Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
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Besitzern legte, um für den Erhalt der Flächen zu werben und dabei auf die Förderungsmöglichkeiten durch den<br />
Kreis <strong>Kleve</strong> sowie auf die Einsatzmöglichkeiten seines Arbeitgebers hinzuweisen.<br />
Die Steinkauzkartierung ergab insgesamt 184 Reviere (inkl. 15 unsichere, vgl. Karte 25). Damit erreicht die<br />
Dichte im Vergleich zu dem bereits bearbeiteten Projektgebiet Nordkreis (~ 1,1 Paare pro km 2 ) mit 0,41 Paaren<br />
pro km 2 einen deutlich geringeren Wert, was auf die unterschiedliche Ausstattung der Landschaftsräume mit für<br />
den Steinkauz wichtigen Lebensraumparametern (Höhlenangebot, Jagdflächen) zurückzuführen ist (s. u.).<br />
Die ermittelten Reviere sind keineswegs gleichmäßig über das Untersuchungsgebiet verteilt. Neben den großen,<br />
als Lebensraum für den Steinkauz ungeeigneten Wald- und Siedlungsflächen (<strong>Kleve</strong>, Goch, Weeze, Kevelaer)<br />
ist auch der südwestliche Teil des Untersuchungsgebietes (Baaler Bruch, Gocher Venn, Umgebung von Wemb)<br />
fast unbesiedelt. Insgesamt lässt sich ein deutliches Nord-Südgefälle feststellen. Während der Bereich bis etwa<br />
auf Höhe Goch/Uedem mit Dichtezentren im Bereich Kessel/Hassum (westlich von Goch) und Pfalzdorf/Gocher<br />
Heide (nördlich bzw. nordöstlich von Goch) relativ dicht besiedelt ist, nimmt die Siedlungsdichte in der<br />
südlichen Hälfte des Untersuchungsgebietes stark ab. Hier sind nur noch relativ kleine Dichtezentren (max. etwa<br />
10 Brutpaare) im Raum südöstlich von Winnekendonk, bei Kervendonk und westlich von Weeze vorhanden.<br />
Die Lebensraumerfassung konnte aus o. g. Personalgründen nicht im Jahr 2000 beendet werden. Ende<br />
Dezember waren ca. 325 km 2 bzgl. Flächennutzungs- und Kopfbaumkartierung bearbeitet (ca. 70 %). Als<br />
vorläufiges Zwischenergebnis lässt sich festhalten, dass erwartungsgemäß Grünlandanteil und Kopfbaumdichte<br />
und damit auch die Attraktivität des Gebietes für den Steinkauz im Vergleich zum Rheinauenbereich deutlich<br />
verringert sind. Der Grünlandanteil erreicht nicht einmal die Hälfte des in der Aue beobachteten Wertes (ca.<br />
40 %) und liegt mit den als Lebensraum ungeeigneten Waldflächen etwa auf einer Höhe. Die Kopfbaumdichte<br />
ist etwa um den Faktor 10 erniedrigt (0,06/ha im Vergleich zu 0,4 – 0,7/ha im Auenbereich). Unter den bisher<br />
erfassten 1964 Kopfbäumen dominieren die Weiden mit fast 89 % noch stärker als in der Aue (78 %), gefolgt<br />
von Robinien (4,3 %) und Pappeln (3,1 %). Die Alterszusammensetzung der Kopfbäume ist allerdings im<br />
Mittelkreis (40 % Jungbäume) deutlich günstiger als im Nordkreis (13 %). Die Kopfbäume konzentrieren sich in<br />
den grünlandreichen Niederungen von Niers und Fleuth.<br />
Im Rahmen der Flächennutzungskartierung wurden bisher bereits fast 1.100 Streuobstbestände (mind. 4<br />
hochstämmige Obstbäume) erfasst, womit der Mittelkreis hinsichtlich dieses wichtigen Lebensraumparameters<br />
deutlich besser abschneidet als der Nordkreis (ca. 500 Bestände). Allerdings konnten bis Ende 2000 erst 518<br />
Bestände detailliert aufgenommen werden. Die Durchschnittsgröße liegt mit nur etwa 0,3 ha unter dem in der<br />
Stromaue ermittelten Wert (ca. 0,5 ha), allerdings ist der durchschnittliche Baumbestand mit etwa 16 Bäumen<br />
ähnlich groß wie im Nordkreis (18). Ebenso erreicht der Anteil alter Bäume mit fast 55 % einen ähnlichen Wert<br />
wie im Nordkreis.<br />
Neben den verschiedenen Kartierungen im Mittelkreis fand im Juni routinemäßig eine Bruterfolgskontrolle in<br />
den eigenen, vorwiegend im Raum Rees aufgehängten Nistkästen (ca. 25) sowie in etwa 15 weiteren Nistkästen<br />
im Raum Neulouisendorf und auf Salmorth statt. Insgesamt konnten 20 Bruten mit 35 Jungvögeln ermittelt<br />
werden, was einem geringen Bruterfolg von 1,75 JV pro Brutpaar entspricht (1998: 2,4; 1999: 2,1). Hierfür ist<br />
insbesondere der mit 30 % bedenklich hohe Anteil erfolglos brütender (steriler?) Paare verantwortlich. Im<br />
Rahmen der Kontrollen konnten 22 Jungvögel und 3 Altvögel beringt werden.<br />
20 kontrollierte Brutpaare (1 - 2 Kontrollen zwischen 7. u. 21.6.)<br />
6 Brutpaare ohne Schlüpferfolg 14 Brutpaare mit Schlüpferfolg<br />
1 Ei 3 Eier 4 Eier 1 JV 2 JV 3 JV 4 JV 5 JV<br />
2 3 1 4 2 6 1 1<br />
Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit ist an dieser Stelle neben dem vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> veranstalteten<br />
Benefizkonzert „Klassik für den Steinkauz“ (s. Kap. 3) der vom Umweltministerium erteilte Auftrag zur<br />
Anfertigung einer Broschüre in der Reihe „Schützt ...!“ zu nennen. Diese kurz vor der Fertigstellung stehende<br />
Broschüre, die den Titel „Schützt den Steinkauz“ tragen wird und im Jahr 2001 erscheinen soll, wurde in enger<br />
fachlicher Abstimmung mit der Vogelschutzwarte NRW erstellt. Dabei wurde als Ziel vorgegeben, den<br />
Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.