />

vermessen und beringt werden. Anschließend wurde die Fanganlage abgebaut, gereinigt und zurückgebracht.<br />

Die Versuche waren somit sehr arbeits- und zeitintensiv.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


67<br />

An den anderen Fangplätzen in den Niederlanden wurden von Anfang Dezember bis Mitte Februar<br />

kontinuierlich durch die „Ganzenflappers“ Gänse gefangen. Dabei werden durch freifliegende Lockgänse<br />

vorbeifliegende Wildgänse an einen Äsungsplatz gelockt, an dem Netze aufgebaut sind. Vereinzelt kam auch in<br />

den Niederlanden ein Kanonennetz beim Gänsefang zum Einsatz. Im Verlauf des Winter 1999/2000 wurden<br />

insgesamt mehr als 1500 Blässgänse beringt. Da die Saison 2000/2001 noch andauert, liegen hierfür noch keine<br />

Zahlen vor.<br />

Abgesicherte Ergebnisse der Beringung lassen sich erst nach mehreren Jahren feststellen, da dazu eine<br />

ausreichend große Anzahl von Ablesungen, die zudem über einen ausreichend großen Zeitraum und alle<br />

relevanten Aufenthaltsgebiete erhoben werden müssen, notwendig ist. Diese Ergebnisse werden zu gegebener<br />

Zeit im Rahmen der Berichte zum Projekt "Minderung der Gänsefraßschäden" dargestellt. Bis April 2000 lagen<br />

2849 Ablesungen vor. Beringt wurden bis dahin insgesamt 1976 Blässgänse. An dieser Stelle sollen einige erste<br />

Hinweise und Trends dargestellt werden:<br />

• Ein Teil der in Westeuropa überwinternden Blässgänse ist sehr mobil und wandert innerhalb eines Winters<br />

zwischen verschiedenen Aufenthaltsgebieten hin und her. Wie hoch der Anteil dieser Vögel an der<br />

Gesamtpopulation ist, ist derzeit noch unklar.<br />

• Ein anderer Teil ist sehr standorttreu und verbleibt oft über mehrere Monate an einem Rastplatz. Dieser<br />

Anteil scheint geringer zu sein, als die zuerst aufgeführte Gruppe.<br />

• Bei der Blässgans scheint es keine ausgeprägte Rastplatztreue über mehrere Winter zu geben.<br />

• Die Gesamtzahl der den Niederrhein als Rastplatz nutzenden Gänse ist vermutlich wesentlich größer als der<br />

an einem Stichtag festgestellte Maximalbestand. Während rund 150.000 Blässgänse gleichzeitig am<br />

Niederrhein beobachtet werden können, ist die Zahl der den Niederrhein im Laufe eines Winters nutzenden<br />

Gänse wegen der nur kurz verweilenden Durchzügler vermutlich mehr als doppelt so hoch.<br />

Abb. 26: Verteilung der Ringablesungen am Niederrhein.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Abb. 27: Herkunft der im Bereich Bienen/Grietherbusch im Winter 1999/2000 am<br />

Gänseschutzwagen informierten Besucher.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

68<br />

Derzeit ist die Zahl der Ablesungen noch nicht gleichmäßig verteilt. Die Zahl der Rückmeldungen (Abb. 26)<br />

entspricht nicht der Häufigkeitsverteilung der Gänse, sondern eher der Ablesetätigkeit der verschiedenen<br />

Beobachter. Das Projekt sollte noch weiter fortgeführt werden.<br />

4.3 Arbeitskreis Gänseschutz<br />

Unter der Leitung des Staatlichen Forstamtes <strong>Kleve</strong> haben sich der Kreis <strong>Kleve</strong>, das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im<br />

Kreis <strong>Kleve</strong>, die NABU-Naturschutzstation in Kranenburg und die Ornithologische Kartierungsgemeinschaft<br />

Salmorth im Arbeitskreis Gänseschutz zusammengeschlossen. Die Aufgaben dieses Arbeitskreises ist die<br />

Information und Lenkung der Besucher, um Störungen der rastenden Gänse aufgrund falschen Verhaltens bei<br />

der Beobachtung der Tiere zu vermeiden.<br />

An den Winterwochenenden wurde ein Informationswagen des Arbeitskreises Gänseschutz in Grietherbusch<br />

aufgestellt, der mit einem Mitarbeiter des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s besetzt war. Ein weiterer Betreuer hielt sich im<br />

Gebiet auf, um Aufenthaltsorte der Gänse zu ermitteln, sowie um Besucher zu informieren und bei der<br />

Beobachtung zu unterstützen. Dazu standen Spektive zur Verfügung. Der gesamte Betreuungszeitraum<br />

erstreckte sich vom 27.11.99 bis zum 05.03.00 an insgesamt 23 Tagen. Die Betreuer waren von 9:00 bis 16:00<br />

Uhr im Gebiet. Der Gänseschutzwagen war von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 14:00 bis 16:00 Uhr besetzt.<br />

Es wurden insgesamt 333 Besucher am Gänseschutzwagen sowie vor Ort im Gebiet informiert. 84% der in<br />

Bienen/Grietherbusch befragten Besucher äußerten sich positiv über die Information durch den Arbeitskreis<br />

Gänseschutz. Von den 333 befragten Besuchern gaben 274 (82 %) an, ausschließlich der Gänse wegen da zu<br />

sein.<br />

Die Anzahl der Besucher, die aufgrund von Presseberichten über die am Unteren Niederrhein überwinternden<br />

Gänse in das Gebiet gekommen sind, hat sich im Vergleich zum vergangenen Winter (98/99 = 8,9 %) nicht<br />

erhöht (99/00 = 8,1 %). Obwohl im Winter 99/00 deutlich mehr Berichte in Presse und Radio erschienen, nicht<br />

zuletzt aufgrund der Besuche des Regierungspräsidenten.<br />

Etwa 51% der Besucher stammten aus den benachbarten Kreisen am Unteren Niederrhein (KLE, BOR, WES)<br />

(Abb. 27). Die Besucher aus anderen Bereichen des Niederrheins und des Ruhrgebietes stellten mit rund 32 %<br />

die zweite große Gruppe. Der Einzugsbereich des Untersuchungsgebietes lag demnach hauptsächlich im Radius<br />

von bis zu 100 km. Die extra erfassten Besucher aus den Niederlanden machten im Winter 99/00 nur einem<br />

Anteil von 1% aus. Die Gruppe der sonstigen Besucher nahm hingegen um 4 auf 16 % aller Besucher zu.<br />

NL und B<br />

1%<br />

sonstige<br />

16%<br />

Rhein-Ruhr<br />

32%<br />

Herkunft der Besucher<br />

am Gänseschutzwagen<br />

(Winter 1999/2000)<br />

Niederrhein<br />

51%


69<br />

4.4 Trauerseeschwalbenprojekt<br />

Der in den letzten drei Jahren dank des Einsatzes von Brutflößen errungene Erfolg des Artenhilfsprojektes setzte<br />

sich auch in diesem Jahr fort. Nach 12 Brutpaaren 1997, 15 Brutpaaren 1998 und 28 Brutpaaren 1999 konnten<br />

im Jahr 2000 erstmals wieder mehr als 30 Paare gezählt und damit Bestandszahlen wie zuletzt in den 80er<br />

Jahren beobachtet werden (vgl. Abb. 28). Insgesamt wurden 37 Brutpaare registriert, 18 am Standort Köster und<br />

19 am Standort Praest. Der Bruterfolg lässt sich nicht genau bestimmen, weil am Standort Praest wie schon im<br />

Vorjahr nicht alle Jungvögel bis zum Flüggewerden (Alter 20 Tage) beobachtet werden konnten. Insgesamt<br />

wurden mindestens 41 flügge Jungvögel gezählt, was einer Reproduktionsrate von 1,1 Jungvögeln pro Brutpaar<br />

entspricht. Wenn man 13 im Alter zwischen 15 und 20 Tagen aus dem Blick verlorene Jungvögel mit<br />

berücksichtigt, erhöht sich die Rate auf fast 1,5. Während die je 20 Flöße an den beiden Standorten im Bienener<br />

Altrhein zu mehr als 90% belegt waren, blieben die 10 erstmals im Millinger Meer ausgelegten Flöße<br />

unbesiedelt.<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

?<br />

Entwicklung der Trauerseeschwalbenkolonie<br />

am Bienener Altrhein<br />

1955 1965 1975 1985 1995<br />

Abb. 28: Anzahl Brutpaare in der Trauerseeschwalbenkolonie am Bienener Altrhein seit 1956.<br />

Die Untersuchungen zur Nahrungsökologie haben wie im Vorjahr einen signifikanten Unterschied in der<br />

Beutezusammensetzung der beiden Standorte ergeben. Am Standort Praest waren vor allem der Libellenanteil<br />

(16,1%), aber auch der Fisch- (24,1%) und Regenwurmanteil (5,4%) deutlich höher als am Standort Köster<br />

(4,8%, 15,2%, 1,1%). Trotz des nicht durchgängig sommerlichen Wetters hat sich im Vergleich zu den<br />

Vorjahren an beiden Standorten der Libellenanteil weiter erhöht. Allerdings war gleichzeitig der Fischanteil<br />

deutlich geringer als in den beiden Vorjahren und lag nur geringfügig über dem Wert von 1997. Erstmals wurde<br />

in diesem Jahr die regelmäßige Verfütterung von Faltern beobachtet (12,5%). Die Fütterungsfrequenzen waren<br />

trotz des relativ geringen Fischanteils noch niedriger als in den beiden fischreichen Jahren 1998 und 1999.<br />

Akuter Nahrungsmangel wurde aber erst ab Ende Juni während einer Periode relativ ungünstiger Witterungsverhältnisse<br />

offensichtlich, als nachweislich drei Jungvögel am Standort Köster verhungerten.<br />

Die als Zielgröße für die Ausweitung des Projektes auf weitere Standorte anvisierte Zahl von 30 – 35<br />

Brutpaaren wurde erstmals überschritten. Der in diesem Jahr bereits neu hinzu genommene Standort am<br />

Millinger Meer wurde allerdings noch nicht besiedelt. Möglicherweise bedarf es noch einer gewissen<br />

Eingewöhnungszeit, ehe dieser Standort angenommen wird. Allerdings haben unsere bisherigen Erfahrungen<br />

auch gezeigt, dass die Trauerseeschwalben offensichtlich möglichst dichte Schwimmblattbereiche bevorzugen,<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

?


70<br />

wie sie z. B. im Bienener Altrhein von Seerosen gebildet werden. Im Millinger Meer dagegen dominieren<br />

Teichrosen, deren Bestände relativ lückig bleiben. Dicht ausgeprägte Seerosenbereiche befinden sich auch in<br />

der Kalflack, die im Jahr 2001 erstmals mit 10 Flößen bestückt werden soll. Im Millinger Meer werden ebenfalls<br />

10 Flöße ausgelegt und der Floßbestand an den beiden Standorten im Bienener Altrhein wird nochmals auf je 25<br />

erhöht.<br />

4.5 Steinkauzprojekt<br />

Das im Rahmen des Steinkauzprojektes durchzuführende Maßnahmenpaket setzt sich aus zwei großen<br />

Teilbereichen zusammen: Einerseits werden Steinkauz relevante Grundlagendaten (s. u.) erhoben und digital<br />

aufbereitet, andererseits werden auf der Grundlage dieser Daten gezielte Pflanz- und Pflegemaßnahmen zum<br />

Erhalt von Streuobst- und Kopfbaumbeständen durchgeführt sowie kurzfristig Engpässe im Nistplatzangebot<br />

durch das Aufhängen von Nistkästen ausgeglichen. Erhebung und Digitalisierung der Grundlagendaten liegen<br />

ebenso wie das Aufhängen (und Betreuen) von Nistkästen ausschließlich in der Hand des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s.<br />

Die praktische Umsetzung der Pflanz- und Pflegemaßnahmen wird im Kreis <strong>Kleve</strong> durch die Untere<br />

Landschaftsbehörde koordiniert und finanziert und von der gemeinnützigen Organisation SOS – Ausbildung<br />

und Beschäftigung durchgeführt, während das <strong>Naturschutzzentrum</strong> hier eher beratend tätig ist.<br />

Eine besonders fruchtbare gemeinsame Schnittstelle zwischen diesen beiden Partnern und dem<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> ist die AG „Streuobstwiesen im Kreis <strong>Kleve</strong>“. Auf den regelmäßigen Treffen stellt das<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> die neu erhobenen Daten vor und greift beratend in die zukünftigen Planungen zu Pflanz-<br />

und Pflegeaktionen ein. So soll zukünftig als ergänzendes Förderkriterium für Anträge auf Pflanz- oder<br />

Pflegemaßnahmen in einem Streuobstbestand das Vorkommen des Steinkauzes berücksichtigt werden, wozu das<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> aktuelle Verbreitungskarten beisteuert. Andererseits kann das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im<br />

Rahmen seiner Kartierungen Kontakte herstellen oder auf der Grundlage der Kartierergebnisse Empfehlungen<br />

aussprechen, wo in nächster Zeit aufgrund guter Rahmenbedingungen (Steinkauzbrutplatz, großer, pflegebedürftiger<br />

Baumbestand, am Erhalt interessierte Besitzer) Maßnahmen umgesetzt werden sollten. Durch diese<br />

enge Zusammenarbeit kann aus Sicht des Steinkauzschutzes die Effizienz der Maßnahmen – pro Winter werden<br />

ca. 400 bis 500 Hochstamm-Obstgehölze gepflanzt, pro Jahr ca. 30 Bestände gepflegt – deutlich verbessert<br />

werden. Hinsichtlich der Pflanz- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Kopfbäume steht das <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

durch Auswertung und kartografische Darstellung seiner Ergebnisse der ULB und SOS ebenfalls<br />

beratend zur Seite. In begrenztem Umfang kann es auch selber durch besondere Mittel (Stichwort<br />

Benefizkonzert „Klassik für den Steinkauz“, s. Kap. 3) Pflanzungen finanzieren und planen.<br />

Das Projektgebiet des Jahres 2000 für die Erfassung der Grundlagendaten war der „Mittelkreis“, der im Norden<br />

an den bereits abgearbeiteten Rheinauenbereich („Nordkreis“) angrenzt und im Süden in Höhe Kevelaer von der<br />

L 486 begrenzt wird. In diesem ca. 450 km 2 großen Bereich wurde mit Hilfe von Honorarkräften eine<br />

flächendeckende Steinkauzkartierung durchgeführt und sollten zudem die für den Steinkauz relevanten Lebensraumparameter<br />

Flächennutzung, Kopfbaum- und Streuobstbestand kartiert werden. Alle Daten werden mittels<br />

ArcView digital erfasst.<br />

Zur Bearbeitung dieses riesigen Gebietes war ursprünglich geplant, einen zusätzlichen Zivildienstleistenden<br />

einzustellen und die Ranger vom Forstamt sehr stark einzubeziehen. Beides ließ sich aus diversen Gründen nicht<br />

realisieren, es konnten aber ab Mitte des Jahres in Absprache mit der Bezirksregierung mit den für die<br />

Zivildienst-Stelle eingeplanten Mitteln Praktikanten eingesetzt werden, drei Diplom-BiologInnen, eine Diplom-<br />

Forstwissenschaftlerin und eine kurz vor dem Abschluss stehende Diplom-Landespflegerin. Mit Hilfe der<br />

Praktikanten war es möglich, einen Großteil des beschriebenen Ausfalls zu kompensieren.<br />

Zusätzlich wurde uns im Sommer für die Dauer von 10 Wochen ein externer Mitarbeiter von SOS – Ausbildung<br />

und Beschäftigung zur Verfügung gestellt. Dieser Mitarbeiter beschäftigte sich ausschließlich mit der<br />

Kartierung von Streuobstbeständen, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf die Kontaktaufnahme mit den<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


71<br />

Besitzern legte, um für den Erhalt der Flächen zu werben und dabei auf die Förderungsmöglichkeiten durch den<br />

Kreis <strong>Kleve</strong> sowie auf die Einsatzmöglichkeiten seines Arbeitgebers hinzuweisen.<br />

Die Steinkauzkartierung ergab insgesamt 184 Reviere (inkl. 15 unsichere, vgl. Karte 25). Damit erreicht die<br />

Dichte im Vergleich zu dem bereits bearbeiteten Projektgebiet Nordkreis (~ 1,1 Paare pro km 2 ) mit 0,41 Paaren<br />

pro km 2 einen deutlich geringeren Wert, was auf die unterschiedliche Ausstattung der Landschaftsräume mit für<br />

den Steinkauz wichtigen Lebensraumparametern (Höhlenangebot, Jagdflächen) zurückzuführen ist (s. u.).<br />

Die ermittelten Reviere sind keineswegs gleichmäßig über das Untersuchungsgebiet verteilt. Neben den großen,<br />

als Lebensraum für den Steinkauz ungeeigneten Wald- und Siedlungsflächen (<strong>Kleve</strong>, Goch, Weeze, Kevelaer)<br />

ist auch der südwestliche Teil des Untersuchungsgebietes (Baaler Bruch, Gocher Venn, Umgebung von Wemb)<br />

fast unbesiedelt. Insgesamt lässt sich ein deutliches Nord-Südgefälle feststellen. Während der Bereich bis etwa<br />

auf Höhe Goch/Uedem mit Dichtezentren im Bereich Kessel/Hassum (westlich von Goch) und Pfalzdorf/Gocher<br />

Heide (nördlich bzw. nordöstlich von Goch) relativ dicht besiedelt ist, nimmt die Siedlungsdichte in der<br />

südlichen Hälfte des Untersuchungsgebietes stark ab. Hier sind nur noch relativ kleine Dichtezentren (max. etwa<br />

10 Brutpaare) im Raum südöstlich von Winnekendonk, bei Kervendonk und westlich von Weeze vorhanden.<br />

Die Lebensraumerfassung konnte aus o. g. Personalgründen nicht im Jahr 2000 beendet werden. Ende<br />

Dezember waren ca. 325 km 2 bzgl. Flächennutzungs- und Kopfbaumkartierung bearbeitet (ca. 70 %). Als<br />

vorläufiges Zwischenergebnis lässt sich festhalten, dass erwartungsgemäß Grünlandanteil und Kopfbaumdichte<br />

und damit auch die Attraktivität des Gebietes für den Steinkauz im Vergleich zum Rheinauenbereich deutlich<br />

verringert sind. Der Grünlandanteil erreicht nicht einmal die Hälfte des in der Aue beobachteten Wertes (ca.<br />

40 %) und liegt mit den als Lebensraum ungeeigneten Waldflächen etwa auf einer Höhe. Die Kopfbaumdichte<br />

ist etwa um den Faktor 10 erniedrigt (0,06/ha im Vergleich zu 0,4 – 0,7/ha im Auenbereich). Unter den bisher<br />

erfassten 1964 Kopfbäumen dominieren die Weiden mit fast 89 % noch stärker als in der Aue (78 %), gefolgt<br />

von Robinien (4,3 %) und Pappeln (3,1 %). Die Alterszusammensetzung der Kopfbäume ist allerdings im<br />

Mittelkreis (40 % Jungbäume) deutlich günstiger als im Nordkreis (13 %). Die Kopfbäume konzentrieren sich in<br />

den grünlandreichen Niederungen von Niers und Fleuth.<br />

Im Rahmen der Flächennutzungskartierung wurden bisher bereits fast 1.100 Streuobstbestände (mind. 4<br />

hochstämmige Obstbäume) erfasst, womit der Mittelkreis hinsichtlich dieses wichtigen Lebensraumparameters<br />

deutlich besser abschneidet als der Nordkreis (ca. 500 Bestände). Allerdings konnten bis Ende 2000 erst 518<br />

Bestände detailliert aufgenommen werden. Die Durchschnittsgröße liegt mit nur etwa 0,3 ha unter dem in der<br />

Stromaue ermittelten Wert (ca. 0,5 ha), allerdings ist der durchschnittliche Baumbestand mit etwa 16 Bäumen<br />

ähnlich groß wie im Nordkreis (18). Ebenso erreicht der Anteil alter Bäume mit fast 55 % einen ähnlichen Wert<br />

wie im Nordkreis.<br />

Neben den verschiedenen Kartierungen im Mittelkreis fand im Juni routinemäßig eine Bruterfolgskontrolle in<br />

den eigenen, vorwiegend im Raum Rees aufgehängten Nistkästen (ca. 25) sowie in etwa 15 weiteren Nistkästen<br />

im Raum Neulouisendorf und auf Salmorth statt. Insgesamt konnten 20 Bruten mit 35 Jungvögeln ermittelt<br />

werden, was einem geringen Bruterfolg von 1,75 JV pro Brutpaar entspricht (1998: 2,4; 1999: 2,1). Hierfür ist<br />

insbesondere der mit 30 % bedenklich hohe Anteil erfolglos brütender (steriler?) Paare verantwortlich. Im<br />

Rahmen der Kontrollen konnten 22 Jungvögel und 3 Altvögel beringt werden.<br />

20 kontrollierte Brutpaare (1 - 2 Kontrollen zwischen 7. u. 21.6.)<br />

6 Brutpaare ohne Schlüpferfolg 14 Brutpaare mit Schlüpferfolg<br />

1 Ei 3 Eier 4 Eier 1 JV 2 JV 3 JV 4 JV 5 JV<br />

2 3 1 4 2 6 1 1<br />

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit ist an dieser Stelle neben dem vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> veranstalteten<br />

Benefizkonzert „Klassik für den Steinkauz“ (s. Kap. 3) der vom Umweltministerium erteilte Auftrag zur<br />

Anfertigung einer Broschüre in der Reihe „Schützt ...!“ zu nennen. Diese kurz vor der Fertigstellung stehende<br />

Broschüre, die den Titel „Schützt den Steinkauz“ tragen wird und im Jahr 2001 erscheinen soll, wurde in enger<br />

fachlicher Abstimmung mit der Vogelschutzwarte NRW erstellt. Dabei wurde als Ziel vorgegeben, den<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


72<br />

Steinkauz als bedrohte und gleichzeitig aus Sicht des Landes NRW bedeutendste Vogelart einer möglichst<br />

breiten Leserschaft, wobei die Landwirte als wichtige Gestalter unserer Kulturlandschaft eine Hauptzielgruppe<br />

darstellen, anschaulich und leicht verständlich näher zu bringen.<br />

4.6 Artenschutzmaßnahmen im Bundeswehrdepot Hommersum<br />

Seit 1998 besteht ein enger Kontakt zu den Beauftragten für den Umweltschutz im Gerätehauptdepot Goch.<br />

Zahlreiche Artenschutzmaßnahmen für Fledermäuse, Hornissen, holz- und sandbesiedelnde Solitärbienen und<br />

Schlupfwespen wurden an Gebäuden und in Gehölzbeständen des Depotgeländes durchgeführt. Auch wurden<br />

vom NZ <strong>Kleve</strong> Anregungen gegeben, wie auf dem zum Teil sehr naturnah gehaltenen Areal offene Sandbiotope<br />

geschont und optimiert werden können und wie dazu beigetragen werden kann, dass totholzreiche Altbäume<br />

ihre Schlüsselfunktion umfassend erfüllen können.<br />

Im Sommer fand im Depot eine Fledermauskartierung zusammen mit der Jugendgruppe des NaBu Gelderland<br />

statt.<br />

4.7 Dauerbeobachtungsflächen im NSG Erlenbruchwald Kalbeck<br />

Im Rahmen einer überregionalen Vergleichsuntersuchung von Erlenbruchwäldern wurden im NSG<br />

Erlenbruchwald Kalbeck vier Dauerbeobachtungsflächen markiert. Die ausgewählten Waldbestände von jeweils<br />

etwa 100 qm Größe wurden pflanzensoziologisch aufgenommen. Weitere Bestandserhebungen erfolgen im<br />

Abstand von zwei Jahren. Parallel dazu werden die Grundwasserstände für die Dauer von fünf Jahren monatlich<br />

abgelesen.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


5. Personal<br />

73<br />

Im Juli 2000 sind zwei Mitarbeiter, die im Rahmen von AB-Maßnahmen beschäftigt waren, ausgeschieden.<br />

Dr. Stefan Engels war im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig und Gerrit Bremer im Bereich der<br />

Geodatenverarbeitung. Bereits im Mai 2000 verließ Fred Winkel das <strong>Naturschutzzentrum</strong>, der im Rahmen des<br />

Projektes zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte beschäftigt war.<br />

Seit dem 15.09.2000 sind mit Herrn Tuve von Bremen und Frau Ingrid Roelefink zwei neue, ebenfalls über AB-<br />

Mittel finanzierte Mitarbeiter am <strong>Naturschutzzentrum</strong> tätig. Beide arbeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Ferner arbeitet Frau Berta Woede im Rahmen eines Projektes „Arbeit statt Sozialhilfe“ in der Verwaltung des<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong>s mit.<br />

6. Erstellung eines Jahresberichtes<br />

Der Jahresbericht über die Arbeit des NZ <strong>Kleve</strong> in 1999 wurde mit Beginn des Jahres 2000 verfasst.<br />

7. Ausbauarbeiten<br />

7.1 Renovierung des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s<br />

Der „Rück-Umzug“ ins renovierte Haus Weegh erfolgte im August des Jahres 2000, nachdem die<br />

Renovierungsarbeiten in der ersten und zweiten Etage abgeschlossen waren. Der Ausbau des Dachgeschosses<br />

läuft derzeit.<br />

8. Geografische Informationssysteme und Datenbanken<br />

Die Visualisierung und Analyse der in den Schutzgebieten bzw. Projekten gewonnenen Daten mittels des<br />

Geoinformationssystems (GIS) ist inzwischen ein selbstverständlicher Teil der Arbeit geworden und kann in der<br />

Regel auch zeitnah durchgeführt werden. Dies ist z.B. an den Karten in Anhang II des vorliegenden Berichts<br />

erkennbar. Die Umsetzung der Daten im GIS bindet allerdings auch Arbeitskraft, die das <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

mit ABM-Kräften und Projektmitarbeitern abzudecken versucht.<br />

Eine ausführlichere Darstellung erfolgt an dieser Stelle nicht, da bereits in den Abschnitten zu den einzelnen<br />

Schutzgebieten und Projekten sowie den dazu gehörigen Karten alle Informationen enthalten sind.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


9. Literatur<br />

74<br />

BERNDT, J.H. (1989): Die ökologische Bewertung von niederrheinischen Baggerseen mit Hilfe von Makrozoobenthosarten<br />

als Bioindikatoren. Dissertation Universität Köln.<br />

BRÜHNE, M. & CHRISTMANN, K.-H. (2000): Sanierung und Restaurierung von Altgewässern am Unteren Niederrhein –<br />

Auswirkungen auf Gewässerbeschaffenheit und Trophie, S. 70-76. In: Gewässergütebericht 2000 – 30 Jahre<br />

Biologische Gewässerüberwachung in Nordrhein-Westfalen. Hrsg.: MINISTERIUM FÜR UMWELT UND<br />

NATURSCHUTZ, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NRW<br />

ECORAAD (1998): Ergebnisse der Brutvogelkartierung 1998 in drei Naturschutzgebieten am Unteren Niederrhein.<br />

Unveröff. Gutachten, NZ <strong>Kleve</strong>.<br />

GIEßING, B. & S.R. SUDMANN (1994): Ausbreitung der Beutelmeise (Remiz pendulinus) am Niederrhein. Charadrius 30:<br />

166-172.<br />

GRO & WOG (1997): Rote Liste der gefährdeten Vogelarten Nordrhein-Westfalens. Charadrius 33: 69-116.<br />

HOLLAND, M. & V. WILLE (1991): Brutvogelerfassung im Ramsar-Gebiet ”Unterer Niederrhein”. Charadrius 27: 161-181.<br />

HÜPPELER, S. (2000): Nilgänse (Alopochen aegyptiacus) – Neubürger in der Avifauna Nordrhein-Westfalens. Charadrius<br />

36: 8-24.<br />

MARKEFKA, C. (1996): Habitatwahl, Brutbiologie und Ernährung des Kiebitzes (Vanellus vanellus) am Unteren<br />

Niederrhein in Abhängigkeit von der anthropogenen Landnutzung. Unveröff. Diplomarbeit, Universität zu Köln.<br />

MILDENBERGER, H. (1984): Die Vögel des Rheinlandes, Bd. 2, Papageien - Rabenvögel (Psittaculidae - Corvidae). Beitr.<br />

Avifauna Rheinland 19-21, Düsseldorf.<br />

MOLLS, F. (1993): Echolotuntersuchungen an den Fischpopulationen zweier Baggerseen mit Anbindung an den<br />

Rheinstrom. Diplomarbeit Universität Köln.<br />

REIS, H. (1998): Untersuchungen zur Limnologie und zu den Biozönosen des Reeser Meeres. Diplomarbeit Universität<br />

Köln.<br />

RICHTER, G. (1998): Habitatwahl, Ernährung und Bestandsentwicklung der Uferschnepfe (Limosa limosa) am Unteren<br />

Niederrhein. Diplomarbeit, Universität zu Köln.<br />

SCHÄFFER, N. (1999): Habitatwahl und Partnerschaftssystem von Tüpfelralle Porzana porzana und Wachtelkönig Crex<br />

crex. Ökol. Vögel 21: 1-267.<br />

SCHWÖPPE, M. (1995): Brutvogelkartierung Hübsche Grändort 1995. Unveröff. Kartierung, NZ <strong>Kleve</strong>.<br />

SEREDSZUS, F. (2000): Unveröff. Gutachten im Auftrag des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

STERNA (1999): Avifaunistisches Gutachten zum Naturschutzgebiet ”Hübsche Grändort” 1999. Unveröff. Gutachten, NZ<br />

<strong>Kleve</strong>.<br />

STAAS, S. (1996): Das Jungfischaufkommen im Niederrhein und in angrenzenden Nebengewässern unter Berücksichtigung<br />

der Uferstrukturen. Dissertation Universität Köln.<br />

STAAS, S. (2000): Konzepte für die Revitalisierung von Auengebieten am Unteren Niederrhein unter besonderer<br />

Berücksichtigung fischökologischer Aspekte. Gutachten im Auftrag der Rheinfischereigenossenschaft, 33 S.<br />

STUA KREFELD (1998A): Gewässergüteuntersuchung „Lohrwardt-See“ 1997.<br />

STUA KREFELD (1998B): Gewässergüteuntersuchung „Reeser Ward“ 1997.<br />

SUDMANN, S.R. (1998): Fachliche Grundlagen für die Ausweisung des EU-Vogelschutzgebietes ”Unterer Niederrhein”<br />

1983 und 1998. NABU-Eigenverlag, Kranenburg.<br />

WIßEN, W. (1996): Brutvogelkartierung Hübsche Grändort 1996. Unveröff. Kartierung, NZ <strong>Kleve</strong>.<br />

WIßEN, W. (1997): Brutvogelkartierung Hübsche Grändort 1997. Unveröff. Kartierung, NZ <strong>Kleve</strong>.<br />

WIPKING, W. & KUHNA, P. (2000): Die Nachtgroßschmetterlinge unterschiedlich strukturierter Flächen am Bienener<br />

Altrhein, Niederrhein (Sommerpolder Grietherbusch) (Insecta, Macrolepidoptera), Unveröff. Gutachten im Auftrag<br />

des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

WITT, K., H.-G. BAUER, P. BERTHOLD, P. BOYE, O. HÜPPOP & W. KNIEF (1996): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands.<br />

Ber. Vogelsch. 34: 11-35.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Anhang I (Tabellen)<br />

Tabelle A1: Artenliste des Makrozoobenthos im NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer<br />

Tabelle A2: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 1<br />

Tabelle A3: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 2<br />

Tabelle A4: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 3<br />

Tabelle A5: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle HLW 4<br />

Tabelle A6: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 5<br />

Tabelle A7: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 6<br />

Tabelle A8: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 7<br />

Tabelle A9: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle ROSAU 8<br />

Tabelle A10: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle GW 9<br />

Tabelle A11: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle GAR 10<br />

Tabelle A12: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle Kolk 612<br />

Tabelle A13: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle RAO 11<br />

Tabelle A14: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle RAW 12<br />

Tabelle A15: Übersicht der Presseberichte über das <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

Tabelle A16: Übersicht über die Veranstaltungen des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s<br />

75<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tab. A1: An den verschiedenen Probestellen des Bienener Altrheins gefundene Organismen des Makrozoobenthos.<br />

Organismen des Makrozoobenthos RL AK AFS R MM GR<br />

Ordnung Art / (Familie)<br />

Hirudinea Piscicola geometra x<br />

(Egel) Hemiclepsis marginata x<br />

Glossiphonia complanata xx x<br />

Glossiphonia heteroclita xx xx<br />

Helobdella stagnalis xx x<br />

Erpobdella octoculata xx xx xx xx<br />

Oligochaeta<br />

(Wenigborster)<br />

Eiseniella tetraedra xx<br />

Gastropoda Potamopyrgus antipodarum xx<br />

(Schnecken) Bithynia tentaculata xxx xx xxx xxx xxx<br />

Bithynia leachii (2/2) xx xx<br />

Valvata cristata (V/R) x xx x xx<br />

Valvata piscinalis (V/-) xx xx xx<br />

Acroloxus lacustris (V/R) x<br />

Lymnaea stagnalis xx x xx xx x<br />

Stagnicola sp. xx x xx x<br />

Galba truncatula x xx<br />

Radix auricularia (V/3) x<br />

Radix ovata xx xx xx x xx<br />

Planorbis planorbis x xx xxx x<br />

Planorbis carinatus (3/2) x x x<br />

Anisus vortex xxx xxx xxx xx xx<br />

Bathyomphalus contortus xx xx xx xx x<br />

Gyraulus albus x x x<br />

Hippeutis complanatus (V/R) x x x x<br />

Segmentina nitida (3/R) x<br />

Planorbarius corneus xx x x x x<br />

Physa fontinalis (V/-) xxx xx xx<br />

Bivalvia Sphaerium sp. x x<br />

(Muscheln) Pisidium sp. xx<br />

Isopoda<br />

(Asseln)<br />

Asellus aquaticus xxx xxx xxx xxx xxx<br />

Amphipoda Gammarus pulex xxx xxx xxx xx<br />

(Flohkrebse) Gammarus tigrinus x<br />

Mysidacea Mysis relicta x<br />

Ephemeroptera Caenis horaria x x<br />

(Eintagsfliegen) Cloeon dipterum xx xxx xxx xxx xxx<br />

Odonata Platycnemis pennipes (-/3) x x xx xx<br />

(Libellen) Ischnura elegans x x xx<br />

Aeshna mixta xxx xxx<br />

Anax imperator x<br />

Heteroptera Gerris sp. xx<br />

(Wanzen) Nepa cinerea x x<br />

Ilyocoris cimicoides x x x<br />

Notonecta marmorea viridis x<br />

Notonecta glauca xx x xx<br />

Notonectidae (Larven) x xx x xx<br />

Corixa punctata x x<br />

Callicorixa praeusta x<br />

Sigara falleni xxx xxx<br />

Sigara striata x x xx x xx<br />

Corixidae (Larven) xxx xxx<br />

Coleoptera Hygrobia hermanni x<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

76<br />

Standorte: (AK = Altrhein bei Köster; AFS = Altrhein Fleuria-Stelle; R = Rosau; MM = Millinger Meer; GR = Verbindungsgraben Millinger<br />

Meer/Hurler Meer.<br />

Angaben zur Häufigkeit: xxx = viele Exemplare gefunden (> 30 Individuen); xx = einige Exemplare gefunden (3- 10 Ind.); x = einzelne Funde (1 - 3 Ind.).<br />

Angaben zur Gefährdung einzelner Arten nach Roten Listen: (RL; Gastropoda und Odonata: Rote Liste D/Rote Liste NRW; Trichoptera: Rote Liste<br />

NRW) nach:<br />

Die Roten Listen: Gefährdete Pflanzen, Tiere, Pflanzengesellschaften und Biotoptypen in Bund und Ländern. Ulmer (1997) und<br />

WICHARD & ROBERT (im Druck): Rote Liste der Köcherfliegen von Nordrhein-Westfalen – 3. Fassung


(Käfer) Noterus sp. (Larve) x<br />

Hyphydrus ovatus x x<br />

Hyphydrus ovatus (Larven) xx<br />

Hygrotus versicolor x x x x<br />

Hydroporus rufifrons x<br />

Suphrodytes dorsalis x<br />

Laccophilus minutus x x x<br />

Laccophilus minutus (Larven) x xx<br />

Agabus undulatus x<br />

Agabus sp. (Larven) x x<br />

Ilybius sp. (Larve) x<br />

Rhantus notatus (Larven) x x<br />

Acilius canaliculatus (Larve) x x<br />

Limnoxenus niger x<br />

Laccobius minutus x<br />

Trichoptera Cyrnus flavidus xx xx<br />

(Köcherfliegen) Holocentropus picicornis (3) xx<br />

Oecetis lacustris x x<br />

Oecetis furva (3) x<br />

Ceraclea senilis (1) x<br />

Mystacides longicornis xx xx<br />

Triaenodes bicolor (2) xx<br />

Molanna angustata x<br />

Phryganea sp. x<br />

Limnephilus fuscicornis (1) x<br />

Megaloptera Sialis lutaria x x<br />

(Schlammfliegen)<br />

Diptera Chironomidae xxx xxx xxx xxx<br />

(Zweiflügler) Chaoborus sp. xx xx<br />

Limoniidae x x<br />

Anzahl Taxa 39 34 37 33 36<br />

77<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tabelle A2: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 1<br />

MM1<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 14:00 13:40 14:10 13:40 14:15 13:00 13:40 12:50<br />

Wasserstand hoch hoch hoch normal normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. 34cm 27cm 47cm 35cm<br />

Wasserfarbe braun grau/grün grün klar klar grün/braun grünlich grünlich<br />

Trübung keine stark stark keine keine mittel keine keine<br />

Sichttiefe cm Grund Grund Grund Grund Grund Grund Grund Grund<br />

Wassertemperatur °C 2,5 7,8 14,4 16,2 19,3 20,5 14,2 8,1<br />

O2-Konzentration mg/l 9,9 9,9 8,3 5,0 7,7 13,3 7,12 9,45<br />

O2-Sättigunsindex % 75 86 66 66 84 148 70 81<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 59,4 57,4 68,9 68,9 68,7 65,1 65,6 69,9<br />

pH-Wert - 7,79 7,79 7,73 7,70 8,16 8,1 7,33 8,2<br />

PNA-Nr. 2000-00-00001 2000-00-00230 2000-00-00479 2000-00-01091 2000-00-01218 2000-00-01808 2000-00-01941 2000-00-02948<br />

Gesamt-N mg/l 3,5 3,4 2,3 2,3 1,7 1,5 1,6 2,8<br />

Ammonium-N mg/l 0,21


Tabelle A3: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 2<br />

MM2<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 7.6.200 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 13:40 13:15 13:50 15:15 13:50 12:20 13:10 11:55<br />

Wasserstand hoch hoch hoch normal normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. 35cm n.b. n.b. 26cm<br />

Wasserfarbe grün bläulich/grau grünbraun grün oliv grünlich grünlich grünbraun<br />

Trübung stark stark keine stark mittel mittel mittel mittel<br />

Sichttiefe cm Grund 90 Grund Grund 80 55 65 130<br />

Wassertemperatur °C 2,9 7,1 15,7 17,6 21,7 22,5 15,3 7,5<br />

O2-Konzentration mg/l 11,9 13,5 8,6 7,11 12,9 18,6 7,52 11,9<br />

O2-Sättigunsindex % 91 115 90 90 147 215 73,3 86<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 50,9 51,4 65 62,1 60,4 54,7 52,9 60,2<br />

pH-Wert - 8,06 8,63 7,84 7,81 8,65 8,4 8,31 8,79<br />

PNA-Nr. 2000-00-0000002 2000-00-00231 2000-00-00480 2000-00-01092 200-00-01219 2000-00-01808 2000-00-01942 2000-00-02949<br />

Gesamt-N mg/l 1,7 1,6 1,5


Tabelle A4: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle MM 3<br />

MM3<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 13:10 12:50 13:05 12:45 13:25 11:40 12:30 11:35<br />

Wasserstand niedrig normal niedrig normal normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. 139cm n.b. n.b. 80cm<br />

Wasserfarbe klar grün/braun grau grün braun/grün grünlich grün/braun klar<br />

Trübung keine stark mittel keine mittel stark mittel keine<br />

Sichttiefe Grund 90 60 Grund 75 40 45 Grund<br />

Wassertemperatur °C 2,8 7,1 13,2 17,8 21,4 18,3 15,6 7,6<br />

O2-Konzentration mg/l 10,9 13,5 9,1 7,9 11,7 16,2 6,1 9,9<br />

O2-Sättigunsindex % 83 115 89 89 132,4 185 62 85<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 50,9 51,7 42,5 62,0 60,3 53,1 53,1 59,7<br />

pH-Wert - 8,01 8,52 7,66 7,81 8,79 8,3 8,37 8,14<br />

PNA-Nr. 2000-00-00003 2000-00-00232 2000-00-00481 2000-00-01093 2000-00-01220 2000-00-01810 2000-00-1943 2000-00-02950<br />

Gesamt-N mg/l 1,7 2,1 1,3


Tabelle A5: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle HLW 4<br />

HLW4<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 14:30 14:05 14:30 14:05 14:45 13:50 14:30 13:30<br />

Wasserstand hoch hoch niedrig hoch normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. 35cm 35cm 44cm 25cm<br />

Wasserfarbe bräunlich grün grün/braun braun gräulich leicht gräulich grünlich gräulich<br />

Trübung stark stark stark stark keine keine mittel keine<br />

Sichttiefe cm Grund Grund Grund Grund Grund Grund Grund Grund<br />

Wassertemperatur °C 4,2 9,1 12,9 13,9 17,1 18,1 12,8 8,4<br />

O2-Konzentration mg/l 6,6 8,1 7,45 6,0 9 7,4 3,7 4,8<br />

O2-Sättigunsindex % 52 73 73 73 94 78 35 42<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 6,16 45,9 66,5 65,6 69,4 66,5 63,9 69,5<br />

pH-Wert - 7,50 7,59 7,69 7,04 7,9 7,6 6,22 7,9<br />

PNA-Nr. 2000-00-00004 2000-00-00233 2000-00-0482 2000-00-01094 2000-00-01221 2000-00-01811 2000-00-01944 2000-00-02951<br />

Gesamt-N mg/l 3,5 2,3 2,6 2,7 2,4 2,3 2,1 2,9<br />

Ammonium-N mg/l


Tabelle A6: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 5<br />

BAR 5<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 10:45 11:00 11:05<br />

Wasserstand hoch niedrig hoch trocken trocken trocken trocken<br />

Pegel n.b. n.b. n.b.<br />

Wasserfarbe braun klar klar<br />

Trübung stark keine keine<br />

Sichttiefe cm Grund Grund n.b.<br />

Wassertemperatur °C 7,5 12,4 15,7<br />

O2-Konzentration mg/l 10,7 5,25 2,7<br />

O2-Sättigunsindex % 92 51 51<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 49,5 36,8 59,3<br />

pH-Wert - 7,83 7,64 6,76<br />

PNA-Nr. 2000-00-00234 2000-00-00483 2000-00-01095<br />

kein Wasser<br />

Gesamt-N mg/l 1,8 1,3


Tabelle A7: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 6<br />

BAR 6<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 06.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 11:50 11:15 11:30 11:40 12:15 11:20 11:15 10:30<br />

Wasserstand normal normal hoch hoch normal normal normal normal<br />

Pegel 130cm 163cm 74cm 72cm 64cm 71cm 41cm 60cm<br />

Wasserfarbe blau grün grün grün bräunlich grünlich grün/braun bräunlich<br />

Trübung keine stark stark stark mittel stark mittel mittel<br />

Sichttiefe cm 140 70 85 100 45 35 45 55<br />

Wassertemperatur °C 2,3 7,2 14,5 17,0 19,6 21,5 14,5 7,4<br />

O2-Konzentration mg/l 12,0 11,6 7,0 4,6 5,2 9,8 4,7 11,1<br />

O2-Sättigunsindex % 91 94 71 71 57 114 45,5 95<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 66,5 58,4 56,4 63,3 64,4 56,2 65,4 66,1<br />

pH-Wert - 8,18 8,2 7,86 7,71 8,25 8,5 8,4 8,82<br />

PNA-Nr. 2000-00-00006 2000-00-00235 2000-00-00484 2000-00-01096 200-00-01223 2000-00-001813 2000-00-01946 2000-00-02953<br />

Gesamt-N mg/l 3,0 1,5 1,5 1,2 1,2


Tabelle A8: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle BAR 7<br />

BAR 7<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 2.8.00. 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 12:30 12:20 12:15 12:10 12:50 14:25 11:45 10:55<br />

Pegel 152cm 185cm 95cm 91 87cm 98cm -30cm 85cm<br />

Wasserfarbe grün grün grün grau bräunlich grünlich bräunlich grünlich<br />

Trübung stark mittel stark stark mittel mittel stark mittel<br />

Sichttiefe cm 75 40 80 Grund 25 45 40 50<br />

Wassertemperatur °C 2,3 7,6 13,8 16,7 21,4 23,5 14,4 7,2<br />

O2-Konzentration mg/l 10,3 9,6 9,3 6,45 5,32 9,8 8,53 11,6<br />

O2-Sättigunsindex % 77 83 93 93 60,2 115 84 96<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 65,5 63,4 52,0 62,1 63,7 62,2 62,3 84,5<br />

pH-Wert - 8,03 7,95 7,88 7,96 8,34 9,3 6,11 8,38<br />

PNA-Nr. 2000-00-00007 2000-00-00236 2000-00-00485 2000-00-01097 2000-00-01224 2000-00-01814 2000-00-01947 2000-00-02954<br />

Gesamt-N mg/l 1,3 1,3


Tabelle A9: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle Rosau 8<br />

ROSAU 8<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 15:00 14:40 14:40 14:35 15:20 15:05 15:00 14:25<br />

Wasserstand hoch hoch hoch normal normal normal normal normal<br />

Pegel 166cm > Oberkante 110cm 107cm 89cm 88cm 56cm 70cm<br />

Wasserfarbe grün grün grün braun bräunlich braun-grün bräunlich braun<br />

Trübung stark keine stark stark mittel mittel mittel mittel<br />

Sichttiefe cm 90 100 90 90 110 65 40 75<br />

Wassertemperatur °C 2,6 7,1 15,1 17,5 21,9 24,4 15,3 8,1<br />

O2-Konzentration mg/l 10,7 10,8 6,3 7,45 6,3 11,5 10,2 11,0<br />

O2-Sättigunsindex % 81 92 65 65 78,8 136 102 93,5<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 60,2 42,5 74,3 66,8 67,4 63,6 62 62<br />

pH-Wert - 8,20 8,16 7,85 8,22 9,73 9,5 10,23 8,25<br />

PNA-Nr. 200-00-00008 2000-00-00237 2000-00-00486 200-00-01098 2000-00-02125 2000-00-01815 2000-00-01948 2000-00-02955<br />

Gesamt-N mg/l 2,2 1,2


Tabelle A10: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle GW 9<br />

GW 9<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 10:45 10:15 10:35 10:30 11:20 10:15 10:45 09:55<br />

Wasserstand hoch normal hoch normal normal n.b. n.b. n.b.<br />

Pegel 396 337 421 448 460 461 480 485<br />

Wasserfarbe klar klar klar klar klar n.b. n.b. n.b.<br />

Trübung keine keine keine keine keine n.b. n.b. n.b.<br />

Sichttiefe cm Grund n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b.<br />

Wassertemperatur °C 9,4 10,3 11,7 11,2 15,9 11,8 11,3 11,4<br />

O2-Konzentration mg/l 5,25 3,5 8,3 3,4 4,4 5,2 5,2 3,5<br />

O2-Sättigunsindex % 47 32 66 58 40 45 62,5 58<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 72,6 67,7 53,8 74,5 53,2 67,4 74,9 74,4<br />

pH-Wert - 7,31 7,26 6,08 7,22 7,63 6,7 7,69 7,61<br />

PNA-Nr. 2000-00-00009 2000-00-00238 200-00-00487 2000-00-01099 2000-00-01226 2000-00-01816 2000-00-01049 2000-00-02956<br />

Gesamt-N mg/l 2,7 3,4 2,3 3,3 3,9 3,5 3,1 2,5<br />

Ammonium-N mg/l


Tabelle A11: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle GAR 10<br />

GAR 10<br />

Datum 12.01.2000 08.03.2000 03.05.2000 07.06.2000 05.07.2000 02.08.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 10:30 9:45 10:00 10:00 10:50 10:00 10:00 09:40<br />

Wasserstand hoch normal niedrig normal normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b.<br />

Wasserfarbe grün braun grün/braun grün bräunlich grünlich grünlich grünbraun<br />

Trübung stark mittel mittel stark stark mittel mittel mittel<br />

Sichttiefe cm 50 50 50 85 45 50 40 90<br />

Wassertemperatur °C 3,5 7,4 13,9 18,1 19,9 21,8 15,0 7,2<br />

O2-Konzentration mg/l 8,35 11,2 10,95 7,16 16,0 22,1 9,15 11,8<br />

O2-Sättigunsindex % 60 96 58 110 177 251 92 77<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 56,7 46,4 59,4 70,4 55,3 51,2 57,6 71,4<br />

pH-Wert - 7,42 7,95 7,82 8,10 7,2 8,9 8,12 8,13<br />

PNA-Nr. 2000-00-00010 2000-00-00239 2000-00-00488 2000-00-01101 2000-00-01227 2000-00-01817 2000-00-01950 2000-00-02957<br />

Gesamt-N mg/l 3,1 3,9 2,1 2,6 2,3 1,5 1,8 3,2<br />

Ammonium-N mg/l 0,19


Tabelle A12: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der Probenstelle Kolk 612<br />

Kolk 612<br />

Datum 05.07.2000 04.10.2000 06.12.2000<br />

Zeit 16:00 15:40 14:00<br />

Wasserstand normal niedrig normal<br />

Pegel 100cm n.b. n.b.<br />

Wasserfarbe klar leicht grau braun<br />

Trübung keine stark mittel<br />

Sichttiefe cm Grund 40 65<br />

Wassertemperatur °C 15,0 12,9 7,9<br />

O2-Konzentration mg/l 4,9 0,4 8,6<br />

O2-Sättigunsindex % 50 6 69<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 90,2 96 92,2<br />

pH-Wert - 8,97 5,3 8,5<br />

PNA-Nr. 2000-00-01222 2000-00-01945 2000-00-02952<br />

Gesamt-N mg/l 5,0 1,4 2,1<br />

Ammonium-N mg/l 0,12 0,52 0,05<br />

Nitrit-N mg/l 0,12 0,11 0,09<br />

Nitrat-N mg/l 3,97 0,90 1,36<br />

Ges.-PO 4-P mg/l 0,073 0,270 0,181<br />

Kieselsäure gel. mg/l 7,29 20,7 19,3<br />

Hydrogencarbonat mg/l 417 423 457<br />

Chlorid mg/l 42 40 43<br />

Sulfat mg/l 63 49 56<br />

Calcium mg/l 150 150 160<br />

Magnesium mg/l 18 18 18<br />

DOC mg/l 3,5 4,6 5,0<br />

TOC mg/l 4,0 4,9 7,7<br />

88<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tabelle A13: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen im Zulauf der Haffenschen Landwehr in den Reeser Altrhein (Stelle RAO 11).<br />

RAO 11<br />

Datum 12.01.00 08.03.00 03.05.00 06.06.00 05.07.00 02.08.00 04.10.00 06.12.00<br />

Zeit 16:10 15:40 15:25 15:35 16:40 16:15 16:50 15:45<br />

Wasserstand niedrig hoch hoch hoch normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. 40cm 20cm 50cm 40cm<br />

Wasserfarbe klar grün klar klar oliv gräulich bräunlich graubraun<br />

Trübung keine mittel keine keine stark mittel mittel stark<br />

Sichttiefe cm Grund 70 Grund n.b. 40 Grund Grund Grund<br />

Wassertemperatur °C 3,5 8,2 15,0 17,2 21,7 23,6 15,4 8,5<br />

O2-Konzentration mg/l 12,0 11 9,4 10,3 1,4 7,3 7,45 10,3<br />

O2-Sättigunsindex % 94 93 97 110 121 87 75 88<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 50,4 36,8 59,9 57,1 53 n.b. 55,4 61,0<br />

pH-Wert - 8,07 8,08 7,87 8,14 9,82 6 5,17 8,8<br />

Gesamt-N mg/l 2,2 3,8 2,1 1,9 1,6 1,6 1,6 2,3<br />

Ammonium-N mg/l 0,11


Tabelle A14: Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen im Unterlauf des Reeser Altrheins (Stelle RAW 14).<br />

RAW 12<br />

Datum 12.01.00 08.03.00 03.05.00 06.06.00 05.07.00 02.08.00 04.10.00 06.12.00<br />

Zeit 13:30 15:00 15:10 15:00 06:00 16:45 16:30 15:00<br />

Wasserstand niedrig hoch hoch normal normal normal normal normal<br />

Pegel n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 39cm 15cm 25cm<br />

Wasserfarbe klar grün grün/braun grün grau grünlich grau graubraun<br />

Trübung mittel mittel mittel mittel stark mittel mittel stark<br />

Sichttiefe cm Grund 70 Grund n.b. 20 Grund Grund Grund<br />

Wassertemperatur °C 2,8 8,2 14,3 15,9 20,5 21,7 14,0 8,6<br />

O2-Konzentration mg/l 11,9 11 7,0 7,5 5,95 10,7 7,8 10,4<br />

O2-Sättigunsindex % 83 93 70 78 68 126 80 90<br />

elektr. Leitfähigkeit mS/m 53,0 36,8 56 57,1 54,7 n.b. 54,9 60,8<br />

pH-Wert - 8,06 8,08 7,78 7,86 9,53 8 9,1 6,93<br />

Gesamt-N mg/l 2,2 3,8 2,2 2,1 1,8 1,6 2,2 3,2<br />

Ammonium-N mg/l 0,12


Tabelle A15: Übersicht über die im Jahr 2000 erschienenen Presseberichte zum NZ <strong>Kleve</strong>.<br />

Zeitung Ersch.-bereich Redaktion Datum Artikeltitel Thema Pressemit.<br />

WDR Studio NRW weit 18.01.00 Bericht über Gänseexkursion für die Reisezeit WDR 2 - Pressetermin am<br />

Düsseldorf<br />

- Schlafplatz<br />

Radio<br />

13.01.00<br />

NRZ <strong>Kleve</strong>, Goch, lokal 19.01.00 440.000 Mark für die Natur Haushalt und Tätigkeiten Pressemitteilung<br />

des NZ<br />

der BZR<br />

RP Emmerich, lokal 19.01.00 440.000 Mark für das Haushalt und Tätigkeiten Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> des NZ<br />

der BZR<br />

NRZ Emmerich, lokal 20.01.00 Jürgen Büssow, Düsseldorfer Gänse - Exkursion mit RP Veranstaltung<br />

Rees, Isselburg<br />

Regierungspräsident, war<br />

wieder in Bienen<br />

Büssow und Gästen vom 19.01.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 22.01.00 Schrift läßt tief blicken Werbung für die Pressetermin vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Fischbroschüre<br />

20.01.00<br />

Niederrhein <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 05.02.00 Bezirksregierung gibt in Haushalt und Tätigkeiten Pressemitteilung<br />

Nachrichten Emmerich,Rees<br />

diesem Jahr 440.000 Mark des NZ<br />

der BZR<br />

RP Emmerich, lokal 14.02.00 Zu Besuch bei Bibern und Werbung für das Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

Steinkäuzen<br />

Veranstaltungsprogramm vom 01.02.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 19.02.00 Naturschützer auf der Fährte Werbung für das Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

des Dreigestirns<br />

Veranstaltungsprogramm vom 01.02.00<br />

Kurier a. S. <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 05.03.00 Natur ist Mittelpunkt der Werbung für das Pressemitteilung<br />

Emmerich,Rees<br />

Aktivitäten<br />

Veranstaltungsprogramm vom 01.02.00<br />

NRZ Wir am regional 25.03.00 Abtauchen in Altarme und Werbung für die Pressemitteilung<br />

Niederrhein<br />

Kolke<br />

Fischbroschüre<br />

vom 17.03.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 30.03.00 Ein Spaziergang durch Rees Termin mit Fr. Möllenbeck<br />

Rees, Isselburg<br />

mit Lehrstunden<br />

(MdL)<br />

RP Emmerich, lokal 03.04.00 Süßwasserwelt Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 30.03.00<br />

Stadtanzeiger Rees, Emme- Anzeigenblatt 05.04.00 Es piept in Bienen Exkursionsankündigung in Zus.arb. mit<br />

rich, Isselburg<br />

Pfarrgem. Bienen<br />

Stadtanzeiger Rees, Emme- lokal 05.04.00 Unbekannte Süßwasserwelt Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

rich, Isselburg<br />

vom 30.03.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 06.04.00 Vogelexkursion Exkursionsankündigung in Zus.arbeit mit<br />

Rees, Isselburg<br />

der Pfarrgemeinde<br />

Bienen<br />

RP Emmerich, lokal 06.04.00 Vogelexkursion Exkursionsankündigung in Zus.arbeit mit<br />

Rees, Isselburg<br />

der Pfarrgemeinde<br />

Bienen<br />

NRZ Emmerich, lokal 07.04.00 Guck mal was da schwimmt Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 30.03.00<br />

Kurier a. S. <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 09.04.00 Broschüre entführt in Werbung für die Pressemitteilung<br />

Emmerich,Rees<br />

Unterwasserwelt<br />

Fischbroschüre<br />

vom 17.03.00<br />

RP Emmerich, lokal 10.04.00 Den Zilpzalp am Gesang RP- Naturreihe:<br />

Exkursion vom<br />

Rees, Isselburg<br />

erkannt<br />

Exkursionsbericht 08.04.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 13.04.00 Zu Besuch bei Familie Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

Steinkauz<br />

von VHS<br />

vom11.04.00<br />

RP Emmerich, lokal 15.04.00 Erpel sehen´s nicht so eng Presseanfrage zu Presseanfrage vom<br />

Rees, Isselburg<br />

biologischen Problemen 14.04.00<br />

RP Emmerich, lokal 17.04.00 Einmal wie ein Goldgräber RP- Naturreihe:<br />

Exkursion vom<br />

Rees, Isselburg<br />

fühlen<br />

Exkursionsbericht 08.04.00<br />

RP Niederrhein regional 22.04.00 Silbergras und Wolfsmilch Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

vom 13.04.00<br />

Stadtanzeiger Rees, Anzeigenblatt 26.04.00 Niederrheiner sagen dem NZ - Darstellung der Arbeit Pressetermin vom<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

Steinkauz und Fisch Hallo<br />

11.04.00<br />

RP Emmerich, lokal 04.05.00 Situation verschärft sich Besuch von Ministerin Artikel<br />

Rees, Isselburg<br />

Höhn und Minister Trittin<br />

RP Emmerich, lokal 04.05.00 Künstler des Lebens Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 13.04.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 06.05.00 Grüne Gäste blickten durch Besuch von Ministerin Pressetermin vom<br />

Rees, Isselburg<br />

die Röhre<br />

Höhn und Minister Trittin 05.05.00<br />

RP Emmerich, lokal 07.05.00 Süße Lakritze und die Besuch von Ministerin Pressetermin vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Ölscheichs<br />

Höhn und Minister Trittin 05.05.00<br />

Stadtanzeiger Rees, Anzeigenblatt 07.05.00 Gute Nachrichten für die Besuch von Ministerin Pressetermin vom<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

Umwelt<br />

Höhn und Minister Trittin 05.05.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 08.05.00 Gäste vergnügten sich beim Pfarrfest in Bienen Mitwirkung vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Kuh - Roulette<br />

07.05.00<br />

RP Emmerich, lokal 08.05.00 Malen als Kraftquelle Pfarrfest in Bienen Mitwirkung vom<br />

Rees, Isselburg<br />

07.05.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 09.05.00 Spürnasen im Wald Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 08.05.00


NRZ Wir am<br />

Niederrhein<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

Niederrhein <strong>Kleve</strong>, Goch,<br />

Nachrichten Emmerich,Rees<br />

Kurier a. S. <strong>Kleve</strong>, Goch,<br />

Emmerich,Rees<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

NRZ Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

NRZ Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

Stadtanzeiger Rees,<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

92<br />

regional 10.05.00 Für den Steinkauz wird Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

Musik gemacht<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

lokal 11.05.00 Musik für die Bruthöhle Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

lokal 12.05.00 Detektive sind im Wald Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

vom 08.05.00<br />

Anzeigenblatt 13.05.00 Altrheinidylle ließ Politik in Besuch von Ministerin Pressetermin vom<br />

Vergessenheit geraten Höhn und Minister Trittin 05.05.00<br />

lokal 14.05.00 Für den Steinkauz erklingt<br />

Klassik im Schloß Park<br />

lokal 19.05.00 Fledermäuse auf der Jagd<br />

beobachten<br />

lokal 20.05.00 Benefizkonzert für einen<br />

Vogel<br />

lokal 20.05.00 Wie der Teufel zu seinen<br />

Flügel kam<br />

lokal 22.05.00 Noch ist er einsam: Am<br />

Altrhein hat sich ein<br />

Weißstorch niedergelassen<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

vom 12.05.00<br />

Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

vom 12.05.00<br />

Presseanfrage zu<br />

biologischen Problem<br />

Presseanfrage vom<br />

21.05.00<br />

lokal 24.05.00 Flug der Vampire Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

vom 12.05.00<br />

Prisma Westfalen Programmzeitsc 27.05.00 Moyland: Klassik für Käuze Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

hr.<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

RP Emmerich, lokal 27.05.00 Kräftig wie ein<br />

Exkursionsbericht Exkursion vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Presslufthammer<br />

25.05.00<br />

RP Emmerich, lokales 30.05.00 Die Klassik soll dem kleinen Benefiz - Konzert "Klassik Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg Feuilleton<br />

Steinkauz helfen<br />

für den Steinkauz" vom 29.05.00<br />

RP Emmerich, lokal 01.06.00 Open-Air: Klassik für den Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Steinkauz<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

WAZ (BWZ) Westfalen Programmzeitsc 01.06.00 Festivals 2000 Benefiz - Konzert "Klassik Pressetermin vom<br />

hr.<br />

für den Steinkauz" 10.05.00<br />

RP Emmerich, lokal 05.06.00 Trotz Heuschnupfen in der Naturreihe RP:<br />

Pressetermin vom<br />

Rees, Isselburg<br />

Wiese unterwegs<br />

Pressetermin<br />

03.06.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 06.06.00 Ein großes Konzert für den Benefiz - Konzert "Klassik Bericht über<br />

Rees, Isselburg<br />

kleinen Kauz<br />

für den Steinkauz" Konzert<br />

RP Emmerich, lokales 07.06.00 Das Open - Air fand doch Benefiz - Konzert "Klassik Bericht über<br />

Rees, Isselburg Feuilleton<br />

drinnen statt<br />

für den Steinkauz" Konzert<br />

NRZ Emmerich, lokal 10.06.00 Politik knüpft Bedingungen Haushalt und Tätigkeiten<br />

Rees, Isselburg<br />

an Vorfinanzierung des NZ<br />

RP Emmerich, lokal 10.06.00 Wie im legendären Arkadien Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 08.06.00<br />

RP Emmerich, lokal 26.06.00 Der Brutplatz auf dem Natur-Reihe RP: Trauerseeschwalben<br />

Rees, Isselburg<br />

Plastikfloß<br />

NRZ Emmerich, lokal 29.06.00 Bienen in voller Blüte- NZ-Zusammenarbeit mit HV Bienen<br />

Rees, Isselburg<br />

Kommission traf Vorauswahl<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 29.06.00 Dorf soll schöner werden NZ-Zusammenarbeit mit HV Bienen<br />

RP Emmerich, lokal 13.07.00 Futtermangel durch das Presseanfrage zu biologischen Problem<br />

Rees, Isselburg<br />

Wetter<br />

RP Emmerich, lokal 17.07.00 1000 Flossentiere und die Natur-Reihe RP: schleuse<br />

Rees, Isselburg<br />

chinesischen Krabben<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 18.07.00 Ein dickes Lob Natur-Reihe RP: schleuse<br />

NRZ Emmerich, lokal 22.07.00 Der Auenwald wird per IZ Keeken<br />

Rees, Isselburg,<br />

<strong>Kleve</strong><br />

Knopfdruck überflutet<br />

RP Emmerich, lokal 24.07.00 Die Einsiedlerbienen suchen Natur-Reihe RP:<br />

Rees, Isselburg<br />

ein Zuhause<br />

Wildbienen<br />

NRZ Emmerich, lokal 29.07.00 Ausflug zum Reeser Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

Dreigestirn<br />

vom 28.07.00<br />

Kurier a. S. <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 30.07.00 Hornissen sind mit IZ Keeken<br />

Emmerich,Rees<br />

Vorurteilen belastet<br />

RP Emmerich, lokal 01.08.00 Wie eine natürliche Apotheke Natur-Reihe RP:<br />

Rees, Isselburg<br />

am Wegesrand<br />

Wildkräuter<br />

RP Emmerich, lokal 07.08.00 Männer ganz in Gummi Natur-Reihe RP: Millinger Pressetermin<br />

Rees, Isselburg<br />

Meer<br />

02.08.00<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 08.08.00 Baggern im tiefen Sand Beachvolleyball-Turnier<br />

RP Emmerich, lokal 08.08.00 Bürgermeister schlägt den Beachvolleyball-Turnier<br />

Rees, Isselburg<br />

Naturschutz<br />

RP Emmerich, lokal 08.08.00 Wasser kommt unter die Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

Lupe<br />

vom 28.07.00


NRZ Emmerich, lokal 12.08.00 Markt wird am Sonntag zum Beachvolleyball-Turnier<br />

Rees, Isselburg<br />

Strand<br />

RP Emmerich, lokal 19.08.00 Die idyllischen Plätze, wo Exkursionsbericht<br />

Rees, Isselburg<br />

Fische sich lieben<br />

NRZ Emmerich, lokal 01.09.00 Nachts im Wald Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 28.08.00<br />

NRZ Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 07.09.00 Vogelwelt im Infozentrum IZ Keeken<br />

RP <strong>Kleve</strong> lokal 07.09.00 Vögel aus der Region IZ Keeken<br />

Niederrh.<br />

08.09.00 Adenauers Kühe weideten Tag der offenen Tür NZ<br />

Blätter<br />

auf den Wiesen in Bienen<br />

Stadtanzeiger Rees,<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

lokal 13.09.00 Ein buntes Programm Tag der offenen Tür NZ<br />

NRZ Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 14.09.00 Wann kommt die Flut IZ Keeken<br />

RP Emmerich, lokal 15.09.00 Dem Biber auf der Spur Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 14.09.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 16.09.00 Exkursion zu den Bibern Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 14.09.00<br />

Niederrhein <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 17.09.00 Vorbei an Bibern und Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Nachrichten Emmerich,Rees<br />

Wildpferden<br />

vom 14.09.00<br />

Stadtanzeiger Rees, lokal 17.09.00 Besuch beim Biber Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

vom 14.09.00<br />

RP Emmerich, lokal 18.09.00 Versteigerung brachte 1700 Tag der offenen Tür NZ<br />

Rees, Isselburg<br />

Mark<br />

NRZ <strong>Kleve</strong> lokal 25.09.00 Von Bibern, Pferden und<br />

Rindern<br />

Exkursionsbericht<br />

RP Emmerich, lokal 25.09.00 Der Sommer dauerte 8 Tage Presseanfrage zu Interview vom<br />

Rees, Isselburg<br />

biologischen Problem 21.09.00<br />

RP Emmerich, lokal 27.09.00 Nur der Steinkauz muß jetzt Umzug NZ Pressetermin<br />

Rees, Isselburg<br />

noch frieren<br />

26.09.00<br />

RP Emmerich, lokal 11.10.00 Im Osten werden Gänse Presseanfrage zu biologischen Problemen<br />

Rees, Isselburg<br />

gejagt<br />

RP Emmerich, lokal 10.11.00 Platz für Kopfbäume gesucht Kopfbaum-Pflanzaktion Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

mit Benefizmitteln vom 07.11.00<br />

NRZ Emmerich, lokal 15.11.00 Ein Paradies für Reptilien NSG Knauheide Pressetermin<br />

Rees, Isselburg<br />

09.11.00<br />

NRZ Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 22.11.00 Vom Windrad vertrieben Presseanfrage zu biologischen Problemen<br />

NRZ Emmerich, lokal 22.11.00 Immer Dichter wird der Schulwald Millingen<br />

Rees, Isselburg<br />

Schulwald<br />

NRZ Emmerich, lokal 23.11.00 Ja zur Förderung, nein zum Haushalt und Tätigkeiten<br />

Rees, Isselburg<br />

Nabu<br />

des NZ<br />

NRZ <strong>Kleve</strong> lokal 23.11.00 Pärchen, treu und nützlich, Kopfbaum-Pflanzaktion Pressemitteilung<br />

sucht Bleibe<br />

mit Benefizmitteln vom 07.11.00<br />

NRZ <strong>Kleve</strong> lokal 23.11.00 Biber baut wieder Burgen am Presseanfrage zu biologischen Problemen<br />

Niederrhein<br />

NRZ Emmerich, lokal 05.12.00 Einflug ins Schlafzimmer Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 01.12.00<br />

NRZ Emmerich, Niederrhein- 05.12.00 Kauzige Niederrheiner Steinkauzprojekt<br />

Rees, Isselburg, Seite<br />

<strong>Kleve</strong>, Goch<br />

RP Emmerich, lokal 07.12.00 Im Gänse-Schlafzimmer Exkursionsankündigung Pressemitteilung<br />

Rees, Isselburg<br />

vom 01.12.00<br />

RP Emmerich,<br />

Rees, Isselburg<br />

lokal 15.12.00 Wagen für den Gänseschutz AK Gänseschutz<br />

NRZ Emmerich, lokal 19.12.00 Kühle Brise fegte durch Haus Einweihung Haus Weegh Pressetermmin<br />

Rees, Isselburg<br />

Weegh<br />

vom 18.12.00<br />

RP Emmerich, lokal 19.12.00 Nur unterm Dach muß man Einweihung Haus Weegh Pressetermmin<br />

Rees, Isselburg<br />

noch frieren<br />

vom 18.12.00<br />

Stadtanzeiger Rees, lokal 20.12.00 Und der Steinkauz wacht Einweihung Haus Weegh Pressetermmin<br />

Emmerich,<br />

über das neue Domizil in<br />

vom 18.12.00<br />

Isselburg<br />

Bienen<br />

Kurier a. S. <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 24.12.00 Einweihung war nicht frei Einweihung Haus Weegh Pressetermmin<br />

Emmerich,Rees<br />

von Streitfragen<br />

vom 18.12.00<br />

Stadtanzeiger Rees,<br />

Emmerich,<br />

Isselburg<br />

lokal 27.12.00 Das war das Jahr 2000, Gäste Umzug NZ<br />

Niederrhein <strong>Kleve</strong>, Goch, Anzeigenblatt 31.12.00 Naturschützer können Einweihung Haus Weegh Pressetermmin<br />

Nachrichten Emmerich,Rees<br />

"Provisorium" verlassen<br />

vom 18.12.00<br />

93<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Tabelle A16: Übersicht über die im Jahr 2000 durchgeführten Veranstaltungen.<br />

Nr. Datum Thema Teilnehmerzahl Referent<br />

1 16.01.00 Gänseexkursion 30 Schwöppe<br />

2 19.01.00 Gänseexkursion 62 Brühne/Engels<br />

3 22.01.00 Gänseexkursion 54 Schwöppe<br />

4 30.01.00 Gänseexkursion 30 Engels<br />

5 06.02.00 Gänseexkursion 4 Hüppeler<br />

6 09.02.00 Gänseexkursion 20 Brühne<br />

7 11.02.00 Gänseexkursion 25 Brühne<br />

8 16.02.00 Vortrag Naturschutz und Landwirtschaft 22 Ahrendt<br />

9 18.02.00 Gänseexkursion 27 Engels<br />

10 16.03.00 Vogelexkursion Haldern 28 Engels<br />

11 30.03.00 Vögel, Nisthilfen und Vögelstimmen 28 Engels<br />

12 08.04.00 Vogelstimmenexkursion Bienen 5Engels<br />

13 08.04.00 Millinger Meer 15 Brühne<br />

14 08.04.00 NSG Salmorth 20 Werneke/Möller<br />

15 11.04.00 Aufhängaktion Nisthilfen im Tannenbusch 30 Ahrendt<br />

16 12.04.00 Reeser Altrhein 20 Werneke<br />

17 14.04.00 Radtour Steinkauz 7Niehues<br />

18 20.04.00 Wasserexkursion Nütterden/Wald 30 Engels<br />

19 02.05.00 Bienener Altrhein 13 Klostermann<br />

20 04.05.00 Vogelstimmenexkursion in Rees 15 Engels<br />

21 05.05.00 Bienener Altrhein 7Klostermann<br />

22 05.05.00 Wisseler Dünen 14 Ahrendt<br />

23 05.05.00 Bienener Altrhein, Dornicker Schleuse 20 Brühne<br />

24 12.05.00 Waldexkursion für Kinder 16 Klostermann<br />

25 24.05.00 Bienener Altrhein 23 Engels<br />

26 25.05.00 Fledermäuse 5 von Bremen<br />

27 31.05.00 NSG Salmorth 8 Werneke/Möller<br />

28 06.06.00 Bienener Altrhein 13 Engels<br />

29 21.06.00 Siepheide 12 Ahrendt<br />

30 02.08.00 Dornicker Ward, Emmerich 5 Ahrendt<br />

31 11.08.00 Rhein, Altrhein und Baggersee 18 Werneke<br />

32 23.08.00 Wisseler Dünen, Wisseler See 32 Ahrendt<br />

33 25.08.00 Nachtwanderung Uedem 16 Engels<br />

34 26.08.00 Nachtwanderung Uedem 30 Klostermann<br />

35 01.09.00 Nachtwanderung Uedem 20 Klostermann<br />

36 21.09.00 Exkursion Hecken 14 Ahrendt<br />

37 22.09.00 Biber in der Millinger Waard 25 Schwöppe<br />

38 25.09.00 Dornicker Schleuse 4 Brühne<br />

39 26.09.00 Reeser Altrhein 20 Werneke<br />

40 06.10.00 Waldführung Geldern 20 von Hoensbroech<br />

41 08.10.00 Dornicker Schleuse 15 Brühne<br />

42 13.10.00 Waldführung Geldern 15 von Hoensbroech<br />

43 01.11.00 NSG Salmorth 40 Schwöppe<br />

44 08.11.00 Wassertiere der Kendal 8 von Bremen<br />

45 15.11.00 Dornicker Schleuse 3 Brühne<br />

46 15.11.00 Hausführung 12 von Bremen<br />

47 01.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 15 Schwöppe<br />

48 02.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 28 Hübert<br />

49 04.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 24 Hübert<br />

50 07.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 20 Brühne<br />

51 08.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 15 Schwöppe<br />

52 12.12.00 Gänseschlafplatz Bienener Altrhein 8 Brühne<br />

53 16.12.00 Moossammelaktion Wisseler Dünen<br />

18.12.00 Dornicker Schleuse, Gänseschlafplatz Bienener Altrhein<br />

4 Ahrendt<br />

54<br />

12 Schwöppe/Brühne<br />

Summe 1026<br />

94<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.


Anhang II (Karten)<br />

Karte 1: Flächennutzung im NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer<br />

Karte 2: Wiesenvögel im Gebiet des Bienener Altrheins<br />

Karte 3: Wiesenvögel im Teilgebiet Rosau<br />

Karte 4: Wiesenvögel im Teilgebiet Millinger Meer<br />

Karte 5: Probenstellen für Gewässeruntersuchungen im NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer<br />

und Hurler Meer<br />

Karte 6: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Grietherort (Teil 1)<br />

Karte 7: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Grietherort (Teil 2)<br />

Karte 8: Stand des Flächenankaufs im NSG Reeser Altrhein<br />

Karte 9: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Hübsche Grändort (Teil 1)<br />

Karte 10: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Hübsche Grändort (Teil 2)<br />

Karte 11: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Deichvorland bei Grieth (Teil 1)<br />

Karte 12: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Deichvorland bei Grieth (Teil 2)<br />

Karte 13: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Deichvorland bei Grieth (Teil 3)<br />

Karte 14: Wasser- und Wiesenvögel im NSG Deichvorland bei Grieth (Teil 4)<br />

Karte 15: Wasser- und Wiesenvögel im LSG Dornicker Ward (Teil 1)<br />

Karte 16: Wasser- und Wiesenvögel im LSG Dornicker Ward (Teil 2)<br />

Karte 17: Brutvögel im NSG Salmorth (Schwäne, Gänse, Enten, Taucher)<br />

Karte 18: Brutvögel im NSG Salmorth (Limikolen und Rallen)<br />

Karte 19: Brutvögel im NSG Salmorth (Grasmücken)<br />

Karte 20: Brutvögel im NSG Salmorth (Stelzen, Lerchen, Ammern)<br />

Karte 21: Brutvögel im NSG Salmorth (Sänger, Finken, Drosseln)<br />

Karte 22: Brutvögel im NSG Salmorth (Hühnervögel, Tauben, Schwalben, Spechte, Kuckuck)<br />

Karte 23: Brutvögel im NSG Salmorth (Rabenvögel)<br />

Karte 24: Brutvögel im NSG Salmorth (Greifvögel und Eulen)<br />

Karte 25: Ergebnisse der Steinkauzkartierung 2000<br />

95<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

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