Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
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Vor allem im Jahr 2000 wurde deutlich, dass die Grundwasserstände in der Ortschaft Bienen meist höher liegen<br />
als der Wasserstand des Bienener Altrheins und dass sich dieses Verhältnis nur in trockenen Sommern umkehrt.<br />
Grundsätzlich ist zu erkennen, dass der Einfluss des Rheinpegels auf die Grundwasserstände mit zunehmender<br />
Entfernung abnimmt.<br />
2.1.2.9.3 Wasseranalysen<br />
Die Probenahme wurde seit Mitte 1998 dahingehend abgeändert, dass an allen früher per Boot erreichten Stellen<br />
nun die Proben vom Ufer aus mit Hilfe einer langen Stange, die über den Wasserpflanzengürtel hinaus bis in<br />
den Freiwasserbereich reicht, entnommen werden.<br />
Das 1995 zusammen mit dem LUA NRW begonnene und 1997 leicht modifizierte Untersuchungsprogramm<br />
wurde auch im Jahr 2000 weiter fortgesetzt. Im Laufe des Jahres erfolgten an 8 Terminen (im Sommer<br />
monatlich, im Winter alle 2 Monate) Probenahmen und örtliche Messungen (Temperatur, Sichttiefe,<br />
Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und pH-Wert) durch die Mitarbeiter des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s an 10 Probestellen<br />
(Karte 5 im Anhang II). Die anschließenden Laboruntersuchungen erfolgten in Düsseldorf durch das LUA<br />
NRW. Folgende Parameter wurden gemessen:<br />
Temperatur (°C)<br />
Sichttiefe (n. Secchi)<br />
Sauerstoffgehalt (mg/l und %)<br />
Leitfähigkeit (mS/m)<br />
pH<br />
Nitrat-N(mg/l)<br />
Nitrit-N (mg/l)<br />
Ammonium-N (mg/l)<br />
Gesamt-N (mg/l)<br />
Gesamt-PO4-P (mg/l)<br />
Sulfat (mg/l)<br />
Chlorid (mg/l)<br />
Hydrogenkarbonat (mg/l)<br />
TOC (mg/l)<br />
DOC (mg/l)<br />
Calcium (mg/l)<br />
Magnesium (mg/l)<br />
Kieselsäure, gelöst (mg/l)<br />
Chlorophyll a (µg/l)<br />
Phaeopigmente (µg/l)<br />
Eine Analyse der bisherigen Daten erfolgte im Rahmen einer Veröffentlichung mit dem Landesumweltamt<br />
(LUA) NRW (BRÜHNE et al. 2000) im Gewässergütebericht 2000. Die Ergebnisse seien im folgenden<br />
auszugsweise wiedergegeben:<br />
An allen untersuchten Altgewässern unterliegen verschiedene Messgrößen z.T. erheblichen jahreszeitlichen<br />
Schwankungen (s. Tabellen A2-A12 der Rohdaten im Anhang I). Diese dürften zum einen auf den Einfluss von<br />
Hochwässern und Zuflüssen sowie Stoffeinträgen aus dem landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet, zum<br />
anderen auf enge Wechselwirkungen des Wasserkörpers mit dem schlammigen Sediment zurückzuführen sein.<br />
Alle Gewässer zeichnen sich durch hohe Phosphorgehalte aus, deren Maxima stets > 200 µg/l betragen. Der<br />
hohe Nährstoffgehalt begünstigt eine starke Primärproduktion, die sich sowohl durch dichten Bewuchs von See-<br />
und Teichrosen im Bienener Altrhein als auch durch starke Phytoplanktonentwicklung äußert. Aufgrund der<br />
photosynthetischen Aktivität der Pflanzen treten Sauerstoffübersättigungen bis weit über 100 % auf, infolge von<br />
Zehrungsvorgängen geht der Sauerstoffgehalt zeitweilig bis auf 6 - 7 mg/l zurück und übertrifft dann nur knapp<br />
die für Fische kritische Konzentration. Die pH-Maxima der gut gepufferten Gewässer liegen alle im schwach<br />
alkalischen Bereich.<br />
Die Phosphorkonzentration im Millinger Meer ist inzwischen leicht rückläufig (Abbildung 8), jedoch bleibt<br />
abzuwarten, ob und wann sich die getroffenen Maßnahmen in einem niedrigeren Trophiegrad des derzeit<br />
polytrophen Gewässers niederschlagen.<br />
Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.