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Evidenzbasierte Steuerung im Bildungswesen - IfB - Bergische ...

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Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag Hannover 11.12.2008<br />

<strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

– Bildungsberichte und ihre<br />

parlamentarische Verarbeitung –


Gliederung<br />

1. Begrifflichkeiten: <strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong>,<br />

Bildungsbericht<br />

2. Forschungswissen & Fragestellung: Wie hilft ein<br />

Bildungsbericht bei der evidenzbasierten<br />

<strong>Steuerung</strong> DURCH Parlamente?<br />

3. Empirie: Beschäftigung mit Bildungsberichten in<br />

deutschen Parlamenten<br />

4. Diskussion: Befunde? Thesen!<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Gliederung<br />

1. Begrifflichkeiten: <strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong><br />

Bildungsbericht<br />

2. Forschungswissen & Fragestellung: Wie hilft ein<br />

Bildungsbericht bei der evidenzbasierten<br />

<strong>Steuerung</strong> DURCH Parlamente?<br />

3. Empirie: Beschäftigung mit Bildungsberichten in<br />

deutschen Parlamenten<br />

4. Diskussion: Befunde? Thesen!<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Fragekontext: „Research Use“<br />

Verwendung von wissenschaftlichem Wissen in nichtwissenschaftlichen<br />

Handlungsfeldern<br />

Kontext der<br />

Produktion von<br />

Forschung<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Kontext der<br />

Anwendung von<br />

Forschung<br />

Die Vorstellung, Forschungswissens würde sich direkt und<br />

linear in Anwendungen wiederfinden, ist naiv und<br />

entspricht nicht den politischen und praktischen<br />

Handlungsbedingungen und Herausforderungen, noch<br />

dem gegenseitigen Beeinflussungen von Wissenschaft,<br />

Politik und Praxis.<br />

Komplexere/Realistischere Modelle sind notwendig.


Ein komplexes Modell des „Research Use“<br />

Verwendung von wissenschaftlichem Wissen in nichtwissenschaftlichen<br />

Handlungsfeldern<br />

Zeit<br />

Kontext der<br />

Produktion von<br />

Forschung<br />

Formen:<br />

Akademische und<br />

anwendungsorientierte<br />

Forschung<br />

Einflussreiche Akteure:<br />

Geldgeber der<br />

Forschung<br />

Evidence<br />

based policy?<br />

Wissensmediatoren<br />

Akteure<br />

Massenmedien,<br />

professionelle Think<br />

Tanks, Lobbisten,<br />

Politik-Unternehmer<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Kontext der<br />

Anwendung von<br />

Forschung<br />

Formen:<br />

a) Politik b)Praxis<br />

Einflussreiche Akteure:<br />

a) Politiker, Politikberater,<br />

Verwaltung<br />

b) Leiter, Praktiker,<br />

Klienten<br />

Sozialer Kontext<br />

z.B. aktuelle Themen & Denkrichtungen, verbreitete Vorurteile, konventionelles Wissen<br />

Ein Modell des Forschungseinflusses, nach Levin (2008), 37


Evidence based (informed) policy<br />

Aktuelle Neuformulierung und -diskussion des Anspruches,<br />

Bildungsforschung soll politisch-praktisch bedeutsam sein<br />

OECD-Projekt: “Evidencebased<br />

Policy Research in<br />

Education”, 2004-2006,<br />

publiziert 2007<br />

Dreiländerseminar<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz 2007, publiziert 2008<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

EU-Fachtagung 28.-30.3.2007<br />

in Frankfurt am Main,<br />

publiziert 2008


Evidence based (informed) policy<br />

Evidenzorientierung als Verwissenschaftlichung /<br />

Rationalisierung von Entscheidungsfindungen<br />

“Evidence-based” or “evidence-informed policy” is … “the conscientious<br />

and explicit use of current best evidence in making decisions and<br />

choosing between policy options”. (Burns & Schuller 2007, 16)<br />

OECD-Projekt: “Evidencebased<br />

Policy Research in<br />

Education”, 2004-2006,<br />

publiziert 2007<br />

…”the high social <strong>im</strong>portance of education,<br />

in combination with l<strong>im</strong>ited resources,<br />

demands that policy and practice are based<br />

on the best possible insights into ‘what<br />

works’. (van der Hoeven 2007, 151)<br />

Evidence bezieht sich auf wissenschaftlich<br />

abgesicherte – empirische – Befunde, wobei<br />

evidente Befunde über modernisierte (hohe)<br />

methodischen Standards definiert werden,<br />

denen die Forschungen (Exper<strong>im</strong>ente)<br />

genügen müssen (z.B. radomaized trial)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Evidence based (informed) policy<br />

Evidenzorientierung als Evaluationsorientierung /<br />

Rechenschaftslegung der Bildungspolitik<br />

Dreiländerseminar<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz 2007, publiziert 2008<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Der zentrale Fortschritt<br />

(…) besteht<br />

folglich darin, dass<br />

Bildungspolitik und<br />

Bildungspraxis heute<br />

stärker bereit sind,<br />

sich den Problemen<br />

zu stellen, indem sie<br />

zulassen, diese<br />

objektiv sichtbar<br />

werden zu lassen.<br />

(Specht 2008a, 43)<br />

Bildungspolitische Entscheidungen sollen sich stärker als bisher an<br />

Erkenntnissen der Forschung über Stärken und Schwächen der<br />

jeweiligen Bildungssysteme orientieren. (Specht 2008b, 93)


Evidence based (informed) policy<br />

Evidenzorientierung als Verknüpfung / Aufgabenteilung<br />

zwischen Wissenschaft und Politik<br />

“… increasing research <strong>im</strong>pact will require stronger connections<br />

between the world of research and the world of policy…” (Levin 2008, 39)<br />

„Produktiv ist das Verhältnis (von Politik und<br />

Wissenschaft – M.R.) <strong>im</strong>mer dann, wenn<br />

Wissenschaftler in der Lage sind, der<br />

Bildungspraxis abgesicherte Forschungsergebnisse<br />

zu relevanten Fragen<br />

vorzulegen, die auch tatsächlich genutzt<br />

werden können, und wenn Politiker die durch<br />

Forschungsergebnisse abgebildete Realität<br />

ungeschminkt zur Kenntnis nehmen, um<br />

daraus die notwendigen Schlussfolgerungen<br />

zu ziehen.“<br />

(Meyer-Hesemann 2008, 13)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

EU-Fachtagung 28.-30.3.2007<br />

in Frankfurt am Main,<br />

publiziert 2008


Evidence based (informed) policy<br />

Opt<strong>im</strong>alere Verwendung von wissenschaftlichem Wissen in<br />

nicht-wissenschaftlichen Handlungsfeldern<br />

Zeit<br />

Kontext der<br />

Prodution von<br />

Forschung<br />

Förderung Formen: von<br />

Akademische und<br />

Empirischer<br />

anwendungsorientierte<br />

Bildungsforschung<br />

Forschung<br />

&<br />

Einflussreiche Akteure:<br />

Praxisrelevanter<br />

Geldgeber der<br />

Forschungsthemen<br />

Forschung<br />

Aufbau einer<br />

Bildungsberichterstattung /<br />

Bildungsmonitoring<br />

Wissensmediatoren<br />

Gestaltung Akteure von<br />

Massenmedien,<br />

Brokerage<br />

professionelle Think<br />

Agencies<br />

Tanks, Lobbisten,<br />

Politik-Unternehmer<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Kontext der<br />

Anwendung von<br />

Forschung<br />

Ausbau Formen: von<br />

a) Politik b)Praxis<br />

Rezeptions-<br />

Einflussreiche kapazitäten Akteure:<br />

a) Politiker, Politik-<br />

&<br />

berater, Verwaltung<br />

b) Leiter, Rationalisierung<br />

Praktiker,<br />

von Klienten Entscheidung<br />

Sozialer Kontext<br />

z.B. Output- aktuelle & Evidenzorientierung Themen & Denkrichtungen, als selbstverständliche verbreitete Vorurteile, Handlungsgrundlage<br />

konventionelles Wissen<br />

Ein Modell des Forschungseinflusses, nach Levin (2008), 37


Evidence based (informed) policy<br />

Bildungsberichte als eine besonderes <strong>Steuerung</strong>sinstrument<br />

einer evidenzorientierten Bildungspolitik<br />

Zeit<br />

Auftragnehmer:<br />

Mediator<br />

Kontext der<br />

Kontext der<br />

Aufbau einer<br />

Prodution von<br />

Anwendung von<br />

Wissenschaft<br />

Forschung<br />

Bildungsberichterstattung /<br />

Forschung Politik<br />

Bildungsmonitoring<br />

(…) ist Formen: die kontinuierliche, datengestützte Information der Öffentlichkeit Formen: über<br />

Förderung von<br />

Ausbau von<br />

Akademische Rahmenbedingungen, und Verlaufsmerkmale, Wissensmediatoren Ergebnisse und a) Politik Erträge b)Praxis von<br />

anwendungsorientierte<br />

Bildungsprozessen.<br />

Empirischer<br />

Sie macht<br />

Gestaltung<br />

das Bildungsgeschehen<br />

Akteure von<br />

in der<br />

Rezeptions-<br />

Gesellschaft<br />

Bildungsforschung<br />

Einflussreiche Akteure:<br />

transparent Forschung und ist damit Grundlage<br />

Massenmedien,<br />

für Zieldiskussionen<br />

Brokerage<br />

a) Politiker,<br />

und<br />

kapazitäten<br />

politische<br />

Politik-<br />

Entscheidungen. &<br />

&<br />

Einflussreiche Akteure: (…) Kern der Bildungsberichterstattung professionelle Think ist ein berater, überschaubarer,<br />

Verwaltung<br />

Praxisrelevanter<br />

systematischer,<br />

Agencies<br />

Geldgeber der regelmäßig aktualisierbarer Tanks, Lobbisten, Satz von Indikatoren, b) Leiter, Rationalisierung<br />

Praktiker, d.h. von<br />

Forschungsthemen<br />

Forschung statistischen Kennziffern, Politik-Unternehmer<br />

die jeweils für ein zentrales von Merkmal Klienten Entscheidung von<br />

Bildungsprozessen bzw. einen zentralen Aspekt von Bildungsqualität stehen.<br />

Solche datengestützten Analysen, zusammengestellt in regelmäßigen<br />

Bildungsberichten, sind das wichtigste Sozialer „Produkt“ Kontext der Bildungsberichterstattung.<br />

Die<br />

z.B. Output- Befunde<br />

aktuelle & Evidenzorientierung Themen<br />

zu werten<br />

& Denkrichtungen,<br />

und Handlungsempfehlungen als selbstverständliche verbreitete Vorurteile,<br />

abzuleiten Handlungsgrundlage<br />

konventionelles<br />

bleibt hingegen<br />

Wissen<br />

Politik und Öffentlichkeit vorbehalten.<br />

Ein (Klieme Modell u.a. des 2006, Forschungseinflusses, S. 130) nach Levin (2008), 37<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Auftraggeber:


Evidence based (informed) policy<br />

Bildungsberichte als zentrales Element in einem<br />

wissenschaftsbasierten Policy-Cycle - am Bsp. Schweiz<br />

Politik<br />

Antworten<br />

Fragen<br />

Wissenschaft<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

SKBF 2006, 7


Evidence based (informed) policy<br />

Bildungsberichte als zentrales Element in einem<br />

wissenschaftsbasierten Policy-Cycle - am Bsp. Schweiz<br />

Verwaltung<br />

Regierung<br />

Parlament<br />

Politik<br />

Öffentlichkeit<br />

Antworten<br />

Fragen<br />

Wissenschaft<br />

Die Bildungsberichterstattung liefert Wissen, das benötigt wird, um<br />

politisch-administrative <strong>Steuerung</strong>smaßnahmen zu entwickeln, zu<br />

begründen und ggfs. zu revidieren. Durch die Veröffentlichung dieses<br />

Wissens trägt sie der Tatsache Rechnung, dass die politischadministrative<br />

<strong>Steuerung</strong> in die demokratische Willensbildung<br />

eingebunden ist. (Klieme u.a. 2006, 132)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

Die politische<br />

Initiierung und<br />

Verarbeitung von<br />

Bildungsberichten<br />

ist ein komplexer,<br />

mehrschichtiger<br />

Prozess mit<br />

unterschiedlichen<br />

politischen<br />

Akteuren.<br />

SKBF 2006, 7


Gliederung<br />

1. Begrifflichkeiten: <strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong>,<br />

Bildungsbericht, Parlamentarismus<br />

2. Forschungswissen & Fragestellung: Wie hilft ein<br />

Bildungsbericht bei der evidenzbasierten<br />

<strong>Steuerung</strong> DURCH Parlamente?<br />

3. Empirie: Beschäftigung mit Bildungsberichten in<br />

deutschen Parlamenten<br />

4. Diskussion: Befunde? Thesen!<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


BEQUAD-Studie (Scheerens & Herndricks 2004)<br />

Nutzung von Internationalen Bildungsberichten in sieben<br />

europäischen Staaten<br />

– „eclectic kind of use, depending on the specific policy issue that is at<br />

the centre of attention in a particular country at a particular t<strong>im</strong>e.”<br />

(393)<br />

– “critical results of international comparative assessment studies were<br />

taken to heart and led to corrective policy-measures.” (393)<br />

– In öffentlicher Rezeption: a “apparently unavoidable appeal of the<br />

‘horse race’ kind of use of the information.” (395)<br />

Bildungsberichte haben v.a. administrativen Nutzen: sie verbessern<br />

die Wissensbasis um Effektivität und Effizienz des <strong>Bildungswesen</strong>s.<br />

Genutzt werden aber vor allem Einzelbefunde: Outputinformationen,<br />

(Kriesenbefunde) und politisch-argumentative nützliche Darstellungen<br />

Die öffentliche Aufmerksamkeit wird auf Rankings gelenkt, die eine<br />

explizite normative Orientierungsfunktion erhalten.<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


MiSteL-Projekt (Tillmann u.a. 2008)<br />

Administrative Verarbeitung der PISA-Veröffentlichung<br />

2001 und 2002 in 4 dt. Bundesländern<br />

– „Der Verlauf der von uns analysierten bildungspolitischen Prozesse<br />

zeigt (…), dass eine (…) Abfolge von wissenschaftlicher<br />

Wissensproduktion und anschließender sorgfältiger politischer<br />

Prüfung höchst selten anzutreffen ist“ (S. 397)<br />

– Die „Maßnahmen, die als Reaktion auf PISA präsentiert werden,<br />

wurden zum allergrößten Teil bereits vor der Veröffentlichung der<br />

PISA-Ergebnisse beschlossen oder gar realisiert. In der Regel<br />

führen die Ministerien ihre bisherigen Aktivitäten fort, bringen sie nun<br />

aber in einen inhaltlichen Zusammenhang zu PISA. Dies führt dann<br />

häufig dazu, dass best<strong>im</strong>mte Aktivitäten verstärkt oder auch ergänzt<br />

werden“ (S. 386).<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Specht (2008b): deutlich positiver …<br />

Wirkungen von PISA und Co (in Österreich)<br />

– Ein erweitertes Wissen<br />

- neues systemdiagnostisches Wissen,<br />

- Reaktivierung von „alten“ verschüttetem Wissen,<br />

- verbessertes Wissen um <strong>Steuerung</strong>smöglichkeiten durch<br />

Benchmarking: erreichbare Outputs, beobachtbare<br />

Gestaltungsvariablilität,<br />

– Belebung der Bildungsdiskussion & wachsender Reformdruck und<br />

Reformbereitschaft<br />

– Informiertere Öffentlichkeit (aufgeklärteres Wissen, differenziertere<br />

Berichterstattung in der Presse)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Verwaltung<br />

Regierung<br />

Parlament<br />

Offene Fragen<br />

Die bisherigen – wenigen – empirischen Analysen zur<br />

Wirkung von Bildungsberichten werfen v.a. Fragen auf …<br />

Politik<br />

Öffentlichkeit<br />

Antworten<br />

Fragen<br />

Wissenschaft<br />

1. Zum Verhältnis von Bildungsberichten und ihrer politisch–öffentlichen<br />

Rezeption: Verengung der Debatte?, Funktionalisierung von Bildung?<br />

2. Zur Aufgabenteilung von Politik und Wissenschaft (und Öffentlichkeit):<br />

Stellt die Politik wissenschaftlich beantwortbare Fragen? Liefert Forschung<br />

- insbesondere durch Bildungsberichte als idikatorenbasierte<br />

Systembeschreibungen – ausreichend zügig verwendbare Antworten.<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Verwaltung<br />

Regierung<br />

Parlament<br />

Offene Fragen<br />

Die bisherigen – wenigen – empirischen Analysen zur<br />

Wirkung von Bildungsberichten werfen v.a. Fragen auf …<br />

Politik<br />

Öffentlichkeit<br />

Antworten<br />

Fragen<br />

Wissenschaft<br />

3. Die Interaktion von Regierung, Verwaltung, Parlament und Öffentlichkeit wird<br />

nur unsystematisch/ausschnitthaft reflektiert. Bildungsberichte erscheinen<br />

als öffentlich publizierte Instrumente der Administration.<br />

Sie werden untersucht in ihrer Bedeutung für eine:<br />

a) verbesserte verwaltungsinterne Planung (Informationsfunktion) und<br />

b) intensivere öffentliche Rechenschaftslegung (Legit<strong>im</strong>ationsfunktion)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Verwaltung<br />

Regierung<br />

Parlament<br />

Offene Fragen<br />

Die bisherigen – wenigen – empirischen Analysen zur<br />

Wirkung von Bildungsberichten werfen v.a. Fragen auf …<br />

Politik<br />

Öffentlichkeit<br />

Antworten<br />

Fragen<br />

Wissenschaft<br />

Unberücksichtigt bleiben die Parlamente:<br />

• Ihre Funktionen bei der Gestaltung und Verarbeitung von Bildungsberichten,<br />

• die Rolle und Bedeutung von Bildungsberichten in der Parlamentsarbeit:<br />

demokratische Willensbildung (Gesetzgebung), Kontrolle der<br />

Regierungsarbeit und parlamentarische Kommunikation (nach: Marschall 2005)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Forschungsfokus / Fragestellung<br />

Parlamentarische Diskussion und Bildungsberichte<br />

Bildungsberichte sollen nicht nur die Bildungsadministration (die<br />

Exekutive) unterstützen, sondern auch das Parlament (die Legislative)<br />

in seinen Debatten orientieren und rationalisieren.<br />

Wie nehmen Parlamente Bildungsberichte wahr?<br />

1. Sind Parlamente aktiv an der Gestaltung von Bildungsberichten als<br />

Instrument des Bildungsmonitoring beteiligt?<br />

2. Sind Parlamente aktiv an der politischen Verarbeitung von<br />

Bildungsberichten beteiligt?<br />

3. Nutzen Parlamente Bildungsberichte zur Argumentation? Und<br />

wenn ja, zu welchem Zweck: Delegit<strong>im</strong>ation/Legit<strong>im</strong>ation <strong>im</strong><br />

Parteienwettbewerb, Rationalisierung von Entscheidungen,<br />

Fortführung „alter“ Debatten?<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Gliederung<br />

1. Begrifflichkeiten: <strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong>,<br />

Bildungsbericht, Parlamentarismus<br />

2. Forschungsstand & Fragestellung: Wie hilft ein<br />

Bildungsbericht bei der evidenzbasierten<br />

<strong>Steuerung</strong> DURCH Parlamente?<br />

3. Empirie: Beschäftigung mit Bildungsberichten in<br />

deutschen Parlamenten<br />

4. Diskussion: Befunde? Thesen!<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Der Fall: Die deutschen Parlamente<br />

Nach ersten Anfängen in den 1970er Jahren (Bericht 1970,<br />

1975), werden seit Anfang der 1990er Jahre vermehrt<br />

Bildungsberichte vorgelegt<br />

Seit 1992 durch OECD (Education at a Glance) & EU (Key<br />

data …), inzwischen auch auf deutsch<br />

Seit 2003 auf nationaler Ebene in Deutschland (Avenarius<br />

u.a. 2003, Konsortium Bildungsberichterstattung 2006, Arbeitsgruppe<br />

Bildungsberichterstattung 2008)<br />

Seit 2004 auch auf Länderebene (Schleswig-Holstein, Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Sachsen …)<br />

Seit 2004 auch auf kommunaler Ebene (Offenbach, München,<br />

Dortmund …)<br />

Wie beeinflussen, rezipieren und nutzen deutsche<br />

Parlamente diese Bildungsberichte?<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Datenmaterial<br />

• Datenbank der bundesweiten<br />

Parlamentsdokumentation „Parlamentsspiegel“<br />

(www.parlamentsspiegel.de)<br />

• Ergänzend Parlamentsdokumentationen der<br />

Länder (v.a. für Baden-Württemberg und Hessen)<br />

• Parlamentsdatenbank des Deutschen<br />

Bundestages<br />

Recherche nach Einträgen parlamentarischer Vorgänge zu den<br />

Stichworten „Bildungsbericht*“ und „Bildungsmonitor*“<br />

(Erste Recherche Jan. bis März 2008, aktualisiert Sept. 2008) 1<br />

Inhaltsanalytische Auswertung und Systematisierung der<br />

gefundenen Einträge<br />

1 Wir danken Herrn Frederik Rammes für seine wertvolle Hilfe <strong>im</strong> Forschungsprojekt<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Gefunden wurden<br />

Deskriptive Übersicht<br />

Insgesamt 249 parlamentarische Vorgänge mit<br />

372 relevanten Einzeldokumenten<br />

Davon:<br />

Im Bund: 104 Vorgänge (151 Dokumente)<br />

In den Ländern: 145 Vorgänge (221 Dokumente)<br />

Unterschiedliche Häufigkeiten zwischen Bund und Ländern<br />

sind womöglich eine Folge unterschiedlicher<br />

Suchfunktionalitäten der elektronischen Datenbanken.<br />

Keine Volltextsuche <strong>im</strong> Parlamentsspiegel (nur 72 Treffer =<br />

43 Vorgänge) und in einigen Landtagen, dagegen<br />

Volltextsuche <strong>im</strong> Bundestag.<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Womit beschäftigen sich die Parlamente?<br />

Gestaltung der<br />

Bildungsberichte<br />

Verarbeitung der<br />

Bildungsberichte<br />

Argumentation mit<br />

Bildungsberichten<br />

Beschäftigung mit<br />

„anderen“<br />

Bildungsberichten<br />

Parlamentarische Vorgänge in Bund und Ländern<br />

23<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

61<br />

Bildungsberichte sind ein<br />

parlamentarisches Thema, aber<br />

eher eines der Argumentation<br />

und der Gestaltung als der<br />

direkten parlamentarischen<br />

Verarbeitung<br />

84<br />

81


BBe in parlamentarischen Argumentationen<br />

Legit<strong>im</strong>ation<br />

Blamen und Alte Debatten<br />

Bildungsbericht als<br />

Handlungsausweis<br />

Evaluation<br />

31<br />

Erfolgsmeldung zur Regierungsarbeit<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

23<br />

Kritische Evaluation der Regierungsarbeit<br />

4<br />

14<br />

Rationalisierung<br />

Nutzung als Datenquelle<br />

35<br />

18<br />

Ableitung von<br />

Handlungsbedarf<br />

Bildungsberichte sind<br />

wichtig als Datenquelle,<br />

zur Legit<strong>im</strong>ation der<br />

Regierungsarbeit und<br />

zur „Munitionierung“ der<br />

Opposition <strong>im</strong><br />

Parteienwettbewerb.


Parlamentarischen Themen der Gestaltung<br />

Datenbedarf der BBE<br />

Weiterentwicklung der BBE<br />

Nur <strong>im</strong> Bund<br />

Forderung nach<br />

Diskussion des BB <strong>im</strong><br />

Parlament<br />

ist <strong>im</strong>mer ein Anliegen der<br />

Opposition bzw. von<br />

Bundesparlamentariern<br />

Arbeitsauftrag der BBE<br />

17<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

7<br />

8<br />

13<br />

Einrichtung einer<br />

Bildungsberichterstattung<br />

71<br />

davon 37 Treffer<br />

für nationalen BB<br />

Landes-BBE<br />

3 Regierungsvorlagen<br />

(angenommen)<br />

7 Anträge der<br />

Opposition<br />

6 x abgelehnt<br />

(BE, HH, NI, SL)<br />

1x angenommen (SN)<br />

Bildungsberichte werden überwiegend<br />

als wichtig und einrichtenswert<br />

angesehen. Die genauen<br />

Ausgestaltungen und Themen sind kein<br />

herausgehobener Gegenstand.


Kaum Mitwirkung an BB-Konzeption<br />

Kleine Anfrage der PDS vom 26.04.2006 (DS 16/3322):<br />

Aktuelle Planungen der Bundesregierung zur Bildungsberichterstattung<br />

Antwort der Bundesregierung vom 16.05.2006 (DS 16/1490)<br />

3. In welcher Art und Weise waren die bildungspolitische Fachöffentlichkeit<br />

und das Parlament an der konkreten Festlegung des Auftrags<br />

beteiligt?<br />

Wesentliche Aspekte für die Bildungsberichterstattung ergeben sich aus<br />

dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 4. Juli 2002. Darüber<br />

hinaus sieht der genannte Beschluss keine Beteiligung der<br />

bildungspolitischen Fachöffentlichkeit und des Parlaments vor. (…)<br />

9. Inwiefern soll zukünftig dem Deutschen Bundestag und außerparlamentarischen<br />

Interessengruppen die Möglichkeit gegeben werden,<br />

auf die Konzeption der Berichterstattung und die dem Bericht zugrunde<br />

liegenden Standards Einfluss zu nehmen bzw. ihre Positionen dazu<br />

frühzeitig zu äußern?<br />

Der Bildungsbericht wird von unabhängigen Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftlern erstellt und verantwortet. Es ist geplant, dieses<br />

Verfahren auch künftig beizubehalten.<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Direkte Verarbeitung der Bildungsberichte<br />

Diskussion des<br />

Bildungsberichts <strong>im</strong> Parlament<br />

11 Vorgänge, davon<br />

5 Plenardiskussionen<br />

1 Parlamentarischer<br />

Beratungsprozess (Bund)<br />

1 Mündliche Anfrage (Bund)<br />

(Oppositionsantrag)<br />

3 Aktuelle Stunden (Länder)<br />

(2 Oppositionsanträge)<br />

3 Unterrichtungen<br />

(Länder)<br />

2 Ausschussberatungen<br />

(Länder)<br />

1 Protokollnotiz<br />

(Nichtbehandlung Bundesrat)<br />

18<br />

11<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

6<br />

Hinterfragung des<br />

Bildungsberichts und<br />

seiner Konzeption<br />

Nur <strong>im</strong> Bund<br />

Nur in den<br />

Ländern<br />

Nachfragen zum<br />

Vorlagetermin<br />

Politische Verarbeitungsprozesse von BBs sind bisher wenig<br />

institutionalisiert. Nur <strong>im</strong> Bund findet sich eine intensive parlamentarische<br />

Auseinandersetzung mit dem Nationalen Bildungsbericht


Vorgänge verteilt auf Bund und Länder<br />

Nur nationale<br />

Bildungsberichte<br />

Gestaltung der<br />

Bildungsberichte<br />

Verarbeitung der<br />

Bildungsberichte<br />

Argumentation mit<br />

Bildungsberichten<br />

Beschäftigung mit<br />

„anderen“<br />

Bildungsberichten<br />

0<br />

7<br />

Vorgänge in Ländern Vorgänge <strong>im</strong> Bund<br />

24<br />

19<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

0<br />

17<br />

14<br />

47


Berufsbildungsbericht<br />

(Treffer in 29 Dokumenten)<br />

Sonstige<br />

z.B. UNESCO-Bildungsbericht,<br />

MPI-Bildungsbericht,<br />

Weiterbildungsberichte,<br />

Forschungsberichte<br />

(Treffer in 15 Dokumenten)<br />

Wer sind die „Anderen“?<br />

12<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008<br />

26<br />

21<br />

20<br />

Anzahl der parlamentarischen Vorgänge<br />

Bildungsmonitor der Initiative<br />

Neue Soziale Marktwirtschaft<br />

(Treffer in 31 Dokumenten)<br />

Beachtenswert: Der Bildungsmonitor auf Länderebene:<br />

Intensive parlamentarische Auseinandersetzung<br />

(6 Plenardiskussionen) und Nutzung zur parteipolitischen<br />

Auseinandersetzung (Blamen, Kritik und Erfolgsmeldungen).<br />

OECD-Bildungsbericht<br />

(Treffer in 21 Dokumenten)


Gliederung<br />

1. Begrifflichkeiten: <strong>Evidenzbasierte</strong> <strong>Steuerung</strong>,<br />

Bildungsbericht, Parlamentarismus<br />

2. Forschungsstand & Fragestellung: Wie hilft ein<br />

Bildungsbericht bei der evidenzbasierten<br />

<strong>Steuerung</strong> DURCH Parlamente?<br />

3. Empirie: Beschäftigung mit Bildungsberichten in<br />

deutschen Parlamenten<br />

4. Diskussion: Befunde? Thesen!<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Thesen (1)<br />

1. Bildungsberichte spielen in parlamentarischen Debatten bisher keine<br />

explizite und herausgehobene Rolle<br />

– Eventuell sind Bildungsberichte wirklich als dezidiert exekutive<br />

Instrumente der besseren/rationalen Bildungsplanung einzuschätzen<br />

– Die (infrastrukturellen und zeitlichen) Kapazitäten begrenzen womöglich<br />

den Umfang der parlamentarischen Verarbeitung von Bildungsberichten<br />

2. Es ist bislang höchstens punktuell erkennbar, dass Bildungsberichte<br />

in Parlamenten ein iniatorischer Bedeutung für Bildungsreformen<br />

(demokratische Willensbildung, Gesetzgebung) zukommt<br />

– Berichte werden wenn, dann vorwiegend zum Zweck der Legit<strong>im</strong>ation<br />

oder Delegit<strong>im</strong>ation der Bildungspolitik eingesetzt<br />

– Inwiefern Bildungsberichte die Kontrollmöglichkeiten des Parlaments<br />

gegenüber der Regierungsarbeit verbessern, bleibt offen<br />

3. Bildungsberichte haben keine exklusive Wirkung auf<br />

bildungspolitische Entscheidungsprozesse<br />

– Sie sind nur eine Quelle der Bildungssysteminformation neben anderen<br />

– Ihre Bedeutung wird relativiert durch ebenfalls regelmäßig erscheinende<br />

Lernstandserhebungen oder Länderrankings (z.B. Bildungsmonitor)<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Thesen (2)<br />

4. Die parallele Verarbeitbarkeit von internationalen, nationalen und<br />

regionalen Bildungsberichten scheint problematisch<br />

– Für jede politische Entscheidungsebene etablieren sich separate<br />

Berichtssysteme, die vorzugsweise zu beachten und zu verarbeiten sind<br />

– Wahrscheinlich wird der nationale Bildungsbericht so auf Länderebene –<br />

in der Schulpolitik – wenig Wirksamkeit entfalten<br />

5. Der nationale Bildungsbericht verweist auf parlamentarische<br />

Partizipationsprobleme <strong>im</strong> deutschen Bildungsföderalismus<br />

– Es fehlt ein dezidierter Ort der parlamentarischen Verarbeitung der<br />

schulpolitischen Befunde des nationalen Bildungsberichts<br />

– Schulpolitisch wird der Bildungsbericht in der KMK als Koordinationsgremium<br />

der Kultusminister und ihrer Verwaltungen beraten<br />

6. Der nationale Bildungsbericht ist Türöffner für schulpolitische<br />

Kommunikationen / Debatten <strong>im</strong> deutschen Bundestag<br />

– Obschon von der Exekutive auf die föderale Kompetenzverteilung in der<br />

Schulpolitik geachtet wird, nutzt Parlament den BB für Anfragen und<br />

Diskussionen<br />

Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag an der Leibnitz-Universität Hannover am 11.12.2008


Dr. Matthias Rürup, <strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal, Vortrag Hannover 11.12.2008<br />

Vielen Dank für Ihr<br />

Interesse!<br />

ruerup@uni-wuppertal.de

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