Randstad Technology – Pole Position für Ihre ... - Hochschule Ulm
Randstad Technology – Pole Position für Ihre ... - Hochschule Ulm
Randstad Technology – Pole Position für Ihre ... - Hochschule Ulm
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Technik<br />
Informatik & Medien<br />
Das Magazin der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> 2<strong>–</strong>2007<br />
■ Hochschulzentrum <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong><br />
■ Fügen mit Klebstoffen<br />
■ Zwei <strong>Hochschule</strong>n <strong>–</strong> ein Fest<br />
■ Apparative Biotechnologie<br />
■ Technik ist mein Ding!<br />
University of<br />
Applied Sciences
<strong>Randstad</strong><br />
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Telefon 09 06 - 70 64 50<br />
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Telefon 08 21 - 34 55 30<br />
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03 EDITORIAL<br />
04 LEITTHEMA<br />
Eigene Profile - gemeinsame Ziele<br />
Fakten, Hintergründe und Meinungen zur<br />
Vision eines Hochschulzentrums <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong><br />
<strong>Hochschule</strong> im Brennpunkt<br />
08 FACTISSIME<br />
Wissenswertes in aller Kürze<br />
12 STUDIUM & LEHRE<br />
Richtiges Kleben will gelernt sein<br />
Wichtige Fügetechnik ins Studium integriert<br />
Dauerbrenner Studiengebühren<br />
Was AStA und <strong>Hochschule</strong> damit tatsächlich machen<br />
Unternehmen übernehmen Studiengebühren<br />
Digitale Anleitung zum Flößebauen<br />
20 SPEZIAL<br />
An der schönen blauen Donau .....<br />
Gemeinsam feiern auf einer Hochschulgala<br />
22 FORSCHUNG & TRANSFER<br />
DNA-Kopierer und Biochip-Reader<br />
F&E-Projekte in der apparativen Biotechnologie<br />
Promovieren am „schönen Horizont“<br />
Erfahrungen eines Wahl-Brasilianers<br />
28 CAMPUS & KULTUR<br />
Technik ist mein Ding!<br />
Wie sich Schüler <strong>für</strong> Technik begeistern lassen<br />
Hochschulmusikdirektor ernannt<br />
Jubiläen der besonderen Art<br />
Fördermitgliedschaft bringt Vorteile<br />
Impressum<br />
38 AUSGEZEICHNET!<br />
Vom Innovations-Preis bis zum VDI-Preis<br />
42 PERSONEN<br />
INHALT 01
Wir haben die Bausteine<br />
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Medizintechnik<br />
Dauer: 3 Semester (ME)<br />
Beginn WS 2008/09<br />
Bewerbung: bis 15.07.2008<br />
Dauer: 4 Semester (IS)<br />
Beginn WS 2008/09<br />
Bewerbung: bis 01.07.2008<br />
Mit dem Master<br />
in die Industrie<br />
n MASTER-STUDIENGANG<br />
Informationssysteme<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Graduate School<br />
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89075 <strong>Ulm</strong><br />
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E-Mail: wecker@hs-ulm.de<br />
www.hs-ulm.de/GraduateSchool
Verbund, Allianz, Liaison...<br />
.. sind eigentlich substantivierte Synonyme <strong>für</strong> das schlichte Wort „ge-<br />
meinsam“. Dieses „gemeinsam“ kann einer emotionalen Vebundenheit<br />
entspringen, Hochgefühle hervorrufen, strategische Ziele entwickeln,<br />
Wehrhaftigkeit erlangen - und das alles zum Zwecke, letztendlich<br />
erfolgreich zu sein. Es gibt vielfältige Schattierungen solcher Zusam-<br />
menarbeit, und <strong>für</strong> eine ganze Reihe von ihnen finden sich in dieser<br />
Ausgabe von „factum“ Beispiele. Das amüsanteste ist zweifelsohne eine<br />
gesellschaftliche Premiere gewesen: die gemeinsame Hochschulgala der<br />
Fachhochschulen rechts und links der Donau. Ich persönlich habe seit<br />
meiner eigenen Studienzeit noch nie eine Hochschul-Veranstaltung von<br />
so ansteckender Freudigkeit erlebt wie diese. Weiter so!<br />
Auf dem hochschulpolitischen Parkett geht es angesichts zunehmenden<br />
Wettbewerbs natürlich rauher zu. Das hat gerade eine Reihe baden-<br />
württembergischer Universitäten näher zusammenrücken lassen.<br />
Verbünde müssen allerdings auch mit Augenmaß gestaltet werden,<br />
müssen auf Verlässlichkeit bauen können und dürfen nicht zu viele<br />
Partner ins Boot nehmen. Die Doppelhelix macht uns das auf mole-<br />
kularer Ebene vor. Gebildet von zwei komplementären DNA-Strängen<br />
aus wenigen Bausteinen, ist sie wohl der effizienteste und effektivste<br />
Verbund, den wir kennen.<br />
Dr. Ingrid Horn<br />
Corporate Communications<br />
und Marketing<br />
EDITORIAL 03
Kleine <strong>Hochschule</strong>n können im Wettbewerb besser bestehen, wenn sie sich zu<br />
effizienzsteigernden Verbünden zusammenschließen. Wie die Synergie-Effekte im<br />
Falle eines Hochschulzentrums <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> aussehen könnten, erläutert Rektor<br />
Professor Dr. Achim Bubenzer.<br />
04 LEITTHEMA<br />
Eigene Profile - gemeinsame Ziele<br />
Universität <strong>Ulm</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> FH Neu-<strong>Ulm</strong><br />
Dass es heute an der Ländergrenze von<br />
Baden-Württemberg und Bayern drei <strong>Hochschule</strong>n<br />
gibt, verdanken wir einem Prozess,<br />
der 1960 mit der Gründung der Staatlichen<br />
Ingenieurschule <strong>Ulm</strong> (SISU) seinen Anfang<br />
genommen hatte. Aus ihr ist eine Fachhochschule<br />
hervorgegangen, die heute als <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> <strong>für</strong> eine qualifizierte Ausbildung<br />
in den Bereichen Technik, Informatik und<br />
Medien steht. 1967 folgte die Gründung der<br />
Universität <strong>Ulm</strong> als ursprünglich rein medizinisch-naturwissenschaftliche<br />
<strong>Hochschule</strong><br />
und fast 30 Jahre später die Fachhochschule<br />
Neu-<strong>Ulm</strong> mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft.<br />
Dieses differenzierte Hochschulangebot<br />
im Raum <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> hat der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />
entscheidende Impulse gegeben und wird<br />
dies auch weiterhin tun.<br />
Die fachlichen Profile ergänzen sich<br />
Heute studieren etwas mehr als 12 000<br />
Menschen an den drei <strong>Hochschule</strong>n, die<br />
jedes Jahr im Mittel circa 1200 Absolventen<br />
hervorbringen. Eine besondere Rolle spielten<br />
und spielen dabei die Ingenieure und Informatiker,<br />
die an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ausgebil-<br />
det werden; sie werden zu einem großen Teil<br />
von ansässigen Unternehmen aufgenommen.<br />
Vor allem die mittelständische Industrie ist<br />
vorzugsweise auf technische Nachwuchskräfte<br />
in ausreichender Zahl angewiesen.<br />
Jede der drei <strong>Hochschule</strong>n verfügt aufgrund<br />
ihrer fachlichen Ausrichtung über ein klares<br />
und ausgesprochen scharfes Profil, das einerseits<br />
die <strong>Hochschule</strong>n deutlich voneinander<br />
abgrenzt und gleichzeitig <strong>für</strong> eine geradezu<br />
ideale fachliche Ergänzung aller drei Institutionen<br />
sorgt. Dieser Umstand birgt ein wichtiges<br />
Potential und zusätzliche Schubkraft<br />
<strong>für</strong> die Region. Die drei <strong>Hochschule</strong>n sind in<br />
der Lage, in eine noch weitergehendere Kooperation<br />
einzutreten, ohne dabei ihr Profil<br />
und ihre Identität aufs Spiel zu setzen. Eine<br />
solche Kooperation würde auf einen Schlag<br />
den Hochschulraum <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> weit über<br />
die Region hinaus sichtbar machen. Die Folge<br />
wäre, dass sich damit mehr und vor allem<br />
leistungsstärkere Studienbewerber <strong>für</strong> den<br />
Hochschulstandort <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> interessieren,<br />
was entscheidend <strong>für</strong> die weitere wirtschaftliche<br />
und demographische Entwicklung<br />
der Region sein wird.
Basis an Gemeinsamkeiten vorhanden<br />
Die Vision eines solchen „Hochschulzentrums<br />
<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong>“ ist keineswegs utopisch, sondern<br />
durchaus realisierbar. Es gibt nämlich<br />
bereits eine ganze Reihe von meist bilateralen<br />
Kooperationsprojekten zwischen den drei<br />
<strong>Hochschule</strong>n, die als Basis <strong>für</strong> eine weitergehende<br />
Zusammenarbeit dienen könnte.<br />
Die Gründung der Fachhochschule Neu-<strong>Ulm</strong><br />
war von Anfang an auf Kooperation mit der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> angelegt. Heute bieten beide<br />
<strong>Hochschule</strong>n drei gemeinsame Studiengänge<br />
an: Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
mit dem Schwerpunkt Logistik. Sie werden<br />
sowohl von Studienbewerbern als auch von<br />
der Industrie stark nachgefragt.<br />
Die Kooperation zwischen der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> und der Universität <strong>Ulm</strong> mit einer<br />
verzahnten Bachelor- Master-Schiene im<br />
Bereich Nachrichtentechnik funktioniert<br />
reibungslos, ebenso wie die Kooperation auf<br />
dem Gebiet der Medizin, die bereits Ende der<br />
80er Jahre begann.<br />
Neue Kooperationsqualität ist gefragt<br />
Ein Hochschulzentrum <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> erfordert<br />
jedoch ein Kooperationskonzept von<br />
neuer strategischer Qualität. Es sollte von<br />
regelmäßig stattfindenden gemeinsamen<br />
Runden der Rektorate und deren Fachabteilungen<br />
und gegebenenfalls auch der Hochschulräte<br />
gesteuert werden mit der Absicht,<br />
gemeinsame Zielvereinbarungen zu treffen.<br />
Aus der bilateralen Verbundenheit muss ein<br />
Dreierpakt werden. Ein erster Ansatz ist bei<br />
der Betreuung ausländischer Studierender<br />
gemacht worden. Dieses wichtige strategische<br />
Feld wird von einer gemeinsamen Mannschaft<br />
aller drei <strong>Hochschule</strong>n bearbeitet.<br />
Nach außen präsentieren sich die <strong>Hochschule</strong>n<br />
dabei mit einer gemeinsamen Informations-<br />
und Begrüßungsbroschüre.<br />
Ein weiteres Beispiel <strong>für</strong> solch ein übergeordnetes<br />
strategisches Kooperationsfeld wäre<br />
ein nationales und internationales Bewerbermarketing.<br />
Auftritte gerade kleinerer <strong>Hochschule</strong>n,<br />
wie es die drei <strong>Hochschule</strong>n <strong>für</strong> sich<br />
genommen nun einmal sind, auf nationalen<br />
und internationalen Bildungsmessen lassen<br />
sich im notwendigen Umfang letztendlich<br />
factum fragt die Präsidentin der FH NU<br />
Mir gefällt die Idee eines gemeinsamen Hochschulzentrums.<br />
Unsere Studierenden können davon nur<br />
profitieren. Ihnen an einem attraktiven Standort<br />
optimale Studienbedingungen zu bieten ist ein Ziel,<br />
das wir durch unsere geografische Nähe und die<br />
fachliche Differenzierung besonders gut gemeinsam<br />
verwirklichen können.<br />
Die Vereinfachung des Hochschul- oder Studienfachwechsels<br />
und die Vergrößerung des Lehrangebots<br />
durch die gegenseitige Anerkennung von Leistungsnachweisen<br />
sollten wir bereits in den nächsten drei<br />
Jahren verwirklichen. Welche Studiengänge sich<br />
da<strong>für</strong> anbieten, muss freilich genau geprüft und<br />
ausgearbeitet werden.<br />
Für einen gemeinsamen Auftritt in der Öffentlichkeit<br />
sehe ich uns mit der ab 2008 gemeinsam produzierten<br />
Magazinsendung Campus-TV bereits auf dem<br />
richtigen Weg. Und auch der gemeinsame Auftritt<br />
im Rahmen der Ausbildungswoche auf der Landesgartenschau<br />
ist ein wichtiger Schritt bei der gemeinsamen<br />
Bewerbung von Studieninteressenten.<br />
factum fragt den Präsidenten der Uni <strong>Ulm</strong><br />
Hochschulkooperationen sind im immer härter werdenden<br />
Wettbewerb zwischen den <strong>Hochschule</strong>n ein<br />
wichtiges strategisches Instrument zum Ausbau von<br />
Stärken an einzelnen Standorten. Dies wird auch bei<br />
den Ergebnissen der Exzellenzinitiative des Bundes<br />
und der Länder deutlich, in welcher regionale Kooperationen<br />
<strong>–</strong> wie bei der International Graduate<br />
School in Molecular Medicine <strong>Ulm</strong> <strong>–</strong> maßgeblich<br />
zum Erfolg beigetragen haben. Auch bei der Universitätsallianz<br />
Hohenheim-Stuttgart-Tübingen-<strong>Ulm</strong> steht<br />
die Etablierung umfassender, einander ergänzender<br />
Ressourcen <strong>für</strong> Forschung und Lehre, Studium,<br />
Technologietransfer und Weiterbildung mit dem Ziel<br />
einer deutlicheren nationalen und internationalen<br />
Sichtbarkeit im Vordergrund.<br />
Einen Ausbau der bereits hervorragend funktionierenden<br />
Zusammenarbeit mit den <strong>Hochschule</strong>n <strong>Ulm</strong><br />
und Neu-<strong>Ulm</strong>, insbesondere in der Lehre sowie in<br />
Dienstleistungs- und Infrastrukturbereichen be<strong>für</strong>worte<br />
und unterstütze ich daher nachdrücklich. Zur<br />
Schaffung eines größeren und schlagkräftigeren<br />
Verbundes halte ich sogar eine Einbeziehung der<br />
<strong>Hochschule</strong>n in Aalen, Biberach und Schwäbisch<br />
Gmünd und der Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n in<br />
Schwäbisch Gmünd und Weingarten <strong>für</strong> angezeigt,<br />
mit welchen die Universität <strong>Ulm</strong> seit langem erfolgreich<br />
kooperiert.<br />
Professor Dr. Uta M. Feser<br />
ist seit 2006 Präsidentin<br />
der FH Neu-<strong>Ulm</strong>.<br />
LEITTHEMA 05<br />
Professor Dr. Karl Joachim<br />
Ebeling leitet seit 2003 als<br />
Präsident die Geschicke<br />
der Universität <strong>Ulm</strong>.
06<br />
Die Entwicklung der Studentenzahlen<br />
In den vergangenen zehn Jahre hat die Anzahl der Studierenden im Raum <strong>Ulm</strong>/<br />
Neu-<strong>Ulm</strong> stetig zugenommen. Grund waren der Aufbau der 1995 gegründeten<br />
FH Neu-<strong>Ulm</strong> sowie Ausbau und Vermehrung der Studiengänge an den beiden<br />
etablierten <strong>Ulm</strong>er <strong>Hochschule</strong>n. Gegenüber 1997 (7.504 Studierende) ist die Gesamtzahl<br />
in 2006 um rund 54 Prozent (11.723 Studierende) gestiegen. Durch die<br />
Einführung des achtjährigen Gymnasiums und der Trend zur Akademisierung der<br />
Berufsausbildung ist in den nächsten Jahren ein weiterer Anstieg zu erwarten. Er<br />
wird von dem Programm „<strong>Hochschule</strong> 2012“ flankiert.<br />
Quelle: Statistiken der Uni <strong>Ulm</strong>, der FH Neu-<strong>Ulm</strong> und der HS <strong>Ulm</strong><br />
LEITTHEMA<br />
nur gemeinsam schultern. Sie werden kostengünstiger,<br />
sichtbarer und damit attraktiver.<br />
Gekoppelt mit einer differenzierten und<br />
hochwertigen Studienberatung gewönnen<br />
gemeinsame Auftritte zudem an Effizienz im<br />
Wettbewerb mit anderen <strong>Hochschule</strong>n.<br />
Durchlässigkeit wird zum Trumpf<br />
Studierende beginnen häufig erst in den ersten<br />
Semester ihre eigentlichen Fähigkeiten<br />
und Neigungen zu erkennen. Ein Hochschulzentrum<br />
kann verhindern, dass sie dabei in<br />
eine Sackgasse geraten, indem es zwischen<br />
den drei <strong>Hochschule</strong>n den Wechsel von<br />
Studienfach und Hochschultyp erleichtert<br />
und begleitet. Eine ausgearbeitete Palette von<br />
gegenseitig anerkannten Lehrveranstaltungen<br />
und von Übergangsvorschriften könnte<br />
so den Studienerfolg an sich verbessern.<br />
Auch ohne einen offiziellen Wechsel von<br />
Studienfach und Hochschultyp erhöht die<br />
gegenseitige Anerkennung von Lehrveranstaltungen<br />
die Bandbreite des Lehrangebotes<br />
und letztendlich die Attraktivität des Hochschulzentrums.<br />
Auf diese Weise würden<br />
sogar kleinere und hochspezialisierte Fächer,<br />
deren Aufwand eine einzelne <strong>Hochschule</strong><br />
nicht tragen kann, überleben wie zum<br />
Beispiel Kurse in seltener nachgefragten<br />
Fremdsprachen oder technische Spezialvorlesungen.<br />
Die Breite des Lehrangebotes spielt<br />
selbstverständlich auch <strong>für</strong> das Gebiet Weiterbildung<br />
und Requalifizierung eine wichtige<br />
Rolle. So gesehen würde ein Hochschulzentrum<br />
<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> mit seinem Lehrangebot<br />
praktisch den ganzen Bereich der in<br />
der Wirtschaft nachgefragten akademischen<br />
Weiterbildung abdecken, was die Anbieterposition<br />
der <strong>Hochschule</strong>n stärkt.<br />
Synergien <strong>für</strong> Infrastruktur und Betrieb<br />
Große Synergiepotentiale birgt der Bereich<br />
Informationsbeschaffung von der Serverstruktur<br />
bishin zur EDV-Beratung. Eine<br />
Kooperation im Bereich Bibliothekswesen<br />
liegt auf der Hand. Auch auf dem Gebiet der<br />
Werkstätten und technischen Dienstleistungen<br />
<strong>für</strong> Forschung und Entwicklung lassen<br />
sich bessere Auslastungen und Verbesserungen<br />
<strong>für</strong> die beteiligten <strong>Hochschule</strong>n realisieren.<br />
Gemeinsame Beschaffungsmaßnahmen<br />
eröffnen signifikante Verbesserungen der<br />
Preis- und Lieferkonditionen, wie bereits andernorts<br />
beeindruckend gezeigt worden ist.<br />
Einsparungen im Sektor Personal sind allerdings<br />
nicht zu erwarten, da die Personalausstattung<br />
der <strong>Hochschule</strong>n an sich zu knapp<br />
ist. Der Effizienzgewinn, ob im Lehrangebot,<br />
in einzelnen Bereichen des Managements<br />
und Marketings oder auf seiten der Betriebskosten,<br />
wäre jedoch ein echter Vorteil. Ein<br />
Hochschulzentrum <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> sollte<br />
daher ein reales und nahe liegendes Ziel sein.<br />
Der Weg dorthin ist heute schon sichtbar.<br />
Wir müssen ihn nur beschreiten wollen.<br />
Achim Bubenzer<br />
Bildungsmesse <strong>Ulm</strong><br />
21. bis 23.02.2008<br />
Donauhalle Stand D 011<br />
Technik<br />
Informatik<br />
Medien<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> informiert!
Die <strong>Hochschule</strong> im Brennpunkt: Der Fall Fritz G.<br />
An einem Donnerstag im September geriet<br />
die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> unversehens ins Blickfeld<br />
der internationalen Presse. Leider war es<br />
keine aufsehenerregende Forschungsleistung<br />
oder Preisverleihung, weshalb Journalisten<br />
von der Süddeutschen Zeitung bis zur New<br />
York Times den Campus Prittwitzstraße aufsuchten<br />
oder ihr Informationsbedürfnis über<br />
das Rektorat oder die Pressestelle telefonisch<br />
zu stillen versuchten. Der Grund war vielmehr<br />
ein schrecklicher: Terrorismusverdacht<br />
gegen einen Studenten!<br />
Bereits am Mittwochnachmittag hatte die<br />
Staatsanwaltschaft die Hochschulleitung<br />
davon unterrichtet, dass in einer Nacht- und<br />
Nebel-Aktion eine Gruppe verdächtiger Muslime<br />
im Sauerland festgenommen worden<br />
war - unter ihnen Fritz G., ein zum Islam<br />
konvertierter Deutscher, der im gemeinsam<br />
mit der FH Neu-<strong>Ulm</strong> betriebenen Studien-<br />
Ingenics gestaltet Zukunft.<br />
Sie auch?<br />
■ Fabrik- und Produktionsplanung<br />
■ Logistikplanung<br />
■ Effizienzsteigerung Produktion<br />
■ Effizienzsteigerung Office<br />
gang Wirtschaftsingenieurwesen eingeschrieben<br />
ist und als Kopf der Gruppe gilt.<br />
Die Gruppe war bereits seit längerem vom<br />
Verfassungschutz beobachtet worden. Die<br />
Details der Hintergründe sind der Öffentlichkeit<br />
längst hinreichend bekannt. Dennoch<br />
soll auch an dieser Stelle noch einmal betont<br />
werden, dass kein Grund besteht, aus einem<br />
Einzelfall menschlicher Verirrung einen Generalverdacht<br />
gegenüber der Studentenschaft<br />
abzuleiten. Deshalb hatte die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> gemeinsam mit der FH Neu-<strong>Ulm</strong> in<br />
einer Presseerklärung folgendes festgehalten:<br />
„Beide <strong>Hochschule</strong>n begreifen sich als eine<br />
Wertegemeinschaft, die <strong>für</strong> viele Strömungen<br />
und Nationalitäten offen ist, aber Radikalität<br />
und Fanatismus ablehnt. Wir können jedoch<br />
nicht verhindern, dass Kräfte von außen Einzelne<br />
in die Irre führen.“ In diesem Sinne ist<br />
Wachsamkeit ohne auszugrenzen geboten. ih<br />
Effizienzsteigerung in Unternehmen ist<br />
die zentrale Aufgabe, die die Ingenics AG<br />
seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich<br />
realisiert. Zu den Ingenics Kunden zählt<br />
die Elite deutscher und europäischer<br />
Unternehmen. Beratungserfahrung in<br />
diesem Umfeld ist die Karrierechance<br />
pur. Als Ingenieur der Fachrichtung Pro-<br />
duktionstechnik oder Maschinenbau<br />
erhalten Sei bei uns im Rahmen eines<br />
professionellen Personalentwicklungs-<br />
programms durch interne Schulungen<br />
Zugang zum Ingenics Know-how. <strong>–</strong> Ihr<br />
erster Schritt dazu ist eine Bewerbung.<br />
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Neues Roboter-Labor<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hat in der Leichtbauhalle die<br />
Robotertechnik neu formiert und dort Räumlichkeiten<br />
<strong>für</strong> fünf Gelenk- bzw. Schwenkarm-Roboter der<br />
Marken KUKA, Stäubli, Bosch und Epson geschaffen.<br />
Die Ausbildung der Studenten erfolgt ausschließlich<br />
an Industrierobotern, <strong>für</strong> die das Roboterlabor<br />
(Leitung: Professor Peter Konold) außerdem Simulationswerkzeuge<br />
sowie hochwertige Sensorik <strong>für</strong><br />
die Bildverarbeitung, Teilezuführung, Maschinenverkettung<br />
und Ähnliches bereithält. Kenntnisse über<br />
Einsatz und Beschaffung solcher Aufrüstungen sind<br />
besonders wichtig, da nach dem heutigen Stand der<br />
Technik vorwiegend intelligente Roboter gefragt<br />
sind, die sehen, fühlen und messen können. Auch<br />
das Prinzip der kooperierenden Roboter wird hier<br />
vermittelt. ih<br />
08 FACTISSIME<br />
Wissenswertes in aller Kürze<br />
Ob‘s stürmt oder schneit,<br />
ist heute nicht nur <strong>für</strong><br />
Landwirte oder Touristen<br />
von Bedeutung, sondern<br />
auch <strong>für</strong> all jene, die auf<br />
die Nutzung der Sonnenenergie<br />
als Stromlieferant<br />
setzen.<br />
Wetterdaten von meteocontrol<br />
Um zuverlässige Ertragsprognosen bei der Nutzung<br />
von Sonnenenergie zu erstellen, bedarf es der systematischen<br />
Auswertung einer Fülle von Wetterdaten.<br />
Durch einen Kooperationsvertrag mit der meteocontrol<br />
GmbH hat sich die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> kürzlich die<br />
Nutzung einer solchen Wetterdatenbank gesichert.<br />
Meteocontrol mit Sitz in Augsburg ist ein führender<br />
Dienstleister im Bereich regenerativer Energien.Die<br />
Daten seiner umfangreiche Wetterdatenbank werden<br />
Neuer Partner in China<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> weitet ihre Beziehungen<br />
zu China aus. Neuer Partner ist die Yangzhou<br />
Universität (YZU) in der Provinz Jiangsu, der<br />
Partnerregion des Landes Baden-Württemberg.<br />
Der Kooperationsvertrag wurde anlässlich einer<br />
Delegationsreise nach China geschlossen.<br />
Die YZU bietet ein englischsprachiges Studienprogramm<br />
mit Fachkursen aus den Bereichen<br />
Maschinenbau und Fahrzeugtechnik an. In das<br />
Programm integriert sind Kurse zur chinesischen<br />
Sprache und Kultur. Die Studierenden der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>, die an diesem Programm teilnehmen, haben<br />
außerdem die Möglichkeit in der Region ein<br />
Industriepraktikum zu absolvieren, zum Beispiel<br />
bei den dortigen Niederlassungen von Mercedes<br />
Benz, Siemens oder Bosch. Auch das Anfertigen<br />
einer Abschlussarbeit in den gut ausgestatteten<br />
Universitätslaboren ist möglich.<br />
nun in Studien- und Abschlussarbeiten analysiert und<br />
<strong>für</strong> die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der dezentralen Energieversorgung genutzt. Beide<br />
Partner wollen auch bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />
zusammenarbeiten.<br />
Mit der Analyse von Wetterdaten lassen sich vielerlei<br />
Ziele verfolgen. Um die Ertragsprognosen <strong>für</strong> Solarstrom-Anlagen<br />
zuverlässiger zu gestalten, müssen die<br />
Verfahren der Datenerfassung und der Auswertung<br />
weiterentwickelt und auf ihre Tauglichkeit geprüft<br />
werden. Gelingt es Wetterprognosen <strong>für</strong> die Klimaregelung<br />
in Gebäuden nutzbar zu machen, so lässt sich<br />
die Energiebilanz optimieren. Die maschinenlesbare<br />
Aufbereitung von Wetterinformation kann auch die<br />
Basis liefern, Dienstleistungen zu entwickeln, die eine<br />
höhere Energieeffizienz bei Stromverbrauch, Heizung<br />
und Kühlung herbeiführen. Schließlich dürften Informationssysteme<br />
<strong>für</strong> Haushalte, die durch eine klare<br />
grafische Aufbereitung der Daten die Energienutzung<br />
transparent machen, auf eine große Nachfrage stoßen.<br />
Vor allem wenn es sich um einen sinnvollen Mix<br />
von regenerativen und konventionellen Energieträgern<br />
handelt. ih
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> auf der NAFSA<br />
Stefanie Wagner (Stern), Leiterin des Akademischen<br />
Aus-landsamtes, warb auf der NAFSA Conference in<br />
Minneapolis <strong>für</strong> das internationale Studienprogramm<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Außerdem knüpfte sie Kontakte<br />
zu alten wie neuen Kooperationspartnern, die vor<br />
allem auch <strong>für</strong> die Master-Programme gesucht<br />
werden. Als potentielle Partner kommen Irland und<br />
Kanada langsam stärker ins Gespräch.<br />
Die NAFSA Conference ist mit 7400 Teilnehmern<br />
die weltweit größte Veranstaltung zum Thema<br />
„Internationaler Studentenaustausch“. Das Land<br />
Baden-Württemberg präsentiert sich schon seit<br />
langem auf der NAFSA mit einem eigenen Stand<br />
(Bild), auf dem alle <strong>Hochschule</strong>n des Bundeslandes<br />
vertreten sind.<br />
Kerntechnik im Verbund<br />
Die baden-württembergische Landesregierung will<br />
künftig die Kompetenzen des Landes in den Bereichen<br />
Atomenergie und Kernforschung bündeln. Sie<br />
hat deshalb im Juni den „Südwestdeutschen Forschungs-<br />
und Lehrverbund Kerntechnik“ ins Leben<br />
gerufen. Dem Verbund gehört auch die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> an, die sich in mehr als drei Jahrzehnten mit<br />
dem Labor Strahlenmesstechnik vor allem bei der<br />
Schulung von Sicherheitsingenieuren einen Ruf<br />
erworben hat.<br />
Weitere Partner des Verbundes sind die Universitäten<br />
Karlsruhe, Stuttgart und Heidelberg sowie die<br />
Fachhochschule Furtwangen sowie das Forschungszentrum<br />
Karlsruhe. Die kerntechnischen Aktivitäten<br />
der beteiligten Einrichtungen sollen in diesem<br />
Vebund vernetzt werden. Kooperationspartner aus<br />
der Wirtschaft ist der Energiekonzern ENBW, der<br />
in Baden-Württemberg mehrere Kernkraftwerke<br />
unterhält. Laut einer Pressemitteilung der Landesregierung<br />
sei das Land weiter auf sichere Kerntechnik<br />
angewiesen, um den wachsenden Energiebedarf zu<br />
decken. Kernforschung auf international höchstem<br />
Niveau sei deshalb auch in Zukunft unverzichtbar.<br />
*<br />
FACTISSIME<br />
09
Nutzfahrzeuge im Verbund<br />
Auf Initiative des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden<br />
der <strong>Ulm</strong>er IVECO-Niederlassung, Gottfried Mahn,<br />
haben sich unter Federführung der IHK <strong>Ulm</strong> und<br />
der IHK Schwaben die in der Region ansässigen<br />
Nutzfahrzeug-Hersteller zu einem Cluster Nutzfahrzeuge<br />
Schwaben zusammengeschlossen. Neben den<br />
sechs großen Nutzfahrzeugherstellern EvoBus, IVECO<br />
Magirus, Kässbohrer, Kögel, Liebherr und Airbus<br />
beteiligen sich inzwischen über 20 Zulieferer und<br />
Dienstleister an dem Verbund. Auch die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> bringt ihre interdisziplinäre Kompetenz in das<br />
Netzwerk ein, insbesondere durch das im Aufbau<br />
befindliche Automotive Center.<br />
Strahlenschutz in Medizinphysik<br />
Experten der Medizinphysik können ab sofort an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> den Fachkunde-Nachweis <strong>für</strong><br />
Strahlenschutz erwerben. Das Regierungspräsidium<br />
Tübingen hat den im Rahmen der Vorlesung<br />
„Strahlenmesstechnik“ abgehaltenen Kurs im Sinne<br />
des § 18a Abs. 1 RöV anerkannt. Der Kurs vermittelt<br />
entsprechend dieser Verordnung Fachkunde<br />
und Kenntnisse im Strahlenschutz beim Betrieb<br />
von Röntgeneinrichtungen in der Medizin oder<br />
Zahnmedizin. rai<br />
Das Land Baden-Württemberg hat die Finanzmittel<br />
<strong>für</strong> den Bau des Automotive Center an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> freigegeben. Aufgabe des voraussichtlich<br />
2010 fertig gestellten Großlabors wird es sein, durch<br />
eine frühzeitige Zusammenarbeit mit der Fahrzeug-<br />
und Zulieferindustrie in Forschung und Entwicklung<br />
die dringend benötigten Nachwuchskräfte heranzubilden.<br />
Der erste Teilabschnitt soll Ende 2008 in<br />
Betrieb genommen werden. In diesen Bauabschnitt<br />
werden 1,25 Mio Euro investiert werden, von denen<br />
ein Teil die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> selbst trägt. Das Automotive<br />
Center, das seinen Schwerpunkt auf der<br />
Fahrzeugsystemtechnik haben wird, wird mit hochmodernen<br />
Prüfständen ausgestattet werden. Für die<br />
Finanzierung dieser Infrastruktur will die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> Partner aus der Indiustrie gewinnen. ih<br />
10 FACTISSIME Wissenswertes in aller Kürze<br />
Neue Drehmaschine <strong>für</strong> virtuelle Prozesse ausgerüstet<br />
Das Institut <strong>für</strong> Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung<br />
verfügt seit diesem Jahr über eine neue,<br />
achtachsige, numerisch gesteuerte Drehmaschine der<br />
Esslinger Firma INDEX. An ihr sollen die Studierenden<br />
künftig die CNC-Programmierung komplexer Systeme<br />
erlernen und den Umgang mit Simulationsprogrammen<br />
<strong>für</strong> die Bearbeitung von Werkstücken.<br />
Automotive Center wird gebaut<br />
Das Institut selbst greift mit der Inbetriebnahme dieser<br />
Fertigungsmaschine erstmals das Thema „Virtuelle<br />
Maschine“ auf und hat hierzu die entsprechende<br />
Software der Firma INDEX beschafft. Mit dieser<br />
Software lassen sich die echte INDEX GC 65, das<br />
reale Geometrie-Modell der Maschine sowie alle<br />
Maschinenzyklen simulieren. Damit wird es möglich,<br />
Programmerstellung und Programmveränderungen<br />
virtuell vorzunehmen und auszutesten, bevor sie auf<br />
die echte Maschine übertragen und dort ausgeführt<br />
werden. Die INDEX GC 65 ist inzwischen auch mit<br />
einem Stangenlader der Firma Breuning IRCO Maschinenbau,<br />
Steinbronn, ausgestattet worden. Mit<br />
dieser ergänzenden Ausrüstung können größere<br />
Stückzahlen gefertigt werden, um beispielsweise zu<br />
untersuchen, inwieweit der Fertigungsprozess automatisiert<br />
werden kann.<br />
Zur Übergabe hatte Professor Dr.-Ing. Michael Kaufeld<br />
(mit Werkstück) Vertreter der beteiligten Firmen eingeladen<br />
(von links nach rechts): Hans-Joachim Stumpf,<br />
INDEX-Werke; Wolfgang Huslig, Breuning IRCO,<br />
Institutsmitarbeiterin Katrin Fögele, Kanzler Herbert<br />
Jarosch; Roland Breuning, Breuning IRCO, und ganz<br />
außen Rainer Hammerl, INDEX-Werke. ih
Einstein-Motorsport-Team fährt Teilerfolge heim<br />
Anfang August bei der Formula Student Germany<br />
auf dem Hockenheim-Ring wollte es das Einstein-<br />
Motor-Team endlich wissen: Ist dieses Mal mehr drin<br />
als 2006, als der Motor gleich beim ersten Start den<br />
Geist aufgab? Der AL07, an dem sie fast ein Jahr<br />
gearbeitet hatten, schlug sich wacker und es reichte<br />
dieses Mal wenigstens zu einer Platzierung im hinteren<br />
Feld. Die verschiedenen Tests wieTilt-Table-Test, Noise-<br />
Test oder Brake-Test wurden problemlos bewältigt,<br />
so dass AL07 die offizielle Zulassungsprüfung mit<br />
Bravour bestand.<br />
In den einzelnen Wettbewerben konnte das Team<br />
Punkte bei den Kosten, dem Design und der Präsentation<br />
sammeln. Mager war die Ausbeute im<br />
Beschleunigungswettbewerb, obwohl Matthias Fink<br />
als Fahrer zunächst eine sehr gute Zeit, die lange<br />
Bestand hatte, vorlegte. Von technischen Pannen blieb<br />
das Team auch nicht verschont, so dass der eine oder<br />
Produktionstechnisches Kolloquium<br />
Engineering Tools zur Produktentwicklung und<br />
Produktgestaltung standen im Mittelpunkt des<br />
diesjährigen PKU, zu dem die Fakultät Produktionstechnik<br />
und Produktionswirtschaft zum 11. Mal<br />
in Folge Vertreter aus Industrie und Wirtschaft,<br />
Ehemalige, Studierende und Professoren eingeladen<br />
hatte.<br />
Auf dem PKU wurden Antworten auf die vielen Fragen<br />
gesucht, die mit dem Begriff „Engineering-Tools“ in<br />
Zusammenhang stehen. In einem Übersichtsreferat<br />
schilderte Dietmar Flach vom <strong>Ulm</strong>er Software-Haus<br />
ISD, wie ein neuartiger Produktkonfigurator als<br />
Engineering-Werkzeug die schnelle und sichere<br />
Auslegung komplexer Konstruktionen als Folge<br />
gestiegener Kundenanforderungen erlaubt. Der<br />
Produktkonfigurator lässt durch Modellierung einer<br />
Konstruktionslogik zu, dass durch den Vertrieb oder<br />
den Endkunden selbst alle Produktdaten/-unterlagen<br />
wiederverwendbar erstellt werden. Der Aufwand <strong>für</strong><br />
spätere Änderungskonstruktionen wird dadurch auf<br />
ein Minimum reduziert.<br />
Vorgestellt wurde zudem ein Simulationsverfahren<br />
<strong>für</strong> Innenhochdruckumform- und Biegeprozesse, wie<br />
sie die Herstellung von Blechbauteilen erfordert. Die<br />
Finite-Elemente-Methode erlaubt hier weitgehende<br />
prozesserleichternde Vorhersagen. Die Teilnehmer<br />
erfuhren ferner, dass sich durch numerische<br />
Berechnung von Strömungsvorgängen schon im<br />
Entwicklungsstadium die Geometrie von Bauteilen<br />
weitreichend optimieren lässt. Am Beispiel eines<br />
formflexiblen Werkzeuges erhielten sie einen<br />
Eindruck, wie heute die Auslegung und Herstellung<br />
von solchen Werkzeugen nach dem Nadelkissen-<br />
Prinzip von statten geht.<br />
andere Wettbewerb gar nicht erst angetreten werden<br />
konnte. Dennoch: AL07 hat technisches Potential,<br />
das zur nächsten Rennsaision weiter entwickelt<br />
werden soll. Gewonnen hat übrigens das Team der<br />
Uni Stuttgart! ih<br />
MPC-Gruppe tagte in <strong>Ulm</strong><br />
Der Sommer-Workshop der Multi-Projekt-Chip<br />
(MPC)-Gruppe fand dieses Jahr an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> statt. Er wurde von der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik und unter der Leitung<br />
des Dekans, Professor Dipl.-Phys. Gerhard Forster,<br />
ausgerichtet. Die MPC-Gruppe gibt es seit 1988.<br />
Ihr gehören heute über 20 Professoren aus 13<br />
Fachhochschulen Baden-Württembergs an, die<br />
sich mit der Entwicklung mikroelektronischer Schaltungen<br />
befassen. Auf dem Workshop berichteten<br />
Referenten aus <strong>Hochschule</strong>n und Industrie über ihre<br />
neuesten Arbeiten. Außerdem wurden verdiente<br />
Mitglieder wie der Mitbegründer der MPC-Gruppe,<br />
Professor Dipl.-Ing. Albert Führer (Bild oben links),<br />
mit dem IEEE-Fellowship ausgezeichnet. IEEE steht<br />
<strong>für</strong> Institute of Electrical and Electronics Engineers,<br />
dem weltweiten Berufsverband von Ingenieuren aus<br />
den Bereichen Elektrotechnik und Informatik. ih<br />
Auf Werbetour im Blautal-Center:<br />
Die Mitglieder<br />
vom Einstein-Motorsport-Team<br />
haben nichts<br />
unversucht gelassen,<br />
um Sponsoren <strong>für</strong> den<br />
Bau des Rennwagens zu<br />
gewinnen.<br />
FACTISSIME<br />
11
12<br />
Einige Studenten der Ingenieurwissenschaften haben sofort begriffen, worum es<br />
geht, und sich gleich nach Einrichtung des Klebtechnikums im letzten Wintersemester<br />
<strong>für</strong> das Wahlfach „Klebtechnik mit Labor“ eingeschrieben. Für Professor<br />
Dr. Christian Dietrich heißt das Fernziel Ausbildung zur Klebfachkraft nach der DVS-<br />
Richtline.<br />
Durch Kleben lassen sich<br />
so unterschiedliche Werkstoffe<br />
wie Alumnium und<br />
Stahl zusammenfügen,<br />
wodurch sich das Gesamtgewicht<br />
eines Fahrzeuges<br />
erheblich verringert.<br />
(Fotos: BMW)<br />
Weitere Fotos S. 12/13:<br />
Nadja Wollinsky, HS <strong>Ulm</strong><br />
Richtiges Kleben will gelernt sein<br />
Mit dem Kleben hat wohl jeder so seine<br />
Erfahrungen gesammelt. Häufig bleibt der<br />
Eindruck zurück, dass diese Fügetechnik<br />
nur eingesetzt werden sollte, wenn es keine<br />
Alternative gibt: Ohne Klebstoff auf Kleidung<br />
oder an den Händen geht es selten, und<br />
häufig versagt die Klebung auch noch. Diese<br />
persönliche Erkenntnis steht im Widerspruch<br />
zur Tatsache, dass das Kleben, ob im Leichtbau<br />
oder in der Medizin, ständig an Bedeutung<br />
gewinnt.<br />
Das Thema Leichtbau zieht sich durch alle<br />
Bereiche des Fahrzeugbaus, gleichgültig<br />
ob <strong>für</strong> das Land, das Wasser oder die Luft.<br />
Grund da<strong>für</strong> ist häufig die Kombination ganz<br />
unterschiedlicher Werkstoffe, wie zum Beispiel<br />
glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK)<br />
oder Aluminium mit Stahl, um Gewicht zu<br />
sparen oder den Werkstoffeinsatz optimal an<br />
die Beanspruchungen im Betrieb anzupassen.<br />
Da<strong>für</strong> ist die aktuelle 5er-Baureihe von<br />
BMW ein eindrucksvolles Beispiel: Um das<br />
Gesamtgewicht des Fahrzeugs zu reduzieren<br />
und die Gewichtsverteilung auf die Vorder-<br />
und Hinterachse zu optimieren, wurde der<br />
Vorderwagen in Aluminium konzipiert und<br />
so 20 Kilogrmm Gewicht eingespart. Die Anbindung<br />
des Vorderwagens an die Karosserie<br />
erfolgte über einen Mischbauflansch in einer<br />
Kombination von Halbhohl-Stanznieten mit<br />
dem Kleben (Bilder in der Randspalte). Weitere<br />
Beispiele wären der A380, der ICE oder<br />
die Befestigung von Implantaten.<br />
Klebtechnik ergänzt Schweißtechnik<br />
Das Thema Fügetechnik betrifft als eine<br />
Querschnittstechnologie die meisten Kompetenzfelder<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, von der<br />
Medizintechnik über den Maschinen- und<br />
Fahrzeugbau bis hin zur Elektrotechnik. Da<br />
das Schweißen an der <strong>Hochschule</strong> bereits seit<br />
langem fest verankert ist, war es naheliegend<br />
die Klebtechnik entsprechend zu etablieren<br />
und damit einen Beitrag zur Profilbildung<br />
der <strong>Hochschule</strong> zu leisten. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde in 2006 mit Mitteln der<br />
Landesstiftung zunächst ein provisorisches<br />
Klebtechnikum errichtet. Im März 2007<br />
konnten dann die sanierten und erweiterten<br />
Räume des Kunststofflabors als endgültiger<br />
Standort bezogen werden.<br />
Im Wintersemester 2006/2007 nutzten die
ersten Studierenden der Studienrichtungen<br />
Produktionstechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie Mechatronik<br />
das neue Vorlesungsangebot „Klebtechnik<br />
mit Labor“. Hier werden neben der vermittelten<br />
Theorie erste persönliche Erfahrungen<br />
mit Klebstoffen und Klebverfahren gesammelt.<br />
In Laborversuchen erfahren die Studenten<br />
unter anderem, wie man elastische<br />
Dickschichtklebungen auf Polyurethan-Basis<br />
ausführt oder wie die Temperatur die Festigkeit<br />
von Epioxidharz-Klebstoffen beeinflusst.<br />
Sie erlernen die Methoden der Oberflächenbehandlung<br />
mit Primer und Plasma, damit<br />
schwer klebbare Polymere klebtechnisch<br />
optimiert werden. Dass dieses Angebot auch<br />
außerhalb der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Resonanz<br />
findet, zeigt die Tatsache, dass seither bereits<br />
vier Diplomarbeiten zur Klebtechnik in der<br />
Automobilindustrie, der Medizintechnik und<br />
der Elektronik begonnen und zum Teil schon<br />
abgeschlossen wurden.<br />
Kleben als Zusatzqualifikation<br />
Ähnlich wie in der Schweißtechnik ist die<br />
klebtechnische Ausbildung in den Regelwerken<br />
des Deutschen Verbandes <strong>für</strong> Schweißen<br />
und verwandte Verfahren (DVS) festgeschrieben.<br />
Danach werden die Ausbildungen<br />
zum Klebpraktiker mit dem Fokus der<br />
fachgerechten Handhabung (DVS-RL 3305),<br />
die Ausbildung zur Klebfachkraft mit der<br />
Kompetenz, auch klebtechnische Prozesse<br />
begleiten zu können (DVS-RL 3301), und die<br />
Ausbildung zum Klebfachingenieur (DVS-RL<br />
3309) unterschieden. Künftig wollen wir an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> auch die Ausbildung<br />
zur Klebfachkraft anbieten. Da dies nur mit<br />
einem umfassenden Qualitätsmanagement<br />
und einer zertifizierten Ausbildungsstätte<br />
machbar ist, ist die enge Zusammenarbeit<br />
mit einem Zentrum der klebtechnischen<br />
Ausbildung vorgesehen. Daneben sind der<br />
Bezirksverband des DVS <strong>Ulm</strong>-Neu-<strong>Ulm</strong> sowie<br />
die Handwerkskammer <strong>Ulm</strong> wichtige Partner<br />
beim Aufbau dieses Angebotes, das in absehbarer<br />
Zeit auch hochschulfremde Interessierte<br />
aus dem Handwerk und der Industrie<br />
offen stehen soll.<br />
Forschungsverbund Ratioclean<br />
Die Forschungsaktivitäten, die in Verbindung<br />
mit der Klebtechnik stehen, werden sehr<br />
anwendungsorientiert sein. Mein Kollege<br />
Professor Stephanus Faller und ich werden<br />
sich deshalb gemeinsam mit Professor Dr.<br />
Paul Geis, Universität Kaiserslautern, an<br />
einem Verbundprojekt mit Unternehmen<br />
der Klebstoffherstellung und -verarbeitung<br />
beteiligen, das die lokale Reinigung umgeformter,<br />
beölter Bleche untersuchen soll.<br />
Die Projektidee „Ratioclean“ wurde bereits<br />
dem Gemeinschaftsausschuß Klebtechnik<br />
(GAK) vorgestellt und <strong>für</strong> eine Antragstellung<br />
bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen als aussichtsreich<br />
bewertet. Dem GAK gehören der DVS, die<br />
Forschungsvereinigung Stahl (FOSTA) sowie<br />
die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Holzforschung<br />
(DGfH) an. Eine seiner Aufgaben ist es, die<br />
klebtechnischen Forschungsaktivitäten zu<br />
koordinieren und zu unterstützen. Die Forschungsaktivitäten<br />
zur Klebtechnik an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> werden mit dazubeitragen,<br />
dass anhand industrierelevanter Fragestellungen<br />
Lehre auf einem hohen aktuellen<br />
Niveau betrieben werden kann.<br />
Christian Dietrich<br />
Die Ausstattung des Klebtechnikums<br />
n Klimaschrank<br />
n Atmosphären-Plasma-Anlage zur Reinigung und<br />
Modifizierung von Kunststoffoberflächen<br />
n Tensiometer zur Benetzungsanalyse<br />
n Pendelschlagwerk zur Analyse schlagartiger Belastungen<br />
(5 J)<br />
n Universalprüfmaschine <strong>für</strong> die mechanische Standard-Prüfung<br />
(20 kN)<br />
n IR-Spektroskop zur Identifikation und Analyse von<br />
Kunststoffen<br />
n Differenzialkalorimetrie zur thermischen Analyse<br />
von Kunststoffen.<br />
Die Infrastruktur des Klebtechnikums ergänzt sich<br />
bestens mit den bestehenden Einrichtungen des<br />
Kunststofflabors und des Werkstoffprüflabors.<br />
UV-Kleben. Mit Hilfe von<br />
UV-Licht wird ein radikalischer<br />
Härter aktiviert,<br />
um zwei Materialien<br />
sofort miteinander zu<br />
verbinden. Das Verfahren<br />
wird beispielsweise bei der<br />
Montage von Handy-Lautsprechern<br />
eingesetzt.<br />
STUDIUM & LEHRE<br />
n Der Autor<br />
Prof. Dr. Christian Dietrich<br />
unterrichtet seit 2001 die<br />
Fächer Fertigungsverfahren<br />
und Kunststoffe. Er ist<br />
Leiter des Klebtechnikums<br />
und am Steinbeis-Transfer-<br />
Zentrum „Fügetechniken an<br />
Kunststoffen und Metallen“<br />
beteiligt.<br />
13
14<br />
Was AStA und <strong>Hochschule</strong> mit dem Geldsegen tatsächlich machen<br />
Dauerbrenner Studiengebühren<br />
Die Bewerberzahlen zum Wintersemester 2007/08 haben es<br />
gerade wieder gezeigt: Studiengebühren sind kein Hinderungs-<br />
grund, um sich <strong>für</strong>s Studieren zu entscheiden. Für den sinn-<br />
vollen Umgang mit den Mehreinnahmen hat die <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> in Abstimmung mit der Studentenvertretung ein Regelwerk<br />
entwickelt, das im Sommersemester erstmals erprobt wurde.<br />
STUDIUM & LEHRE<br />
Gut 900 000 Euro spülten die Studiengebühren<br />
im Sommersemester in die Kasse von<br />
Kanzler Herbert Jarosch, der <strong>für</strong> die Belange<br />
des Haushalts an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> verantwortlich<br />
ist. Die große Mehrzahl der Studierenden<br />
ist Selbstzahler, nur ein verschwindender<br />
Anteil von gut zwei Prozent hatte ein<br />
öffentliches Darlehen aufgenommen, Verweigerer<br />
gab es keine.<br />
Erste Verteilungsrunde gut vorbereitet<br />
Bereits ein halbes Jahr zuvor hatte sich die<br />
Arbeitsgruppe Studiengebühren Gedanken<br />
gemacht, wie der Verteilungsschlüssel und<br />
die Verantwortlichkeiten gestaltet sein sollen.<br />
„Im Prinzip sind das Rektorat, die Fakultäten<br />
und der AStA sowie das Auslandsamt<br />
und die Institute aufgefordert, Aktionspläne<br />
zu entwickeln, die im paritätisch besetzten<br />
Senatsausschuss Studiengebüren besprochen<br />
und schließlich dem Rektorat zur Genehmigung<br />
vorgelegt werden“, erläutert der<br />
Kanzler. Ein Anteil von 15 Prozent fließt in<br />
Maßnahmen zur strategischen <strong>Hochschule</strong>ntwicklung,<br />
die das Rektorat bestimmt. Der<br />
Löwenanteil von 80 Prozent jedoch wird <strong>für</strong><br />
die Stärkung des Umfeldes von Lehre und<br />
Studium eingesetzt. Für die entsprechenden<br />
Aktionspläne sind das Rektorat und die Fakultäten<br />
verantwortlich. Die restlichen fünf<br />
Prozent stehen dem AStA <strong>für</strong> studentische<br />
Projekte zur Verfügung.<br />
Für mehr Personal und bessere Labore<br />
Das Konzept der ersten Runde kann sich<br />
durchaus sehen lassen. Es wirkt sich auch auf<br />
die Personalsituation aus „Wir werden aus<br />
den Studiengebühren bis zu 20 zusätzliche<br />
Personalstellen schaffen“, bestätigt Herbert<br />
Jarosch. Damit könnte ein lang gehegter<br />
Wunsch der Studenten nach erweiterten<br />
Öffnungszeiten der Fakultätssekretariate<br />
und der Bibliothek bald in Erfüllung gehen.<br />
Ohnehin soll mit den Personalmaßnahmen<br />
die Betreuungssituation der Studenten verbessert<br />
werden. In diesem Sinne kann sich<br />
auch das Akademische Auslandsamt ab dem<br />
Wintersemester über eine zusätzliche Mitarbeiterin<br />
freuen. Sie soll sich in erster Linie<br />
um ausländische Gaststudenten kümmern<br />
und bei der Suche nach Praktikumsplätzen<br />
helfen.<br />
Das Gros der neu geschaffenen Stellen wird<br />
<strong>für</strong> technisches Personal in den Instituten<br />
und <strong>für</strong> Lehrassistenten verwendet werden,<br />
um die Studenten bei Übungen und Vorlesungen<br />
besser anleiten zu können. Ein<br />
großer Anteil des Kuchens entfällt zudem<br />
auf Investitionen in die Infrastruktur und<br />
wird beispielsweise <strong>für</strong> den Aufbau des Automotive<br />
Center sowie <strong>für</strong> eine verbesserte<br />
Geräteausstattung der Institute verwendet<br />
werden.<br />
Was die Studenten sofort spürten<br />
Von einigen Maßnahmen profitierten die<br />
Studierenden bereits im Sommersemester.<br />
So ist seitdem das AStA-Sekretariat auch<br />
am Nachmittag besetzt und damit ganztägig<br />
offen. Die Produktion von Skripten wird<br />
durch Studiengebühren finanziert, sodass<br />
diese kostenfrei zur Verfügung gestellt werden<br />
können. Und die Studierenden gingen<br />
mit einem Startguthaben von zehn Euro <strong>für</strong><br />
ihr Drucker-Account im Informations- und<br />
Medienzentrum ins neue Semester.
In Engineering, Testing, Projektmanagement,<br />
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mit uns Karriere.<br />
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Was die Studenten selbst vorantreiben<br />
Fünf Prozent vom Geldsegen sind - sage<br />
und schreibe - 45000 Euro, <strong>für</strong> die sich die<br />
Studentenschaft selbst sinnvolle Projekte hat<br />
einfallen lassen müssen. „Damit kann man<br />
etwas bewegen“, meint das neue AStA-Vorstandsmitglied<br />
Stephanie Zapf „wir kümmern<br />
uns derzeit darum, dass neue, mit LAN-<br />
Anschluss ausgestattete Lerninseln in den<br />
Foyer-Bereichen entstehen.“ Die wenigen<br />
vorhandenen sind in den Pausen und Freistunden<br />
stark nachgefragt und decken bei<br />
weitem nicht den Bedarf. „Den studentischen<br />
Projekten - wie Einstein-Motorsport und<br />
andere Projekte im Rahmen des Studiums -<br />
werden mit den Mitteln ganz neue Möglichkeiten<br />
eröffnet. Dies ist ein wichtiger Schritt<br />
die praktischen Qualifikationen und Soft<br />
Skills der Studierenden zu stärken und damit<br />
die Ausbildungssituation an der <strong>Hochschule</strong><br />
aktiv zu verbessern“, ergänzt Marcus Stursberg<br />
vom AStA. Noch ist der Verfügungsrahmen<br />
des AStA, der die Mittel vergibt, nicht<br />
ganz ausgeschöpft, weshalb Projektvorschläge<br />
stets willkommen sind. ih<br />
Neuer Studiengang Energiesysteme<br />
Wer sich beruflich mit den Themen Energieversorgung,<br />
Energiemanagement, Energieplanung und<br />
Energienutzung unter dem Aspekt regenerativer Energieträger<br />
und Energieeffizienz befassen will, ist mit<br />
einem Studium an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gut beraten.<br />
Zum Sommersemester 2008 startet der Bachelor-<br />
Studiengang „Energiesysteme“, der in Kooperation<br />
mit der <strong>Hochschule</strong> Biberach durchgeführt wird. Der<br />
Studiengang umfasst sieben Semester und schließt<br />
mit dem Bachelor of Engineering ab. Bewerbungsschluss<br />
ist der 15. Januar 2008.<br />
Weitere Informationen<br />
Fakultätssekretariat<br />
Produktionstechnik und Produktionswirtschaft,<br />
E-Mail: ebach@hs-ulm.de<br />
Studiendekan Professor Gerd Heilscher<br />
E-Mail: heilscher@hs-ulm.de<br />
<strong>Ulm</strong> und Stuttgart<br />
Freecall 0800 8000 820<br />
STUDIUM & LEHRE 15
16<br />
Wenn Unternehmen Studiengebühren übernehmen<br />
n Die aktuellen Ausschreibungen<br />
von Gebührenstipendien<br />
<strong>für</strong> Studierende der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> finden sich<br />
im Studentenportal.<br />
STUDIUM & LEHRE<br />
Worüber sich Marco Oroz und Daniel Kun<br />
zu Beginn des Sommersemesters 2007<br />
freuen konnten, kann demnächst auch <strong>für</strong><br />
andere Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> in<br />
Erfüllung gehen. Die beiden Studenten der<br />
Fahrzeugtechnik gehörten zu den ersten<br />
drei Stipendiaten des Ingenieurdienstleisters<br />
engineerung people, die eine finanzielle<br />
Förderung in Höhe von 1000 Euro erhielten.<br />
Anlass <strong>für</strong> den Gesellschafter und Geschäftsführer<br />
Winfried Keppler war die Einführung<br />
der Studiengebühren. Doch knüpft er an<br />
die Vergabe des Stipendiums auch weiteres<br />
studentisches Engagement. „Wir suchen nach<br />
regen Menschen, die sich auch in der Freizeit<br />
<strong>für</strong> Mitmenschen einsetzen. Solche engagierten<br />
Mitarbeiter sind später wichtig <strong>für</strong> jedes<br />
Unternehmen“, erläutert Winfried Keppler<br />
sein Anliegen. Die Bedingungen <strong>für</strong> die laufende<br />
Ausschreibung zum Sommersemester<br />
2008 finden sich im Internet unter www.<br />
engineering-people.com.<br />
Eine neue Form des Bonding<br />
engineering people ist nur ein Beispiel von<br />
vielen, wie sich Unternehmen des Themas<br />
Studiengebühren annehmen. Die Motivation<br />
ist dabei keineswegs selbstlos, sondern zielt<br />
auch auf eine frühe Auslese und Bindung<br />
künftiger Mitarbeiter. Besonders erfolgreich<br />
beim Einwerben von Stiftern <strong>für</strong> Gebühren-<br />
Sparkasse <strong>Ulm</strong> fördert Energiedatenmanagement<br />
Den symbolischen Scheck, den Sparkassen-Chef und<br />
Hochschulratsmitglied Manfred Oster (links) gemeinsam<br />
mit dem Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, Professor Dr.<br />
Achim Bubenzer, freudig vor die Kamera hält, bringt<br />
stipendien ist offenbar die Universität Mannheim<br />
gewesen. Laut einer Pressemitteilung<br />
hat sie hier<strong>für</strong> 121 Zusagen von Unternehmen,<br />
Absolventen und Fördereinrichtungen<br />
erhalten, die Studiengebühren übernehmen<br />
wollen. Hier engagiert sich vor allem das<br />
Alumni-Netzwerk, aber auch namhafte Unternehmen<br />
wie der Brockhaus-Verlang, die<br />
Unternehmensberatung Ernst & Young, der<br />
Aromahersteller Wild oder die Mannheimer<br />
Versicherungen sind dabei.<br />
Ehemalige besonders geberfreudig<br />
Insbesondere der Aspekt, einmal selbst<br />
erfolgreich an der betreffenden <strong>Hochschule</strong><br />
studiert zu haben, veranlasst Unternehmer<br />
solche Stipendien <strong>für</strong> die nachwachsenden<br />
Studentengenerationen zu gewähren. Außer<br />
<strong>für</strong> Winfried Keppler trifft dies beispielsweise<br />
auch <strong>für</strong> Roland Baumann zu, dem Aeroline<br />
Tubesystems gehört. Er will vor allem Studierende<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> aus den Bereichen<br />
Maschinenbau, Produktionstechnik<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen fördern, die<br />
diese Fachrichtungen mit dem Schwerpunkt<br />
Energietechnik studieren. Bewerbungsschluss<br />
<strong>für</strong> das Sommersemester 2008 ist der<br />
31.12.2007. Und auch hier winken zwei bis<br />
drei Glücklichen jeweils 1000 Euro - also das<br />
Kapital, um die Studiengebühren <strong>für</strong> zwei<br />
Studiensemester abdecken zu können. ih<br />
einen Dritten in seiner Projektarbeit einen ganz schönen<br />
Schritt weiter: Gerd Heilscher, Stiftungsprofessor<br />
<strong>für</strong> Dezentrales Energiedatenmanagement, kann in<br />
diesem und im kommenden Jahr jeweils 10 000 Euro<br />
Unterstützung durch die Sparkasse <strong>Ulm</strong> fest in sein<br />
Budget einplanen. „Mich freut diese Unterstützung<br />
in ganz besonderer Weise“ würdigte der Rektor das<br />
Engagement der Sparkasse <strong>Ulm</strong>,“weil die Einführung<br />
einer nachhaltigen Energietechnik eine zentrale und<br />
unverzichtbare Aufgabe zur Sicherung unser aller<br />
Zukunft ist.“<br />
Die Professur selbst wird durch Mittel finanziert,<br />
welche die Solarstiftung <strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> zur Verfügung<br />
stellt. Die zusätzliche Unterstützung durch die Sparkasse<br />
<strong>Ulm</strong> wertete der Rektor als ein weiteres Zeichen,<br />
dass sich in <strong>Ulm</strong> die Stadt und Unternehmen die Hand<br />
<strong>für</strong> gemeinsame Ziele reichen. ih
18<br />
Gestaltung eines E-Learning-Projektes mit und <strong>für</strong> Schüler<br />
Digitale Anleitung zum Flößebauen<br />
Im Studiengang Digital Media stand eine Gruppe von Studenten<br />
vor der Aufgabe, eine Lern-CD-ROM <strong>für</strong> Schüler zum Thema<br />
„Modellfloßbau“ zu entwickeln. Die direkte Arbeit mit Schülern<br />
einer Grundschule verhalf ihnen zu einer realistischen Umset-<br />
zung.<br />
STUDIUM & LEHRE<br />
Die Preisträger <strong>für</strong> den<br />
besten Schwimmer (oben)<br />
und <strong>für</strong> das beste Design<br />
Im Vordergrund stand die Frage, wie motiviere<br />
ich meine Zielgruppe - Kinder - <strong>für</strong> den<br />
Lerninhalt - Floße bauen. Dass diese Aufgabe<br />
nicht am Schreib- und Schneidetisch zu lösen<br />
war, war dem Team schnell klar. Professor<br />
Susanne Radtke, die das Thema „E-Learning<br />
<strong>für</strong> ein praxis- und anwendungsorientiertes<br />
Lernfeld“ ausgegeben hatte, half weiter und<br />
wandte sich an den Sozialpädagogen Klaus<br />
Osswald von der Stadt <strong>Ulm</strong>. An der Eduard-<br />
Mörike-Schule war bald eine 4. Klasse gefunden<br />
worden, die mitmachen wollte.<br />
Ein Wettbewerb spornt an<br />
Mit Hilfe des Schüler-Workshops wollte<br />
das Studenten-Team an das Foto- und<br />
Filmmaterial herankommen, das es <strong>für</strong> die<br />
Realisierung einer Lern-CD-Rom brauchte.<br />
Sie entwarfen zwar ein Handlungskonzept,<br />
verzichteten aber auf ein punktgenaues<br />
Drehbuch, da die Kinder keine Schauspieler<br />
waren. Sie erzielten daher Aufnahmen von<br />
dokumentarischem Charakter, wie man sie<br />
von Reportagen kennt. „Die Kinder haben<br />
sich mit viel Begeisterung an die Arbeit<br />
gemacht und erste Skizzen vom eigenen<br />
Floß aufs Papier gebracht“, erinnert sich<br />
DM-Studentin Manuela Kuhn. Um alle bei<br />
der Stange zu halten, ersann das Team einen<br />
Wettbewerb, bei dem zum Beispiel das Floß<br />
mit der besten Schwimmfähigkeit prämiert<br />
wurde. Bau- und Testphase waren besonders<br />
aufschlussreich, denn die Kinder konnten<br />
selbst feststellen, ob ihr Floß instabil war,<br />
und Maßnahmen ergreifen, um es schwimmfähig<br />
zu machen.<br />
Schöne Bilder allein reichen nicht<br />
All die kleinen Schritte von Versuch und Irrtum<br />
bis zum tauglichen Floß ließen sich <strong>für</strong><br />
die CD-Rom festhalten und später in Filmdoku,<br />
Animation oder interaktive Spielszena-<br />
Von der Skizze zum Prototyp: Ob das auf dem Papier<br />
Entworfene auch in der Praxis funktioniert, testeten die<br />
Schüler im Wasserbecken.<br />
rien umsetzen. Hinter einer Lern-CD steckt<br />
nämlich viel mehr als schöne Aufnahmen. In<br />
solchen Projekten lernen die Studenten die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> interaktive Lernprozesse,<br />
beschäftigen sich mit Lerntheorien wie<br />
Behavourismus, Kognitivismus und Konstruktivismus<br />
und erarbeiten mediendidaktische<br />
Konzeptionen und Designlösungen.<br />
Und im konkreten Fall dürfen die „Kreativen“<br />
das Kind als Anwender nicht vergessen,<br />
sondern müssen sich auch um die altersgerechte<br />
„Usability“ kümmern.<br />
Schöne Bilder machen aber das Lernen angenehmer<br />
und abwechselungsreicher. Deshalb<br />
werden die Schüler noch viele Freude an der<br />
CD-Rom haben, die sie quasi als Ersatz <strong>für</strong><br />
eine Gage inzwischen mit nach Hause haben<br />
nehmen können. ih
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STUDIUM & LEHRE
20<br />
Partnerschaft über die Landesgrenzen hinweg ist <strong>für</strong> die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und <strong>für</strong> die Fachhochschule Neu-<strong>Ulm</strong> nichts<br />
Ungewöhnliches. Was bisher auf die Arbeitsebene begrenzt<br />
war, gewann nun mit einer gemeinsamen Hochschulgala eine<br />
völlig neue Dimension.<br />
Heitere Stimmung, tolles<br />
Fest - so hatte es sich Prorektor<br />
Professor Dr.-Ing.<br />
Michael Kaufeld (Bild<br />
oben rechts mit Gattin)<br />
als Mitorganisator von<br />
seiten der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
gewünscht. Und manchmal<br />
werden ja Wünsche<br />
wahr, wie die Bilder von<br />
der Hochschulgala 2007<br />
zeigen.<br />
An der schönen blauen Donau....<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> steht als Dienstleister<br />
Das Doppeldiplom in Händen: Andre Futter und Boris<br />
von Bally, beide Studiengang Wirtschaftsinformatik, sowie<br />
Felix Ruthenberg, Studiengang Medizinische Dokumentation<br />
und Informatik, gaben sich mit dem Diplom<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> nicht zufrieden, sondern bestanden<br />
auch die Abschluss-Prüfung an der Napier University<br />
in Edinburgh. (Fotos S. 20/21 Susanne Kohler, HS <strong>Ulm</strong>)<br />
n Ein Wiener Walzer musste es natürlich sein,<br />
zu dem der <strong>Ulm</strong>er Prorektor die Neu-<strong>Ulm</strong>er<br />
Präsidentin aufs Parkett führte. Mit ihm eröffneten<br />
die beiden den ersten gemeinsamen<br />
Gala-Abend der Fachhochschulen rechts und<br />
links der Donau. Ein halbes Jahr zuvor waren<br />
die Hochschulleitungen überein gekommen,<br />
das Novum einer gemeinsamen Absolventenfeier<br />
zu wagen, und hatten dazu symbolträchtig<br />
das Congress Centrum <strong>Ulm</strong>, direkt an der<br />
Donau gelegen, gewählt. Die Liaison hat einen<br />
realen Hintergrund, denn mittlerweile bieten<br />
die beiden <strong>Hochschule</strong>n drei gemeinsame und<br />
sehr erfolgreiche Studiengänge an.<br />
Das Tanzen habe viel mit dem Berufsleben zu<br />
tun, hatte Professor Dr.-Ing. Michael Kaufeld<br />
zuvor in seiner Begrüßungsansprache gemeint,<br />
die er stellvertretend <strong>für</strong> den Rektor<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> hielt: Gefragt seien handwerkliches<br />
Können spricht Fußtechnik, um<br />
dem (Geschäfts-)Partner nicht auf die Füße zu<br />
treten, und ein Gespür <strong>für</strong> das Verlangen des<br />
Gegenüber. Die schwungvollen Walzerrunden<br />
mit der Präsidentin im Arm waren der Beweis,<br />
dass es auf <strong>Hochschule</strong>bene jedenfalls hervorragend<br />
klappt.
n Ein warmer. sonniger Tag im Juli ging zuneige, als die Schlange am<br />
Eingang zum Congress Centrum <strong>Ulm</strong> immer länger wurde. Alle fanden<br />
sich ein, um den Abschluss des akademischen Jahres 2007 zu feiern: die<br />
Absolventen mit Eltern und Lebenspartnern ebenso wie Hochschulmitglieder,<br />
Förderer und Freunde beider <strong>Hochschule</strong>n. <strong>Ulm</strong>er Originale in<br />
der Gestalt des Albrecht Berblinger, des Albert Einstein und des <strong>Ulm</strong>er<br />
Spatzen bereiteten den fast 900 Gästen einen freundlichen Empfang.<br />
Beim Apero im Foyer wurden die ersten Kontakte geknüpft, die Last der<br />
letzten Wochen ganz einfach abgestreift und Ausschau gehalten, nach<br />
denen, die schon da waren, und nach denen, die noch erwartet wurden.<br />
Man hatte zwar den Zeitaufwand <strong>für</strong> den Einlass etwas unterschätzt und<br />
startete daher eine halbe Stunde später mit dem eigentlichen Programm.<br />
Doch das konnte die heitere Stimmung nicht trüben.<br />
n Im Mittelpunkt des Abends standen die Absolventen, deren hervorragende<br />
Studienleistungen mit einer Reihe von Preisen gewürdigt wurden<br />
(die Preisträger der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> siehe Seite 40). Eine Tombola sorgte<br />
zur fortgeschrittenen Stunde da<strong>für</strong>, dass auch die anderen Gäste ihre<br />
Chance auf eine „Auszeichnung“ hatten. Dreizehn von ihnen zählten<br />
zu den Glücklichen. Zur notwendigen Bewegung, die das Miteinander<br />
fördern soll, verhalf immer wieder zwischendurch die Tom-Lehner-Band<br />
aus <strong>Ulm</strong> - mit internationaler Tanzmusik vom Feinsten. Der stille Beobachter<br />
sah dabei Erstaunliches: Vor allem die gereifte Generation unter<br />
den Professoren erwies sich in unerwarteter Weise der Tanzkunst kundig.<br />
Ob ChaCha oder Tango, Langsamer Walzer oder Jive man bestach<br />
durch Figurenvielfalt und Taktsicherheit. Free Dance und kesse Sohlen<br />
waren dagegen erst um Mitternacht angesagt, was die Absolventengeneration<br />
beflügelte, die Tanzfläche <strong>für</strong> sich zu erobern. Das weitläufige<br />
Foyer mit seinen Terrassen bot in der lauen Sommernacht jedoch auch<br />
denjenigen genügend Abwechselung, die entspannt flanieren oder eine<br />
stärkende Pause einlegen wollten. „Gelungen“ konnte der <strong>Ulm</strong>er Prorektor<br />
in den frühen Stunden des neuen Tages wohl innerlich jubeln.<br />
Ob er dabei schon 2008 im Blick hatte? Ingrid Horn<br />
Freuen sich gemeinsam: Professor Dr. Uta M. Feser,<br />
Präsidentin der Fachhochschule Neu-<strong>Ulm</strong>, und Herbert<br />
Jarosch, Kanzler der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />
SPEZIAL<br />
21
22<br />
Am Institut <strong>für</strong> Medizintechik und Mechatronik wird künftig<br />
die Entwicklung von Geräten <strong>für</strong> den Einsatz in der Biotechnologie<br />
einen Schwerpunkt bilden. Prof. Dr. Martin Heßling,<br />
der dieses Fachgebiet an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> vertritt, stellt<br />
hier die ersten Ansätze vor.<br />
DNA-Kopierer und Biochip-Reader<br />
Das DNA-Molekül ist von<br />
zentraler Bedeutung <strong>für</strong><br />
biotechnische Anwendungen<br />
- ob als Produktionsband<br />
<strong>für</strong> die Herstellung<br />
von Wirkstoffen in einem<br />
Bioreaktor oder als Kopiervorlage<br />
<strong>für</strong> analytische<br />
Zwecke (Foto links: medicalpicture/Patrick<br />
Enge).<br />
Die Biotechnologie ist trotz ihrer Jahrtausende<br />
alten Geschichte, die mit dem Bierbrauen<br />
begann, eine der aktuellsten wissenschaftlichen<br />
und technischen Disziplinen. Viele<br />
spektakuläre Erfolge der letzten Jahrzehnte,<br />
wie zum Beispiel die biotechnische Herstellung<br />
von Penicillin und Insulin, sind aus dem<br />
Patientenalltag nicht mehr wegzudenken.<br />
Biotechnischer Fortschritt lässt sich allerdings<br />
nicht alleine mit Petrischalen erzielen. Für<br />
viele Anwendungen benötigt man High-<br />
Tech-Hardware und damit ingenieurwissenschaftliche<br />
Leistungen in Schlüsseltechnologien<br />
wie Optik, Elektronik oder Mikrosystemtechnik.<br />
So gelang es beispielsweise erst<br />
mit lasergestützten Detektionssystemen das<br />
komplette menschliche Erbgut zu lesen.<br />
Die biotechnologische Gerätetechnik ist an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> noch eine recht junge<br />
Disziplin. Sie bildet einen wählbaren Schwerpunkt<br />
im Studiengang Medizintechnik.<br />
Nachdem der Aufbau der Lehreinheiten und<br />
des Labors weitgehend abgeschlossen ist,<br />
beginnen wir uns mit den ersten gerätetechnischen<br />
Entwicklungsarbeiten zu beschäftigen.<br />
Dabei nutzen wir den Vorteil, dass an<br />
der Fakultät <strong>für</strong> Mechatronik und Medizintechnik<br />
auch die Fachgebiete Mikrosystemtechnik<br />
und Informationstechnik vertreten<br />
sind.<br />
Ein Mini-Chip als Thermo-Cycler<br />
Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Methodik<br />
der Biotechnologie ist jenes lange, spiralfärmige<br />
Kettenmolekül, in dem die Erbinformation<br />
aller Lebewesen gespeichert ist: die<br />
DNA (deoxyribonucleic acid; deutsch: Desoxyribonukleinsäure).<br />
Die DNA ist doppelsträngig,<br />
und jeder der beiden Einzelstränge<br />
besteht aus einer sequenziellen Abfolge der<br />
vier DNA-Buchstaben A, T, C und G. Dabei<br />
stehen sich immer ein A und ein T oder ein<br />
C und ein G gegenüber. Folglich sind die<br />
beiden DNA-Einzelstränge nicht identisch,<br />
sondern komplementär zueinander, so dass<br />
sich aus der Kenntnis des einen Stranges der<br />
Aufbau des anderen Stranges eindeutig rekonstruieren<br />
lässt.<br />
Die Komplementarität ist technisch nutzbar,<br />
um DNA mit Hilfe eines Enzyms zu vervielfältigen.<br />
Den Kopier-Vorgang bezeichnet<br />
man als Polymerase-Ketten-Reaktion (engl.
Polymerase Chain Reaction, PCR). Dabei<br />
wird ein Zyklus aus drei Temperaturstufen<br />
durchlaufen, der zum Beispiel bei 20 Zyklen<br />
10 20 Kopien ergibt, was circa einer Million<br />
identischer DNA-Moleküle entspricht. Die<br />
PCR wird beispielsweise in der Kriminalistik<br />
zur Herstellung eines DNA-Fingerabdruckes<br />
aus winzigen Blutspuren angewendet.<br />
Geräte, auf denen die Polymerase-Ketten-<br />
Reaktion abläuft, heißen Thermocycler. Geräte,<br />
die während des DNA-Kopier-Prozesses<br />
direkt noch Analysen durchführen, sind so<br />
genannte Realtime-Thermocycler. Beide Gerätearten<br />
sind üblicherweise deutlich größer<br />
als ein Schuhkarton und viele Kilogramm<br />
schwer. Wir haben uns nun zum Ziel gesetzt<br />
einen Realtime-Thermocycler auf einem kleinen<br />
Chip von wenigen Quadratzentimetern<br />
zu entwickeln. Dieses mobile und preiswerte<br />
Thermocycler-System soll außerdem die<br />
vervielfältigte DNA mit optischen Verfahren<br />
direkt analysieren können.<br />
Als erstes werden wir einen PCR-Chip aufbauen,<br />
der die Ausgangs-DNA etwa eine<br />
Million mal vervielfältigt. Kernstück des Chip<br />
sind mäanderförmige Mikrokanäle, durch<br />
die die DNA-haltige Flüssigkeit gepumpt<br />
wird und die alle notwendigen Reagenzien<br />
enthält. Die Schwierigkeiten liegen hier in<br />
der Herstellung der Mikrokanäle und der<br />
Integration einer geeigneten Pumpe. Des<br />
Endpreises und der einfacheren Bearbeitung<br />
wegen soll das Chip-Material ein Kunststoff<br />
sein. Dieser Kunststoff muß thermisch und<br />
chemisch sehr stabil sein, damit er bei den<br />
Temperaturen von über 90°C nicht zerfließt<br />
und nicht mit den Reagenzien in der Lösung<br />
Verbindungen eingeht oder diese adsorbiert.<br />
Wichtig ist auch, dass die Mikrokanäle von<br />
oben verschlossen werden, um den Pumpprozess<br />
sicherzustellen und eine Verdunstung<br />
zu vermeiden.<br />
Biochip-Reader <strong>für</strong> die Funktionskontrolle<br />
Die Funktion des PCR-Chips soll später direkt<br />
auf dem Chip kontrolliert werden können.<br />
Solange diese Eigenschaft noch nicht<br />
implementiert ist, erfolgt die Kontrolle der<br />
DNA-Vermehrung durch ein externes Fluoreszenz-Detektions-System.<br />
Hierzu wird der<br />
DNA-Lösung der Fluoreszenz-Farbstoff Sybr<br />
Green zugesetzt. Sybr Green lagert sich an<br />
doppelsträngige DNA an und fluoresziert in<br />
diesem Zustand grün, wenn es mit blauem<br />
Licht angeregt wird. Das Fluoreszenz-Signal<br />
wird dabei umso intensiver, je mehr DNA<br />
gebildet wird. Um diese Reaktion quantitativ<br />
kontrollieren zu können, benötigt man<br />
ein Gerät, das auf der gesamten Chipfläche<br />
Fluoreszenzintensitäten mit der gleichen<br />
Empfindlichkeit detektieren kann. Die Ent-<br />
21<br />
wicklung eines entsprechenden preiswerten<br />
Systems ist Gegenstand unseres zweiten Projektes<br />
„Biochip-Reader“.<br />
Biochips sind in der Regel wenige Quadratzentimeter<br />
große Flächen, auf denen dicht<br />
nebeneinander 100 bis 100 000 verschiedene<br />
biochemische Tests ablaufen. Mit solchen<br />
Chips kann man eine Vielzahl von Einzeltests<br />
automatisiert, schnell und mit minimalem<br />
Reagenzien-Einsatz durchführen. Die<br />
Ergebnisse dieser unterschiedlichen Tests<br />
können mit Hilfe von Fluoreszenz-Lesegeräten<br />
ausgelesen werden. Diese müssen<br />
allerdings schwächste Fluoreszenzsignale<br />
aus dem Hintergrund der mehr als Millionen<br />
mal intensiveren Anregungsstrahlung herausfiltern.<br />
Und das, obwohl die Dichten der<br />
fluoreszierenden Moleküle so gering sind,<br />
dass man teilweise nur eins oder noch weniger<br />
dieser Moleküle pro Quadratmikrometer<br />
hat. Außerdem ist da<strong>für</strong> zu sorgen, dass die<br />
unterschiedlichen Tests auf dem Biochip,<br />
die Abstände im Mikrometer-Bereich haben<br />
können, tatsächlich auch getrennt ausgelesen<br />
werden.<br />
Erste Version des PCR-<br />
Chips (links oben): In ein<br />
Kunststoff-Plättchen sind<br />
Mikrokanäle eingearbeitet<br />
worden. Neben der Optimierung<br />
der Mikrokanäle<br />
müssen nun die <strong>für</strong> die<br />
Kopierschritte notwendigen<br />
drei Temperaturzonen<br />
eingerichtet werden, wie<br />
sie das Funktionsschema<br />
zeigt. Über die Länge<br />
und Breite der Kanäle<br />
kann die Verweildauer<br />
der DNA-Lösung in jeder<br />
Temperaturzone festgelegt<br />
werden.<br />
FORSCHUNG & TRANSFER<br />
n Die begonnenen Projekte<br />
„PCR-Chip“ und „Biochip-<br />
Reader“ werden in Zusammenarbeit<br />
mit den Arbeitsgruppen<br />
von Prof. Dr. Thomas<br />
Walter (Mikrosystemtechnik)<br />
und Prof. Dr. Dieter<br />
Heise (Informationstechnik)<br />
durchgeführt. Sie werden<br />
aus Mitteln des Instituts <strong>für</strong><br />
Angewandte Forschung<br />
(IAF) der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
finanziell unterstützt.<br />
23
24<br />
Der Biochip soll durch<br />
einen Anregungsfilter hindurch<br />
mit dem Licht einer<br />
intensiven LED beleuchtet<br />
werden. Dadurch beginnen<br />
die Moleküle eines<br />
Fluoreszenz-Farbstoffes<br />
zu leuchten. Ihr Licht soll<br />
durch das Objektiv auf<br />
den Chip einer Digital-Kamera<br />
abgebildet werden.<br />
Der Emissionsfilter wird<br />
dabei so ausgewählt, dass<br />
er nur Fluoreszenzlicht<br />
hindurchlässt.<br />
n Der Autor<br />
Prof. Dr. Martin Heßling<br />
lehrt die Fächer Biotechnologie<br />
und Bioverfahrenstechnik.<br />
FORSCHUNG & TRANSFER<br />
Dr. Annette Schavan,<br />
Bundesministerin <strong>für</strong> Bildung<br />
und Forschung,<br />
hielt den Festvortrag zum<br />
zehnjährigen Bestehen der<br />
Bioregion <strong>Ulm</strong>.<br />
Kombination mit Consumer-Kamera<br />
All dies erfordert zur Zeit noch einen hohen<br />
technischen Aufwand. Meist wird der Biochip<br />
quasi fotografiert, wobei <strong>für</strong> die notwendigen<br />
Empfindlichkeiten Kamera-Belichtungszeiten<br />
im Sekundenbereich oder länger<br />
notwendig werden. Das gelingt nur mit Hilfe<br />
sehr teurer, gekühlter, wissenschaftlicher<br />
Kameras, da gewöhnliche Kameras starke<br />
Untergrundsignale produzieren, was sich<br />
besonders bei langen Belichtungszeiten nach-<br />
teilig auswirkt. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe<br />
von Professor Dr. Dieter Heise wollen<br />
wir deshalb einen anderen Weg gehen. Dort<br />
arbeitet man zur Zeit an einer Softwarelösung,<br />
die das Problem der Untergrundsignale<br />
umgeht und somit längere Belichtungszeiten<br />
erlaubt. Damit scheint es realistisch, einen<br />
Biochip-Reader mit einer Consumer-Kamera<br />
zu kombinieren. Da eine Consumer-Kamera<br />
im Vergleich zu einer wissenschaftlichen Kamera<br />
um den Faktor 100 billiger sein wird,<br />
besteht hier ein enormes Kostensenkungspotential.<br />
Auf unserem Weg dorthin werden<br />
wir zunächst den Biochip-Reader so optimieren,<br />
dass damit die Fluoreszenz des PCR-<br />
Chips optimal detektiert werden kann. Dazu<br />
wird eine blaue 470 nm-LED den PCR-Chip<br />
homogen beleuchten, und die Sybr Green<br />
Fluoreszenz wird bei etwa 530 nm detektiert.<br />
Sollte sich die Lowcost-Kamera wie erhofft<br />
bewähren, sind weitere Systeme <strong>für</strong> andere<br />
Biochip-Formate bzw. <strong>für</strong> Mikrotiterplatten<br />
geplant. Martin Heßling<br />
Zehn erfolgreiche Jahre <strong>für</strong> die Bioregion <strong>Ulm</strong><br />
Der Bioregio-Wettbewerb des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Wissenschaft und Technologie<br />
in den 90er Jahren war der Auslöser<br />
<strong>für</strong> einen erfolgreichen Zusammenschluss.<br />
Unter der Federführung der IHK <strong>Ulm</strong> gründeten<br />
Unternehmen und <strong>Hochschule</strong>n 1997<br />
Bioregion <strong>Ulm</strong> e.V., um die im Wettbewerb<br />
erkannten Potentiale weiter zu fördern und<br />
auszubauen. Als der Verein unlängst den<br />
ersten runden Geburtstag feierte, wurde<br />
eines besonders deutlich: Heute ist die Region<br />
<strong>Ulm</strong>/Oberschwaben die stärkste deutsche<br />
Wachstumsregion im Bereich Pharma. Rund<br />
60 Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie,<br />
Life Sciences und Medizintechnik<br />
prägen diesen Wirtschaftsraum.<br />
Die Medizintechnik selbst ist ein Fachgebiet,<br />
das in Lehre, Forschung und Transfer an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> schon lange seinen festen<br />
Platz hat. In den Verbund Bioregion <strong>Ulm</strong>,<br />
dessen Mitglied die <strong>Hochschule</strong> ist, bringt<br />
sie als weiteren Schwerpunkt die apparative<br />
Biotechnologie ein. Sie ist damit Teil eines<br />
Netzwerkes, das durch sein Fachkräfte-Po-<br />
tential und seine Innovationskraft einen<br />
wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
Deutschlands leistet. ih<br />
Neues Transferzentrum <strong>für</strong> Fertigung<br />
An der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> gibt es seit dem Sommersemester<br />
ein neues Steinbeis-Transferzentrum im<br />
Bereich Fertigung. Geleitet wird es von Professor<br />
Dr.-Ing. Manfred Wehrheim, Fakultät Produktionstechnik<br />
und Produktionswirtschaft. Das Dienstleistungsangebot<br />
des STZ „Fertigungssysteme & Prozesse“<br />
umfasst Engineering, Forschung, Beratung<br />
und das Erstellen von Gutachten. Seine fachlichen<br />
Kompetenzfelder sind Prozess-, Produktions- und<br />
Layout-Planung, Lastenhefterstellung von Betriebseinrichtungen,<br />
Fertigungstechnologien sowie die<br />
Erprobung und Untersuchung von Werkzeugen und<br />
Maschinen.<br />
Der <strong>Ulm</strong>er Fertigungsexperte besitzt internationale<br />
Projekterfahrung. Für die Unternehmen Daimler-<br />
Chrysler und BMW hat er beispielsweise die Betriebseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> die Fahrzeug-Endmontage<br />
geplant und beschafft. Neben dem Automobilbau<br />
entwickeln sich Untersuchungen hinsichtlich kostengünstiger<br />
Verfahren zur Fertigung von Brennstoffzellen<br />
zu einem weiteren Schwerpunkt. n
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Energie!<br />
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factum spricht mit Dipl.-Ing. (FH) Alexander Fischer<br />
Promovieren am „Schönen Horizont“<br />
Absolventen von Fachhochschulen,<br />
die ihren<br />
Doktor machen, sind die<br />
Ausnahme. Dennoch steht<br />
auch ihnen diese Form<br />
der Weiterqualifikation<br />
auf vielfältige Weise offen.<br />
Alexander Fischer (links)<br />
hat diesen Weg beschritten.<br />
Er bespricht hier im<br />
UFMG-Labor mit seinem<br />
brasilianischen Doktorvater,<br />
Professor Alexandre<br />
Bracarense, eine neue<br />
Testsituation. (Foto: privat)<br />
26 FORSCHUNG & TRANSFER<br />
factum: Herr Fischer, Sie arbeiten seit gut einem<br />
Jahr an der Universidade Federal de Minas<br />
Gerais (UFMG) in Belo Horizonte an <strong>Ihre</strong>r Doktorarbeit.<br />
Was hat Sie bewogen, hier<strong>für</strong> nach<br />
Brasilien zu gehen ?<br />
Fischer: Grundsätzlich ist es ja nach dem Hochschulgesetz<br />
möglich, dass man auch mit Fachhochschul-Abschluss<br />
eine Promotion beginnen<br />
kann. Allerdings gestalten die einzelnen deutschen<br />
Universitäten die Zulassungsmodalitäten<br />
selbst. Die Schwierigkeit besteht insbesondere<br />
darin, eine geeignete Universität und einen passenden<br />
Doktorvater zu finden. Hier haben mir<br />
die Kontakte von Professor Schuler nach Brasilien<br />
und ein Kooperationsvertrag zwischen der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> und der UFMG sehr geholfen.<br />
factum: Können Sie das näher erläutern?<br />
Fischer: Professor Schuler, bei dem ich meine Diplomarbeit<br />
zu einem schweißtechnischen Thema<br />
gemacht hatte, war lange Zeit selbst in Brasilien<br />
tätig gewesen und arbeitet seitdem mit Professor<br />
Alexandre Queiroz Bracarense zusammen.<br />
Aufgrund seines internationalen Rufes kann<br />
Professor Schuler an der UFMG Promovenden<br />
betreuen. Meine Promotion ist eine so genannte<br />
Sandwich-Promotion mit Professor Schuler<br />
als Erstbetreuer und Professor Bracarense als<br />
Zweitbetreuer.<br />
factum: Welche Auflagen mussten Sie erfüllen,<br />
um überhaupt in Belo Horizonte das Promotionsstudium<br />
aufnehem zu können?<br />
Fischer: Ich musste verschiedene Kurse belegen<br />
und diese sowohl in fachlicher wie in sprachlicher<br />
Hinsicht mit „sehr gut“ bestehen. Unter<br />
dieser Voraussetzung war man bereit, mein<br />
Ingenieur-Diplom in Fahrzeugtechnik gemeinsam<br />
mit der Zusatzqualifikation „Internationaler<br />
Schweißfachingenieur“ <strong>für</strong> die Zulassung zum<br />
Promotionsstudium anzuerkennen. Gerade diese<br />
Zusatzqualifikation war <strong>für</strong> die Zulassung sehr<br />
hilfreich.<br />
factum: Sie haben also erst einmal Portugiesisch<br />
lernen müssen.....<br />
Fischer: Ja, ich hatte mich deshalb von Juli bis<br />
Dezember 2005 in Belo Horizonte aufgehalten,<br />
um an der UFMG meine Sprachkenntnis<br />
zu vertiefen und zu festigen. Gleichzeitig war<br />
dies eine gute Gelegenheit, um sich bereits vor<br />
dem eigentlichen Promotionsstudium mit den<br />
Arbeits- und Lebensbedingungen in Brasilien<br />
vertraut zu machen.<br />
factum: Mit welcher Problemstellung beschäftigen<br />
Sie sich in <strong>Ihre</strong>r Doktorarbeit?<br />
Fischer: Ich untersuche den Einfluss der verschiedenen<br />
Prozessparameter beim gepulsten<br />
Universidade Federal de Minas Gerais<br />
Die UFMG in Belo Horizonte zählt zu den größten<br />
Universitäten in Brasilien. Sie wurde 1927 gegründet<br />
und bietet ca. 100 Studiengänge an. Die 35000<br />
Studenten werden von 2500 Professoren betreut.<br />
Belo Horizonte (deutsch: schöner Horizont) ist die<br />
Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais. Sie<br />
hat circa 4 Millionen Einwohner. Sie liegt nördlich<br />
von Sao Paulo und Rio de Janeiro und von diesen<br />
Städten etwa eine Flugstunde entfernt. Der Bergbau<br />
und die Automobilindustrie prägen die regionale<br />
Industrie.
Metallschutzgas-Schweißen auf das Schweißergebnis<br />
und den Schweißprozess, und zwar unter<br />
Berücksichtigung der Schweißposition.<br />
factum: Wie sind Sie denn zu dem Thema gekommen?<br />
Fischer: In meiner Diplomarbeit hatte ich<br />
festgestellt, dass die Grundlagen der Impuls-<br />
Schweißtechnik in den 80er und 90er Jahren<br />
erarbeitet worden waren. Anschließend hat sich<br />
die Technik der <strong>für</strong> das Schweißen benutzten<br />
Energiequellen rasch weiterentwickelt. An die<br />
Stelle einer Steuerung des Schweißprozesses ist<br />
deshalb eine Regelung getreten. Damals fehlte<br />
jedoch die Messtechnik, um die theoretischen<br />
Überlegungen, die zu dieser Art von Schweißprozess<br />
angestellt worden sind, zu verifizieren.<br />
Diese möchte ich nun anhand der erzielbaren<br />
Ergebnisse belegen oder widerlegen.<br />
factum: So ein Promotionsstudium muss ja<br />
auch finanziert werden. Wie machen Sie das?<br />
Fischer: Einen Teil meiner Untersuchungen<br />
konnte ich noch am Labor <strong>für</strong> Schweißtechnik in<br />
<strong>Ulm</strong> durchführen, wo ich auch als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter angestellt war. Dies ist in Brasilien<br />
nicht möglich. Dort bin ich immatrikuliert<br />
und muss Studiengebühren bezahlen. Für die<br />
ersten fünf Monate erhielt ich ein Start-Stipendium<br />
von der Landesstiftung Baden-Württemberg.<br />
Wenn ich Geräte oder Materialien brauche, unterstützen<br />
mich deutsche Firmen, die in Brasilien<br />
ansässig sind. Mein Dank gilt hier inbesondere<br />
der Firma TBi Industries GmbH.<br />
factum: Also, sorglos glücklich .....<br />
Fischer: Nicht ganz! Ich bereue meine Entscheidung<br />
nicht und betrachte sie als Investition in<br />
meine persönliche Zukunft. Die Finanzierung des<br />
Lebensunterhalts ist in Brasilien schon schwieriger<br />
als in Deutschland und nach dem Auslaufen<br />
des Stipendiums wäre eine weitere Unterstützung<br />
<strong>für</strong> mich sehr hilfreich.<br />
factum: Und was versprechen Sie sich davon,<br />
wenn Sie den Titel „Doutor em Engenharia<br />
Mecanica“ tragen?<br />
Fischer: Ich sehe meine berufliche Zukunft in<br />
der Forschung, deshalb ist es <strong>für</strong> mich wichtig,<br />
eine entsprechende Qualifikation vorzuweisen.<br />
Außerdem wird der Bedarf an hochqualifiziertem,<br />
international ausgebildetem wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs steigen. Deshalb rechne ich<br />
mir gute Chancen aus.<br />
factum: Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein glückliches<br />
Gelingen. Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch!<br />
Und bereits mit Doktorhut!<br />
Das Promotionsverfahren bereits erfolgreich abgeschlossen haben folgende<br />
Absolventen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>:<br />
Jürgen Jahn<br />
Systemanalyse und Betriebsführung eines Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerkes<br />
Fakultät Ingenieurwissenschaften der Universität <strong>Ulm</strong><br />
Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schroer, Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, mitbetreut.<br />
Bernd Graf<br />
Validierung von Methoden zur Berechnung und Reduzierung der Schallabstrahlung<br />
von Getriebegehäusen<br />
Fakultät <strong>für</strong> Maschinenbau der Technischen Universität Illmenau<br />
Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Bernd Wender, Fakultät Maschinenbau<br />
und Fahrzeugtechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, mitbetreut und begutachtet.<br />
Internationaler Schweißfachingenieur<br />
Studierende wie Berufstätige können sich an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zum Schweißfachingenieur<br />
weiter qualifizieren. Die kostenpflichtige Zusatzqualifikation wird in<br />
Zusammenarbeit mit der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Fellbach<br />
einmal im Jahr durchgeführt. Aufgrund der international abgestimmten Lehrinhalte<br />
erhalten die Absolventen insgesamt drei Zertifikate als<br />
n Schweißfachingenieur<br />
entsprechend der Richtlinien des Deutschen Verbandes <strong>für</strong> Schweißtechnik und<br />
verwandte Verfahren (DVS)<br />
n European Welding Engineer (EWE)<br />
entsprechend der Richtlinien der European Welding Federation<br />
n International Welding Engineer (IWE)<br />
entsprechend der Richtlinien des International Institute of Welding, in dem 54<br />
nationale Schweißverbände zusammengeschlossen sind.<br />
Die Ausbildung zum Schweißfachingenieur gliedert sich in drei Teile. Der Termin<br />
<strong>für</strong> Teil 3 ist der 11.02.2008. Die nächsten Termine <strong>für</strong> die Teile 1 und 2 liegen<br />
voraussichtlich im Herbst 2008.<br />
Weitere Auskünfte erteilt:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Stephan Schwantes<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Labor <strong>für</strong> Füge- und Schweißtechnik<br />
Telefon: 0731 - 50 28-128, -151<br />
E-Mail: schwantes@hs-ulm.de; schweisslabor@hs-ulm.de
28<br />
Um bei Schülern das Interesse <strong>für</strong> technische Berufsfelder<br />
zu wecken, werden heute vielerorts vielerlei Anstrengungen<br />
unternommen. Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> bietet in diesem Zusammenhang<br />
Schüler-Workshops an.<br />
Technik ist mein Ding!<br />
„Ohne Herrn Derr kein Ampere!“ oder „Und<br />
der Hörtest war sehr cool. Es ist ‚ne schöne<br />
Fachhochschul‘!“ dichtete zum Beispiel Fabian,<br />
10 Jahre alt, als Dankeschön <strong>für</strong> das<br />
Schnupper-Studium Elektrotechnik, das er<br />
mit seinen Klassenkameraden aus der <strong>Ulm</strong>er<br />
Maria-Sibylla-Merian-Grundschule an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> genießen durfte. Selbst das<br />
Mensa-Essen wurde rundum gelobt. Mit so<br />
viel Fan-Post habe er gar nicht gerechnet,<br />
meinte Professor Dr.-Ing. Frowin Derr, auf<br />
die 24 Dankesschreiben blickend. Und sein<br />
Herz ging ganz besonders auf, als er Jessicas<br />
Schluss-Satz las: „Vielleicht werde ich ja auch<br />
mal Elektroingenieurin“.<br />
Die kindliche Neugier nutzen<br />
Seit der Nachwuchs an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern<br />
gemessen an der Nachfrage<br />
der Industrie knapp wird, kümmern<br />
sich deutsche <strong>Hochschule</strong>n vermehrt um<br />
Schüler als Zielgruppe. Dabei wenden sie sich<br />
zunehmend auch jüngeren Schülern zu,<br />
um möglichst frühzeitig Interesse an Technik<br />
und Naturwissenschaften zu wecken und<br />
wach zu halten. Die Kinder-Uni der Universität<br />
Tübingen kann hier als Vorreiter gelten.<br />
Für das seit Jahren erfolgreiche Projekt, das<br />
inzwischen an mehr als 70 Universitäten in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
Nachahmer gefunden hat, erhielt Michael<br />
Seifert, Leiter Presse und Kommunikation<br />
der Universität Tübingen, als verantwortlicher<br />
Organisator 2005 den Descartes-Preis<br />
<strong>für</strong> Wissenschaftskommunikation.<br />
Schnupperstudium Elektrotechnik<br />
Dass man auch mit weniger organisatorischem<br />
Aufwand bei der jungen Generation<br />
punkten kann, zeigt der Ansatz, den Professor<br />
Frowin Derr verfolgt. Wie kann man<br />
Grundschülern an zwei Vormittagen nahe<br />
bringen, was an einer technischen <strong>Hochschule</strong><br />
gemacht wird und wie ein Studientag abläuft?<br />
Das Schnupperstudium Elektrotechnik<br />
startet mit einer Art Vorlesung in der Grundschule<br />
selbst, in der die Kinder durch den<br />
<strong>Ulm</strong>er Experten <strong>für</strong> Kommunikationstechnik<br />
eine Einführung in elektrotechnische Phänomene<br />
und Alltagsanwendungen erhalten.<br />
Am zweiten Vormittag, zu dem die Schüler<br />
an die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> kommen, geht es<br />
um die praktische Seite. Unter fachkundiger<br />
Anleitung durch Laboringenieure machen
sie Bekanntschaft mit der Audio-Messtechnik<br />
und dem Sonnensimulator. Sie besuchen<br />
das elektrotechnische „Krachlabor“ und die<br />
Kammer <strong>für</strong> elektromagnetische Messungen.<br />
Und schließlich dürfen sie selbst eine Schaltung<br />
herstellen. Konzentriertes Arbeiten mit<br />
Lötkolben und Schaltplan ist gefragt. Wer das<br />
schafft, kann eine funktionierende Tischleute<br />
mit nach Hause nehmen. Der Hochschultag<br />
endet mit einem Mittagessen in der Mensa.<br />
Doch damit nicht genug, denn Studieren<br />
heißt auch Wissen unter Beweis stellen. Ein<br />
kleiner Test am nächsten Tag in der Schule<br />
wird mit Note und Hochschulstempel versehen.<br />
Selbstverständlich, so Professor Derr,<br />
schließen die begeisterten Kurzzeitstudenten<br />
mit besonders guten Leistungen ab.<br />
Robotik begeistert Mädchen<br />
Ein anderes Fachgebiet, von dem sich Kinder<br />
leicht fesseln lassen, ist die Robotik. Professor<br />
Dr. Anette Beckmann konnte diese Erfahrung<br />
mit Schülerinnen der 5. und 6. Klasse<br />
des Gymnasiums St. Hildegard machen. An<br />
zwei Tagen bauten und programmierten die<br />
Mädchen im Physiklabor mit Hilfe des Legobaukastens<br />
„Mindstorms NXT“ zu zweit<br />
Roboter. Jeder der Roboter sollte eine andere<br />
Aufgabe erfüllen. Eine grafische Benutzeroberfläche<br />
sorgte da<strong>für</strong>, dass die<br />
gewünschten Abläufe dem Roboter auf<br />
einfache Weise beigebracht werden konnten.<br />
Die Mädchen merkten schnell, dass sie<br />
die Abläufe in „kleinste“ Schritte zerlegen<br />
mussten, damit der Roboter seine Aufgabe<br />
schließlich„kapierte“. So entstanden menschenähnliche<br />
Roboter, die vorwärts und<br />
rückwärts liefen und sogar taktsicher tanzten,<br />
aber auch gefährliche Skorpione, die<br />
über Ultraschallsensoren Opfer detektieren<br />
konnten und diese durch einen gezielten<br />
Stich mit dem Schwanz erlegten. Weitere Va-<br />
Und noch mehr Schülerprojekte<br />
n Schüler-Ingenieur-Akademie <strong>Ulm</strong> ist eine Initiative der Südwestmetall, an<br />
der sich die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> seit 2003 mit Kursnachmittagen <strong>für</strong> CAD und Fertigungsverfahren<br />
beteiligt. (Prof. Rohbeck/Prof. Göbel)<br />
n Zoom into Science ist eine Aktion der Landesstiftung Baden-Württemberg,<br />
bei der Kinder und Jugendliche Forschungslabore besuchen und darüber als Reporter<br />
berichten. (Prof. Paulat: Medizintechnik, Prof. Schlegel: Autonome Roboter)<br />
n First Lego League. Seit mehreren Jahren findet die Regionalausscheidung<br />
<strong>für</strong> den deutschen Wettbewerb von Lego an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> statt. (Prof.<br />
Kaufeld)<br />
n Girls‘ Day Elektrotechnik im Rahmen der bundesweiten Aktion von Unternehmen,<br />
<strong>Hochschule</strong>n und anderen Institutionen (Prof. Pross, Prof. von Schwerin)<br />
n Mathematik <strong>für</strong> Mädchen im Rahmen der Schüler-Akademie (Prof. Lunde,<br />
Prof. von Schwerin)<br />
rianten waren maschinenartige Roboter, die<br />
Bälle sortierten, und ein Roboter, der einer<br />
schwarzen Linie zu folgen vermochte. Eine<br />
Kurzvorlesung von Professor Dr. Ulrich Leute<br />
und ein Besuch im Labor <strong>für</strong> Regelungstechnik<br />
vermittelten den Mädchen überdies das<br />
nötige theoretische Verständnis in Sachen<br />
Regelung und Steuerung.<br />
Zweifellos sollen mit diesen Aktionen auch<br />
mehr Mädchen <strong>für</strong> ein technisches Studium<br />
begeistert werden. Wie die Erfahrungen zeigen,<br />
stoßen solche Workshops oder auch die<br />
zeitlich und fachlich anspruchsvollere Schüler-Ingenieur-Akademie<br />
des Arbeitgeberverbandes<br />
Südwestmetall auf reges Interesse<br />
beim weiblichen Geschlecht. Doch bisher<br />
bewegt sich der Prozentsatz derer, die nachher<br />
tatsächlich Ingenieurwissenschaften studieren,<br />
nach wie vor im einstelligen Bereich.<br />
Der Prozess der Berufsfindung ist oftmals ein<br />
langwieriger und vielschichtiger. Wie Eltern<br />
dürfen auch die <strong>Hochschule</strong>n nie aufgeben,<br />
Impulse zu setzen, um verborgene Talente<br />
ans Tageslicht zu fördern. Ingrid Horn<br />
CAMPUS & KULTUR<br />
Ob beim Hörtest (oben<br />
links) im Institut <strong>für</strong><br />
Kommunikationstechnik<br />
oder beim Funktionstest<br />
im Physiklabor unter<br />
fachkundiger Anleitung<br />
durch Professor Dr. Anette<br />
Beckmann, stets zeigen<br />
sich die Kinder hochmotiviert.<br />
29
30 CAMPUS & KULTUR<br />
Furios und dennoch<br />
einfühlsam treibt Virgil<br />
Bunea, hier beim Proben<br />
in der Aula, das Orchester<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> zur<br />
Höchstleistung.<br />
Sanierung Prittwitzstraße geht weiter!<br />
Vielerlei Umbau- und Umzugsaktivitäten<br />
auf dem Campus Prittwitzstraße lassen nicht<br />
mehr daran zweifeln: Die Sanierung des<br />
aus den 60er Jahre stammenden und unter<br />
Denkmalsschutz stehenden Gebäudekomplexes<br />
geht weiter. Nachdem vor gut einem<br />
Jahr die Sanierung des B-Baues abgeschlossen<br />
worden war, ist seit Herbst der A-Bau an<br />
der Reihe. Damit geht der Sanierungsprozess<br />
unter der Leitung des Staatlichen Vermögens-<br />
und Hochbauamtes <strong>Ulm</strong> in das sechste<br />
Jahr - mit der guten Aussicht, dass er 2010<br />
abgeschlossen sein wird.<br />
Zusammenrücken ist derzeit angesagt. Als erste<br />
haben folgende Einheiten ihren Standort<br />
gewechselt und die folgenden Ersatzräume<br />
bezogen:<br />
Fakultät Grundlagen (Sekretariat und Dekane)<br />
B-Bau Raum B 210 a-d<br />
Koordinierungsstelle <strong>für</strong> wissenschaftliche Weiterbildung<br />
(KWW) / Technische Akademie <strong>Ulm</strong><br />
UG Mensa Bereich G01<br />
Corporate Communications & Marketing (CCM)<br />
UG Mensa Bereich G02<br />
Zum Hochschulmusikdirektor ernannt<br />
Seit sieben Jahren schwingt Virgil Bunea den<br />
Taktstock <strong>für</strong> das 60 Musiker umfassende<br />
Liebhaber-Orchester der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>.<br />
Unlängst hat ihn der Rektor in Anerkennung<br />
seiner Arbeit zum Hochschulmusikdirektor<br />
ernannt. Der gebürtige Rumäne, der 1999 als<br />
Dirigent und Nachfolger von Otfried Richter<br />
engagiert wurde, hat sein Studium an der<br />
Musikakademie „G. Dima“, Klausenburg,<br />
absolviert. Sein Fach „Orchestermusik Cello“<br />
schloss er 1980 mit dem Diplom und dem<br />
Staatsexamen ab und trat als Erster Cellist<br />
dem Sinfonieorchester Sathmar bei. Seit<br />
1989 ist er als Cello-Lehrer an der Musik-<br />
schule <strong>Ulm</strong> tätig; an der Musikhochschule in<br />
Trossingen ließ er sich unter G. Emilson zum<br />
Dirigenten ausbilden.<br />
Seit langem schon ist das Orchester eine feste<br />
Größe bei den Abschlussfeiern <strong>für</strong> die Absolventen<br />
des Winter- und des Sommersemesters.<br />
Darüber hinaus gibt das Orchester der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> jedes Semester ein öffentliches<br />
Konzert und geht mit den einstudierten<br />
Werken, zu denen gelegentlich auch Uraufführungen<br />
gehören, auf Konzertreise ins<br />
Ausland. ih<br />
Neue Mitglieder willkommen!<br />
Studierende und andere Hochschulmitglieder, die<br />
ein Instrument spielen und Interesse an einer Mitwirkung<br />
im Orchester haben, wenden sich an den<br />
Verantwortlichen <strong>für</strong> die Orchesterorganisation<br />
Professor Dr. Ewo Dieterich<br />
Orchester@hs-ulm.de; Fon: 0731-26 40 03 00<br />
Den Probenplan findet man unter<br />
www.hs-ulm.de/orchester
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Robert Bosch<br />
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Neue Chancen<br />
<strong>für</strong> Führungskräfte in spe!<br />
Absolventenstatistik<br />
SS 2007<br />
n MASTER-STUDIENGANG<br />
Systems Engineering und Management<br />
Electrical Engineering Mechanical Engineering Industrial Management<br />
Dauer: 3 Semester<br />
Beginn SS 2008<br />
Bewerbung: bis 15.01.2008<br />
Beginn WS 2008/09<br />
Bewerbung: bis 01.07.2008<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Graduate School<br />
Prittwitzstraße 10<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon 0731 50 28 144; E-mail: wecker@hs-ulm.de<br />
Drei Wege zum<br />
Master of Engineering<br />
www.hs-ulm.de/GraduateSchool<br />
Studiengänge Zusatzqualifikationen<br />
Digital Media 7<br />
Fahrzeugtechnik 31<br />
Industrieelektronik 15<br />
Maschinenbau 23<br />
Mechatronik 23<br />
Med. Dokumentation<br />
und Informatik 24<br />
Medizintechnik 16<br />
Nachrichtentechnik 8<br />
Produktionstechnik<br />
und Organisation 35<br />
Technische Informatik 7<br />
Wirtschaftinformatik 20<br />
Datenschutzbeauftragter 2<br />
Strahlenschutz 33<br />
Röntgenschein allg. 33<br />
Röntgenschein med. 7<br />
REFA-Grundausbildung 11<br />
Int. Schweißfachingenieur 22<br />
Internationale Wirtschaft 9<br />
Technisches Design 3<br />
Kfz-Sachverständigenwesen 6<br />
Sprachenzeugnis 175
0b Staatliche Ingenieurschule <strong>Ulm</strong> oder<br />
Fachhochschule <strong>Ulm</strong> <strong>–</strong> wenn das Diplom<br />
in die Jahre kommt, erwachen die Erin-<br />
nerungen an die <strong>Ulm</strong>er Studentenzeit. Ein<br />
rundes Jubiläum ist dann Anlass, Wie-<br />
dersehen zu feiern.<br />
Den Auftakt machten im April diesen Jahres<br />
die Maschinenbauer von 1967 mit einem<br />
umfangreichen Programm: In einem Seminarraum,<br />
der noch mit den originalen<br />
Tischen und Stühlen aus den 60er Jahren,<br />
aber bereits mit moderner Technik ausgestattet<br />
war, begrüßte Dekan Professor Dr.-<br />
Ing. Jochen Thönnißen die Herren, die ihre<br />
alten Plätze wieder eingenommen hatten.<br />
Nach einem Vortrag über die Veränderungen<br />
im Studium, Neuerungen im Bereich der<br />
<strong>Hochschule</strong> und die Bedeutung eines Alumni-Netzwerkes<br />
warfen sie noch einen kurzen<br />
Blick in das Maschinenlabor, um anschließend<br />
auf den Oberen Eselsberg zu fahren.<br />
Dort, CAMPUS auf & dem KULTUR Campus Albert-Einstein-Allee,<br />
befindet sich die ehemaligen Feinwerktechnik,<br />
heute Fakultät <strong>für</strong> Mechatronik und<br />
Medizintechnik. Pünktlich um 12 Uhr ging<br />
es weiter zum Mittagessen ins Bella Vista. Bei<br />
herrlichem Wetter konnte man das Essen mit<br />
einem schönen Rundumblick über Münsterplatz<br />
und Neue Mitte genießen.<br />
Im Mai trafen sich Maschinenbauer der<br />
Fachrichtung Leichtbau zum 40jährigen Jubiläum.<br />
Sie wurden von Prof. Dr.-Ing. Micha-<br />
Jubiläen der besonderen Art<br />
el Müller begrüßt und machten anschließend<br />
einen Rundgang durch die <strong>Hochschule</strong> zum<br />
Maschinenlabor, wo Laboringenieur Willi<br />
Walter den Windkanal in Betrieb setzte. Da<br />
der Windkanal zur Erstausstattung der Staatlichen<br />
Ingenieurschule gehörte, war sein<br />
Anblick jedem vertraut. Die Messtechnik, die<br />
heute dahinter steckt, ist allerdings ein völlig<br />
andere.<br />
Im Juni trieb es nach 25 Jahren Absolventen<br />
der Technischen Informatik wieder auf den<br />
Gaisenberg, auf dem der Haußtcampus der<br />
<strong>Hochschule</strong> liegt. Sie trafen sich in dem modernen<br />
Labor der Medizinischen Dokumentation.<br />
Die Professoren Dr. Tibor Kesztyüs<br />
und Dr. Christian Schlegel referierten über<br />
die Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf<br />
das Studium der Technischen Informatik und<br />
über die zwischenzeitlich hinzugekommenen<br />
Studiengänge Medizinische Dokumentation<br />
sowie Wirtschaftsinformatik. Bei der anschließenden<br />
Laborbesichtigung trafen die<br />
Ehemaligen auch den damaligen und immer<br />
noch aktiven Laboringenieur Helmut Biberacher,<br />
und das Wiedersehen war groß!<br />
Auch die Nachrichtentechniker von 1977<br />
wollten ihre alte <strong>Hochschule</strong> noch einmal<br />
von innen sehen. Obwohl die Labore mittler-<br />
CAMPUS & KULTUR<br />
33
34<br />
CAMPUS & KULTUR<br />
weile im Stadteil Böfingen auf dem Campus<br />
Eberhard-Finckh-Straße beheimatet sind,<br />
war die Prittwitzstraße der prägende Ort<br />
ihrer Hochschulzeit, und so traf man sich in<br />
der neuen Cafeteria des B-Baus. Professor<br />
Gerhard Forster empfing die Ehemaligen,<br />
um einen Überblick über die Entwicklung<br />
des Fachbereichs zu geben. Alte Fotos, in<br />
einer Powerpointpräsentation aufbereitet,<br />
rundeten das Treffen an der <strong>Hochschule</strong> ab.<br />
Danach folgte ein Rundgang durch <strong>Ulm</strong>,<br />
denn auch dort war die Zeit in den letzten 30<br />
Jahren nicht still gestanden.<br />
Und wieder 40 Jahre Maschinenbau! Prof.<br />
Dr. Wolfgang Schulz, seit kurzem Dekan der<br />
Fakultät Maschinenbau und Fahrzeugtechnik,<br />
präsentierte zu Beginn seines Vortrags<br />
alte Bilder aus den 60er Jahren, und tatsächlich<br />
erkannten sich die Ehemaligen auf<br />
einem Foto, während einer Klausur aufge-<br />
Erfolgreiche Unternehmer<br />
n Schnell Zündstrahlmotoren<br />
Hauptgewinner des VR-Innovationspreises 2006, den<br />
die Volks- und Raiffeisenbanken jährlich ausschreiben,<br />
ist die Firma Schnell Zündstrahlmotoren in Amtzell,<br />
Kreis Ravensburg. Gewürdigt wurde die Entwicklung<br />
eines speziellen, elektronisch gesteuerten Einspritzverfahrens<br />
<strong>für</strong> Dieselmotoren, das auf dem Einsatz von<br />
Biogas basiert. Solche Aggregate finden Verwendung<br />
in Blockheizkraftwerken, die mit Bio-, Deponie- oder<br />
Klärgas betrieben werden.<br />
Das Interessante daran: Firmengründer Hans-Jürgen<br />
Schnell hat in den 90er Jahren Produktonstechnik mit<br />
Schwerpunkt Energietechnik an der <strong>Ulm</strong>er Fachhochschule<br />
studiert. Mit zwei Mann hatte er 1992 den<br />
Betrieb aufgenommen; heute beschäftigt er 130 Mitarbeiter<br />
und ist nach eigenen Angaben Marktführer.<br />
nommen, wieder. Und bei der Betrachtung<br />
des Bildes und der Überlegung, who is who,<br />
war plötzlich zu erkennen, dass ein Student<br />
wohl die Gunst der Minute genutzt hatte, um<br />
sich bei seinem Nachbarn kundig zu machen.<br />
Das sorgte noch nachträglich <strong>für</strong> Erheiterung.<br />
Nach ausführlichen Laborbesichtigungen und<br />
einem Gruppenbild vor der alten Lokomobile<br />
verabschiedeten sich alle, um in der Stadt<br />
noch weiter zu feiern. D. Zengerling-Mack<br />
n eXXcellent solutions<br />
Der <strong>Ulm</strong>er Software-Dienstleister erhielt zum zweiten<br />
Mal in Folge den SIEMENS-Zuliefererpreis und damit<br />
die Bestätigung auf dem richtigen unternehmerischen<br />
Weg zu sein. Das zeigt sich auch in einem zuletzt stetigen<br />
Wachstum bei Umsatz und Mitarbeiterzahl. Mitbegründer<br />
des Unternehmens sind drei Absolventen des<br />
Studiengangs Technische Informatik an der Fachhochschule<br />
<strong>Ulm</strong>: Gregor Hermann (1989 -94), Andreas Lux<br />
(1993-97) und Wilhelm Zorn (1985-88).<br />
Der Preis wurde <strong>für</strong> die hervorragende Mitarbeit<br />
bei der Neustrukturierung der Postverteilzentren in<br />
der Schweiz vergeben. Diese ist auch Ergebnis der<br />
Unternehmensphilosophie, indem Werte wie Verantwortung<br />
und Respekt gegenüber dem Kunden mit<br />
einem hohen Qualitätsanspruch der eigenen Leistung<br />
verknüpft werden.
Flottes Team. Starker Service.<br />
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36<br />
CAMPUS & KULTUR<br />
Alumni-Netz auf der Hochschul-Gala 2007<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> nutzte die Hochschulgala 2007<br />
mit ihren rund 900 Teilnehmern, um <strong>für</strong> eine Mitgliedschaft<br />
unter den Absolventen im Alumni-Netz<br />
e. V. zu werben. Dorothee Zengerling-Mack (links)<br />
vom Alumni-Büro und Dr. Ingrid Horn, Geschäftsführerin<br />
des Vereins, wurden dabei von Netzmitglied<br />
Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Bleher unterstützt. Alle, die<br />
Impressum<br />
Hochschulmagazin factum<br />
herausgegeben im Auftrag des Rektors<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> durch<br />
Corporate Communications & Marketing<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Prittwitzstraße 10<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Fon (0731) 50 28 279<br />
Fax (0731) 50 28 476<br />
ccm@hs-ulm.de<br />
Chefredaktion: Dr. Ingrid Horn (v.i.S.P.)<br />
Redaktionsassistenz: Doris Pellkofer<br />
Bildredaktion: Susanne Kohler, B. Inf.<br />
Gestaltung: CCM in Zusammenarbeit mit<br />
Atelier59 - Visuelle Kommunikation<br />
Arcisstraße 59, 80799 München<br />
DeskTopPublishing: CCM<br />
Titelseite<br />
Fluoreszenz-Aufnahme einer Zelle<br />
Foto: <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Gestaltung: Annegret Ehmke, Atelier 59<br />
Fotos<br />
Universität <strong>Ulm</strong> S. 04,05<br />
FH Neu-<strong>Ulm</strong> S. 04,05<br />
Baden-Württemberg International S. 09<br />
medicalpicture/Patrick Enge S. 20<br />
am Abend ihr interesse bekundeten, erhielten quasi<br />
als eine Art Appetizer das Buch „Erfolgsspuren“<br />
überreicht, in dem zehn ehemalige Absolventen der<br />
<strong>Ulm</strong>er Fachhochschule und deren Lebensweg porträtiert<br />
sind.<br />
Alumni-Netz e.V. ist die Absolventen-Vereinigung der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>. Sie beteiligt sich unter anderem an<br />
der jährlich an der <strong>Hochschule</strong> stattfindenden Karrierebörse,<br />
bietet ihren Mitgliedern Sondernkonditionen<br />
bei der Buchung von Weiterbildungskursen,<br />
schafft Begegnungsplattformen und setzt bewusst<br />
auf die Vernetzung von „Alten Hasen“ und „Young<br />
Professionals“. Wer sich <strong>für</strong> eine Mitgliedschaft im<br />
Netzwerk interessiert, kann sich im Internet unter<br />
www.hs-ulm.de/alumni kundig machen oder im<br />
Alumni-Büro unter 0731 50 28 494 anrufen.<br />
Alexander Fischer S. 24, 25<br />
sonst <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>,<br />
wenn nichts Anderes vermerkt<br />
Herstellung<br />
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Auflage: 4000<br />
ISSN 1864-7812<br />
Preis: 3,00 Euro<br />
Alumn Net Netz<br />
Die Meinungen der Autoren müssen nicht mit<br />
der Meinung des Herausgebers oder der Hochschulleitung<br />
übereinstimmen. Nachdruck nur mit<br />
Genehmigung.<br />
Redaktionsschluss <strong>für</strong> die nächste Ausgabe<br />
ist der 28. Februar 2008.<br />
i
Vorteile durch Fördermitgliedschaft<br />
Jeder Verein ist auf der Suche nach neuen<br />
Mitgliedern, so auch das Förderforum <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>. „Für eine Mitgliedschaft im<br />
Förderforum gibt es gute Gründe“, ist Ulrich<br />
Altstetter, Prokurist der Wieland-Werke und<br />
Erster Vorsitzender des Vereins, überzeugt.<br />
„Es kann das Interesse einer Privatperson<br />
sein, die <strong>Hochschule</strong> als <strong>Ulm</strong>er Institution zu<br />
unterstützen“ erläutert Altstetter in der neuen<br />
Werbebroschüre des Vereins weiter, „Oder<br />
die Zielsetzung <strong>Ihre</strong>s Unternehmens, durch<br />
eine Mitgliedschaft Schwerpunkte zu setzen.“<br />
Das Förderforum setzt damit auf eine<br />
Win-Win-Strategie zwischen <strong>Hochschule</strong> und<br />
Unternehmen und stellt in seiner Broschüre<br />
eine neue Art von Mitgliedschaft in den Vordergrund:<br />
die Fördermitgliedschaft.<br />
Dialog-Plattform <strong>Hochschule</strong> / Wirtschaft<br />
Ein Kerngedanke der Fördermitgliedschaft ist<br />
es, dass Unternehmen im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung aktiv mit der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> in einen Dialog treten. Hierzu soll beispielsweise<br />
die Einrichtung von Fachkreisen<br />
beitragen, in die die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> ihre<br />
fachliche Kompetenz einbringt und in denen<br />
an den Bedürfnissen der Fördermitglieder die<br />
technologische Zusammenarbeit ausgerichtet<br />
wird. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung<br />
hochmotivierter Studierender durch<br />
Patennetzwerke, die ein gezieltes Ansprechen<br />
so genannter „High Potentials“ erleichtern.<br />
Gestaffelte Beiträge<br />
Wer Fördermitglied werden will, zahlt einen<br />
Jahresbeitrag, der abhängig ist von der Unternehmensgröße:<br />
bis 100 Mitarbeiter 250,-- Euro<br />
bis 500 Mitarbeiter 500,-- Euro<br />
bis 1000 Mitarbeiter 750.-- Euro<br />
über 1000 Mitarbeiter 1.000,-- Euro.<br />
Aufgrund ihres finanziellen Engagements<br />
zählen heute schon einige der Unternehmen,<br />
die bereits Mitglied in der Vorgänger-Organisation<br />
- dem Verein der Freunde und Förderer<br />
- waren, zum Kreis der Fördermitglieder<br />
wie etwa die Daimler AG, die Wieland-Werke<br />
AG oder der Finanzdienstleister MLP.<br />
Einfache Mitgliedschaft bleibt<br />
Wie beim früheren Verein der Freunde und<br />
Förderer wird es weitherhin eine einfache<br />
Mitgliedschaft <strong>für</strong> Einzelpersonen und<br />
Firmen geben. Der Jahresbeitrag beträgt 32<br />
Euro bzw. 105 Euro. Laut Satzung können<br />
grundsätzlich Unternehmen, Vereine, Körperschaften<br />
und Einzelpersonen (Professoren,<br />
Absolventen und Mitarbeiter der <strong>Hochschule</strong><br />
sowie sonstige Privatpersonen) Mitglied<br />
im Förderforum werden, wenn sie sich<br />
dem Fördergedanken und der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> verbunden fühlen. ih<br />
Starten Sie mit uns in eine Karriere<br />
die sich gewaschen hat!<br />
Als mittelständisches Industrieunternehmen<br />
gehört die Otto<br />
Christ AG mit ihren zahlreichen<br />
Niederlassungen europaweit zu<br />
den führenden Herstellern von<br />
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Durch Kreativität und Innovation<br />
tragen die rund 1.100 Mitarbeiter<br />
entscheidend zu unserem großen<br />
Erfolg bei.<br />
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und modernen Umfeld.<br />
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E-Mail: mack@hs-ulm.de<br />
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37
Data Mining: Open Source Tools versus kommerzielle Produkte<br />
Mit seiner Master-Arbeit „Data Mining - Konzepte,<br />
Verfahren und Erprobung von Open Source Tools“ hat<br />
Marc Schaffer, derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut <strong>für</strong> Betriebliche Informationssysteme (IBI)<br />
in einem Wettbewerb den zweiten Platz belegt. Ausgeschrieben<br />
hatte diesen die deutsche Sektion von<br />
The Data Warehousing Institute (TDWI), ein weltweit<br />
operierender privater Weiterbildungsanbieter und<br />
Informationsbroker auf diesem Feld der Informatik.<br />
Data Mining hebt Datenschätze; es ist eine Methode,<br />
mit deren Hilfe eine zunächst unüberschaubare Datenfülle<br />
nach Nützlichem durchforstet wird. Als Teilaspekt<br />
der Business Intelligence lassen sich auf diese Weise<br />
Erkenntnisse in einem Geschäftsprozess gewinnen.<br />
Die Idee des Data Mining stammt ursprünglich aus<br />
der Betriebswirtschaft.<br />
Marc Schaffer hat sich mit der Leistungsfähigkeit von<br />
Data Mining-Methoden beschäftigt. Hierzu hat er einen<br />
Kriterienkatalog erstellt und sowohl Open Source<br />
Tools als auch kommerzielle Referenzprodukte überprüft.<br />
Die Daten <strong>für</strong> die Testszenarien stammen aus<br />
der Welt des Schachspiels. Anhand der Übertragung<br />
der Testszenarien auf Unternehmensprobleme ließ<br />
sich außerdem der wirtschaftliche Nutzen der einzel-<br />
38 AUSGEZEICHNET Unsere Preisträger<br />
DWV-Innovationspreis<br />
Mit dem optimalen Transport von Gasen und Flüssigkeiten<br />
in der Brennstoffzelle beschäftigte sich Heiko<br />
Holz in seiner Diplomarbeit. Im Juni durfte er <strong>für</strong> die<br />
Ergebnisse seiner Arbeit, die er am <strong>Ulm</strong>er Zentrum <strong>für</strong><br />
Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung anfertigte,<br />
den Innovationspreis des Deutschen Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) entgegennehmen.<br />
Heiko Holz ist gelernter Kfz-Elektriker und hat an<br />
der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> Maschinenbau studiert.<br />
nen Verfahren aufzeigen. Er zieht dabei den Schluss,<br />
dass bereits heute die Open Source Werkzeuge eine<br />
ernstzunehmende Konkurrenz <strong>für</strong> die kommerziellen<br />
Produkte sind. Ihr Einsatz eröffnet gerade kleinen und<br />
mittleren Unternehmen eine echte Chance, den geschäftsorientierten<br />
Erkenntnisgewinn kostengünstig<br />
zu gestalten. Marc Schaffer, der in seiner Arbeit auch<br />
einen Ausblick auf das Forschungs- und Verbesserungspotential<br />
gibt, wird sich nunmehr in Rahmen<br />
seiner Promotion mit Fragen beschäftigen, wie die<br />
Hemmschwelle der kleinen und mittleren Unternehmen<br />
bezüglich Open Source Anwendungen im Data<br />
Mining gesenkt werden kann.<br />
Der Preis, dotiert mit 1500 Euro, wurde Marc Schaffer<br />
auf der 5. Europäischen TDWI-Konferenz in München<br />
verliehen, auf der er auch seine Arbeit präsentieren<br />
durfte. Die Methoden des Data Mining haben sich<br />
bereits in vielen Bereichen durchgesetzt. In der Medizin<br />
beispielsweise sucht man mit diesen Verfahren<br />
vor einer Operation nach Indizien da<strong>für</strong>, welche<br />
Maßnahmen nach der Operation den Heilungsprozess<br />
beschleunigen. Aus einer entsprechenden Analyse<br />
der Datenmengen, die bei der Überwachung von<br />
Photovoltaik-Anlagen anfallen, lässt sich so frühzeitig<br />
erkennen, wann die Anlage zu warten ist. ih<br />
Eine Brennstoffzelle kann nur dann gut funktionieren,<br />
wenn man der in der Fläche stattfindenden Reaktion<br />
stets genug gasförmige Reaktanden zuführt und zugleich<br />
das entstehende Wasser schnell genug wieder<br />
abführt. Diese beiden Forderungen widersprechen<br />
sich eigentlich. Macht man nämlich die Gaskanäle<br />
möglichst weit auf, um die Druckverluste bei der<br />
Gasströmung zu verringern, so lässt sich das Wasser<br />
nicht mehr so gut austreiben. Holz hat <strong>für</strong> seine<br />
Diplomarbeit umfangreiche Versuchsreihen mit verschiedenen<br />
Mäander-Flowfields und unter verschiedenen<br />
Randbedingungen durchgeführt. Dabei erwies<br />
sich eine Anordnung mit 23 parallel verlaufenden<br />
Kanälen als besonders vorteilhaft und als kostengünstig<br />
herstellbar. Seine Arbeit schuf außerdem die<br />
theoretische Grundlage, um die Entwicklung weiter<br />
voranzutreiben.<br />
Die Verleihng des Preises fand auf der Jahresmitgliederversammlung<br />
in München statt. Neben der<br />
Diplomarbeit von Heiko Holz (Mitte) wurde auch die<br />
Dissertation von Dr. Barbara Panella ausgezeichnet.<br />
DWV-Vorsitzender Dr. Johannes Töpler (links) gratulierte<br />
beiden (Foto: DWV).
Innovations- und Transfer-Preis des Förderforums <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Mit dem Innovations- und Transfer-Preis würdigt das<br />
Förderforum der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> e. V. hochwertige<br />
und besonders anwendungsnahe Ergebnisse von Abschlussarbeiten.<br />
Auf der diesjährigen Hauptversammlung<br />
überreichte Ulrich Altstetter, Vorstandsvorsitzender<br />
des Förderforums, die Auszeichnung an Dipl.-Ing.<br />
(FH) Michael Briegel, Studiengang Produktionstechnik<br />
und Organisation, sowie an Dipl.-Ing. (FH) Christina<br />
Lichtblau, Studiengang Mechatronik.<br />
Neuartige Holzfeuerungsanlage<br />
n Michael Briegel hat sich vor dem Hintergrund<br />
steigender Energiekosten und anhaltender Klimadiskussion<br />
eingehend mit dem Einsatz nachwachsender,<br />
so genannter kohlendioxid-neutraler Energieträger<br />
beschäftigt. Das Ergebnis ist eine neuartige Kleinfeuerungsanlage,<br />
die mit Holzhackschnitzeln betrieben<br />
wird. Im Gegensatz zur Verbrennung von Holzpellets<br />
ist die Verfeuerung von Holzhackschnitzeln als Energieträger<br />
vor allem bei Kleinanlagen unüblich und<br />
bislang nicht marktreif.<br />
Gewürdigt wird vor allem die Tatsache, dass ausgehend<br />
von einer Markt- und Patentrecherche eine<br />
Kleinfeuerungsanlage entwickelt worden ist, die aufgrund<br />
der ausführlichen dreidimensionalen Konstruktionsunterlagen<br />
den Bau eines Prototypen ermöglicht.<br />
Die Briegelsche Kleinfeuerungsanlage umfasst unter<br />
anderem einen Vorratsspeicher mit Kratz-, Zuführ-<br />
und Dosiereinrichtung, die Brennkammer mit einem<br />
neuartigen Drehrost sowie das Gehäuse mit Wärmetauscher<br />
und Luftführung. Konstruiert wurden auch<br />
alle Nebenfunktionen wie Zündung, automatische<br />
Entaschung und alle sicherheitsrelevanten Bauteile.<br />
Der Preisträger befasste sich außerdem mit der Steuerung<br />
der Heizungsanlage und schuf somit alle weiteren<br />
Voraussetzungen zum Bau und zur Inbetriebnahme<br />
eines Prototypen.<br />
Die Arbeit wurde von Professor Dr.-Ing. Josef Kurfess,<br />
Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft,<br />
betreut. Sie entstand bei der Fa. Fischer Heiztechnik,<br />
Günzburg, die den Prototypen bauen wird.<br />
Sterile Arzneimittelgewinnung<br />
n Christina Lichtblau hat sich in vergleichender Weise<br />
damit beschäftigt, wie sich die keimfreie Herstellung<br />
von biotechnologisch erzeugten Medikamenten<br />
verbessern lässt. Dabei zeigte sie durch den Einsatz<br />
der Inline-Filtration einen neuen möglichen Weg der<br />
sterilen Arzneimittelgewinnung auf.<br />
Bei der keimfreien Herstellung biotechnologischer<br />
erzeugter Arzneimittel spielt die sterile Filtration der<br />
Produktlösung eine wichtige Rolle. Die Produktlösung<br />
wird üblicherweise über einen sterilen Filter in<br />
einen gesonderten Kessel geleitet. Nach Ende der Filtration<br />
wird dieser Kessel zur Abfüllanlage gebracht<br />
und dort angeschlossen (Bulk-Methode). Als alternatives<br />
Verfahren bietet sich die Filtration über zwei<br />
hintereinander geschaltete Sterilfilter an, von denen<br />
aus das Filtrat der Abfüllanlage direkt zugeführt wird<br />
(Inline-Methode). Die Inline-Filtration ist daher weniger<br />
arbeitsaufwendig und bietet eine höhere Sicherheit<br />
<strong>für</strong> die Keimfreiheit.<br />
Das Ziel der Arbeit war, die <strong>für</strong> die Inline-Filtration nötigen<br />
produktions- und produktspezifischen Voraussetzungen<br />
zu erfassen, um dieses Verfahren, wenn<br />
möglich, zukünftig als Standardverfahren zu etablieren.<br />
Es zeigte sich, dass sich durch eine optimale<br />
konstruktive Gestaltung des Filtersystems und des<br />
Dosierbehälters Produktverluste, die bei der Inline-Filtration<br />
auftreten, vermindern lassen. Der Einsatz der<br />
Inline-Methode bringt jedoch auch eine Einschränkung<br />
mit sich, da die Biopharmazeutika im Gegensatz<br />
zur Bulk-Methode durch die Filtration über zwei<br />
Filter einer doppelten Beeinflussung ausgesetzt sind.<br />
Sinnvoll ist der Einsatz daher nur, wenn die zu filtrierende<br />
Proteinlösung ausreichend konzentriert ist und<br />
es sich um Wirkstoffe handelt, deren Bestandteile<br />
von der Filtermembran wenig absorbiert werden.<br />
Die Arbeit wurde von den Professoren Dr. Klaus Paulat<br />
und Dr. Martin Heßling, Fakultät Mechatronik und<br />
Medizintechnik, betreut. Sie entstand in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Ingo Presser, Boehringer-Ingelheim<br />
Pharma, Biberach. ih<br />
AUSGEZEICHNET<br />
39
Deutscher Multimedia Award<br />
Förderpreis der Sparkasse <strong>Ulm</strong><br />
Die Sparkasse <strong>Ulm</strong> vergibt jedes Semester einen<br />
Förderpreis <strong>für</strong> hervorragende Leistungen in den<br />
wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Zusatzqualifikationen<br />
des Instituts <strong>für</strong> Fremdsprachen und<br />
Management wie Internationale Wirtschaft, Logistik<br />
und Vertrieb sowie Intra- und Entrepreneurship.<br />
Die Preisträger des Sommersemesters 2007 sind<br />
Daniel Steitz und Andreas Werner, beide Studiengang<br />
Produktionstechnik und Organisation, sowie<br />
Sebastian Baars, Studiengang Medizintechnik, und<br />
Thomas Christian Fendt, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
Christoph Lehmann, Studiengang Digital Media, errang mit seiner Bachelor-Arbeit<br />
den Nachwuchspreis des Deutschen Multimedia Award 2007. Ausgezeichnet<br />
wurde seine Entwicklung eines Intranet auf der Basis von Web 2.0 bei der<br />
Mannheimer Agentur (di) digitale informationssysteme. Seitens der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> wurde die Arbeit von Professor Dr. Silko-Matthias Kruse betreut.<br />
Der Deutsche Multimedia Award wird seit 1996 in verschiedenen Kategorien<br />
<strong>für</strong> herausragende Online-, Offline- und Terminalanwendungen verliehen, die<br />
beispielhaft <strong>für</strong> die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der interaktiven<br />
Medien sind.<br />
40 AUSGEZEICHNET Unsere Preisträger<br />
SIEMENS-Preis<br />
Den SIEMENS-Preis der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik erhielt Philipp Klaiber,<br />
Studiengang Industrieelektronik, <strong>für</strong> seine Diplom-<br />
Arbeit.<br />
Der Preisträger hat in einer Machbarkeitsstudie die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> eine schnelle und zuverlässige<br />
Suche nach Fehlern in dem komplexen Systemumfeld<br />
von Papiermaschinen erarbeitet. Er entwarf<br />
eine Bibliotheksstruktur, die eine effiziente, halbautomatisierte<br />
Modellerstellung erlaubt. Mit Hilfe<br />
des Modells ließ sich das Nominalverhalten und<br />
das Fehlverhalten in zahlreichen Systemzuständen<br />
simulieren. Anhand des Modells konnten zahlreiche<br />
Fehler korrekt und in angemesserner Zeit<br />
diagnostiziert werden. Software und Modell unterstützen<br />
zudem Messvorschläge zur interaktiven<br />
Eingrenzung der Diagnose. Die Software entspricht<br />
den Diagnose-Anforderungen von VOITH,<br />
Die Arbeit wurde von den Professorinnen Dr. Karin<br />
Lunde und Dr. Marianne von Schwerin betreut, die<br />
Aufgabenstellung stammte von der Firma VOITH,<br />
Heidenheim.<br />
IfKom-Preis<br />
Für hervorragende Studienleistungen in der Kommunikationstechnik<br />
verleiht der Berufsverband<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Kommunikation den IfKom-Preis.<br />
Ausgezeichnet wurde die Diplomarbeit von Florian<br />
Mrugalla, Studiengang Nachrichtentechnik.<br />
In seiner Diplomarbeit beschäftigte sich der Preisträger<br />
mit der Entwicklung eines Moduls zur Umwandlung<br />
von Audio- und Videosignalen in digitale<br />
Datenströme, das Teil eines Mikrochips ist. Das<br />
Ergebnis ist ein Mikrochip-Layout, das aufgrund<br />
messtechnischer Untersuchungen Abtastraten von<br />
20 Megasamples/Sekunde bei einer Auflösung von<br />
10 Bit verspricht. Die aktive Chipfläche wird weniger<br />
als 3,5 Quadratmillimeter betragen. Der Chip wird<br />
bereits gefertigt.<br />
Die Arbeit wurde am Institut <strong>für</strong> Kommunikationstechnik,<br />
Fachgebiet Mikroelektronik, durchgeführt.<br />
Sie entstand im Rahmen des mit EU-Mitteln geförderten<br />
Europractice-Projektes zur Entwicklung von<br />
mikro- und nanoelektronischer Systeme, an dem die<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> beteiligt ist.<br />
Wilken-Förderpreis<br />
Die Stiftung des <strong>Ulm</strong>er Software-Unternehmens<br />
Wilken zeichnet jedes Semester die beste Gesamt-<br />
Studienleistung im Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />
mit dem Wilken-Förderpreis aus. Auf der<br />
Abschlussfeier des Sommersemesters 2007 durfte<br />
sich über diese Auszeichnung Yvonne Jutz freuen.<br />
In ihrer Abschlussarbeit erstellte die Preisträgerin<br />
eine Anforderungs- und Konkurrenzanalyse zur Einschätzung<br />
der Marktchancen <strong>für</strong> ein webbasiertes<br />
Unternehmensplanspiel. Hierzu ermittelte sie die<br />
Anforderungen der Anwender anhand einer Online-<br />
Umfrage. Wichtig <strong>für</strong> die User waren unter anderem<br />
Lernerfolg, Stabilität, Benutzerfreundlickeit, Komplexität,<br />
Realitätsnähe und flexible Preismodelle.<br />
Module zur Erweiterung der Software gelten als<br />
Marktvorteil, ebenso ein niedriger Preis.<br />
Die Arbeit wurde von den Professoren Dr. Steffen<br />
Wettengl und Dr. Reinhold von Schwerin betreut.
Verein der Deutschen Ingenieure zeichnete die besten Diplomarbeiten aus<br />
Der traditionsreichste Preis an der <strong>Ulm</strong>er Fachhochschule<br />
ist der Preis des Vereins Deutscher Ingenieure<br />
(VDI), den die Donau-Iller-Bezirksgruppe des VDI jedes<br />
Semester vergibt. Im Sommersemester 2007 erhielten<br />
ihn die Diplom-Ingenieure Klaus Baur, Studiengang<br />
Mechatronik, und Christian Högerle, Studiengang<br />
Produktionstechnik und Organisation.<br />
Die preisgekrönten Arbeiten<br />
n Klaus Baur erarbeitete in seiner Diplomarbeit die<br />
Grundlagen <strong>für</strong> einen miniaturisierten und hochintegrierten<br />
Radarsensor, der im Automobil zum Einsatz<br />
kommen soll und kostengünstig herzustellen ist. Er<br />
realisierte als Prototypen einen Radarsensor bei 77<br />
GHz und konnte dessen Funktionalität in Testszenarien<br />
beweisen. Damit hat er wesentliche Voraussetzungen<br />
geschaffen, um die Marktakzeptanz derartiger Fahrerassistenzsysteme<br />
zu erhöhen.<br />
Die Diplomarbeit wurde betreut von den Professoren<br />
Dr.-Ing. Thomas Walter und Dr. Joachim Werner, die<br />
Aufgabenstellung stammte von der Robert Bosch<br />
GmbH.<br />
n Christian Högerle suchte in einer vergleichenden<br />
Betrachtung nach einem zerstörungsfreien,<br />
berührungslosen Prüfverfahren zur Detektion von<br />
Schleifbrand, das zudem rückwirkungsfrei funktioniert<br />
und fertigungsnah einzusetzen ist. Wie er feststellte,<br />
zeigen die photothermische Radiometrie und<br />
die mikromagnetische Barkhausen-Rauschanalyse<br />
geringste thermische Schädigungen an. Mit beiden<br />
Verfahren lassen sich solche Defekte früher erkennen<br />
als mit dem bisher üblichen Nitalätzverfahren. Das<br />
photothermische Mess-Signal wird allerdings durch<br />
Gefügeänderungen beeinflusst. Högerle nutzte diese<br />
Erkenntnis, um eine Strategie zur Kalibrierung bei der<br />
Schleifbrand-Detektion zu entwickeln.<br />
Die Diplomarbeit wurde betreut von Prof. Dr.-Ing. Josef<br />
Kurfess, <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, und Dr. Hans-Ulrich Krotil,<br />
ZF Friedrichshafen.<br />
AUSGEZEICHNET<br />
41
42<br />
Die Rektorats-Mitglieder<br />
von links nach rechts:<br />
Prof. Dr. Achim Bubenzer,<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Peter<br />
Kratzer, Prof. Dr.-Ing.<br />
Manfred Wehrheim und<br />
Kanzler Herbert Jarosch.<br />
PERSONEN<br />
Neues Team im Rektorat<br />
n Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> wird auch in Zukunft<br />
vom jetzigen Rektor, Professor Dr. Achim<br />
Bubenzer, geleitet werden. Der Senat hatte<br />
die Wahl des Hochschulrates bereits im März<br />
bestätigt. Der 58-jährige Photovoltaik-Experte<br />
hat sich in den vergangenen 15 Jahren<br />
als Verfechter des Prinzips der nachhaltigen<br />
Entwicklung in Baden-Württemberg einen<br />
Namen gemacht. Er ist unter anderem Mitglied<br />
des Kuratoriums der Solarstiftung <strong>Ulm</strong>/<br />
Neu-<strong>Ulm</strong> und Mitbegründer des Netzwerkes<br />
<strong>Hochschule</strong>n <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung.<br />
Seit 2001 bekleidet er das Amt des Rektors.<br />
In dieser Eigenschaft hat er zahlreiche<br />
Projekte initiiert, zu denen die so genannte<br />
Donauhochschule <strong>Ulm</strong> ebenso gehört wie die<br />
Neue Dekane<br />
Mit Beginn des Wintersemesters gab es folgende<br />
Veränderungen in den Dekanaten:<br />
n In der Fakultät Informatik trat Professor Dr.<br />
Christian Schlegel sein Amt als Dekan an. Er<br />
übernahm damit die Nachfolge von Professor<br />
Dr.-Ing. Klaus Peter Kratzer, der zum Prorektor<br />
gewählt worden war. Den Fakultätsvorstand<br />
vervollständigen Professor Dr. Manfred<br />
Strahnen als Prodekan und Professor Dr. Frank<br />
Steiper als Studiendekan.<br />
n In der Fakultät Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />
hat sich der bisherige Dekan<br />
Professor Dr.-Ing. Jochen Thönissen von seinem<br />
Amt entbinden lassen. Seine Nachfolge<br />
trat Professor Dr. Wolfgang Schulz an. Dem Fakultätsvorstand<br />
gehören außerdem an Professor<br />
Dr. Bernd Wender (Prodekan) und Professor<br />
Dr. Jochen Thönnißen (Studiendekan). n<br />
Aktivitäten, <strong>für</strong> die die <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong> 2007<br />
das UNESCO-Label „Bildung <strong>für</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung“ erhalten hat.<br />
Seine neue Amtszeit, die vom 01.09.2007<br />
bis zum 31.08.2015 reicht, hat Bubenzer mit<br />
einer erneuerten Mannschaft angetreten.<br />
Professor Dr.-Ing. Klaus-Peter Kratzer löste als<br />
Prorektor <strong>für</strong> Studium und Internationale<br />
Kontakte Professor Dr.-Ing. Ulrich Petri ab.<br />
Anstelle von Professor Dr.-Ing. Michael Kaufeld<br />
übernahm Professor Dr.-Ing. Manfred Wehrheim<br />
das Amt des Prorektors <strong>für</strong> Forschung<br />
und Transfer. Die Amtszeit der Prorektoren<br />
dauert vier Jahre. Kanzler bleibt weiterhin<br />
Diplom-Verwaltungswirt Herbert Jarosch. ih<br />
Rektor im RKF-Vorstand<br />
Die Plenarversammlung der Mitgliedshochschulen<br />
der Rektorenkonferenz der<br />
Fachhochschulen (RKF) des Landes Baden-<br />
Württemberg hat auf Vorschlag des neuen<br />
Vorsitzenden, Professor Dr. Winfried Lieber,<br />
den Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong>, Professor<br />
Dr. Achim Bubenzer, <strong>für</strong> die Zeit vom<br />
01.09.2007 bis 31.08.2009 in den Vorstand<br />
gewählt.<br />
Professor Bubenzer ist damit einer von<br />
drei Vorständen, die gemeinsam mit dem<br />
Vorstandsvorsitzenden die Arbeit der RKF<br />
lenken und koordinieren. Die RKF vertritt<br />
die gemeinsamen Interessen der baden-württembergischen<br />
Fachhochschulen gegenüber<br />
der Landesregierung sowie gegenüber<br />
Verbänden und Institutionen, die im Rahmen<br />
der Bildungspolitik eine wichtige Rolle<br />
spielen. ih
Evangelische Hochschul-Pfarrstelle neu besetzt<br />
Theologin Dr. Isolde Meinhard bekleidet seit<br />
Juli 2007 die Pfarrstelle <strong>für</strong> Hochschul- und<br />
Studienarbeit, deren Vertretung sie bereits<br />
seit September 2006 inne hat. Die gebürtige<br />
Stuttgarterin hat ihr Studium an der Kirchlichen<br />
<strong>Hochschule</strong> Bethel in Bielefeld begonnen.<br />
Weitere Stationen waren die Universitäten<br />
Heidelberg, Amsterdam und Tübingen.<br />
Nach dem 2. Theologischen Examen ging Sie<br />
mit einem Stipendium des Ökumenischen<br />
Neu an der <strong>Hochschule</strong><br />
Kinh Long Truong<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Institut <strong>für</strong> Kommunikationstechnik<br />
Peter Kuhn<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut <strong>für</strong> Informatik<br />
Susanne Kohler<br />
Mitarbeiterin, Corporate Communications<br />
& Marketing<br />
Claudius Jalba<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Institut <strong>für</strong> Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung<br />
Stefan Sommer<br />
technischer Mitarbeiter<br />
Institut <strong>für</strong> Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung<br />
Maria Hammerschmidt<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Institut <strong>für</strong> Betriebsorganisation und Logistik<br />
Katrin Fögele<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Institut <strong>für</strong> Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung<br />
Jens Müller<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter (Prof. Wender)<br />
n Fortsetzung Seite 44<br />
Rates der Kirchen <strong>für</strong> ein Jahr ans Presbyterian<br />
Theological Seminary in Austin/Texas und<br />
erfuhr am Städtischen Krankenhaus eine so<br />
genannte Clinical Pastoral Education. 1996<br />
trat sie in den Dienst der Württembergischen<br />
Landeskirche ein und war bis 1998 Pfarrerin<br />
im Kirchenbezirk Weinberg/Heilbronn. 2003<br />
wurde sie an der Evangelisch-Theologischen<br />
Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
in Münster promoviert.<br />
Kompetenz…<br />
…von der Konzeption<br />
über die Planung<br />
bis zur Ausführung<br />
und Wartung<br />
Innovative Energietechnik<br />
Luft- und Klimatechnik<br />
Versorgungstechnik<br />
Energiedienstleistung<br />
Gebäudeautomation<br />
24-Stunden-Service<br />
Julius Gaiser GmbH & Co.<br />
Blaubeurer Straße 86<br />
89077 <strong>Ulm</strong><br />
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PERSONEN<br />
43
44 PERSONEN<br />
Neu an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Dr. Walter Commerell<br />
Professor <strong>für</strong> Regelungstechnik/Elektrotechnik<br />
Zurückgekehrt an<br />
seine alte Wirkungsstätte<br />
ist Dr.<br />
Walter Commerell im<br />
Sommersemester 2007,<br />
als er die Professur an<br />
der Fakultät Maschi-<br />
nenbau und Fahrzeug-<br />
technik übernahm.<br />
Sein Lebenslauf ist<br />
nämlich eng mit der<br />
<strong>Ulm</strong>er Fachhochschu-<br />
le verbunden. In den<br />
80er Jahren hat der<br />
heute 44-jährige dort<br />
Industrieelektronik<br />
studiert. Nach einer<br />
kurzen Explorations-<br />
phase war er anschlie-<br />
ßend 12 Jahre lang als<br />
Laboringenieur an der<br />
<strong>Ulm</strong>er Fachhochschule<br />
tätig. Während dieser<br />
Zeit entschloss er sich<br />
zu promovieren. In<br />
seiner Doktorarbeit be-<br />
fasste er sich mit dem<br />
Thema „Hardware in<br />
the Loop - Simulation<br />
von Elektrofahrzeu-<br />
gen“. Anfang 2002<br />
ging Commerell in die<br />
Industrie und war zu-<br />
letzt bei T-Systems GEI<br />
im Bereich Fahrzeug-<br />
elektronik in leitender<br />
<strong>Position</strong> tätig.<br />
Walter Commerell<br />
stammt aus Göppin-<br />
gen, ist verheiratet und<br />
Vater dreier Kinder. In<br />
seiner Freizeit radelt er<br />
gerne oder fährt Ski.<br />
Aber auch die Musik<br />
und die Oldtimer unter<br />
den Automobilen ha-<br />
ben es ihm angetan. n<br />
Dr.-Ing. Klaus-Peter Franke<br />
Professor <strong>für</strong> Technische Logistik<br />
Langjährige Berufserfahrung<br />
in den<br />
Bereichen Konzeption,<br />
Planung sowie Aus-<br />
führung komplexer<br />
Transport-, Lager- und<br />
Umschlagsysteme<br />
Die nächste Karrierebörse<br />
kommt bestimmt!<br />
bringt Dr.-Ing. Klaus-<br />
Peter Franke mit, der<br />
im Sommersemester<br />
2007 zum Professor an<br />
der Fakultät Produk-<br />
tionstechnik und Pro-<br />
duktionswirtschaftbe- rufen worden ist. Nach<br />
seinem Maschinenbau-<br />
Studium an der Tech-<br />
nischen Universität<br />
München ging er zur<br />
PHB Transport- und<br />
15.10.2008<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
pellkofer@hs-ulm.de<br />
Lagersysteme GmbH,<br />
Schwieberdingen. Zwei<br />
Jahre später begann<br />
er an der Universität<br />
der Bundeswehr in<br />
Hamburg mit seiner<br />
Promotion, wo er auch<br />
als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter tätig war.<br />
Anschließend arbeitete<br />
Franke 15 Jahre lang<br />
in leitender <strong>Position</strong> bei<br />
Noell Mobile Systems<br />
and Cranes sowie bei<br />
Göpfert Maschinen-<br />
bau. Der 50-jährige ist<br />
verheiratet und Vater<br />
dreier Kinder. n<br />
(Beide Fotos privat)
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