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Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

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69<br />

4.4 Trauerseeschwalbenprojekt<br />

Der in den letzten drei Jahren dank des Einsatzes von Brutflößen errungene Erfolg des Artenhilfsprojektes setzte<br />

sich auch in diesem Jahr fort. Nach 12 Brutpaaren 1997, 15 Brutpaaren 1998 und 28 Brutpaaren 1999 konnten<br />

im Jahr 2000 erstmals wieder mehr als 30 Paare gezählt und damit Bestandszahlen wie zuletzt in den 80er<br />

Jahren beobachtet werden (vgl. Abb. 28). Insgesamt wurden 37 Brutpaare registriert, 18 am Standort Köster und<br />

19 am Standort Praest. Der Bruterfolg lässt sich nicht genau bestimmen, weil am Standort Praest wie schon im<br />

Vorjahr nicht alle Jungvögel bis zum Flüggewerden (Alter 20 Tage) beobachtet werden konnten. Insgesamt<br />

wurden mindestens 41 flügge Jungvögel gezählt, was einer Reproduktionsrate von 1,1 Jungvögeln pro Brutpaar<br />

entspricht. Wenn man 13 im Alter zwischen 15 und 20 Tagen aus dem Blick verlorene Jungvögel mit<br />

berücksichtigt, erhöht sich die Rate auf fast 1,5. Während die je 20 Flöße an den beiden Standorten im Bienener<br />

Altrhein zu mehr als 90% belegt waren, blieben die 10 erstmals im Millinger Meer ausgelegten Flöße<br />

unbesiedelt.<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

?<br />

Entwicklung der Trauerseeschwalbenkolonie<br />

am Bienener Altrhein<br />

1955 1965 1975 1985 1995<br />

Abb. 28: Anzahl Brutpaare in der Trauerseeschwalbenkolonie am Bienener Altrhein seit 1956.<br />

Die Untersuchungen zur Nahrungsökologie haben wie im Vorjahr einen signifikanten Unterschied in der<br />

Beutezusammensetzung der beiden Standorte ergeben. Am Standort Praest waren vor allem der Libellenanteil<br />

(16,1%), aber auch der Fisch- (24,1%) und Regenwurmanteil (5,4%) deutlich höher als am Standort Köster<br />

(4,8%, 15,2%, 1,1%). Trotz des nicht durchgängig sommerlichen Wetters hat sich im Vergleich zu den<br />

Vorjahren an beiden Standorten der Libellenanteil weiter erhöht. Allerdings war gleichzeitig der Fischanteil<br />

deutlich geringer als in den beiden Vorjahren und lag nur geringfügig über dem Wert von 1997. Erstmals wurde<br />

in diesem Jahr die regelmäßige Verfütterung von Faltern beobachtet (12,5%). Die Fütterungsfrequenzen waren<br />

trotz des relativ geringen Fischanteils noch niedriger als in den beiden fischreichen Jahren 1998 und 1999.<br />

Akuter Nahrungsmangel wurde aber erst ab Ende Juni während einer Periode relativ ungünstiger Witterungsverhältnisse<br />

offensichtlich, als nachweislich drei Jungvögel am Standort Köster verhungerten.<br />

Die als Zielgröße für die Ausweitung des Projektes auf weitere Standorte anvisierte Zahl von 30 – 35<br />

Brutpaaren wurde erstmals überschritten. Der in diesem Jahr bereits neu hinzu genommene Standort am<br />

Millinger Meer wurde allerdings noch nicht besiedelt. Möglicherweise bedarf es noch einer gewissen<br />

Eingewöhnungszeit, ehe dieser Standort angenommen wird. Allerdings haben unsere bisherigen Erfahrungen<br />

auch gezeigt, dass die Trauerseeschwalben offensichtlich möglichst dichte Schwimmblattbereiche bevorzugen,<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.<br />

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