Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
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Seen als Laichhabitat und wegen des hohen Angebots an planktischer Nahrung auch als Nahrungshabitat v.a. für<br />
Jungfische. Zudem stellen die tieferen Regionen der Seen ein Refugium bei Hochwasser und vor Prädatoren dar.<br />
Die Mehrzahl der vom Rhein isolierten Seen ist dagegen erheblich weniger mit Nährstoffen belastet (REIS 1998,<br />
STUA KREFELD 1998a) und stellt hinsichtlich der (schwer zu beurteilenden, s. Abschnitt 2.8.2) Trophie eine<br />
Besonderheit der stehenden Gewässer im Kreis <strong>Kleve</strong> dar. Ihre ökologische Funktion besteht wesentlich darin,<br />
dass sie einen Lebensraum für solche Arten bieten, die bevorzugt in mesotrophen Gewässern vorkommen (z.B.<br />
verschiedene Armleuchteralgen, s. Bericht für das Jahr 1999).<br />
Beide Seentypen gemeinsam stellen im Winter einen bedeutenden Anteil der Schlafgewässer für die arktischen<br />
Wildgänse, wobei mit zunehmender Kälte die Gänse sich stärker auf den rheinangebundenen Seen konzentrieren,<br />
die wegen der hohen Salzfracht und Temperatur des Rheins nicht mehr zufrieren.<br />
Wegen der insgesamt großen Bedeutung der Baggerseen hat das <strong>Naturschutzzentrum</strong> ab 1998 damit begonnen,<br />
die Morphologie der Seen mit Hilfe eines DGPS- und echolotgestützen Systems zu vermessen und zu<br />
analysieren. Inzwischen wurden 7 Seen im Kreis <strong>Kleve</strong> untersucht. Die Ergebnisse sollen an dieser Stelle<br />
zusammenfassend und vergleichend dargestellt werden. In den Vergleich einbezogen wird zusätzlich der<br />
Baggersee „die Spey“ bei Krefeld, der im Rahmen einer Examensarbeit an der Universität Düsseldorf<br />
(A. SCHARBERT) untersucht wurde.<br />
Die Ergebnisse wurden bereits regional dem Kreis <strong>Kleve</strong> anlässlich der Fortschreibung des<br />
Abgrabungskonzeptes und überregional während der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie in<br />
Magdeburg vorgestellt.<br />
In Tabelle 13 sind zunächst für alle 8 Seen die gewässermorphometrischen Parameter dargestellt, die gemäß des<br />
Richtlinienentwurfs der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für die Bewertung stehender Gewässer<br />
vorgesehen sind:<br />
Tabelle 13: Gewässermorphometrische Daten der 7 im Kreis <strong>Kleve</strong> untersuchten Abgrabungsseen sowie des<br />
Baggersees Spey bei Krefeld (Erläuterungen siehe Text).<br />
Lohrwardt- Reeser Meer Reeser Meer Reeser Meer Baggersee Baggersee Baggersee Baggersee<br />
See Nord Ost Süd Speldrop Spey Mahnenburg Reeserschanz<br />
Fläche [m²] 1.075.289 809.029 280.487 892.936 67.209 79.042 481.408 366.630<br />
Volumen [m³] 9.181.097 7.868.257 2.836.695 9.445.553 646.567 319.171 4.976.075 2.059.075<br />
max. Tiefe [m] 15,80 16,10 17,50 17,60 17,20 7,30 22,00 12,30<br />
mittlere Tiefe [m] 8,54 9,73 10,11 10,58 9,62 4,04 10,34 5,62<br />
eff. Länge [km] 2,09 1,67 0,93 1,41 0,45 0,52 1,22 1,12<br />
eff. Breite [km] 0,75 0,60 0,52 1,07 0,25 0,20 0,50 0,47<br />
eff. Achsenlänge [km] 1,42 1,14 0,73 1,24 0,35 0,36 0,86 0,79<br />
theoret. Epilimniontiefe [m] 6,41 6,02 5,31 6,17 4,32 4,36 5,57 5,44<br />
Tiefengradient 2,46 2,67 3,29 2,85 3,98 1,67 3,95 2,26<br />
Die mit Abstand größten Wasserflächen hatten der Lohrwardt-See, das Reeser Meer Süd (Stand: Dez. 1998) und<br />
das Reeser Meer Nord. Wegen der größeren durchschnittlichen Tiefe war allerdings das Volumen des Reeser<br />
Meeres Süd schon Ende 1998 (bei noch laufender Abgrabung) größer als das des Lohrwardt-Sees. Die sowohl<br />
hinsichtlich der Fläche als auch hinsichtlich des Volumens kleinsten Seen waren die Baggerseen Speldrop und<br />
Spey. Vergleichsweise flach waren die Seen Spey (mittlere Tiefe von 4 m) und Reeserschanz (5,6 m). Der<br />
Lohrwardt-See wies mit 8,5 m schon eine erheblich größere mittlere Tiefe auf. Durchschnittlich am tiefsten<br />
waren das Reeser Meer Süd mit 10,6 und der Baggersee Mahnenburg mit 10,3 m. Letzterer wies mit 22 m auch<br />
die größte maximale Tiefe auf.<br />
Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.