Gestaltung der Rahmenbedingungen - Staatliche Berufsschule Neu ...
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<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
SSeellbbsstt rreegguulliieerrtteess LLeerrnneenn<br />
iinn ddeerr BBeerruuffsssscchhuullee<br />
Infoshop auf dem Schulentwicklungstag Schwaben<br />
Den Schüler im Blick - individuelles Lernen för<strong>der</strong>n<br />
Samstag, 25.10.08<br />
10:45 -12:15 Uhr und 13:30 - 15:00 Uhr,<br />
Anita Fink Michael Nitschke Maike Tholen<br />
<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
VIELSEITIGKEIT<br />
WERTSCHÄTZUNG<br />
ZUKUNFTSFÄHIGKEIT<br />
VERTRAUEN<br />
ENTWICKLUNGS-<br />
BEGLEITUNG<br />
Ringstr. 1<br />
89231 <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
T. 0731/98584-0<br />
F. 0731/98584-125<br />
www.bsnu.de
<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
2200 Schüler<br />
aus 13 verschiedenen Berufen<br />
werden unterrichtet<br />
in 88 Klassen<br />
von 70 Kollegen<br />
(hälftig �+�).<br />
Unsere Bildungsgänge:<br />
Die <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong><br />
<strong>Neu</strong>-Ulm<br />
1. Automobilkaufmann (6 Klassen)<br />
2. Einzelhandelskaufmann (5 Klassen)<br />
3. Fachkraft für Lagerlogistik (20 Klassen)<br />
4. Fleischer (3 Klassen)<br />
5. Großhandelskaufmann (9 Klassen)<br />
6. Kfz-Mechatroniker (6 Klassen)<br />
7. Kin<strong>der</strong>pflegerin (2 Klassen)<br />
8. Medizinische Fachangestellte (6 Klassen)<br />
9. Nahrungsmittelfachverkäuferin (6 Klassen)<br />
10. Schreiner (4 Klassen)<br />
11. Sozialpflegerin (2 Klassen)<br />
12. Speditionskaufmann (8 Klassen)<br />
13. Zahnmedizinische Fachangestellte (5 Klassen)<br />
14. sowie Berufsfindungsbereich (6 Klassen)<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen
<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Unsere Ziele für den Unterricht mit<br />
selbst reguliertem Lernen<br />
In einer sich stetig verän<strong>der</strong>nden Arbeitswelt ist lebenslanges Lernen <strong>der</strong> Normalfall<br />
geworden. Dazu werden umfassende Lern-, Organisations- und Arbeitsstrategien<br />
benötigt. Mit dem Ziel, die Entwicklung dieser Strategien bei Schülern anzuregen und<br />
ihnen Erfahrungen ihrer Selbstwirksamkeit zu ermöglichen, unterrichtet ein<br />
Lehrerteam in <strong>Neu</strong>-Ulm seit drei Jahren (angeregt durch den Modellversuch segel-<br />
BS) mit handlungsorientierten Lernsituationen, ein zweiter Bereich ist seit einem Jahr<br />
dabei. Dabei stehen Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess<br />
und kooperatives soziales Lernen sowie individuelles För<strong>der</strong>n <strong>der</strong> einzelnen Schüler<br />
im Vor<strong>der</strong>grund. Wir erhoffen uns insbeson<strong>der</strong>e eine Stärkung <strong>der</strong> Persönlichkeit im<br />
Sinne einer Zunahme des Selbstbewusstseins und <strong>der</strong> Gewissheit <strong>der</strong> eigenen<br />
Selbstwirksamkeit. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler verlassen nach drei<br />
Jahren die <strong>Berufsschule</strong> und sagen „ich kann mich in neue Themen alleine<br />
einarbeiten“ - „ich erkenne Probleme und finde dazu Lösungen“ - „ich überprüfe<br />
meine Lösungen und verbessere regelmäßig mein Arbeiten“ - „ich kann mein Leben<br />
jetzt in die Hand nehmen“. Neben dieser Zunahme <strong>der</strong> selbstorganisatorischen und<br />
methodischen Kompetenz erwarten wir eine Fachkompetenz auf mindestens<br />
vergleichbarem Niveau wie in bisher traditionell unterrichteten Klassen.<br />
Dieser Erfahrungsbericht schil<strong>der</strong>t die Erfahrungen aus <strong>Neu</strong>-Ulm, beschreibt<br />
angepasste Schulorganisation, ganzheitliche Tagesgestaltung, erfolgreiche<br />
Lehrerteamarbeit, zeigt Reflexionswerkzeuge und begründet, warum auch nach<br />
Ende des Modellversuches weiter nach diesem Konzept unterrichtet wird.<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Wer macht mit - wer ist mit an Bord? a) bei MFA<br />
Im segel-Modellversuch an <strong>der</strong> <strong>Staatliche</strong>n <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm arbeitet das<br />
komplette Lehrerinnenteam mit. Die Entwicklungsarbeit und Erprobung <strong>der</strong><br />
Lernsituationen wird von den fünf Lehrerinnen Fink, Karitzky, Karpstein, Stengel-<br />
Greiner und Tholen gemeinsam geleistet.<br />
Dr. med. Maike Tholen<br />
Stellv. Schulleiterin<br />
Dr. med. Gabriele Karitzky<br />
Anita Karpstein<br />
Labor-MTA<br />
Kerstin Oczipinsky<br />
Gesundheitspädagogin<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />
Susanne Stengel-Greiner<br />
Diplomhandelslehrerin<br />
Anita Fink<br />
Diplomhandelslehrerin<br />
Bildungsgangleiterin MFA<br />
„Wir sind eigentlich<br />
das beste Team an<br />
<strong>der</strong> Schule!“
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Wer macht mit - wer ist mit an Bord? b) bei EH<br />
Siegfried Häring<br />
Florian Weinzierl<br />
Lieselotte Auhuber<br />
Marion Weiss<br />
Michael Nitschke<br />
Bildungsgangleiter<br />
„Ich wünsche mir<br />
mehr Konstanz im<br />
Lehrerteam!“<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />
Gabriela Zoller<br />
Renate Cain<br />
Markus<br />
Brenner
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Der Stundenplan<br />
- Wichtiges Prinzip: mehrstündige<br />
Einheiten werden nicht auseinan<strong>der</strong><br />
gerissen<br />
- keine Einzelstunden<br />
- Deutsch,Englisch und Sozialkunde<br />
werden vom Team mit abgedeckt<br />
(Synergien!)<br />
- Paralleleinsatz für die Kollegen<br />
- Das Team erstellt den<br />
Stundenplanentwurf gemeinsam,<br />
Lehrerwünsche gleichmäßig<br />
berücksichtigen<br />
- Evtl. das Klassleiterprinzip gilt für alle<br />
Lehrkräfte (durchführen von 10.-12.)<br />
- Im Lehrerstundenplan kann auch nur LF<br />
für Lernfel<strong>der</strong> stehen, wenn die<br />
Lernfel<strong>der</strong> nach und nach abgearbeitet<br />
werden. So kann pro Woche mit vielen<br />
Stunden in einem Lernfeld gearbeitet<br />
werden.<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />
Stundenplan:<br />
1. Kollege A: D<br />
2. Kollege A: LF<br />
15 Minuten Pause<br />
3. Kollege A: LF<br />
4. Kollege B: LF<br />
15 Minuten Pause<br />
5. Kollege B: LF<br />
6. Kollege B: Soz<br />
50 Minuten<br />
Mittagspause<br />
8. Kollege C: LF<br />
10 Minuten Pause<br />
9. Kollege C: LF<br />
10. Religion
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Der Einsatz von Teilungsstunden<br />
- Teilungsstunden (z.B. 4 in EH 10 bzw. 3 in MFA 10,) werden für Teamunterricht<br />
eingesetzt und können flexibel eingesetzt werden (Dokumentation im<br />
Klasstagebuch, bis zum Schuljahresende 38x pro Teamstunde)<br />
- In diesen Teamstunden können z. B. auch die individuellen Feedbackgespräche<br />
mit den Schülern stattfinden<br />
Stundenplan normal<br />
1. Kollege A 1. Kollege A 1. Kollege A Kollege B<br />
2. Kollege A 2. Kollege A 2. Kollege A Kollege B<br />
3. Kollege A 3. Kollege A 3. Kollege A Kollege B<br />
4. Kollege B Kollege A 4. Kollege B 4. Kollege B Kollege A<br />
15 Minuten Pause<br />
5. Kollege B 5. Kollege B 5. Kollege B Kollege A<br />
6. Kollege B 6. Kollege B 6. Kollege B Kollege A<br />
8. Kollege C Kollege B 8. Kollege C 8. Kollege C<br />
10 Minuten Pause<br />
kommende 2 Wochen<br />
15 Minuten Pause 15 Minuten Pause<br />
50 Minuten Mittagspause<br />
15 Minuten Pause<br />
50 Minuten Mittagspause<br />
10 Minuten Pause<br />
9. Kollege C 9. Kollege C 9. Kollege C<br />
10. Kollege C 10. Kollege C 10. Kollege C<br />
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dritte Woche<br />
15 Minuten Pause<br />
15 Minuten Pause<br />
50 Minuten Mittagspause<br />
10 Minuten Pause<br />
Eine beson<strong>der</strong>s zentrale Gelingensbedingung für Verän<strong>der</strong>ungsprozesse im<br />
Unterrichtsgeschehen hin in Richtung Stärkung <strong>der</strong> Schülerselbsttätigkeit durch<br />
gezielten Einsatz von Lernsituationen mit starkem Praxisbezug ist die Möglichkeit,<br />
Unterrichtsstunden im Lehrerteam zu halten. Dafür ist es wünschenswert, dass die<br />
für den jeweiligen Bildungsgang vom KM vorgesehenen Teilungsstunden auch<br />
eingesetzt werden können. Ganz nebenbei steigt die Akzeptanz von Gruppenarbeit<br />
bei Schülern merklich, wenn sie auch ihre Lehrer ab und zu als Team erleben.
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Aufhebung <strong>der</strong> Pausentaktung bei Bedarf<br />
Selbstreguliertes Lernen findet bevorzugt in komplexen Lernsituationen statt und<br />
benötigt manchmal auch zeitlich größere Einheiten. Nicht immer ist dabei das<br />
schulinterne Pausenraster gerade passend zur jeweiligen Arbeitsphase in den<br />
Schülergruppen. Daher ist eine Auflösung des Pausenrasters bei Bedarf sinnvoll.<br />
Zum Bearbeiten größerer Arbeitsaufträge können die Pausen „freigegeben“ werden,<br />
d.h. die einzelnen Arbeitsgruppen nehmen ihre gemeinsame Pausenzeit<br />
selbstreguliert dann, wann es für ihr Arbeiten sinnvoll ist.<br />
Pausenraster:<br />
1. Kollege A<br />
2. Kollege A<br />
3. Kollege A<br />
4. Kollege B Kollege A<br />
5. Kollege B<br />
6. Kollege B<br />
8. Kollege C Kollege B<br />
9. Kollege C<br />
10. Kollege C<br />
15 Minuten Pause<br />
15 Minuten Pause<br />
50 Minuten Mittagspause<br />
10 Minuten Pause<br />
Ein wichtiges Ziel im segel-Unterricht ist, dass die Schüler Verantwortung für ihr<br />
Lernen übernehmen. Durch Aufhebung <strong>der</strong> Pausentaktung übernehmen sie die<br />
Verantwortung für ihre Erholungsphasen während des Schultages und lernen die<br />
notwendigen Pausen in ihrer Arbeitsplanung zu berücksichtigen. Dass ihnen von<br />
Lehrern das Vertrauen entgegengebracht wird, Pausen selbst und unter Umständen<br />
von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich zu wählen, wirkt sich positiv auf das<br />
Schülerverhalten aus. Die Erfahrung zeigt, dass die Schülerarbeitsgruppen die ihnen<br />
zustehende Gesamtpausenzeit niemals über- oft jedoch unterschritten!<br />
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30 Minuten freie Pausenzeit bis mittags<br />
10 Minuten freie Pausenzeit
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Raumsituation EH<br />
Für den Unterricht in Lernsitutionen mit hohem Anteil an selbstreguliertem Lernen<br />
wird z.B. für Gruppentische, für PC´s im Klassenzimmer, für die<br />
Unterrichtsmaterialien und für die Präsentationen <strong>der</strong> Gruppenergebnisse ein<br />
erhöhter Platzbedarf notwendig, <strong>der</strong> in vielen Schulen nicht vorhanden ist. Nicht<br />
immer, aber manchmal, kann durch Optimierung <strong>der</strong> Schultage (gleichmäßige<br />
Verteilung über alle Wochentage) freier Raum geschaffen werden. Eventuell lässt<br />
sich auch Abhilfe schaffen, indem anstelle eines großen zwei kleinere Räume zur<br />
Verfügung gestellt werden, so dass einige Gruppen für größere Arbeiten in das<br />
Nachbarklassenzimmer auswan<strong>der</strong>n. Auch ein zusätzlicher Präsentationsraum (mit<br />
Reihenbestuhlung, Beamer, Pinnwänden und Flipchart kann sinnvoll sein.<br />
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Raumsituation MFA<br />
Unsere 6 MFA-Klassen haben zwischen 26 und 29 Schülerinnen. Nur wenige<br />
Klassenzimmer im Schulhaus sind groß genug für eine Gruppentischanordnung für<br />
so viele Schülerinnen. Die beiden Klassenzimmer sind ausgestattet mit 8 PCs,<br />
Drucker, Deckenbeamer, Scanner, Pinnwänden sowie einem zusätzlichen<br />
Vorbereitungsraum mit Mo<strong>der</strong>ationsmaterialien und Lagerplatz für die Bücherboxen.<br />
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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />
Die Materialausstattung<br />
Jede Vierergruppe erhält eine Bücherbox (nummeriert) fest<br />
zugeteilt und unterschreibt, Pflege und Vollständigkeit zu<br />
gewährleisten.<br />
Die Bücherbox enthält eine Auswahl von Fachliteratur,<br />
Duden, Lerntipps, usw. in jeweils einfacher Ausfertigung.<br />
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Der Kennenlerntag<br />
„Der Start ist die Hälfte vom Ganzen“<br />
Ziele: Mit allen Mitschülern ins Gespräch kommen<br />
Alle Mitschüler mit Namen ansprechen können<br />
1. Namenstraining nach "Ich packe meinen Koffer"-Art mit<br />
Eigenschaften verknüpft, die das Gedächtnis<br />
unterstützen sollen (im Stuhlkreis):<br />
Erste Schülerin: Ich heiße Maike und mag gerne<br />
Marzipan.<br />
Zweiter Schüler: Das ist Maike und sie mag gerne<br />
Marzipan und ich heiße Pit und höre gerne Popmusik.<br />
Dritte Schülerin: Das ist Maike... und das ist Pit... und ich<br />
bin Claudia und interessiere mich für China usw.<br />
2. Die Schüler stellen sich nach bestimmten Merkmalen in<br />
einer Reihe auf:<br />
Vornamen A - Z<br />
Alter<br />
Entfernung zur Schule<br />
Anzahl <strong>der</strong> Telefonate am Tag usw.<br />
Jedesmal stehen die Schüler dann in an<strong>der</strong>er Aufreihung<br />
beieinan<strong>der</strong>. Es setzen sich dann die ersten Vier, die<br />
zweiten Vier usw. als neue Gruppe an den Tisch für die<br />
nächste Aufgabe. <strong>Neu</strong>e Aufreihung nach ca. einer<br />
Stunde.<br />
3. Sich in <strong>der</strong> neuen Schule zurechtfinden: in Gruppen als<br />
Wettspiel einen Schulparcours durchführen lassen.<br />
Die Stimmung im Klassenzimmer wird wesentlich beeinflusst<br />
durch die Beziehungen <strong>der</strong> Schüler untereinan<strong>der</strong> und durch<br />
das Verhältnis Schüler - Lehrer. Da bei<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen schon nach wenigen<br />
Minuten des Kontakts eine Bewertung erfolgt, wäre es schade, die ersten<br />
Schulstunden <strong>der</strong> neuen Auszubildenden mit Formalien, Verbotshinweisen und<br />
Stoffübersichten auszufüllen. Dadurch würde die Chance vergeben, durch<br />
frühzeitiges Kennenlernen <strong>der</strong> Schüler untereinan<strong>der</strong> die Grundlage für eine<br />
tolerante, hilfsbereite und lernför<strong>der</strong>nde Atmosphäre im Klassenzimmer zu schaffen.<br />
Schüler, die sich von Klassenkameraden und Lehrern akzeptiert und ernst<br />
genommen fühlen, sind eher zur Mitarbeit und zu eigenverantwortlichem Lernen<br />
bereit.<br />
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Standardisiertes Verfahren<br />
zur Bildung von Viererteams<br />
- Am Enden des dritten Unterrichtstages dürfen sich alle Schülerinnen jeweils mit<br />
einer Wunschpartnerin zusammentun und ein Zweierteam bilden<br />
- Das Lehrerteam bildet gesteuert und wohlüberlegt aus je zwei Wunschteams eine<br />
Vierergruppe und berücksichtigt dabei Faktoren wie Vorbildung, Alter, Art des<br />
Ausbildungsbetriebes usw.<br />
- Das Ziel ist eine möglichst große Vielfalt in jedem Team. Außerdem ist es wie im<br />
wirklichen Leben: man kann sich Kollegen nicht immer aussuchen, wohl aber den<br />
Umgang miteinan<strong>der</strong> am beschützen Lernort Schule trainieren<br />
(Namen und Daten im Beispiel geän<strong>der</strong>t)<br />
Petra, 19 J.<br />
FOS<br />
HNO<br />
Mona, 16 J.<br />
HS<br />
Allgemeinmedizin<br />
Wunschpartnerinnen<br />
Rosa, 20 J.<br />
RS<br />
Innere Medizin<br />
- In diesen festgelegten Viererteams wird bis auf Weiteres zusammen gearbeitet<br />
- Bei uns im Unterricht arbeiten zur Zeit 28 solcher fester Vierergruppen. Nur bei 2<br />
Gruppen musste wegen massiver Probleme die Gruppenzusammensetzung<br />
geän<strong>der</strong>t werden!!!<br />
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Rita, 17 J.<br />
RS<br />
Orthopädie<br />
Wunschpartnerinnen<br />
= festes Viererteam
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Ein fester Handlungsrahmen<br />
für unsere Lernsituationen<br />
Gleich in <strong>der</strong> ersten Lernsituation gründen wir eine Musterpraxis, mit <strong>der</strong> wir drei<br />
Jahre lang arbeiten wollen. Die Schülerinnen entwerfen das Praxisschild, ein<br />
Praxislogo, einen Briefkopf, zeichnen den Grundriss, entwerfen das Organigramm,<br />
später ein Privatrezept usw.<br />
Schüler<br />
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Optimierung <strong>der</strong> Arbeitsprozesse bei <strong>der</strong><br />
Gruppenarbeit (bzw. die vollständige Handlung)<br />
Unsere Schülerinnen nutzen den PDCA-Zyklus zur Optimierung ihrer<br />
Arbeitsprozesse in <strong>der</strong> Gruppe. Denn allzu leicht wird am Anfang einer interessanten<br />
Aufgabe doch das Planen vergessen! Darum gibt es einmal ein Methodenblatt<br />
„Arbeitsprozesse organisieren“ und zusätzlich die PDCA-Scheibe in groß.<br />
Act<br />
Check<br />
Plan<br />
Do<br />
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Die kleine Methodenkiste<br />
als neue Systematik<br />
Schritt für Schritt werden verschiedene methodische Techniken mit den Schülerinnen<br />
trainiert, nämlich immer dann, wenn diese Technik in <strong>der</strong> Situation gerade benötigt<br />
wird. Als Gedächtnisstütze erhalten die Schülerinnen jeweils ein Einlegeblatt im A5-<br />
Format für ihre „Kleine Methodenkiste. Die Inhalte <strong>der</strong> Methodenkiste werden<br />
selbstverständlich ebenso wie rein fachliche Inhalte in schriftlichen<br />
Leistungsnachweisen abgefragt.<br />
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Ex
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Die kleine Gesetzessammlung -<br />
auch eine neue Systematik<br />
Gesetzliche Grundlagen haben manchmal eine abschreckende Wirkung auf Schüler.<br />
Das wird abgemil<strong>der</strong>t durch die Sammlung von Gesetzestexten im A5-Format. Die<br />
Schüler erhalten nach und nach - immer wenn in <strong>der</strong> Lernsituation benötigt -<br />
Auszüge aus den Gesetzestexten im Original-Wortlaut. Diese Sammlung darf von<br />
den Schülerinnen auch bei Schulaufgaben benutzt werden.<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Ergebnissicherung und<br />
Arbeitsergebnisse schrittweise selbst verbessern<br />
Arbeitsauftrag 12:<br />
Die Abteilungsleiterin möchte wegen <strong>der</strong> aufgetretenen Spannungen regelmäßige<br />
Teambesprechungen einplanen. Sie beauftragt Sie mit <strong>der</strong> Planung. Erstellen Sie<br />
dazu bitte einen Entwurf für eine Checkliste Teamsitzungen zur Vorbereitung <strong>der</strong><br />
Teambesprechungen. Beachten Sie dabei das Infoblatt „Checklisten erstellen“.<br />
Arbeiten Sie am PC, drucken Sie Ihren Entwurf aus und platzieren Sie diesen an <strong>der</strong><br />
Pinnwand. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppen. Ergänzen<br />
und optimieren Sie Ihre Checkliste Teamsitzungen bei Bedarf, drucken Sie aus und<br />
heften Sie Ihre Ergebnisse in Ihren Ordner!<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen
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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Ergebnissicherung und<br />
Arbeitsergebnisse schrittweise selbst verbessern<br />
Der Lehrer sieht hier, ob die<br />
Schüler auf dem richtigen Weg<br />
sind. Wenn nicht: sofort eine<br />
Zwischenbesprechung<br />
einschieben, Schülermeinungen<br />
einholen, evtl. den Arbeitsauftrag<br />
nochmals gemeinsam lesen, als<br />
letzten Ausweg Hilfen geben!<br />
Jede Gruppe hat so die<br />
Chance, ein richtiges und<br />
vollständiges<br />
Arbeitsergebnis zu haben.<br />
Die Verantwortung, die<br />
Ergänzungen auch zu<br />
übernehmen, liegt jedoch<br />
immer bei den Schülern!<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />
Wenn auch <strong>der</strong> 2. Entwurf<br />
noch nicht bei allen Gruppen<br />
ganz passt: Entwürfe von<br />
Gruppe zu Gruppe<br />
durchreichen lassen und um<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
durch die Schüler bitten!
<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Erstes Feedbackgespräch<br />
zum Arbeiten in <strong>der</strong> Vierergruppe<br />
Für unser erstes Feedbackgespräch mit den<br />
Vierergruppen haben wir einen Fragebogen<br />
zusammengestellt. Das Methodenblatt<br />
"Arbeiten im Team - Reflexion" wurde vorab in<br />
<strong>der</strong> Klasse ausgeteilt. Anschließend kam<br />
immer eine Vierergruppe nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en in<br />
einen Besprechungsraum und hat dann<br />
zunächst in Einzelarbeit den Fragebogen<br />
ausgefüllt. Dann wurden die vier Fragebögen<br />
offen auf den Tisch gelegt und besprochen. Als<br />
Abschluss wurde als weitere Möglichkeit die<br />
Zielscheibe mit Spielfiguren vorgestellt.<br />
Seite 20 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
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Pro Gruppe haben wir ca. 30 Minuten benötigt.<br />
Zwei Lehrerinnen haben das Gruppengespräch<br />
unterstützt (alleine haben wir uns nicht getraut!),<br />
eine dritte Lehrerin hat die an<strong>der</strong>en Gruppen<br />
beim Arbeiten im Klassenzimmer betreut. Ziel<br />
war, den Schülerinnen zwei Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Teamreflexion vorzustellen, damit die Gruppen in<br />
Zukunft selbst entscheiden können, wann und<br />
wie sie über ihre Arbeit reflektieren wollen.<br />
Die Gespräche waren sehr positiv -<br />
Gruppen mit Problemen bei <strong>der</strong><br />
Arbeitsverteilung kamen<br />
unaufgefor<strong>der</strong>t bereits mit<br />
Lösungsvorschlägen in das Gespräch.<br />
Die Gespräche verliefen offen und<br />
konstruktiv (z.B. A: "Ja, ich weiß das<br />
schon, wie ich dann wirke - aber wenn<br />
du mir dann die Arbeit aus <strong>der</strong> Hand<br />
nimmst, dann bocke ich eben erstmal,<br />
da kann ich im ersten Moment nicht<br />
an<strong>der</strong>s. Ich versuch mal in Zukunft deutlicher zu sagen, wenn ich was machen<br />
möchte." B: "Naja, das liegt schon auch mit an mir - ich will es immer ganz perfekt<br />
haben. Und wenn du dann daran willst, dann denke ich oje, hoffentlich wird das auch<br />
was Gescheites ... Aber besser wäre es bestimmt wenn ich dich versuchen lasse.<br />
Notfalls kann ich dir dann ja zum Schluss noch helfen. Also ich versuch mal meinen<br />
Perfektionismus in den Griff zu kriegen. Das ist gar nicht so leicht, bei mir war das<br />
immer schon so …“).
<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />
<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />
Teambesprechung in <strong>der</strong> Vierergruppe<br />
mit <strong>der</strong> Zielscheibe<br />
Nach größeren mehrstündigen Aufgaben for<strong>der</strong>n wir die Schülerteams auf, zu<br />
reflektieren, wie die Zusammenarbeit gelappt hat. Diese Teambesprechung muss<br />
von den Viererteams vorbereitet und protokolliert werden. Unsere Schülerinnen<br />
holen dafür gerne die Zielscheibe heraus. Folgende Bil<strong>der</strong> entstanden:<br />
Trotz des Konfliktpotenzials in obigen Bil<strong>der</strong>n verliefen alle Besprechungen sachlich.<br />
Nur aus einer von 14 Vierergruppen musste einmal eine Schülerin in eine an<strong>der</strong>e<br />
Gruppe versetzt werden.<br />
Protokoll schreiben ist Pflicht<br />
bei je<strong>der</strong> Teambesprechung.<br />
Das schafft Verbindlichkeit!<br />
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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen
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Regelmäßige Teambesprechungen in <strong>der</strong><br />
Vierergruppe stärken soziale Kompetenz<br />
Arbeitsauftrag 9:<br />
Machen Sie heute mit Ihrer Arbeitsgruppe wie<strong>der</strong> eine Teambesprechung!<br />
Entscheiden Sie, ob Sie die Teamreflexion mit <strong>der</strong> Zielscheibe, mit einem<br />
Fragebogen o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>s vorbereiten wollen (aber nicht ohne Vorbereitung!).<br />
Besprechen Sie, was Ihnen gut und was Ihnen bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit weniger gut<br />
gelungen ist und woran Sie als Arbeitsgruppe bezogen auf Ihre Zusammenarbeit als<br />
nächstes arbeiten wollen. Halten Sie dieses auch wie<strong>der</strong> in einem Teamprotokoll fest<br />
und legen Sie die Protokolle im HANDBUCH QUALITÄTSMANAGEMENT. Eine Vorlage für<br />
Ihr Teamprotokoll hat Ihr Lehrer für Sie!<br />
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Selbstreflexion über das eigene Lernen:<br />
Wo stehe ich gerade?<br />
Welche Schritte mache ich als nächstes?<br />
Arbeitsauftrag 11:<br />
Überlegen Sie nun einmal in aller Ruhe für sich selbst, wie Sie eigentlich mit Ihrem<br />
Lernen zurechtkommen. Was gelingt gut? Wo hapert es noch? Was wollen Sie als<br />
nächstes für sich verbessern? Suchen Sie sich eine ruhige Ecke im Schulhaus und<br />
nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um Ihr Eigenprotokoll auszufüllen. Heften Sie<br />
dieses dann in Ihrem persönlichen Lernportfolio ab! In einigen Wochen schätzen Sie<br />
sich dann wie<strong>der</strong> ein und entscheiden dann auch, ob Sie aus einer Schwäche schon<br />
eine Stärke machen konnten o<strong>der</strong> ob Sie an dem alten Ziel noch weiter arbeiten<br />
müssen.<br />
Für unsere Schülerinnen war es zunächst sehr ungewohnt aufzuschreiben, was sie<br />
bereits gut können. Wir denken jedoch, dass dieses <strong>der</strong> eigenen Wertschätzung sich<br />
selbst gegenüber sehr dienlich ist.<br />
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Sich selbst muss man<br />
Ziele setzen!<br />
Nur wer sich klare Ziele gesetzt hat, kann<br />
sinnvoll und effektiv arbeiten. Am Besten ist es,<br />
sich sowohl Nah- als auch Fernziele zu<br />
notieren. Unsere Schülerinnen werden daher in<br />
regelmäßigen Abständen aufgefor<strong>der</strong>t, sich<br />
ihre Ziele festzuhalten. Beispiele dafür könnten<br />
so ausschauen:<br />
� „Bis zur nächsten Woche habe ich alle<br />
Vokabeln ins Heft übertragen“<br />
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WER DEN HAFEN<br />
NICHT KENNT, IN DEN ER<br />
SEGELN WILL, FÜR DEN<br />
IST KEIN WIND<br />
EIN GÜNSTIGER.<br />
� „Im kommenden Monat wie<strong>der</strong>hole ich regelmäßig zweimal pro Woche<br />
Schulstoff“<br />
� „In <strong>der</strong> nächsten Lernfeldschulaufgabe schaffe ich eine Note 2“<br />
� „Ich bestehe meine Abschlussprüfungen und finde dann eine Stelle“<br />
� „Von meinen ersten Gehältern reise ich dann zwei Wochen durch Spanien“<br />
Meine Ziele:<br />
Der Langsamste, <strong>der</strong> sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch<br />
geschwin<strong>der</strong> als <strong>der</strong> ohne Ziel umherirrt. (Gotthold Ephraim Lessing)
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Stimmungsbarometer im Lehrerinnenteam<br />
in den ersten Wochen des Schuljahres<br />
Wie man gut erkennen kann, sind wir recht euphorisch in dieses Schuljahr hinein<br />
gestartet und fühlten uns richtig gut aufgestellt. In <strong>der</strong> Kennenlernwoche am<br />
Schuljahresbeginn waren wir von den Schülerinnen sehr positiv überrascht. Dann<br />
kam <strong>der</strong> Praxisschock: Die PC´s im Klassenzimmer hatten einen eigenen<br />
Stromschalter, den wir nicht fanden, die Folie für die Einführung <strong>der</strong> Situation hatte<br />
die Kollegin zuhause, <strong>der</strong> Drucker zeigte viele Tücken bis zur totalen Verweigerung,<br />
das Arbeitstempo <strong>der</strong> Schülerinnen war nie wie von uns erwartet, Access war doch<br />
nicht so leicht wie wir dachten und Musterlösungen für uns selbst hatten wir auch<br />
noch keine!!!! Dann haben wir uns gegenseitig gestärkt und uns wie<strong>der</strong><br />
hochgearbeitet. Und: Wo Menschen eng zusammenarbeiten, da knallt es auch<br />
einmal!<br />
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Feedback <strong>der</strong> Schülerinnen nach 5 Wochen<br />
Unterricht in den segel-Klassen<br />
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Befragung <strong>der</strong> 48 segel-Schülerinnen<br />
nach 7 Monaten Unterricht<br />
Die Universität Dortmund (Lehrstuhl Berufspädagogik) führt anonyme Befragungen<br />
bei allen teilnehmenden Modellversuchsschulen durch. Unsere beiden MFA-segel-<br />
Klassen nahmen im April 2007 an <strong>der</strong> Befragung teil. Bei den untenstehenden<br />
Beispielen gab es jeweils die Antwortmöglichkeit ja o<strong>der</strong> nein. Dargestellt ist <strong>der</strong><br />
prozentuale Anteil <strong>der</strong> Antwort ja.<br />
Ich beteilige mich jetzt aktiver am Unterricht.<br />
Ich kann den Unterricht jetzt stärker<br />
mitgestalten.<br />
Ich verstehe den Unterrichtsstoff besser als<br />
früher.<br />
Ich brauche nun bei <strong>der</strong><br />
Aufgabenbearbeitung weniger Hilfe als<br />
früher.<br />
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82 %<br />
86 %<br />
56 %<br />
61 %
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Unser Fazit:<br />
Selbstreguliertes Lernen an <strong>der</strong> BS:<br />
Irreales Luftschloss<br />
o<strong>der</strong> erreichbarer Zukunftstraum<br />
Selbstreguliertes Lernen an <strong>der</strong> BS kann<br />
gelingen, wenn<br />
• Sie als Lehrkraft daran glauben<br />
• Das Lehrerteam gemeinsam diesen Weg geht<br />
• Die Stundenplangestaltung angepasst wird<br />
• Sie die Schüler mit ins Boot holen und sie über<br />
die Ziele Ihres Unterrichtes informieren<br />
(Organisationskompetenz, Problemlösekompetenz,<br />
Reflexionskompetenz, Präsentationskompetenz usw. )<br />
• Sie ein offenes Ohr für die Unsicherheiten Ihrer<br />
Schüler bei diesem neuen Arbeitsstil haben<br />
und diesen trotzdem konsequent einfor<strong>der</strong>n<br />
• Sie Ihre Schüler für jeden kleinen Schritt in die<br />
Selbstständigkeit loben<br />
• Die räumliche Situation an Ihrer Schule<br />
Gruppentische überhaupt zulässt<br />
• Die Materialausstattung für den Unterricht<br />
stimmt<br />
• Ihre Schulleitung Sie unterstützt<br />
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Nach drei Jahren<br />
am Ziel<br />
Am Ziel sind wir, wenn die Schülerinnen und<br />
Schüler nach drei Jahren die <strong>Berufsschule</strong><br />
verlassen und sagen „ich kann mich in neue<br />
Themen alleine einarbeiten“ - „ich erkenne<br />
Probleme und finde dazu Lösungen“ - „ich<br />
überprüfe meine Lösungen und verbessere<br />
regelmäßig mein Arbeiten“ - „ich kann mein Leben<br />
jetzt in die Hand nehmen“.<br />
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