Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
54<br />
dem verrottenden Pflanzenmaterial. Beim Anlegen solcher Kleinbiotope ist selbstverständlich streng darauf zu<br />
achten, dass Wuchsorte seltener Pflanzen nicht abgedeckt werden und dass das Umfeld nährstoffempfindlicher<br />
Vegetationstypen nicht beeinträchtigt wird.<br />
Die Entkusselung der kleinen Zwergstrauch-Heidefläche und das Absägen einer stark schattenwerfenden<br />
Grauweiden-Gruppe sowie der Abtransport des Strauchwerks wurde zusammen mit 2 Jugendlichen, die<br />
gemeinnützige Arbeit zu leisten hatten, durchgeführt. Ein hochgewachsener Birkentrupp, der lichtbedürftige<br />
kleinseggenreiche Pfeifengrasbestände zunehmend beschattete, wurde von Mitarbeitern des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s<br />
auf den Stock gesetzt.<br />
2.13.2 Monitoring<br />
Bemerkenswert für die Knauheide ist der Erstnachweis der Wespenspinne (Argiope bruennechii), die Anfang<br />
August am Rand der bultig bewachsenen Zwergstrauchheide zufällig<br />
entdeckt wurde. Die kontrastreich gezeichnete Wespenspinne ist eine<br />
der größten Radnetzspinnen Europas. Die wärmeliebende Art hat sich<br />
im Rheinland in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich nach Norden<br />
ausgebreitet. In den Kreisen Wesel und Viersen ist sie regional bereits<br />
weit verbreitet, während die Fundmeldungen im Kreis <strong>Kleve</strong> bisher<br />
noch auf ein halbes Dutzend Messtischblätter beschränkt sind. Dabei<br />
fällt auf, dass diese Vorkommen zerstreut und weit voneinander entfernt<br />
im Kreisgebiet liegen. Auf der rechten Rheinseite ist eine Population im<br />
Süden von Rees in der Wittenhorster Heide bekannt, während nun der<br />
zweite rechtsrheinische Fundort nahe der nördlichen Kreisgrenze<br />
festgestellt wurde.<br />
2.14 NSG Veengraben<br />
2.14.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Die extensive Beweidung des Feuchtgrünlandes wurde auf Wunsch des Pächters noch einmal mit einer<br />
gemischten Gruppe aus Mutterkühen und Pferden durchgeführt. Die insgesamt sechs Tiere sorgten dafür, dass<br />
sich bis in den Hochsommer hinein eine strukturreiche Grasnarbe mit kurz abgeweideten Rasenflächen und<br />
unterschiedlich hohen Grasbulten und Brennnesseltrupps herausbildete. Im Spätsommer und Herbst wurde die<br />
Vegetationsdecke von den Pferden jedoch stark strapaziert, so dass das Resultat letztendlich auch in diesem Jahr<br />
nicht zufriedenstellend war. Eine kombinierte Herde aus Rindern und Pferden kann auf den kleinen<br />
Weideflächen in der Veengrabenniederung somit nicht empfohlen werden.<br />
Die Auflockerung und Auflichtung der Pioniergebüsche auf einer ehemaligen Ackerbrache mithilfe des<br />
Weideviehs ist nahezu zum Stillstand gekommen. Nachdem die Rinder in den Vorjahren einige Lücken im<br />
Gehölzbestand geschaffen hatten, indem sie verbissempfindliche Sträucher und Bäumchen abgeweidet und<br />
zugrunde gerichtet hatten, haben die Einwirkungen des Viehs inzwischen stark abgenommen. Die<br />
übriggebliebenen zahlreichen Dornsträucher und die zwischenzeitlich größer gewordenen Bäume (vornehmlich<br />
Birken) werden nämlich von den Rindern und Pferden kaum noch angetastet. Die vorhandenen Rasenlichtungen<br />
werden nun wieder zunehmend beschattet. In diesem Gehölzentwicklungsstadium lassen sich die angestrebten<br />
besonnten Lichtungen nicht mehr allein mit Viehverbiss erweitern. Für die nächsten Jahre ist deshalb die<br />
Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.