DIE FAMILIE SCHROFFENSTEIN - Theater-Bielefeld
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PRESSEMITTEILUNG<br />
wie Misstrauen und Hass der restlichen Familie, steht ihre Verbindung<br />
für die Hoffnung auf einen Ausweg aus dem Teufelskreis, für die<br />
Hoffnung auf Frieden und Neubeginn. Die Liebenden fanden ihr Glück<br />
weitab in einem abgeschiedenen Gebirgstal. Nun wagen sie den<br />
Versuch, den Wandel ihres Denkens in die Wirklichkeit der<br />
Erwachsenen zu bringen, die draußen, außerhalb der Liebesidylle zum<br />
Krieg angetreten sind. Dieser Versuch scheitert blutig.<br />
Die junge Regisseurin Ivna Zic rückt in ihrer Inszenierung des Dramas<br />
die Eigendynamik der Sprache ins Zentrum, mit der Kleist wortgewaltig<br />
das Misslingen jeglicher Kommunikation beschreibt. In einem klaren,<br />
bewusst wenig Raum bietenden Bühnenbild hebt Zic außerdem die<br />
Situation des permanenten Beobachtet-Werdens hervor und das<br />
Verschwinden des Einzelnen in einem Clan, dessen Wir-Gefühl sich nur<br />
aus dem Hass auf die anderen speist. Vor diesem Hintergrund<br />
erscheint die vertrauensvolle Liebesbeziehung zwischen Ottokar und<br />
Agnes nur umso fragiler.<br />
Der Musiker Johannes Kühn hat dazu eine Reihe von wunderschönen,<br />
mehrstimmigen Volksliedern ausgewählt und gemeinsam mit den<br />
Schauspielern einstudiert. Wie Inseln der Sehnsucht beschwören diese<br />
Lieder ein Ideal von Gemeinschaft, dem in der Wirklichkeit des Stückes<br />
jede Grundlage fehlt.<br />
INSZENIERUNG<br />
Ivna Zic, geboren 1986 in Zagreb und aufgewachsen in Basel und<br />
Zürich, studierte von 2006 bis 2008 am Institut für Angewandte<br />
<strong>Theater</strong>wissenschaft in Giessen und 2008 bis 2011 Regie an der<br />
<strong>Theater</strong>akademie Hamburg. Bereits während des Studiums entstanden<br />
erste Inszenierungen, zum Beispiel Woyzeck (Kampnagel und Kaltstart<br />
Festival, Hamburg) und eine Adaption von Ivana Sajkos Roman Rio Bar<br />
(Kampnagel, Hamburg und <strong>Theater</strong> Winkelwiese). Daneben arbeitet sie<br />
auch in kollektiven Konstellationen, wie zum Beispiel bei Fatzern, einem<br />
Brecht-Projekt mit Lea Letzel oder LEA, einem Projekt der Rauwald<br />
Company (Kampnagel, Hamburg und Maschinenhaus, Essen)<br />
Neben ihren Regiearbeiten schreibt Ivna Zic auch eigene Stücke. Ihr<br />
erstes, Abkommen, wurde 2009 am <strong>Theater</strong> Winkelwiese (Regie: Gian<br />
Manuel Rau) uraufgeführt. 2011 gewann sie den Autorenwettbewerb<br />
der <strong>Theater</strong> St. Gallen und Konstanz und anlässlich der Langen Nacht<br />
der Neuen Dramatik an den Münchner Kammerspielen den zweiten<br />
Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik sowie den<br />
Publikumspreis.<br />
In der letzten Spielzeit wurden neue Stücke von ihr in Karlsruhe und<br />
Konstanz uraufgeführt und sie inszenierte u. a. am Luzerner <strong>Theater</strong><br />
und am <strong>Theater</strong> Kiel.<br />
Ivna Zic wohnt in Hamburg und in Zürich.<br />
BÜHNE UND KOSTÜME<br />
Der in Hamburg lebende Jürgen Höth ist seit 1993 freischaffend tätig, u.<br />
a. am Thalia <strong>Theater</strong> Hamburg, an der Volksbühne Berlin, am Schauspiel<br />
Leipzig und an <strong>Theater</strong>n in Braunschweig, Oldenburg, Köln, Basel,<br />
Freiburg, Kiel, Konstanz und Heilbronn. Am <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong> war Höth<br />
THEATER BIELEFELD INTENDANZ MICHAEL HEICKS BRUNNENSTRASSE 3–9 33602 BIELEFELD