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Schutz- impfungen - KV Hamburg

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68 Besondere Impfsituationen<br />

Als FSME-Risikogebiete gelten die Kreise, in denen mindestens 5 autochthon entstandene<br />

FSME-Erkrankungen in einer 5-Jahresperiode zwischen 1985 und 2004 oder mindestens<br />

2 autochthon entstandene FSME-Erkrankungen innerhalb eines Jahres registriert wurden.<br />

Als FSME-Hochrisikogebiete gelten diejenigen der als Risikogebiete ausgewählten<br />

Kreise, in denen in einer 5-Jahresperiode zwischen 1985 und 2004 mindestens<br />

25 FSME-Erkrankungen aufgetreten sind.<br />

FSME-Endemlegebiete, in denen die Risikodefinitionen (s.o.) nicht erfüllt sind, aber in einer<br />

von 1997 -1999 durchgeführten Untersuchung eine erhöhte FSME-Antikörperprävalenz<br />

bei Waldarbeitern nachgewiesen wurde 2 .<br />

Die Kreise, die auf der Basis der Meldedaten für das Jahr 2004 neu als FSME-Risikogebiete<br />

eingestuft wurden, sind in blauer Schrift markiert.<br />

Copyright © 2005 Robert Koch-Institut<br />

Abb. 1: FSME-Risikogebie in Deutschland auf der Basis von Daten zu FSME-Erkrankungen<br />

(aufgetreten in den Jahren 1984 bis 2oo4), die im RKI ausgewertet wurden (n = 2.242; Stand: 13.04.2005)<br />

Besondere Impfsituationen<br />

Zuverlässiger <strong>Schutz</strong> vor FSME: die Impfung<br />

Bei etwa einem Drittel der von virusinfizierten Zecken gestochenen<br />

Menschen treten nach 5–14 Tagen erste Krankheitserscheinungen<br />

durch Entzündungen des zentralen Nervensystems auf. Bei etwa 27 %<br />

der Patienten bleiben dauerhafte Defekte zurück. Bei 1–2 % Prozent<br />

der Erkrankten verläuft die Infektion tödlich.<br />

Die Impfung bietet einen aktiven <strong>Schutz</strong> vor der Infektion mit FSME-<br />

Viren. Die Impfung wird für alle Personen empfohlen, die sich in<br />

FSME-Risikogebieten aufhalten, beruflich durch FSME gefährdet<br />

sind oder dorthin reisen (STIKO). Aus den nicht-Endemiegebieten<br />

Deutschlands reisen jedes Jahr mehr als fünf Millionen Bundesbürger<br />

in die FSME-Risikogebiete Süddeutschlands und Österreichs.<br />

Für Personen, die in FSME-Risikogebieten leben und Reisende, die<br />

langfristig eine Reise in solche Gebiete planen empfiehlt es sich,<br />

frühzeitig mit der Impfung anzufangen. Bei dem sogenannten „Langzeitschema“<br />

erfolgen 2 Impfungen im Abstand von 1–3 Monaten.<br />

Für einen langandauernden <strong>Schutz</strong> sind dann noch eine Impfung<br />

nach 9–12 Monaten und weitere Auffrisch<strong>impfungen</strong> alle 3–5 Jahre<br />

nötig.<br />

Haben sich Reisende kurzfristig entschlossen in ein FSME-Risikogebiet<br />

zu reisen, können sie sich mit der Impfung nach dem „Schnellschema“<br />

auch kurzfristig einen zuverlässigen <strong>Schutz</strong> aufbauen. Die<br />

Impfungen erfolgen an den Tagen 0, 7 und 21. Die <strong>Schutz</strong>dauer beträgt<br />

etwa 1 Jahr. Dann und danach alle 3–5 Jahre sollte eine Auffrischungsimpfung<br />

erfolgen, um einen langanhaltenden sicheren<br />

<strong>Schutz</strong> zu haben.<br />

Die Gabe von FSME-spezifischen Antikörpern nach einem Zeckenstich<br />

ist generell nicht empfohlen, und für Kinder und Jugendliche<br />

unter 14 Jahren nicht zugelassen.<br />

Vorgehen nach Zeckenstich<br />

Zecken fallen nicht von den Bäumen. Sie sitzen in der bodennahen<br />

Vegetation bis in ca. 1,5 m Höhe. Daher sollte man sich im Wald<br />

möglichst mit langen Hosen und bedeckten Armen bewegen. Nach<br />

einem Waldspaziergang sollte man sich frühzeitig nach Zecken absuchen<br />

und diese ggf. mit einer Zeckenzange entfernen. Keinesfalls<br />

sollten die Zecken durch Klebstoff, Öl oder ähnliches erstickt werden.<br />

Durch diese Behandlung werden vermehrt Erreger übertragen. Da<br />

Borrelien deutlich später als FSME-Viren übertragen werden, schützt<br />

dieses Vorgehen aber eher vor Borrelieninfektionen als vor FSME.<br />

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