22.02.2013 Aufrufe

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4. Projekte außerhalb der Fehlbedarfsfinanzierung<br />

4.1 Projekt ”Minderung von Gänsefraßschäden”<br />

66<br />

Die Anzahl der am Unteren Niederrhein überwinternden arktischen Wildgänse ist seit Beginn der 60er Jahre<br />

gestiegen und liegt seit den letzten 10 Jahren bei durchschnittlich 150.000 Tieren. Die Ursache der Zunahme bis<br />

Ende der 80er Jahre liegt nicht in einer Zunahme der Populationsgröße, sondern in einer Verlagerung der<br />

Überwinterungsgebiete. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Intensivierung der Landwirtschaft und damit die<br />

verbesserte Futterqualität für die Gänse.<br />

Die Entschädigungszahlungen des Landes NRW für Gänsefraßschäden haben seit Anfang der 80er Jahre stark<br />

zugenommen und erreichten im Winter 1998/99 mit rund DM 3,5 Mio. ihren bisherigen Höhepunkt. Auf<br />

Anfrage des MUNLV wurde im September 1996 vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis <strong>Kleve</strong> und von der<br />

Biologischen Station im Kreis Wesel in Zusammenarbeit mit den Kreisstellen <strong>Kleve</strong> und Wesel der LWK-<br />

Rheinland ein Untersuchungskonzept vorgelegt. Ziel dieses Versuches sollte die Verringerung von<br />

Gänsefraßschäden sein. Dieses Programm wurde 1997/98 überarbeitet und mündete in ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>, der Biologischen Station im Kreis Wesel und der NABU-<br />

Naturschutzstation in Kranenburg unter Federführung der Landwirtschaftskammer Rheinland (Kreisstellen<br />

Wesel und <strong>Kleve</strong>). In gemeinsamen Gesprächen mit der örtlichen Landwirtschaft wurden 1998 außerdem die<br />

Bewirtschaftungspakete überarbeitet.<br />

Für die Gänse wurden zusätzliche Futterflächen, die sonst normalerweise im Winter auf Winterfurche gelegen<br />

hätten entweder extra mit Wintergetreide eingesät, oder der Umbruch von abgeernteten Rüben-, Mais- und<br />

Grasäckern verzögert. Insgesamt konnten im Winter 1999/00 durch das NZ-<strong>Kleve</strong> im Bereich<br />

Bienen/Grietherbusch für 175 ha Verträge abgeschlossen werden.<br />

Die neuesten Zwischenergebnisse können dem Zwischenbericht für das Projekt zur Minderung der<br />

Gänsefraßschäden, der von den Biologischen Stationen gemeinsam mit der Landwirtschaftkammer Rheinland<br />

erstellt wurde, entnommen werden.<br />

4.2 Wildgans-Beringungsprojekt<br />

Seit Herbst 1998 werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Arbeitsgruppe Gänseökologie der<br />

Universität Osnabrück, in Zusammenarbeit mit der Zentrale für Wasservogelforschung in Deutschland (ZWFD)<br />

und dem Instituut voor Bos- en Natuurbeheer (IBN) in den Niederlanden Blässgänse mit schwarzen Halsringen<br />

markiert. Im Rahmen des Beringungsprojektes wurden an mehreren Stellen in West- und Mitteleuropa<br />

Wildgänse gefangen und mit Halsringen markiert. Die Orte, an denen bisher Beringungen erfolgten, liegen in<br />

den Niederlanden (Eempolder/Provinz Utrecht, Lauwersmeer/Provinz Friesland, Nijkerk/Provinz Gelderland,<br />

Rheindelta/Provinz Zeeland) und in Deutschland (Niederrhein, Rees/Nordrhein-Westfalen). Im Zusammenhang<br />

mit dem Projekt zur Minderung von Gänsefraßschäden beteiligt sich auch das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im Kreis<br />

<strong>Kleve</strong> an diesem Beringungsprojekt.<br />

Anfang November 1999 wurde mit den Fangaktionen im Bereich Rees-Emmerich begonnen. Naturgemäß gibt<br />

es dabei viele Fehlversuche, da die Gänse nicht jedes mal auf die Flächen kommen, auf denen die Fanganlage<br />

aufgebaut wurde. Im Winter 1999/2000 wurden im Bereich Rees-Bienen 7 Versuche durchgeführt, wovon drei<br />

erfolgreich waren. Für jeden Versuch bereiteten 5-7 Personen am Tag vorher die Fanganlage vor und stellten sie<br />

in der Nacht am ausgewählten Platz auf. Während der Dämmerung und des Vormittages wurde dann in einem<br />

Versteck auf das Eintreffen der Gänse gewartet. Nach erfolgreichem Fang mussten die Gänse untersucht,<br />

vermessen und beringt werden. Anschließend wurde die Fanganlage abgebaut, gereinigt und zurückgebracht.<br />

Die Versuche waren somit sehr arbeits- und zeitintensiv.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!