Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve
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Das manuelle Entfernen von Gehölzschößlingen im Schwingmoor erforderte in diesem Jahr nur wenige<br />
Handgriffe. Gleiches gilt für die Bekämpfung von unerwünschtem Jungwuchs der Amerikanischen<br />
Traubenkirsche im NSG. Eine Birke, die vom Sturm in die Moorweiher-Lichtung gedrückt worden war, wurde<br />
abgesägt und entfernt, um ungehinderte Sonneneinstrahlung für die Moorvegetation sicherzustellen.<br />
2.7.2 Monitoring<br />
Auf dem ehemaligen Grasacker ist die Vegetationsentwicklung zu einer Rotschwingel-Magerweide deutlich<br />
vorangeschritten. Der ursprüngliche Reinbestand aus Italienischem Raygras (Lolium multiflorum) ist auf etwa<br />
50 % Deckung zurückgegangen und anspruchslose Gräser und Magerkeitszeiger haben zahlreich Fuß gefasst in<br />
der von moosbedeckten Lücken (Funaria hygrometrica) durchsetzten Grasnarbe. Ferkelkraut und Kleiner<br />
Sauerampfer (Hypochaeris radicata, Rumex acetosella) bilden stellenweise größere Bestände, während<br />
Schafgarbe, Vogelfuß, Knäuel-Hornkraut, Acker-Ehrenpreis und Acker-Knäuelkraut (Achillea millefolium,<br />
Ornithopus perpusillus, Cerastium glomeratum, Veronica arvensis, Scleranthus annuus) vereinzelt beigemischt<br />
sind. Das gehäufte Auftreten von Wald-Greiskraut und Kanadischem Katzenschweif (Senecio sylvaticus,<br />
Conyza canadensis) zeigt an, dass in der Vegetationsdecke noch Platz für kurzlebige Pionierbesiedler und somit<br />
noch mit beträchtlichen Bestandsveränderungen zu rechnen ist.<br />
Im vorigen Jahr waren drei Sandmulden per Hand ausgehoben worden. Der lockere Bodenaushub wurde an<br />
Weidezaunpfählen, unter dem Stacheldrahtzaun und in einer jungen Gehölzpflanzung aufgehäuft. Damit wurde<br />
beabsichtigt, an sonnenexponierter Stelle extrem trockene Habitatstrukturen für spezialisierte Sandbesiedler zu<br />
schaffen (s. auch Arbeitsbericht 1999).<br />
Der Erfolg dieser kleinen Gestaltungsmaßnahme wurde im Sommer offensichtlich. So wurden die<br />
vegetationsfreien Böschungen der Sandkuhlen von Wegwespen und Sandbienen zur Anlage von Brutröhren<br />
genutzt und im August konnten in einer der Gruben Sandlaufkäfer (Cicindela sp. ) beim Bau von Brutkammern<br />
beobachtet werden.<br />
Die Bedeutung von Weidezäunen als wertvolle Biotopstruktur für gefährdete Kleintierarten wurde ebenfalls<br />
durch zwei Beobachtungen in der Wittenhorster Heide deutlich. So wurden an einem Zaunabschnitt von etwa 20<br />
Metern Länge drei juvenile Waldeidechsen an Eichenpfählen gesehen. Augenscheinlich diente jeweils einem<br />
Tier ein bestimmter Zaunpfahl als Revierzentrum. Eichenspaltpfähle mit dunklen Borkenpartien bieten nämlich<br />
wärmebegünstigte Sonnenplätze, Unterschlupf und ein übersichtliches Jagdrevier auf kleinem Raum.<br />
In unmittelbarer Nähe des Zaunes wurden in diesem Jahr wieder Netze von Wespenspinnen im Grassaum<br />
gefunden, während in der Weidefläche selbst trotz sorgfältiger Suche keine Wespenspinne nachgewiesen<br />
werden konnte, obschon die Koppel monatelang nicht abgeweidet worden war und zeitweilig hochwüchsige<br />
Vegetationsstrukturen aufwies.<br />
Die Summe dieser kleinen Beobachtungen, die zufällig bei der normalen Gebietsbetreuung gemacht wurden,<br />
bestätigt, dass der Ankauf der Ackerfläche den Artenschutz im NSG Wittenhorster Heide entscheidend voran<br />
gebracht hat. Er hat eine kompromisslose Extensivierung ermöglicht und war Voraussetzung für geringfügige<br />
aber effiziente Biotopgestaltungsmaßnahmen.<br />
2.8 NSG Abgrabungsseen Lohrwardt und Reckerfeld, Hübsche Grändort<br />
2.8.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Die Anpflanzung einer Kopfweidengruppe am Rand einer forstfiskalischen Grünlandfläche wurde auf Anfang<br />
2001 verschoben, nachdem vorherige Pflanzversuche von Hochwässern vereitelt worden waren.<br />
Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.