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Gestaltung der Rahmenbedingungen - Staatliche Berufsschule Neu ...

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<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

SSeellbbsstt rreegguulliieerrtteess LLeerrnneenn<br />

iinn ddeerr BBeerruuffsssscchhuullee<br />

Infoshop auf dem Schulentwicklungstag Schwaben<br />

Den Schüler im Blick - individuelles Lernen för<strong>der</strong>n<br />

Samstag, 25.10.08<br />

10:45 -12:15 Uhr und 13:30 - 15:00 Uhr,<br />

Anita Fink Michael Nitschke Maike Tholen<br />

<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

VIELSEITIGKEIT<br />

WERTSCHÄTZUNG<br />

ZUKUNFTSFÄHIGKEIT<br />

VERTRAUEN<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

BEGLEITUNG<br />

Ringstr. 1<br />

89231 <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

T. 0731/98584-0<br />

F. 0731/98584-125<br />

www.bsnu.de


<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

2200 Schüler<br />

aus 13 verschiedenen Berufen<br />

werden unterrichtet<br />

in 88 Klassen<br />

von 70 Kollegen<br />

(hälftig �+�).<br />

Unsere Bildungsgänge:<br />

Die <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong><br />

<strong>Neu</strong>-Ulm<br />

1. Automobilkaufmann (6 Klassen)<br />

2. Einzelhandelskaufmann (5 Klassen)<br />

3. Fachkraft für Lagerlogistik (20 Klassen)<br />

4. Fleischer (3 Klassen)<br />

5. Großhandelskaufmann (9 Klassen)<br />

6. Kfz-Mechatroniker (6 Klassen)<br />

7. Kin<strong>der</strong>pflegerin (2 Klassen)<br />

8. Medizinische Fachangestellte (6 Klassen)<br />

9. Nahrungsmittelfachverkäuferin (6 Klassen)<br />

10. Schreiner (4 Klassen)<br />

11. Sozialpflegerin (2 Klassen)<br />

12. Speditionskaufmann (8 Klassen)<br />

13. Zahnmedizinische Fachangestellte (5 Klassen)<br />

14. sowie Berufsfindungsbereich (6 Klassen)<br />

Seite 2 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen


<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

Unsere Ziele für den Unterricht mit<br />

selbst reguliertem Lernen<br />

In einer sich stetig verän<strong>der</strong>nden Arbeitswelt ist lebenslanges Lernen <strong>der</strong> Normalfall<br />

geworden. Dazu werden umfassende Lern-, Organisations- und Arbeitsstrategien<br />

benötigt. Mit dem Ziel, die Entwicklung dieser Strategien bei Schülern anzuregen und<br />

ihnen Erfahrungen ihrer Selbstwirksamkeit zu ermöglichen, unterrichtet ein<br />

Lehrerteam in <strong>Neu</strong>-Ulm seit drei Jahren (angeregt durch den Modellversuch segel-<br />

BS) mit handlungsorientierten Lernsituationen, ein zweiter Bereich ist seit einem Jahr<br />

dabei. Dabei stehen Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess<br />

und kooperatives soziales Lernen sowie individuelles För<strong>der</strong>n <strong>der</strong> einzelnen Schüler<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Wir erhoffen uns insbeson<strong>der</strong>e eine Stärkung <strong>der</strong> Persönlichkeit im<br />

Sinne einer Zunahme des Selbstbewusstseins und <strong>der</strong> Gewissheit <strong>der</strong> eigenen<br />

Selbstwirksamkeit. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler verlassen nach drei<br />

Jahren die <strong>Berufsschule</strong> und sagen „ich kann mich in neue Themen alleine<br />

einarbeiten“ - „ich erkenne Probleme und finde dazu Lösungen“ - „ich überprüfe<br />

meine Lösungen und verbessere regelmäßig mein Arbeiten“ - „ich kann mein Leben<br />

jetzt in die Hand nehmen“. Neben dieser Zunahme <strong>der</strong> selbstorganisatorischen und<br />

methodischen Kompetenz erwarten wir eine Fachkompetenz auf mindestens<br />

vergleichbarem Niveau wie in bisher traditionell unterrichteten Klassen.<br />

Dieser Erfahrungsbericht schil<strong>der</strong>t die Erfahrungen aus <strong>Neu</strong>-Ulm, beschreibt<br />

angepasste Schulorganisation, ganzheitliche Tagesgestaltung, erfolgreiche<br />

Lehrerteamarbeit, zeigt Reflexionswerkzeuge und begründet, warum auch nach<br />

Ende des Modellversuches weiter nach diesem Konzept unterrichtet wird.<br />

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Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen


<strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Wer macht mit - wer ist mit an Bord? a) bei MFA<br />

Im segel-Modellversuch an <strong>der</strong> <strong>Staatliche</strong>n <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm arbeitet das<br />

komplette Lehrerinnenteam mit. Die Entwicklungsarbeit und Erprobung <strong>der</strong><br />

Lernsituationen wird von den fünf Lehrerinnen Fink, Karitzky, Karpstein, Stengel-<br />

Greiner und Tholen gemeinsam geleistet.<br />

Dr. med. Maike Tholen<br />

Stellv. Schulleiterin<br />

Dr. med. Gabriele Karitzky<br />

Anita Karpstein<br />

Labor-MTA<br />

Kerstin Oczipinsky<br />

Gesundheitspädagogin<br />

Seite 4 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />

Susanne Stengel-Greiner<br />

Diplomhandelslehrerin<br />

Anita Fink<br />

Diplomhandelslehrerin<br />

Bildungsgangleiterin MFA<br />

„Wir sind eigentlich<br />

das beste Team an<br />

<strong>der</strong> Schule!“


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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Wer macht mit - wer ist mit an Bord? b) bei EH<br />

Siegfried Häring<br />

Florian Weinzierl<br />

Lieselotte Auhuber<br />

Marion Weiss<br />

Michael Nitschke<br />

Bildungsgangleiter<br />

„Ich wünsche mir<br />

mehr Konstanz im<br />

Lehrerteam!“<br />

Seite 5 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />

Gabriela Zoller<br />

Renate Cain<br />

Markus<br />

Brenner


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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Der Stundenplan<br />

- Wichtiges Prinzip: mehrstündige<br />

Einheiten werden nicht auseinan<strong>der</strong><br />

gerissen<br />

- keine Einzelstunden<br />

- Deutsch,Englisch und Sozialkunde<br />

werden vom Team mit abgedeckt<br />

(Synergien!)<br />

- Paralleleinsatz für die Kollegen<br />

- Das Team erstellt den<br />

Stundenplanentwurf gemeinsam,<br />

Lehrerwünsche gleichmäßig<br />

berücksichtigen<br />

- Evtl. das Klassleiterprinzip gilt für alle<br />

Lehrkräfte (durchführen von 10.-12.)<br />

- Im Lehrerstundenplan kann auch nur LF<br />

für Lernfel<strong>der</strong> stehen, wenn die<br />

Lernfel<strong>der</strong> nach und nach abgearbeitet<br />

werden. So kann pro Woche mit vielen<br />

Stunden in einem Lernfeld gearbeitet<br />

werden.<br />

Seite 6 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />

Stundenplan:<br />

1. Kollege A: D<br />

2. Kollege A: LF<br />

15 Minuten Pause<br />

3. Kollege A: LF<br />

4. Kollege B: LF<br />

15 Minuten Pause<br />

5. Kollege B: LF<br />

6. Kollege B: Soz<br />

50 Minuten<br />

Mittagspause<br />

8. Kollege C: LF<br />

10 Minuten Pause<br />

9. Kollege C: LF<br />

10. Religion


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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Der Einsatz von Teilungsstunden<br />

- Teilungsstunden (z.B. 4 in EH 10 bzw. 3 in MFA 10,) werden für Teamunterricht<br />

eingesetzt und können flexibel eingesetzt werden (Dokumentation im<br />

Klasstagebuch, bis zum Schuljahresende 38x pro Teamstunde)<br />

- In diesen Teamstunden können z. B. auch die individuellen Feedbackgespräche<br />

mit den Schülern stattfinden<br />

Stundenplan normal<br />

1. Kollege A 1. Kollege A 1. Kollege A Kollege B<br />

2. Kollege A 2. Kollege A 2. Kollege A Kollege B<br />

3. Kollege A 3. Kollege A 3. Kollege A Kollege B<br />

4. Kollege B Kollege A 4. Kollege B 4. Kollege B Kollege A<br />

15 Minuten Pause<br />

5. Kollege B 5. Kollege B 5. Kollege B Kollege A<br />

6. Kollege B 6. Kollege B 6. Kollege B Kollege A<br />

8. Kollege C Kollege B 8. Kollege C 8. Kollege C<br />

10 Minuten Pause<br />

kommende 2 Wochen<br />

15 Minuten Pause 15 Minuten Pause<br />

50 Minuten Mittagspause<br />

15 Minuten Pause<br />

50 Minuten Mittagspause<br />

10 Minuten Pause<br />

9. Kollege C 9. Kollege C 9. Kollege C<br />

10. Kollege C 10. Kollege C 10. Kollege C<br />

Seite 7 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />

dritte Woche<br />

15 Minuten Pause<br />

15 Minuten Pause<br />

50 Minuten Mittagspause<br />

10 Minuten Pause<br />

Eine beson<strong>der</strong>s zentrale Gelingensbedingung für Verän<strong>der</strong>ungsprozesse im<br />

Unterrichtsgeschehen hin in Richtung Stärkung <strong>der</strong> Schülerselbsttätigkeit durch<br />

gezielten Einsatz von Lernsituationen mit starkem Praxisbezug ist die Möglichkeit,<br />

Unterrichtsstunden im Lehrerteam zu halten. Dafür ist es wünschenswert, dass die<br />

für den jeweiligen Bildungsgang vom KM vorgesehenen Teilungsstunden auch<br />

eingesetzt werden können. Ganz nebenbei steigt die Akzeptanz von Gruppenarbeit<br />

bei Schülern merklich, wenn sie auch ihre Lehrer ab und zu als Team erleben.


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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Aufhebung <strong>der</strong> Pausentaktung bei Bedarf<br />

Selbstreguliertes Lernen findet bevorzugt in komplexen Lernsituationen statt und<br />

benötigt manchmal auch zeitlich größere Einheiten. Nicht immer ist dabei das<br />

schulinterne Pausenraster gerade passend zur jeweiligen Arbeitsphase in den<br />

Schülergruppen. Daher ist eine Auflösung des Pausenrasters bei Bedarf sinnvoll.<br />

Zum Bearbeiten größerer Arbeitsaufträge können die Pausen „freigegeben“ werden,<br />

d.h. die einzelnen Arbeitsgruppen nehmen ihre gemeinsame Pausenzeit<br />

selbstreguliert dann, wann es für ihr Arbeiten sinnvoll ist.<br />

Pausenraster:<br />

1. Kollege A<br />

2. Kollege A<br />

3. Kollege A<br />

4. Kollege B Kollege A<br />

5. Kollege B<br />

6. Kollege B<br />

8. Kollege C Kollege B<br />

9. Kollege C<br />

10. Kollege C<br />

15 Minuten Pause<br />

15 Minuten Pause<br />

50 Minuten Mittagspause<br />

10 Minuten Pause<br />

Ein wichtiges Ziel im segel-Unterricht ist, dass die Schüler Verantwortung für ihr<br />

Lernen übernehmen. Durch Aufhebung <strong>der</strong> Pausentaktung übernehmen sie die<br />

Verantwortung für ihre Erholungsphasen während des Schultages und lernen die<br />

notwendigen Pausen in ihrer Arbeitsplanung zu berücksichtigen. Dass ihnen von<br />

Lehrern das Vertrauen entgegengebracht wird, Pausen selbst und unter Umständen<br />

von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich zu wählen, wirkt sich positiv auf das<br />

Schülerverhalten aus. Die Erfahrung zeigt, dass die Schülerarbeitsgruppen die ihnen<br />

zustehende Gesamtpausenzeit niemals über- oft jedoch unterschritten!<br />

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30 Minuten freie Pausenzeit bis mittags<br />

10 Minuten freie Pausenzeit


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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Raumsituation EH<br />

Für den Unterricht in Lernsitutionen mit hohem Anteil an selbstreguliertem Lernen<br />

wird z.B. für Gruppentische, für PC´s im Klassenzimmer, für die<br />

Unterrichtsmaterialien und für die Präsentationen <strong>der</strong> Gruppenergebnisse ein<br />

erhöhter Platzbedarf notwendig, <strong>der</strong> in vielen Schulen nicht vorhanden ist. Nicht<br />

immer, aber manchmal, kann durch Optimierung <strong>der</strong> Schultage (gleichmäßige<br />

Verteilung über alle Wochentage) freier Raum geschaffen werden. Eventuell lässt<br />

sich auch Abhilfe schaffen, indem anstelle eines großen zwei kleinere Räume zur<br />

Verfügung gestellt werden, so dass einige Gruppen für größere Arbeiten in das<br />

Nachbarklassenzimmer auswan<strong>der</strong>n. Auch ein zusätzlicher Präsentationsraum (mit<br />

Reihenbestuhlung, Beamer, Pinnwänden und Flipchart kann sinnvoll sein.<br />

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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Raumsituation MFA<br />

Unsere 6 MFA-Klassen haben zwischen 26 und 29 Schülerinnen. Nur wenige<br />

Klassenzimmer im Schulhaus sind groß genug für eine Gruppentischanordnung für<br />

so viele Schülerinnen. Die beiden Klassenzimmer sind ausgestattet mit 8 PCs,<br />

Drucker, Deckenbeamer, Scanner, Pinnwänden sowie einem zusätzlichen<br />

Vorbereitungsraum mit Mo<strong>der</strong>ationsmaterialien und Lagerplatz für die Bücherboxen.<br />

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<strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong>:<br />

Die Materialausstattung<br />

Jede Vierergruppe erhält eine Bücherbox (nummeriert) fest<br />

zugeteilt und unterschreibt, Pflege und Vollständigkeit zu<br />

gewährleisten.<br />

Die Bücherbox enthält eine Auswahl von Fachliteratur,<br />

Duden, Lerntipps, usw. in jeweils einfacher Ausfertigung.<br />

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Der Kennenlerntag<br />

„Der Start ist die Hälfte vom Ganzen“<br />

Ziele: Mit allen Mitschülern ins Gespräch kommen<br />

Alle Mitschüler mit Namen ansprechen können<br />

1. Namenstraining nach "Ich packe meinen Koffer"-Art mit<br />

Eigenschaften verknüpft, die das Gedächtnis<br />

unterstützen sollen (im Stuhlkreis):<br />

Erste Schülerin: Ich heiße Maike und mag gerne<br />

Marzipan.<br />

Zweiter Schüler: Das ist Maike und sie mag gerne<br />

Marzipan und ich heiße Pit und höre gerne Popmusik.<br />

Dritte Schülerin: Das ist Maike... und das ist Pit... und ich<br />

bin Claudia und interessiere mich für China usw.<br />

2. Die Schüler stellen sich nach bestimmten Merkmalen in<br />

einer Reihe auf:<br />

Vornamen A - Z<br />

Alter<br />

Entfernung zur Schule<br />

Anzahl <strong>der</strong> Telefonate am Tag usw.<br />

Jedesmal stehen die Schüler dann in an<strong>der</strong>er Aufreihung<br />

beieinan<strong>der</strong>. Es setzen sich dann die ersten Vier, die<br />

zweiten Vier usw. als neue Gruppe an den Tisch für die<br />

nächste Aufgabe. <strong>Neu</strong>e Aufreihung nach ca. einer<br />

Stunde.<br />

3. Sich in <strong>der</strong> neuen Schule zurechtfinden: in Gruppen als<br />

Wettspiel einen Schulparcours durchführen lassen.<br />

Die Stimmung im Klassenzimmer wird wesentlich beeinflusst<br />

durch die Beziehungen <strong>der</strong> Schüler untereinan<strong>der</strong> und durch<br />

das Verhältnis Schüler - Lehrer. Da bei<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen schon nach wenigen<br />

Minuten des Kontakts eine Bewertung erfolgt, wäre es schade, die ersten<br />

Schulstunden <strong>der</strong> neuen Auszubildenden mit Formalien, Verbotshinweisen und<br />

Stoffübersichten auszufüllen. Dadurch würde die Chance vergeben, durch<br />

frühzeitiges Kennenlernen <strong>der</strong> Schüler untereinan<strong>der</strong> die Grundlage für eine<br />

tolerante, hilfsbereite und lernför<strong>der</strong>nde Atmosphäre im Klassenzimmer zu schaffen.<br />

Schüler, die sich von Klassenkameraden und Lehrern akzeptiert und ernst<br />

genommen fühlen, sind eher zur Mitarbeit und zu eigenverantwortlichem Lernen<br />

bereit.<br />

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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

Standardisiertes Verfahren<br />

zur Bildung von Viererteams<br />

- Am Enden des dritten Unterrichtstages dürfen sich alle Schülerinnen jeweils mit<br />

einer Wunschpartnerin zusammentun und ein Zweierteam bilden<br />

- Das Lehrerteam bildet gesteuert und wohlüberlegt aus je zwei Wunschteams eine<br />

Vierergruppe und berücksichtigt dabei Faktoren wie Vorbildung, Alter, Art des<br />

Ausbildungsbetriebes usw.<br />

- Das Ziel ist eine möglichst große Vielfalt in jedem Team. Außerdem ist es wie im<br />

wirklichen Leben: man kann sich Kollegen nicht immer aussuchen, wohl aber den<br />

Umgang miteinan<strong>der</strong> am beschützen Lernort Schule trainieren<br />

(Namen und Daten im Beispiel geän<strong>der</strong>t)<br />

Petra, 19 J.<br />

FOS<br />

HNO<br />

Mona, 16 J.<br />

HS<br />

Allgemeinmedizin<br />

Wunschpartnerinnen<br />

Rosa, 20 J.<br />

RS<br />

Innere Medizin<br />

- In diesen festgelegten Viererteams wird bis auf Weiteres zusammen gearbeitet<br />

- Bei uns im Unterricht arbeiten zur Zeit 28 solcher fester Vierergruppen. Nur bei 2<br />

Gruppen musste wegen massiver Probleme die Gruppenzusammensetzung<br />

geän<strong>der</strong>t werden!!!<br />

Seite 13 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

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Rita, 17 J.<br />

RS<br />

Orthopädie<br />

Wunschpartnerinnen<br />

= festes Viererteam


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Ein fester Handlungsrahmen<br />

für unsere Lernsituationen<br />

Gleich in <strong>der</strong> ersten Lernsituation gründen wir eine Musterpraxis, mit <strong>der</strong> wir drei<br />

Jahre lang arbeiten wollen. Die Schülerinnen entwerfen das Praxisschild, ein<br />

Praxislogo, einen Briefkopf, zeichnen den Grundriss, entwerfen das Organigramm,<br />

später ein Privatrezept usw.<br />

Schüler<br />

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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

Optimierung <strong>der</strong> Arbeitsprozesse bei <strong>der</strong><br />

Gruppenarbeit (bzw. die vollständige Handlung)<br />

Unsere Schülerinnen nutzen den PDCA-Zyklus zur Optimierung ihrer<br />

Arbeitsprozesse in <strong>der</strong> Gruppe. Denn allzu leicht wird am Anfang einer interessanten<br />

Aufgabe doch das Planen vergessen! Darum gibt es einmal ein Methodenblatt<br />

„Arbeitsprozesse organisieren“ und zusätzlich die PDCA-Scheibe in groß.<br />

Act<br />

Check<br />

Plan<br />

Do<br />

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Die kleine Methodenkiste<br />

als neue Systematik<br />

Schritt für Schritt werden verschiedene methodische Techniken mit den Schülerinnen<br />

trainiert, nämlich immer dann, wenn diese Technik in <strong>der</strong> Situation gerade benötigt<br />

wird. Als Gedächtnisstütze erhalten die Schülerinnen jeweils ein Einlegeblatt im A5-<br />

Format für ihre „Kleine Methodenkiste. Die Inhalte <strong>der</strong> Methodenkiste werden<br />

selbstverständlich ebenso wie rein fachliche Inhalte in schriftlichen<br />

Leistungsnachweisen abgefragt.<br />

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Ex


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Die kleine Gesetzessammlung -<br />

auch eine neue Systematik<br />

Gesetzliche Grundlagen haben manchmal eine abschreckende Wirkung auf Schüler.<br />

Das wird abgemil<strong>der</strong>t durch die Sammlung von Gesetzestexten im A5-Format. Die<br />

Schüler erhalten nach und nach - immer wenn in <strong>der</strong> Lernsituation benötigt -<br />

Auszüge aus den Gesetzestexten im Original-Wortlaut. Diese Sammlung darf von<br />

den Schülerinnen auch bei Schulaufgaben benutzt werden.<br />

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Ergebnissicherung und<br />

Arbeitsergebnisse schrittweise selbst verbessern<br />

Arbeitsauftrag 12:<br />

Die Abteilungsleiterin möchte wegen <strong>der</strong> aufgetretenen Spannungen regelmäßige<br />

Teambesprechungen einplanen. Sie beauftragt Sie mit <strong>der</strong> Planung. Erstellen Sie<br />

dazu bitte einen Entwurf für eine Checkliste Teamsitzungen zur Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Teambesprechungen. Beachten Sie dabei das Infoblatt „Checklisten erstellen“.<br />

Arbeiten Sie am PC, drucken Sie Ihren Entwurf aus und platzieren Sie diesen an <strong>der</strong><br />

Pinnwand. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppen. Ergänzen<br />

und optimieren Sie Ihre Checkliste Teamsitzungen bei Bedarf, drucken Sie aus und<br />

heften Sie Ihre Ergebnisse in Ihren Ordner!<br />

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Ergebnissicherung und<br />

Arbeitsergebnisse schrittweise selbst verbessern<br />

Der Lehrer sieht hier, ob die<br />

Schüler auf dem richtigen Weg<br />

sind. Wenn nicht: sofort eine<br />

Zwischenbesprechung<br />

einschieben, Schülermeinungen<br />

einholen, evtl. den Arbeitsauftrag<br />

nochmals gemeinsam lesen, als<br />

letzten Ausweg Hilfen geben!<br />

Jede Gruppe hat so die<br />

Chance, ein richtiges und<br />

vollständiges<br />

Arbeitsergebnis zu haben.<br />

Die Verantwortung, die<br />

Ergänzungen auch zu<br />

übernehmen, liegt jedoch<br />

immer bei den Schülern!<br />

Seite 19 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

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Wenn auch <strong>der</strong> 2. Entwurf<br />

noch nicht bei allen Gruppen<br />

ganz passt: Entwürfe von<br />

Gruppe zu Gruppe<br />

durchreichen lassen und um<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

durch die Schüler bitten!


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Erstes Feedbackgespräch<br />

zum Arbeiten in <strong>der</strong> Vierergruppe<br />

Für unser erstes Feedbackgespräch mit den<br />

Vierergruppen haben wir einen Fragebogen<br />

zusammengestellt. Das Methodenblatt<br />

"Arbeiten im Team - Reflexion" wurde vorab in<br />

<strong>der</strong> Klasse ausgeteilt. Anschließend kam<br />

immer eine Vierergruppe nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en in<br />

einen Besprechungsraum und hat dann<br />

zunächst in Einzelarbeit den Fragebogen<br />

ausgefüllt. Dann wurden die vier Fragebögen<br />

offen auf den Tisch gelegt und besprochen. Als<br />

Abschluss wurde als weitere Möglichkeit die<br />

Zielscheibe mit Spielfiguren vorgestellt.<br />

Seite 20 von 29 <strong>Staatliche</strong> <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-Ulm<br />

Oktober 2008 Fink Nitschke Tholen<br />

Pro Gruppe haben wir ca. 30 Minuten benötigt.<br />

Zwei Lehrerinnen haben das Gruppengespräch<br />

unterstützt (alleine haben wir uns nicht getraut!),<br />

eine dritte Lehrerin hat die an<strong>der</strong>en Gruppen<br />

beim Arbeiten im Klassenzimmer betreut. Ziel<br />

war, den Schülerinnen zwei Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Teamreflexion vorzustellen, damit die Gruppen in<br />

Zukunft selbst entscheiden können, wann und<br />

wie sie über ihre Arbeit reflektieren wollen.<br />

Die Gespräche waren sehr positiv -<br />

Gruppen mit Problemen bei <strong>der</strong><br />

Arbeitsverteilung kamen<br />

unaufgefor<strong>der</strong>t bereits mit<br />

Lösungsvorschlägen in das Gespräch.<br />

Die Gespräche verliefen offen und<br />

konstruktiv (z.B. A: "Ja, ich weiß das<br />

schon, wie ich dann wirke - aber wenn<br />

du mir dann die Arbeit aus <strong>der</strong> Hand<br />

nimmst, dann bocke ich eben erstmal,<br />

da kann ich im ersten Moment nicht<br />

an<strong>der</strong>s. Ich versuch mal in Zukunft deutlicher zu sagen, wenn ich was machen<br />

möchte." B: "Naja, das liegt schon auch mit an mir - ich will es immer ganz perfekt<br />

haben. Und wenn du dann daran willst, dann denke ich oje, hoffentlich wird das auch<br />

was Gescheites ... Aber besser wäre es bestimmt wenn ich dich versuchen lasse.<br />

Notfalls kann ich dir dann ja zum Schluss noch helfen. Also ich versuch mal meinen<br />

Perfektionismus in den Griff zu kriegen. Das ist gar nicht so leicht, bei mir war das<br />

immer schon so …“).


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<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Kin<strong>der</strong>pflege<br />

<strong>Staatliche</strong> Berufsfachschule für Sozialpflege<br />

Teambesprechung in <strong>der</strong> Vierergruppe<br />

mit <strong>der</strong> Zielscheibe<br />

Nach größeren mehrstündigen Aufgaben for<strong>der</strong>n wir die Schülerteams auf, zu<br />

reflektieren, wie die Zusammenarbeit gelappt hat. Diese Teambesprechung muss<br />

von den Viererteams vorbereitet und protokolliert werden. Unsere Schülerinnen<br />

holen dafür gerne die Zielscheibe heraus. Folgende Bil<strong>der</strong> entstanden:<br />

Trotz des Konfliktpotenzials in obigen Bil<strong>der</strong>n verliefen alle Besprechungen sachlich.<br />

Nur aus einer von 14 Vierergruppen musste einmal eine Schülerin in eine an<strong>der</strong>e<br />

Gruppe versetzt werden.<br />

Protokoll schreiben ist Pflicht<br />

bei je<strong>der</strong> Teambesprechung.<br />

Das schafft Verbindlichkeit!<br />

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Regelmäßige Teambesprechungen in <strong>der</strong><br />

Vierergruppe stärken soziale Kompetenz<br />

Arbeitsauftrag 9:<br />

Machen Sie heute mit Ihrer Arbeitsgruppe wie<strong>der</strong> eine Teambesprechung!<br />

Entscheiden Sie, ob Sie die Teamreflexion mit <strong>der</strong> Zielscheibe, mit einem<br />

Fragebogen o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>s vorbereiten wollen (aber nicht ohne Vorbereitung!).<br />

Besprechen Sie, was Ihnen gut und was Ihnen bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit weniger gut<br />

gelungen ist und woran Sie als Arbeitsgruppe bezogen auf Ihre Zusammenarbeit als<br />

nächstes arbeiten wollen. Halten Sie dieses auch wie<strong>der</strong> in einem Teamprotokoll fest<br />

und legen Sie die Protokolle im HANDBUCH QUALITÄTSMANAGEMENT. Eine Vorlage für<br />

Ihr Teamprotokoll hat Ihr Lehrer für Sie!<br />

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Selbstreflexion über das eigene Lernen:<br />

Wo stehe ich gerade?<br />

Welche Schritte mache ich als nächstes?<br />

Arbeitsauftrag 11:<br />

Überlegen Sie nun einmal in aller Ruhe für sich selbst, wie Sie eigentlich mit Ihrem<br />

Lernen zurechtkommen. Was gelingt gut? Wo hapert es noch? Was wollen Sie als<br />

nächstes für sich verbessern? Suchen Sie sich eine ruhige Ecke im Schulhaus und<br />

nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um Ihr Eigenprotokoll auszufüllen. Heften Sie<br />

dieses dann in Ihrem persönlichen Lernportfolio ab! In einigen Wochen schätzen Sie<br />

sich dann wie<strong>der</strong> ein und entscheiden dann auch, ob Sie aus einer Schwäche schon<br />

eine Stärke machen konnten o<strong>der</strong> ob Sie an dem alten Ziel noch weiter arbeiten<br />

müssen.<br />

Für unsere Schülerinnen war es zunächst sehr ungewohnt aufzuschreiben, was sie<br />

bereits gut können. Wir denken jedoch, dass dieses <strong>der</strong> eigenen Wertschätzung sich<br />

selbst gegenüber sehr dienlich ist.<br />

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Sich selbst muss man<br />

Ziele setzen!<br />

Nur wer sich klare Ziele gesetzt hat, kann<br />

sinnvoll und effektiv arbeiten. Am Besten ist es,<br />

sich sowohl Nah- als auch Fernziele zu<br />

notieren. Unsere Schülerinnen werden daher in<br />

regelmäßigen Abständen aufgefor<strong>der</strong>t, sich<br />

ihre Ziele festzuhalten. Beispiele dafür könnten<br />

so ausschauen:<br />

� „Bis zur nächsten Woche habe ich alle<br />

Vokabeln ins Heft übertragen“<br />

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WER DEN HAFEN<br />

NICHT KENNT, IN DEN ER<br />

SEGELN WILL, FÜR DEN<br />

IST KEIN WIND<br />

EIN GÜNSTIGER.<br />

� „Im kommenden Monat wie<strong>der</strong>hole ich regelmäßig zweimal pro Woche<br />

Schulstoff“<br />

� „In <strong>der</strong> nächsten Lernfeldschulaufgabe schaffe ich eine Note 2“<br />

� „Ich bestehe meine Abschlussprüfungen und finde dann eine Stelle“<br />

� „Von meinen ersten Gehältern reise ich dann zwei Wochen durch Spanien“<br />

Meine Ziele:<br />

Der Langsamste, <strong>der</strong> sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch<br />

geschwin<strong>der</strong> als <strong>der</strong> ohne Ziel umherirrt. (Gotthold Ephraim Lessing)


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Stimmungsbarometer im Lehrerinnenteam<br />

in den ersten Wochen des Schuljahres<br />

Wie man gut erkennen kann, sind wir recht euphorisch in dieses Schuljahr hinein<br />

gestartet und fühlten uns richtig gut aufgestellt. In <strong>der</strong> Kennenlernwoche am<br />

Schuljahresbeginn waren wir von den Schülerinnen sehr positiv überrascht. Dann<br />

kam <strong>der</strong> Praxisschock: Die PC´s im Klassenzimmer hatten einen eigenen<br />

Stromschalter, den wir nicht fanden, die Folie für die Einführung <strong>der</strong> Situation hatte<br />

die Kollegin zuhause, <strong>der</strong> Drucker zeigte viele Tücken bis zur totalen Verweigerung,<br />

das Arbeitstempo <strong>der</strong> Schülerinnen war nie wie von uns erwartet, Access war doch<br />

nicht so leicht wie wir dachten und Musterlösungen für uns selbst hatten wir auch<br />

noch keine!!!! Dann haben wir uns gegenseitig gestärkt und uns wie<strong>der</strong><br />

hochgearbeitet. Und: Wo Menschen eng zusammenarbeiten, da knallt es auch<br />

einmal!<br />

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Feedback <strong>der</strong> Schülerinnen nach 5 Wochen<br />

Unterricht in den segel-Klassen<br />

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Befragung <strong>der</strong> 48 segel-Schülerinnen<br />

nach 7 Monaten Unterricht<br />

Die Universität Dortmund (Lehrstuhl Berufspädagogik) führt anonyme Befragungen<br />

bei allen teilnehmenden Modellversuchsschulen durch. Unsere beiden MFA-segel-<br />

Klassen nahmen im April 2007 an <strong>der</strong> Befragung teil. Bei den untenstehenden<br />

Beispielen gab es jeweils die Antwortmöglichkeit ja o<strong>der</strong> nein. Dargestellt ist <strong>der</strong><br />

prozentuale Anteil <strong>der</strong> Antwort ja.<br />

Ich beteilige mich jetzt aktiver am Unterricht.<br />

Ich kann den Unterricht jetzt stärker<br />

mitgestalten.<br />

Ich verstehe den Unterrichtsstoff besser als<br />

früher.<br />

Ich brauche nun bei <strong>der</strong><br />

Aufgabenbearbeitung weniger Hilfe als<br />

früher.<br />

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82 %<br />

86 %<br />

56 %<br />

61 %


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Unser Fazit:<br />

Selbstreguliertes Lernen an <strong>der</strong> BS:<br />

Irreales Luftschloss<br />

o<strong>der</strong> erreichbarer Zukunftstraum<br />

Selbstreguliertes Lernen an <strong>der</strong> BS kann<br />

gelingen, wenn<br />

• Sie als Lehrkraft daran glauben<br />

• Das Lehrerteam gemeinsam diesen Weg geht<br />

• Die Stundenplangestaltung angepasst wird<br />

• Sie die Schüler mit ins Boot holen und sie über<br />

die Ziele Ihres Unterrichtes informieren<br />

(Organisationskompetenz, Problemlösekompetenz,<br />

Reflexionskompetenz, Präsentationskompetenz usw. )<br />

• Sie ein offenes Ohr für die Unsicherheiten Ihrer<br />

Schüler bei diesem neuen Arbeitsstil haben<br />

und diesen trotzdem konsequent einfor<strong>der</strong>n<br />

• Sie Ihre Schüler für jeden kleinen Schritt in die<br />

Selbstständigkeit loben<br />

• Die räumliche Situation an Ihrer Schule<br />

Gruppentische überhaupt zulässt<br />

• Die Materialausstattung für den Unterricht<br />

stimmt<br />

• Ihre Schulleitung Sie unterstützt<br />

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Nach drei Jahren<br />

am Ziel<br />

Am Ziel sind wir, wenn die Schülerinnen und<br />

Schüler nach drei Jahren die <strong>Berufsschule</strong><br />

verlassen und sagen „ich kann mich in neue<br />

Themen alleine einarbeiten“ - „ich erkenne<br />

Probleme und finde dazu Lösungen“ - „ich<br />

überprüfe meine Lösungen und verbessere<br />

regelmäßig mein Arbeiten“ - „ich kann mein Leben<br />

jetzt in die Hand nehmen“.<br />

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