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Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

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Während der Messungen im Februar und im Dezember 2000 war der Wasserkörper des Lohrwardt-Sees<br />

vollständig durchmischt und kein Temperaturgradient erkennbar (Abb. 12). Im Mai und im August war dagegen<br />

das Oberflächenwasser mit etwa 22 °C deutlich wärmer als das Tiefenwasser mit 10-12 °C. Im Mai nahm die<br />

Temperatur von 1-7 m Wassertiefe langsam ab und war darunter konstant. Im August lag sie in 1-5 m Tiefe bei<br />

22 °C und nahm unter der nur gering ausgeprägten Sprungschicht weiter ab. Im Jahr 1999 war die<br />

Sprungschicht ähnlich undeutlich ausgeprägt, im Juli und im September 1998 war sie dagegen deutlicher<br />

erkennbar (s. Berichte für 1998 und 1999). Der Lohrwardt-See liegt demzufolge hinsichtlich seiner<br />

morphologischen Merkmale und der Windexposition in einem Bereich, der nicht immer eine ausgeprägte<br />

sommerliche Temperaturschichtung zulässt (s. auch StUA 1997). Wechselnde Grundwasserströmungen<br />

unterschiedlicher Temperatur können ebenfalls einen Einfluss haben. Eine winterliche Temperaturschichtung<br />

wurde im Lohrwardt-See bisher nicht gemessen. In der Regel war im See von Oktober bis April kein<br />

Temperaturgradient erkennbar und der See offensichtlich vollständig durchmischt. Sein Schichtungsverhalten<br />

während der Untersuchungsjahre ist demnach als warm monomiktisch zu bezeichnen.<br />

Die elektrische Leitfähigkeit lag während aller bisherigen Messungen zwischen 400 und 600 µS/cm und nahm<br />

bei vorhandener Temperaturschichtung im Tiefenwasser zu. Lediglich bei der Messung im Februar 2000 wurde<br />

mit nur 90 µS/cm eine deutlich niedrigere Leitfähigkeit gemessen (Abb. 12). Es bleibt allerdings offen, ob diese<br />

Messung durch einen Fehler an der Sonde verursacht wurde.<br />

Sommerliche Sauerstoffdefizite im Tiefenwasser des Sees traten während der drei Untersuchungsjahre etwa<br />

vom Mai bis Oktober auf. Während dieser fünf Monate bildete sich besonders von Juli bis September eine<br />

scharfe Grenze zwischen sauerstoffhaltigem Wasser oberhalb von 6-8 m Wassertiefe und sauerstoffarmem bzw.<br />

–freiem Wasser darunter aus. Auffallend waren im Jahr 1999 deutlich und im Jahr 2000 geringer ausgeprägte<br />

Sauerstoffmaxima in etwa 6 m Wassertiefe (Abb. 13), die durch eine Konzentration photosynthetisch aktiver<br />

Organismen in dieser Schicht verursacht worden sein können. Im Jahr 2000 war die maximal gemessene<br />

Sauerstoffsättigung mit bis zu 180 % wesentlich höher als in den Vorjahren (max. 110 %). Ob dies als Tendenz<br />

zur deutlichen Eutrophierung zu interpretieren ist, könnte nur mit weiteren Untersuchungsreihen unter Einbezug<br />

der Stickstoff- und Phosphatkonzentrationen geklärt werden.<br />

Die ausgeprägten sommerlichen Sauerstoffdefizite des Sees stimmen nicht überein mit seiner Einstufung als<br />

mesotrophes Gewässer (nach Sichttiefe, Chlorophyll-Gehalt und Gesamtphosphat gemäß OECD und LAWA-<br />

Richtlinie). Der Grund hierfür kann sein, dass der See vorwiegend durch ohnehin sauerstoffarmes Grundwasser<br />

gespeist wird und u.a. deshalb hinsichtlich der Trophie nur schwer mittels der gängigen Klassifizierung<br />

einzustufen ist.<br />

Der Gradient des pH-Wertes folgte während aller Untersuchungsjahre abgeschwächt dem des Sauerstoffs<br />

(s. Abb. 13). Im während des Sommers sauerstoffarmen bzw. –freien Tiefenwasser reicherten sich durch<br />

anaerobe Abbauprozesse (Wasserstoff)Ionen an, die zu einer Erniedrigung des pH-Wertes um 1-1,5 Einheiten<br />

gegenüber dem Oberflächenwasser führten.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

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