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DIE ORCHESTERPROBE - Theater-Bielefeld

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PRESSEMITTEILUNG<br />

PREMIERE<br />

08.09.2012, 19:30 Uhr,<br />

Stadttheater<br />

Nächste Vorstellungen<br />

09.09., 11.09., 18.09., 03.10.,<br />

13.01., 20.10., 25.10., 07.11.,<br />

16.11., 23.11., 27.11., 30.11.,<br />

13.12., 16.12., 21.12.12, 06.01.,<br />

23.01., 24.01.13<br />

Inszenierung<br />

Michael Heicks<br />

Bühne<br />

Annette Breuer<br />

Kostüme<br />

Anna Sörensen<br />

Musikalische Leitung<br />

Christian van den Berg<br />

Choreographie<br />

Claudia Braubach, Gregor Zöllig<br />

Dramaturgie<br />

Franziska Betz<br />

Mit Karsten Ahrnke, Oliver<br />

Baierl, Therese Berger, Georg<br />

Böhm, Omar El-Saeidi, Lukas<br />

Graser, Niklas Herzberg, Danny<br />

Homann, Stefan Imholz, Jan<br />

Kämmerer, Nicole Paul, Anton<br />

Pleva, Carmen Priego, Janco<br />

Lamprecht, Nicole Lippold, Karla<br />

Trippel, Helmuth Westhausser,<br />

John Wesley Zielmann<br />

Karten<br />

0521 / 51 54 54<br />

www.theater-bielefeld.de<br />

Presse-Kontakt<br />

Nadine Brockmann<br />

Tel 0521/51-3077<br />

Fax 0521/51-6845<br />

Mobil 0177 616 7792<br />

nadine.brockmann@bielefeld.de<br />

<strong>DIE</strong> <strong>ORCHESTERPROBE</strong><br />

FEDERICO FELLINI<br />

Mit leichter Hand und viel Humor zeichnet Federico Fellini in seinem<br />

Film Die Orchesterprobe das Bild einer zersplitterten Gemeinschaft.<br />

Die Mitglieder eines Orchesters haben sich zur Probe für einen<br />

Konzertabend zusammengefunden. Im traditionsreichen Saal einer<br />

Musikhalle soll die zusammengewürfelte Gruppe zu gemeinsamer<br />

Harmonie finden, um das Publikum durch die erhabene Größe der<br />

Musik mitzureißen. Doch Machtkämpfe, Eitelkeiten, Unaufmerksamkeit<br />

und abstruse gewerkschaftliche Forderungen verhindern ein<br />

geordnetes Spiel. Jeder Ensemblegedanke wird im Keim erstickt.<br />

Noch bevor der erste Ton gespielt ist, kommt es zu Gezanke und<br />

Sticheleien. Jeder hier ist sich selbst der Nächste, alle wollen Solisten<br />

sein: Die Streicher halten sich für »die Aristokratie des Orchesters«;<br />

ihre gegenseitige Rivalität wird nur im gemeinsamen Hass auf »das<br />

Blech« versöhnt. Die Blechbläser rächen sich im Gegenzug mit<br />

infantilen Streichen. Der gewerkschaftliche Vertreter des Orchesters<br />

lähmt den Probenprozess durch pedantische Pausenregelungen; der<br />

Orchesterwart verdient sich mit kleinen Gaunereien ein Zubrot und die<br />

Oboe ist gar nicht erst erschienen.<br />

Die Musiker haben Marotten und Starallüren, sind teils eitel,<br />

stumpfsinnig oder verbohrt. Und doch treibt sie alle die Sehnsucht nach<br />

der transzendierenden Kraft und Schönheit der Musik. Aber mangels<br />

einer gemeinsamen Vision, werden die einzelnen Stimmen nicht zum<br />

Chor, sondern verkommen zu disparater Kakophonie und rasendem<br />

Lärm. Weinerlich schwärmt der divenhafte Dirigent von der guten alten<br />

Zeit, als man ihn noch respektiert habe und sucht der Lage mit<br />

diktatorischer Härte Herr zu werden. Er degradiert die solistischen<br />

Künstler zu bloßen Ausführenden seines Kommandos. »Da kann man<br />

ja gleich bei Fiat arbeiten« bemerkt bitter der Tubist. Schließlich kommt<br />

es zum Eklat und die Spannungen entladen sich im offenen Aufstand<br />

gegen den Dirigenten: Nieder mit der Macht der Musik, nieder mit der<br />

Musik der Macht! Die gemäßigten Reformer unter den Musikern<br />

fordern, den Dirigenten durch ein riesenhaftes Metronom zu ersetzen,<br />

die radikalen Revolutionäre wollen ihn dagegen ganz abschaffen und<br />

alles eskaliert in einer Gewaltorgie. Bis plötzlich die Mauern der<br />

Konzerthalle einstürzen und die Harfenistin unter den Trümmern<br />

begraben wird. In die entstandene Stille hinein beginnt der Maestro<br />

erneut zu dirigieren und plötzlich finden alle Musiker in verzweifelter<br />

und fragwürdiger Harmonie zusammen. Der anarchische Exzess endet<br />

in der Suche nach Halt und Ordnung, in Restauration und<br />

rückwärtsgewandter Sehnsucht, die den Boden bereiten für eine<br />

erneute Tyrannei durch den Dirigenten.<br />

THEATER BIELEFELD INTENDANZ MICHAEL HEICKS BRUNNENSTRASSE 3–9 33602 BIELEFELD


PRESSEMITTEILUNG<br />

Federico Fellini drehte sein filmisches Kammerspiel Die Orchesterprobe<br />

im Jahr 1978. Im Kontext seiner Zeit wird das Werk oft als Darstellung<br />

der Wirrnisse des italienischen Staatsapparats und Menetekel eines<br />

neuen Faschismus gedeutet. Der Regisseur Michael Heicks überträgt<br />

den Stoff auf die Bühne und inszeniert ihn aus gegenwärtiger Sicht als<br />

eine sehr viel allgemeiner gefasste, gesellschaftspolitische Allegorie,<br />

die mit großer formaler Klarheit die inneren Widersprüche des<br />

demokratischen Systems als einer Gemeinschaft von Einzelnen<br />

thematisiert. Die Inszenierung konzentriert sich auf den grundlegenden<br />

Konflikt zwischen dem Individuellen und dem Kollektiven, den Politik<br />

und Ideologien seit jeher zu lösen suchen, indem sie einfach einen der<br />

beiden Begriffe negieren.<br />

INSZENIERUNG<br />

Michael Heicks ist seit Januar 2005 Intendant des <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong>.<br />

Der Regisseur war zuvor von 2000 bis 2004 Schauspieldirektor des<br />

<strong>Bielefeld</strong>er <strong>Theater</strong>s. Dort inszenierte er u. a. Shakespeares Was ihr<br />

wollt, Ein Sommernachtstraum und Wie es euch gefällt, Rainald Goetz’<br />

Jeff Koons, die Uraufführung von Ror Wolfs Nachrichten aus der<br />

bewohnten Welt, Effi Briest von Theodor Fontane, Neil LaButes das<br />

maß der dinge sowie Moritz Rinkes Republik Vineta und Café Umberto.<br />

Michael Heicks führte außerdem Regie bei der deutschen<br />

Erstaufführung von Zdenek Fibichs Oper Der Sturm, der Uraufführung<br />

von Heul doch!, Tschechows Der Kirschgarten, der Uraufführung von<br />

Tom Peuckerts Elende Väter, Robert Thomas Kriminalkomödie Acht<br />

Frauen, Mike Svobodas Erwin, das Naturtalent sowie Kay Pollaks Wie<br />

im Himmel. Zuletzt inszenierte er den Liederabend<br />

Männerbeschaffungsmaßnahmen, Tracy Letts’ Eine Familie (August:<br />

Osage County), die Uraufführung von Die Leiden einer jungen<br />

Kassiererin von Anna Sam, Woyzeck, Brassed Off – Mit Pauken und<br />

Trompeten, Boeing-Boeing, Die Dreigroschenoper, Hedda Gabler und<br />

Herminie.<br />

Bevor Michael Heicks nach <strong>Bielefeld</strong> kam, arbeitete er als freier<br />

Regisseur mit Inszenierungen am Staatstheater Braunschweig,<br />

Staatstheater Oldenburg, Grips <strong>Theater</strong> Berlin, Deutschen <strong>Theater</strong><br />

Göttingen, <strong>Theater</strong> Salzburg, <strong>Theater</strong> Basel und am Thalia <strong>Theater</strong><br />

Hamburg. Er studierte von 1979 bis 1984 Schauspiel und Regie an der<br />

Akademie der darstellenden Kunst, Otto-Falckenberg-Schule,<br />

München. Nach seinem Studium folgten Regiearbeiten in München und<br />

Salzburg sowie einige Arbeiten an der Hochschule für Film und<br />

Fernsehen München.<br />

BÜHNE<br />

Die in Köln geborene Bühnenbildnerin Annette Breuer arbeitete bereits<br />

mehrfach am <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong>, so u. a. bei Igor Bauersimas<br />

norway.today, Rainald Goetz’ Jeff Koons, der Uraufführung von Ror<br />

Wolfs Nachrichten aus der bewohnten Welt, Neil LaButes das maß der<br />

dinge, Das Fest von Thomas Vinterberg/Mogens Rukow, bei<br />

Tschechows Platonow, bei der Uraufführung von Shoppen und zuletzt<br />

bei Kay Pollaks Wie im Himmel, Georg Büchners Woyzeck in einer<br />

Fassung von Robert Wilson, Tom Waits und Kathleen Brennan sowie<br />

THEATER BIELEFELD INTENDANZ MICHAEL HEICKS BRUNNENSTRASSE 3–9 33602 BIELEFELD


PRESSEMITTEILUNG<br />

bei Shakespeares König Heinrich der Vierte, der Uraufführung von<br />

David Gieselmanns Falscher Hase und Claude Magniers Herminie.<br />

Annette Breuer absolvierte zunächst ein Kunststudium in Köln und<br />

arbeitete als freie Künstlerin. 1986 erhielt sie ein DAAD Stipendium in<br />

Wien und schloss 1988/89 ihr Bühnenbildstudium ab. Von 1990 bis<br />

1993 arbeitete sie als Bühnenbildassistentin am Thalia <strong>Theater</strong> in<br />

Hamburg. Seit 1994 ist sie als freischaffende Bühnenbildnerin tätig. Ihre<br />

Arbeiten führten sie u. a. an <strong>Theater</strong> in Wien, Hamburg, Heidelberg,<br />

Basel, Göttingen, Dresden, Zürich und Weimar.<br />

KOSTÜME<br />

Anna Sörensen wurde 1982 in Hamburg geboren. 2001 begann sie ein<br />

Architekturstudium, das sie mit dem Studium der Medialen<br />

Raumgestaltung bei Prof. Colin Walker ergänzte. Sie arbeitete als<br />

Assistentin unter anderem am Thalia <strong>Theater</strong> Hamburg, am <strong>Theater</strong><br />

Basel und am Deutschen <strong>Theater</strong> in Berlin. 2006 war sie für die<br />

Konzeption und Durchführung der Ausstellung »HALF MILE Hanover«<br />

verantwortlich und schuf im gleichen Jahr das Bühnenbild für die<br />

Opernproduktion La Finta semplice. 2007 entwarf sie das Filmset für<br />

Regenbogenengel, Preisträger auf dem OpenEyes Filmfest 2009. Von<br />

der Spielzeit 2008/09 bis 2010/11 war sie als Bühnenbildassistentin am<br />

Schauspiel Hannover engagiert. Für das Schauspiel Hannover<br />

gestaltete sie Bühne und Kostüm für die Produktion Mickybo und ich,<br />

die Bühne für Coraline (Regie: Hanna Müller) sowie für Troilus und<br />

Cressida (Regie: Thomas Dannemann). Am <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong> zeichnete<br />

sie bereits für Bühne und Kostüme für Das Interview verantwortlich.<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG<br />

Christian van den Berg-Bremer ist seit der Spielzeit 09/10 als<br />

Kapellmeister und Repetitor am <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong> engagiert. Von 2004-<br />

07 war er als Kapellmeister und Studienleiter am Stadttheater<br />

Hildesheim. Weitere Engagements hatte er als musikalischer Leiter und<br />

Arrangeur u. a. bei den Wuppertaler Bühnen, den Bad Gandersheimer<br />

Domfestspielen und dem <strong>Theater</strong> für Niedersachsen (TfN) Hildesheim.<br />

Christian van den Berg-Bremer absolvierte von 1994-98 ein<br />

Dirigierstudium an der Musikhochschule Zwolle (NL), von 1996-2000<br />

studierte er außerdem Klavier an der Musikhochschule Amsterdam.<br />

CHOREOGRAPHIE<br />

Claudia Braubach erhielt ihre Ausbildung an der Ballettakademie Köln<br />

sowie an der Hoge school voor de kunsten, Amsterdam. In den<br />

Niederlanden arbeitete sie freischaffend als Tänzerin mit u. a. Min<br />

Tanaka, Nicole Beutler, Ted Brandsen und zeigte erste eigene<br />

Choreographien. Für acht Jahre war sie Mitglied in Gregor Zölligs<br />

Tanzttheater Osnabrück, später auch in <strong>Bielefeld</strong> und arbeitete dort u.<br />

a. mit Roni Haver, Guy Weizman, Jo Stromgren, Anouk van Dijk und<br />

Hanoch Ben Dor. Nun wohnhaft in Köln, arbeitete sie zuletzt als<br />

Choreographin, Tänzerin und Schauspielerin sowohl in freien Tanz- und<br />

<strong>Theater</strong>produktionen als auch für die Stadttheater in Bonn und Neuss.<br />

Am <strong>Theater</strong> <strong>Bielefeld</strong> wirkte sie zuletzt als Tänzerin in Rainer Behrs<br />

Choreographie von Herbstzeitlose (Spielzeit 2011/12) mit.<br />

THEATER BIELEFELD INTENDANZ MICHAEL HEICKS BRUNNENSTRASSE 3–9 33602 BIELEFELD


PRESSEMITTEILUNG<br />

BESETZUNG<br />

Dirigent Stefan Imholz<br />

Orchesterwart Helmut Westhausser<br />

Reporter Marvin Meinold/Stefan Fietzek<br />

Schlagzeug Oliver Baierl<br />

Erste Geige John Wesley Zielmann<br />

Zweite Geige Nicole Lippold<br />

Cello Anton Pleva<br />

Alter Cellist Jan Kämmerer<br />

Bratsche Karsten Ahrnke<br />

Harfe Therese Berger<br />

Klavier Karla Trippel<br />

Flöte Nicole Paul<br />

Posaune Georg Böhm<br />

Trompete Omar El-Saeidi<br />

Kontrafagott Lukas Graser<br />

Tuba Niklas Herzberg<br />

Oboe Carmen Priego<br />

Klarinette Janco Lamprecht<br />

THEATER BIELEFELD INTENDANZ MICHAEL HEICKS BRUNNENSTRASSE 3–9 33602 BIELEFELD

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