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Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

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2.8.2 Monitoring<br />

28<br />

2.8.2.1 Brutvogelkartierung im Gebiet Hübsche Grändort<br />

Bei der als Werkvertrag vergebenen Untersuchung konnten im Jahr 2000 insgesamt 41-43 Brutvogelarten im<br />

Gebiet nachgewiesen werden, davon 18 aus der Gilde der Wasser- und Wiesenvögel. 9 von diesen Arten stehen<br />

auf der Roten Liste für NRW, die beiden Arten Rotschenkel und Wachtelkönig in der Kategorie „vom<br />

Aussterben bedroht“. Während sich die Wiesenvögel auf einem gegenüber 1989 deutlich niedrigeren Niveau<br />

stabilisierten, gingen die Entenbestände auf Grund des geringeren Rheinpegels wieder zurück. Diese Arten<br />

finden nur bei einem langen Rheinhochwasser mit entsprechenden Uferüberflutungen Brutmöglichkeiten, wie es<br />

1995 und 1999 der Fall war. Die Extensivierung des Grünlandes scheint sich positiv auszuwirken. Die in diesem<br />

Jahr trotz der guten Bedingungen festgestellten Defizite, insbesondere bei den Wiesenlimikolen, scheinen<br />

überregionalen Ursprungs zu sein.<br />

Als Beeinträchtigungen wurden nur geringe Störungen von Spaziergängern, Hundehaltern und Anglern<br />

festgestellt. Das derzeit praktizierte Biotopmanagement sollte zunächst so belassen und die Entwicklung weiter<br />

beobachtet werden. Noch nicht extensiv bewirtschaftete Flächen südlich der Natostraße sollten ebenfalls<br />

extensiviert werden.<br />

2.8.2.1.1 Ergebnisse der Wasser- und Wiesenvogelerfassung 2000<br />

Unter den 18 Arten aus der Gemeinschaft der Wasser- und Wiesenvögel (Tab. 5, Karten 9 und 10 in Anhang II)<br />

befanden sich die in Nordrhein-Westfalen bzw. am Niederrhein vom Aussterben bedrohten Arten<br />

(GRO & WOG 1997) Rotschenkel und Wachtelkönig.<br />

Von den auf Wiesen brütenden Singvögeln erreichten im Jahr 2000 Wiesenpieper und Schafstelze mit 1,03 bzw.<br />

0,71 Revieren/10 ha recht hohe Siedlungsdichten, so dass dieser NSG-Bereich zu den besten Flächen für diese<br />

Arten im Kreis <strong>Kleve</strong> gehört. Im Vergleich zu den bei MILDENBERGER (1984) für die 1960er und 70er Jahre<br />

angegebenen Werten stellen sie dagegen nur mittlere Dichten dar, was ein deutlicher Hinweis für die<br />

großräumige Abnahme dieser Arten ist.<br />

Aus der Gruppe der Entenartigen brüteten in diesem Jahr auf Grund des normalen Wasserstands nur wenige<br />

Arten im Gebiet. Da die Arten zur Brut jedoch die teilweise undurchdringlichen Weidendickichte nutzen, sind<br />

die Beobachtungen dieser Arten stark erschwert. Über einen Bruterfolg der hier nistenden Arten kann ebenfalls<br />

nichts ausgesagt werden, wenn auch von Grau- und Brandgans sowie Stockenten Familienverbände gesichtet<br />

wurden. Da die Jungen aber teilweise auf dem Rhein geführt werden, können sich die Familien annähernden<br />

Beobachtern schnell und unauffällig entziehen und sich in den Weidengebüschen gut verstecken. Bei beiden<br />

Nilganspaaren konnten keine Jungen beobachtet werden. Auf Grund der fast ganzjährigen Brutzeit bei dieser<br />

Art (vgl. HÜPPELER 2000) kann eine erfolgreiche Brut zu einem späteren Zeitpunkt jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Von den Limikolen schritten in diesem Jahr je ein Paar von Kiebitz und Rotschenkel zur Brut. Vom<br />

Rotschenkel waren insgesamt drei Individuen anwesend, so dass von einem Brutpaar und einem überzähligen<br />

Vogel ausgegangen werden kann. Über einen Bruterfolg bei beiden Arten können keine Aussagen getroffen<br />

werden, da die Vegetation an den Brutplätzen schnell aufwuchs und eventuell vorhandene Jungvögel gut<br />

verbarg. Nach dem Verhalten der Altvögel ist zumindest beim Kiebitz eine erfolgreiche Aufzucht zu vermuten.<br />

Am Rheinufer standen in diesem Jahr wieder Kiesbänke zur Verfügung, die von insgesamt drei Paaren des<br />

Flussregenpfeifers genutzt wurden. Um die Störungen möglichst gering zu halten, wurde nicht nach Jungvögeln<br />

gesucht, so dass keine Aussagen zum Bruterfolg möglich sind. Anfang Juni wurden die Kiesbänke zwar vom<br />

ansteigenden Rhein überflutet, zu diesem Zeitpunkt können jedoch die Jungen bereits geschlüpft und von den<br />

Eltern an trockenere Stellen geführt worden sein.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

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