22.02.2013 Aufrufe

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

Inhalt: - Naturschutzzentrum Kleve

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

27<br />

Das manuelle Entfernen von Gehölzschößlingen im Schwingmoor erforderte in diesem Jahr nur wenige<br />

Handgriffe. Gleiches gilt für die Bekämpfung von unerwünschtem Jungwuchs der Amerikanischen<br />

Traubenkirsche im NSG. Eine Birke, die vom Sturm in die Moorweiher-Lichtung gedrückt worden war, wurde<br />

abgesägt und entfernt, um ungehinderte Sonneneinstrahlung für die Moorvegetation sicherzustellen.<br />

2.7.2 Monitoring<br />

Auf dem ehemaligen Grasacker ist die Vegetationsentwicklung zu einer Rotschwingel-Magerweide deutlich<br />

vorangeschritten. Der ursprüngliche Reinbestand aus Italienischem Raygras (Lolium multiflorum) ist auf etwa<br />

50 % Deckung zurückgegangen und anspruchslose Gräser und Magerkeitszeiger haben zahlreich Fuß gefasst in<br />

der von moosbedeckten Lücken (Funaria hygrometrica) durchsetzten Grasnarbe. Ferkelkraut und Kleiner<br />

Sauerampfer (Hypochaeris radicata, Rumex acetosella) bilden stellenweise größere Bestände, während<br />

Schafgarbe, Vogelfuß, Knäuel-Hornkraut, Acker-Ehrenpreis und Acker-Knäuelkraut (Achillea millefolium,<br />

Ornithopus perpusillus, Cerastium glomeratum, Veronica arvensis, Scleranthus annuus) vereinzelt beigemischt<br />

sind. Das gehäufte Auftreten von Wald-Greiskraut und Kanadischem Katzenschweif (Senecio sylvaticus,<br />

Conyza canadensis) zeigt an, dass in der Vegetationsdecke noch Platz für kurzlebige Pionierbesiedler und somit<br />

noch mit beträchtlichen Bestandsveränderungen zu rechnen ist.<br />

Im vorigen Jahr waren drei Sandmulden per Hand ausgehoben worden. Der lockere Bodenaushub wurde an<br />

Weidezaunpfählen, unter dem Stacheldrahtzaun und in einer jungen Gehölzpflanzung aufgehäuft. Damit wurde<br />

beabsichtigt, an sonnenexponierter Stelle extrem trockene Habitatstrukturen für spezialisierte Sandbesiedler zu<br />

schaffen (s. auch Arbeitsbericht 1999).<br />

Der Erfolg dieser kleinen Gestaltungsmaßnahme wurde im Sommer offensichtlich. So wurden die<br />

vegetationsfreien Böschungen der Sandkuhlen von Wegwespen und Sandbienen zur Anlage von Brutröhren<br />

genutzt und im August konnten in einer der Gruben Sandlaufkäfer (Cicindela sp. ) beim Bau von Brutkammern<br />

beobachtet werden.<br />

Die Bedeutung von Weidezäunen als wertvolle Biotopstruktur für gefährdete Kleintierarten wurde ebenfalls<br />

durch zwei Beobachtungen in der Wittenhorster Heide deutlich. So wurden an einem Zaunabschnitt von etwa 20<br />

Metern Länge drei juvenile Waldeidechsen an Eichenpfählen gesehen. Augenscheinlich diente jeweils einem<br />

Tier ein bestimmter Zaunpfahl als Revierzentrum. Eichenspaltpfähle mit dunklen Borkenpartien bieten nämlich<br />

wärmebegünstigte Sonnenplätze, Unterschlupf und ein übersichtliches Jagdrevier auf kleinem Raum.<br />

In unmittelbarer Nähe des Zaunes wurden in diesem Jahr wieder Netze von Wespenspinnen im Grassaum<br />

gefunden, während in der Weidefläche selbst trotz sorgfältiger Suche keine Wespenspinne nachgewiesen<br />

werden konnte, obschon die Koppel monatelang nicht abgeweidet worden war und zeitweilig hochwüchsige<br />

Vegetationsstrukturen aufwies.<br />

Die Summe dieser kleinen Beobachtungen, die zufällig bei der normalen Gebietsbetreuung gemacht wurden,<br />

bestätigt, dass der Ankauf der Ackerfläche den Artenschutz im NSG Wittenhorster Heide entscheidend voran<br />

gebracht hat. Er hat eine kompromisslose Extensivierung ermöglicht und war Voraussetzung für geringfügige<br />

aber effiziente Biotopgestaltungsmaßnahmen.<br />

2.8 NSG Abgrabungsseen Lohrwardt und Reckerfeld, Hübsche Grändort<br />

2.8.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

Die Anpflanzung einer Kopfweidengruppe am Rand einer forstfiskalischen Grünlandfläche wurde auf Anfang<br />

2001 verschoben, nachdem vorherige Pflanzversuche von Hochwässern vereitelt worden waren.<br />

Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong> e.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!