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Invarianzen der Schulorganisation - IfB - Bergische Universität ...

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den untersuchten Jahrhun<strong>der</strong>ten? Kann sie für diesen Zeitraum als invariant angesehen<br />

werden? Um darauf Antworten zu finden, lieh sich zunächst je<strong>der</strong> einen Band des „Handbuch[s]<br />

<strong>der</strong> deutschen Bildungsgeschichte“ aus. Zusätzlich suchten sich alle Teammitglie<strong>der</strong><br />

eigenständig Sekundärliteratur. Ursprünglich war es vorgesehen, die Recherche vom<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Antike an zu beginnen. Doch da uns nur wenig Material darüber zur Verfügung<br />

stand, entschieden wir uns dafür, dass jedes Teammitglied stattdessen ein Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zwischen dem 17. und 19. bearbeitet.<br />

Bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> einzelnen Themen haben wir versucht folgende Reihenfolge einzuhalten:<br />

zunächst wird eine kurze Einführung <strong>der</strong> Ereignisse des Jahrhun<strong>der</strong>ts, dann die<br />

Aspekt des Bildungsbegriffes thematisiert und schließlich wird unter beson<strong>der</strong>em Blick die<br />

Leistungsbewertung in den jeweiligen Epochen beleuchtet.<br />

7.2.1.2 Material<br />

Zunächst fiel uns nach intensiver Recherche auf, dass nur wenig Material zum Thema Leistungsbewertung<br />

im historischen Kontext existierte. Zur Orientierung nahmen wir die Bände<br />

I-III vom „Handbuch <strong>der</strong> deutschen Bildungsgeschichte“. Je<strong>der</strong> Band behandelt das gesamte<br />

Bildungswesen im Zusammenhang mit den sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen<br />

Wandlungen <strong>der</strong> Zeit. So konnten wir uns einen groben Überblick über die Gestaltung<br />

unserer Arbeiten verschaffen. Lei<strong>der</strong> wurde die Thematik „Leistungsbewertung“ eher marginal<br />

behandelt.<br />

7.2.1.3 Befunde<br />

I) Leistungsbewertung im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Zentrale Ereignisse des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648) dezimierte stark die Bevölkerung und hatte dementsprechend<br />

starken Einfluss auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Bildung in Deutschland.<br />

Für eine geraume Zeit hatte das Bildungswesen immer noch die starre Form eines<br />

„neuscholastischen Schulbetriebes“ 191 und kam darüber nicht hinaus. Durch den Humanismus<br />

glaubte man, dass das ganze Wissen auf dem Wissen <strong>der</strong> Antike wachsen würde. Mit<br />

diversen Verän<strong>der</strong>ungen im und auch schon vor dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t musste dieser Gedanke<br />

aber durch eine Feuerprobe gehen, die er nicht bestand. Namen wie Kolumbus (1451-<br />

1506), Vasco da Gama (1469-1524, Seeweg nach Indien), Magellan (1480-1521, Weltumseglung)<br />

und Galilei (1564-1642) sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Aber auch an<strong>der</strong>e<br />

bedeutende Männer waren wichtig für diese Zeit: Bacon von Verulam (1561-1626, Philosoph<br />

und Staatsmann), Descartes (1596-1650, Philosoph, Mathematiker, Naturwissenschaftler),<br />

Locke (1632-1704, Philosoph), Spinoza (1632-1677, Philosoph) und Leibniz (1646-1716, Philosoph,<br />

Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar).<br />

Die vielen bekannten Namen sollen verdeutlichen, dass es sich um eine bewegte Zeit<br />

handelte.<br />

Schulausbildung mit anschließen<strong>der</strong> Berufslaufbahn<br />

An<strong>der</strong>s als zur heutigen Zeit nahmen die alten Handwerke keinen Rückbezug auf eine Bescheinigung<br />

über die Schulausbildung, o<strong>der</strong> gar über den Schulbesuch selbst, die <strong>der</strong> Lehrling<br />

bei Antritt <strong>der</strong> Lehre vorweisen musste. Es war nicht vorgeschrieben, dass <strong>der</strong> neue<br />

191 Weimer, H. (Hrsg.) (1992), Geschichte <strong>der</strong> Pädagogik. 19. Auflage, Berlin, S. 73.<br />

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