Margarete Armstorfer - Theologisches.info
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Nein, das konnte ich wirklich nicht tun. Wie lange habe ich eigentlich schon nicht<br />
mehr gebeichtet? Ich wusste es nicht mehr, ich hatte es vergessen, es war zu<br />
lange her. Ich hatte zwar ein Gespräch mit einem Priester, aber ich konnte nicht<br />
bereuen, denn ich war mir keiner Schuld bewusst. Anni ließ mich in diesen Tagen<br />
in Ruhe. Sie kannte den Kampf mit dem Widersacher, der sich in mir aufbäumte.<br />
Aber auch die anderen konnten mich verstehen nur ich sie nicht. Sie hatten<br />
schon öfters mit Esoterikern zu tun und sie kamen mir deshalb alle in Liebe<br />
entgegen. Ich war so froh, wie endlich diese Tage vorüber waren.<br />
Zuhause angekommen, fragte mich keiner, wie es war; ich dachte mir nur: Gott<br />
sei Dank! und war auch still. Am nächsten Tag sollte ich wieder Behandlungen<br />
machen und machte sie auch, aber ohne Freude, ich bekam dabei ein schlechtes<br />
Gewissen nach all dem, was ich gehört hatte. Zweifel und Zerrissenheit stiegen<br />
in mir auf. Nach einer Woche rief mich Anni mal an, um zu fragen, wie es mir<br />
denn so geht. Worauf ich sagte: schlecht. Sie schlug mir vor, mit ihr eine<br />
Wallfahrt nach Medjugorje zu machen. Noch nie im Leben habe ich diesen Namen<br />
gehört, wo soll das denn sein fragte ich. Sie erzählte mir über Medjugorje, dass<br />
dort die Gottesmutter schon über 20 Jahre noch täglich den Sehern erscheint.<br />
Ich konnte es nicht ganz glauben, dass es heutzutage noch so etwas gibt.<br />
In der Karwoche 2002 fuhr ich das erste Mal nach Medjugorje. Einfach um zu<br />
reisen und mir das dort einmal anzuschauen. Im Bus wurde schon bald ein<br />
Rosenkranz gebetet und zum zweiten Mal hörte ich nun wieder diese<br />
Lobpreislieder. Besonders gefiel mir das Lied Gospa maijka moja, habe aber gar<br />
nichts davon verstanden. Ich war auch die einzige, die zum ersten Male mitfuhr.<br />
Einige erzählten, dass sie schon seit Beginn der Erscheinungen hinunterfahren,<br />
manche sogar schon über zwanzigmal und dass sie dort Heilung erlebt hatten.<br />
Sie konnten es kaum erwarten, bis wir endlich dort ankamen. Ich sah in ihren<br />
Gesichtern so viel Freude, Liebe und Glück, dass ich fast neidisch wurde. Anni<br />
sagte nichts, sie beobachtete mich nur, ich wusste es damals noch nicht, dass sie<br />
in Medjugorje ihre Bekehrung erlebt hatte. Damals hätte ich es sowieso nicht<br />
verstanden, was eine Bekehrung überhaupt ist. Aber viele im Bus sprachen über<br />
Bekehrungen. Ich ließ mich ganz einfach überraschen und es war wirklich eine<br />
sehr schöne Überraschung, ein tiefes Erlebnis. So viele gläubige Menschen auf<br />
einmal zu sehen; noch dazu war Palmsonntag. Was mich sehr beeindruckte,<br />
waren die vielen Beichtstühle dort in verschiedenen Sprachen und die vielen<br />
Leute, die dort anstanden, um zu beichten. Mein schlechtes Gewissen stand<br />
wieder auf, sollte ich vielleicht auch gehen? Nein, ich nicht. Nächsten Tag gingen<br />
wir auf den Kreuzberg, obwohl es sehr steil und steinig war, war es nicht<br />
anstrengend. Bei jeder Station machten wir eine Pause und diese füllte Fred mit<br />
einer sehr schönen Betrachtung aus; es waren berührende Erlebnisse. Am<br />
zweiten Tag gingen wir auf den Erscheinungsberg. Es wurden immer<br />
Rosenkränze gebetet, ich dachte mir, wie können die Leute nur mit so einer<br />
großen Freude und Hingabe so viel beten. Aber es bewegte mich und ich spürte<br />
auch eine gewisse Freude und Leichtigkeit.<br />
Am letzten Tag hieß es, wir fahren noch ins Cenacolo zu Sr. Elvira, und alle<br />
waren erfreut darüber. Was ich damals dort erlebte, war für meine Zukunft sehr<br />
wichtig. Es war eine Gemeinschaft von Jugendlichen die dort lebten, die meisten<br />
von ihnen waren drogenabhängig oder Alkoholiker gewesen. Einige gaben<br />
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