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DaZ-Kom - IfB

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Messung von professioneller <strong>Kom</strong>petenz<br />

angehender Lehrkräfte im Bereich<br />

„Deutsch als Zweitsprache“<br />

Timo Ehmke<br />

Institut für Bildungswissenschaft


Gliederung<br />

• Ausgangslage / Problemaufriss<br />

• Forschungsstand: <strong>Kom</strong>petenzen von Lehrkräften<br />

• Das BMBF-Projekt „<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>“<br />

• Zielsetzung / Forschungsfragen<br />

• Rahmenkonzeption / Expertenbefragung<br />

• Vorgehen bei der Testentwicklung<br />

• Perspektiven<br />

2


Ausgangslage / Problemaufriss<br />

• Deutschland als Einwanderungsland für Arbeitsmigration<br />

und humanitäre Zuwanderung<br />

Zentrale Befunde aus Schulleistungsstudien:<br />

• Kinder mit Migrationshintergrund stellen einen<br />

nennenswerten Anteil der Schülerschaft an Schulen in<br />

Deutschland<br />

• Viele Kinder mit Migrationshintergrund sprechen Deutsch<br />

als Zweitsprache<br />

• Familiärer Sprachgebrauch (<strong>DaZ</strong>) ist ein<br />

erklärungsstarker Prädiktor für schulische Leistungen<br />

3


Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund<br />

in Deutschland (PISA 2009)<br />

Stanat, P., Rauch, D. & Segeritz, M. (2010): Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. In: E. Klieme, C. Artelt, J. Hartig, N. Jude, O.<br />

Köller, M. Prenzel, W. Schneider und P. Stanat (Hrsg.), PISA 2009. Bilanz nach einem Jahrzehnt. Münster: Waxmann, S. 200-230.<br />

4


Prozentuale Anteile fünfzehnjähriger Schülerinnen und Schüler,<br />

die zu Hause Deutsch sprechen (PISA 2009)<br />

Stanat, P., Rauch, D. & Segeritz, M. (2010): Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. In: E. Klieme, C. Artelt, J. Hartig, N. Jude, O.<br />

Köller, M. Prenzel, W. Schneider und P. Stanat (Hrsg.), PISA 2009. Bilanz nach einem Jahrzehnt. Münster: Waxmann, S. 200-230.<br />

5


Migrationsbezogenen Disparitäten in der Lesekompetenz<br />

Stanat, P., Rauch, D. & Segeritz, M. (2010): Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. In: E. Klieme, C. Artelt, J. Hartig, N. Jude, O.<br />

Köller, M. Prenzel, W. Schneider und P. Stanat (Hrsg.), PISA 2009. Bilanz nach einem Jahrzehnt. Münster: Waxmann, S. 200-230.<br />

6


Ausgangslage / Problemaufriss<br />

• Schulische Förderung im Bereich „Deutsch als<br />

Zweitsprache“ Stiefkind der Bildungspolitik, der<br />

Wissenschaft, der Lehrerausbildung, der Schulen, …<br />

• Offenbarungseid der „additiven Förderung“?<br />

• Forderung: Sprachförderung als durchgängiges Prinzip in<br />

allen Unterrichtsfächern<br />

• Relevanz von „Bildungssprache“ im Unterricht beachten<br />

(vgl. Gogolin 2006; Ohm 2009)<br />

7


Sprache und Fachunterricht<br />

Bildungssprache<br />

Bildsprache<br />

Unterrichtssprache<br />

Fachsprache<br />

Symbolische<br />

Sprache<br />

Formalsprache<br />

„Bildungssprache ist die Sprache, die vorrangig im Bildungsbereich<br />

vorkommt und deren Beherrschung zur Teilhabe an der Bildung<br />

erforderlich ist.“ (Leisen, 2009)


Sprachsensibler Fachunterricht<br />

Sprachbezogenes Fachlernen:<br />

• Fachliches Lernen darf nicht durch (vermeidbare)<br />

sprachliche Schwierigkeiten behindert werden.<br />

Fachbezogenes Sprachlernen:<br />

• Sprachlernen im Fach ist untrennbar mit dem Fachlernen<br />

verbunden und ein eigenes Ziel an sich.<br />

Im Fachunterricht gleichermaßen und gleichzeitig die<br />

fachliche, sprachliche und kommunikative<br />

<strong>Kom</strong>petenzentwicklung der Lernenden im Blick behalten.<br />

Leisen, Josef (2011): Praktische Ansätze schulischer Sprachförderung – Der sprachsensible Fachunterricht.


Ausgangslage / Problemaufriss<br />

Forschungsdefizit im Bereich „<strong>DaZ</strong> in der Schule“:<br />

• Standards im Bereich <strong>DaZ</strong> fehlen<br />

• <strong>DaZ</strong>-Forschung bislang ausschließlich auf der Lernerund<br />

der curricularen Ebene<br />

• „Sprachsensibler Unterricht“ (Leisen 2009)<br />

fächerübergreifende professionelle <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz von<br />

LehrerInnen erforderlich<br />

13


Gliederung<br />

• Ausgangslage / Problemaufriss<br />

• Forschungsstand: <strong>Kom</strong>petenzen von Lehrkräften<br />

• Das BMBF-Projekt „<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>“<br />

• Zielsetzung / Forschungsfragen<br />

• Rahmenkonzeption / Expertenbefragung<br />

• Vorgehen bei der Testentwicklung<br />

• Perspektiven<br />

14


Forschungsstand: <strong>Kom</strong>petenzen von<br />

LehrerInnen<br />

• Internationale Forschungen zur professionellen<br />

<strong>Kom</strong>petenzentwicklung von Lehramtsstudierenden und<br />

Referendaren<br />

Internationale Studien:<br />

• Mathematics Teaching in the 21th Century (MT 21)<br />

• Teacher Education and Development Study: Learning to<br />

Teach Mathematics (TEDS-M)<br />

• Teacher-Education and Development Study: Learning to<br />

Teach (TEDS-LT)<br />

15


Modell professioneller Handlungskompetenz<br />

Motivationale<br />

Orientierungen<br />

Überzeugungen/<br />

Werthaltungen<br />

Professionswissen<br />

Selbstregulative<br />

Fähigkeiten<br />

<strong>Kom</strong>petenzbereiche<br />

Pädagogisches<br />

Wissen<br />

Fachwissen<br />

Fachdidakt.<br />

Wisen<br />

Organisationswissen<br />

Beratungswissen<br />

<strong>Kom</strong>petenzfacetten<br />

Shulman 1985, Bromme 1992, Blömeke u.a. 2008, Krauss u. a. 2004, S. 35<br />

16


Professionelles Wissen in TEDS-LT<br />

bildungssprachlich<br />

geprägte<br />

Perspektive<br />

Blömeke u.a. (Hrsg.): <strong>Kom</strong>petenzen von Lehramtsstudierenden in gering strukturierten Domänen. Münster: Waxmann 2011.<br />

18


Beispiel-Item - TEDS-LT<br />

aus: Blömeke u.a. (Hrsg.): <strong>Kom</strong>petenzen von Lehramtsstudierenden in gering strukturierten Domänen. Münster 2011., S. 67.<br />

19


Beispiel-Item - TEDS-LT<br />

aus: Blömeke u.a. (Hrsg.): <strong>Kom</strong>petenzen von Lehramtsstudierenden in gering strukturierten Domänen. Münster 2011, S. 68.<br />

20


Leitfragen: Sprachlernen im Fachunterricht<br />

• Was sind die Merkmale der deutschen Sprache?<br />

• Wie werden Sprachen eigentlich gelernt?<br />

• Welche „Sprachen“ werden in meinem Fach benutzt?<br />

• Wie funktioniert das Sprachlernen im Fach?<br />

• Welche Sprachlernsituationen gibt es?<br />

• Welche Prinzipien muss ich unbedingt beachten?<br />

• Wie erstelle ich gute Aufgaben zum Sprachlernen?<br />

• Welche Methoden, Werkzeuge, Materialien gibt es denn?<br />

• Wie moderiere und diagnostiziere ich das Sprachlernen?<br />

• Wie mache ich Sprachförderung denn ganz konkret?<br />

• Wie integriere ich die Spracharbeit in den Fachunterricht?<br />

• Wie lerne ich das und wo nehme ich die Zeit bloß her?<br />

Leisen 2011<br />

22


<strong>Kom</strong>petenzbereiche<br />

Fragen von Fachlehrkräften zum Sprachlernen im Fachunterricht<br />

• Was sind die Merkmale der deutschen Sprache?<br />

• Wie werden Sprachen eigentlich gelernt?<br />

• Welche „Sprachen“ werden in meinem Fach benutzt?<br />

Sprach- und Spracherwerbstheorien<br />

• Wie funktioniert das Sprachlernen im Fach?<br />

• Welche Sprachlernsituationen gibt es?<br />

• Welche Prinzipien muss ich unbedingt beachten?<br />

Didaktik der Sprachbildung<br />

• Wie erstelle ich gute Aufgaben zum Sprachlernen?<br />

• Welche Methoden,<br />

Methodik<br />

Werkzeuge,<br />

der<br />

Materialien<br />

Sprachbildung<br />

gibt es denn?<br />

• Wie moderiere und diagnostiziere ich das Sprachlernen?<br />

• Wie mache ich Sprachförderung denn ganz konkret?<br />

• Wie integriere Pragmatik ich die Spracharbeit der Sprachbildung<br />

in den Fachunterricht?<br />

• Wie lerne ich das und wo nehme ich die Zeit bloß her?<br />

Leisen 2011<br />

26


Professionelles Wissen in TEDS-LT<br />

bildungssprachlich<br />

geprägte<br />

Perspektive<br />

<strong>DaZ</strong>: Erinnern &<br />

Abrufen<br />

<strong>DaZ</strong>: Verstehen<br />

und Können<br />

<strong>DaZ</strong>:<br />

Generieren von<br />

Handlungsopt. 28


Gliederung<br />

• Ausgangslage / Problemaufriss<br />

• Forschungsstand: <strong>Kom</strong>petenzen von Lehrkräften<br />

• Das BMBF-Projekt „<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>“<br />

• Zielsetzung / Forschungsfragen<br />

• Rahmenkonzeption / Expertenbefragung<br />

• Vorgehen bei der Testentwicklung<br />

• Perspektiven<br />

29


Das BMBF-Projekt „<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>“<br />

• BMBF-Förderschwerpunkt „<strong>Kom</strong>petenzmodellierung und<br />

<strong>Kom</strong>petenzmessung im Hochschulsektor“ (KoKoHs)<br />

• Professionelle <strong>Kom</strong>petenzen angehender LehrerInnen<br />

(Sek I) im Bereich Deutsch als Zweitsprache (<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>)<br />

• Laufzeit: 2012 – 2015<br />

30


Projektbeteiligte<br />

• Prof. Dr. Barbara Koch-Priewe<br />

Fak. für Erziehungswissenschaft<br />

• Dr. Anne Köker<br />

Fak. für Erziehungswissenschaft<br />

• Prof. Dr. Udo Ohm<br />

Fak. für Linguistik und<br />

Literaturwissenschaft<br />

• Sonja Rosenbrock<br />

• Fak. für Linguistik und<br />

Literaturwissenschaft<br />

• Nazan Gültekin-Karakoc<br />

• Fak. für Erziehungswissenschaft<br />

• Prof. Dr. Timo Ehmke<br />

Institut für Bildungswissenschaft<br />

• Svenja Hammer<br />

Institut für Bildungswissenschaft<br />

31


Ziel der Studie<br />

• Konzeptualisierung der professionellen <strong>Kom</strong>petenzen,<br />

mit denen Lehrkräfte die <strong>DaZ</strong>-Anforderungen im<br />

fachunterrichtlichen Kontext erfolgreich bewältigen<br />

können (vgl. Blömeke/Suhl 2010)<br />

• Konzeption, Entwicklung, Überprüfung, Normierung eines<br />

<strong>Kom</strong>petenzstrukturmodells für <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenzen bei<br />

(angehenden) Lehrkräften<br />

32


Forschungsfragen<br />

• Welche <strong>Kom</strong>petenzen brauchen angehende LehrerInnen, um den<br />

professionellen Anforderungen im Bereich Deutsch als Zweitsprache gerecht<br />

zu werden?<br />

• Wie kann ein Rahmenmodell von <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz beschrieben, wie kann<br />

dieses theoretisch begründet und empirisch überprüft werden?<br />

• Welche Besonderheiten ergeben sich durch die Anforderung der generischen<br />

<strong>Kom</strong>petenzmodellierung im Bereich <strong>DaZ</strong>?<br />

• Welche authentischen Fallbeispiele aus Unterrichtssituationen können in<br />

Form von Fallvignetten als Stimulusmaterial in Testaufgaben verwenden<br />

werden?<br />

Langfristige Fragestellung:<br />

• Wie müssen Lerngelegenheiten in der Lehrerausbildung beschaffen sein,<br />

damit fachlich begründbare und standardisierte <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenzen erreicht<br />

werden können?<br />

33


Arbeitsplan - Übersicht<br />

Arbeitsschritte<br />

(AS)<br />

Zeitpunkt<br />

(Quartale)<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

1/2013<br />

2/2013<br />

3/2013<br />

4/2013<br />

1/2014<br />

2/2014<br />

3/2014<br />

4/2014<br />

1/2015<br />

AS 1:<br />

Rahmenkonzeption<br />

AS 2:<br />

Item-Entwicklung<br />

AS 3:<br />

Pilotierung<br />

AS 4:<br />

Normierung<br />

AS 5:<br />

Standardisierung<br />

34


Arbeitsschritt 1.1: Dokumentenanalyse<br />

Identifizierung von relevanten Inhalten, Themen,<br />

Anforderungen für eine <strong>DaZ</strong>-Rahmenkonzeption anhand<br />

von Dokumentenanalysen:<br />

• 48 DaF/<strong>DaZ</strong>-Studiengänge (20 Bachelor-, 18 Masterund<br />

10 Zusatzstudiengänge)<br />

• Kern-/Rahmencurricula:<br />

• <strong>DaZ</strong>-Modul der Stiftung Mercator<br />

• EUCIM-TE (European Core Curriculum for Teacher<br />

Education and further Training)<br />

• BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)<br />

• Empirische Untersuchungen <strong>DaZ</strong> im Fachunterricht<br />

35


Ergebnisse der Dokumentenanalyse<br />

Linguistik<br />

-Phonetik und Phonologie<br />

-Morphologie<br />

-Syntax<br />

-Semantik<br />

-Pragmatik<br />

-Textlinguistik<br />

-Mündlichkeit/ Schriftlichkeit<br />

-Fachsprachenlinguistik<br />

-Soziolinguistik<br />

-Kontrastive Linguistik<br />

-Kontrastsprache<br />

-Interkulturelle <strong>Kom</strong>munikation<br />

Dimensionen der<br />

Mehrsprachigkeit<br />

-Zweitspracherwerb<br />

-Individuelle Faktoren<br />

-Literacy<br />

-Migration und<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Methodik/Didaktik<br />

-Grundlagen der Zweitsprachendidaktik<br />

-Übergang Linguistik->Didaktik<br />

-Wortschatzvermittlung<br />

-Fertigkeiten<br />

-Umgang mit Fehlern<br />

-Sprache und <strong>Kom</strong>munikation im<br />

Fachunterricht<br />

-Lehr- und Lernprozesse<br />

-Unterrichtsplanung, -gestaltung und<br />

-evaluation<br />

-Didaktisierung von Unterrichtsmaterial<br />

-Interkulturelle Didaktik<br />

-Sprachstandsdiagnostik<br />

-Praxis:<br />

Praktikum und/oder Fördermaßnahmen für<br />

SchülerInnen mit Migrationshintergrund<br />

36


Linguistik<br />

Phonetik und<br />

Phonologie<br />

- segmentale, prosodische, phonologische und phonetische Merkmale der<br />

deutschen Sprache (Standardaussprache und verschiedene Varietäten)<br />

Morphologie - Flexion<br />

- Wortbildung und Wortverbindungen<br />

- Wortschatz des Deutschen<br />

Syntax - Wortklassen<br />

- Phrasentypen und deren Aufbau<br />

- syntaktische Funktionen<br />

- Satzstrukturen<br />

- Stellungsphänomene<br />

Semantik - Wortfelder<br />

- Bedeutungs- bzw. Handlungsgehalt sprachlicher Zeichen<br />

- Sprachbedeutung von Wörtern (Lexik), Sätzen und Texten<br />

Pragmatik - Bedeutungsaushandlung<br />

- Sprechhandlungen<br />

- Sprechakttheorien<br />

- Normalitätserwartungen<br />

Textlinguistik - Textbegriff und Textualität, Textstruktur, Textthema, Textfunktion, Textsorten<br />

Interkulturelle<br />

<strong>Kom</strong>munikation<br />

- Merkmale von Interkulturalität, interkultureller <strong>Kom</strong>munikation und kulturelle<br />

Bedingungen des sprachlichen Handelns<br />

- Interkulturelle <strong>Kom</strong>munikation in Bezug auf Sprachkontakt/Kulturkontakt<br />

- sprachliche und kulturelle Normen – Einsichten in die Kulturbedingtheit<br />

kommunikativen Handelns in der Ziel- und in der Ausgangssprache<br />

- Analyse von <strong>Kom</strong>munikationssituationen zwischen Personen<br />

unterschiedlicher Kulturen<br />

37


Linguistik<br />

Mündlichkeit/Schriftlichkeit -<br />

Grundzüge der Besonderheiten gesprochener und geschriebener<br />

Sprache<br />

Fachsprachenlinguistik - Beschäftigung mit den sprachlichen Merkmalen und<br />

Besonderheiten von Fachsprachen<br />

- linguistische Aspekte fachsprachlicher <strong>Kom</strong>munikation<br />

Soziolinguistik - Fragestellungen, Theorien, Konzepte, Methoden der Soziolinguistik<br />

- Sprache in ihrer gesellschaftskonstitutiven Funktion<br />

- Sprache als Mittel der <strong>Kom</strong>munikation<br />

- Sprache unter dem Gesichtspunkt ihrer grundlegenden<br />

Existenzweisen und Erscheinungsformen (als regional, sozial,<br />

situativ bedingte Sprachgebrauchsformen)<br />

Kontrastive Linguistik - Kontrastierung und linguistische Analyse von Deutsch und<br />

- Migrantensprachen in den Bereichen Phonetik/Phonologie,<br />

Wortbildung, Syntax, Lexikologie, Pragmatik<br />

- grammatische Besonderheiten ausgewählter Herkunftssprachen im<br />

interlingualen Vergleich<br />

Kontrastsprache - Erwerb grundlegender <strong>Kom</strong>petenzen (A1) einer <strong>DaZ</strong>-relevanten<br />

Kontrastsprache, die aktuell für mehrsprachige Kinder in<br />

Deutschland Familiensprachen sind<br />

38


Dimensionen der Mehrsprachigkeit<br />

Zweitspracherwerb - Einführung in Theorien, Modelle und Hypothesen des Erst- und<br />

Zweitspracherwerbs<br />

- Lernbiologische Grundlagen<br />

- Unterschiede zwischen dem Erwerb von Erst-, Fremd- und Zweitsprachen<br />

- Erwerbsszenarien: ungesteuerter/natürlicher vs. gesteuerter Spracherwerb;<br />

simultan vs. sukzessiv und kindlich vs. erwachsen<br />

- Erwerbsparameter: Verlauf, Geschwindigkeit, Resultat, Variation<br />

- Erwerbstypische Spracherhebungsverfahren<br />

- Transferphänomene von L1 nach L2 unter Berücksichtigung der Herkunfts-<br />

/Migrantensprachen<br />

- entwicklungspsychologische Prozesse im (früh)kindlichen und<br />

erwachsenen Erst- und Zweitspracherwerb<br />

- Meilensteine sprachlicher Entwicklung<br />

- Analysen zu Lernersprachen<br />

- Zweitspracherwerb aus der Lernerperspektive<br />

Individuelle<br />

Faktoren<br />

- Inter- und intraindividuelle Unterschiede<br />

- Lernertypen<br />

- wesentliche Merkmale von Lernervarietäten<br />

39


Dimensionen der Mehrsprachigkeit<br />

Literacy - Literacymodelle<br />

- Lesesozialisation: Rechtsschreiben, Aufsatz-Unterricht, kreatives und<br />

funktionales Schreiben<br />

- Family literacy<br />

- Anbahnung von Literalität<br />

- Scaffolding Konzept<br />

Migration und<br />

Mehrsprachigkeit<br />

- Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und für das Leben in multikulturellen<br />

Gesellschaften<br />

- politische, gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen des <strong>DaZ</strong>-<br />

Lernens/-Lehrens<br />

- Zusammenhänge zwischen Migration, kultureller Differenz,<br />

Fremdheitserfahrung und Integration<br />

- Dimensionen der Kulturbedingtheit von kommunikativem Handeln<br />

- soziopolitische Relevanz von <strong>DaZ</strong> und dessen Förderung im<br />

bildungspolitischen Kontext<br />

- sprachliche Vielfalt in Gesellschaft und Schule<br />

- Entwicklung des Deutschunterrichts im Rahmen der Zuwanderung<br />

40


Didaktik/Methodik<br />

Grundlagen der<br />

Zweitsprachendidaktik<br />

Übergang Linguistik-<br />

Didaktik<br />

- Theorien, Methoden und Konzepte der Methodik/ Didaktik des<br />

zweitsprachlichen Unterrichts<br />

- aktuelle, zukunftsweisende Tendenzen und Konzepte z. B.<br />

Mehrsprachigkeitsdidaktik<br />

- linguistische Teilgebiete unter didaktischer Perspektive<br />

- Beschreibung eines linguistische Gegenstandsbereichs und seines<br />

Erwerbs und die didaktischen Planung und Umsetzung von<br />

Förderinterventionen<br />

- Grundbegriffe der deutschen Grammatik sowie deren Vermittlung im<br />

Unterricht<br />

Wortschatzvermittlung - Wortschatzerwerb und -vermittlung<br />

- Vermittlungsprobleme der Wortschatzarbeit<br />

Fertigkeiten - spielerische und kreative Übungen sowie Förderungen zum Lesen,<br />

Schreiben, Sprechen in der Zweitsprache<br />

Umgang mit Fehlern - Fehler, Fehleranalyse und Fehlerkorrektur; Fehlerdiagnose und -<br />

therapie<br />

- angemessenes Korrekturverhalten im Hinblick auf sprachliche und<br />

fachliche Förderung<br />

41


Methodik/Didaktik<br />

Sprache und<br />

<strong>Kom</strong>munikation im<br />

Fachunterricht<br />

- Grundlagen der Vermittlung von Fachsprachen/ Didaktik der<br />

Fachsprachen<br />

- Spezifik der Schul- und Unterrichtssprache<br />

- Merkmale fachsprachlich geprägter Unterrichtskommunikation und die<br />

Verbindung von sprachlichem und fachlichem Lernen im Fachunterricht<br />

einschließlich der für die jeweiligen Unterrichtsfächer typischen<br />

fachsprachlichen Handlungen wie Beschreiben, Berichten, Erklären<br />

- Charakteristika institutioneller und fachsprachlicher <strong>Kom</strong>munikation in<br />

ein- und mehrsprachiger <strong>Kom</strong>munikation<br />

- sprachliche Fertigkeiten (Lesen, Hören, Schreiben, Sprechen,<br />

Interagieren) und ihre Förderung im Fachunterricht<br />

- fachsprachliche Handlungsfähigkeit von mehrsprachigen Schülern<br />

Lehr- und<br />

Lernprozesse<br />

- unterrichtliche und außerunterrichtliche Lehr- und Lernprozesse und<br />

Einfluss von internen und externen Faktoren<br />

- Reflexion eigener Lernprozesse, zum Beispiel Sprachlernerfahrung (als<br />

Lernende) und Reflexion der Konsequenzen für den späteren Unterricht<br />

(als Lehrkraft)<br />

- Faktoren im Lehr- und Lerngeschehen (z.B.: Autonomes Lernen,<br />

Binnendifferenzierung, Lehrmethoden, Lernstile, Motivation)<br />

42


Methodik/Didaktik<br />

Unterrichtsplanung,<br />

-gestaltung und -<br />

evaluation<br />

Didaktisierung von<br />

Unterrichtsmaterial<br />

- Einführung in Grundlagen der Unterrichtsbeobachtung<br />

- zentrale Faktoren und Konzepte zur Planung, Entwicklung, Durchführung<br />

und Reflexion von Unterricht „Deutsch als Zweitsprache“<br />

- Probleme der Unterrichtsgestaltung<br />

- Unterrichtsmethoden, Lehr-/Lernstile<br />

- didaktische Grundlagen des mediengestützten Zweitsprachenlernens<br />

- Unterrichtsinteraktion/Interaktionsverhalten<br />

- textsortenorientierte Didaktik<br />

- Einsatz und Analyse von Sachtexten<br />

- Schreiben von einfachen und inhaltlich komplexen Texten<br />

- Entwicklung von Unterrichtsmaterialien<br />

Interkulturelle Didaktik -<br />

Praxis:<br />

Praktikum und/oder<br />

Fördermaßnahmen für<br />

SchülerInnen mit<br />

Migrationshintergrund<br />

praktische Vorbereitung auf die mehrsprachige und multikulturelle Schulund<br />

Sprachlern-Realität<br />

- Umgang mit kultureller Heterogenität im Unterricht: interkulturelle<br />

<strong>Kom</strong>petenzen im Lehr- und Lernkontext<br />

- interkulturelle Aspekte und deren Auswirkungen auf den Unterricht sowie<br />

auf die Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund<br />

- berufspraktische Erfahrungen sowie die Einführung in die Förderpraxis<br />

und deren Reflexion: aktuelle Förderansätze werden in einer Praxisphase<br />

in Schule kennengelernt, indem Förderung selbst umgesetzt oder die<br />

Umsetzung durch Hospitationen beobachtet wird.<br />

- Sprachförderung im Sekundarbereich: entweder fachintegrative<br />

Sprachförderung oder reiner <strong>DaZ</strong>-Sprachunterricht mit Einzelpersonen<br />

oder in der Gruppe/Förderklasse<br />

- Förderunterricht und die Konsequenzen für die <strong>DaZ</strong>-Lehrerausbildung in<br />

allen Sachfächern<br />

43


Methodik/Didaktik<br />

Sprachstandsdiagnostik - Verfahren des Testens und Prüfens sowie der<br />

Sprachstandsfeststellung<br />

- Überblick über den internationalen Forschungsstand der<br />

Sprachstandsdiagnostik und der Zweisprachigkeitsdiagnostik<br />

- Standards und Planungsmodelle (z.B.: Nationale und internationale<br />

Curricula, Testen, Prüfen, Evaluieren)<br />

- einschlägige sprachbezogene Förder- und Integrationsmaßnahmen<br />

für Kinder, Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

- Auseinandersetzung mit dem aktuellen Stand der <strong>DaZ</strong>-<br />

Sprachförderung im Sekundarbereich<br />

- Einzelfallstudie: Individuelle Diagnose und Förderung<br />

- differenzierte Formen der Sprachförderung in heterogenen<br />

Lerngruppen: Zielkompetenzen/Standards,<br />

Diagnostik/Lernstandbestimmung, Entwicklungsphänomene/-<br />

prozesse, Vermittlungs-/Förderungsaspekte<br />

44


Arbeitsschritt 1.2: Expertenreview<br />

Review der Ergebnisse der Dokumentenanalyse durch <strong>DaZ</strong>-Experten<br />

Methode:<br />

• Interviews mit N = 7 <strong>DaZ</strong>-Expertinnen und -Experten<br />

• Offene Fragestellung: „Welche Bereiche gehören für Sie zur <strong>DaZ</strong>-<br />

<strong>Kom</strong>petenz angehender Lehrkräfte?“<br />

• Rating der Wichtigkeit für alle Themenbereiche:<br />

1 = sehr wichtig, 2 = eher wichtig, 3 = eher unwichtig, 4 = unwichtig<br />

Zielsetzung:<br />

• Auswahl von relevanten Inhalten und Themenbereichen für die <strong>DaZ</strong>-<br />

Rahmenkonzeption<br />

• Sammlung von Ideen für Testitems<br />

45


Bewertung der Wichtigkeit im Teilbereich „Linguistik“<br />

Linguistik<br />

MW SD Min Max<br />

Mündlichkeit/Schriftlichkeit 1.14 0.38 1 2<br />

Morphologie 1.29 0.76 1 3<br />

Syntax 1.29 0.76 1 3<br />

Semantik 1.43 0.53 1 2<br />

Pragmatik 1.57 0.79 1 3<br />

Textlinguistik 1.57 0.98 1 3<br />

Interkulturelle <strong>Kom</strong>munikation 2.00 0.82 1 3<br />

Fachsprachenlinguistik 2.29 1.11 1 4<br />

Konstrastive Linguistik 2.33 0.52 2 3<br />

Konstrastsprache 2.50 0.55 2 3<br />

Soziolinguistik 2.86 1.07 1 4<br />

Phonetik/Phonologie 3.29 0.49 3 4<br />

Globalbewertung 1.71 0.49 1 2<br />

1 = sehr wichtig, 2 = eher wichtig, 3 = eher unwichtig, 4 = unwichtig<br />

46


Bewertung der Wichtigkeit im Teilbereich<br />

„Didaktik & Methodik“<br />

Didaktik und Methodik<br />

MW SD Min Max<br />

Wortschatzvermittlung 1.00 0.00 1 1<br />

Sprache und <strong>Kom</strong>munikation im Fachunterricht 1.00 0.00 1 1<br />

Grundlagen Zweitsprachendidaktik 1.14 0.38 1 2<br />

Lehr- und Lernprozesse 1.14 0.38 1 2<br />

Didaktisierung von Unterrichtsmaterial 1.17 0.41 1 2<br />

Sprachstandsdiagnostik 1.17 0.41 1 2<br />

Unterrichtsplanung, -gestaltung, -evaluation 1.43 1.13 1 4<br />

Teilbereich Praxis 1.50 0.55 1 2<br />

Umgang mit Fehlern 1.71 1.11 1 4<br />

Interkulturelle Didaktik 2.17 0.75 1 3<br />

Fertigkeiten 2.33 1.37 1 4<br />

Übergang Linguistik-Didaktik 2.80 1.30 1 4<br />

Globalbewertung 1.00 0.00 1 1<br />

1 = sehr wichtig, 2 = eher wichtig, 3 = eher unwichtig, 4 = unwichtig<br />

47


Bewertung der Wichtigkeit im Teilbereich<br />

„Mehrsprachigkeit“<br />

Dimensionen der Mehrsprachigkeit MW SD Min Max<br />

Zweitspracherwerb 1.14 .38 1 2<br />

Literacy 1.29 .49 1 2<br />

Migration und Mehrsprachigkeit 1.43 .79 1 3<br />

Individuelle Faktoren 2.00 .71 1 3<br />

Globalbewertung 1.71 .76 1 3<br />

1 = sehr wichtig, 2 = eher wichtig, 3 = eher unwichtig, 4 = unwichtig<br />

48


Kodiererübereinstimmung / Bivariate Korrelationen<br />

Rater 1 Rater 2 Rater 3 Rater 4 Rater 5 Rater 6 Rater 7<br />

Rater 1 1 ,696 ** ,694 ** ,275 ,447 * ,540 ** ,366<br />

Rater 2 1 ,653 ** ,265 ,625 ** ,283 ,336<br />

Rater 3 1 ,432 * ,538 ** ,561 ** ,344<br />

Rater 4 1 ,458 * ,217 -,082<br />

Rater 5 1 ,316 ,202<br />

Rater 6 1 ,457 *<br />

Rater 7 1<br />

49


Arbeitsschritt 1.3: <strong>DaZ</strong>-Rahmenkonzeption<br />

(Arbeits-)Definition:<br />

<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz (in der Schule) beschreibt die Fähigkeit einer<br />

Lehrkraft,<br />

sprachliche wie auch kulturelle Eigenheiten der deutschen<br />

Sprache zu kennen.<br />

Auf Grundlage spracherwerbstheoretischen Wissens sind<br />

Lehrkräfte in der Lage, fachrelevante Materialien auf didaktischmethodischer<br />

Ebene für die Schüler_innen mit <strong>DaZ</strong> förderwirksam<br />

zu bearbeiten und einzusetzen.<br />

Zudem sind sie sich ihrer Aufgabe als Sprachförderlehrkraft im<br />

Fachunterricht bewusst und lassen sich in ihrem Handeln nicht von<br />

Vorurteilen leiten.<br />

50


Arbeitsschritt 1.3: <strong>DaZ</strong>-Rahmenkonzeption<br />

<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz<br />

Wissen<br />

erinnern und<br />

abrufen<br />

Verstehen<br />

und<br />

Anwenden<br />

Generieren von<br />

Handlungsoptionen<br />

Linguistik<br />

Didaktik /<br />

Methodik<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Inhaltsbereiche<br />

50


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Linguistik“<br />

Linguistik<br />

Morphologie Syntax Semantik Pragmatik<br />

Textlinguistik<br />

Mündlichkeit/<br />

Schriftlichkeit<br />

Fachsprachenlinguistik<br />

Kontrastive<br />

Linguistik<br />

Interkulturelle<br />

<strong>Kom</strong>munikation<br />

52


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Linguistik“<br />

<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Bereich „Linguistik“ umfasst …<br />

• Sprache als omnipräsentes Zeichensystem wahrnehmen<br />

(Morphologie).<br />

• sprachliche Ausprägungen in Fachaufgaben und<br />

Fachtexten erkennen.<br />

• Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener<br />

Sprachen kennen<br />

• Merkmale interkultureller <strong>Kom</strong>munikation kennen<br />

53


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Didaktik & Methodik“<br />

Didaktik & Methodik<br />

Wortschatzvermittlung<br />

Sprache und<br />

<strong>Kom</strong>munikation<br />

Grundlagen<br />

Zweitsprachendid.<br />

Lehr- und<br />

Lernprozesse<br />

Didaktisierung von<br />

Unterrichtsmaterial<br />

Sprachstandsdiagnostik<br />

Unterrichtsplanung,<br />

-gestaltung<br />

Teilbereich Praxis<br />

Umgang mit<br />

Fehlern<br />

Interkulturelle<br />

Didaktik<br />

Fertigkeiten<br />

54


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Didaktik & Methodik“<br />

<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Bereich „Didaktik & Methodik“ umfasst<br />

…<br />

• …Fachtexte sprachförderwirksam bearbeiten bzw. geeignetes<br />

Unterrichtsmaterial unter Berücksichtigung der <strong>DaZ</strong>-Spezifik erstellen.<br />

• … im Unterricht angemessen mit Sprachfehlern von <strong>DaZ</strong>-Kindern<br />

umgehen können.<br />

• … Sprachschwierigkeit bei Schülerinnen und Schüler mit <strong>DaZ</strong><br />

diagnostizieren können.<br />

55


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Mehrsprachigkeit“<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Zweitspracherwerb<br />

Individuelle<br />

Faktoren<br />

Literacy<br />

Migration und<br />

Mehrsprachigkeit<br />

56


<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Inhaltsbereich<br />

„Mehrsprachigkeit“<br />

<strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz im Bereich „Mehrsprachigkeit“ umfasst …<br />

• Merkmale des Zweitspracherwerbs (Transferphänomene,<br />

Unterschiede zum Erstspracherwerb, Erwerbssequenzen,<br />

Erwerbsverläufe) kennen.<br />

• Kulturbedingtheit von kommunikativen Handlungen kennen.<br />

• Unter Berücksichtigung der Merkmale des Zweitspracherwerbs<br />

förderwirksamen Unterricht gestalten und Kulturbedingtheiten von<br />

kommunikativen Handlungen ggf. thematisieren.<br />

57


Arbeitsschritt 2 – Item-Entwicklung<br />

Zielsetzung der Itementwicklung:<br />

• Finale Testdauer: 60 min<br />

• Bearbeitungszeit: ca. 2 Minuten pro Unit<br />

• 30 Units à 3 Items = 90 Items<br />

• Hohe Messgenauigkeit ausreichend viele leichte und<br />

schwere Items<br />

• Entwicklung der doppelten Itemzahl ca. 180 Items<br />

59


Schulbuchbeispiel: Aufgabe „Leiter“<br />

Beispielaufgabe<br />

Damit eine Leiter beim Besteigen nicht nach hinten umkippt, darf ihr Neigungswinkel<br />

nicht größer als 80° sein.<br />

a) Wie hoch reicht eine 6m lange Leiter, die an einer Mauer steht?<br />

b) Rapunzels Turmfenster befindet sich in einer Höhe von 9m über dem Boden. Die<br />

Leiter des Prinzen ist 10m lang. Kann der Prinz seine Liebste gefahrlos retten?<br />

c) Wie weit ist eine ordnungsgemäß aufgestellte, 2m lange Leiter maximal von der<br />

Wand entfernt?<br />

Homrighausen, Heike (2010): 200 Textaufgaben wie in der Schule. Stuttgart: Klett. S. 107.<br />

60


Schulbuchbeispiel: Aufgabe „Leiter“<br />

Beispielaufgabe<br />

Damit eine Leiter beim Besteigen nicht nach hinten umkippt, darf ihr Neigungswinkel<br />

nicht größer als 80° sein.<br />

a) Wie hoch reicht eine 6m lange Leiter, die an einer Mauer steht?<br />

b) Rapunzels Turmfenster befindet sich in einer Höhe von 9m über dem Boden. Die<br />

Leiter des Prinzen ist 10m lang. Kann der Prinz seine Liebste gefahrlos retten?<br />

c) Wie weit ist eine ordnungsgemäß aufgestellte, 2m lange Leiter maximal von der<br />

Wand entfernt?<br />

1. Welche Besonderheit ist in der Syntax des Einleitungssatzes erkennbar?<br />

a) Die Verbzweitstellung wurde nicht beachtet.<br />

b) Es handelt sich um 2 Nebensätze.<br />

c) Der Hauptsatz folgt dem Nebensatz.<br />

Homrighausen, Heike (2010): 200 Textaufgaben wie in der Schule. Stuttgart: Klett. S. 107.<br />

61


Schulbuchbeispiel: Aufgabe „Leiter“<br />

Beispielaufgabe<br />

Damit eine Leiter beim Besteigen nicht nach hinten umkippt, darf ihr Neigungswinkel<br />

nicht größer als 80° sein.<br />

a) Wie hoch reicht eine 6m lange Leiter, die an einer Mauer steht?<br />

b) Rapunzels Turmfenster befindet sich in einer Höhe von 9m über dem Boden. Die<br />

Leiter des Prinzen ist 10m lang. Kann der Prinz seine Liebste gefahrlos retten?<br />

c) Wie weit ist eine ordnungsgemäß aufgestellte, 2m lange Leiter maximal von der<br />

Wand entfernt?<br />

2. Welche mögliche Problematik ergibt sich für einen <strong>DaZ</strong>-Lerner beim Verb<br />

„reichen“?<br />

______________________________________________________________________<br />

______________________________________________________________________<br />

62


Beispielaufgabe<br />

Schulbuchbeispiel: Aufgabe „Leiter“<br />

Damit eine Leiter beim Besteigen nicht nach hinten umkippt, darf ihr Neigungswinkel<br />

nicht größer als 80° sein.<br />

a) Wie hoch reicht eine 6m lange Leiter, die an einer Mauer steht?<br />

b) Rapunzels Turmfenster befindet sich in einer Höhe von 9m über dem Boden. Die<br />

Leiter des Prinzen ist 10m lang. Kann der Prinz seine Liebste gefahrlos retten?<br />

c) Wie weit ist eine ordnungsgemäß aufgestellte, 2m lange Leiter maximal von der<br />

Wand entfernt?<br />

3. Welche Informationen bräuchte ein Lerner mit <strong>DaZ</strong>, um die<br />

Teilaufgabe b) inhaltlich verstehen zu können? Kreuzen Sie jeweils an.<br />

Die mathematische Formel <br />

Erklärung, dass Rapunzel ein Mensch ist <br />

Erklärung, dass es sich hierbei um ein Märchen handelt <br />

Erklärung, dass Rapunzel und die Liebste die selbe Person sind <br />

ja<br />

nein<br />

63


Schulbuchbeispiel: Aufgabe „Leiter“<br />

Beispielaufgabe<br />

Damit eine Leiter beim Besteigen nicht nach hinten umkippt, darf ihr Neigungswinkel<br />

nicht größer als 80° sein.<br />

a) Wie hoch reicht eine 6m lange Leiter, die an einer Mauer steht?<br />

b) Rapunzels Turmfenster befindet sich in einer Höhe von 9m über dem Boden. Die<br />

Leiter des Prinzen ist 10m lang. Kann der Prinz seine Liebste gefahrlos retten?<br />

c) Wie weit ist eine ordnungsgemäß aufgestellte, 2m lange Leiter maximal von der<br />

Wand entfernt?<br />

4. Wie könnte man die Frage in b) umformulieren, um eine klarere<br />

Aufgabenstellung zu erlangen?<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

64


Arbeitsschritt 2 – Item-Entwicklung<br />

Arbeitsschritte bei der Testentwicklung:<br />

• Konstruktion und Sammlung von Fallvignetten<br />

• Aufgabenerstellung<br />

• Internes Aufgabenreview<br />

• Eliminierung bzw. Überarbeitung Items mit<br />

unzureichenden psychometrischen Kennwerten<br />

• Expertenrating: Passung der Items zur<br />

Rahmenkonzeption<br />

66


Arbeitsschritt 3: Pilotierung<br />

Cognitive Labs<br />

Überarbeitung der Items<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Vorbereitung und Durchführung der Pilotstudie<br />

(N = 100 Personen pro Item)<br />

Bereinigung Aufgabenpool bzw. Überarbeitung Items<br />

Finale Item-Auswahl<br />

67


Arbeitsschritt 4: Normierung<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Vorbereitung und Erhebung an einer „Normstichprobe“<br />

Auswertung und Skalierung der Items<br />

Arbeitsschritt 5: Standardisierung<br />

Standardsetting durch Expertengruppe<br />

Dokumentation der <strong>Kom</strong>petenzstandards und des<br />

Testinstrumentes<br />

68


Perspektiven<br />

Zweite Forschungsphase <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong> II:<br />

• Einsatz des Messinstrumentes und Validierung<br />

• Individuelle Bedingungsfaktoren und Lerngelegenheiten<br />

von <strong>DaZ</strong>-<strong>Kom</strong>petenz<br />

• Schlussfolgerungen für universitäre Lehre<br />

69


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