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Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

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wie sie z. B. im Bienener Altrhein von Seerosen gebildet werden. Im Millinger Meer dagegen dominieren<br />

Teichrosen, deren Bestände relativ lückig bleiben. Dicht ausgeprägte Seerosenbereiche befinden sich auch in<br />

der Kalflack, die im Jahr 2001 erstmals mit 10 Flößen bestückt werden soll. Im Millinger Meer werden ebenfalls<br />

10 Flöße ausgelegt und der Floßbestand an den beiden Standorten im Bienener Altrhein wird nochmals auf je 25<br />

erhöht.<br />

4.5 Steinkauzprojekt<br />

Das im Rahmen des Steinkauzprojektes durchzuführende Maßnahmenpaket setzt sich aus zwei großen<br />

Teilbereichen zusammen: Einerseits werden Steinkauz relevante Grundlagendaten (s. u.) erhoben und digital<br />

aufbereitet, andererseits werden auf der Grundlage dieser Daten gezielte Pflanz- und Pflegemaßnahmen zum<br />

Erhalt von Streuobst- und Kopfbaumbeständen durchgeführt sowie kurzfristig Engpässe im Nistplatzangebot<br />

durch das Aufhängen von Nistkästen ausgeglichen. Erhebung und Digitalisierung der Grundlagendaten liegen<br />

ebenso wie das Aufhängen (und Betreuen) von Nistkästen ausschließlich in der Hand des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s.<br />

Die praktische Umsetzung der Pflanz- und Pflegemaßnahmen wird im Kreis <strong>Kleve</strong> durch die Untere<br />

Landschaftsbehörde koordiniert und finanziert und von der gemeinnützigen Organisation SOS – Ausbildung<br />

und Beschäftigung durchgeführt, während das <strong>Naturschutzzentrum</strong> hier eher beratend tätig ist.<br />

Eine besonders fruchtbare gemeinsame Schnittstelle zwischen diesen beiden Partnern und dem<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> ist die AG „Streuobstwiesen im Kreis <strong>Kleve</strong>“. Auf den regelmäßigen Treffen stellt das<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> die neu erhobenen Daten vor und greift beratend in die zukünftigen Planungen zu Pflanz-<br />

und Pflegeaktionen ein. So soll zukünftig als ergänzendes Förderkriterium für Anträge auf Pflanz- oder<br />

Pflegemaßnahmen in einem Streuobstbestand das Vorkommen des Steinkauzes berücksichtigt werden, wozu das<br />

<strong>Naturschutzzentrum</strong> aktuelle Verbreitungskarten beisteuert. Andererseits kann das <strong>Naturschutzzentrum</strong> im<br />

Rahmen seiner Kartierungen Kontakte herstellen oder auf der Grundlage der Kartierergebnisse Empfehlungen<br />

aussprechen, wo in nächster Zeit aufgrund guter Rahmenbedingungen (Steinkauzbrutplatz, großer, pflegebedürftiger<br />

Baumbestand, am Erhalt interessierte Besitzer) Maßnahmen umgesetzt werden sollten. Durch diese<br />

enge Zusammenarbeit kann aus Sicht des Steinkauzschutzes die Effizienz der Maßnahmen – pro Winter werden<br />

ca. 400 bis 500 Hochstamm-Obstgehölze gepflanzt, pro Jahr ca. 30 Bestände gepflegt – deutlich verbessert<br />

werden. Hinsichtlich der Pflanz- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Kopfbäume steht das <strong>Naturschutzzentrum</strong><br />

durch Auswertung und kartografische Darstellung seiner Ergebnisse der ULB und SOS ebenfalls<br />

beratend zur Seite. In begrenztem Umfang kann es auch selber durch besondere Mittel (Stichwort<br />

Benefizkonzert „Klassik für den Steinkauz“, s. Kap. 3) Pflanzungen finanzieren und planen.<br />

Das Projektgebiet des Jahres 2000 für die Erfassung der Grundlagendaten war der „Mittelkreis“, der im Norden<br />

an den bereits abgearbeiteten Rheinauenbereich („Nordkreis“) angrenzt und im Süden in Höhe Kevelaer von der<br />

L 486 begrenzt wird. In diesem ca. 450 km 2 großen Bereich wurde mit Hilfe von Honorarkräften eine<br />

flächendeckende Steinkauzkartierung durchgeführt und sollten zudem die für den Steinkauz relevanten Lebensraumparameter<br />

Flächennutzung, Kopfbaum- und Streuobstbestand kartiert werden. Alle Daten werden mittels<br />

ArcView digital erfasst.<br />

Zur Bearbeitung dieses riesigen Gebietes war ursprünglich geplant, einen zusätzlichen Zivildienstleistenden<br />

einzustellen und die Ranger vom Forstamt sehr stark einzubeziehen. Beides ließ sich aus diversen Gründen nicht<br />

realisieren, es konnten aber ab Mitte des Jahres in Absprache mit der Bezirksregierung mit den für die<br />

Zivildienst-Stelle eingeplanten Mitteln Praktikanten eingesetzt werden, drei Diplom-BiologInnen, eine Diplom-<br />

Forstwissenschaftlerin und eine kurz vor dem Abschluss stehende Diplom-Landespflegerin. Mit Hilfe der<br />

Praktikanten war es möglich, einen Großteil des beschriebenen Ausfalls zu kompensieren.<br />

Zusätzlich wurde uns im Sommer für die Dauer von 10 Wochen ein externer Mitarbeiter von SOS – Ausbildung<br />

und Beschäftigung zur Verfügung gestellt. Dieser Mitarbeiter beschäftigte sich ausschließlich mit der<br />

Kartierung von Streuobstbeständen, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf die Kontaktaufnahme mit den<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

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