22.02.2013 Aufrufe

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

39<br />

Während bei den Gänsen recht gute Brutbestände registriert werden konnten, blieben Enten weitgehend aus.<br />

Dennoch dürfte neben der Stockente auch die in Nordrhein-Westfalen „vom Aussterben bedrohte“ Knäkente mit<br />

einem Paar im Gebiet gebrütet haben. Für weitere Entenansiedlungen waren wahrscheinlich die Wasserstände<br />

des Rheins und damit auch im Gebiet selbst zu niedrig. Vom Teichhuhn gelang keine Beobachtung, doch kann<br />

eine Ansiedlung dieser in der freien Landschaft sehr heimlichen Art dennoch nicht ausgeschlossen werden.<br />

Bei Haubentaucher, Graugans, Brandgans, Stockente und Blässhuhn konnten Familienverbände beobachtet<br />

werden. Bei den Nilganspaaren konnten keine Jungen gesichtet werden. Auf Grund der fast ganzjährigen<br />

Brutzeit bei dieser Art kann eine erfolgreiche Brut zu einem späteren Zeitpunkt jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

2.10.2.1.2 Bestandsentwicklung der Wasser- und Wiesenvögel<br />

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entwickelten sich die Bestände der einzelnen Wasser- und<br />

Wiesenvogelarten recht unterschiedlich. Während bei 21 Arten die Gesamtbestände in den letzten sechs Jahren<br />

konstant blieben oder um einen Mittelwert schwankten, sind bei acht Arten Zu- und bei fünf Abnahmen zu<br />

verzeichnen (Tab. 9).<br />

Tab. 9: Im NSG Deichvorland bei Grieth in den Jahren 1995 bis 2000 im Bestand zu- bzw. abnehmende<br />

Brutvogelarten.<br />

Zunahme: Haubentaucher, Graugans, Brandgans, Nilgans, Blässhuhn, Wiesenpieper, Rohrammer,<br />

Grauammer<br />

Abnahme: Rebhuhn, Kiebitz, Uferschnepfe, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen<br />

Zunahmen sind vor allem bei Wasservögeln (darunter die Neubürger Grau- und Nilgans) festzustellen (Tab. 9).<br />

Positiv entwickelten sich jedoch auch die beiden Wiesenvogelarten Wiesenpieper und die am Niederrhein „vom<br />

Aussterben bedrohte“ Grauammer. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass gerade die Wiesenvögel in den<br />

1980er Jahren stellenweise sehr starke Abnahmen zu verzeichnen hatten. So erreichte der Wiesenpieper in den<br />

1960er und 70er Jahren eine Dichte in großflächigen Dauergrünlandbereichen am Niederrhein von 1,20-1,75<br />

Reviere/10 ha (MILDENBERGER 1984). Im Jahr 2000 lag die Dichte bei 0,69 Revieren/10 ha, also gerade mal<br />

halb so hoch. Bei dieser Art muss die positive Entwicklung also noch etliche Jahre anhalten, um die früheren<br />

Bestandsgrößen zu erreichen. Dagegen hat die Schafstelze mit derzeit 0,69 Revieren/10 ha ihre Dichte in etwa<br />

halten können, da auch in den 1960er Jahren Dichten von 0,6-0,9 Revieren/10 ha in großflächigen Arealen am<br />

Niederrhein festgestellt wurden (MILDENBERGER 1984). Die Bestände von Schafstelze und Feldlerche sind<br />

gegenwärtig als weitgehend stabil zu bezeichnen. Erfreulich ist zudem die Zunahme der Grauammer. Das NSG<br />

Deichvorland bei Grieth ist damit das beste Grauammergebiet innerhalb der Rheinauen im Kreis <strong>Kleve</strong>. Die<br />

Bestände der Wiesensingvögel entwickeln sich in den letzten Jahren insgesamt sehr erfreulich (Abb. 14). Dies<br />

ist ohne Zweifel auf die bestehenden Extensivierungen zurückzuführen.<br />

Die positive Entwicklung betrifft jedoch lange nicht alle Wiesenvogelarten. Alle fünf Arten mit signifikanter<br />

Abnahme (Tab. 9) gehören ebenfalls in diese Gruppe. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das<br />

Braunkehlchen am Niederrhein ausgesprochen selten ist. Der Durchzug erfolgt auch weiterhin von dieser Art,<br />

wobei auch oft Paare beobachtet werden können. Beim Schwarzkehlchen ist zu hoffen, dass die derzeit in der<br />

Düffel und auf Salmorth expandierende Population (FLINKS, mdl.) auch das Deichvorland bei Grieth erreicht<br />

und es zu einer Wiederbesiedlung kommt.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!