Margarete Armstorfer - Theologisches.info
Margarete Armstorfer - Theologisches.info
Margarete Armstorfer - Theologisches.info
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ich bin der Muttergottes unendlich dankbar für alles, wie sie bis jetzt in meinem<br />
Leben gewirkt hat. In ihrer Schule, in der Schule der Demut und des Gehorsams,<br />
nur dort machte ich mit Abstand die beste Ausbildung für mein Leben. Als<br />
Vollblutesoterikerin hat sie mich aufgenommen und als überzeugte Christin<br />
wieder entlassen. Ich könnte mir heute ein Leben ohne sie, ohne den lebendigen<br />
Glauben und die heiligen Sakramente überhaupt nicht mehr vorstellen. Sie sind<br />
für mich die reinsten und stärksten Kraftquellen, die es nur geben kann, und<br />
keine anderen können ihnen gleichen.<br />
Jedes Mal freue ich mich auf die Lesungen und auf das Evangelium. Die Worte<br />
der Heiligen Schrift, die ich früher überhaupt nicht verstand, dringen heute ganz<br />
tief in mein Inneres und gehen dort auf wie ein Samenkorn. Sie beginnen in<br />
meinem Herzen zu wachsen und bringen mir reiche Früchte. Durch das große<br />
Gnadengeschenk meiner Bekehrung bin ich fest davon überzeugt, dass mich Gott<br />
schon hier auf Erden ein kleines Stück Himmel schauen lässt, denn oft habe ich<br />
das Gefühl, als wäre ich von den Toten auferstanden. Ich habe das Paradies<br />
wiedergefunden, das ich durch die Sünde verloren hatte. Mein Leben hat sich<br />
natürlich dadurch völlig verändert. Den Fernseher brauche ich nur mehr, um K-<br />
TV und EWTN zu sehen und um Radio HOREB zu hören. Ich finde, Bildschirm<br />
und Computer richten großes Unheil an. Sie versklaven und verführen uns<br />
Menschen zum Großteil und es bleiben auch unsere Kinder davon nicht<br />
verschont. Sie zerstören den Frieden in den Familien, sie rauben uns die kostbare<br />
Zeit, besonders am Abend, um zusammen in Ruhe zu sprechen, um uns in Liebe<br />
auszutauschen. Sie lassen uns Menschen verstummen. Auch sind mir die Medien,<br />
das Auto und Handy kein Bedürfnis mehr und ich habe mich schon lange Zeit von<br />
ihnen getrennt.<br />
Mein Tag beginnt mit einem Rosenkranzgebet und, wenn es mir möglich ist, dem<br />
Besuch der Heiligen Messe. Weiters ist er durchwoben von viel Lobpreis, Arbeit<br />
und Ruhe. Ich bin stets erfüllt von einem tiefen Frieden, einer bedingungslosen<br />
Liebe, die manchmal sehr schmerzhaft ist, einer großen Zufriedenheit und einer<br />
Dankbarkeit, die niemals endet. Wenn ich zurückblicke auf das Leben vor meiner<br />
Bekehrung, kannte ich all das nicht. Wie wichtig war ich mir damals noch selbst,<br />
und was ich alles leisten und tun musste, um glücklich und zufrieden zu sein. Ich<br />
legte großen Wert auf Ansehen, gutes Aussehen und schöne Kleider. Besonders<br />
wichtig waren mir die Urlaubsreisen und die Aufenthalte in den tollen<br />
Wellnesshotels. Jahrelang bin ich danach richtig süchtig gewesen. Wäre mein<br />
Mann nicht mitgekommen, wäre ich sicher wütend gewesen, denn ich wollte<br />
haben, leben und genießen. Was war ich bloß für ein Egoist, und wie liebevoll<br />
und geduldig war mein Mann stets mit mir. Denn ich weiß ganz genau, er hätte<br />
dies alles nicht gebraucht; er ist nur mir zuliebe in diese Hotels gefahren, damit<br />
ich dort den ganzen Spuk mitmachen konnte. Ich schätzte es aber nicht, denn es<br />
war für mich alles selbstverständlich. Erst jetzt, nach Jahren meiner Bekehrung,<br />
lässt mich Gott erkennen, dass dies die Zeit meiner Gefangenschaft und<br />
Knechtschaft war.<br />
Heute könnte ich einen Aufenthalt mit diesen überschwänglichen Angeboten<br />
überhaupt nicht mehr ertragen, zu viel würden sie meinen Seelenfrieden stören.<br />
Denn jetzt suche und liebe ich die Einsamkeit und die Stille, das ganz einfache,<br />
bescheidene und genügsame Leben. Genau dieses erfüllt mich und ist mir zur<br />
31