Das Kundenmagazin der Andreas Messerli AG ... - Messerli3D
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Nummer 3, Juli 07<br />
<strong>Das</strong> <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong>.........................................................<br />
With English Summary......................................................................................<br />
Roger Bächtold: Kreatives Multitalent jenseits gängiger Konventionen...............................<br />
Wie aus Produkten Erlebniswelten geschaffen werden.................................................<br />
Established & Sons – das britische Designlabel sorgte in Milano für Furore..........................
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Ereignisreiche Messe- und Eventmonate haben uns seit unserer letzten<br />
Ausgabe von Brandworld ununterbrochen in Atem gehalten. Viel Aufund<br />
Anregendes war dabei, über das wir Ihnen gerne in dieser Ausgabe<br />
berichten.<br />
Die Uhren- und Schmuckmesse, die im April in Basel über die Bühne<br />
ging, war sogar so intensiv und umfassend an Eindrücken, dass wir<br />
uns entschlossen haben, dieser Messe das beiliegende, reich bebil<strong>der</strong>te<br />
Son<strong>der</strong>heft zu widmen. Wir gehorchen damit <strong>der</strong> Aussage, dass ein Bild<br />
mehr sagt als tausend Worte, und präsentieren Ihnen einige unserer<br />
dortigen «StandBauWerke».<br />
An Etienne Russo kommt <strong>der</strong>zeit keiner <strong>der</strong> grossen Modeschöpfer<br />
vorbei. Der Italo-Belgier kreiert nämlich die wohl spektakulärsten<br />
Dekors für Fashion-Shows und verzaubert mit seiner unerschöpflichen<br />
Fantasie die ganze Modewelt.Werfen Sie einen Blick auf seine Kreationen<br />
ab Seite 6.<br />
Inhalt 3.......... Novum<br />
6.......... People<br />
11.......... Eyecatcher<br />
14.......... Report<br />
16.......... Scene<br />
19.......... Style<br />
20.......... Wetzerlis Abenteuer<br />
Mit Roger Bächtold stellen wir Ihnen auch in dieser Ausgabe einen<br />
facettenreichen Schweizer Kreativen vor, <strong>der</strong> mit seiner eigenwilligen<br />
Denk- und Designart immer wie<strong>der</strong> überrascht. Und <strong>der</strong> renommierte<br />
Kommunikationsspezialist Pius Sidler lässt uns einen Blick in die Trickkiste<br />
erfolgreicher Markenführung werfen. Die spielerische Leichtigkeit<br />
seiner Analysen gründen in einem ausserordentlich umfassenden und<br />
profunden Wissen.<br />
Alljährlich sorgen die extravaganten Veranstaltungen rund um die<br />
Mailän<strong>der</strong> Möbelmesse in <strong>der</strong> Designerwelt für Aufregung. Dieses Jahr<br />
gelang es <strong>der</strong> Londoner Established & Sons, an ihrem Event fast das<br />
gesamte Who is who <strong>der</strong> internationalen Architektur- und Designerszene<br />
zu versammeln.<br />
Ich hoffe, wir haben mit diesen Häppchen Ihren Appetit auf mehr<br />
aus unserer dreidimensionalen Küche angeregt!<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong><br />
2..........<br />
Foto: Damaris Betancourt
Novum<br />
Designpreisträger Pon<br />
Extrem leicht, filigran in <strong>der</strong> Erscheinung und gleichzeitig äusserst stabil – constructiv PON ist das neuste modulare Architektursystem<br />
für Messe-, Display-, Shop-in-Shop- und Office-Anwendungen von Burkhardt Leitner constructiv. constructiv<br />
PON zeichnet sich durch extreme Leichtigkeit bei hoher Stabilität aus. Dank seiner Hightech-Präzisionsrohre aus Aluminium<br />
erreicht es eine ungewöhnlich hohe Festigkeit, die äusserst weite, freitragende Aufbauten ermöglicht. Seiner<br />
filigranen Struktur zum Trotz ist constructiv PON für höchste Belastbarkeit geschaffen und zeichnet sich durch sehr geringes<br />
Transportgewicht und Ladevolumen aus.<br />
In <strong>der</strong> Schweiz vertrieben durch die Tochterfirma <strong>der</strong> <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong>: retailpartners ag, Motorenstrasse 35,<br />
8623 Wetzikon, +41 43 244 74 00, jean-mark.frank@retailpartners.ch...................................................<br />
Soaring high in the sky<br />
For the past year, <strong>Messerli</strong>’s lounge sounds have<br />
been featured in the audio system of Swiss Airbus<br />
machines on long-haul flights. They have<br />
been so popular that the channel will be reserved<br />
for these chill-out sounds for another<br />
year. A fifth CD will be launched this summer –<br />
this time a double CD with the sounds of<br />
<strong>Messerli</strong> to properly celebrate the momentous<br />
occasion!....................................<br />
Rundflüge<br />
Unsere Messe-Bil<strong>der</strong> haben laufen gelernt. Der neuste <strong>Messerli</strong> Podcast<br />
nimmt Sie mit auf eine Besichtigungstour zu einigen unserer Stände an<br />
<strong>der</strong> Baselworld 2007, auf die wir ganz beson<strong>der</strong>s stolz sind.<br />
Zu aktuellen und beson<strong>der</strong>s interessanten Projekten sind auf <strong>der</strong><br />
<strong>Messerli</strong> Website www.messerli3D.com immer wie<strong>der</strong> neue Podcasts<br />
anzuschauen........................................................<br />
3..........
Novum<br />
Himmelskörper: Cloud von Cappellini<br />
Cloud von Cappellini ist viel mehr als nur ein Regal. Beliebig viele Wolkenelemente, ganz nach<br />
Lust und Laune zusammengesteckt, schaffen breite wie auch hohe Regalstrukturen, die auch als<br />
Raumteiler mit Durchblick funktionieren. Die zahlreichen Ablageflächen sind von beiden Seiten<br />
zu bedienen. Auf <strong>der</strong> Messe o<strong>der</strong> beim Event eingesetzt, wirkt das spielerische Element durch<br />
seine ungewöhnliche Form und verleiht dem Auftritt das gewisse optische Etwas. Die Wolke aus<br />
Polyethylen gabs ursprünglich nur in Weiss. Zwischenzeitlich sind die Module auch in den<br />
Trendfarben Rot, Hellgrün und Dunkelgrün erhältlich. Eine optionale Innenbeleuchtung kann<br />
interessante Lichtakzente setzen.<br />
Ronan und Erwan Bouroullec, das bretonische Brü<strong>der</strong>paar, hat 2004 das verspielte Regalsystem<br />
Could für Cappellini entworfen. Überraschend in Form und Material sind sämtliche Kreationen<br />
<strong>der</strong> zwei jungen Designer. Mit ihren Algen – einem unkonventionellen, hängenden Paravent (siehe<br />
Brandworld Nr. 1/05) – haben sie in <strong>der</strong> Designerwelt ebenfalls für grosses Aufsehen gesorgt. Die<br />
Masse von Cloud betragen 187,5 x 45 x 105 cm. Vermietung durch <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong>........<br />
event@messerli3d.com<br />
Zusammentreffen in den<br />
Wolken<br />
Den Namen Cloud trägt auch die Kreation <strong>der</strong><br />
Designerin Monica Förster für Offecct und<br />
verkörpert alle Eigenschaften ihrer himmlischen<br />
Vorbil<strong>der</strong>: Sie ist leicht, weiss, und prädestiniert,<br />
ständig unterwegs zu sein.<br />
Cloud ist schnell und flexibel einsetzbar,<br />
überall dort, wo gerade ein abgegrenzter Raum<br />
gebraucht wird, etwa als mobiles Sitzungszimmer,<br />
zur Entspannung und Konzentration.<br />
Ein Ort mit einmaliger Atmosphäre für informelle,<br />
inspirierende Begegnungen. Einmal<br />
ausgepackt füllt ein leises Gebläse die Wolke<br />
mit Luft, die dann wie ein Zelt begehbar wird.<br />
Innerhalb von drei Minuten ist sie komplett<br />
installiert und nach Gebrauch ebenso schnell<br />
wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> dazugehörigen Tragetasche<br />
versorgt. Die Wolke wird durch eine Falte in<br />
<strong>der</strong> «Aussenwand» betreten. Ihr Innenraum<br />
ist rund 21 m 2 gross, 230 cm hoch und bietet<br />
bequem Platz für bis zu vier Personen. Der<br />
Wolkenkörper besteht aus feinem Nylonstoff,<br />
<strong>der</strong> trotz seiner Leichtigkeit geräuschdämpfend<br />
wirkt. Vermietung durch <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong><br />
<strong>AG</strong>.....................................<br />
event@messerli3d.com<br />
4..........
Asian Games – top athletic and logistical performances<br />
The Asian Games which were held last December in Doha (Qatar) set new standards in the world of mobile structures.<br />
Everybody involved had to overcome major logistical hurdles over a period of months: 5000 athletes, all at the same time,<br />
had to be served high-quality, healthy food to suit their palate; 3000 journalists required a professional work environment<br />
to process and pass on the information they had gathered; functionaries and VIPs needed suitable sitting and meeting<br />
rooms – all of this in a city of tents where the air conditioning system battled the sweltering heat outside. The temporary<br />
city, which took seven months to build on an area of more than 23,000 m 2 , served as venue for athletic competitions for<br />
about two weeks. Within two months it vanished again without a trace from the prosperous desert nation. <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong><br />
<strong>AG</strong> supplied the entire infrastructure for the dining and lounge areas as well as the media center..........................<br />
andreas.messerli@messerli3d.com<br />
5..........
People<br />
Etienne Russo<br />
Er kleidet die Haute Couture<br />
stimmungsvoll ein<br />
Emotionen wecken<br />
Mit Licht, Farben und Materialien schafft<br />
Etienne Russo Decors, <strong>der</strong>en Magie sich niemand<br />
zu entziehen vermag, da sie eine ungebremste<br />
Sinnlichkeit ausströmen, die Emotionen<br />
wecken und die Besucher verzaubern. Über<br />
diese Inszenierung kommuniziert <strong>der</strong> Modeschöpfer<br />
mit dem Publikum. Russos Rezept:<br />
Wer den Raum betritt, soll durch alles, was er<br />
sieht, hört, riecht o<strong>der</strong> schmeckt, erkennen,<br />
was <strong>der</strong> Designer mit seiner Kollektion will. Ob<br />
Industrieruine o<strong>der</strong> Palast: Russo versteht es<br />
wie kein an<strong>der</strong>er, Decors zu gestalten, die – mal<br />
schlicht, mal opulent und ausschweifend – die<br />
textilen Kreationen stimmungsvoll einkleiden,<br />
ohne sie in den Hintergrund zu drängen. Dabei<br />
outet er sich als kompromissloser Ästhet und<br />
Perfektionist und setzt seine Ideen konsequent<br />
um. <strong>Das</strong> geht bis hin zum Schokoladekuchen,<br />
den er – passend zum goldenen Laufsteg – mit<br />
Goldstaub pu<strong>der</strong>n lässt. Russo versteht es, mit<br />
Stilen zu spielen. Ob barocke Opulenz, Kitsch<br />
o<strong>der</strong> absoluter Minimalismus, es gibt anscheinend<br />
keine Stilrichtung, die ihm nicht behagt.<br />
So liess er etwa für Dries van Noten die Models<br />
über eine weisse Festtafel defilieren, über ihnen<br />
eine Reihe üppiger Kronleuchter. Und für Hugo<br />
Boss entwarf er – inspiriert von Tim Burtons<br />
«Edward Scissorhands» – einen Garten mit<br />
einer märchenhaften Fauna inklusive Drachen,<br />
Eichhörnchen und Hirschen.<br />
Abenteuerliches Curriculum<br />
Russo ist ein harter Arbeiter, ein Phantast und<br />
ein unerschrockener Abenteurer. Da erstaunt es<br />
6..........<br />
Obwohl er keine Klei<strong>der</strong> entwirft, ist Etienne Russo <strong>der</strong>zeit eine <strong>der</strong> gefragtesten Personen im Modezirkus..............<br />
Denn als Magier des Catwalks hüllt er die Kreationen <strong>der</strong> grossen Modeschöpfer in sinnliche.............................<br />
Welten und verhilft ihnen zum grossartigen Auftritt. Für die renommiertesten Modehäuser entwirft....................<br />
das italo-belgische Multitalent spektakuläre Shows..............................................................................<br />
Bevor an den Modeschauen in Mailand o<strong>der</strong><br />
Paris die Lichter angehen, die Models über den<br />
Runway schreiten, die Mödeschöpfer die Lorbeeren<br />
<strong>der</strong> anspruchsvollen Kunden und Kritiker<br />
ernten, gehört die Bühne vor allem einem<br />
Mann: Etienne Russo. Er ist <strong>der</strong> Schöpfer des<br />
kreativen Universums, in dem die Grössten <strong>der</strong><br />
Modewelt ihre Haute Couture und ihr Prèt-àporter<br />
präsentieren. Chanel, MiuMiu, Dries<br />
van Noten, Lanvin, Hermès, Hugo Boss o<strong>der</strong><br />
Sonja Rykiel – Russo inszeniert ihre wichtigsten<br />
Shows, erschafft für jeden seiner Kunden<br />
einen Kosmos, in den die versammelte Modegilde<br />
für ein paar Stunden eintaucht und die<br />
Welt rundherum vergisst.<br />
Foto: By2 Photographers<br />
nicht, dass sich sein Lebenslauf mit einigen<br />
unerwarteten Wendungen liest: Als Sohn italienischer<br />
Eltern in Belgien aufgewachsen, macht<br />
er eine Ausbildung an <strong>der</strong> Hotelschule von<br />
Namur. In den frühen 80er-Jahren wird er<br />
Model und arbeitet gleichzeitig als Barkeeper<br />
im Mirano, dem angesagtesten Club Brüssels.<br />
Hier kann er seinen kreatives Flair beim Mixen<br />
<strong>der</strong> Drinks ausleben. Bald wird er künstlerischer<br />
Leiter des Clubs und das Mirano zu seinem<br />
Experimentierlabor. Er organisiert Partys,<br />
Events, Performances und Ausstellungen, wie<br />
man sie in <strong>der</strong> belgischen Hauptstadt selten gesehen<br />
hat. In dieser Zeit erobert <strong>der</strong> einheimische<br />
Modeschöpfer Dries van Noten die internationale<br />
Fashion-Szene. Er zieht Russo bei,<br />
um seine erste Modeschau 1991 in Paris zu<br />
inszenieren. 1995 gründet das Multitalent Russo,<br />
das sich auch schon als Koch, Licht-Ingenieur<br />
o<strong>der</strong> Produzent durchs Leben geschlagen<br />
hat, sein eigenes Unternehmen, das er zur Ehre<br />
des Hauses, in dem er sich einrichtet, Villa<br />
Eugenie nennt. Heute ist <strong>der</strong> Belgier ein gefragter<br />
Mann: Mit seine Ideen, ob für Corporate<br />
Events, Produktlancierungen, Boutique-Eröffnungen,<br />
Installationen o<strong>der</strong> eben Modeschauen<br />
hat er den Erdball umrundet. Allein für Dries<br />
van Noten hat er schon 63 Shows inszeniert,<br />
aber noch immer überrascht sein neugieriger<br />
Geist mit neuen Ideen. Auch wenn seine Kreationen<br />
meist nur von kurzer Dauer sind – in <strong>der</strong><br />
Modewelt hat Russo die Massstäbe, was die<br />
Inszenierungen rund um die Klei<strong>der</strong> angeht,<br />
weit nach oben versetzt und damit die Fashion-<br />
Szene nachhaltig bereichert...................
Spiel mit Stil – Etienne Russos Inszenierungen für Dries van Noten (oben) und für Hugo Boss.<br />
Foto: By2 Photographers<br />
Foto: Rainer Hofmann<br />
English Summary<br />
Etienne Russo –<br />
Outfitter of High Fashion<br />
Russo is not a designer, and yet<br />
he is in high demand in the fashion<br />
world. Before the lights go on in<br />
Milan or Paris, before the models<br />
walk across the runway, the stage<br />
belongs to one man: Etienne Russo –<br />
the creator of a universe where<br />
top designers present haute couture.<br />
He stages original shows<br />
for his clientele, which includes<br />
Chanel, MiuMiu, Lanvin, Hermès,<br />
Hugo Boss and Sonja Rykiel.<br />
Russo evokes emotions. Nobody is<br />
immune to the magical, enchanting<br />
worlds he creates with light, colors<br />
and materials to communicate<br />
with his audience. Russo’s secret to<br />
success: the intent of a designer’s<br />
collection should be seen, heard,<br />
smelled and tasted the moment one<br />
enters a room.<br />
Russo is a perfectionist who puts<br />
his ideas into practice with utmost<br />
consistency, and at times to the<br />
extreme: a chocolate cake dusted<br />
with gold, for example, to match<br />
a golden catwalk. From baroque<br />
opulence to absolute minimalism –<br />
there is no style with which he is<br />
not comfortable, while always<br />
focusing on the essential.<br />
Russo is a hard worker, an adventurer<br />
with a multifaceted background.<br />
The son of Italian parents,<br />
he was raised in Belgium where<br />
he first studied hotel management,<br />
then turned to modeling while at<br />
the same time tending bar in a<br />
trendy club in Brussels. Eventually,<br />
he became artistic director of<br />
the club and began organizing parties,<br />
events, performances and<br />
exhibits, the likes of which had not<br />
been seen before. When the local<br />
fashion designer Dries van Noten<br />
rose to stardom, he asked Russo<br />
to produce his first Paris show. In<br />
1995, the multitalented Russo<br />
established his own firm and now<br />
travels around the globe to organize<br />
corporate events, launch<br />
products, open up boutiques, or<br />
stage fashion shows. His curiosity<br />
and creativity are always good<br />
for a surprise. While his creations<br />
are usually short-lived, Russo<br />
has raised the bar in the world of<br />
fashion and thus permanently<br />
enriched it.<br />
7..........
People<br />
Roger Bächtold<br />
Freidenker zwischen<br />
Mainstream und Avantgarde<br />
Was einem als Kopf <strong>der</strong> Innenarchitekturfirma P.5 entgegentritt, entspricht<br />
erfreulicherweise nicht dem gewohnten Bild eines Vertreters <strong>der</strong><br />
Zürcher Kreativgilde. Roger Bächtold ist unprätentiös, völlig frei vom<br />
weitverbreiteten Designerhabitus und von Starallüren. Kein Pfau<br />
schlägt hier sein Rad, son<strong>der</strong>n ein Teamplayer mit motivierter Mannschaft<br />
tut begeistert seine Arbeit. Viel wachsen will er mit seiner jetzigen<br />
fünfköpfigen Besatzung nicht mehr. Frei bleiben soll seine Kreativschmiede<br />
und es sich leisten können, auch mal einen Auftrag nicht zu<br />
kriegen o<strong>der</strong> gar abzulehnen.<br />
Schnörkellos und direkt wie er selber ist auch seine Art <strong>der</strong> Konversation.<br />
Er verliert sich nicht in Plattitüden, son<strong>der</strong>n setzt punktgenau<br />
an. Sein schneller Geist und die sprunghafte Denkart sind anspruchsvoll<br />
für seine Gesprächspartner. Er ist ein Mensch, <strong>der</strong> seine Balance in<br />
den Extremen findet und somit in kein Schema passt, <strong>der</strong> Dolcefarniente<br />
und sportliche Selbstkasteiung zeitgleich lebt und liebt. Ein Amphibium<br />
und Freidenker, <strong>der</strong> sich in komplett verschiedenen Welten wohlund<br />
einfühlen kann. Roger Bächtold ist ein Kreativer mit wirtschaftlicher<br />
Bodenhaftung. Er weiss, dass ohne seriösen Background auf lange<br />
Frist keine Lorbeeren zu verdienen sind. Eine rare Mischung, die geniale<br />
Gestaltungsideen samt realisierbaren Lösungen hervorbringt, kompromisslos<br />
in Schönheit und Funktionalität.<br />
Funktion an erster Stelle<br />
Seine Designhandschrift ist nicht offensichtlich erkennbar. Entsprechend<br />
<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung fällt seine Umsetzung aus, ist nie stereotyp.<br />
Stets hat die Funktionalität allererste Priorität. Die Lösung muss sich<br />
am Schluss wie aus einem Guss präsentieren. Einzelheiten müssen<br />
nicht zwanghaft auffällig sein. Seiner Meinung nach hat ein Raumkonzept<br />
dann gewonnen, wenn nicht einzelne Designstücke als Blen<strong>der</strong><br />
den Blick des Besuchers gefangen nehmen, son<strong>der</strong>n wenn ein undefinierbares<br />
Rundum-Wohlgefühl entsteht.<br />
Libero mit Bodenhaftung<br />
Sein Werdegang ist nicht abenteuerlich, trotzdem aber aussergewöhnlich:<br />
Der Sprung vom gelernten Hochbauzeichner in die renommierte<br />
Designagentur DAI gelingt Roger Bächtold, weil seine Bewerbung unter<br />
vielen durch eine auffallende Handschrift hervorsticht. Nach sieben<br />
lehrreichen Jahren will er nicht mehr dienen, son<strong>der</strong>n möglichst seine<br />
eigenen Ideen durchsetzen. Sein unruhiger Geist, getrieben durch die<br />
eigene Unzufriedenheit und den Anspruch, Neues stets noch besser zu<br />
machen, braucht frische Herausfor<strong>der</strong>ungen. <strong>Das</strong> Sprungbrett in die<br />
Eigenständigkeit schafft er sich selber mit <strong>der</strong> Eröffnung seiner eigenen<br />
Bar 0815. Dort kann er kompromisslos seine Vorstellungen umsetzen –<br />
und seine Kreativität auch als DJ ausleben. Die Gestaltung des Lokals<br />
verbindet Bekanntes und Vertrautes mit Neuem und Überraschendem<br />
und findet sein wohltuendes Gleichgewicht im Durchschnitt, eben<br />
0815.<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung von P.5 untermauert er seine Selbständigkeit. <strong>Das</strong><br />
P steht ganz geerdet für Produktion, die 5 für die Nummerierung des<br />
Liberos im Fussball – Roger Bächtolds eigener Lieblingsposition im<br />
aktiven Spiel und diesem Freigeist ganz und gar auf den Leib geschnei<strong>der</strong>t.<br />
Umfassende und komplexe Aufgaben for<strong>der</strong>n ihn heraus. Den<br />
Zugang zu den Projekten findet er über den Kunden. Den will er gut<br />
kennen, bevor er für ihn wirkt und werkt. Ein Vorprojekt bildet die<br />
Basis zur Entscheidung des Kunden zum Go o<strong>der</strong> No Go. Den unabdingbaren<br />
Rückhalt bei <strong>der</strong> Umsetzung seiner kapriziösen Designideen<br />
gibt ihm sein sorgfältig aufgebautes und gepflegtes Netzwerk von<br />
Handwerkern. Reicht bei einem Projekt das Budget nicht für alles, wird<br />
nur partiell, aber dort umso rigoroser eingespart, um am an<strong>der</strong>en Ende<br />
das nötige Mehr an Mitteln freizumachen. Sparaktionen über ein ganzes<br />
Projekt hinaus führen nach Meinung von Roger Bächtold nur zu<br />
unbefriedigenden Kompromisslösungen und einem nichtssagenden<br />
Endresultat. (Fortsetzung Seite 10)<br />
8..........<br />
Roger Bächtold ist ein kreatives Multitalent, das sich frisch und unverkrampft jenseits ...................................<br />
aller Designer-Konventionen bewegt und dennoch den Zeitgeist punktgenau ...............................................<br />
trifft. Gleich mehrere <strong>der</strong> angesagtesten Bars und Restaurants in Europas Hauptstädten ...............................<br />
hat er gestaltet und legt zwischendrin am Plattenteller auch mal selber Hand an. .........................................
9..........<br />
Foto: P5
People<br />
Edel adlig: die Weinbar Procacci <strong>der</strong> Familie Antinori in Wien.<br />
bfine: Fein, schnell und doch gesund<br />
Ausgezeichnet, gesund und schnell: drei<br />
Adjektive, die bis anhin kaum in Zusammenhang<br />
mit «kurz etwas essen gehen» gebracht<br />
werden konnten. Abhilfe schafft ab sofort das<br />
neu eröffnete Restaurant bfine an <strong>der</strong> Seefeldstrasse<br />
in Zürich mit seiner Philosophie<br />
«Wohlbefinden und Gesundheit mit Genuss<br />
verbinden». Auch diese neue Essadresse trägt<br />
die Handschrift von Roger Bächtold und seinem<br />
Team. Unter dem Credo, die Last zur Lust<br />
zu machen, ist ein raffiniert funktionelles und<br />
klares Design entstanden. So erfüllen zum Beispiel<br />
die eigens entworfenen Sitze nebst ihrer<br />
angestammten Aufgabe noch eine weitere<br />
Funktion: Ein integrierter Känguru-Beutel<br />
bietet sicheren Stauraum für die Handtasche.<br />
Selbst Zahnstocherdispenser und Trinkglasregale<br />
erreichen Designstatus!<br />
Foto: P5<br />
Procacci: Wein mit Begleitung<br />
Die italienische Adelsfamilie Antinori eröffnete<br />
in Wien eine neue Weinbar, das Procacci.<br />
Verantwortlich für den Umbau war auch hier<br />
das Zürcher Büro P.5. <strong>Das</strong> spartanisch klösterliche<br />
Ambiente als Ursprung <strong>der</strong> Räumlichkeiten<br />
musste erhalten bleiben. Die traditionelle<br />
italienische Wein- und Esskultur präsentiert<br />
sich hochmo<strong>der</strong>n und einladend, aber im Ganzen<br />
sehr zurückhaltend. Die Anerkennung <strong>der</strong><br />
Gäste sollte einzig über den Genuss erstklassiger<br />
Speisen und Getränke kommen.<br />
Auffällig sind Transparenz und Leichtigkeit,<br />
welche die hohen Räume durchziehen.<br />
«Die Innenarchitektur lebt mit den Menschen,<br />
die in <strong>der</strong> Bar einkehren», erklärt Roger Bächtold<br />
seine Philosophie. «Gleichzeitig aber<br />
muss das Design Rücksicht auf die Abläufe<br />
innerhalb <strong>der</strong> Gaststätte nehmen.» Mit dem<br />
Umbau wurde auch dem alten Gewölbekeller<br />
ein Facelifting verpasst. Der wun<strong>der</strong>schön<br />
renovierte Raum eignet sich ideal für Degustationen<br />
und Sitzungen.<br />
Music: Chillout vom Feinsten<br />
Als gefragter Chillout-DJ <strong>der</strong> Zürcher Clubszene<br />
lebt Roger Bächtold ein weiteres Talent<br />
aus. Seine musikalische Kreativität mündet<br />
unter an<strong>der</strong>em in CDs unter dem Label 0815<br />
und auch in den gefragten Sounds of <strong>Messerli</strong>.<br />
Bereits ist die fünfte Ausgabe <strong>der</strong> <strong>Messerli</strong><br />
Compilations mit trendigen Loungeklängen in<br />
Entstehung..................................<br />
Foto: P5<br />
English Summary<br />
Free spirit between mainstream<br />
and avant-garde<br />
Roger Bächtold, the owner of the<br />
interior design firm P.5 is not a<br />
typical representative of Zurich’s<br />
creative world. He is unpretentious<br />
and exhibits none of the behavior<br />
which is so widespread in these<br />
circles. He is a team player with a<br />
motivated crew of five and he intends<br />
to keep it that way.<br />
His conversations are direct and<br />
to the point, his quick mind and<br />
mental leaps a challenge for anybody<br />
trying to keep up. Bächtold<br />
is a hard worker, a free spirit, a<br />
chameleon who fits in anywhere,<br />
while keeping his feet firmly on the<br />
ground. His style is not obviously<br />
recognizable. Functionality takes<br />
top priority. He refuses to focus on<br />
details, aiming instead for a complete,<br />
well-rounded final product.<br />
An architectural draftsman by<br />
trade, Bächtold applied for a position<br />
at a well-known design agency<br />
and was selected due to his distinct<br />
handwriting. He is a restless<br />
spirit, driven by his own dissatisfaction<br />
and desire to excel. He<br />
designed and opened up a bar,<br />
which proved to be the springboard<br />
to independence, culminating in<br />
his own design studio.<br />
One of his secrets to success is<br />
that he insists on getting to know<br />
his clients before he accepts an<br />
assignment. He combines old and<br />
new, established and surprising<br />
elements. His often whimsical designs<br />
are implemented by a carefully developed<br />
and maintained network<br />
of craftsmen based on solid workmanship.<br />
“b fine”, an innovative<br />
restaurant offering fast, yet healthy<br />
food, which recently opened in<br />
Zurich, reflects the philosophy of<br />
Roger Bächtold and his team.<br />
Specially designed chairs, for example,<br />
featuring a kangaroo pouch<br />
where purses can be safely stored.<br />
Even the toothpick dispensers<br />
have designer status!<br />
Another recently completed project<br />
is Procacci, a wine bar in Vienna<br />
opened up by an Italian noble<br />
family. The challenge in this case<br />
was to retain the original stark<br />
monastic environment while at the<br />
same time showcasing the sophisticated<br />
food and wine culture of Italy<br />
with transparence and subtlety.<br />
Bächtold is also a popular DJ in<br />
Zurich’s nightclubs and contributed<br />
to the fifth <strong>Messerli</strong> CD featuring<br />
trendy chill-out sounds.<br />
10..........
Eyecatcher<br />
Sorba<br />
Logisch strukturiert und funktional – durchdacht<br />
zeigt sich <strong>der</strong> Softwarehersteller SORBA<br />
in seinen Firmenfarben. Ein souveräner<br />
Messeauftritt, dessen Wirkung durch das reduzierte<br />
Design unterstützt wird. Zusätzliche<br />
optische Tiefe für diesen eher schmalen Stand<br />
schaffte das für die Fassade auf Distanzhülsen<br />
montierte Glas. ..............................<br />
juri.camagni@messerli3D.com<br />
Procter & Gamble<br />
Showroom, lounge and test studio all in one –<br />
three different areas housed within one open<br />
zone. Different flooring materials, semi-transparent<br />
string curtains and ceiling suspensions<br />
were used to make the space separation fluid.<br />
Round, seemingly organic shapes are repeated<br />
throughout the rooms........................<br />
markus.kirmair@messerli3D.com<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay<br />
Schweizer Baudokumentation<br />
<strong>Das</strong> Credo des Ausstellers – klare Struktur und perfekte Organisation –<br />
wi<strong>der</strong>spiegelt sich in <strong>der</strong> kompromisslosen Standanordnung und<br />
Umsetzung des Messeauftritts. Die Formen- und Farbsprache des Firmenlogos<br />
ist in <strong>der</strong> Ausgestaltung des Standes ausnahmslos weitergeführt.<br />
Der Stand wirkt homogen und nichts lenkt vom Produkt und<br />
dessen Kernaussage ab...............................................<br />
juri.camagni@messerli3D.com<br />
Erdgas<br />
Grün wie die Natur, die durch den vielfältigen Einsatz von Erdgas<br />
geschont wird, präsentiert sich unübersehbar <strong>der</strong> VSG (Verband <strong>der</strong><br />
schweizerischen Gasindustrie). Die gerundeten Formen <strong>der</strong> Elemente<br />
wirken organisch und verleihen dem Stand einen ganz beson<strong>der</strong>en<br />
Look. Die verschiedenen Grünschattierungen harmonieren und schaffen<br />
eine sehr entspannte Atmosphäre.................................<br />
domizio.bianchini@messerli3D.com<br />
11..........<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay
Eyecatcher<br />
IWC<br />
Perhaps the most exciting event during the Geneva Watch Show was<br />
the launching party for the new IWC Da Vinci family of watches. To<br />
provide a suitable backdrop for this VIP gathering, the exhibit hall was<br />
transformed into a Roman temple and theater area. A generous white<br />
sofa oasis was arranged as a separate celebrity section to offer Very VIPs<br />
an opportunity to relax in private. (The event structures were developed<br />
on behalf of Rufener Events Ltd. BSW.).........................<br />
christian.moor@messerli3d.com<br />
Egypt<br />
Shooting star Karim Rashid dominates the Arabian design world. He celebrates the decorative art of the Orient. At the<br />
same time, he breaks with traditional forms and reinterprets them in a surprising new way. The exhibit he designed for<br />
the Egyptian Exporters Association is pink, his preferred color, and received rave reviews from the Western world during<br />
the last Milan Furniture Fair..........................................................................................<br />
tarek.azmy@messerli3D.com<br />
Hoval<br />
Der Raumklimaspezialist passt die Farben seines<br />
Messestandes den Temperaturzonen seiner<br />
Produkteschau an. Ein harmonisches<br />
Zusammenspiel von Wärme und Kälte in Rot<br />
und Blau. Besprechungs- und Hospitalityzonen<br />
gruppieren sich um das logistische<br />
Herzstück des Inselstandes..................<br />
mathias.affolter@messerli3D.com<br />
12..........<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay<br />
Foto: CS Foto Studio
Chevrolet<br />
Sky-blue color touches liven up the car manufacturer’s new elegant exhibit. Chevrolet is heading into an entirely new<br />
direction with flowing lines and exciting materials and sets a pleasing counterpoint to the high-tech environment of<br />
the automotive industry................................................................................................<br />
daniel.burlet@messerli3D.com<br />
Galvolux<br />
Was wie Kunst anmutet, ist die Präsentation<br />
<strong>der</strong> neuesten Spielarten mo<strong>der</strong>ner Bauglasverarbeitung.<br />
Spektakulär wirken die ausgestellten<br />
Anwendungsbeispiele: Blumenbouquets<br />
o<strong>der</strong> Le<strong>der</strong>polsterungen hinter Glas als Hingucker<br />
<strong>der</strong> ganz beson<strong>der</strong>en Art. .............<br />
khang.chen@messerli3D.com<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay<br />
Kaba<br />
<strong>Das</strong> neue Gesicht des Schliesssystemprofis trägt zu den bestehenden<br />
Hausfarben Blau und Grau das erfrischende und warme Orange. Mit <strong>der</strong><br />
zusätzlichen Farbe erhält <strong>der</strong> sehr technisch anmutende Messeauftritt<br />
eine einladende Note. Die grafischen Elemente auf den einzelnen<br />
Systemelementen von Pila Petite fügen sich zu einem grossflächigen<br />
Ganzen. Glas in verschiedener Transparenz ermöglicht einen Überblick<br />
über die gesamte Standfläche und grenzt gleichzeitig die verschiedenen<br />
Teilbereiche ab. .....................................................<br />
roman.wolfensberger@messerli3D.com<br />
13..........<br />
Foto: Fotodesign Schiemann<br />
Foto: <strong>Andreas</strong> Starlay
Report<br />
Von <strong>der</strong> Marke zur Erlebniswelt<br />
Aufbruchstimmung in<br />
<strong>der</strong> Markenwelt<br />
14..........<br />
Wenn Sie heute in einem Restaurant einen Milchkaffee bestellen, so ist die Zeit..........................................<br />
an Ihnen vorbeigegangen. Denn dieser hat einen neuen, italienischen Namen erhalten, Caffè Latte.....................<br />
Und mit diesem neuen Kaiserskleid ist er nun so populär wie nie zuvor......................................................<br />
Ein Artikel darüber, wie Marken gelernt haben Lebensgefühl zu vermitteln. Von Pius Sidler...............................<br />
Der Pionier hinter dieser Entwicklung, das 1971 gegründete Unternehmen<br />
Starbucks, hat viele Dinge richtig getan, die als wegweisend<br />
für unsere Arbeit gelten können: Starbucks hat sich nicht nur daran<br />
gemacht, die Unterversorgung <strong>der</strong> USA mit anständigem Kaffee zu<br />
beheben, son<strong>der</strong>n hat ab den Achtzigerjahren, als Howard Schultz zum<br />
Unternehmen stiess, aus Kaffee und dem Kaffeekonsum ein neuartiges,<br />
eigenständiges Erlebnis konzipiert. «Bei Starbucks finden Sie mehr als<br />
ausgezeichneten Kaffee», meint Schultz. «Sie finden tolle Leute, Topmusik<br />
und einen bequemen, fröhlich gestimmten Treffpunkt.»<br />
Lebensgefühl vermitteln<br />
Was lehrt uns <strong>der</strong> Erfolg von Starbucks? Wenn Sie hinter <strong>der</strong> Extramarge<br />
her sind, wie sie Starbucks mit seinem Kaffee täglich kassieren darf,<br />
wenn Sie Märkte neu aufrollen möchten, wenn Sie Nischen erobern<br />
o<strong>der</strong> Ihrer Marke Differenzierung verleihen wollen, so lohnt es sich,<br />
über die funktionale Befriedigung von Kundennutzen hinauszugehen,<br />
sich zu überlegen, wie Sie Ihren Kunden ein radikal neues, gewinnendes<br />
Kunden- o<strong>der</strong> Produkterlebnis o<strong>der</strong> Lebensgefühl vermitteln können.<br />
Der Nischen sind genug und zwar nicht nur in <strong>der</strong> bunten und<br />
geschmackreichen Welt von Lebensmitteln, Konsumgütern o<strong>der</strong> Mode.<br />
Zwei Beispiele: Warum berühren uns Versicherer kaum? Warum sind<br />
sie unwillig o<strong>der</strong> unfähig, ihren Topos des Helfenden o<strong>der</strong> Voraussehenden<br />
attraktiver zu inszenieren, dass wir sie lieben würden? O<strong>der</strong>,<br />
warum verstecken sich Private Banker, in dreiteilige Nadelstreifenanzü-<br />
Pius Sidler studierte Kunstgeschichte und Betriebswirtschaft.<br />
Nach Abstechern in die Unternehmensberatung und das Marketing<br />
holte ihn Pipilotti Rist 1997 als ihr Stellvertreter an die<br />
Expo.01. Seither hat er sich zu einem <strong>der</strong> profiliertesten Spezialisten<br />
für erlebnisorientierte Marketingkommunikation entwickelt.<br />
Pius Sidler ist Partner bei McKinivan Moos und berät Unternehmen<br />
und Marken auf ihrem Weg in die Erlebnisökonomie.<br />
Zu seinen Kunden zählen grosse börsenkotierte Unternehmen<br />
und öffentliche Institutionen in <strong>der</strong> Schweiz sowie im Mittleren<br />
Osten.<br />
ge verpackt, hinter schweren Möbeln auf noch schwereren Teppichen?<br />
Würde Ihre Kundschaft von zeitgenössischerem Design, wie sie es bei<br />
Boutiquehotels o<strong>der</strong> Lounges schätzen, abgeschreckt? Wäre ein individuelleres,<br />
entspannteres Ambiente <strong>der</strong> Kundenbeziehung nicht för<strong>der</strong>lich?<br />
Wohin wir blicken, den Möglichkeiten, sein Geschäft zu überdenken<br />
und neue Beziehungen zu Kunden aufzubauen, neue Werte zu<br />
besetzen und neue Margen zu erobern, sind kaum Grenzen gesetzt.<br />
Grosse Konkurrenz<br />
Was heisst das für uns in <strong>der</strong> Live-Kommunikation an Messen und bei<br />
Events? Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute vorweg:<br />
Wenn es uns gelingt, unsere Botschaften prägnant in Räume und<br />
Dramaturgien umzusetzen, werden weiterhin ausreichend Gel<strong>der</strong> aus<br />
<strong>der</strong> Marken-, Unternehmens- und Marketingkommunikation in unser<br />
Segment investiert. Sogar eher mehr, als weniger. Die schlechte Nachricht<br />
lautet: So wie Starbucks heute letztlich ein besseres Produkterlebnis<br />
verkauft, werden zunehmend Unternehmen mit ihren Produkten<br />
und Dienstleistungen in «unseren» Erlebnismarkt drängen. Die<br />
faszinierende Welt <strong>der</strong> halb künstlichen, halb echten Inszenierung<br />
von Messe und Events wird Konkurrenz erhalten von grossen und<br />
kleinen Erlebnissen, von noch mehr Lounges, Bars, Restaurants, Flagship<br />
Stores, Shopping Malls, Brand Lands und all diesen bunten, neuen<br />
kommerziellen Erlebnisräumen. Und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wird<br />
die Film- und Spieleindustrie noch faszinieren<strong>der</strong>e, überzeugen<strong>der</strong>e<br />
virtuelle Erlebnisse schustern, denen wir mit unseren fliegenden Bauten<br />
und Licht-Tonkünsten kaum mehr nachhalten mögen. Beide, die<br />
neuen kommerziellen Räume und die Film- und Spieleindustrie werden<br />
in wachsendem Masse in ihre Produkte kommerzielle Drittbotschaften<br />
übernehmen. Neue Partnerschaften werden entstehen und<br />
uns in <strong>der</strong> Messe o<strong>der</strong> am Event konkurrenzieren. Darum heisst <strong>der</strong><br />
Ausweg für unsere Industrie, Botschaften noch präziser in die Räume<br />
und Zeitachsen unserer Inszenierungen zu übersetzen. Und wir müssen<br />
uns alle dahinter machen, zu Erlebnisdesignern zu werden, um<br />
mit Hollywood, Nintendo, Ian Schrager o<strong>der</strong> wie all die Helden <strong>der</strong><br />
neuen Erlebniswelt heissen, mitziehen zu können....................
Lifestyle statt blosses Produkt – die Markenwelt hat einen sichtbaren Wandel vollzogen.<br />
Foto: Marco Blessano Foto: Marco Blessano<br />
English Summary<br />
“A new era is dawning in the brand<br />
world” by Pius Sidler, Partner at<br />
McKinivan Moos and corporate and<br />
brand consultant.<br />
If you or<strong>der</strong> a cup of coffee with<br />
milk nowadays, you are behind<br />
times. It’s called a latte these<br />
days and more popular than ever.<br />
Starbucks, established in 1971,<br />
could be consi<strong>der</strong>ed a trendsetter<br />
in our business. In the process<br />
of supplying the USA with decent<br />
coffee, the company has elevated<br />
the consumption of coffee to an<br />
entirely new level. Starbucks has<br />
taught us how to achieve higher<br />
margins and open up new markets.<br />
We are well advised to go beyond<br />
the functional use of our products<br />
and turn them into a whole new<br />
experience for our customers.<br />
Opportunities to cultivate new relationships<br />
and develop innovative<br />
ideas abound, not only in the consumer<br />
goods industry. Two examples<br />
come to mind: Why are we<br />
left cold by insurance companies?<br />
Why are they unwilling or unable to<br />
look more attractive by portraying<br />
themselves as a helping hand,<br />
concerned about our future? Why<br />
are pinstriped private bankers<br />
hiding behind heavy furniture and<br />
even heavier carpeting? Would<br />
their clientele be put off by a more<br />
contemporary design, which has<br />
come to be expected in boutique<br />
hotels? Wouldn’t their client relationships<br />
benefit from a more<br />
relaxed atmosphere?<br />
What does this mean for those<br />
engaged in the live communications<br />
of tradeshows and events? There<br />
is good news and bad: First the<br />
good news: If we are able to convey<br />
our messages concisely, corporate<br />
funds will continue to flow in. The<br />
bad news is that more and more<br />
companies will invade “our” market,<br />
offering more restaurants, more<br />
flagship stores and brand lands<br />
along with colorful commercial<br />
adventures. The movie and gaming<br />
industry will develop more fascinating<br />
virtual experiences, and we<br />
will find it difficult to keep up<br />
with the tools we have available.<br />
New partnerships will spring up,<br />
competing with us, and therefore,<br />
the way out of the dilemma for<br />
our industry means expressing our<br />
messages even more succinctly<br />
in the three-dimensional space and<br />
timelines of our world. We have<br />
to turn into designers of feelings<br />
and sensations to be able to<br />
hold Hollywood, Nintendo and all<br />
the other mo<strong>der</strong>n heroes at bay.<br />
15..........
Scene<br />
Möbelmesse Milano 2007<br />
Established & Sons –<br />
Väter und Söhne<br />
In einer engen Gasse mitten in Milano hält unser Taxi am 18. April<br />
2007 morgens um elf Uhr. Nichts deutet auf eine Ausstellungshalle<br />
o<strong>der</strong> hippe Event-Location hin. Durch einen hier typischen Hausdurchgang<br />
gelangen wir in einen grünen Hinterhof und stehen ganz unverhofft<br />
vor dem Eingang einer stillgelegten Pelota-Halle. Pelota ist eine<br />
Art mediterranes Squash, das mit Fang- und Wurfkorb in einer Halle<br />
von rund 50 Meter Länge gespielt wird. Hier stellt das junge britische<br />
Designlabel Established & Sons im Rahmen <strong>der</strong> zahlreichen, über die<br />
ganze Stadt verteilten Nebenevents <strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong> Möbelmesse seine<br />
Kreationen aus.<br />
Boxenstop<br />
Viel Betrieb herrscht bereits jetzt in und um die Halle. Vor dem Eingang<br />
wachen drei Totems aus Kartonboxen, die vier Meter hoch aufgetürmt<br />
wie überdimensionales Kin<strong>der</strong>spielzeug wirken und auf die Ausstellung<br />
hinweisen. Caterer schlängeln sich mit Wagenladungen von<br />
Getränken durch die zahlreichen Besucher, die sich die Kreationen <strong>der</strong><br />
britischen Design-Abenteurer nicht entgehen lassen wollen.<br />
16..........<br />
Mit einem unkonventionellen Event hat die junge britische Designfirma Established & Sons an...........................<br />
<strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong> Möbelmesse das Publikum begeistert. Um dem Ausstellungssystem –.....................................<br />
einfachen Kartonboxen – Stabilität zu verleihen, hat <strong>Messerli</strong> ein Innenleben kreiert, das technisch .....................<br />
sehr anspruchsvoll ist...............................................................................................................<br />
Aus dem hellen Sonnenlicht treten wir in die dämmrige Halle ein. Von<br />
<strong>der</strong> Decke herab schweben Relikte aus den 60er-Jahren – Neonleuchtkörper,<br />
die in ihrer Form an überdimensionale, schimmernde<br />
Schwimmringe erinnern und die Lokalität in schwaches Licht tauchen.<br />
Punktuell ausgerichtete Spots rücken jedes Designwerk für sich ins<br />
Rampenlicht. Drei rund 20 Meter lange Mauern aus Kartonboxen<br />
unterteilen die Ausstellungsfläche, o<strong>der</strong> besser gesagt: das ehemalige<br />
Spielfeld. Im Zentrum präsentieren sich die neusten Möbelstücke <strong>der</strong><br />
Kollektion, in den Abteilen links und rechts stehen die letztjährigen<br />
Kreationen.<br />
Durchgänge und Fenster in den Riegeln aus Kartons geben den Blick<br />
vom einen zum an<strong>der</strong>en Bereich frei. Regale und Uhren, ebenfalls zur<br />
Kollektion von Established & Sons gehörend, sind an den Kartonboxen<br />
befestigt.<br />
Die einzelnen braunen Kartonboxen sind mit Teilstücken von<br />
schwarzen und weissen Bil<strong>der</strong>n sowie Texten bedruckt. Wie zu einem<br />
Mosaik zusammengefügt ergeben sie über die gesamte Baulänge diverse<br />
grossflächige Grafiken und Zitate. Die Boxen, an sich unauffällige<br />
Massenprodukte, fügen sich zu einem beeindruckenden Bauwerk<br />
zusammen. Aufgrund ihrer Alltäglichkeit stehlen sie den Exponaten<br />
trotzdem nicht die Show. Und dem Grafiker boten sie einen fast unbegrenzten<br />
Kreativ-Tummelplatz. <strong>Das</strong>s <strong>der</strong> Idee mit den Kartonschachteln<br />
als Ausstellungssystem ursprünglich die beschränkten finanziellen Mittel<br />
zugrunde lagen, stört niemanden. Denn mit diesem genial einfachen<br />
Mittel hat <strong>der</strong> Ausstellungsdesigner eine Lösung gefunden, die den Produkten<br />
eine Bühne bietet, die das eindrückliche Design unterstreicht<br />
und sie nicht erdrückt. Die Tatsache, dass die vom Kunden bestellten<br />
Möbel in ebensolchen Boxen ausgeliefert werden, verstärkt den Erinnerungswert<br />
und schliesst den Kreis punkto Corporate Identity geradezu<br />
lehrbuchmässig. Darüber hinaus trägt das verwendete Material auch<br />
<strong>der</strong> Ökologie Rechnung.<br />
Artenvielfalt<br />
Die Exponate beeindrucken durch ihre Vielfalt an Form, Farbe und<br />
Material. (Fortsetzung Seite 18)
English Summary<br />
Established & Sons<br />
The creations of the young British<br />
design label Established & Sons are<br />
shown in a former “pelota” court<br />
(a Mediterranean type of squash),<br />
one of the numerous side events<br />
of the Milan Furniture Fair.<br />
The exhibit attracts a great deal of<br />
attention. Three totem poles made<br />
of cardboard boxes tower over<br />
the entrance. Neon lights suspended<br />
from the ceiling and resembling<br />
oversized inflatable swimming<br />
aids cast a dim light on the room.<br />
Each exhibit is highlighted by spot<br />
lights. The room is separated by<br />
long walls of cardboard boxes, featuring<br />
the latest collection in the<br />
center, while last year’s creations<br />
are placed to the left and right.<br />
Heavy shelves and clocks are mounted<br />
to the boxes.<br />
Text and black and white pictures<br />
are printed on the outside of the<br />
brown boxes, which are arranged<br />
to look like a mosaic. While forming<br />
a striking structure, they are inconspicuous<br />
and take nothing away<br />
from the exhibits. In actuality,<br />
the idea was originally developed<br />
because finances were limited.<br />
The boxes create a stunningly simple<br />
stage for the exhibits. The fact<br />
that the furniture is delivered in<br />
precisely such boxes intensifies the<br />
effect and makes this a virtual<br />
text book case of corporate identity<br />
and even environmental compatibility.<br />
In addition to the wooden crates<br />
of Jasper Morrison, the show features<br />
the work of architect Zaha<br />
Hadid and Marc Holmes, a founding<br />
member of the firm.<br />
Most visitors won<strong>der</strong> how the cardboard<br />
boxes are able to hold up<br />
the massive pieces of furniture. The<br />
key is an invisible, sophisticated<br />
high-tech system developed by<br />
<strong>Messerli</strong>. Furthermore, <strong>Messerli</strong><br />
used state-of-the-art inkjet flatbed<br />
printers to individually apply the<br />
graphics to the boxes, which arrived<br />
in the form of bare packaging<br />
material. These digital printers are<br />
capable of handling any type of<br />
material up to 5 cm in thickness.<br />
Established & Sons was founded<br />
by four Englishmen and has grown<br />
into a 17-member firm in just two<br />
years. The name is a stroke of<br />
genius as the company consists of<br />
well-known (established) as well<br />
as young (sons) designers.<br />
17..........
Scene<br />
Nebst Jasper Morrisons Holzkisten, die stark und bewusst an die Einrichtung<br />
von Studentenzimmern erinnern, sticht beson<strong>der</strong>s die kreative<br />
Handschrift <strong>der</strong> Werke von Zaha Hadid ins Auge. Die renommierte<br />
Architektin hat für Established & Sons eine Reihe von Möbeln entworfen,<br />
die genauso atemberaubend sind wie ihre Bauwerke. Aber ob Haus<br />
o<strong>der</strong> Tisch – ihre Designstücke aus auffälligen Werkstoffen verlangen<br />
trotz ihrer Aussergewöhnlichkeit keinerlei Abstriche punkto Funktionalität.<br />
<strong>Das</strong> findige Pult und Ablagesystem von Marc Holmes, Gründungsmitglied<br />
von Established & Sons, begeistert uns durch seine klare<br />
Funktionalität und Logik, das futuristische Sitzmöbel von Future<br />
Systems durch seine «gegossene» Form und Textur.<br />
Hightech im Hintergrund<br />
Wie die grossen und schweren Möbelstücke an den Kartonboxen halten,<br />
ist wohl den meisten Betrachtern rätselhaft. Was sie nicht sehen:<br />
Unter <strong>der</strong> Oberfläche verbirgt sich unsichtbare Hightech. Erst ein ausgeklügeltes,<br />
von <strong>Messerli</strong> entwickeltes Engineering im Inneren gibt den<br />
Kartons nämlich die Festigkeit, die es erlaubt, die daran befestigten,<br />
massiven Möbelkreationen zu tragen o<strong>der</strong> sie als breite Torbogen zu<br />
spannen. Die vielen Boxen – als nacktes und dick zusammengefaltetes<br />
Verpackungsmaterial bei <strong>Messerli</strong> angeliefert – mussten jede einzeln<br />
mit unterschiedlicher Grafik bedruckt werden. Ein Unterfangen, das<br />
nur auf dem neusten Inkjet-Flachbettdrucker möglich wurde. Dieser<br />
Digitaldrucker kann jegliches Material bis zu einer Dicke von rund<br />
5 cm und den Ausmassen von 1,5 auf 3 m direkt und individuell<br />
bedrucken. Die geplante Gestaltungsidee hätte an<strong>der</strong>norts nur mittels<br />
aufwändigster und fast unbezahlbarer Siebdrucktechnik realisiert werden<br />
können.<br />
Nomen est Omen<br />
Den Schöpfern von Established & Sons ist mit ihrem Firmennamen und<br />
dem dahinterstehenden Geschäftskonzept ein Kabinettsstückchen<br />
gelungen. So arbeiten einerseits bereits renommierte Designer (established)<br />
an<strong>der</strong>erseits aber auch Junge (sons) für die erst zweijährige<br />
Firma. Der Verkauf eines des Prototyps von Zaha Hadids Tisch «Aquatable»<br />
über eine Auktion hatte echten Testcharakter für die Firmengrün<strong>der</strong>.<br />
Der Erfolg, ein Verkaufserlös von 296 000 US Dollar, bestätigte<br />
die jungen Briten in ihrer Geschäftsidee, die zu viert begann und<br />
heute bereits 17 Mitarbeiter intensiv beschäftigt hält..................<br />
james.dudley@messerli3D.com<br />
18..........
Style<br />
Modulbox – mobile Leichtigkeit<br />
erobert Schweizer Eventszene<br />
Ursprünglich als mobile Wohnbox konzipiert, hat sich die so<br />
genannte Modulbox mit ihrer vielseitigen Ausstattung inzwischen<br />
zum Designobjekt etabliert und ihre neue Bestimmung als<br />
Event- und Messesystem gefunden. Beinahe unbegrenzte Mobilität<br />
und ein unkomplizierter Aufbau machen die Modulbox als Standsystem<br />
unverwechselbar. <strong>Das</strong> Grundmodul, ein einfacher kompakter Würfel,<br />
misst zusammengeklappt lediglich 2,48 x 2,48 m. Werden die Seitenwände<br />
aufgeklappt, verfünffacht sich die Nutzfläche. Durch die<br />
Kombination mehrerer Module wird die Box zu einem grosszügigen<br />
und flexiblen Raumsystem. So werden aus 5 m2 bis zu 500 m2 Ausstellungsfläche,<br />
Verkaufsraum, mobile Gastronomie, Treffpunkt, Kiosk,<br />
Bühne, Pavillon o<strong>der</strong> einfach «all in one». Garantiert wetterfest und<br />
standhaft.<br />
Im Jahr 2004 hatten zwei junge Berliner Architekten die Idee und<br />
das fachliche Rüstzeug für die Umsetzung <strong>der</strong> Modulbox. Nebenher zu<br />
ihrem Engagement bei internationalen Architekturfirmen ist in <strong>der</strong><br />
Freizeit nicht etwa ein klappriges Teil <strong>der</strong> Marke Eigenbau, son<strong>der</strong>n<br />
eine durchdachte, formschöne und funktionale Box entstanden, die<br />
bereits kurz nach ihrer Entstehung mit dem Innovationspreis «Architektur<br />
& Präsentation» ausgezeichnet wurde.<br />
Chamäleon in Form und Farbe<br />
Die Grundform erhält die Modulbox von Hohlprofilen aus Stahl – sehr<br />
stabil und trotzdem leicht transportabel. Für die Fassadenflächen kann<br />
aus diversen Materialien ausgewählt werden: Kunststoff, Aluminium,<br />
Komposite, Hölzer, Plexiglas etc. Die grossen Wandflächen sind mit<br />
Grafiken o<strong>der</strong> Licht o<strong>der</strong> Grafik und Licht frei gestaltbar. Je nach Einsatzzweck<br />
werden die Wände ausgeklappt o<strong>der</strong> angestellt, die Fassade<br />
nach Bedarf geteilt, um z. B. eine Bar o<strong>der</strong> Verkaufstheke entstehen zu<br />
lassen. Strom ein – und ab geht die Show. Auf Wunsch ist die Box mit<br />
Solartechnik ausgestattet und somit absolut autonom.<br />
Auch an die Inneneinrichtung haben die zwei findigen Unternehmer<br />
gedacht. Zur Ausstattung <strong>der</strong> Modulbox gehören Schränke, Vitrinen,<br />
Regalsysteme, Sitz- und Stehmöbel, Küchen, Shopsysteme, Bartheken<br />
und Multimediatechnik. Nach Veranstaltungsende werden alle Seiten<br />
wie<strong>der</strong> eingeklappt und die ganze Sache sicher verschlossen.<br />
Reiselust<br />
Auch im echten Leben, dann, wenn sich <strong>der</strong> Kleinstraum auf Reise<br />
begeben muss, macht die Modulbox ihrem Namen alle Ehre. Ihre Aussenmasse<br />
sind auf den Transport im geschlossenen LKW abgestimmt.<br />
Bis zu fünf Stück passen auf die Ladefläche. Mit Gabelstapler o<strong>der</strong><br />
Ladekran lassen sich die Modulboxen am einfachsten verladen. Aber<br />
auch als Huckepack auf einem PKW-Anhänger kann eine einzelne Box<br />
unterwegs sein. Ihre Masse entsprechen <strong>der</strong> maximalen Fahrzeugbreite,<br />
welche ohne Son<strong>der</strong>zulassung unterwegs sein darf. Vier integrierte<br />
Hubantriebe ermöglichen das einfache Be- und Entladen.<br />
Bekanntheitsgrad<br />
Prominent wurde die Modulbox durch den Auftritt des früheren deutschen<br />
Aussenministers Joschka Fischer, <strong>der</strong> zum 48-Stunden-Redemarathon<br />
<strong>der</strong> «Bundesgrünen» im Jahr 2005 auf <strong>der</strong> Modulbox-Bühne<br />
sprach. Legendär war auch die Fifa WM-Tour, bei <strong>der</strong> 10 Modulboxen<br />
im grossen Fussballfieber mit dem original WM World Cup durch 21<br />
Städte <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland tourten und für grosses Aufsehen<br />
sorgten. Für Aufsehen könnte die Modulbox auch an «unserer»<br />
Fussball Europameisterschaft sorgen – ganz im Gegensatz zu den herkömmlichen<br />
Sponsorenauftritten, Merchandising- und Gastro-Ständen,<br />
die im optischen Einerlei ihrer Umgebung versinken und aufgrund<br />
ihres unattraktiven Äusseren vom Publikum gänzlich unbeachtet<br />
bleiben. ..............................................................<br />
Vertrieb Schweiz:<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong>, Motorenstrasse 35, CH-8623 Wetzikon<br />
Tel. +41 43 931 43 43, event@messerli3D.com<br />
19..........
Wetzerlis Abenteuer<br />
Monteur Wetzerli beim Aufbau <strong>der</strong> Ausstellung von Established & Sons …<br />
Was ist das? Hinsehen und beim Wettbewerb gewinnen!<br />
Erkennen Sie, was auf dem Bildausschnitt gezeigt wird? Falls nicht,<br />
hier eine kleine Hilfe: Blättern Sie durch das <strong>Messerli</strong>-Magazin und<br />
Sie werden die richtige Antwort finden. Raten Sie mit, schreiben Sie<br />
die Lösung mit Angabe <strong>der</strong> Seitennummer und mit Ihrer kompletten<br />
Adresse (inkl. Telefonnummer, E-Mail) auf eine Postkarte und<br />
senden Sie diese an folgende Adresse: <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Wettbewerb, Motorenstrasse 35, 8623 Wetzikon o<strong>der</strong> per Mail:<br />
karin.ayar@messerli3d.com<br />
Unter den richtigen Einsendungen werden 3 x 2 Tickets für<br />
die AVO Session 2007 in Basel verlost. Einsendeschluss ist <strong>der</strong><br />
14. September 2007.<br />
Impressum<br />
brandworld – das <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong> <strong>AG</strong><br />
Motorenstrasse 35<br />
CH-8623 Wetzikon/Zürich<br />
Telefon +41 43 931 43 43<br />
Telefax +41 43 931 43 00<br />
info@messerli3D.com<br />
www.messerli3D.com<br />
Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers.<br />
Gesamtverantwortung: <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong>.<br />
Projektteam, Text: Karin Ayar, <strong>Andreas</strong> <strong>Messerli</strong>.<br />
Konzept, Gestaltung: TBS Identity, Zürich.<br />
Druck: Häfiger Druck <strong>AG</strong>, Wettingen<br />
Titelseite: Dolce & Gabanna-Stand, Baselworld<br />
2007, Foto: Marco Blessano.