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Plagegeister Der Spuk im Chiemgau Wie werde ich frei?

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 1<br />

Anton Beda<br />

<strong>Plagegeister</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> <strong>frei</strong>?


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 3<br />

Anton Beda<br />

<strong>Plagegeister</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> <strong>frei</strong>?<br />

Mediatrix-Verlag<br />

A-3434 St.Andrä-Wördern, Gloriette 5


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 4<br />

Dieses Buch erschien <strong>im</strong> Sommer 1977 in <strong>Wie</strong>n unter dem Titel: “<strong>Der</strong><br />

<strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong>. Sonderbare Krankheiten“ von Anton Beda<br />

Bestelladresse für Österre<strong>ich</strong>:<br />

Mediatrix-Verlag, A-3423 St. Andrä-Wördern, Gloriette 5.<br />

Bestelladresse für Deutschland:<br />

Mediatrix-Verlag, D-84495 Altötting, Kapuzinerstr. 7.<br />

Mediatrix-Buchhandlung:<br />

1010 <strong>Wie</strong>n, Seilerstätte 16.<br />

ISBN 978 3 85406 178 6<br />

2. Auflage 2007<br />

Alle Rechte be<strong>im</strong><br />

Mediatrix-Verlag,<br />

A-3423 St. Andrä-Wördern, Gloriette 5


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 5<br />

Aus dem „Katechismus<br />

der Katholischen Kirche“ KKK<br />

Die katholische Kirche lehrte <strong>im</strong>mer und lehrt auch heute nach dem 2.<br />

Vatikanischen Konzil weiterhin, dass es den Teufel und die Hölle gibt<br />

(KKK 2. Auflage 2003):<br />

414 „Satan oder der Teufel und die weiteren Dämonen waren einst Engel,<br />

sie sind aber gefallen, weil sie s<strong>ich</strong> aus <strong>frei</strong>em Willen weigerten,<br />

Gott und seinem Ratschluss zu dienen. Ihre Entscheidung ist endgültig.<br />

Sie suchen, den Menschen in ihren Aufstand gegen Gott hineinzuziehen.“<br />

(KKK, Randzahl 414)<br />

389 Die Lehre von der Erbsünde [oder Ursünde] ist gewissermaßen die<br />

„Kehrseite“ der frohen Botschaft, dass Jesus der Retter aller Menschen<br />

ist, dass alle des Heils bedürfen und dass das Heil dank Christus allen<br />

angeboten wird. Die Kirche … ist s<strong>ich</strong> klar bewusst, dass man n<strong>ich</strong>t an<br />

der Offenbarung der Erbsünde rühren kann, ohne das Mysterium Christi<br />

anzutasten. (Ohne Sündenfall wäre kein Erlöser nötig gewesen.)<br />

Die Erzählung vom Sündenfall<br />

390 <strong>Der</strong> Ber<strong>ich</strong>t vom Sündenfall verwendet eine bildhafte Sprache, beschreibt<br />

jedoch ein Urereignis, das zu Beginn der Gesch<strong>ich</strong>te des Menschen<br />

stattgefunden hat. Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewissheit,<br />

dass die ganze Menschheitsgesch<strong>ich</strong>te durch die Ursünde gekennze<strong>ich</strong>net<br />

ist, die unsere Stammeltern <strong>frei</strong>willig begangen haben.<br />

<strong>Der</strong> Fall der Engel<br />

391 Hinter der Entscheidung unserer Stammeltern zum Ungehorsam<br />

steht eine verführerische widergöttl<strong>ich</strong>e St<strong>im</strong>me, die sie aus Neid in<br />

den Tod fallen läßt. Die Schrift und die Überlieferung der Kirche erblicken<br />

in diesem Wesen einen gefallenen Engel, der Satan oder Teufel<br />

genannt wird. Die Kirche lehrt, dass er zuerst ein von Gott erschaffener<br />

guter Engel war. „<strong>Der</strong> Teufel und die anderen Dämonen wurden<br />

zwar von Gott ihrer Natur nach gut geschaffen, sie wurden aber<br />

selbst durch s<strong>ich</strong> böse“.<br />

392 Die Schrift spr<strong>ich</strong>t von einer Sünde der gefallenen Engel (2 Petr<br />

2,4). Ihr „Sündenfall“ besteht in der <strong>frei</strong>en Entscheidung dieser ge-<br />

5


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 6<br />

schaffenen Geister, die Gott und sein Re<strong>ich</strong> von Grund auf und unwiderrufl<strong>ich</strong><br />

zurückwiesen. Wir vernehmen einen Widerhall dieser Rebellion<br />

in dem, was der Versucher zu unseren Stammeltern sagte: „Ihr<br />

<strong>werde</strong>t sein wie Gott“ (Gen 3,5). <strong>Der</strong> Teufel ist „Sünder von Anfang<br />

an“ (l Joh 3,8), „der Vater der Lüge und Mörder von Anfang<br />

an“ (Joh 8,44).<br />

393 Wegen des unwiderrufl<strong>ich</strong>en Charakters ihrer Entscheidung und<br />

n<strong>ich</strong>t wegen eines Versagens des unendl<strong>ich</strong>en göttl<strong>ich</strong>en Erbarmens<br />

kann die Sünde der gefallenen Engel n<strong>ich</strong>t vergeben <strong>werde</strong>n. „Es gibt<br />

für sie nach dem Abfall keine Reue, so wenig wie für die Menschen<br />

nach dem Tode“ (hl. Johannes v. Damaskus).<br />

394 Die Schrift bezeugt den unheilvollen Einfluss dessen, den Jesus<br />

den „Mörder von Anfang an“ nennt (Joh 8,44) und der sogar versucht<br />

hat, Jesus von seiner vom Vater erhaltenen Sendung abzubringen (Mt<br />

4,1 f). „<strong>Der</strong> Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels<br />

zu zerstören“ (l Joh 3,8). Das verhängnisvollste dieser Werke war<br />

die lügnerische Verführung, die den Menschen dazu gebracht hat, Gott<br />

n<strong>ich</strong>t zu gehorchen.<br />

395 Die Macht Satans ist n<strong>ich</strong>t unendl<strong>ich</strong>. Er ist bloß ein Geschöpf;<br />

zwar mächtig, weil er reiner Geist ist, aber doch nur ein Geschöpf: Er<br />

kann den Aufbau des Re<strong>ich</strong>es Gottes n<strong>ich</strong>t verhindern. Satan ist auf der<br />

Welt aus Hass gegen Gott und gegen dessen in Jesus Christus grundgelegtes<br />

Re<strong>ich</strong> tätig. Sein Tun bringt schl<strong>im</strong>me geistige und mittelbar<br />

selbst physische Schäden über jeden Menschen und jede Gesellschaft.<br />

Und doch wird dieses sein Tun durch die göttl<strong>ich</strong>e Vorsehung zugelassen,<br />

welche die Gesch<strong>ich</strong>te des Menschen und der Welt kraftvoll und<br />

milde zugle<strong>ich</strong> lenkt. Dass Gott das Tun des Teufels zulässt, ist ein<br />

großes Gehe<strong>im</strong>nis, aber „wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben,<br />

alles zum Guten führt“ (Röm 8,28).<br />

Satan, Teufel und Dämonen haben also n<strong>ich</strong>t unbegrenzte Macht – jeder<br />

getaufte Christ <strong>im</strong> Stande der Gnade kann ihnen <strong>im</strong> NAMEN JE-<br />

SU gebieten, und das Blut Jesu ist mächtiger als alle Sünde. Vertrauen<br />

wir auf den Herrn, vor dem die Unterwelt zittert! Bis zum Ende der Zeit<br />

können die bösen Geister Menschen plagen, verführen und prüfen –<br />

dann <strong>werde</strong>n sie für <strong>im</strong>mer in die Hölle geworfen. Diese ist eine Realität<br />

(siehe KKK 1033 bis 1037).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 7<br />

2. <strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong><br />

(Oberbayern 1946 - 1948)<br />

von Carola Schrey 1)<br />

Seit dem Sommer 1943 leben wir hier in Oberbayern <strong>im</strong> kleinen<br />

Häuschen von Herrn und Frau H., die <strong>im</strong> Untergeschoß wohnen und<br />

deren einziges Kind Rosemarie <strong>im</strong> Jahre 1946, als die ungewöhnl<strong>ich</strong>en<br />

Vorfälle auftraten, sechs Jahre alt war.<br />

Mein Mann und <strong>ich</strong> sind kinderlos. Im Jahre 1942, damals noch <strong>im</strong><br />

Rheinland, nahmen wir ein elternloses Mädchen namens Irma an<br />

in der Abs<strong>ich</strong>t, es zu adoptieren. Da die charakterl<strong>ich</strong>en Eigenschaften<br />

unseres Pflegekindes so wenig günstig waren, daß eine<br />

Adoption für uns dann doch n<strong>ich</strong>t in Frage kam, nahmen wir noch<br />

ein dreijähriges Mädchen zu uns und adoptierten es bald. Klein<br />

Edith war unsere ganze Freude, ein körperl<strong>ich</strong> und geistig gut entwickeltes,<br />

ja kräftig zu nennendes Kind. Bis zum Sommer 1946<br />

ging alles ohne Störung. Irma war damals dreizehn, Ditti (Edith)<br />

viereinhalb Jahre alt.<br />

Im Juni 1946 bekam Edith einen unvorstellbaren Wutanfall, der<br />

s<strong>ich</strong> öfters wiederholte, wenn auch n<strong>ich</strong>t ganz in der erschreckenden<br />

späteren Form. Ich brachte die Kleine zum Arzt, der riet, sie<br />

gle<strong>ich</strong> mit Kaltwasserpackungen zu behandeln, was ohne Erfolg<br />

blieb. Das Kind veränderte s<strong>ich</strong> zusehends; es trat ein Eigensinn auf,<br />

der durch kein Mittel zu brechen war, dazu allerlei Bosheiten. Auch<br />

die Ausdrucksweise änderte s<strong>ich</strong>: Das an s<strong>ich</strong> liebe, kleine, herzige<br />

Mädchen, das noch n<strong>ich</strong>t einmal die Sprache ganz beherrschte, gab<br />

logische, aber freche und unverschämte Antworten, die nur ein<br />

Schlagfertiger hätte geben können, der schon über die entsprechende<br />

Lebenserfahrung verfügt.<br />

War etwas verboten, tat es das Kind mit größter Hartnäckigkeit weiter,<br />

gle<strong>ich</strong> ob es gestraft wurde oder für den Fall des Unterlassens<br />

das Schönste versprochen bekam. Fragte man das Kind: „Warum<br />

tust du das?“, kam <strong>im</strong>mer die gle<strong>ich</strong>e Antwort: „Weil <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t darf“<br />

oder „weil <strong>ich</strong> Mutti ärgern will.“<br />

Das bisher frische, saubere Mädelchen wurde in einer unverständl<strong>ich</strong>en<br />

Form unsauber; es machte alle Bedürfnisse in die Hose, ins<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 8<br />

Bett, ins Z<strong>im</strong>mer, und wieder sagte es mit Verbissenheit: „Weil <strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t darf.“ Strafen in jeder Form waren zwecklos, weil sie keinen<br />

Eindruck hinterließen, höchstens daß das Kind es sogle<strong>ich</strong> wieder<br />

machte und dazu sagte: „Wollte sehen, ob <strong>ich</strong> noch mehr Schläge bekomme.“<br />

Es wurde äußerl<strong>ich</strong> unansehnl<strong>ich</strong>, ging körperl<strong>ich</strong> zurück,<br />

schlief bei Nacht kaum und wurde, obwohl es mit Hunger sehr viel<br />

aß, <strong>im</strong>mer weniger. Ich brachte Ditti (Edith) wieder zum Arzt und<br />

ließ sie untersuchen, aber es hieß, sie sei gesund, es handle s<strong>ich</strong> um<br />

Entwicklungsstörungen.<br />

Im August verschwanden dann auf einmal Lebensmittel dort, wo<br />

Edith zugegen war. Es schien, als ob sie alles wegnähme. Schwere<br />

verschlossene Türen, deren Schloß <strong>ich</strong> nur mit Mühe drehen konnte,<br />

waren offen, wenn die Kleine nur eine Minute allein in dem Raum<br />

war, und alles Eßbare war weg oder angebissen: die Wurst wüst herausgerissen,<br />

Butter und Käse wie von einem Tier zerfressen. An diesen<br />

Rückständen befanden s<strong>ich</strong> fast <strong>im</strong>mer grauschwarze Haare,<br />

sehr dünn, von 3 bis 5 cm Länge. Immer wieder sagte das Kind: „Hat<br />

Ditti tan“ und triumphierend: „Weil <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t darf.“<br />

Dann äußerte die Kleine auf einmal: „Mutti, mußte Ditti tun, sagt <strong>im</strong><br />

Köpfchen: Schnell, schnell tun, sonst bekommst du Schläge. Dauert<br />

n<strong>ich</strong>t mehr lange, Mutti, bald hört Ditti auf.“ Auf alles gütige Zureden,<br />

daß es das gar n<strong>ich</strong>t gebe, daß etwas <strong>im</strong> Köpfchen sagte, folgte<br />

nur ein wissendes Lächeln.<br />

So kam der September 1946 heran. Von den Lebensmitteln verschwand<br />

<strong>im</strong>mer mehr, auch ohne daß die Kleine zugegen war.<br />

Was n<strong>ich</strong>t sofort unter Verschluß gebracht wurde, war weg: Ganze<br />

Brote verschwanden, fertige Suppen wurden ausgeschöpft und in<br />

den Ausguße<strong>im</strong>er gegossen und der Kessel mit Wasser angefüllt.<br />

Viele Sonntagsbraten sind n<strong>ich</strong>t von uns gegessen worden. Die Milch<br />

war nur mit Mühe zum Halten und weder bis zum Kochen noch zum<br />

Erkalten zu bringen. Alles an Lebensmitteln verschwand, was man<br />

einen Augenblick aus den Augen ließ. Aber niemals sah mein Mann<br />

oder <strong>ich</strong>, wann es geschah, und das in zwei kleinen Räumen von je<br />

zwölf Quadratmetern, wo sowieso <strong>im</strong>mer einer dem andern <strong>im</strong> Wege<br />

steht.<br />

Ich ahnte damals schon voller Schrecken, daß man es überhaupt n<strong>ich</strong>t<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 9<br />

sehen konnte, schwieg aber allen gegenüber, weil <strong>ich</strong> ratlos war und<br />

keine Erklärung fand, glaubte <strong>ich</strong> doch zuerst, <strong>ich</strong> würde durch Hypnose<br />

oder eine derartige Macht am Sehen gehindert. Sonderbar war<br />

es mir nur, weil <strong>ich</strong> eigentl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t zu hypnotisieren bin.<br />

In den ersten Septembertagen biß mir die Kleine bei einem Wutanfall<br />

le<strong>ich</strong>t in den Finger, daß nur eben die Haut verletzt war. Es bildete<br />

s<strong>ich</strong> ein Einst<strong>ich</strong> wie von einem Schlangenbiß, der heute noch<br />

s<strong>ich</strong>tbar ist. <strong>Der</strong> Finger wurde fürchterl<strong>ich</strong>, denn es gab eine eitrige<br />

Entzündung, an der <strong>ich</strong> erkrankte. Er mußte geschnitten <strong>werde</strong>n, und<br />

<strong>ich</strong> trug die Hand sechs Wochen <strong>im</strong> Verband.<br />

Zu dieser Zeit wurde in schneller Folge alles noch schl<strong>im</strong>mer und<br />

unwirkl<strong>ich</strong>er: Die Schmutzhaufen von Edith wurden riesenhaft, und<br />

die Urinlachen, die überall in beiden Z<strong>im</strong>mern auftraten, füllten oft<br />

einen mittelgroßen halben E<strong>im</strong>er, sodaß das Kind diese Menge nie<br />

gemacht haben konnte. Die Exkremente hatten die Eigenart, daß<br />

man nie roch, wo und wann sie gemacht wurden. Lag ein Schmutzhaufen<br />

unter dem Sofa oder dem Bett, dann roch man n<strong>ich</strong>ts, auch<br />

wenn er einen Tag dalag, ehe er gefunden wurde. Aber rührte man<br />

den Dreck an, um ihn wegzuschaffen, gab es einen scheußl<strong>ich</strong>en Gestank,<br />

der n<strong>ich</strong>t wegzubringen war. Vor diesen Schmutzhaufen war<br />

man nirgends s<strong>ich</strong>er, sie lagen n<strong>ich</strong>t nur überall auf dem Boden und<br />

unter den Möbeln, sondern auch in den Betten, unter der Decke, auf<br />

dem elektrischen Kocher, in den Schränken usw.<br />

Hatte am Anfang die Kleine den Schmutz wirkl<strong>ich</strong> selber gemacht,<br />

so konnte man <strong>im</strong> September schon feststellen, daß sie gar n<strong>ich</strong>t mehr<br />

in Frage kam. Denn reinigte <strong>ich</strong> das Kind, nachdem man einen<br />

Schmutzhaufen gefundern hatte, dann war das Körperchen vollkommen<br />

sauber, aber die Kleine sagte <strong>im</strong>mer wieder: „Hat Ditti tan“<br />

und wußte genau, wo das Papier entnommen war, wo der „Tatort“<br />

lag und in welcher Form alles geschehen war. Sie sagte z.B.: „Kohlenschaufel<br />

genommen, Papier vom Nachttisch geholt, auf die<br />

Schaufel gelegt und unter das Sofa geworfen.“ Aber während dies<br />

geschehen war, waren vier Erwachsene zugegen, und die beiden Kinder<br />

hatten während der Zeit ihren Sofaplatz n<strong>ich</strong>t verlassen.<br />

Immer war um die Frühstückszeit etwas los. Ich hatte dann für meinen<br />

Mann, der auswärts tätig war, die Brote gemacht in ständiger<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 10<br />

Sorge, daß mir n<strong>ich</strong>t alles unter den Händen verschwand. Aber es gelang<br />

mir trotz aller Vors<strong>ich</strong>t nie.<br />

Mitte September bekam <strong>ich</strong> Besuch aus dem Rheinland: zwei tüchtige,<br />

frische Mädchen, 28 Jahre alt, die <strong>im</strong> Berufsleben standen. Beide<br />

evangelisch, wiesen sie die Mögl<strong>ich</strong>keit einer überirdischen Macht<br />

weit von s<strong>ich</strong>. An diesem Morgen, wo mein Besuch zugegen war, kam<br />

nun Frau H., in deren Haus wir wohnen, herauf und suchte mit den<br />

beiden Mädchen die Z<strong>im</strong>mer genau durch, tastete unter alle Möbel<br />

und legte die Vorräte an Wurst und Käse ins offenstehende Nebenz<strong>im</strong>mer.<br />

Beide Kinder waren vorher auf das Sofa gesetzt worden, das<br />

sie n<strong>ich</strong>t verlassen durften. Ich setzte m<strong>ich</strong> an den Tisch, ohne m<strong>ich</strong><br />

an der Suche zu beteiligen. Hinter meinem Rücken auf einer Kommode<br />

stand ein Kessel, in dem ein Einpfund- und ein Zweipfundbrot<br />

lagen, n<strong>ich</strong>t angeschnitten und mit einem Deckel zugedeckt.<br />

Die beiden jungen Damen, die beiden Kinder und <strong>ich</strong> saßen am<br />

Frühstückstisch, Frau H. mitten in der Tür zum Schlafz<strong>im</strong>mer. Wir<br />

saßen kaum fünf Minuten, da rann <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer, etwa anderthalb<br />

Meter neben Frau H., eine große Urinlache. Nach weiteren zehn<br />

Minuten rann eine zweite von doppelter Größe durch das Schlafz<strong>im</strong>mer,<br />

etwa zweieinhalb Meter von Frau H.s Platz, auf uns zu. Von<br />

unserem Platz waren beide Seiten gut zu übersehen, aber niemand<br />

hat gesehen, woher die Lachen kamen und wie es geschah; keiner<br />

hatte den eingenommenen Platz verlassen, und außer uns war niemand<br />

<strong>im</strong> Hause.<br />

Als wir uns dann erhoben und die beiden Mädchen alles durchsuchten,<br />

lag neben meinem Stuhl unter dem Sofa ein neuer Schmutzhaufen<br />

in Papier eingewickelt. Dieses Papier war, bevor wir uns niedersetzten,<br />

noch <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer auf meinem Nachttisch gelegen.<br />

Niemand hatte einen Geruch wahrgenommen, obwohl es frische Exkremente<br />

waren. Dazu sagte Edith leise und monoton, als ob sie in<br />

Trance wäre: „Hat Ditti tan, Schaufel vom Herd geholt, Papier von<br />

Muttis Nachttisch, Groß darauf gemacht und unter Sofa geworfen.“<br />

Auf unsere Einwände, es sei ja gar n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong>, Ditti sei ja n<strong>ich</strong>t<br />

aufgestanden, sagte das Kind: „Doch, doch, habe neben Muttis Stuhl<br />

die Schaufel auf die Erde gesetzt und gemacht.“<br />

Als der hinter mir auf der Kommode stehende Topf aufgedeckt wur-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 11<br />

de, waren beide Brote stark angebissen, mit schmalem, langem Biß<br />

wie von einem Tiermaul. Die <strong>im</strong> Nebenz<strong>im</strong>mer stehende Braunschweiger<br />

Stre<strong>ich</strong>wurst war ganz auseinandergerissen und aufgefressen,<br />

ebenso war der Emmentaler Käse angebissen. Bei allem Geschilderten<br />

hatte niemand seinen Platz verlassen und alles wurde von<br />

vier erwachsenen Personen bezeugt und ist von meinem Besuch (den<br />

beiden Fräulein) auch eidesstattl<strong>ich</strong> bestätigt worden.<br />

Klein Ditti wußte alle Begebenheiten, ohne daß sie dabei gewesen<br />

wäre. Wenn <strong>ich</strong> das Kind z.B. einen ganzen Tag ins Erdgeschoß<br />

zu Frau H. gab, wußte es, was hier oben passierte, auch wo die mir<br />

inzwischen abhanden gekommenen Schlüssel versteckt waren.<br />

N<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer waren die Lebensmittel restlos weg, sondern lagen ganz<br />

oder als Brote zurechtgemacht unter den Möbeln, in den Betten usw.<br />

Kam <strong>ich</strong> dann hinunter zu dem Kind, sagte es gle<strong>ich</strong>: „Mutti,<br />

brauchst Wurst n<strong>ich</strong>t zu suchen, isse weg, aber Brot liegt noch unter<br />

Vatis Bett.“ Diese Aussagen erfolgten <strong>im</strong>mer wie in Trance. Gle<strong>ich</strong><br />

darauf nahm das Kind wieder den gewöhnl<strong>ich</strong>en Ausdruck an.<br />

In den letzten Septembertagen kam Irma einmal von der Schule, <strong>ich</strong><br />

hatte Essen aufgehoben und setzte es auf den Tisch. Irma aß, und <strong>ich</strong><br />

setzte m<strong>ich</strong> mit Ditti <strong>im</strong> Arm zu ihr. Da sah <strong>ich</strong>, wie plötzl<strong>ich</strong> in der<br />

Wohnküche auf dem Boden ein großer Schmutzhaufen entstand. Ich<br />

war so erschrocken und entsetzt, daß <strong>ich</strong> ein kribbelndes Gefühl auf<br />

dem Rücken verspürte, aber <strong>ich</strong> sagte kein Wort zu den Kindern, sondern<br />

dachte nur für m<strong>ich</strong>: Es ist ja n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong>, es muß ein Trugbild<br />

sein und ist vielle<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong> wieder weg. Aber nein, der Haufen<br />

blieb, und man roch wieder n<strong>ich</strong>ts, obwohl er d<strong>ich</strong>t neben uns lag.<br />

Es war das erstemal, daß mir einwand<strong>frei</strong> klar wurde, es müsse<br />

eine böse außernatürl<strong>ich</strong>e Macht sein. Dann kam aber wieder der<br />

Gedanke: Das gibt es ja gar n<strong>ich</strong>t, also muß mein Verstand getrübt<br />

sein und <strong>ich</strong> kann n<strong>ich</strong>t mehr beobachten. Ich habe furchtbar unter<br />

diesem Gefühl gelitten, weil <strong>ich</strong> für die Vorgänge keinerlei Erklärung<br />

und nie davon gehört hatte. Ich brachte es n<strong>ich</strong>t einmal fertig, diesen<br />

Vorgang gle<strong>ich</strong> meinem Mann zu erzählen, obwohl wir über<br />

fünfundzwanzig Jahre <strong>im</strong> besten Einvernehmen lebten. Ich konnte<br />

einfach n<strong>ich</strong>t damit fertig<strong>werde</strong>n und dachte, man würde m<strong>ich</strong> für<br />

verrückt halten.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 12<br />

Mein Mann stand bis dahin den Vorgängen skeptisch gegenüber. Er<br />

ist evangelisch und war n<strong>ich</strong>t gewillt, übernatürl<strong>ich</strong>en Kräften Raum<br />

zu geben. Auch war er auf meinen Ber<strong>ich</strong>t angewiesen, denn das meiste<br />

geschah ja bei Tag, wenn er n<strong>ich</strong>t zuhause war. Da er m<strong>ich</strong> kannte,<br />

bezweifelte er meine Ausführungen n<strong>ich</strong>t, aber er stand auf dem<br />

Standpunkt, es müsse s<strong>ich</strong> eine natürl<strong>ich</strong>e Erklärung finden lassen.<br />

Frau H., der <strong>ich</strong> ungewöhnl<strong>ich</strong> viel verdanke, die in allen Nöten und<br />

zu jeder Zeit zur Hilfe bereit war, mußte mir die Lebensmittel festhalten,<br />

damit sie mir n<strong>ich</strong>t unter den Händen zerrannen, wenn <strong>ich</strong><br />

die Kinder verpflegte oder wenn Irma und <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mit der Schmutzfegerei<br />

fertig <strong>werde</strong>n konnten. Vor allem, wenn meine ganzen Vorräte<br />

s<strong>ich</strong> in N<strong>ich</strong>ts aufgelöst hatten, sorgte Frau H. dafür, daß <strong>im</strong>mer<br />

etwas für uns da war. Was das in der lebensmittelknappen Zeit bedeutete,<br />

ist wohl jedem klar. Es war auch nur mögl<strong>ich</strong>, da Frau H.<br />

von einem größeren Bauernhof stammte.<br />

Sie war es auch, die zuerst von der dämonischen Macht sprach,<br />

die auch von der katholischen Kirche anerkannt würde. Frau H. und<br />

<strong>ich</strong> sind katholisch. Ich war über jede nur mögl<strong>ich</strong>e Erklärung froh,<br />

stand aber <strong>im</strong> ganzen alledem verständnislos gegenüber. Frau H.<br />

brachte eine geweihte Medaille, die Wundertätige Medaille, die<br />

Klein Ditti umgehängt wurde. Mein Mann und <strong>ich</strong> hatten aus Unwissenheit<br />

kein Verständnis dafür, daß das helfen könnte, aber das<br />

Wunder geschah: Das Kind veränderte s<strong>ich</strong> von heute auf morgen.<br />

Es schlief wieder in der Nacht und machte vom nächsten Tag<br />

an nie wieder eine Schweinerei. Nach wenigen Tagen schaute Edith<br />

schon viel besser aus und war wieder das fröhl<strong>ich</strong>e, unbeschwerte<br />

Kind, das von da an auch körperl<strong>ich</strong> zunahm. Es wußte von nun an<br />

nur ganz vereinzelt etwas über die Vorgänge und sagte nach Wochen<br />

von selbst zu mir: „Mutti, es sagt n<strong>ich</strong>ts mehr <strong>im</strong> Köpfchen, und<br />

Türen gehen auch n<strong>ich</strong>t mehr auf, wenn <strong>ich</strong> davorstehe.“ Doch obwohl<br />

Ditti von dem Bann be<strong>frei</strong>t war, ging der <strong>Spuk</strong> in schärfer <strong>werde</strong>nder<br />

Form weiter.<br />

Die Kothaufen ließen an Menge nach und befanden s<strong>ich</strong> vor allem<br />

nie mehr in Dittis Bett. Dafür gab es zahlre<strong>ich</strong>e andere Scheußl<strong>ich</strong>keiten:<br />

Zog z.B. Irma hier <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer ihren Mantel an, war der Ärmel<br />

<strong>im</strong> Nu gräßl<strong>ich</strong> verschneuzt. Eine gelbe, zähe Schle<strong>im</strong>masse lief<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 13<br />

darüber, wie von einem kranken Tier. Ich nahm einmal ein frisches<br />

Geschirrtuch heraus, aber als <strong>ich</strong> abtrocknen wollte, war wieder diese<br />

Schle<strong>im</strong>masse da. Danach wurde uns uns<strong>ich</strong>tbar eine Flasche Petroleum<br />

über eine gerade geputzte Z<strong>im</strong>merecke gegossen. Ich warf<br />

Irma einen Lappen hin, aber als sie s<strong>ich</strong> umdrehte und danach fassen<br />

wollte, war er weg. Am Abend fand er s<strong>ich</strong> petroleumgetränkt in<br />

Frau H.s eingelegten Heringen! – Es würde viel zu weit führen, diese<br />

Vorgänge auch nur zur Hälfte zu schildern.<br />

Mein Mann hatte in diesen Herbstwochen so manche sonderbaren<br />

Vorgänge beobachten können, ohne daß ihm selbst etwas passiert<br />

wäre; er glaubte s<strong>ich</strong> daher durch die Kraft seines Willens gegen diese<br />

Macht gefeit. An einem Abend, als die Kinder schon schliefen und<br />

<strong>ich</strong> ebenfalls früh zu Bett ging, da die Nerven dieser Belastung oft<br />

kaum standhalten wollten, war mein Mann allein in der Wohnküche,<br />

und die Tür zum Schlafz<strong>im</strong>mer stand offen. Mein Mann hatte ein<br />

Weißbrot und eine halbe Leberwurst auf dem Küchentisch liegen,<br />

machte Brote für m<strong>ich</strong> und brachte mir diese ans Bett. Als er in die<br />

Küche zurückkam, war das Weißbrot weg. Aufs höchste ärgerl<strong>ich</strong><br />

kam mein Mann zu mir ans Bett, doch als er in die Küche zurückging,<br />

war auch die Wurst weg und wurde n<strong>ich</strong>t mehr gefunden. Ich<br />

war fast erle<strong>ich</strong>tert, daß es ihm auch n<strong>ich</strong>t besser ging als mir. Von<br />

dem Augenblick an wußte mein Mann, daß <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t etwa übersehen<br />

haben konnte, wie mir die Kinder manches wegnahmen. – In der Folge<br />

sollten meinem Mann noch ganz andere Dinge passieren.<br />

War am Anfang alles von der kleinen Edith ausgegangen, wurde jetzt<br />

alles unpersönl<strong>ich</strong>er, und <strong>ich</strong> hatte den Eindruck, als ob es unseren<br />

ganzen kleinen Kreis beträfe. Die Türen des Hauses öffneten s<strong>ich</strong><br />

von selbst, auch unten be<strong>im</strong> Hausbesitzer. Wir konnten alle keine<br />

Türen mehr verschlossen halten. Wenn unten bei H. niemand zuhause<br />

war und <strong>ich</strong> hier mit den Kindern allein, hörte man, wie mit<br />

lautem Geräusch die Haustüre aufgeschlossen wurde und unten in<br />

den Räumen ein mächtiges Gepolter anfing. Ging <strong>ich</strong> dann hinunter,<br />

war alles still und niemand da, aber sehr oft waren dann alle<br />

Wohnräume von H. aufgeschlossen, und alle Türen standen offen.<br />

Bei uns verschwand jetzt alles an Lebensmitteln, n<strong>ich</strong>t nur einzelne<br />

ausgesuchte Sachen. Ich war gezwungen, nach dem Einkauf alles<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 14<br />

gle<strong>ich</strong> in einem Schrank zu verwahren, dann war es mögl<strong>ich</strong>, daß <strong>ich</strong><br />

mir Stück für Stück zu den Mahlzeiten herausnehmen konnte, bis<br />

ein großer Schlag kam, mir der Schlüssel unmerkl<strong>ich</strong> vom Bund geknüpft<br />

wurde – <strong>ich</strong> trug die Schlüssel Tag und Nacht um den Leib<br />

gebunden – und alles herausgerissen und zum Teil aufgefressen war<br />

und leere Gläser und anderes durchs Fenster auf die <strong>Wie</strong>se geworfen<br />

waren.<br />

Stand <strong>ich</strong> am Herd und buk Eierpfannkuchen und deckte den Deckel<br />

nur eine Sekunde auf, dann war der Kuchen weg. Dabei saßen die<br />

Kinder beide am Tisch und aßen und waren dem Herd n<strong>ich</strong>t nahegekommen.<br />

Ich legte vier Blutwurstscheiben in die Pfanne, aber <strong>im</strong><br />

gle<strong>ich</strong>en Moment waren es nur noch zwei, und die beiden anderen<br />

wurden später hinter dem Spültisch gefunden. Wollte <strong>ich</strong> backen,<br />

durfte <strong>ich</strong> den Teig keine Minute verlassen, und wenn <strong>ich</strong> die Rohrnudeln<br />

in den Backofen schob und m<strong>ich</strong> während der ganzen Backzeit<br />

vor den Ofen setzte, so waren doch, wenn <strong>ich</strong> diesen öffnete, mehrere<br />

oder die Hälfte der Rohrnudeln weg.<br />

An einem Sonntagmorgen war <strong>ich</strong> allein in der Küche, mein Mann<br />

und die Kinder <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer; die Tür dorthin stand offen. Ich<br />

hatte meine Schuhe zum Trocknen auf die geöffnete Backofentür gestellt<br />

und gle<strong>ich</strong>zeitig Milch zum Pudding in einem Topf auf den<br />

Herd gesetzt. Als <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> umdrehte, um am Tisch Puddingpulver<br />

anzurühren und zum Herd zurückschaute, war die Milch schon in<br />

meine Schuhe geschüttet.<br />

Die Beobachtungen, die <strong>ich</strong> be<strong>im</strong> Walten dieser unheilvollen Macht<br />

<strong>im</strong>mer wieder machte, war die, daß irgendeine Sache ganz langsam<br />

und unmerkl<strong>ich</strong> anfing, dann stark forciert wurde und daß man in<br />

keiner Weise auswe<strong>ich</strong>en konnte, weil <strong>im</strong>mer ein neuer Dreh gefunden<br />

wurde. Hatte man s<strong>ich</strong> genügend geärgert und die Nutzlosigkeit<br />

einer Gegenwehr eingesehen, hörte die Sache auf und eine andere<br />

begann.<br />

Es war Anfang Oktober, die Zeit der Tomaten und Äpfel. Beide<br />

Fruchtarten flogen bei uns nur so durch die Räume. Ohne daß man<br />

eine Bewegung wahrnehmen konnte, waren sie bald an diesem, bald<br />

an jenem Ort. Stellte <strong>ich</strong> Weihwasser auf den Schrank zwischen die<br />

Äpfel, lagen sie still.<br />

14


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 15<br />

An einem Sonntagmorgen waren die Heiligenbilder der Kinder von<br />

den Wänden genommen, mit ausgedrückten Tomaten bespritzt und<br />

auf unsere Betten geworfen. Die Betten selbst waren scheußl<strong>ich</strong> mit<br />

zerquetschten Tomaten beschmutzt; alles Näh- und Stoffmaterial,<br />

Bänder und Spitzen, in kleine Stücke zerschnitten, lag zusammengeballt<br />

umher. Bleistifte, Federhalter und Kämme waren zerbrochen,<br />

alte Cremes und Zahnpasten in den Betten ausgedrückt. Blumentöpfe<br />

lagen zerschlagen am Boden.<br />

Die Dorfbewohner, die s<strong>ich</strong> das Schauspiel ansahen, riefen telefonisch<br />

den Pfarrer an, der mit einem zufällig hier anwesenden<br />

Kapuzinerpater zu uns kam. Es war le<strong>ich</strong>t zu merken, daß beide<br />

Herren uns n<strong>ich</strong>t glaubten. Trotzdem sprach der Pfarrer den<br />

Exorzismus und segnete die Kinder. Mein Mann, Frau H. und <strong>ich</strong><br />

waren zugegen. Frau H. sagte in begreifl<strong>ich</strong>er Aufregung: „Warum<br />

glaubt man uns n<strong>ich</strong>t und warum wird uns denn n<strong>ich</strong>t geholfen?“<br />

<strong>Der</strong> Pater sagte ungefähr: „Ich habe ja den kleinen Exorzismus gebetet,<br />

und wenn etwas an der Sache dran ist, muß es ja jetzt in Erscheinung<br />

treten.“ M<strong>ich</strong> machte dieser Satz stutzig, und <strong>ich</strong> sprach<br />

nachher darüber, ohne eine Erklärung zu bekommen.<br />

Mein Mann und <strong>ich</strong> standen gerade fertig, um auszugehen, als die<br />

beiden Geistl<strong>ich</strong>en kamen. Als die Herren weg waren, gingen wir<br />

von Zuhause fort. Die Kinder blieben in der Küche, die Tür zum<br />

Schlafz<strong>im</strong>mer schlossen wir ab, nahmen den Schlüssel mit und<br />

schlossen die Kinder in der Küche ein. Unsere beiden Hunde waren<br />

bei den Kindern, ein Drahthaarfoxl und ein Dackel, beide ganz freche<br />

Kerle, die nie und vor n<strong>ich</strong>ts Angst zeigten.<br />

Als mein Mann und <strong>ich</strong> nach einer Stunde wiederkamen, fanden wir<br />

die Kinder in heller Aufregung und die Hunde verschüchtert vor.<br />

Nachdem wir näml<strong>ich</strong> kaum weg waren und die Kinder am Tisch<br />

saßen und ze<strong>ich</strong>neten, sah die kleine Edith eine kleine, schwarze, behaarte<br />

Gestalt in der Küche stehen. Irma sah sie auch, und die Hunde<br />

flüchteten in die Sofaecke. Gle<strong>ich</strong> darauf stand eine zweite, größere<br />

Gestalt an der Türe, etwa von der Größe eines älteren Kindes. <strong>Der</strong><br />

Ges<strong>ich</strong>tsausdruck war n<strong>ich</strong>t kenntl<strong>ich</strong>, da bei den kleinen stummen<br />

Erscheinungen der Kopf <strong>im</strong>mer gesenkt war. Die Kinder beschrieben<br />

eine vornübergebeugte Gestalt mit d<strong>ich</strong>t an den Körper gezoge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 16<br />

nen Ellbogen, krallenartigen Händen, auf Füßen wie ein Geißbock<br />

stehend, mit halblangem Schwanz und irgendetwas auf dem Kopf.<br />

(Ich wähle bei diesen Beschreibungen <strong>im</strong>mer die Ausdrucksweise<br />

der Kinder.)<br />

Hatten wir gehofft,es würde nach dem Exorzismus besser,so war<br />

das Gegenteil der Fall, und es war nun wirkl<strong>ich</strong> der Teufel los!<br />

In der Folgezeit konnte <strong>ich</strong> die Kinder keinen Augenblick allein lassen,<br />

da sie ständig von den Erscheinungen umgeben waren, wenn sie<br />

nur für Minuten allein blieben. Sie sahen dann Erscheinungen bis zu<br />

Mannesgröße, deren Ges<strong>ich</strong>t die Kinder genau beschrieben.<br />

Die Gestalt sei genau wie die Kleinen, nur der Kopf ein schmales<br />

Tierges<strong>ich</strong>t, der Mund d<strong>ich</strong>t unter der Nase, wie bei einem Hund.<br />

Die Nase aber leuchtete hell aus dem schwarzen, behaarten Ges<strong>ich</strong>t.<br />

Die Augen seien leuchtend rot mit Flämmchen darin, die s<strong>ich</strong> bewegten.<br />

Diese großen Gestalten sprachen zu den Kindern und sagten<br />

Verschiedenes, was diese n<strong>ich</strong>t wissen konnten. Auch legten ihnen<br />

die Gestalten alle mögl<strong>ich</strong>en Eßwaren hin, die wieder verschwanden,<br />

wenn die Kinder sie n<strong>ich</strong>t nahmen (weil <strong>ich</strong> es ihnen verboten<br />

hatte). Aber die Spuren dieser Eßwaren waren dennoch<br />

s<strong>ich</strong>tbar: So war z.B. ein halbes Pfund Butter auf einem Glasteller<br />

gelegen, und man konnte das Format genau sehen, ebenso die Butterreste.<br />

Die Kinder konnten, wenn sie eingeschlossen waren, unmögl<strong>ich</strong><br />

an Butter kommen, die zu der Zeit überhaupt n<strong>ich</strong>t zu kriegen<br />

oder sehr knapp war.<br />

Die großen Erscheinungen sprachen, wie gesagt, zu den Kindern. Ich<br />

wiederhole einige Sätze. Zu Irma: „Komm zu mir, deine Mutter ist so<br />

streng.“ – „Diene mir und es geht dir gut.“ Zu beiden Kindern: „Ich<br />

freue m<strong>ich</strong>, wenn ihr Sch<strong>im</strong>pf bekommt, wenn <strong>ich</strong> etwas genommen<br />

habe.“ – „Ich komme, um euch Kinder zu verführen, daß ihr herausfliegt.“<br />

– „Ich gebe n<strong>ich</strong>t eher Ruhe, bis Irma weg ist.“ – „Ich lege<br />

euch Semmeln und Butter hin, wenn ihr sie aber der Mutter zeigen<br />

wollt, nehme <strong>ich</strong> sie wieder weg.“ Eben dieses Butterstück sah man<br />

danach genau abgeze<strong>ich</strong>net, wie vorher beschrieben. Auch folgender<br />

Satz verblüffte m<strong>ich</strong>: „Ich habe die Haferflocken aufgegessen, und<br />

eure Mutter hat n<strong>ich</strong>ts gemerkt.“ Es st<strong>im</strong>mte genau. Ich hatte vorher<br />

spätabends, als die Kinder schon schliefen, ein Paket Haferflocken<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 17<br />

herausgenommen und vergessen, es wieder einzuschließen. Morgens<br />

war <strong>ich</strong> als erste auf, als noch alles schlief, und zündete gedankenlos<br />

mit einer leeren Haferflockenpackung das Feuer an. Die leere<br />

Packung lag <strong>im</strong> Holzkasten. Erst als die Kinder den Satz der Teufelserscheinung<br />

wiederholten, wußte <strong>ich</strong>, daß es st<strong>im</strong>mte.<br />

Auch die kleine Rosemarie H. aus dem Erdgeschoß, damals sechseinhalbjährig,<br />

sah die Teufelserscheinungen und beschrieb Einzelheiten,<br />

auf die ein Kind n<strong>ich</strong>t kommen kann. Wir Erwachsenen dagegen<br />

haben keine Erscheinungen gesehen, sondern nur, daß s<strong>ich</strong> die<br />

Türen von selbst öffneten, daß die Türklinke heruntergedrückt und<br />

wieder geschlossen wurde. Ich dachte, wenn <strong>ich</strong> das sah, an den Siegfried-Film,<br />

der vor Jahren gezeigt worden war: Siegfried setzt s<strong>ich</strong><br />

die Tarnkappe auf, und man sieht ihn n<strong>ich</strong>t mehr, sondern nur wie<br />

s<strong>ich</strong> das Tor öffnet und schließt.<br />

Zu dieser Zeit wandte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> erstmalig an das Ordinariat München<br />

und bekam mit einem Schreiben vom 28. 11. 1946 unter Gen. Vic.<br />

Nr. 13.179 die Antwort, aus der wohl folgender Standpunkt interessiert:<br />

„Daß es Dämonen und die Mögl<strong>ich</strong>keit von dämonischen<br />

Einwirkungen gibt, ist nach unserer Glaubenslehre s<strong>ich</strong>er.“ Das<br />

war die erste Bestätigung für das, was für uns bisher nur unfaßbare<br />

Vermutung war. Das Ordinariat wünschte ganz ausführl<strong>ich</strong>en Ber<strong>ich</strong>t<br />

und gab daraufhin R<strong>ich</strong>tlinien für ein religiöses Leben als Mittel<br />

gegen das Wirken der satanischen Macht. Wenn <strong>ich</strong> auch durch<br />

den Briefwechsel mit dem Ordinariat <strong>im</strong> Augenblick keine direkte<br />

Hilfe bekam, so war derselbe doch der Ausgangspunkt für die spätere<br />

wunderbare Be<strong>frei</strong>ung.<br />

Inzwischen war ein Durchschlag meines Schreibens an das Ordinariat<br />

von dritter Seite einer hochstehenden kirchl<strong>ich</strong>en Persönl<strong>ich</strong>keit<br />

gesandt worden, die als Fachmann in der über solche Fälle vorhandenen<br />

Literatur angesehen <strong>werde</strong>n kann. Einen Satz aus einem persönl<strong>ich</strong>en<br />

Schreiben des hochwürdigen Herrn an m<strong>ich</strong>, der seine Erfahrungen<br />

in dieser Angelegenheit am besten kennze<strong>ich</strong>net, gebe <strong>ich</strong><br />

hier wieder: „Wer dieses Hereinragen der Geisterwelt in die<br />

natürl<strong>ich</strong>e Welt und ihre Macht sieht und an s<strong>ich</strong> erfährt, der ist<br />

gezwungen, an die andere Welt zu glauben, und wird s<strong>ich</strong> hüten,<br />

dem Dämon in der Ewigkeit in die Klauen zu geraten.“<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 18<br />

Von dieser Seite wurde mir auch der Rat gegeben, daß s<strong>ich</strong> die Priester,<br />

denen vom Herrn gesagt ist: „Treibet die Teufel aus“ (Mk 16,17;<br />

Mt 10,1-8), glaubensstark unserer Sache annehmen müßten. Aber<br />

das war vorerst für m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t ohne weiteres erre<strong>ich</strong>bar, und inzwischen<br />

ging hier der <strong>Spuk</strong> weiter, der <strong>im</strong>mer wildere Formen annahm<br />

und oft n<strong>ich</strong>t eine Stunde des Tages Ruhe gab.<br />

Hatte Klein Edith damit begonnen, unter dem Einfluß der bösen<br />

Macht zu handeln und war in dieser Zeit die große Irma mir eine besondere<br />

Stütze in der Beseitigung des Schmutzes und bei allen Hilfeleistungen,<br />

als mir die verletzte Hand das Arbeiten unmögl<strong>ich</strong><br />

machte, so zielten jetzt, nachdem die Kleine <strong>frei</strong> war, alle Bosheiten<br />

auf Irma. Sie bekam auch einen Anfall und schlug und trat um s<strong>ich</strong>,<br />

als ob sie närrisch geworden wäre. Im weiteren Verlauf wurde sie<br />

dümmer, ungeschickter, eigensinniger und bekam einen aufgedunsenen<br />

Ausdruck. Geweihte Medaillen hatten <strong>im</strong>mer nur vorübergehenden<br />

Erfolg: Entweder wurden sie verloren oder abgerissen oder<br />

gar n<strong>ich</strong>t getragen.<br />

Alles, was Irma fortan tat, ging schief; es war, als ob sie zu keiner<br />

Arbeit mehr taugte. Selbst wenn <strong>ich</strong> dabei war und Irma hinter dem<br />

Haus die Holzkörbe mit unserem Klaubholz füllte und herauftrug<br />

und diese nur eine Sekunde in unserer Wohnung standen, war das<br />

Holz gegen H.s Scheiterholz ausgewechselt. Dieses Scheiterholz<br />

fehlte dann gut s<strong>ich</strong>tbar in Frau H.s Holzschuppen, und unser Holz<br />

verschwand <strong>im</strong>mer spurlos. Es war so schl<strong>im</strong>m, daß wir kein Brennmaterial<br />

lagern konnten und es bei uns bekannten Bauern aufbewahren<br />

mußten. So waren wir auch gezwungen, alle Vorräte, Marmeladegläser,<br />

Zucker, alles an Gebäck usw. zu Nachbarn in Verwahrung<br />

zu geben, und konnten nur das holen, was <strong>im</strong> Augenblick<br />

gegessen wurde, und selbst das gelang n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer.<br />

Irma wurde <strong>im</strong>mer untaugl<strong>ich</strong>er zu jeder Hilfe. Schälte sie Kartoffeln,<br />

was sie aus Sparsamkeitsgründen mit dem Kartoffelschäler tun<br />

sollte, so konnte man zusehen, wie andere Kartoffeln, ganz grob mit<br />

dem Messer zerschnitten, dazu kamen, ohne daß man den anderen<br />

Schäler sah. Stellten wir dann diese gelben, geschälten Kartoffeln,<br />

die für den andern Tag best<strong>im</strong>mt waren, vor die Wohnungstür auf den<br />

Gang, so waren <strong>im</strong> Nu nur noch weiße Kartoffeln von Frau H., ganz<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 19<br />

grob mit dem Messer geschält, in unserem Kartoffele<strong>im</strong>er. Diese<br />

weißen Kartoffeln fehlten wieder auffallend s<strong>ich</strong>tbar von denen von<br />

Frau H., und von den unseren fand man nie etwas wieder. – Man<br />

machte <strong>im</strong>mer wieder die Beobachtung, daß alles, was durch diese<br />

elende Macht geschah, ganz auffällig gemacht wurde, damit es<br />

gle<strong>ich</strong> bemerkt und nie übersehen <strong>werde</strong>n konnte, weil ja sonst der<br />

Ärger hätte wegfallen können.<br />

Dann zeigte s<strong>ich</strong> ein neuer Trick von Geisterhand: Wollte man die<br />

Kartoffeln zum Kochen aufsetzen, war oben nur eine dünne Sch<strong>ich</strong>t<br />

Kartoffeln und unten alles voller Putzlappen gesteckt, mögl<strong>ich</strong>st<br />

schmutzige Aufwischtücher, Klosettücher usw. Selbst die Schwester<br />

meines Mannes, die einmal länger zu Besuch weilte, hatte eines Tages,<br />

als mein Mann und <strong>ich</strong> aus waren und he<strong>im</strong>kamen, einen Kessel<br />

Kartoffeln auf dem Herd stehen, der ganz voll schmutziger Lappen<br />

war und oben nur eine dünne Sch<strong>ich</strong>t Kartoffeln hatte. Alle diese<br />

Sachen geschahen unzählige Male, bevor ein neues Kapitel aufgeschlagen<br />

wurde.<br />

Langsam stand Irma in all ihrem Tun unter diesem Bann. Wenn<br />

sie Schularbeiten machte, während <strong>ich</strong> bei ihr am Tisch saß, und sie<br />

oben auf der Seite rechnete, so bildeten s<strong>ich</strong> unten auf derselben Seite<br />

Schlangenlinien in seltsamen Formen, die s<strong>ich</strong> überall wiederholten,<br />

ebenso die Ze<strong>ich</strong>nung von einem Haus mit angebauter Scheuer<br />

und ganz merkwürdig tiefen, schwarzen Schatten.<br />

Das meiste geschah nun, wenn Irma zugegen war, aber auch in der<br />

abgeschlossenen Wohnung, wenn niemand darin war, passierten die<br />

tollsten Sachen. So war <strong>ich</strong> mit beiden Kindern vor dem Haus be<strong>im</strong><br />

Holzaufsch<strong>ich</strong>ten, hatte als letzte die Wohnung verlassen und abgeschlossen<br />

und hielt den Schlüssel in der Tasche. Da kam mein Mann<br />

zufällig he<strong>im</strong>, und wir gingen hinauf. In der Wohnküche war die für<br />

den Abend vorgekochte Milchsuppe in gle<strong>ich</strong>mäßigem Halbbogen<br />

über den Boden gegossen. Das auf dem Schrank stehende Ger<strong>ich</strong>t<br />

(Blutwurstgröstl) war mit Milch, die auf dem Herd gewärmt war,<br />

verdünnt worden und mit einem Silberlöffel, der aus der Schublade<br />

genommen war, aufgefressen. Dabei war viel verschmutzt und verschüttet.<br />

Fast <strong>im</strong>mer lag auch, wenn die Wohnung allein und gut verschlossen<br />

war, ein Kothaufen darin.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 20<br />

So war es Dezember geworden und unsere Hausgeister wurden aggressiv:<br />

Mein Mann und <strong>ich</strong> waren in unserer kleinen Wohnküche zugegen,<br />

als Irma Kartoffeln schälte und plötzl<strong>ich</strong> von ihrem Arm Blut<br />

tropfte. <strong>Der</strong> Unterarm war sechs bis sieben Zent<strong>im</strong>eter aufgeritzt, und<br />

gle<strong>ich</strong> darauf lag in Irmas Nähe eine blutbefleckte Rasierklinge.<br />

Es war der 8. Dezember, ein Sonntag, und mein Mann war dahe<strong>im</strong>.<br />

Irma, die ihr ungewöhnl<strong>ich</strong> langes und schweres Haar in zwei Zöpfen<br />

trug, kam mit einem Korb voll Holz herein, den sie in beiden<br />

Händen trug und mit übergeben wollte. Da fiel ein Zopf, von Geisterhand<br />

in Schulterhöhe abgeschnitten, in den Korb. Mein Mann<br />

und <strong>ich</strong> standen neben dem Mädchen und konnten nur zusehen, wie<br />

dieses schwere Haar in einem Schnitt geräuschlos niederfiel. Wir<br />

überlegten noch, wie wir das Haar nun ordnen sollten, wollten aber<br />

zuerst zu Mittag essen. Irma hielt die Schüssel, die <strong>ich</strong> füllte, und<br />

mein Mann wollte sie annehmen, da fiel der andere Zopf, auf gle<strong>ich</strong>er<br />

Höhe abgeschnitten, zu Boden. Das war der Augenblick, wo<br />

mein Mann einsah, das wir hilflos einer uns<strong>ich</strong>tbaren Macht<br />

ausgeliefert waren. Trotz aller Vors<strong>ich</strong>tsmaßnahmen wurden Irma<br />

an diesem Tag die Haare noch zwe<strong>im</strong>al abgeschnitten, bis d<strong>ich</strong>t an<br />

die Kopfhaut.<br />

Vier Wochen später wurde Irma in meinem Beisein, während <strong>ich</strong> ihr<br />

die Bluse zuknöpfte, eine scheußl<strong>ich</strong>e Kopfwunde beigebracht: Irma<br />

bückte s<strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> und faßte an ihr Bein, weil sie meinte, es<br />

habe sie etwas gestochen, da schoß ein Blutstrahl aus ihrem Kopf.<br />

Das Blut schoß so schreckl<strong>ich</strong> über Kopf, Brust und Rücken, daß <strong>ich</strong><br />

nur mit Mühe in dem blutdurchtränkten Haar feststellen konnte, daß<br />

ihr etwa sieben Zent<strong>im</strong>eter lang die Kopfhaut durchschnitten war.<br />

Nachdem <strong>ich</strong> das Mädchen, das bis auf den Leib mit Blut durchtränkt<br />

war, verbunden und gewaschen hatte, schickte <strong>ich</strong> es zum Arzt. Ich<br />

nahm hier die Blutlachen auf und hatte schon zum drittenmal die<br />

Stelle trockengewischt, da lag auf dem sauberen Boden, genau am<br />

Tatort, eine blutbefleckte Rasierklinge! Und der Arzt hat Irmas Wunde,<br />

die bis auf den Schädelknochen durchging, über zwei Wochen<br />

tamponieren müssen.<br />

Während die tägl<strong>ich</strong>en Schikanen hier weitergingen, von deren Menge<br />

und raffinierten Quälereien gar kein rechtes Bild gegeben wer-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 21<br />

den kann, zeigte es s<strong>ich</strong>, daß <strong>im</strong>mer von Zeit zu Zeit eine besondere<br />

Bosheit auftrat, vor allem in der Schlüsselgesch<strong>ich</strong>te. Man muß<br />

s<strong>ich</strong> vorstellen, daß alles eingeschlossen <strong>werde</strong>n mußte, n<strong>ich</strong>t nur alle<br />

Lebensmittel, auch alle Rohvorräte, alle Schüsseln, in denen s<strong>ich</strong><br />

Suppen oder Fleischreste befanden, ebenso alle Getränke; dazu alle<br />

Messer, Scheren, Kämme, Federhalter, Bleistifte, alles an Briefpapier<br />

und Karten, alle Cremes und Pasten, Schuhcreme, Lederfett, Öl,<br />

Petroleum, alle Medikamente, Kerzen, Rauchwaren und vor allem<br />

Stre<strong>ich</strong>hölzer, von Schmuck, Uhren, Geld und Lebensmittelkarten<br />

gar n<strong>ich</strong>t zu reden. Das Zermürbende war das Einschließen aller<br />

Kleinigkeiten, die <strong>im</strong> nächsten Augenblick wieder gebraucht wurden.<br />

Erschwerend kam hinzu, daß für das meiste in der Nachkriegszeit<br />

kein Ersatz zu beschaffen war.<br />

War nur irgend ein Ding ganz kurz aus der Hand glegt, war sofort<br />

ein grober Unfug damit angestellt. Ein unbenutztes Küchenmesser<br />

z.B. wurde sofort zerbrochen, die Silberlöffel zu einem Ring zusammengebogen,<br />

von den Nagelreinigern wurden die Spitzen abgebrochen;<br />

lag eine Kerze <strong>frei</strong>, schwamm sofort die ganze Herdplatte<br />

in Wachs. Stand eine Dose Schuhcreme oder Lederfett herum, war<br />

<strong>im</strong> Nu der halbe Fußboden eingewachst, aber wohlgemerkt, der halbe<br />

Fußboden! Das sah häßl<strong>ich</strong> aus, und die eingeriebene Fläche klebte<br />

scheußl<strong>ich</strong> und war schwer zu reinigen. Stre<strong>ich</strong>hölzer waren ganz<br />

gefährl<strong>ich</strong>, weil alles angesengt und angebrannt wurde. So ließe s<strong>ich</strong><br />

zu jedem Gebrauchsgegenstand etwas schildern. War es auch oft ulkig<br />

in Idee und Ausführung, diente es doch <strong>im</strong>mer der „Arbeitsbeschaffung“<br />

und zog den Ärger über die Verschwendung nach s<strong>ich</strong>.<br />

Die Schlüssel waren ein Hauptgegenstand der <strong>Spuk</strong>erscheinung und<br />

ein ständiger Grund zur Unruhe. Ich trug die vier in Frage kommenden<br />

Schlüssel mit einer starken Schnur zusammengeknüpft und<br />

um den Leib gebunden, aber auch das war kein Schutz. Von Frau H.<br />

wird der mehrmalige Vorfall bezeugt, daß mir, wenn <strong>ich</strong> <strong>im</strong> Erdgeschoß<br />

bei ihr in der Küche war und die verknoteten Schlüssel in der<br />

Hand hielt, ein Schlüssel unmerkl<strong>ich</strong> aus der Hand verschwand. Die<br />

Schnur war dann auffallend anders geknotet, und hier oben war der<br />

auf dem Gang stehende Schrank, den die Kinder n<strong>ich</strong>t erre<strong>ich</strong>en<br />

konnten (weil <strong>ich</strong> <strong>im</strong>mer hinter mir die Küchentür abschloß), mit<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 22<br />

dem fehlenden Schlüssel aufgeschlossen und ausgeraubt. Leere Gläser,<br />

Dosen und Tüten fand man dann ums Haus verstreut.<br />

Schlüssel waren mit keiner List zu halten, auch n<strong>ich</strong>t auffindbar,<br />

wenn sie verschwunden waren. Sie wurden nach Tagen, auch Wochen,<br />

wenn der Augenblick der Rückgabe gekommen war, irgendwo<br />

gut s<strong>ich</strong>tbar hingelegt, auf den Tisch oder die Betten, jedenfalls dahin,<br />

wo sie nie gelegen haben konnten.<br />

Sowohl Frau H. als auch <strong>ich</strong> haben die Schlüssel monatelang Tag und<br />

Nacht um den Körper gebunden getragen und haben uns doch n<strong>ich</strong>t<br />

vor Schaden hüten können. Inzwischen war Frau H. in böser Form<br />

in den <strong>Spuk</strong> einbezogen worden. Auch in ihrer Wohnung lagen die<br />

Kothaufen und flossen die schauderhaft riechenden Urinbäche. Das<br />

Beste an Kuchen und Fleisch verschwand, die verschlossene Wohnungstür<br />

war sehr oft geöffnet, die Schränke und Schubladen aufgesperrt<br />

und Semmeln, Zucker und Butter (die Lieblingsspeisen)<br />

herausgerissen, verstreut oder zum größten Teil verschwunden. Es<br />

sah dann so aus, wie der Volksmund sagt: als wenn der Teufel darin<br />

gehaust hätte. <strong>Wie</strong> oft ist mir bei diesen früher gedankenlos gebrauchten<br />

Ausdrücken nun der wahre Sinn klargeworden! – Das<br />

Übergreifen der dämonischen Macht auf Frau H.s Haushalt war<br />

wohl, wie es s<strong>ich</strong> öfters erwies, die Rache der bösen Macht, die überall<br />

fühlbar wurde, wo eine Einmischung oder Hilfe stattfand.<br />

In der Silvesternacht war bei uns alles durchwühlt, der Inhalt aller<br />

Schubladen fürchterl<strong>ich</strong> durcheinandergewühlt und vertauscht. In<br />

der Wohnküche standen Irmas einzige hohe Winterschuhe; darin stak<br />

ein geöffnetes Rasiermesser und die Schuhe waren restlos zerschnitten.<br />

Sie waren sogar so zerschnitten, daß s<strong>ich</strong> ein Schuhmacher<br />

äußerte, das könne nur ein Fachmann gemacht haben, dem genau<br />

bekannt sei, wie man jedes Teil unbrauchbar machen könne. Daß<br />

s<strong>ich</strong> das neue Rasiermesser <strong>im</strong> Haus befand, wußte außer meinem<br />

Mann niemand, da er es von einer Reise ins Rheinland mitgebracht<br />

und weggelegt hatte. Zudem waren wieder die Heiligenbilder heruntergerissen<br />

und mit schwarzer Salbe überschmiert.<br />

Es war überhaupt eine Zeit, wo alles geschah, um meinen Mann zu<br />

ärgern. Sein Tabak wurde zu Pulver zerstampft, Medikamente, die<br />

er für sein Herzleiden nehmen mußte, wurden in den Waschkrug ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 23<br />

gossen, Kämme und Nagelfeilen zerbrochen, Hand- und Rasiercremes<br />

in sein Bett ausgedrückt. Und niemals wurde etwas gesehen.<br />

An einem Abend arbeitete mein Mann in der Wohnküche an einem<br />

Geschäftsbuch, in dem die Belege für seine Tätigkeit aufgeze<strong>ich</strong>net<br />

waren. Die Kinder schliefen schon lange <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer und auch<br />

<strong>ich</strong> lag zu Bett. Mein Mann steckte Buch und Geld in seine Aktenmappe<br />

und stellte sie in die Wohnecke auf den Schreibtisch. Als er<br />

vor dem Schlafengehen noch etwas nachsehen wollte und das Buch<br />

aufschlug, waren alle beschriebenen Seiten (etwa die Hälfte des Buches)<br />

mit einem Messer herausgeschnitten und somit die Belege für<br />

den Monat dahin. Auf dem Deckel war die in der Handschrift meines<br />

Mannes geschriebene Beze<strong>ich</strong>nung „Kassenbuch“ ausradiert<br />

und in Irmas Handschrift ihr Name und die Beze<strong>ich</strong>nung der Schulklasse<br />

darauf geschrieben. Außerdem fehlten von dem <strong>im</strong> Kassenbuch<br />

liegenden Geld 38,- DM.<br />

<strong>Der</strong> neue Ärger für den Januar war, daß der elektrische Kocher und<br />

eine Heizplatte kochten und glühten, ohne daß sie angeschlossen<br />

waren. Ich hatte schon bemerkt, daß das Bügeleisen ohne Verbindungskabel<br />

heiß wurde, und hielt deshalb alle Kabel eingeschlossen.<br />

Trotzdem kochte <strong>im</strong> Kocher oftmals irgendeine Suppe, die von kochfertigen<br />

Suppen, Kartoffeln oder Milch, d.h. von allem hergestellt<br />

war, was man einzuschließen vergessen hatte. Die Kartoffeln darin<br />

waren fein geschnitten, aber nie sah man eine Bewegung, nur daß<br />

auf einmal der lustig kochende Kocher s<strong>ich</strong>tbar dastand, der eben<br />

noch <strong>im</strong> Schrank gestanden war. Zu vielen Malen habe <strong>ich</strong>, wenn <strong>ich</strong><br />

am Herd kochte, auf einmal zwischen meinen Töpfen einen auffallenden<br />

Milchkocher stehen sehen, und wenn <strong>ich</strong> ihn aufdeckte, war<br />

eine Suppe darin, die aus dem bestand, was <strong>ich</strong> gerade zubereitete.<br />

So konnte s<strong>ich</strong> die sehr skeptische Schwester meines Mannes bei<br />

ihrem Besuch hier überzeugen, wie einmal innerhalb einer Minute<br />

ein elektrischer Kocher, ohne irgendwo angeschlossen zu sein,<br />

glühend heiß dastand, völlig angebrannt und die Suppe schon aufgegessen.<br />

Die Sache ging folgendermaßen vor s<strong>ich</strong>: Nach Mittag<br />

hatten wir die Küche fertig aufgeräumt, Irma ging zum Milchholen<br />

weg, meine Schwägerin, <strong>ich</strong> und die Kleine begaben uns ins Schlafz<strong>im</strong>mer,<br />

dessen Tür ständig offensteht. Ich hebe die kleine Ditti ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 24<br />

rade aufs Bett, da poltert es in der Küche ganz tüchtig. Wir eilen diese<br />

drei Schritt bis zur Tür und sehen sogle<strong>ich</strong> die Kochvorbereitungen.<br />

<strong>Der</strong> Kocher war aus dem Schrank genommen, ein Verbindungskabel<br />

n<strong>ich</strong>t vorhanden. In einem Becher war mit einem Rührbesen,<br />

der noch darin stand, Mehl angerührt. Es roch sehr stark nach<br />

Buttermilch. <strong>Der</strong> Kocher war glühend heiß, völlig schwarz angebrannt,<br />

und die dickgekochte Buttermilchsuppe schien herausgeschüttet.<br />

Die rohe Buttermilch aber war bei uns <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer an<br />

der Balkontüre gestanden und hätte bei uns vorbeigetragen <strong>werde</strong>n<br />

müssen. Für den ganzen Vorgang stand aber nur die Zeit zur Verfügung,<br />

die wir vom Verlassen der Küche bis zum anderthalb Meter<br />

entfernt stehenden Bett brauchten.<br />

Ich weiß, daß es nur für den zu glauben ist, der es gesehen hat, und<br />

für diejenigen, die s<strong>ich</strong> mit diesen Vorgängen beschäftigt haben. Habe<br />

<strong>ich</strong> doch selbst in einem Alter, wo <strong>ich</strong> die Mitte der Fünfziger<br />

schon überschritten hatte, die ganze Theorie meines Lebens, mein<br />

Weltbild, umstürzen müssen. – Außer von den Erscheinungen, die<br />

die Kinder sahen, habe <strong>ich</strong> mit Abs<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>ts von dem ber<strong>ich</strong>tet, was<br />

die Kinder erlebt haben, weil man da n<strong>ich</strong>t weiß, was aus W<strong>ich</strong>tigtuerei<br />

gesagt wird oder, wenn es Tatsache ist, wo Wahrheit und Phantasie<br />

verschw<strong>im</strong>men.<br />

In dem kleinen Dorf hier hatten wir keinen le<strong>ich</strong>ten Stand. Waren<br />

wir bis dahin überall beliebt gewesen, so änderte s<strong>ich</strong> das sehr. <strong>Der</strong><br />

eine Teil der Leute glaubte uns und unterstützte uns nach Kräften,<br />

der andere sah in uns Schwindler und feindete uns an. Es bildeten<br />

s<strong>ich</strong> zwei Parteien, die auch untereinander heftig stritten. <strong>Der</strong> energischen<br />

Gegenwehr unseres Hausbesitzers, der uns n<strong>ich</strong>t aus seinem<br />

Haus weisen ließ, ist es zu danken, daß wir bleiben konnten.<br />

In dieser Zeit, wo wir nur mit großer Sorge in die nächste Zukunft<br />

schauten, da durch die drohende Ausweisung auch die Verdienstmögl<strong>ich</strong>keit<br />

genommen worden wäre, und wir <strong>im</strong> Haushalt ein aufregendes<br />

Leben mit ständigen Überraschungen führen mußten, und<br />

in der anhaltenden Spannung – Was geschieht jetzt und was kann noch<br />

geschehen? – erfuhr <strong>ich</strong> vom Heilig-Kreuz-Kloster in Scheyern. Es<br />

wurde mir gesagt, daß ein best<strong>im</strong>mter Pater (dessen Namen <strong>ich</strong> auf<br />

24


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 25<br />

seinen Wunsch n<strong>ich</strong>t nenne) die Kraft habe, der bösen Macht entgegenzutreten<br />

und es schon in manchen Fällen getan habe.<br />

(Anmerkung: Die Kraft, <strong>im</strong> Namen Jesu den Dämonen zu gebieten<br />

und sie auszutreiben, hat grundsätzl<strong>ich</strong> jeder getaufte Christ <strong>im</strong><br />

Stande der Gnade. Im besonderen hat jeder katholische Priester eine<br />

eigene Weihe und Vollmacht dazu. Leider aber wird diese Kraft<br />

nur selten benützt, denn viele haben zu wenig Glauben und Vertrauen<br />

in die ihnen verliehene Macht, viele nehmen den Teufel auch zu<br />

wenig ernst, weil sie n<strong>ich</strong>t über die nötige Erfahrung und das Wissen<br />

verfügen.)<br />

Mit schwerem Herzen bat <strong>ich</strong> in einem Schreiben den hochwürdigen<br />

Herrn um Hilfe und legte die Durchschläge meiner Korrespondenz<br />

mit dem Ordinariat bei. Durch diese wurde erhärtet, in welcher<br />

Not wir uns befanden. In wenigen Tagen hielt <strong>ich</strong> eine gütige Zusage<br />

in der Hand. Mit welcher Erle<strong>ich</strong>terung <strong>ich</strong> das Schreiben las,<br />

kann nur der ermessen, der das Leben kannte, das zu führen <strong>ich</strong> gezwungen<br />

war. <strong>Der</strong> Herr Pater glaubte mir, weil <strong>ich</strong> ihm gar n<strong>ich</strong>ts so<br />

Besonderes oder Neues mitgeteilt hatte. Er kannte ja diese Fälle, die<br />

sein langes Leben häufig an ihn herangetragen hatte. Ihm war die<br />

fürchterl<strong>ich</strong>e Nervenspannung bekannt, in der die Betroffenen von<br />

der unseligen Macht gehalten <strong>werde</strong>n. Was <strong>ich</strong> hier ber<strong>ich</strong>te, ist ja<br />

nur Stückwerk und vermittelt nur Ausschnitte und bleibt h<strong>im</strong>melweit<br />

hinter dem zurück, was wir an Scheußl<strong>ich</strong>keiten und Quälereien<br />

schon über acht Monate erlebt hatten.<br />

<strong>Der</strong> Pater sandte mir mehrere geweihte Scheyrer Kreuzlein und bat<br />

m<strong>ich</strong>, dieselben he<strong>im</strong>l<strong>ich</strong> und uns<strong>ich</strong>tbar in der Wohnung aufzuhängen.<br />

Von diesem Augenblick an ist hier weder ein Kothaufen noch<br />

eine Urinlache aufgetreten. Die Kinder erfuhren auch n<strong>ich</strong>ts mehr<br />

von dem vorgesehenen Exorzismus. <strong>Der</strong> Briefwechsel mit dem<br />

Herrn Pater liegt zeitl<strong>ich</strong> von Mitte bis Ende Februar 1947 und – ob<br />

man es versteht oder n<strong>ich</strong>t – es ist Tatsache, daß hier Ruhe war,<br />

nachdem der Herr Pater den besonderen Segen, verbunden mit<br />

einem Exorzismus, aus der Ferne gegeben hatte.<br />

In der nächsten Woche bin <strong>ich</strong> mit den Kindern und Frau H. zum<br />

Heilig-Kreuz-Kloster nach Scheyern bei Pfaffenhofen (Ilm) gefahren,<br />

um dem hochwürdigen Herrn meine tiefste Dankbarkeit per-<br />

25


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 26<br />

sönl<strong>ich</strong> auszusprechen und den Kindern das heilige Kreuz auflegen<br />

zu lassen. Dort erfuhr <strong>ich</strong> von dem Herrn Pater manche Begebenheit<br />

dieser Art und auch, daß die Segnung (mit dem kleinen Exorzismus)<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer wirkt, sodaß in manchen Fällen das Unglück nach einiger<br />

Zeit wieder beginnt.<br />

Aber hier war nun Ruhe, wunderbare, herrl<strong>ich</strong>e, wohltuende Ruhe!<br />

N<strong>ich</strong>ts, aber auch gar n<strong>ich</strong>ts ereignete s<strong>ich</strong> mehr. Alles konnte herumstehen<br />

wie früher, n<strong>ich</strong>ts rührte s<strong>ich</strong> mehr von selbst. Denn das<br />

war ja gerade das Au<strong>frei</strong>bende, daß man das Verschwinden der Sachen<br />

n<strong>ich</strong>t sah, auch wenn man davor am Tisch saß und dann mit einemmal<br />

feststellte: Hier ist ja <strong>im</strong> Augenblick noch ein ganzer Brotlaib<br />

gelegen!<br />

Das war nun alles vorbei. Da kommt aus einem Dorf, acht bis zehn<br />

Kilometer entfernt, die Nachr<strong>ich</strong>t von spukartigen, diabolischen<br />

Umtrieben bei einem über 60jährigen Flüchtlingsehepaar. Es konnte<br />

s<strong>ich</strong> dort jeder überzeugen, wie die Haushaltsgegenstände lautlos<br />

und uns<strong>ich</strong>tbar durch die Luft flogen, aber mit lautem Knall an den<br />

Kopfenden der beiden Betten aufschlugen und zum Teil zerschellten.<br />

Mehrmals wurden die Leute erhebl<strong>ich</strong> verletzt; einmal bekam<br />

der Mann einen ein Kilo schweren Stein ins Genick. Wir erfuhren<br />

Mitte März davon, fuhren hin und hatten den Eindruck von fassungslosen,<br />

verzweifelten Menschen. Doch steht es mir n<strong>ich</strong>t zu, diesen<br />

Fall zu schildern, <strong>ich</strong> tue es nur, soweit er mit unserem <strong>Spuk</strong> zusammenhängt.<br />

Wir erfreuten uns also hier drei Monate der Ruhe, und dort wurden<br />

die Leute wirkl<strong>ich</strong> teuflisch gequält. Es waren einfache Menschen,<br />

die in einfachen Verhältnissen in nur einem Z<strong>im</strong>mer lebten. <strong>Der</strong><br />

Mann war früher Briefträger gewesen. Wer ihn nach drei Monaten<br />

sah, zerfahren, nervös, dem Weinen nahe, mit der <strong>im</strong>mer wiederkehrenden<br />

Bitte um Hilfe, der wußte, wie weit die Menschen in ihrer<br />

Verzweiflung waren. Er erzählte von der letzten Nacht, daß sie<br />

wie seit Wochen keinen Schlaf hätten finden können, daß, als sie<br />

kaum <strong>im</strong> Bett waren, der Inhalt der Weckgläser ins Bett geschüttet<br />

und die leeren Gläser durch die Fensterscheiben geworfen wurden.<br />

Dann flogen die Schuhe, die <strong>im</strong> Schrank standen, ebenfalls durchs<br />

Fenster. Kaum waren die Betten gereinigt, flog ein gefüllter Was-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 27<br />

sere<strong>im</strong>er in die Betten, ebenso eine Kohlenkanne. Die Bettücher<br />

rutschten unter ihrem Körper weg usw.<br />

<strong>Der</strong> Mann bat flehentl<strong>ich</strong>, für ihn <strong>im</strong> Heilig-Kreuz-Kloster um Hilfe<br />

zu bitten. Das habe <strong>ich</strong> gle<strong>ich</strong> getan, und der Herr Pater hat mit<br />

dem gle<strong>ich</strong>en Erfolg wie hier geholfen. Nach acht Tagen kam der<br />

Mann beglückt hierher, um mir zu danken, doch <strong>ich</strong> konnte m<strong>ich</strong> des<br />

Dankes n<strong>ich</strong>t erfreuen, denn vom selben Tag an, wo die Hilfe für<br />

die anderen Leute ihre Wirkung zeigte, hatten wir den <strong>Spuk</strong> wieder<br />

hier! Das war, was <strong>ich</strong> damals noch n<strong>ich</strong>t wußte, die Rache für<br />

die Einmischung.<br />

Zuerst haben wir alle uns gesträubt, es zu glauben, daß das Elend<br />

wieder beginnen könnte, aber es begann trotzdem: Die erste Tat war,<br />

daß unser Aschenkasten aus dem Fenster geschüttet war, und zwar<br />

in Frau H.s frisches Frühbeet. Aber da die Kinder in der Küche eingeschlossen<br />

waren, konnten sie es gewesen sein. Gle<strong>ich</strong>zeitig war<br />

der Herd so unglaubl<strong>ich</strong> d<strong>ich</strong>t mit verbranntem Papier vollgestopft,<br />

wie es die Kinder in dieser Menge n<strong>ich</strong>t zur Verfügung hatten. Zu<br />

derselben Zeit sahen wir auch die Kothaufen und Urinbäche wieder,<br />

gle<strong>ich</strong>mäßig auf Frau H.s und unseren Haushalt verteilt. <strong>Der</strong> Stre<strong>ich</strong><br />

mit dem verbrannten Papier wurde von der gehe<strong>im</strong>nisvollen Macht<br />

nun als Steckenpferd geritten: Überall lag es herum in ganzen Ballen,<br />

unter den Betten, auf allen Treppenstufen, in jeder Z<strong>im</strong>merecke,<br />

alles war angebrannt und angekohlt. Oft war auch alles voll Rauchwolken,<br />

doch sah man nie eine Flamme. Dazu brannte <strong>im</strong>mer das<br />

elektrische L<strong>ich</strong>t, sooft man es auch ausschaltete, und Kerzen brannten<br />

von selbst an. Lebensmittel verschwanden wieder, Donnerstag<br />

und Freitag wurden wieder zu Höllentagen wie schon in der ersten<br />

Periode. Das heißt, am Donnerstag ging der Zauber schon gesteigert<br />

los, um s<strong>ich</strong> am Freitag auf den ganzen Tag auszudehnen. Als besondere<br />

„Erheiterung“ für uns fielen dann die Wassere<strong>im</strong>er von<br />

selbst um. Da wir keine Wasserleitung hier oben haben, müssen gefüllte<br />

E<strong>im</strong>er hier stehen. Be<strong>im</strong> größten Rummel wurde an jedem<br />

Freitag einigemale ein E<strong>im</strong>er dazwischengeschüttet. Damit man<br />

aber auch s<strong>ich</strong>er wußte, von welcher Seite diese „Freundl<strong>ich</strong>keit“<br />

kam, war der E<strong>im</strong>er, wenn man ihn nach Minuten aufhob, <strong>im</strong>mer<br />

noch zur Hälfte gefüllt!<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 28<br />

Dieses neuerl<strong>ich</strong>e Auftreten des <strong>Spuk</strong>s fiel etwa in den Juli 1947.<br />

Hatten wir erst nur auf ein kurze Gastrolle gehofft, so mußten wir<br />

diese Hoffnung bald fahren lassen. Die Kinder sahen wieder die Erscheinungen,<br />

und der Herbst stand fast unter denselben Bedingungen<br />

wie <strong>im</strong> vorigen Jahr. Zu meinem Ärger fiel auch Klein Ediths<br />

schönes Haar der uns<strong>ich</strong>tbaren Schere zum Opfer. Es gab keine verschlossenen<br />

Türen mehr, aber sehr viel Ärger.<br />

Ich war innerl<strong>ich</strong> sehr verzweifelt und dachte, daß es keine Hilfe<br />

mehr für uns geben könne, aber <strong>im</strong> Frühwinter wurde <strong>ich</strong> noch einmal<br />

be<strong>im</strong> Heilig-Kreuz-Kloster vorstellig. Und wieder war die Wirkung<br />

gle<strong>ich</strong> spürbar: zuerst eine Zeit völliger Ruhe, dann hin und<br />

wieder ein größerer Schlag, aber die ungewöhnl<strong>ich</strong>en Kleinigkeiten<br />

verebbten <strong>im</strong> Februar 1948 ganz. Es sind ja gerade die an s<strong>ich</strong> unmögl<strong>ich</strong>en<br />

kleinen Taten dieser Macht gewesen, die pausenlos in<br />

ganzer Fülle auf uns niederprasselten, die so entnervend wirkten.<br />

Nur wer den mit teuflischer Schläue und Bosheit ausgedachten Kleinigkeiten<br />

des Lebens ausgesetzt war, die einen Rattenschwanz von<br />

Ärger, Streit und Zank nach s<strong>ich</strong> ziehen, weiß, was ein Dämon vermag,<br />

und ist gezwungen, seine Schlüsse daraus zu ziehen. Darum<br />

möchte <strong>ich</strong> zum Schluß noch einmal auf den schon erwähnten Satz<br />

einer hohen kirchl<strong>ich</strong>en Persönl<strong>ich</strong>keit hinweisen:<br />

„Wer dieses Hereinragen der Geisterwelt in die natürl<strong>ich</strong>e Welt<br />

und ihre Macht sieht und an s<strong>ich</strong> erfährt, der ist gezwungen, an<br />

die andere Welt zu glauben, und wird s<strong>ich</strong> hüten, dem Dämon in<br />

der Ewigkeit in die Klauen zu geraten.“<br />

* * *<br />

Auf einige Anfragen antwortete Frau Carola Schrey aus Lauter bei<br />

Traunstein am 3. April 1950 unter anderem folgendes:<br />

„Die Herren Prof. Dr. Dr. Bender, Freiburg i. Br., und Prof. Dr. Dr.<br />

Fischer, Marburg an der Lahn, haben hier (<strong>im</strong> August 1949) in fünftägiger<br />

Arbeit mit den modernsten Mitteln und Apparaten den Fall und<br />

die Personen geprüft, der erstere als Parapsychologe, der zweite als<br />

Psychotherapeut. Nirgends konnte ein Schwindel festgestellt <strong>werde</strong>n,<br />

und der Fall wurde als solcher bejaht. Den religiösen Stand-<br />

28


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 29<br />

punkt erkennt diese Wissenschaft nur teilweise an und versucht, halbe<br />

Erklärungen auf seelischem Gebiet unter Heranziehung des Unterbewußtseins<br />

und medialer Kräfte zu finden. Tatsache bleibt aber<br />

die Anerkennung.<br />

Daß der (erste) Seelsorger meinen Schilderungen n<strong>ich</strong>t glaubte, ist<br />

für m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts Ungewöhnl<strong>ich</strong>es, standen wir doch in der furchtbaren<br />

Zeit ganz allein allem Spott und Unglauben gegenüber, ohne jede<br />

seelsorgerl<strong>ich</strong>e Hilfe. Ein Teil der Geistl<strong>ich</strong>en glaubt n<strong>ich</strong>t an<br />

das S<strong>ich</strong>tbar<strong>werde</strong>n der Dämonen und hält Hysterie für die Ursache<br />

der Beobachtungen. Ein anderer Teil betonte mir gegenüber<br />

(aus Bequeml<strong>ich</strong>keit), keine Handhabe zur Hilfe zu haben.<br />

Die schon verschiedentl<strong>ich</strong> an m<strong>ich</strong> ger<strong>ich</strong>tete vorwurfsvolle Frage,<br />

wenn alles wirkl<strong>ich</strong> so gewesen wäre, wie es denn mögl<strong>ich</strong> war, auszuharren<br />

und n<strong>ich</strong>t einfach davonzulaufen, muß <strong>ich</strong> wohl noch<br />

berühren: Freil<strong>ich</strong> war der Zustand kaum erträgl<strong>ich</strong> und ließ oft einen<br />

Nervenzusammenbruch befürchten. Ich bin hier in mancher<br />

Ohnmacht gefunden worden. Zu vielen Malen hat der nahe vorbeifahrende<br />

Zug eine anziehende Wirkung auf m<strong>ich</strong> ausgelöst und (innerl<strong>ich</strong>)<br />

wurde mir gesagt, daß auf den Schienen die Ruhe zu finden<br />

sei – bis <strong>ich</strong> auch da den Einfluß des Teufels erkannte. Aber da ist<br />

auch noch der menschl<strong>ich</strong>e Standpunkt zu erwähnen: Einfach weglaufen?<br />

Wohin? Gle<strong>ich</strong> nach dem Krieg, 1946, wo kein Wohnraum<br />

<strong>frei</strong> war!<br />

Was hätte <strong>ich</strong> unternehmen sollen, als mir die Übernatur bekannt<br />

wurde? Die Polizei saß tagelang hier, ohne den Geist zu fassen. Von<br />

geistl<strong>ich</strong>er Seite fand <strong>ich</strong> vorerst keine Hilfe. Aus meinem Ber<strong>ich</strong>t<br />

geht hervor, daß <strong>ich</strong> alle Einzelheiten dem Ordinariat mitteilte. Von<br />

irgendwelchen „wissenschaftl<strong>ich</strong>en“ Untersuchungsmögl<strong>ich</strong>keiten<br />

war mir damals n<strong>ich</strong>ts bekannt und <strong>ich</strong> weiß heute, daß von dort keine<br />

Hilfe mögl<strong>ich</strong> gewesen wäre. (Die Parapsychologie will alles ohne<br />

Teufel erklären und kann so auch n<strong>ich</strong>t helfen!)<br />

Die geschilderten Tatsachen vermitteln n<strong>ich</strong>t den zehnten Teil, weder<br />

der Vorkommnisse noch des Ärgers, der Nervenanspannung und<br />

aller seelischen Qualen. Wüßte der größere Teil der Menschen,<br />

was die teuflische Macht ist, wie sie den Menschen hetzt, welche<br />

Mittel sie anwendet, sähe es anders auf der Welt aus!“<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 30<br />

3. Eine Teufelsaustreibung<br />

in Böhmen, 1881 2)<br />

Juliana Ste<strong>im</strong>l, geboren <strong>im</strong> Jahr 1862 <strong>im</strong> Dorf Hohenau, Amtsbezirk<br />

Freyung <strong>im</strong> Böhmischen Wald, war die unehel<strong>ich</strong>e Tochter<br />

des 26jährigen Schuhmachergesellen Franz Ste<strong>im</strong>l und der sechs<br />

Jahre jüngeren Hausbesitzerstochter Juliana Braumandl (+1919).<br />

Erst <strong>im</strong> Jahre 1865 heirateten die beiden. Von den dreizehn Kindern<br />

des Ehepaares blieben nur Juliana und Theresia und der 1870 geborene<br />

Sohn Franz am Leben. Im Jahr 1884 siedelte die ganze Familie<br />

von Hohenau nach Zwiesel <strong>im</strong> Böhmischen Wald über.<br />

<strong>Der</strong> Schuhmachergeselle Franz Ste<strong>im</strong>l bekam wegen seines unerlaubten<br />

Umgangs mit seiner Geliebten und wegen des unehel<strong>ich</strong>en<br />

Kindes von seinen Eltern wiederholt heftige Vorwürfe. Darüber geriet<br />

der junge Mann derart in Zorn, daß er einmal sein unehel<strong>ich</strong>es<br />

Kind Juliana verfluchte, indem er rief: „D<strong>ich</strong> soll schon der Teufel<br />

holen und in Besitz nehmen!“ Im Juli 1881 gestand er das auch<br />

auf dem Heiligen Berg in Pribram dem Redemptoristenpater Zeman,<br />

indem er sprach: „Ich habe das Unglück meines Kindes selbst verschuldet,<br />

weil <strong>ich</strong> es bald nach der Geburt verflucht habe.“<br />

Juliana wuchs heran und wurde ein starkes, gesundes und in der<br />

Schule fleißiges und folgsames Mädchen. Doch <strong>im</strong> achten Lebensjahr<br />

bekam sie plötzl<strong>ich</strong> am Kar<strong>frei</strong>tag des Jahres 1870 heftige<br />

Krämpfe, die sie zur Erde niederwarfen, wo sie s<strong>ich</strong> vor<br />

Schmerzen krümmte. Solche Krämpfe wiederholten s<strong>ich</strong> dann jede<br />

Woche und dauerten oft mehrere Stunden lang. Bisweilen wurde ihr<br />

dabei das Ges<strong>ich</strong>t nach rückwärts gedreht, sodaß der Hinterkopf mit<br />

den Haaren vorn war, wo das Ges<strong>ich</strong>t sein sollte. Hie und da bildete<br />

s<strong>ich</strong> eine große Beule an ihrem Hals, die s<strong>ich</strong> heftig bewegte und<br />

nach einiger Zeit wieder verschwand. Dabei schrie das Mädchen<br />

fürchterl<strong>ich</strong>, sodaß der Lärm weit und breit zu hören war.<br />

Das sonst gutmütige und sanfte Mädchen wurde manchmal sehr wild:<br />

Es ergriff irgend ein Messer oder ein Beil oder einen großen Stein<br />

und ging drohend auf die Leute los. Sehr auffällig war, daß, wenn der<br />

Anfall aufgehört hatte und das Mädchen zu s<strong>ich</strong> kam, es n<strong>ich</strong>ts von<br />

dem wußte, was vorgefallen war und was es getan hatte; es zeigte<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 31<br />

dann wieder ein kindl<strong>ich</strong>es und mildes Wesen. Auch schien es dann<br />

ganz gesund zu sein. Doch von jener Zeit an, wo die Krämpfe auftraten,<br />

versäumte Juliana infolge der Krankheit wiederholt die Schule<br />

und zeigte be<strong>im</strong> Unterr<strong>ich</strong>t an n<strong>ich</strong>ts mehr Interesse. Die Krankheit<br />

des Kindes verursachte dem Vater sehr große Auslagen: Er mußte<br />

eine Kuh um die andere verkaufen, bis er schließl<strong>ich</strong> ganz verarmte.<br />

Die Ärzte, die von den Eltern gerufen wurden, konnten s<strong>ich</strong> den Zustand<br />

Julianas n<strong>ich</strong>t erklären, zumal da alle angewandten Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

n<strong>ich</strong>ts halfen. Die Ärzte <strong>im</strong> Krankenhaus zu Passau, wo das<br />

Mädchen sechs Wochen lang behandelt wurde, sandten es ungeheilt<br />

zurück. Schließl<strong>ich</strong> erklärten sie, da sie s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t auskannten und<br />

auch die Ursache der Krankheit n<strong>ich</strong>t ausfindig machen konnten, daß<br />

s<strong>ich</strong> Juliana verstelle.<br />

<strong>Der</strong> Vater wandte s<strong>ich</strong> hernach auch an die Ortsgeistl<strong>ich</strong>en, an den<br />

Pfarrer und dessen Kaplan, um Rat. Nachdem diese die Vorgänge<br />

mit dem Mädchen einigemal beobachtet hatten, kamen sie zur Überzeugung,<br />

daß s<strong>ich</strong> die Sache auf natürl<strong>ich</strong>e Weise n<strong>ich</strong>t erklären lasse,<br />

und es stieg in ihnen die Vermutung auf, daß teuflische Einflüsse<br />

vorhanden sein könnten.<br />

Im Jahr 1880, als das Mädchen schon achtzehn Jahre alt war, kam<br />

ein neuer Hilfspriester nach Hohenau, der Kaplan Johann Kropfmüller<br />

(†1911), ein sehr kluger und eifriger Priester, der später Regens<br />

des Knabenseminars in Passau wurde. Auch dieser wurde von<br />

den Eltern gerufen und um Rat gefragt. Als er die Kranke besuchte,<br />

gab er ihr den priesterl<strong>ich</strong>en Segen. Hierbei fiel es ihm auf, daß das<br />

Mädchen sogle<strong>ich</strong> in Zuckungen geriet und unter großem Geschrei<br />

neue Krämpfe bekam. Als er es ein andermal mit Weihwasser besprengte,<br />

krümmte es s<strong>ich</strong>, als ob es mit heißem Wasser begossen<br />

worden wäre, schrie auf und fluchte. Dieses Verhalten schien dem<br />

Kaplan umso auffälliger, als er erfuhr, daß das Mädchen stets ein ruhiges<br />

und friedl<strong>ich</strong>es Kind gewesen sei und daß es, wenn es bei vollem<br />

Bewußtsein war, nie zornig geworden sei und niemals geflucht<br />

habe.<br />

Da Juliana gern Wasser trank, mischte der Kaplan eines Tages dem<br />

Trinkwasser he<strong>im</strong>l<strong>ich</strong> einige Tropfen Weihwasser bei. Dieses Was-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 32<br />

ser aber wies sie energisch zurück. Wenn das Mädchen aber dennoch<br />

notgedrungen davon trank, schrie es vor Schmerz auf und schien zu<br />

ersticken; auch erbrach es dann alles Genossene. (Das Weihwasser<br />

hat eine besondere Kraft gegen den Teufel und vertreibt ihn. Bei der<br />

Wasserweihe betet näml<strong>ich</strong> der Priester: „Es soll we<strong>ich</strong>en jeder unreine<br />

Geist!“)<br />

Einmal brachte der Kaplan eine geweihte Stola und legte sie auf die<br />

Kranke. Das Mädchen, in Wahrheit der böse Geist, warf sie sogle<strong>ich</strong><br />

mit großer Heftigkeit weit fort. Ein andermal legte der Geistl<strong>ich</strong>e auf<br />

die Stirn des Mädchens die Reliquie eines Heiligen. Da wehrte es<br />

s<strong>ich</strong> dagegen und zischte wie eine Schlange. Wenn aber der Kaplan<br />

die Kranke mit einem ungeweihten Gegenstand berührte, war an ihr<br />

n<strong>ich</strong>t die geringste Veränderung zu bemerken.<br />

Wenn Juliana sehr fluchte oder heftig schrie, legte ihr gewöhnl<strong>ich</strong> der<br />

Geistl<strong>ich</strong>e seine Hand auf den Mund, und siehe, augenblickl<strong>ich</strong> verstummte<br />

das Mädchen, ein Beweis, welche Kraft gegen den bösen<br />

Feind den geweihten Fingern eines Priesters innewohnt. Anderen<br />

Leute aber, welche ihre Hand auf den Mund des fluchenden oder<br />

schreienden Mädchens legten, kratzte es die Hand blutig. Einmal kamen<br />

aus dem Munde des Mädchens die Worte: „Wir fürchten die<br />

priesterl<strong>ich</strong>e Hand mehr als die Stola oder das Kruzifix oder die<br />

Reliquien der Heiligen.“ Ein andermal kam aus dem Mund der<br />

Kranken die Behauptung, daß sie von drei bösen Geistern in Besitz<br />

genommen sei. Auf die Frage des Kaplans, was die bösen Geister eigentl<strong>ich</strong><br />

beabs<strong>ich</strong>tigten, kam die Antwort: „Wir wollen das Mädchen<br />

umbringen.“ Nun war dem Geistl<strong>ich</strong>en klar, daß s<strong>ich</strong> der Satan in dem<br />

Mädchen festgesetzt hatte, daß sie also vom Teufel besessen sei.<br />

Daß bei den Anfällen, die Juliana hatte, jemand anderer aus ihr<br />

sprach, ergab s<strong>ich</strong> auch aus folgendem: Das Mädchen sprach bei solchen<br />

Anfällen mit männl<strong>ich</strong>er St<strong>im</strong>me. Auch hatte es be<strong>im</strong> Sprechen<br />

den Mund verschlossen und bewegte die Lippen n<strong>ich</strong>t. Zudem hatte<br />

es die Augen zu und schien zu schlafen. Auf lateinische Fragen gab<br />

es fehler<strong>frei</strong>e lateinische Antworten, obgle<strong>ich</strong> es als schl<strong>ich</strong>tes Bauernmädchen<br />

in seinem ganzen Leben außer den lateinischen Worten<br />

in der Kirche nie lateinisch sprechen gehört hatte. Am 13. März 1880<br />

bekam der Kaplan auf seine Aufforderung, der böse Geist solle wei-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 33<br />

chen, die tadellose lateinische Antwort: „Ich <strong>werde</strong> n<strong>ich</strong>t we<strong>ich</strong>en,<br />

niemals <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> we<strong>ich</strong>en.“ Ferner sprach der Teufel durch den<br />

Mund des Mädchens zum Kaplan: „Du hast nur eine kleine Macht;<br />

meine Macht ist viel größer als die deine.“ Hätte Juliana selbst gesprochen,<br />

hätte sie den Priester n<strong>ich</strong>t geduzt, denn sie redete ihn sonst<br />

<strong>im</strong>mer mit „Sie“ an.<br />

Sehr auffallend war auch der Umstand, daß aus dem Mund des<br />

Mädchens Mitteilungen von gehe<strong>im</strong>en und zukünftigen Dingen kamen.<br />

Eines Tages, als Juliana einen schweren Anfall hatte, riefen deren<br />

Eltern, ohne daß sie davon wußte, den Kaplan Kropfmüller. Als<br />

dieser unterwegs war, rief das mit verschlossenen Augen daliegende<br />

Mädchen, d.h. der Teufel: „Macht die Tür zu, damit er n<strong>ich</strong>t herein<br />

kann!“ und stieß Fluchworte gegen den Kaplan aus. Als dieser<br />

dann in der Stube war, tönten aus ihrem Mund die Worte: „Werft ihn<br />

hinaus!“<br />

Am 15. März 1880 sandte der genannte Kaplan einen auch von seinem<br />

Pfarrer unterschriebenen Ber<strong>ich</strong>t an den Diözesanbischof von<br />

Passau und bat um die Erlaubnis, den Exorzismus (die Teufelsbeschwörung)<br />

an der Besessenen vornehmen zu dürfen. Zum Beweis,<br />

daß „in dem Mädchen dämonische Kräfte wirken“, machte er Kaplan<br />

den Bischof auf folgendes aufmerksam: „Wenn man das<br />

Mädchen mit Weihwasser besprengt, so wird es förml<strong>ich</strong> rasend“; es<br />

zeigt einen heftigen Widerstand gegen heilige Sachen, gegen Stola<br />

und alle geweihten Gegenstände, die es sogle<strong>ich</strong> von s<strong>ich</strong> wirft. Das<br />

Mädchen gibt auf lateinische Befehle lateinische Antworten, obgle<strong>ich</strong><br />

ihm diese Sprache gänzl<strong>ich</strong> unbekannt ist. Ihre Antworten<br />

<strong>werde</strong>n zudem in höhnischem und verächtl<strong>ich</strong>em Ton gegeben. Das<br />

Mädchen weiß Vorgänge, die in weiter Entfernung vom Haus geschehen:<br />

Es wußte z.B., daß s<strong>ich</strong> der Kaplan zu ihr ins Haus begebe<br />

und schon unterwegs sei. Als man dann he<strong>im</strong>l<strong>ich</strong> auch den Pfarrer<br />

rufen ließ, schrie Juliana: „Jetzt bringen sie mir noch einen! Ich<br />

fürchte auch diesen n<strong>ich</strong>t, denn er hat noch weniger Macht!“<br />

Außer diesem Ber<strong>ich</strong>t an den Bischof sandte der Kaplan einige Tage<br />

später, am 22. März 1880, noch einen zweiten Brief an das<br />

bischöfl<strong>ich</strong>e Ordinariat ab, worin er folgendes erwähnt: <strong>Der</strong> Teufel<br />

gab auf die Frage, wieviele böse Geister das Mädchen in Besitz ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 34<br />

nommen hätten, die Antwort: „Ein Dämon besitzt sie seit zehn Jahren,<br />

ein zweiter seit fünf Jahren und ein dritter seit fünf Wochen.“<br />

Und auf die Frage, warum sie das Mädchen peinigten,<br />

wurde geantwortet: „Wir wollen es ermorden und seine Seele in<br />

die Hölle mitnehmen. Wir haben schon den Versuch gemacht, es zu<br />

töten, zu erstechen, zu erdrosseln, ihm die Brustader zu sprengen.“<br />

Und auf die weitere Frage, wer ihnen die Macht dazu gegeben habe,<br />

folgte die Antwort: „<strong>Der</strong> Allerhöchste“. – Soweit der Ber<strong>ich</strong>t des Kaplans<br />

an den Bischof.<br />

Obgle<strong>ich</strong> das Mädchen von beiden Briefen an den Bischof n<strong>ich</strong>ts<br />

wußte, sch<strong>im</strong>pfte es be<strong>im</strong> nächsten Besuch des Kaplans: „N<strong>ich</strong>t<br />

wahr, du Heuchler, du hast schon geschrieben! Wir sind neugierig,<br />

wie du vom Bischof die Erlaubnis bekommen wirst.“ (<strong>Der</strong> Satan redete<br />

also in der Mehrzahl.) Am 2. April 1880 erteilte der Bischof Josef<br />

Franz von Weckert (†1889) eine ablehnende Antwort. Darin erklärte<br />

er: „Es liegt keine Spur von Besessenheit vor. Die Vollmacht<br />

zur Vornahme des Exorzismus wird nie erteilt <strong>werde</strong>n.“ Gle<strong>ich</strong>zeitig<br />

verbot er dem Kaplan, das Mädchen weiterhin zu besuchen. Dem<br />

Pfarrer Josef Lueg (†1890) erteilte er den Rat, dafür zu sorgen, daß<br />

eine gründl<strong>ich</strong>e ärztl<strong>ich</strong>e Untersuchung des Mädchens stattfinde.<br />

Bevor noch das bischöfl<strong>ich</strong>e Schreiben in Hohenau eingetroffen war,<br />

rief der Teufel dem Kaplan Kropfmüller, als dieser in der Wohnung<br />

Ste<strong>im</strong>ls erschien und ihm <strong>im</strong> Namen Gottes zu we<strong>ich</strong>en gebot, die<br />

Worte zu: „Ich <strong>werde</strong> n<strong>ich</strong>t we<strong>ich</strong>en, aber du wirst we<strong>ich</strong>en!“ Und<br />

tatsächl<strong>ich</strong> wurde Kropfmüller schon am 20. Januar 1880 vom Bischof<br />

nach Iggensbach versetzt. Dem bischöfl<strong>ich</strong>en Wunsch entsprechend<br />

wandte s<strong>ich</strong> der Pfarrer an den praktischen Arzt Dr. Scharl<br />

aus Perlesreuth um ein Gutachten. Dieser besuchte Juliana nur ein<br />

einziges Mal und war bei keinem Anfall der Kranken zugegen. Trotzdem<br />

schrieb er am 20. April 1880 ans bischöfl<strong>ich</strong>e Ordinariat nach<br />

Passau, vom Verdacht einer S<strong>im</strong>ulation (Verstellung) könne sie n<strong>ich</strong>t<br />

<strong>frei</strong>gesprochen <strong>werde</strong>n. <strong>Der</strong> Arzt schlug außerdem vor, sie ins Irrenhaus<br />

zu schicken. 3)<br />

Die Behauptung des Teufels, daß das Mädchen von drei bösen Geistern<br />

besessen sei, ist n<strong>ich</strong>t ohne weiteres abzuweisen. Am Kar<strong>frei</strong>tag<br />

des Jahres 1870, als der erste Anfall kam, scheint das achtjähri-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 35<br />

ge Mädchen vom ersten bösen Geist angefallen worden zu sein. Als<br />

Juliana etwa vierzehn Jahre alt war (1876), war es eines Tages mit<br />

dem Ordnen der Wäsche beschäftigt; da sah es plötzl<strong>ich</strong> auf der Wäsche<br />

eine schwarze Katze sitzen, die auf sie lossprang und verschwand.<br />

Von dieser Zeit an wiederholten s<strong>ich</strong> die dem Veitstanz<br />

ähnl<strong>ich</strong>en Krämpfe häufiger und wurden <strong>im</strong>mer heftiger. N<strong>ich</strong>t unbegründet<br />

scheint die Annahme, daß das Mädchen damals von einem<br />

zweiten bösen Geist in Besitz genommen worden ist. Und als<br />

Juliana achtzehn Jahre alt war (1880), schien der dritte böse Geist<br />

hinzugekommen zu sein. Als sie näml<strong>ich</strong> ganz allein zuhause war,<br />

erschien in der Stube ein sehr großer Mann mit schwarzem Ges<strong>ich</strong>t<br />

und sehr großen, weit hervorstehenden Zähnen, der sie heftig anhauchte.<br />

Vor Schreck fiel sie um und blieb unter großem Geschrei<br />

in Krämpfen liegen, bis die Geschwister nach Hause kamen, die sie<br />

dann ins Bett legten.<br />

Die Krämpfe des Mädchens dauerten von jener Zeit an oft zwölf<br />

Stunden lang, und ihr Geschrei war weit und breit zu hören und<br />

machte das Wohnen <strong>im</strong> Hause unerträgl<strong>ich</strong>. Als später auf dem Heiligen<br />

Berg in Pribram der Exorzismus an Juliana vorgenommen und<br />

der böse Geist <strong>im</strong> Namen Gottes aufgefordert wurde, seinen Namen<br />

zu nennen, wurden von ihm aus dem Munde des bewußtlosen<br />

Mädchens folgende genannt: Sarmon, Hono und Attila. Auffallend<br />

ist auch, daß be<strong>im</strong> Exorzismus auf dem Heiligen Berg auf die Fragen<br />

des Geistl<strong>ich</strong>en in der Mehrzahl geantwortet wurde („wir“,<br />

„uns“), während doch Juliana, wenn sie bei Bewußtsein war, niemals<br />

so sprach. Be<strong>im</strong> Exorzismus kamen aus dem Mund des<br />

Mädchens z.B. folgende Worte: „<strong>Der</strong> will uns hinausjagen!“, „Dieser<br />

schwarze Drache will uns vertreiben!“, „Gebt uns Ruhe!“, „Wir<br />

brauchen kein Gebet!“, „Vor uns müßt ihr niederknien!“ oder „Das<br />

Mädchen gehört uns.“<br />

Zu Pfingsten des Jahres 1881 machten die Bewohner aus der Hohenauer<br />

Gegend wie alljährl<strong>ich</strong> um diese Zeit eine Wallfahrt auf<br />

den Heiligen Berg nach Pribram. Sie gingen zu Fuß und kamen<br />

am 5. Juli dort an. <strong>Der</strong> Vater von Juliana machte damals auch die<br />

Wallfahrt mit und erzählte auf dem Heiligen Berg dem dortigen Rektor<br />

des Redemptoristenklosters, Klemens Blasak, wie unglückl<strong>ich</strong><br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 36<br />

seine Tochter sei, und fragte, ob er sie auf den Heiligen Berg mitbringen<br />

dürfe. <strong>Der</strong> Rektor entgegnete: „Sie können mit ihr hierherkommen.“<br />

Daher machte der Vater anfang Juli 1881 mit seinem<br />

Freund, dem Vorbeter Franz Moosbauer, Tischlermeister aus Kratzberg<br />

(Post Grafenau in Niederbayern), und der 19jährigen Tochter<br />

Juliana noch einmal die Reise auf den Heiligen Berg, wo sie am 11.<br />

Juli eintrafen. Je mehr sie s<strong>ich</strong> dem Berg näherten, desto wütender<br />

wurde das Mädchen, d.h. der in ihr wohnende Teufel. <strong>Wie</strong>derholt<br />

versuchte dieser die Fenster des Eisenbahnzuges zu zertrümmern,<br />

in dem sie fuhren.<br />

Als Juliana auf dem Heiligen Berg angelangt war, gab der Rektor<br />

den Klostergeistl<strong>ich</strong>en den Auftrag, den Exorzismus in Gegenwart<br />

des Vaters und seines Begleiters vorzunehmen. Um den Segen<br />

Gottes auf diese Handlung herabzuflehen, haben auf Wunsch des<br />

Rektors mit Rücks<strong>ich</strong>t auf die Worte Jesu bei Matthäus 17,20: „Diese<br />

Art aber wird nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben“ sämtl<strong>ich</strong>e<br />

Mönche zuvor streng gefastet. Die heilige Handlung wurde in<br />

der sogenannten Prager Kapelle vorgenommen, einer von den vier<br />

Kapellen, die s<strong>ich</strong> außerhalb der Wallfahrtskirche in einem um diese<br />

führenden Rundgang befinden. Die Redemptoristenpatres lösten<br />

s<strong>ich</strong> ununterbrochen ab, da der Exorzismus von sieben Uhr morgens<br />

bis gegen Mittag dauerte und fünf Tage, vom 11. bis 15. Juli, in Anspruch<br />

nahm. Erst am 15. Juli, an einem Freitag um drei Uhr nachmittags,<br />

wurde ihre Bemühung von Erfolg gekrönt.<br />

Während des Exorzismus fiel das Mädchen in einen rätselhaften<br />

Schlaf und hatte die Augen beständig geschlossen. Dann aber fing<br />

es an, mit den Zähnen zu knirschen. Oft drehte es den Kopf um, sodaß<br />

das Ges<strong>ich</strong>t hinten und der Hinterkopf mit dem Zopf vorn war.<br />

Links am Hals bildete s<strong>ich</strong> eine Art Beule, die s<strong>ich</strong> so schnell wie<br />

ein Blaseblag bewegte. Das Gebetbuch oder den Rosenkranz, den<br />

man dem Mädchen in die Hand gab, warf es zornig weg, ebenso das<br />

Skapulier. Dabei schien es doch, als ob es schliefe. Als ihm der Rosenkranz<br />

zum zweitenmal gere<strong>ich</strong>t wurde, zerriß es ihn. Dem Rektor<br />

zerriß es sogar den Chorrock, nur über die Stola hatte der böse<br />

Feind keine Gewalt. Als ein Geistl<strong>ich</strong>er Juliana eine Korallenschnur,<br />

die er vom Hals einer Muttergottesstatue genommen hatte,<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 37<br />

in die Hand gab, wurde diese vom Teufel n<strong>ich</strong>t zerrissen, da sie n<strong>ich</strong>t<br />

geweiht war. Auch als ihr ein n<strong>ich</strong>t geweihtes Herz-Jesu-Bildchen<br />

gere<strong>ich</strong>t wurde, blieb Juliana ruhig. Hierauf aber machte der Priester<br />

hinter dem Rücken des Mädchens ein Kreuzze<strong>ich</strong>en über das<br />

Bildchen, segnete es also, und re<strong>ich</strong>te es ihr erneut; da zerknitterte<br />

es der böse Geist.<br />

Das Ges<strong>ich</strong>t des Mädchens bekam oft ein abscheul<strong>ich</strong>es und wildes<br />

Aussehen; mitunter aber schien sie aufzuwachen und lächelte den<br />

Priester an, ein teuflisches Manöver, um den exorzierenden Priester<br />

irrezuführen und in Verwirrung zu bringen. Dieser aber ließ s<strong>ich</strong> dadurch<br />

n<strong>ich</strong>t beirren und exorzierte weiter. Dann rief der aus dem<br />

Mädchen sprechende Teufel dem Priester zu: „Treibt uns aus, wenn<br />

ihr so gut sein wollt!“ Hernach aber fing er an, gegen die anwesenden<br />

Geistl<strong>ich</strong>en zu wüten und stieß gegen sie durch den Mund des<br />

Mädchens wiederholt ganz gemeine Sch<strong>im</strong>pfworte und Verwünschungen<br />

aus. Er rief ihnen zu: „Ihr schwarzen Peiniger we<strong>ich</strong>et! Ihr<br />

Betrüger, ihr Verführer, ihr Henker! Ihr verfluchten schwarzen Raben!<br />

Ihr verfluchten Schwätzer! Ihr verfluchten Pharisäer! We<strong>ich</strong>et,<br />

<strong>ich</strong> sage euch, we<strong>ich</strong>et! Die gehört uns, sie ist unser! Sie ist ein Teufel.<br />

We<strong>ich</strong>et! Wir hassen euch wegen eurer Weihe.“ Diese und ähnl<strong>ich</strong>e<br />

Sch<strong>im</strong>pfworte wiederholte er fast jedesmal, wenn er <strong>im</strong> Namen<br />

Gottes zu irgendeiner Antwort gezwungen wurde.<br />

Auffallend war folgendes: Wenn ein Priester seine geweihten Finger<br />

oder seine Hand auf den Mund des fluchenden, sch<strong>im</strong>pfenden, zischenden<br />

oder zähneknirschenden Mädchens legte, trat sogle<strong>ich</strong> Ruhe<br />

ein und das Fluchen, Sch<strong>im</strong>pfen, Zischen oder Zähneknirschen<br />

hörte augenblickl<strong>ich</strong> auf. Versuchte es aber ein Frater des Klosters,<br />

der bekanntl<strong>ich</strong> keine Priesterweihe und daher auch keine geweihten<br />

Finger hat, so half das n<strong>ich</strong>ts. Dies ist doch ein Beweis, welch<br />

große Kraft durch die Priesterweihe verliehen wird.<br />

Als die Geistl<strong>ich</strong>en den Lobgesang der Mutter Gottes, das Magnifikat,<br />

beteten, wütete der Teufel ganz besonders, namentl<strong>ich</strong> bei den<br />

Worten: „Die Mächtigen stürzt er vom Throne und erhöht die Niedrigen“,<br />

die eine Anspielung auf den Fall der Engel zu sein scheinen.<br />

Als die Geistl<strong>ich</strong>en den Rosenkranz beteten, schrie er bei den Worten<br />

„<strong>Der</strong> für uns Blut geschwitzt hat“: „Für uns hat er keines ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 38<br />

schwitzt!“ Bei den Worten „<strong>Der</strong> für uns gekreuzigt worden ist“ rief<br />

er: „Für uns aber n<strong>ich</strong>t!“<br />

Als der exorzierende Priester den Beginn des Evangeliums des hl.<br />

Johannes las und alle Anwesenden bei den Worten „Und das Wort<br />

ist Fleisch geworden“ niederknieten, schrie der Teufel aus dem<br />

Mädchen: „Vor uns müßt ihr niederknien!“ Als ein Geistl<strong>ich</strong>er sagte:<br />

„Wir beugen die Knie nur vor dem Heiland“, kam die Antwort:<br />

„Den hassen wir.“ Nach einer Weile schrie der Teufel: „Ihr sollt die<br />

Knie vor mir beugen!“<br />

Wenn der Geistl<strong>ich</strong>e Juliana mit Weihwasser besprengte, krümmte<br />

sie s<strong>ich</strong> vor Schmerz. Und wenn ihr ein geweihter Gegenstand oder<br />

eine Reliquie nahegebracht wurde, verfinsterte s<strong>ich</strong> ihr Ges<strong>ich</strong>t und<br />

sie wandte es ab. Wurde aber ein ungeweihter Gegenstand in ihre<br />

Nähe gebracht, lächelte sie freudig. Am zweiten Tag nahm der exorzierende<br />

Priester eine Reliquie des hl. Ordensstifters Alphonsus mit<br />

und steckte sie in die Rocktasche. Als er in die Kapelle, wo der Exorzismus<br />

stattfand, eintrat, rief ihm der böse Geist sogle<strong>ich</strong> zu: „<strong>Der</strong><br />

bildet s<strong>ich</strong> auf seine Reliquie viel ein!“<br />

Anfängl<strong>ich</strong> hielt der Teufel den anwesenden Priestern auch die eine<br />

oder andere Sünde vor, die sie begangen hatten und die das Mädchen<br />

n<strong>ich</strong>t wissen konnte. Aus diesem Grunde legten dann alle Geistl<strong>ich</strong>en<br />

die hl. Be<strong>ich</strong>te ab, und von nun an warf er ihnen n<strong>ich</strong>ts mehr<br />

vor. Es scheint also, daß der Teufel die gebe<strong>ich</strong>teten Sünden n<strong>ich</strong>t<br />

wußte oder n<strong>ich</strong>t mehr an ihnen erkannte.<br />

Auf die Frage des Priesters. warum der böse Geist die Juliana in Besitz<br />

genommen habe, folgte die Antwort: „Sie gehört uns wegen des<br />

Fluchs des Bräutigams.“ (<strong>Der</strong> Vater Franz Ste<strong>im</strong>l hatte ja, als er<br />

noch n<strong>ich</strong>t verheiratet, also erst Bräutigam war, wegen der vielen<br />

Vorwürfe seiner Eltern sein unehel<strong>ich</strong>es Kind verflucht.) Zuweilen<br />

gab der Teufel auch ungefragt Antworten. Es schien so, als ob ein<br />

uns<strong>ich</strong>tbares Wesen anwesend wäre und den Teufel zu einer Antwort<br />

veranlaßte. Dann schrie er: „Seit dreizehn Jahren“ oder „Seit siebzehn<br />

Jahren“ oder „Ich war ein König“ oder „Ein Kindsmord“, einmal:<br />

„Ich war ein Hofnarr; wegen Verleumdung bin <strong>ich</strong> verdammt.“<br />

Auf die lateinische Frage des Priesters, wann er ausfahren <strong>werde</strong>,<br />

kam die Antwort: „Um drei Uhr, in der Gnadenkirche durch ihre<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 39<br />

Gnade.“ Auf die Frage des Priesters: „Ist das wahr?“ folgte die Antwort:<br />

„Ja, ja, durch eure Gnadenkönigin muß <strong>ich</strong> fort.“ Dann verlangte<br />

der Priester entsprechend der kirchl<strong>ich</strong>en Vorschrift vom Teufel<br />

ein Ze<strong>ich</strong>en, daß er wirkl<strong>ich</strong> ausfahren <strong>werde</strong>, und zwar sollte der<br />

Teufel die in der Nähe stehende brennende Kerze auslöschen. Darauf<br />

folgte die Antwort: „Das tu <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t!“ Auf den neuerl<strong>ich</strong>en strengen<br />

Befehl, die Kerze auszulöschen, neigte s<strong>ich</strong> die Flamme der Kerze<br />

seitwärts, als ob jemand hineingeblasen hätte. Wahrscheinl<strong>ich</strong><br />

vermochte der Teufel die Kerze deshalb n<strong>ich</strong>t auszulöschen, weil sie<br />

geweiht war. Es handelte s<strong>ich</strong> näml<strong>ich</strong> um die Osterkerze.<br />

Vor drei Uhr nachmittags mußten s<strong>ich</strong> die Geistl<strong>ich</strong>en aus der Kapelle<br />

entfernen, weil sie um diese Zeit der Ordensregel entsprechend<br />

das Sündenbekenntnis abzulegen hatten. Aus diesem Grund wurden<br />

nur Juliana, ihr Vater und dessen Begleiter Moosbauer vom Sakristan<br />

in die Gnadenkirche hineingelassen; das Kirchentor mußte von<br />

ihnen gle<strong>ich</strong> geschlossen <strong>werde</strong>n. Im Heiligtum knieten alle vor der<br />

ausgestellten Gnadenstatue der Muttergottes nieder und beteten den<br />

Rosenkranz und die lauretanische Litanei. Je mehr s<strong>ich</strong> die dritte<br />

Stunde näherte, desto unruhiger und aufgeregter wurde Juliana.<br />

Schließl<strong>ich</strong> bat sie, man möge sie aus der Kirche hinauslassen, da<br />

ihr sehr unwohl sei. Daraufhin gingen der Vater und Moosbauer mit<br />

ihr ins Freie. Dort wurde sie heftig geschüttelt, sodaß sie zur Erde<br />

fiel und ohnmächtig liegen blieb. Dieser Zustand erinnert an<br />

ähnl<strong>ich</strong>e Vorkommnisse bei Teufelsaustreibungen durch den Heiland,<br />

worüber Markus 1,26 und 9,25 ber<strong>ich</strong>tet: „<strong>Der</strong> unreine Geist<br />

schüttelte ihn heftig hin und her und fuhr mit lautem Geschrei aus.<br />

Und es schien, als ob der Besessene tot wäre.“<br />

Nach einer Weile konnte Juliana aufstehen und fühlte s<strong>ich</strong> nun<br />

ganz verändert. Sie weinte vor Freude. Alle drei begaben s<strong>ich</strong> jetzt<br />

ins Heiligtum zurück, um ein Dankgebet zu verr<strong>ich</strong>ten. Zum erstenmal<br />

seit vielen Jahren konnte s<strong>ich</strong> Juliana dort wieder ruhig mit<br />

Weihwasser besprengen. Vater und Tochter legten nun zum Ausdruck<br />

ihres Dankes gegen Gott das Gelübde ab, <strong>im</strong> Verlauf der nächsten<br />

zehn Jahre jährl<strong>ich</strong> auf den Heiligen Berg nach Pribram zu wallfahren.<br />

sie hielten ihr Versprechen und legten die Wallfahrt jedesmal zu<br />

Fuß zurück. 1891 waren sie zum letztenmal auf dem Heiligen Berg.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 40<br />

Wahrscheinl<strong>ich</strong> hätte Juliana auch noch in späteren Jahren diese<br />

Wallfahrt gemacht, wenn ihr n<strong>ich</strong>t ein schl<strong>im</strong>mer Unfall zugestoßen<br />

wäre. Sie half näml<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Jahr 1892 be<strong>im</strong> Bau der schönen neuen<br />

St. Nikolaus-Pfarrkirche ihres Wohnorts mit, hatte aber das Mißgeschick,<br />

eines Tages dabei auszurutschen und s<strong>ich</strong> den Fuß zu brechen.<br />

Neun Jahre lang lag sie nun krank darnieder und starb am 7.<br />

Mai 1901 an Wassersucht <strong>im</strong> Alter von nur 39 Jahren. Auf dem Friedhof<br />

in Zwiesel harrt sie der Auferstehung.<br />

4. Teufelsaustreibung durch Bischof Laurent<br />

in der Stadt Luxemburg, 1842<br />

In der Stadt Luxemburg befindet s<strong>ich</strong> ein Gnadenbild der Muttergottes,<br />

der Trösterin der Betrübten, zu dem alljährl<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Mai<br />

zahlre<strong>ich</strong>e Pilger, besonders aus dem benachbarten Elsaß und Lothringen,<br />

zusammenströmen. Unter diesen Wallfahrern befand s<strong>ich</strong><br />

<strong>im</strong> Mai 1842 auch das Mädchen Marianna Katherina Pfefferkorn,<br />

Weberstochter aus Biller in Deutsch-Lothringen, die allgemein als<br />

vom Teufel besessen galt. 4)<br />

Das genannte Mädchen stand seit seinem dreizehnten Lebensjahr in<br />

Dienst. Eines Tages, als es s<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Haus seines Dienstherrn allein<br />

befand, näherten s<strong>ich</strong> mehrere große und unhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong> aussehende<br />

Männer der Wohnung. Das Mädchen, damals sechzehn Jahre alt, lief<br />

eiligst zur Tür und verriegelte sie. Darüber zürnten die fremden Männer<br />

und stießen den Fluch aus: „<strong>Der</strong> Teufel soll dieses Mädchen<br />

holen!“ Kaum hatte das Mädchen diese Worte vernommen, als es<br />

ihm vorkam, als dringe ein Schwarm von Mücken in seine Nase und<br />

seinen Mund ein. Von dieser Zeit an trat eine Veränderung bei ihm<br />

ein: Man bemerkte, daß es einen starren Blick hatte und seine Ges<strong>ich</strong>tszüge<br />

s<strong>ich</strong> verzerrten. Einige Jahre später traten heftige<br />

Zuckungen auf, während der es fürchterl<strong>ich</strong> heulte. Die Arbeitgeber<br />

schickten es deshalb nach Hause.<br />

Dort entwickelte das Mädchen eine solche Körperkraft, daß sechs<br />

der stärksten Männer des Ortes es n<strong>ich</strong>t zu bändigen vermochten.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 41<br />

Auch schlug es beständig gegen s<strong>ich</strong> selbst los. Dabei sprach es lateinisch<br />

und sagte den Besuchern, die aus Neugierde zu ihm kamen,<br />

deren Sünden ins Ges<strong>ich</strong>t. Die Zunge hing übermäßig lang zum<br />

Mund heraus und seine Augen boten einen schauderhaften Anblick.<br />

Sein Ges<strong>ich</strong>t, das es unter hämischem Lächeln verzog, wurde zu einer<br />

Teufelsfratze. Ein Kruzifix, ein Muttergottesbild, ein Rosenkranz<br />

oder die Gegenwart eines Priesters versetzten es in Wut.<br />

Man schaffte die Leidende in ein Krankenhaus nach Metz und dann<br />

ins Irrenhaus. Dort erklärten die Ärzte, das Mädchen sei n<strong>ich</strong>t<br />

geisteskrank, sondern leide an teuflischer Besessenheit. Deshalb<br />

gab der Bischof von Metz zwei Jesuitenpatres den Auftrag, den Exorzismus<br />

vorzunehmen. Doch die Besessenheit w<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t.<br />

Zwei leibl<strong>ich</strong>e Schwestern der Unglückl<strong>ich</strong>en führten sie nun <strong>im</strong><br />

Mai 1842 nach Luxemburg, um vor dem Gnadenbild der Muttergottes,<br />

der Trösterin der Betrübten, Hilfe zu erbitten. Durch das Gebet<br />

vor diesem Gnadenbild wurde der böse Feind einigermaßen gebändigt,<br />

denn die teuflischen Plagen ließen nach; doch hörten sie<br />

n<strong>ich</strong>t gänzl<strong>ich</strong> auf. Die Schwestern führten daher die Besessene zum<br />

dortigen Bischof Laurent und baten ihn inständig, den Exorzismus<br />

vorzunehmen.<br />

Bischof Laurent erzählt nun über das Weitere folgendes:<br />

Kaum hatte <strong>ich</strong> mit den beiden Schwestern der Besessenen zu sprechen<br />

angefangen, erhob s<strong>ich</strong> diese pfeilschnell, sprang gegen m<strong>ich</strong><br />

und zeigte mir ein Ges<strong>ich</strong>t, das <strong>ich</strong> nur eine Sekunde gesehen habe<br />

und doch in meinem Leben nie vergessen <strong>werde</strong>, auch wenn <strong>ich</strong> tausend<br />

Jahre alt würde. Jede Erinnerung daran überzieht m<strong>ich</strong> mit kaltem<br />

Schauder. Ich sah dem leibhaftigen Teufel ins Anges<strong>ich</strong>t. Hierbei<br />

stieß das Mädchen ein Gebrüll aus, wogegen das eines Löwen<br />

liebl<strong>ich</strong> zu nennen ist. Ich erhob meine Hand zum Kreuzze<strong>ich</strong>en wider<br />

den Teufel; dieses schmetterte ihn nieder, und die Arme wälzte<br />

s<strong>ich</strong> zu meinen Füßen auf dem Fußboden unter gräßl<strong>ich</strong>en Verrenkungen<br />

und Zuckungen und starrte m<strong>ich</strong> von unten mit dem gle<strong>ich</strong>en<br />

höllischen Antlitz an. Ich gestehe meine Schwachheit: Ich verlor<br />

die Fassung und eilte aus dem Z<strong>im</strong>mer, indem <strong>ich</strong> die Besessene<br />

mit ihren beiden Schwestern allein zurückließ. Als <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> draußen<br />

ein wenig erholt hatte, rief <strong>ich</strong> meine zwei Kapläne und den Semi-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 42<br />

narprofessor Föhr und ging mit diesen ins Z<strong>im</strong>mer zurück, wo <strong>ich</strong><br />

fast zitternd den Exorzismus vornahm.<br />

Hierbei fuhr der Böse mit seinem Opfer aus einer Ecke des Z<strong>im</strong>mers<br />

in die andere. Die drei handfesten Geistl<strong>ich</strong>en, welche die Besessene<br />

festzuhalten versuchten, wurden von dem schwachen Mädchen<br />

hin- und hergeschleudert. Ich setzte dem Teufel scharf zu, worauf<br />

das Mädchen endl<strong>ich</strong> stehen blieb. Die Folge des Exorzismus waren<br />

furchtbare Zuckungen und gräßl<strong>ich</strong>es Heulen. Zwei Stunden lang<br />

blieb der Exorzismus ohne Ergebnis. Da begann <strong>ich</strong> die Litanei zur<br />

Muttergottes, und die Anrufung der H<strong>im</strong>melskönigin wirkte s<strong>ich</strong>tbar.<br />

<strong>Der</strong> Krampf der Arme und des ganzen Leibes ließ nach, das Ges<strong>ich</strong>t<br />

des Mädchens verklärte s<strong>ich</strong> wie das eines weinenden Engels,<br />

und es trat Ruhe ein. Das war am Dienstag.<br />

Erst am Sonntag um fünf Uhr nachmittags wollte <strong>ich</strong> in der verschlossenen<br />

Kirche wieder ans Werk gehen, nachdem m<strong>ich</strong> die beiden<br />

Schwestern während der Woche mehrmals flehentl<strong>ich</strong> gebeten<br />

hatten, an der Be<strong>frei</strong>ung weiterzuarbeiten; denn die ganze Woche<br />

lang litt die Besessene Tag und Nacht unter heftigen Krämpfen. Sie<br />

war härter geplagt als vorher; brennende und stechende Schmerzen<br />

wühlten in allen ihren Gliedern. Da <strong>ich</strong> aber um drei Uhr zur königl<strong>ich</strong>en<br />

Tafel gerufen wurde, beauftragte <strong>ich</strong> drei meiner Geistl<strong>ich</strong>en,<br />

unter Beistand von anderen Priestern und einigen frommen Männern<br />

und Frauen meine Stelle zu vertreten.<br />

Als <strong>ich</strong> nach acht Uhr abends nach Hause gekommen war, erfuhr <strong>ich</strong>,<br />

daß die Geistl<strong>ich</strong>en n<strong>ich</strong>ts ausger<strong>ich</strong>tet hatten. Schon von Ferne hörte<br />

<strong>ich</strong> das entsetzl<strong>ich</strong>e Geschrei der Besessenen, von den Gebeten<br />

der um Hilfe rufenden Priester unterbrochen. Ich erfuhr, daß der böse<br />

Geist zu Beginn des Exorzismus die Besessene von den Stufen<br />

des Altars über die Kommunionbank hinweg ins Kirchenschiff geschleudert<br />

hatte, sodaß ihr Fall auf den Steinen des Bodens widerhallte,<br />

doch ohne daß sie verletzt wurde. Man band die Besessene<br />

hierauf mit der Stola, und so gebunden hatte s<strong>ich</strong> der böse Geist wie<br />

ein widerstrebender Hund zum Altar zurückschleppen lassen.<br />

Während der drei Stunden hatte er in allen Tiertönen gebrüllt und<br />

geschrien, am meisten in denen eines Wolfs und eines Raubvogels,<br />

dazwischen <strong>im</strong>mer wieder schwätzend, bald in guter deutscher, bald<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 43<br />

in guter französischer Sprache, die das Mädchen sonst n<strong>ich</strong>t sprach,<br />

und mit einer rauhen, hohlen St<strong>im</strong>me, die von der St<strong>im</strong>me des<br />

Mädchens ganz veschieden war. Die Beschwörungen und Gebete<br />

hatten ihn schreckl<strong>ich</strong> gepeinigt.<br />

Als <strong>ich</strong> nun anfing zu exorzieren, wollte er mir meine Sünden vorwerfen.<br />

Ich gebot ihm aber, augenblickl<strong>ich</strong> zu verstummen, was er<br />

auch mußte. Als er s<strong>ich</strong> dann gegen m<strong>ich</strong> aufbäumte, legte <strong>ich</strong> dem<br />

Mädchen die Stola aufs Haupt, und nun mußte er zähneknirschend<br />

stillstehen. Dann begann <strong>ich</strong>, die Trösterin der Betrübten anzurufen.<br />

Dabei wechselte der böse Geist zwischen jämmerl<strong>ich</strong>em Geheul und<br />

dem Weinen eines kleinen Kindes. Von den verschiedenen Reden,<br />

die er vorbrachte, erwähne <strong>ich</strong> folgende: „Wer hat d<strong>ich</strong> geschickt,<br />

m<strong>ich</strong> zu quälen? Wohin soll <strong>ich</strong> denn? Ich muß noch lange genug in<br />

der Hölle verweilen, um dort <strong>im</strong>mer und <strong>im</strong>mer zu brennen... Du<br />

machst es mir heiß, <strong>ich</strong> <strong>werde</strong> es dir aber auch heiß machen, bevor<br />

<strong>ich</strong> weggehe!“ Endl<strong>ich</strong> schrie er: „Ja, ja, <strong>ich</strong> <strong>werde</strong> gehen!“ Und auf<br />

meine Frage, wann, erwiderte er trotzig: „N<strong>ich</strong>t heute, nein!“ Nach<br />

vielen Beschwörungen sprach er: „Morgen um neun Uhr.“ (<strong>Der</strong> höllische<br />

Lügner hat aber sein Wort n<strong>ich</strong>t gehalten.)<br />

Er stieß schauerl<strong>ich</strong>e Gotteslästerungen aus; den Namen Gottes<br />

nannte er jedoch nie. Den gebenedeiten Heiland nannte er nur<br />

„den Juden“. Dann drohte er, er <strong>werde</strong> die Besessene in der Nacht<br />

schreckl<strong>ich</strong> peinigen. Ich verbot es ihm strengstens, und obgle<strong>ich</strong> er<br />

widersprach, mußte er doch gehorchen, zumal <strong>ich</strong> das Mädchen die<br />

Nacht mit der Stola zubringen ließ. Nachdem <strong>ich</strong> noch mehrmals<br />

versucht hatte, ihn noch am selben Tag zum We<strong>ich</strong>en zu bringen,<br />

sprach <strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> zu dem Mädchen: „Maria Katharina, vade<br />

in pace! Geh in Frieden!“ Da zog s<strong>ich</strong> der Böse in ihr Inneres zurück;<br />

sie ließ die Hände fallen, und das engelgle<strong>ich</strong>e Anges<strong>ich</strong>t voll Frömmigkeit<br />

und Ergebung kam wieder zum Vorschein. Wir gingen dann<br />

ernst und schweigend nach Hause. Dieser Tag war mir einer der<br />

schreckl<strong>ich</strong>sten meines Lebens; solch innere Trostlosigkeit, gle<strong>ich</strong>sam<br />

Gottvergessenheit hatte <strong>ich</strong> noch nie in mir empfunden.<br />

Am anderen Tag, Montag um sechs Uhr abends ging <strong>ich</strong> wieder mit<br />

meinen Geistl<strong>ich</strong>en zur Kirche. Die Leidende saß ruhig da, aber in<br />

großer innerer Bewegung und Qual, am Eingang des Chores. Sobald<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 44<br />

<strong>ich</strong> aber zu ihr gewendet sprach: „Tritt heran Gottloser, zum Altare<br />

Gottes, damit du beschämt und ausgetrieben <strong>werde</strong>st!“, fing das<br />

Heulen, Fletschen, Wüten, Toben und Zerren wieder an. N<strong>ich</strong>t die<br />

Kraft von sechs Priestern, sondern nur das Band der Stola konnte sie<br />

halten. Wir beteten die Litanei zu allen Heiligen. Be<strong>im</strong> Namen des<br />

Erzengels M<strong>ich</strong>ael bekannte er wie schon öfters: „<strong>Der</strong> ist’s, der m<strong>ich</strong><br />

aus dem H<strong>im</strong>mel gejagt hat. Und <strong>ich</strong> bin ebenso Erzengel wie er!“<br />

Dann begannen die Beschwörungen, die Gebete, die Evangelien, die<br />

Psalmen. Wo <strong>ich</strong> merkte, daß er mehr gequält wurde, da verweilte<br />

<strong>ich</strong> länger und wiederholte mit meinen Priestern die Worte. Er<br />

schrie: „Ich <strong>werde</strong> mit neuen Ketten angeschmiedet! Ich <strong>werde</strong> gebrannt!“<br />

Seinen eigenen Namen mußte der Unhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>e auch sagen;<br />

er klang wie Erroro. Über die Zahl der bösen Geister sagte er,<br />

es seien anfangs zehn gewesen und wie die Mücken in das Mädchen<br />

hineingefahren.<br />

Das Gloria Patri sprach die Leidende öfters mit ihrer St<strong>im</strong>me mit.<br />

Ich befahl dem bösen Geist, das Gloria Patri mit seiner St<strong>im</strong>me zu<br />

sagen. Da streckte er die Zunge heraus, fletschte die Zähne und stieß<br />

mit Füßen, jedoch ohne wehtun zu können. Weil er also Gott n<strong>ich</strong>t<br />

mit Worten die gebührende Ehre geben wollte, sprach <strong>ich</strong> zu ihm,<br />

und zwar wie <strong>im</strong>mer lateinisch, er solle es in Werken tun, s<strong>ich</strong> auf<br />

die Erde hinstrecken und die Stirn in den Staub beugen. Augenblickl<strong>ich</strong><br />

gehorchte er. Ich hieß ihn vor dem Allerheiligsten niederknien;<br />

er sträubte s<strong>ich</strong>, mußte aber gehorchen, doch stieß er dazwischen<br />

<strong>im</strong>mer wieder Gotteslästerungen aus. Als <strong>ich</strong> den Namen des<br />

Allerhöchsten nannte, brummte er: „Mit dem habe <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts zu<br />

schaffen.“ Ich fragte: „Mit wem?“ Er antwortete: „Mit dem, mit dem<br />

du sagst!“ Jesum Christum nannte er wieder „diesen Juden“.<br />

Dann schrie er: „Wenn das noch lange so dauert, muß <strong>ich</strong> marschieren.<br />

Wohin muß <strong>ich</strong> gehen?“ Ich antwortete: „In die Hölle, woher du<br />

gekommen bist!“ Er sprach: „Laß m<strong>ich</strong> in eine andere Person fahren!“<br />

Ich entgegnete: „In die Hölle!“ Ich glaube, daß er damals wieder<br />

das entsetzl<strong>ich</strong>e „Immer, <strong>im</strong>mer!“ herausstöhnte. Ich betete dann<br />

den Engelsgesang „Sanctus, sanctus, sanctus“ über sie; da wurde er<br />

sehr wild, riß uns alle hin und her, konnte jedoch seinen Kopf n<strong>ich</strong>t<br />

von der Stola losbringen. Wir wiederholten alle den Engelsgesang.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 45<br />

<strong>Der</strong> Abend nahte heran; <strong>ich</strong> beschwor den Satan, daß er während<br />

des Glockenze<strong>ich</strong>ens, das zum Englischen Gruß gegeben<br />

wird, ausfahre. Dann fing <strong>ich</strong> an, den freudenre<strong>ich</strong>en Rosenkranz<br />

zu beten. Die Leidende betete die ersten zwei Gesetzlein zieml<strong>ich</strong><br />

ruhig mit, be<strong>im</strong> dritten aber begannen wieder die Krämpfe; ihr Beten<br />

wurde ein lautes Schreien. Da erwies mir die allerseligste Muttergottes<br />

die Gnade, mein Vertrauen zu beleben. Mit ausgestreckten<br />

Armen betete <strong>ich</strong> nun vor dem Tabernakel die drei weiteren Gesetzlein<br />

mit <strong>im</strong>mer steigender Inbrunst, meine Priester ebenso mit auf<br />

das Gnadenbild ger<strong>ich</strong>teten Augen. Mir kam es nun vor, als ob die<br />

H<strong>im</strong>melskönigin herniederschwebte und einen gütigen, milden und<br />

süßen Blick auf unsere Versammlung würfe und uns zuwinkte. Nachdem<br />

<strong>ich</strong> die letzten Ave Maria gebetet hatte, befahl <strong>ich</strong> dem Küster,<br />

hinauf zum Glockenturm zu gehen und zum Englischen Gruß zu läuten;<br />

es war halb neun Uhr.<br />

Nun trat eine feierl<strong>ich</strong>e Stille ein. Ich gab dem bösen Geist den Befehl,<br />

während des Läutens der Glocke, das be<strong>im</strong> Englischen Gruß zu<br />

Ehren der Gottesmutter geschehe, auszufahren in die Hölle, ohne<br />

Lärm, ohne Schaden anzur<strong>ich</strong>ten und ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.<br />

Ich rief der Leidenden zu: „Maria, knien Sie jetzt nieder!“<br />

und legte ihr die Stola aufs Haupt. Sobald der Glockenklang ertönte,<br />

beteten wir alle zusammen den dreifachen Gruß mit dem dazugehörigen<br />

Schlußgebet. Dann hielt <strong>ich</strong> einen Augenblick inne und<br />

fragte mit klopfendem Herzen: „Marianna Katharina, glauben Sie<br />

jetzt, durch die Fürbitte der Mutter Gottes be<strong>frei</strong>t zu sein?“ Sie<br />

entgegnete: „Ja, Herr Bischof!“ Als <strong>ich</strong> ihr verklärtes, friedl<strong>ich</strong>es<br />

Ges<strong>ich</strong>t betrachtete, sagte mir eine innere St<strong>im</strong>me, daß sie jetzt erlöst<br />

sei. Mit lautem Weinen st<strong>im</strong>mte <strong>ich</strong> nun das „Te deum laudamus“<br />

an, und meine Priester st<strong>im</strong>mten in das Gebet ein.<br />

Was lehrt uns dieser Fall?<br />

Wir sollen n<strong>ich</strong>t fluchen und verwünschen.<br />

Insbesondere sollen nie Eltern einen Fluch gegen ihre Kinder aussprechen;<br />

sie sollen vielmehr für sie beten. Sowohl der Fluch als<br />

auch das Gebet der Eltern hat eine große Kraft. In der Hl. Schrift<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 46<br />

heißt es: „<strong>Der</strong> Segen des Vaters befestigt die Häuser der Kinder, aber<br />

der Mutter Fluch zerstört sie von Grund auf“ (Sirach 3,11).<br />

Zum Beweis dieser Wahrheit sei hier eine auffallende Begebenheit<br />

erwähnt:<br />

Am 10. Januar 1928 starb zu Chortkow in Polen <strong>im</strong> Haus des dortigen<br />

Rabbiners der Kaufmann Frommer, der seit zweiunddreißig<br />

Jahren kein Wort mehr gesprochen hatte. Dieser Mann hatte näml<strong>ich</strong><br />

<strong>im</strong> Jahr 1896 seine Frau nach einem Streit mit ihr verflucht und ihr<br />

gewünscht, sie solle bei lebendigem Leibe verbrennen. Tags darauf<br />

ereignete s<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Magazin des Kaufmanns eine Explosion, bei der<br />

die Frau und zwei Kinder des Kaufmanns verbrannten. In seiner Verzweiflung<br />

eilte der Jude Frommer zum Rabbiner und fragte ihn, was<br />

er tun solle. Dieser riet ihm, von nun an wenig zu sprechen. Frommer<br />

aber sprach zur Buße bis zu seinem Lebensende kein Wort mehr.<br />

5. Welche Erscheinungen finden s<strong>ich</strong><br />

gewöhnl<strong>ich</strong> bei Besessenen?<br />

<strong>Wie</strong> wir aus den soeben erzählten Ber<strong>ich</strong>ten über die Besessenen erfahren<br />

haben, kommt folgendes gewöhnl<strong>ich</strong> vor:<br />

Nachdem der Besessene durch den Exorzismus geheilt worden ist,<br />

besitzt der Geheilte folgende Eigenschaften n<strong>ich</strong>t mehr: die Kenntnis<br />

fremder Sprachen, das Wissen verborgener oder zukünftiger<br />

Dinge, die Riesenkraft, das Erheben in die Luft ohne menschl<strong>ich</strong>e<br />

Nachhilfe. Auch erschrickt der Geheilte n<strong>ich</strong>t mehr vor dem Weihwasser,<br />

dem Priestersegen, vor geweihten Gegenständen und hl. Reliquien.<br />

Das alles ist der beste Beweis, daß ihn die gehe<strong>im</strong>e Macht<br />

verlassen hat.<br />

Das Rituale Romanum gibt folgende Anze<strong>ich</strong>en an, aus denen<br />

teuflische Besessenheit erkennbar ist: Wenn die betreffende Person<br />

in einer ihr unbekansnten Sprache redet oder diese versteht;<br />

wenn sie entfernte oder gehe<strong>im</strong>e Dinge zu offenbaren <strong>im</strong>stande<br />

ist; wenn sie über ihr Alter hinausgehende oder übermenschl<strong>ich</strong>e<br />

Kräfte entwickelt.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 47<br />

Erfahrungsgemäß ist es in manchen Fällen sehr schwierig, die teuflische<br />

Besessenheit festzustellen. Zahn behauptet in seiner „Einführung<br />

in die christl<strong>ich</strong>e Mystik“ §36, S.440, es sei bei mystischen<br />

Phänomenen schon vorgekommen, daß ganze Kommissionen falsch<br />

entschieden haben. Deswegen ermahnt auch das Rituale Romanum,<br />

man solle n<strong>ich</strong>t le<strong>ich</strong>t jemanden für besessen halten und die Anze<strong>ich</strong>en<br />

beachten, aus denen ers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> ist, daß n<strong>ich</strong>t etwa eine leibl<strong>ich</strong>e<br />

Krankheit, sondern tatsächl<strong>ich</strong> Besessenheit vorliegt. Zuweilen sind<br />

eben nur hysterische oder epileptische Anfälle vorhanden.<br />

Hysterisch?<br />

Für die Vertreter der religionsfeindl<strong>ich</strong>en Wissenschaft sind derartige<br />

Vorkommnisse, wie sie s<strong>ich</strong> bei den Besessenen zugetragen haben<br />

und in dieser Schrift erzählt <strong>werde</strong>n, eine schwere Belastung. In<br />

ihrer Ratlosigkeit helfen s<strong>ich</strong> manche mit der Behauptung, jene Personen,<br />

die wir „vom Teufel besessen“ nennen, seien hysterisch gewesen.<br />

Man hält s<strong>ich</strong> an den Satz: „Was wir n<strong>ich</strong>t glauben, das kann<br />

es n<strong>ich</strong>t geben.“ – Hier nun die Antworten auf diese willkürl<strong>ich</strong>e Behauptung:<br />

1. Die vom Teufel besessenen Personen, denen durchweg Sprachenkenntnisse<br />

fehlten, gaben oft auf lateinische Fragen oder Fragen<br />

in einer anderen Fremdsprache tadellose Antworten in der ihnen<br />

unbekannten Sprache. Erlangen vielle<strong>ich</strong>t hysterische Personen<br />

plötzl<strong>ich</strong> Sprachkenntnisse? Das wird doch niemand glauben<br />

wollen.<br />

2. Jene Personen, die nach unserem Urteil vom Teufel besessen waren,<br />

wurden, wenn sie lärmten und wüteten, oft durch Besprengung<br />

mit Weihwasser oder durch Auflegung oder Berührung der<br />

geweihten Hand eines Priesters augenblickl<strong>ich</strong> auf einige Zeit zur<br />

Ruhe gebracht. Sind hysterische Personen wirkl<strong>ich</strong> für das Weihwasser<br />

und die geweihten Priesterhände so empfängl<strong>ich</strong>?<br />

3. Die vom Teufel besessenen Personen klagten und jammerten, daß<br />

sie das Weihwasser brenne und ihnen Schmerz bereite. Es ist kaum<br />

glaubl<strong>ich</strong>, daß Weihwasser hysterische Personen brennen sollte.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 48<br />

4. Die vom Teufel besessenen Personen haben übermenschl<strong>ich</strong>e<br />

Kraft entfaltet, sodaß viele starke Männer sie n<strong>ich</strong>t zu bändigen<br />

vermochten. Seit wann sind hysterische Personen so stark?<br />

5. Manche vom Teufel besessenen Personen, wie z.B. Germana zu<br />

St. M<strong>ich</strong>ael in Natal, erhoben s<strong>ich</strong> aus <strong>frei</strong>en Stücken meterhoch<br />

in die Luft. Daß s<strong>ich</strong> hysterische Personen <strong>frei</strong> in die Luft erheben<br />

könnten, hat man noch n<strong>ich</strong>t gehört.<br />

6. Die vom Teufel Besessenen sagten Personen ihrer Umgebung deren<br />

gehe<strong>im</strong>e Sünden mit allen näheren Umständen, die sie doch<br />

n<strong>ich</strong>t wissen konnten. Das hatte gewöhnl<strong>ich</strong> zur Folge, daß diese<br />

Personen ihre Sünden alsbald einem Priester be<strong>ich</strong>teten und s<strong>ich</strong><br />

so davon be<strong>frei</strong>ten. Daß hysterische Personen unbekannte Gehe<strong>im</strong>nisse<br />

ihrer Mitmenschen wissen sollten, ist sehr zu bezweifeln.<br />

7. Die vom Teufel besessenen Personen wurden durch den an ihnen<br />

vorgenommenen feierl<strong>ich</strong>en Exorzismus geheilt. Daß die Teufelsbeschwörung<br />

die Hysterie heilen sollte, ist ganz ausgeschlossen,<br />

zumal hysterischen Personen nur durch jahrelange ärztl<strong>ich</strong>e<br />

Bemühung geholfen <strong>werde</strong>n kann.<br />

Es bleibt also n<strong>ich</strong>ts übrig als einzugestehen, daß ein geistiges Wesen,<br />

ein Dämon, jene unglückl<strong>ich</strong>en Menschen beeinflußt und in<br />

seiner Gewalt hat. Mit dem Hinweis auf Hysterie haben also die religionsfeindl<strong>ich</strong>en<br />

Wissenschaftler kein Glück.<br />

<strong>Wie</strong>der andere, die auch die Augen vor der Wahrheit verschließen,<br />

wagen zu behaupten, die außergewöhnl<strong>ich</strong>en Erscheinungen <strong>im</strong> Leben<br />

jener Besessenen seien die Folge der Tobsucht. Die Antwort auf<br />

diese unwissenschaftl<strong>ich</strong>e Behauptung entspr<strong>ich</strong>t <strong>im</strong> wesentl<strong>ich</strong>en<br />

der bereits in Nr. 1 bis 7 gegebenen, nur wäre statt „hysterisch“ das<br />

Wort „tobsüchtig“ einzusetzen. Ähnl<strong>ich</strong> antwortet man auch, wenn<br />

jemand die Besessenheit für Epilepsie, also für eine Nervenkrankheit<br />

hält. Wer Besessenheit ohne Teufel erklären will, gle<strong>ich</strong>t einem,<br />

der Epilepsie oder Fallsucht mit Betrunkenheit verwechselt.<br />

Hier noch ein konkreter Fall: Dr. Hoppe, ein protestantischer Physiologe,<br />

hat die unerklärl<strong>ich</strong>en Vorkommnisse bei den beiden Kindern<br />

in Illfurt auf ein krankes Gehirn zurückgeführt, auf hysterischchoreatische<br />

Verwirrtheit (!) der beiden Knaben und n<strong>ich</strong>t auf Teufelswerk.<br />

Diesem gelehrten Herrn wäre zu antworten: Das ist eine<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 49<br />

überaus schwache, unwissenschaftl<strong>ich</strong>e Argumentation. Was muß<br />

das für eine Gehirnkrankheit sein, daß Kinder fremde, nie gelernte<br />

Sprachen mit Geläufigkeit sprechen, daß sie die Gewissen anderer<br />

Menschen aufdecken und ihnen ihre gehe<strong>im</strong>sten Fehler vorhalten,<br />

daß sie von wissenschaftl<strong>ich</strong>en Sachen reden, wie Sachverständige<br />

es n<strong>ich</strong>t besser könnten, daß sie zukünftige Dinge voraussagen, die<br />

s<strong>ich</strong> dann mit Genauigkeit erfüllen, oder Kräfte entwickeln, die weit<br />

über Kinderkräfte gehen? Was muß das für eine auffallende Gedächtnisanlage<br />

sein, wenn Kinder, die anno 1855 oder 1857 geboren<br />

sind, s<strong>ich</strong> noch aller Einzelheiten erinnern, die s<strong>ich</strong> 1639 <strong>im</strong><br />

Schwedenkrieg oder 1794 in der großen Revolution in einzelnen Familien<br />

in Illfurt zugetragen haben! Solche Phänomene mit hysterisch-choreatischer<br />

Verwirrung zu erklären, zeigt nur, zu welchen<br />

Ungere<strong>im</strong>theiten ein Gelehrter seine Zuflucht nehmen muß, wenn er<br />

das Übernatürl<strong>ich</strong>e um jeden Preis verwerfen will.<br />

Näheres über Besessenheit<br />

1. Wenn der Teufel den Leib eines Menschen bewohnt und<br />

ihn als Werkzeug gebraucht, so nennen wir einen solchen<br />

Menschen „vom Teufel besessen“.<br />

Die hl. Evangelisten ber<strong>ich</strong>ten von vielen Besessenen, aus denen<br />

Christus die Teufel ausgetrieben hat; sie sagen ausdrückl<strong>ich</strong>, daß jene<br />

Personen „von bösen Geistern besessen“ waren (Mk 8,28; Lk<br />

8,27). <strong>Der</strong> hl. Evangelist Markus gebraucht von einem Besessenen<br />

den Ausdruck: „Ein Mensch, der einen unreinen Geist hatte“ (Mk<br />

1,23). Wenn der Teufel einen Menschen in Besitz n<strong>im</strong>mt, so sind in<br />

ihm zwei Persönl<strong>ich</strong>keiten, die eigene und die teuflische. Scheeben<br />

sagt, daß der Satan durch die Besessenheit die Menschwerdung<br />

des Gottessohnes nachäffe (Dogmatik II, S.681). Allerdings sind<br />

in Christus keine zwei Personen; denn er ist nur eine Person mit zwei<br />

Naturen, der göttl<strong>ich</strong>en und der menschl<strong>ich</strong>en.<br />

<strong>Der</strong> Teufel gle<strong>ich</strong>t, wie der hl. Augustin sagt, einem Kettenhund. Dieser<br />

kann nur soweit gehen, wie seine Kette re<strong>ich</strong>t (Paul von Moll).<br />

Er kann also niemanden beißen, der ihm n<strong>ich</strong>t nahekommt. Aller-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 50<br />

dings kann Gott diesem Kettenhund die Ketten lockern, und er hat<br />

es auch hie und da getan, indem er ihm erlaubt hat, irgend einen Menschen<br />

wie ein Werkzeug zu gebrauchen (die teuflische Besessenheit)<br />

oder einen Menschen auf außergewöhnl<strong>ich</strong>e Weise zu belästigen und<br />

zu plagen (die sog. teuflische Umsessenheit). Die zweite hat Gott oft<br />

<strong>im</strong> Leben seiner Heiligen zugelassen, um sie <strong>im</strong>mer mehr zu demütigen<br />

und von Fehlern zu reinigen. Während nun bei der Besessenheit<br />

der Teufel einem Feinde gle<strong>ich</strong>t, der bereits in die Festung<br />

eingedrungen ist, gle<strong>ich</strong>t er <strong>im</strong> Falle der Umsessenheit nur einem,<br />

der die Festung belagert.<br />

Über manche Menschen gibt Gott dem Teufel besondere Gewalt.<br />

Gott läßt näml<strong>ich</strong> einzelne nach großer Vollkommenheit strebende<br />

Menschen, die er sehr begnadigen will, lange Zeit hindurch vom Teufel<br />

auf eine außerordentl<strong>ich</strong>e Weise plagen, um sie von Unvollkommenheiten<br />

gründl<strong>ich</strong> zu reinigen und zu demütigen. Gott will, daß<br />

die Kraft in der Schwachheit vollkommen <strong>werde</strong> (2. Kor 12,9). So<br />

kam es, daß viele Heiligen mehrere Jahre hindurch von vielen Teufeln<br />

beständig umlagert und auf ungewöhnl<strong>ich</strong>e Weise, also n<strong>ich</strong>t nur<br />

durch gewöhnl<strong>ich</strong>e Versuchung geplagt wurden, z.B. durch Erscheinungen<br />

der Teufel in abscheul<strong>ich</strong>en Gestalten (meistens als wilde<br />

Tiere), durch Lärm, Schläge und schändl<strong>ich</strong>e Reden. Am schreckl<strong>ich</strong>sten<br />

aber waren die Versuchungen gegen die drei göttl<strong>ich</strong>en und<br />

die sittl<strong>ich</strong>en Tugenden. Über die Seelenkräfte aber hatte der Teufel<br />

keine andere Gewalt, als daß er sie durch Einwirkung auf die Phantasie<br />

verwirren konnte. Diese Umlagerung durch die Teufel heißt<br />

Umsessenheit.<br />

Job war lange von den Teufeln umlagert, ebenso der Welterlöser in<br />

der Wüste (Mt 4,8). Je größere Qualen diese Personen zu erleiden<br />

hatten, desto größer war auch der außerordentl<strong>ich</strong>e Beistand Gottes;<br />

sie hatten in dieser Prüfungszeit besondere Offenbarungen, Erscheinungen<br />

von Engeln und Heiligen und dergle<strong>ich</strong>en. Weil aber in<br />

diesen Sachen viel Betrug unterlaufen ist, geht die Kirche hier sehr<br />

vors<strong>ich</strong>tig, ja fast mißtrauisch zu Werke. Wer diese Dinge, von denen<br />

uns die Lebensgesch<strong>ich</strong>ten der Heiligen und das Brevier erzählen,<br />

für unmögl<strong>ich</strong> hält oder belächelt, ist in geistigen Dingen<br />

sehr unerfahren.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 51<br />

2. <strong>Der</strong> Teufel gebraucht die leibl<strong>ich</strong>en Glieder des Besessenen<br />

nach seinem Gutdünken.<br />

Oft schreit der böse Geist durch ihn fürchterl<strong>ich</strong> (Mk 1,24). Zuweilen<br />

schüttelt er ihn hin und her (Mk 1,26; 9,19). <strong>Der</strong> Besessene<br />

schäumt und knirscht mit den Zähnen (Mk 9,17). <strong>Der</strong> Teufel wirft<br />

ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser (Mk 19,21) oder macht ihn<br />

krumm. Christus hat eine Frau geheilt, die achtzehn Jahre lang infolge<br />

teuflischer Plage zur Erde gebückt gehen mußte und n<strong>ich</strong>t aufschauen<br />

konnte (Lk 13,16). <strong>Der</strong> Teufel macht manchen Besessenen<br />

wütend und bedroht durch ihn die Menschen, sodaß diese dem Besessenen<br />

auswe<strong>ich</strong>en (Mt 8,28).<br />

3. <strong>Der</strong> Teufel beraubt gewöhnl<strong>ich</strong> die Besessenen des <strong>frei</strong>en<br />

Gebrauchs der Sinne und verursacht ihnen Schmerzen.<br />

Er beraubt sie z.B. des Ges<strong>ich</strong>tssinnes oder des Gehörs oder auch der<br />

Sprache. Daher waren manche Besessene stumm oder taub (Mk<br />

9,14; Mt 9,32) oder blind und stumm (Mt 12,22). Weil der Satan den<br />

Menschen, den er in seinem Besitz hat, am <strong>frei</strong>en Gebrauch der Sinne<br />

und der Sprache hindert5) , nennt Christus den Besessenen „vom<br />

Teufel gefesselt“ (Lk 13,16). <strong>Der</strong> Teufel verursacht seinen Opfern<br />

auch Krämpfe, sodaß diese zur Erde niederfallen und s<strong>ich</strong> vor<br />

Schmerz winden (Mk 9,19).<br />

Es kommt auch vor, daß der Teufel den Besessenen am Essen hindert.<br />

<strong>Der</strong> schwäbische D<strong>ich</strong>ter und Oberamtsarzt Justinus Kerner<br />

(1786-1862) zu Weinsberg erzählt in seiner Schrift „Gesch<strong>ich</strong>te Besessener<br />

neuerer Zeit“ (1834 Stuttgart) folgenden Vorfall: Eines Tages<br />

kam eine Bauernfrau, die besessen war, zu ihm. Diese hatte stets<br />

ein tadelloses Leben geführt und war auch fromm. Seit August 1830<br />

bekam sie plötzl<strong>ich</strong> Krämpfe, und als sie bewußtlos lag, meldete s<strong>ich</strong><br />

in ihr eine fremde St<strong>im</strong>me, stieß Flüche und Verwünschungen gegen<br />

Gott und alles Heilige aus, bellte oft wie ein Hund, miaute wie eine<br />

Katze, pfiff auch und lachte zuweilen. Auch tobte die Besessene und<br />

schlug heftig um s<strong>ich</strong>. Alle Arzneien, welche die Frau fünf Monate<br />

hindurch einnahm, halfen n<strong>ich</strong>ts. <strong>Der</strong> böse Geist, der in ihr war, gestattete<br />

ihr nie, daß sie etwas anderes esse als Wassersuppe und<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 52<br />

schwarzes Brot. Aß sie etwas anderes, dann schrie er aus ihr: „Luder,<br />

du sollst n<strong>ich</strong>t Gutes essen!“ und drehte ihr mit Gewalt den Löffel<br />

um, sodaß die Speise herabfiel. Die Frau konnte oft tagelang<br />

überhaupt keine Speise zu s<strong>ich</strong> nehmen, sodaß sie zu einem Gerippe<br />

abmagerte.<br />

4. Infolge der Qualen, die der Teufel den Besessenen verursacht,<br />

entstehen in diesen oft Krankheiten.<br />

Sind solche Krankheiten noch n<strong>ich</strong>t alt und hat der Organismus noch<br />

wenig Schaden gelitten, so sind die betreffenden Krankheiten durch<br />

den Exorzismus heilbar. Ist aber eine Krankheit infolge langjähriger<br />

teuflischer Plagen schon zu weit fortgeschritten und dadurch zu einer<br />

natürl<strong>ich</strong>en Krankheit geworden, erweist sie s<strong>ich</strong> oft als unheilbar;<br />

zumindest dauert die Heilung nach dem Exorzismus noch lange<br />

Zeit.<br />

Daß Krankheiten auch teuflischen Ursprungs sein und durch Vertreibung<br />

des Teufels behoben <strong>werde</strong>n können, ersieht man aus folgendem<br />

Vorkommnis, das P. Cyrillus Wehrmeister O.S.B. in seinem<br />

Buch „Benedicite“ (1927, Missionsverlag St. Ottilien, Oberbayern,<br />

59 Seiten) auf Seite 38 ber<strong>ich</strong>tet: „Vor etwa zehn Jahren kam der<br />

Knecht meines Nachbarn, ein kräftig und gesund aussehender<br />

Mensch, zu mir, um s<strong>ich</strong> zu verabschieden. Er sagte: ‘Ich bin von<br />

meinem Hausherrn entlassen.’ Nach dem Grund der Dienstentlassung<br />

befragt, sagte er, er sei eben von seinem Herrn unter den Pferden<br />

liegend gefunden worden. Er habe näml<strong>ich</strong> das hinfallende Weh<br />

(d.h. Epilepsie), das er bisher habe verbergen können. An jenem Tage<br />

sei er vom Anfall überrascht worden zur Zeit, als er die Pferde<br />

fütterte. Während er nun bewußtlos unter diesen zappelte, sei sein<br />

Dienstherr dazugekommen, habe ihn hervorgezogen und entlassen,<br />

sobald er zum Bewußtsein gekommen sei. <strong>Der</strong> Dienstherr fügte hinzu:<br />

‘Es wundert m<strong>ich</strong> sehr, wie ein Mensch von solcher Körperkraft<br />

das hinfallende Weh bekommen kann.’ Ich (Wehrmeister) befragte<br />

ihn nun über die Dauer des Leidens. Da erzählte er: ‘Gerade vor zwei<br />

Jahren, als <strong>ich</strong> auf dem Felde Heu zusammenschob, umgab meinen<br />

Kopf ein plötzl<strong>ich</strong>es Sausen, und <strong>ich</strong> fiel zu Boden. Doch hatte <strong>ich</strong><br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 53<br />

nur auf ein paar Augenblicke das Bewußtsein verloren und konnte<br />

alsbald wieder aufstehen und weiterarbeiten. Aber seitdem bekomme<br />

<strong>ich</strong> alle vierzehn Tage einen Anfall, und von Woche zu Woche<br />

nehmen diese Anfälle an Dauer und Heftigkeit zu.’ Ich ließ ihn nun<br />

am Betstuhl niederknien und sprach unter Reliquienauflegung einen<br />

Probeexorzismus. Währenddessen wäre er zu Boden gesunken,<br />

wenn <strong>ich</strong> ihn n<strong>ich</strong>t gehalten hätte. Ich nahm unverzügl<strong>ich</strong> die römische<br />

Krankenbenediktion vor, die s<strong>ich</strong> so wirksam erwies, daß der<br />

Mann, bevor sie noch zu Ende war, aufstand mit den Worten: ‘Ich<br />

bin gesund; <strong>ich</strong> fühle es.’Er war in der Tat gesund und heiratete schon<br />

nach vier Monaten.“<br />

* * *<br />

Daß Krankheiten vom bösen Geist herrühren können, zeigte s<strong>ich</strong><br />

deutl<strong>ich</strong> auch <strong>im</strong> Leben des Priesters Johann Josef Gassner. Dieser<br />

stammte aus Vorarlberg, wurde 1750 Priester und wirkte in Tiroler<br />

Seelsorgen bis 1775. Er wurde von verschiedenen Krankheiten befallen:<br />

von Schwindel, Kopf-, Magen- und Brustschmerzen. Die<br />

Ärzte in Innsbruck konnten ihm n<strong>ich</strong>t helfen. Es fiel ihm bald auf,<br />

daß s<strong>ich</strong> jene Krankheiten <strong>im</strong>mer und mit großer Heftigkeit vor geistl<strong>ich</strong>en<br />

Verr<strong>ich</strong>tungen wie Predigen, Be<strong>ich</strong>thören, Darbringung der<br />

hl. Messe und an hohen Festtagen einzustellen pflegten. Deswegen<br />

kam er auf den Gedanken, diese Krankheiten könnten vom bösen<br />

Feind herrühren.<br />

Eines Tages versuchte er folgendes Mittel gegen die Krankheit: Er<br />

befahl dem Satan <strong>im</strong> Namen Jesu, zu we<strong>ich</strong>en. Anfangs hatte er<br />

mit diesem Befehl keinen Erfolg, doch er erneuerte ihn <strong>im</strong>mer wieder.<br />

Und siehe, plötzl<strong>ich</strong> verschwand sein Leiden vollständig! Nun<br />

wandte er das gle<strong>ich</strong>e Mittel auch bei seinen Pfarrkindern an und<br />

sehr oft mit gutem Erfolg. Bald kamen zu ihm nach Klösterle viele<br />

Kranke aus Tirol, Bayern und der Schweiz. Manchen Tag fanden s<strong>ich</strong><br />

drei- bis vierhundert Personen ein, von denen jederzeit viele gesund<br />

nach Hause zurückkehrten.<br />

Den Ungläubigen jener Zeit kamen die wunderbaren Heilungen<br />

Gassners sehr ungelegen und sie suchten bei der kirchl<strong>ich</strong>en Behörde<br />

ein Verbot durchzusetzen. Da sie be<strong>im</strong> Regensburger Bischof<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 54<br />

n<strong>ich</strong>ts ausr<strong>ich</strong>teten, wandten sie s<strong>ich</strong> nach Rom, hatten aber auch<br />

dort kein Glück. Papst Pius VI. lobte sogar den Gebrauch der kirchl<strong>ich</strong>en<br />

Gnadenmittel bei Krankheiten, nur wünschte er, daß der Zulauf<br />

eingedämmt <strong>werde</strong>. Gassner reiste daher n<strong>ich</strong>t mehr weiter herum<br />

und ließ s<strong>ich</strong> als Seelsorger in Pondorf an der Donau nieder, wo<br />

er seine Tätigkeit in der Stille fortsetzte.<br />

Bei seinen Heilungen pflegte er s<strong>ich</strong> niederzsetzen, nahm ein Kruzifix<br />

in die Hand und berührte mit seiner Stola den Kranken, der vor<br />

ihm kniete. Seinen Befehl an den bösen Geist wiederholte er bis zu<br />

zehnmal, zuweilen auch noch am nächsten Tag, wenn anfängl<strong>ich</strong> keine<br />

Wirkung zu erzielen war. Viele Kranke schickte er dann weg mit<br />

der Bemerkung, daß das Übel natürl<strong>ich</strong> oder daß n<strong>ich</strong>t genügend Vertrauen<br />

vorhanden sei.<br />

5. <strong>Der</strong> Besessene ist für die un<strong>frei</strong>willigen Handlungen, die<br />

der Teufel durch ihn verr<strong>ich</strong>tet, n<strong>ich</strong>t verantwortl<strong>ich</strong>.<br />

Wenn der teuflischen Anfall vorüber ist und der Besessene wieder<br />

zu s<strong>ich</strong> kommt, weiß dieser oft n<strong>ich</strong>ts von dem, was vorgefallen ist;<br />

ihm scheint es, als ob er aus dem Schlaf erwache. Die durch ihn vollbrachten<br />

Handlungen waren also n<strong>ich</strong>t <strong>frei</strong>willig. – Wenn in den Zeiten<br />

der Christenverfolgung ein Christ mit Gewalt zu einem Götzenbild<br />

geschleppt und ihm dort Weihrauch in die Hand gedrückt wurde,<br />

so hat er trotzdem n<strong>ich</strong>t durch Götzendienst gesündigt, weil ja<br />

seine Handlung un<strong>frei</strong>willig geschehen ist. Wenn also jemand wider<br />

meinen Willen meine Hand ergreifen und damit eine sündhafte<br />

Handlung ausführen würde, so wäre <strong>ich</strong> dafür auch n<strong>ich</strong>t verantwortl<strong>ich</strong>.<br />

Ähnl<strong>ich</strong> verhält es s<strong>ich</strong> mit einem Menschen, den der böse<br />

Feind als Werkzeug gebraucht.<br />

Deswegen können die Besessenen, wenn sie l<strong>ich</strong>te Augenblicke haben,<br />

die hl. Sakramente empfangen. Ja, sie sollen sie oft empfangen,<br />

um die Gewalt des bösen Feindes zu schwächen.<br />

6. Was der Teufel aus den Besessenen spr<strong>ich</strong>t, ist n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer<br />

wahr.<br />

<strong>Der</strong> Teufel ist, wie Christus sagt, „ein Lügner und der Vater der<br />

Lüge“ (Joh 8,44). Daher kann man ihm auch dann n<strong>ich</strong>t trauen, wenn<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 55<br />

er <strong>im</strong> Namen Gottes zu einer Antwort genötigt ist. – Auf Visionen<br />

kann man s<strong>ich</strong> auch sonst n<strong>ich</strong>t verlassen.<br />

7. Besessen können sowohl Männer als auch Frauen sein, sogar<br />

Kinder, ja selbst Tiere.<br />

Schon zur Zeit Christi gab es besessene Männer (Mt 8,28), Frauen<br />

(Mk 728) und Kinder (Lk 9,38). Einmal erlaubte sogar Christus bösen<br />

Geisern, die er austrieb, in eine Schweineherde zu fahren, die<br />

s<strong>ich</strong> danach in den See Genezareth stürzte (Mt 8,30; Mk 5,13). <strong>Wie</strong><br />

die ehrwürdige Katharina Emmerick ber<strong>ich</strong>tet, hat Christus das zugelassen,<br />

weil die dortigen Bewohner Schweine hielten, um die Juden,<br />

die kein Schweinefleisch essen dürfen, zu ärgern und zu verhöhnen.<br />

8. Die Besessenheit ist n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer die Folge eines lasterhaften<br />

Lebens, denn der Besessene kann auch unschuldig sein.<br />

Das Mädchen Juliana Ste<strong>im</strong>l war ganz unschuldig, sogar ein sehr<br />

braves Kind. Sein Vater hat durch seine Verwünschung das Unglück<br />

verschuldet und es dem Teufel ausgeliefert. <strong>Der</strong> Vater war dann durch<br />

die Besessenheit seiner Tochter arg gestraft, denn er litt dadurch viel<br />

Ungemach und büßte sein ganzes Vermögen ein. Das unschuldige<br />

Kind war nur zu bedauern.<br />

Daß n<strong>ich</strong>t jede He<strong>im</strong>suchung die Folge einer persönl<strong>ich</strong>en Sünde<br />

sein muß, ergibt s<strong>ich</strong> aus einer Antwort, die Christus auf die Frage<br />

gegeben hat, ob der Blindgeborene wegen seiner oder seiner Eltern<br />

Sünden blind geworden sei. Christus hat bekanntl<strong>ich</strong> geantwortet:<br />

„Weder er hat gesündigt noch seine Eltern, sondern die Werke Gottes<br />

sollen an ihm offenbar <strong>werde</strong>n“ (Joh 9,3).<br />

<strong>Wie</strong> P. Cyrillus Wehrmeister O.S.B. sagt, können auch die Ortsverhältnisse<br />

schuld sein. Er schreibt: „Es ist einfach ein großes Unglück,<br />

wenn ein Haus auf einem Platz erbaut wird, wo in früherer<br />

Zeit ein Verbrechen verübt worden ist. Noch schl<strong>im</strong>mer ist es, wenn<br />

das Verbrechen n<strong>ich</strong>t an den Tag gekommen und folgl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t bestraft<br />

worden ist. Solche Stätten bleiben jahrhundertelang die Tummelplätze<br />

böser Geister. Wird zufälligerweise ein Haus auf einem<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 56<br />

solchen Platz erbaut, so kann es vorkommen, daß dessen Bewohner<br />

manches zu leiden haben. Dasselbe gilt von schon erbauten Häusern,<br />

wenn darin grobe Sünden und Laster ... vollzogen worden sind.<br />

Ein viel späterer Besitzer kann mögl<strong>ich</strong>erweise noch die Folgen davon<br />

zu spüren bekommen, auch wenn er völlig unschuldig ist. Es<br />

ist übrigens selbstverständl<strong>ich</strong>, daß n<strong>ich</strong>t jede grobe Freveltat eine<br />

dämonische Plage nach s<strong>ich</strong> zieht, wie auch n<strong>ich</strong>t jeder Blitz einschlägt<br />

und zündet.“<br />

Betreffs der Kinder schreibt Wehrmeister: „Die Erfahrung lehrt, daß<br />

die Infestationen der Kinder zu den häufigsten gehören. Darum enthalten<br />

alle alten Diözesan-Benediktionen einen ‘exorcismus parvulorum<br />

a daemone infestatorum’ (Exorzismus für vom Teufel besessene<br />

Kinder), das römische Benediktionale dagegen eine ebenso<br />

wirksame, in diesem Fall anzuwendende ‘benedictio puerorum aegrotantium’(Segnung<br />

kranker Knaben).“<br />

9. Daß jemand vom Teufel besessen ist, kann man daraus erkennen:<br />

a) Daß er gegen geweihte Sachen, namentl<strong>ich</strong> gegen das Weihwasser,<br />

große Abneigung zeigt und damit n<strong>ich</strong>t in Berührung kommen<br />

will.<br />

b) Daß ihm der Priestersegen Schrecken verursacht.<br />

c) Daß er Fragen in fremden Sprachen, die er nie gelernt hat, fehler<strong>frei</strong><br />

beantworten kann.<br />

d) Daß er Verborgenes oder Zukünftiges weiß, vor allem in boshafter<br />

Weise den Anwesenden ihre Sünden vorhält.<br />

e) Daß er übermenschl<strong>ich</strong>e Kräfte zeigt.<br />

f) Daß er s<strong>ich</strong> von selbst mit Le<strong>ich</strong>tigkeit in die Luft erhebt.<br />

Die Phänomene von c) bis f) können auch bei Heiligen vorkommen!<br />

10. Es können auch mehrere böse Geister den Menschen<br />

gle<strong>ich</strong>zeitig in Besitz nehmen.<br />

Im Evangelium wird von einer ganzen Legion von Geistern gesprochen,<br />

die in einem Besessenen wohnten (Mk 5,9). (Modern ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 57<br />

sprochen ist das etwa eine Division.) Es ist auch auffallend, daß aus<br />

manchen Besessenen be<strong>im</strong> Sprechen verschiedene St<strong>im</strong>men zu<br />

hören waren.<br />

11. Auch verdammte Seelen verstorbener Menschen können<br />

Besessenheit verursachen.<br />

Einen interessanten Fall dieser Art erzählt der protestantische Arzt<br />

und D<strong>ich</strong>ter Justinus Kerner (†1862) zu Weinsberg aus seiner eigenen<br />

Erfahrung in seiner Schrift „Nachr<strong>ich</strong>ten“ (Stuttgart 1836):<br />

Im Herbst 1835 wurde zu ihm ein siebenunddreißig Jahre alter re<strong>ich</strong>er<br />

Bauer gebracht, der bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr ein<br />

sehr braver, stiller, nüchterner und arbeitsamer Mann war. In seinem<br />

einunddreißgsten Lebensjahr bekam er heftige Schmerzen <strong>im</strong><br />

Bauch, der sehr anschwoll; auch wurde er auf einmal ungemein<br />

streitsüchtig und begann entsetzl<strong>ich</strong> zu trinken. Dieser Zustand dauerte<br />

<strong>im</strong>mer einige Wochen, auch Monate; dann nahm der Mann wieder<br />

seinen alten friedl<strong>ich</strong>en und bescheidenen Charakter an. Wenn<br />

man ihm dann erzählte, was er getrieben hatte, wurde er ganz unglückl<strong>ich</strong><br />

und konnte es kaum glauben, denn er wußte n<strong>ich</strong>ts davon.<br />

Im sechsten Jahr dieses unglückl<strong>ich</strong>en Zustandes spuckte er eines<br />

Tages seiner Frau ins Ges<strong>ich</strong>t, und dabei sprach eine fremde St<strong>im</strong>me<br />

aus ihm, an der die Frau die des vor sieben Jahren verstorbenen<br />

stolzen, zänkischen und trunksüchtigen Schultheißen erkannte:<br />

„Weißt du auch, wer das getan hat?“ Die Frau antwortete: „Leider<br />

du!“ Da schrie dieselbe St<strong>im</strong>me: „Du Sau! Weißt du denn n<strong>ich</strong>t, daß<br />

<strong>ich</strong> schon sechs Jahre lang in diesem Esel bin? Ich bin der Schultheiß<br />

und <strong>werde</strong> euch Ochsen alle zu Paaren treiben!“ Hierauf fiel<br />

der Bauer unter heftigen Krämpfen zu Boden.<br />

12. Gegen Besessenheit helfen keine Arzneien.<br />

Auch ohne die von der Kirche zusammengestellten Exorzismusgebete<br />

sind Besessene schon manchmal geheilt worden, oft selbst von<br />

Laien. Christus hat näml<strong>ich</strong> auch den Gläubigen die Macht gegeben,<br />

durch Anrufung des Namens Jesu die Teufel auszutreiben,<br />

denn er sagt: „Es <strong>werde</strong>n denen, die glauben, diese Wunder fol-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 58<br />

gen: In meinem Namen <strong>werde</strong>n sie Teufel austreiben...“ (Mk 16,17).<br />

Von dieser Vollmacht haben die Menschen der ersten Jahrhunderte<br />

oft Gebrauch gemacht, wie die christl<strong>ich</strong>en Apologeten in ihren Verteidigungsschriften<br />

mitteilen, z.B. Tertullian (+240) in seiner Apologie<br />

(cap.23).<br />

In jüngerer Zeit hat der fromme Bauer Nikolaus Wolf von Rippertschwand<br />

in der Schweiz (+1832), Bürgermeister und Abgeordneter,<br />

sehr viele Krankheiten, von denen manche von bösen Geistern herzurühren<br />

schienen, durch Anrufung des heiligsten Namens Jesu<br />

plötzl<strong>ich</strong> geheilt. Er heilte namentl<strong>ich</strong> solche Kranke, die von den<br />

Ärzten bereits aufgegeben waren. Da die kirchl<strong>ich</strong>e Behörde gegen<br />

ihn angerufen wurde, erklärte schließl<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Jahr 1816 der Generalvikar<br />

Göldlin von Konstanz nach gründl<strong>ich</strong>er Untersuchung des<br />

Tatbestandes in einer Zuschrift an Nikolaus Wolf, daß ihm „die Erlaubnis<br />

benedicendi und exorcisandi (d.i. zu segnen und den bösen<br />

Geist zu vertreiben) und nach seiner Gewohnheit dabei zu belehren,<br />

erteilt wird“.<br />

Nikolaus Wolf erlangte auch bei seinen eigenen leibl<strong>ich</strong>en Gebrechen<br />

wiederholt plötzl<strong>ich</strong>e Heilung durch andächtige Anrufung des<br />

Namens Jesus. Einige Jahre hindurch hatte er ein schweres, mit heftigem<br />

Herzklopfen verbundenes Magenleiden, sodaß er fast gar keine<br />

Speise mehr vertragen konnte. Alle ärztl<strong>ich</strong>e Hilfe, die er ein<br />

ganzes Jahr in Anspruch genommen hatte, erwies s<strong>ich</strong> als vergebl<strong>ich</strong>.<br />

Eines Abends <strong>im</strong> Jahr 1803 kam ihm der Gedanke, gegen die<br />

Krankheit vertrauensvoll den heiligsten Namen Jesus anzurufen. Er<br />

tat es und siehe, augenblickl<strong>ich</strong> verspürte er Linderung, und von dieser<br />

Zeit an war aller Schmerz vorüber.<br />

Das Jahr darauf bekam er heftige Fußschmerzen, derentwegen er einmal<br />

als Ratsherr hinkend den Saal verlassen und nach Hause gehen<br />

mußte. Da er aber einen Weg von zwei Stunden zurückzulegen hatte,<br />

rief er in dieser Not wieder mit großem Vertrauen den Namen Jesus<br />

an, und wieder w<strong>ich</strong> das Übel mit allen Begleiterscheinungen.<br />

Seit dieser Zeit wandte er jene Methode auch bei anderen Kranken<br />

an und mit großem Erfolg. Als ihm jemand sagte, man solle n<strong>ich</strong>t<br />

gle<strong>ich</strong> den Heiland zu Hilfe rufen, sondern s<strong>ich</strong> zuerst an den Arzt<br />

wenden, sonst hieße es, Gott versuchen, entgegnete Wolf: „Wo steht<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 59<br />

denn <strong>im</strong> Evangelium geschrieben, daß man erst zum Heiland seine<br />

Zuflucht nehmen und den Namen Jesus erst dann verherrl<strong>ich</strong>en darf,<br />

wenn keine Rettung mehr zu hoffen ist?“<br />

In den Missionsländern kommt es vor, daß besessene Heiden bei der<br />

Taufe vollkommen von der Besessenheit be<strong>frei</strong>t <strong>werde</strong>n. Bei der Taufe<br />

kommt näml<strong>ich</strong> eine Art Exorzismus vor, da der Taufende spr<strong>ich</strong>t:<br />

„Exi ab eo (ea), <strong>im</strong>munde spiritus, et da locum Spiritui Sancto<br />

paraclito!“ (We<strong>ich</strong>e von ihm/ihr, du unreiner Geist, und mache Platz<br />

dem Heiligen Geiste, dem Tröster!)<br />

13. <strong>Der</strong> Exorzismus oder die Teufelsbeschwörung<br />

ist eine mit bischöfl<strong>ich</strong>er Erlaubnis vom Priester vorgenommene<br />

feierl<strong>ich</strong>e, <strong>im</strong> Namen Jesu an den Teufel ger<strong>ich</strong>tete Aufforderung,<br />

den von ihm besessenen Menschen zu verlassen und ihn<br />

n<strong>ich</strong>t mehr weiter zu plagen.<br />

Mit dieser Aufforderung sind auch verschiedene Gebete und Lesungen<br />

aus der Heiligen Schrift verbunden. <strong>Der</strong> Exorzismus ist aber keineswegs<br />

eine Zauberformel, sondern eine Art Bittgebet. Er wirkt daher<br />

wie das Gebet, das auch n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer gle<strong>ich</strong> erhört wird. Manchmal<br />

dauert der Exorzismus mehrere Tage, bis es endl<strong>ich</strong> gelingt, den<br />

Teufel auszutreiben.<br />

Christus hat den Aposteln die „Gewalt über die unreinen Geister“<br />

(Mt 10,1) gegeben. Er gab den Zwölfen „auch Macht, (die Krankheiten<br />

zu heilen und) die Teufel auszutreiben“ (Mk 3,15). Vor seiner<br />

H<strong>im</strong>melfahrt sprach er vor den Aposteln: „In meinem Namen <strong>werde</strong>n<br />

sie Teufel austreiben“ (Mk 16,17). Den Zwölfen gab er sogar<br />

den Auftrag, die Teufel auszutreiben: „Treibet die Teufel aus!“ (Mt<br />

10,8). Die 72 Jünger, die Christus ausgeschickt hatte, kehrten mit<br />

Freuden zurück und sprachen zu ihm: „Herr, auch die Teufel sind<br />

uns untertan in deinem Namen“ (Lk 10,17).<br />

Zur Vornahme des feierl<strong>ich</strong>en Exorzismus ist eine besondere und<br />

ausdrückl<strong>ich</strong>e bischöfl<strong>ich</strong>e Erlaubnis notwendig. Diese Erlaubnis<br />

gibt der Bischof nur einem Priester, der Frömmigkeit, Klugheit und<br />

Sittenreinheit besitzt. <strong>Der</strong> Exorzismus kann auch an N<strong>ich</strong>tkatholiken<br />

und Exkommunizierten vorgenommen und soll niemand verweigert<br />

<strong>werde</strong>n, der tatsächl<strong>ich</strong> besessen ist. Hier gelten die Worte<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 60<br />

Christi zu den Aposteln: „Treibet böse Geister aus! Umsonst habt ihr<br />

empfangen, umsonst gebet!“ (Mt 10,8).<br />

<strong>Der</strong> Exorzist soll <strong>frei</strong> von Sünden sein, sonst gehorcht ihm der Teufel<br />

n<strong>ich</strong>t und beschämt ihn vor den Anwesenden, indem er ihm seine<br />

Sünden, mögen sie noch so gehe<strong>im</strong> sein, ins Ges<strong>ich</strong>t sagt. Es ist<br />

also ratsam, daß der Priester zuvor eine Generalbe<strong>ich</strong>te ablegt. Empfehlenswert<br />

ist auch, daß er zuvor fastet; denn den Worten Christi<br />

zufolge we<strong>ich</strong>t manchmal der Teufel nur nach vielem Beten und Fasten<br />

(Mt 17,20). Auch soll der Exorzist ein mutiger und furchtloser<br />

Priester sein, gle<strong>ich</strong> einem tapferen Soldaten, denn der Exorzismus<br />

ist eine Art Schlacht. Ein schwächl<strong>ich</strong>er oder kränkl<strong>ich</strong>er Priester<br />

soll den Exorz<strong>im</strong>us n<strong>ich</strong>t vornehmen, sondern nur ein gesunder und<br />

kräftiger; denn der Exorzismus strengt in der Regel sehr an und dauert<br />

oft mehrere Stunden oder sogar Tage. Ist der Priester glaubensstark,<br />

so wird er mit dem Teufel früher fertig <strong>werde</strong>n.<br />

Wehrmeister rät dem Priester auch, er solle alles, was der Besessene<br />

gebraucht, Nahrung, Kleidung, Betten usw. segnen, um dem Dämon<br />

seine Lage mögl<strong>ich</strong>st unerträgl<strong>ich</strong> zu machen.<br />

14. Aus der Heiligen Schrift ist zu entnehmen, daß die Besessenehit<br />

auch bei Tieren vorkommen kann (Mt 8,32).<br />

In solchen Fällen soll man zunächst zu erforschen suchen, ob n<strong>ich</strong>t<br />

natürl<strong>ich</strong>e Ursachen an diesen Übelständen schuld sind, und den<br />

Tierarzt zu Rate ziehen. In Fällen, wo man keine natürl<strong>ich</strong>en Ursachen<br />

ausfindig machen kann, ist es sehr zu empfehlen, den Segen<br />

Gottes zu erbitten durch Segnung des Viehs (benedictio jumentorum),<br />

der Ställe (benedictio stabulorum), des Futters (benedictio<br />

pabuli), der Arznei für die Tiere (benedictio medicinae pro an<strong>im</strong>alibus)<br />

und diese Segnungen zu wiederholen. Dadurch wird die dämonische<br />

Einwirkung, falls eine solche vorhanden sein sollte, verhindert.<br />

Wehrmeister erzählt in seiner Schrift „Benedicite“ (Seite 50)<br />

folgendes Vorkommnis:<br />

„Vor elf Jahren ereignete es s<strong>ich</strong> in einem Bauernhaus meiner Pfarrei,<br />

daß das Vieh n<strong>ich</strong>t mehr fressen konnte. Die Kiefer aller Tiere<br />

des Stalles wurden durch dämonische Kräfte so krampfhaft zusam-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 61<br />

mengehalten, daß zeitweise kein Tier Futter zu s<strong>ich</strong> nehmen konnte.<br />

Zur Zeit der Fütterung war der dämonische Angriff am stärksten, erstreckte<br />

s<strong>ich</strong> aber mehr oder weniger stark auch auf die übrigen Zeiten.<br />

Hatte eines der Tiere eine Kleinigkeit Futter ergriffen, so behielt<br />

es dieses oft eine halbe Stunde bewegungslos <strong>im</strong> Maul. Die armen<br />

Tiere konnten nur soviel fressen, daß sie n<strong>ich</strong>t verendeten. Nach vier<br />

bis fünf Wochen waren sie bei der äußersten Erschöpfung angelangt.<br />

Nachdem <strong>ich</strong> die oben beze<strong>ich</strong>neten Benediktionen vorgenommen<br />

hatte, ließ <strong>ich</strong> sämtl<strong>ich</strong>en Tieren in meiner Gegenwart Futter vorwerfen.<br />

Als n<strong>ich</strong>t alle sogle<strong>ich</strong> fressen konnten, stellte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> hinter<br />

jedes einzelne der am Fressen gehinderten Tiere nacheinander mit<br />

dem ruhig gegebenen Befehl: „Ich befehle dir, Dämon, <strong>im</strong> Namen<br />

Jesu Christi, des Sohnes Gottes, daß du von diesem Geschöpfe Gottes<br />

ablassest und es in seinen natürl<strong>ich</strong>en Funktionen n<strong>ich</strong>t mehr<br />

störest.“ Allmähl<strong>ich</strong> fingen alle langsam zu fressen an. Unterdessen<br />

wurde jedem in die Haare zwischen den Hörnern ein Kreuz gebrannt<br />

(unter Aussprechung der Worte: Im Namen Gottes des Vaters...).<br />

Kaum war diese Arbeit fertig, als alles Vieh des Stalles mit größtem<br />

Appetit wie um die Wette fraß. Seitdem ist in jenem Haus und Stall<br />

kein Unfall mehr vorgekommen.“<br />

Wehrmeister empfiehlt auch die Räucherung mit gesegnetem<br />

Weihrauch und das tägl<strong>ich</strong>e Besprengen des Stalles und Viehs mit<br />

Weihwasser.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 62<br />

6. PLAGEGEISTER<br />

Eine Unterscheidung der Geister<br />

für körperl<strong>ich</strong> und seelisch angefochtene Menschen.<br />

1. Gott schuf alles gut! ER erschuf H<strong>im</strong>mel und Erde, das S<strong>ich</strong>tbare<br />

und die uns<strong>ich</strong>tbare Welt der Engel. Engel und Menschen sind Geschöpfe<br />

und n<strong>ich</strong>t wesenseins mit Gott, wie Esoterik und Monismus<br />

lehren. <strong>Der</strong> eine und dreifaltige Gott ist Herr aller Mächte und Gewalten.<br />

Kein Lucifer und kein Satan ist auch nur ähnl<strong>ich</strong> so mächtig<br />

wie GOTT. In Jesus Christus schenkt er uns den Sieg. Jesus hat Tod<br />

und Teufel besiegt.<br />

2. Gott prüfte die Engel. Ein Teil von diesen war stolz und fiel von<br />

Gott ab: Wir nennen diese gefallenen Engel: Satan, Teufel,Widersacher,<br />

Dämonen, unreine Geister, Lügner, Diabolos (Durcheinanderwerfer),<br />

Gott dieser Welt, böse Geister, gefallene Geister, die Unterwelt,<br />

usw. Wir haben oft ganz falsche Vorstellungen von den bösen<br />

Geistern. Sie erscheinen oft sehr freundl<strong>ich</strong>, als L<strong>ich</strong>tgeist, als<br />

„Engel des L<strong>ich</strong>tes“(2 Kor 11,14), als schöne und schlaue helfende<br />

Geister. Vors<strong>ich</strong>t vor solchen „Meistern vom H<strong>im</strong>alaya“, Sylven<br />

und Feen!<br />

3. Gott hat dem Menschen „eine Seele eingehaucht“ (Weish 15,11).<br />

Jesus sagt: „Fürchtet den, der Leib und Seele ins Verderben stürzen<br />

kann“ (den Teufel. Mt 10,28; 1Thess 5,23; Hebr 4,12; Offb 6,9).<br />

Gott will jeden Menschen ewig selig machen, aber vorher wird er in<br />

einem einmaligen Erdenleben auf die Probe gestellt (die einen wachsen<br />

in Liebe, Demut, Gehorsam, die anderen lehnen Gott <strong>im</strong>mer<br />

mehr ab und verbünden s<strong>ich</strong> mit der Lüge). <strong>Der</strong> erste Mensch fiel<br />

durch Ungehorsam und Stolz, indem er s<strong>ich</strong> über Gottes Gebot hinwegsetzte<br />

und „von der verbotenen Frucht“ aß. Durch den Sündenfall<br />

sind die Menschen verwundet und mannigfacher Versuchung<br />

ausgesetzt. Durch die Sünde kam Krankheit und Tod in die Welt (Römer<br />

5,12 ff).<br />

Wer in der Todsünde (also getrennt von Gott) stirbt, geht für ewig<br />

verloren, das ist der „Zweite Tod“ (n<strong>ich</strong>t der körperl<strong>ich</strong>e, sondern<br />

Tod der Seele: Offb 20,6-14 ).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 63<br />

4. So wie Christus nach der Kreuzigung ohne den Körper in die Unterwelt<br />

hinab stieg und erst am dritten Tag mit Leib und Seele vereint<br />

aus dem Grabe hervorging, so existiert auch der Mensch nach<br />

seinem Tode als leib<strong>frei</strong>e Seele (als Geist) bis zum Weltger<strong>ich</strong>t,<br />

das Christus übertragen ist. Be<strong>im</strong> Tode gelangt man entweder sofort<br />

in die Anschauung Gottes, oder vorher noch in einen Zustand der<br />

Reinigung, der Purgatorium genannt wird. Die Bösen, die s<strong>ich</strong> <strong>im</strong><br />

Leben falsch gepolt haben, s<strong>ich</strong> <strong>frei</strong>willig Gott verschließen und die<br />

Finsternis mehr lieben als das L<strong>ich</strong>t, fallen in Gottferne und unter<br />

die Herrschaft der Teufel. Wir nennen sie „Unselig Verstorbene“.<br />

Solche dürfen manchmal noch einige Zeit an Orten der Erde weilen<br />

und schaden (geistern, weizen...). Je weiter von Gott weg, desto mehr<br />

kommt jemand in die Zeit (zeitl<strong>ich</strong>es Fegfeuer - zeitloser H<strong>im</strong>mel).<br />

Nur in Gott ist zeitlose Ewigkeit - n<strong>ich</strong>t in der Hölle.<br />

5. Wer ohne Buße stirbt, s<strong>ich</strong> also <strong>frei</strong>willig gegen Gott und seine<br />

Gnade verschließt und s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t durch das Blut des Lammes reinigen<br />

lässt, der wird auf ewig verdammt. Diese verdammten Menschen<br />

sind sofort nach dem Tode (nach dem persönl<strong>ich</strong>en Ger<strong>ich</strong>t)<br />

der Qual nach in der Hölle. Ihrem Wirken nach sind aber manche<br />

dieser Totengeister noch auf der Erde bei den Menschen: als <strong>Plagegeister</strong>,<br />

„unreine Geister“ (=Dämonen), als <strong>Wie</strong>dergänger,<br />

„persönl<strong>ich</strong>er Führer oder Meister“, „Schutzgeist“ bei Zauberern,<br />

Gurus und Medien. Menschen (Esoteriker, Okkultisten, Yogis)<br />

meinen oft mit guten Geistern in Verbindung zu sein, sind es<br />

aber n<strong>ich</strong>t!<br />

6. Besessenheit, Umsessenheit, <strong>Spuk</strong>, Plagen und Medialität kann<br />

vom Satan oder Teufel (von einem gefallenen Engel) verursacht sein,<br />

oder aber auch von unselig Verstorbenen, von Totengeistern (=Dämonen)!<br />

Lies die Bibelstellen über „Unreine Geister“, die dort wahlweise<br />

als Dämonen beze<strong>ich</strong>net <strong>werde</strong>n: Mt 12,43-45 (=Lk 11,24-<br />

26); Lk 4,33-36 (=Mk 1,23-27); Mk 5,2-13 (Die unreinen Geister<br />

fuhren in die Schweine.); Mk 6,7; Mk 9,17-29: „Diese Art von Geistern<br />

kann nur durch Gebet ausgetrieben <strong>werde</strong>n“; Apg 5,16;<br />

Offb 16,13; 18,2 (Unselig Verstorbene!).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 64<br />

Es ist daher von Ahnenkult abzuraten. Es ist gefährl<strong>ich</strong>, zu viel<br />

an Verstorbene zu denken, weil diese Geister dadurch herbeigerufen<br />

<strong>werde</strong>n. Man gibt ihnen Macht und Zutritt - wenn man zu ihnen<br />

redet oder betet. Es ist das die Sünde des Spiritismus und der<br />

Medien! Die Folgen sind manchmal: Lästergedanken, keine Freude<br />

an Gottes Wort, das Verstehen fremder Sprachen, Hellsehen, Hellfühlen.<br />

Manche Depressionen, bis Suicid… sind Folgen. Man darf<br />

aber n<strong>ich</strong>t überall das Wirken von Geistern sehen! Es gibt auch ähnl<strong>ich</strong><br />

wirkende natürl<strong>ich</strong>e Krankheiten und oft ist leider beides am<br />

Werk. (Krank und offen für „Jenseitige“)<br />

7. „Totengeister“ reagieren <strong>im</strong> Allgemeinen n<strong>ich</strong>t auf einen<br />

Exorzismus oder einen „Befehl <strong>im</strong> Namen Jesu“. Sie hören n<strong>ich</strong>t<br />

auf Gott und kümmern s<strong>ich</strong> um keinen Befehl. Deshalb das Wort<br />

Jesu in Mk 9,29, dass diese Art nur durch Gebet, Buße und Opfer,<br />

ausgetrieben <strong>werde</strong>n kann. Seelen der Verstorbenen sind leiblos und<br />

suchen einen Leib, um weiter ungezügelt genießen zu können. Sie<br />

sind neugierig und benützen Menschen als ihre Werkzeuge. So suchen<br />

sie überraschenderweise sogar die Nähe „religiöser“ Menschen<br />

und den Aufenthalt an Gebets- und Kultstätten (wo veräußerl<strong>ich</strong>te<br />

Riten oft magisch gebraucht <strong>werde</strong>n), wo sie auch einen gewissen<br />

Schutz vor dem sie plagenden Teufel finden. Gegen solche „<strong>Wie</strong>dergänger“<br />

(umherweizende Geister) kann eine Bitte an Gott helfen:<br />

„Guter Gott, binde diese <strong>Plagegeister</strong> durch deine heiligen Engel<br />

und mache sie unschädl<strong>ich</strong>.“ Die Engel Gottes können diese Toten-Geister<br />

fesseln und wegführen an einen Ort, wo sie keinem Menschen<br />

mehr zu schaden vermögen, wenn wir Gottes Engel (M<strong>ich</strong>ael)<br />

beauftragen und bitten.<br />

8. N<strong>ich</strong>t jede Plage kann einfach weggebetet <strong>werde</strong>n! Gott lässt<br />

manche Menschen eine Zeit lang zur Besserung und Heiligung leiden:<br />

Um jemanden zu prüfen und in der Geduld zu stärken, oder einen<br />

Menschen zu Besinnung und Umkehr zu rufen, ihn zu belehren<br />

und zu bessern; oder wegen einer Sünde - auch der Vorfahren (bis<br />

ins dritte, vierte Geschlecht), oder auch um einen Menschen vor Sünden<br />

zu bewahren. N<strong>ich</strong>t umsonst heißt es in der HL. Schrift: „Wen<br />

Gott liebt, den züchtigt er“ (Spr 3,11f; Hebr 12,6-11; Offb 3,19).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 65<br />

Dem Apostel Paulus wurde ein Satans-Engel als Plage beigesellt (2<br />

Kor 12,7), damit er n<strong>ich</strong>t stolz <strong>werde</strong>. Wir müssen manchmal allerlei<br />

aushalten, was Gott zu unserer Prüfung und für unsere Erprobung<br />

für eine gewisse Zeit über uns verhängt. Herr, Dein Wille geschehe!<br />

9. Jesus Christus ist Herr über jede Gewalt und Kreatur! Es muss uns<br />

<strong>im</strong>mer vor Augen sein, dass es keinen Geist und keine teuflische<br />

Macht gibt, über die Jesus am Kreuz n<strong>ich</strong>t gesiegt hätte. 1Joh 3,8:<br />

“<strong>Der</strong> Sohn Gottes ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören“<br />

und um uns „in die Freiheit der Kinder Gottes zu führen“<br />

(Gal 5,1-13). „Die Wahrheit macht <strong>frei</strong>!“ (Joh 8,32 und 14,6) - Wo<br />

Lüge ist, flieht der Hl. Geist! Freuen wir uns in Christus. Nehmen<br />

wir seine Hilfe und sein Blut in Anspruch. Er sagt: „Alles, was zwei<br />

einig <strong>werde</strong>n gemeinsam zu erbitten, <strong>werde</strong>n sie vom h<strong>im</strong>mlischen<br />

Vater erhalten“ Mt 18,18-20.<br />

10. Helfen SAKRAMENTE der kath. Kirche? Es ist w<strong>ich</strong>tig zu<br />

wissen: Die sieben Sakramente der kath. Kirche helfen n<strong>ich</strong>t gegen<br />

dämonische Plagen! Sie geben Gnade und stärken zum Ertragen, sie<br />

wirken aber n<strong>ich</strong>t als Abwehrmittel gegen Totengeister und dergle<strong>ich</strong>en<br />

Plagen.<br />

SAKRAMENTE sind – als Handlungen Christi und der Kirche –<br />

Ze<strong>ich</strong>en und Mittel, durch die der Glaube ausgedrückt und bestärkt<br />

wird, durch die Gott Verehrung erwiesen und die Heiligung des Menschen<br />

bewirkt wird (CIC Can 840), sowie die Gemeinschaft mit der<br />

Kirche herbeigeführt und dargestellt wird.<br />

Die Sakramente geben das, was sie beze<strong>ich</strong>nen:<br />

sie bringen dem gläubigen Empfänger (<strong>im</strong> Ausmaß seines Glaubens<br />

und seiner Bereitschaft) göttl<strong>ich</strong>es Leben und Gnade (=geschenkte<br />

Hilfe, Heiligung, L<strong>ich</strong>t, Geduld, Kraft zum Ertragen), aber n<strong>ich</strong>t<br />

Schutz vor teuflischen Plagen!<br />

1. Die Taufe bringt Be<strong>frei</strong>ung von der Erbsünde und von persönl<strong>ich</strong>er<br />

Sünde. Sie gibt das übernatürl<strong>ich</strong>e Leben und bewirkt die<br />

Gotteskindschaft oder <strong>Wie</strong>dergeburt <strong>im</strong> Hl. Geiste.<br />

2. Die Firmung besiegelt mit dem Hl. Geiste und stärkt den Gläubigen<br />

zum Zeugnis.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 66<br />

3. Das Bußsakrament, die Be<strong>ich</strong>te, gibt (bei Reue und gutem Vorsatz<br />

zur Umkehr) Vergebung; Reinigung durch das Blut Jesu und<br />

Heiligung <strong>im</strong> Hl. Geist.<br />

4. Die Eucharistie stärkt den Glauben und versöhnt durch die Gegenwärtigsetzung<br />

des Kreuzes-Opfers Jesu; die Kommunion gibt<br />

Gemeinschaft mit Jesus und ewiges Leben. Sie stärkt den inneren<br />

Menschen. (= Wegzehrung - Nahrung auf den letzten Weg).<br />

5. Das Weihe-Sakrament (Priesterweihe) gibt Amtsvollmacht und<br />

Gnade für diese Amtstätigkeit (Lehren, Leiten, Heiligen).<br />

6. Das Ehesakrament gibt die nötigen Standesgnaden für die Eheleute.<br />

7. Die Kranken-Salbung bringt Vergebung der Sünden (nach dem<br />

Maß der Umkehrbereitschaft) und Stärkung der seelischen und<br />

leibl<strong>ich</strong>en Gesundheit, n<strong>ich</strong>t aber Be<strong>frei</strong>ung von Versuchungen<br />

oder dämonischen Plagen.<br />

11. Die Sakramentalien sind hl. Ze<strong>ich</strong>en, durch die in einer gewissen<br />

Nachahmung der Sakramente, Wirkungen (besonders geistl<strong>ich</strong>er<br />

Art) beze<strong>ich</strong>net und Kraft der Fürbitte der Kirche erlangt <strong>werde</strong>n<br />

(Can 1166). Sie können einen gewissen Schutz gegen Satan bringen<br />

(Kreuz-Ze<strong>ich</strong>en, Weihwasser, Exorzismus), helfen aber kaum<br />

gegen Totengeister. Diese <strong>Plagegeister</strong> <strong>werde</strong>n eher angelockt! Gegen<br />

solche hilft nur Gebet zu Gott.<br />

12. Ein fürbittendes Gebet oder ein befehlender Privat-Exorzismus<br />

kann von jedem Gläubigen, der <strong>im</strong> Stande der Gnade ist, gesprochen<br />

<strong>werde</strong>n. Z.B.: Ewiger, dreieiniger Gott, sende uns um des Leidens<br />

und Sterbens Jesu Deine Hilfe gegen die Mächte der Finsternis! Erbarme<br />

d<strong>ich</strong> unser und banne die .... Geister an einen Ort, wo sie keinem<br />

Menschen schaden können. Herr Jesus Christus, durch dein<br />

Kreuz und deine Wunden blende meine Feinde und beschütze m<strong>ich</strong>!<br />

Heiliger Schutzengel mein, lass m<strong>ich</strong> dir empfohlen sein. (Verfasst<br />

von: Anton Angerer)<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 67<br />

7. <strong>Der</strong> Teufel und der Spiritismus<br />

Okkultismus und Yoga<br />

Das Wort „Spiritismus“ kommt vom lateinischen „spiritus“ (Geist)<br />

und bedeutet den Verkehr mit Geistern. Die Spiritisten rufen (zitieren)<br />

näml<strong>ich</strong> bei ihren Zusammenkünften die Geister bzw. die Geister<br />

verstorbener Menschen. Jene Person, deren s<strong>ich</strong> dann der zitierte<br />

Geist bedient, um s<strong>ich</strong> kundzutun, nennt man Medium (Mittel, Vermittler).<br />

Das Medium gerät gewöhnl<strong>ich</strong> in Trance (einen schlafähnl<strong>ich</strong>en<br />

Zustand) und beantwortet dann Fragen.<br />

Viele, insbesondere Freidenker, aber auch einzelne Theologen wollen<br />

durchaus n<strong>ich</strong>ts davon wissen, daß bei spiritistischen Sitzungen<br />

Geister <strong>im</strong> Spiel sein könnten; sie wollen näml<strong>ich</strong> alles auf natürl<strong>ich</strong>e<br />

Weise erklären. Andere wiederum nennen mit vornehmem<br />

Lächeln den Spiritismus „Betrug und Schwindel“. So zu urteilen ist<br />

allerdings sehr bequem; denn da braucht man weder Studien anzustellen<br />

noch Erfahrungen zu sammeln. Auch gilt man dann als „aufgeklärt“.<br />

1. In manchen Fällen sind die spiritistischen Veranstaltungen<br />

tatsächl<strong>ich</strong> Betrug und Schwindel.<br />

2. Trotzdem gibt es Fälle, daß s<strong>ich</strong> in spiritistischen Versammlungen<br />

wirkl<strong>ich</strong> Geister kundtun.<br />

Im Jahre 1875 besuchte Kardinal Bonnechose eine spiritistische<br />

Sitzung, um s<strong>ich</strong> über den Spiritismus zu informieren. <strong>Der</strong> Kardinal<br />

legte dabei ein Kruzifix auf den Tisch, das sogle<strong>ich</strong> von uns<strong>ich</strong>tbarer<br />

Hand auf den Fußboden geworfen wurde. Als das Kruzifix neuerdings<br />

auf den Tisch gelegt war, wurde es wieder herabgeschleudert.<br />

Diese und ähnl<strong>ich</strong>e Vorfälle, die eine ausgesprochene Feindschaft<br />

gegen den Erlöser bekunden, legen die Vermutung nahe, daß<br />

böse Geister, Dämonen, bei spiritistischen Sitzungen Einfluß haben.<br />

Dr. Williams, ein englischer Nervenarzt, der zuvor Spiritist gewesen<br />

ist, beschreibt in seinem Buch „Spiritismus und Wahnsinn“ (Spiritism<br />

and Insanity) das Verhalten der Medien während der spiriti-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 68<br />

stischen Exper<strong>im</strong>ente in folgender Weise: „Das Medium knirscht mit<br />

den Zähnen, Schaum tritt aus dem Mund, und die Erscheinungen sind<br />

ganz die eines echten epileptischen Anfalls. Wer diesen Prozeß beobachtet<br />

hat, die widerl<strong>ich</strong>en Verzerrungen der Glieder, die Zuckungen<br />

der Muskel, die schreckl<strong>ich</strong>en Gr<strong>im</strong>assen und die scheußl<strong>ich</strong>en<br />

unnatürl<strong>ich</strong>en Laute, die diese Entwicklung so oft begleiten, kann<br />

s<strong>ich</strong> kaum des Gedankens erwehren, daß der Verdacht, die Phänomene<br />

seien satantischen Wesens und Ursprungs, in diesen Erscheinungen<br />

seine Bestätigung findet.“<br />

Dr. Raupert weist darauf hin, daß bei Medien nach und nach die<br />

Merkmale der Besessenheit auftreten. Er schreibt: „Während es<br />

verhältnismäßig le<strong>ich</strong>t ist, die geistigen Wesen durch Exper<strong>im</strong>ente<br />

heranzuziehen, ist es ungemein schwer, ja manchmal ganz unmögl<strong>ich</strong>,<br />

diese wieder loszu<strong>werde</strong>n.“<br />

Manche Spiritisten suchen die Verbindung mit der Geisterwelt dadurch<br />

herzustellen, daß sie einen Bleistift zur Hand nehmen und<br />

warten, bis eine gehe<strong>im</strong>nisvolle Kraft ihnen die Hand führt. Dadurch<br />

wird der Schreibende zum Medium und ist in Gefahr, seine Gesundheit<br />

zu verlieren. Manche Nerven- und Irrenärzte können viel<br />

darüber erzählen. Dr. Raupert, an den s<strong>ich</strong> viele kranke Schreibmedien<br />

um Rat und Hilfe gewandt haben, ber<strong>ich</strong>tet in seinem bereits<br />

erwähnten Buch (auf Seite 58 ff.) aus eigener Erfahrung folgende<br />

Tatsache: Bei jenen Personen kommt es endl<strong>ich</strong> so weit, daß<br />

sie den Antrieb zum Schreiben n<strong>ich</strong>t mehr unterdrücken können. Eine<br />

gehe<strong>im</strong>nisvolle Kraft zwingt sie, den Bleistift zu ergreifen und<br />

stundenlang zu schreiben, bis sie ganz erschöpft sind. Manche<br />

mußten sogar Tag und Nacht schreiben. Wenn sie Widerstand leisteten,<br />

wurde dieser dadurch gebrochen, daß ihr Arm heftig auf den<br />

Tisch geschlagen wurde und der Schmerz schließl<strong>ich</strong> zum Nachgeben<br />

führte.<br />

Ein junger englischer Offizier hat auch Versuche als Schreibmedium<br />

angestellt. Er erhielt dabei zunächst viele Mitteilungen über Gehe<strong>im</strong>nisse<br />

aus dem Leben seiner Kameraden, aber später wurde er<br />

Tag und Nacht durch eine gehe<strong>im</strong>nisvolle Kraft zum Schreiben gezwungen.<br />

Wenn kein Bleistift zur Hand war, mußte er mit dem Finger<br />

in die Luft schreiben und das Geschriebene mit lauter St<strong>im</strong>me<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 69<br />

ablesen. So fanden s<strong>ich</strong> an ihm die Merkmale teuflischer Besessenheit.<br />

Er zog die berühmtesten Nervenärzte in England und ganz Europa<br />

zu Rate, ließ s<strong>ich</strong> auch hypnotisieren, doch half alles n<strong>ich</strong>ts. <strong>Der</strong><br />

bedauernswerte Mensch machte endl<strong>ich</strong> seinem Leben durch Selbstmord<br />

ein Ende. – Die Gelehrten geben s<strong>ich</strong> unnütze Mühe, solche<br />

Phänomene natürl<strong>ich</strong> zu erklären. Gerade aus dieser Begebenheit ist<br />

ers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>, daß derjenige, der s<strong>ich</strong> mit Spiritismus abgibt, le<strong>ich</strong>t<br />

ein Spielzeug des bösen Geistes <strong>werde</strong>n kann.<br />

Die Spiritisten befinden s<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Irrtum, wenn sie meinen, daß auch<br />

die heiligen Engel und die Heiligen des H<strong>im</strong>mels bei ihren Sitzungen<br />

aufträten.<br />

3. Zu beachten ist, daß diese spiritistischen Exper<strong>im</strong>ente der<br />

Gesundheit schaden, ja diese oft ganz zerrütten.<br />

Zu berücks<strong>ich</strong>tigen ist auch die gänzl<strong>ich</strong>e Erschöpfung der Medien<br />

nach der Sitzung. Ärzte, die s<strong>ich</strong> gründl<strong>ich</strong> mit der Beobachtung der<br />

Medien abgegeben haben, weisen darauf hin, daß bei diesen nach<br />

den spiritistischen Exper<strong>im</strong>enten folgende Erscheinungen auftreten:<br />

Krämpfe, Ohnmachtsanfälle, manchmal ein tiefer Schlaf und, wenn<br />

das Medium vor der Sitzung etwas genossen hat, Erbrechen. Später<br />

zeigen s<strong>ich</strong>: krankhafte Empfindl<strong>ich</strong>keit, Halluzinationen und<br />

manchmal Delirium (Wahnsinn), auch Verdauungsstörungen und<br />

Lähmung der Beine.<br />

4. Die Spiritisten irren, wenn sie meinen, es seien tatsächl<strong>ich</strong> stets<br />

jene Geister zugegen, die s<strong>ich</strong> anmelden.<br />

Dr. Raupert, der auf Wunsch des Papstes Pius X. an den katholischen<br />

Universitäten und Seminaren Nordamerikas Vorträge über das wahre<br />

Wesen des Spiritismus gehalten hat, wurde in New York von einem<br />

dortigen Verleger namens Dr. Funk zu Tisch geladen. Hierbei<br />

teilte ihm dieser mit, daß er seit Jahren mit seiner verstorbenen Gattin<br />

<strong>im</strong> Verkehr stünde; er spreche mit ihr durch jedes beliebige Medium.<br />

Daß tatsächl<strong>ich</strong> seine Gattin zu ihm spreche, ersehe er daraus,<br />

daß sie mit den int<strong>im</strong>sten Angelegenheiten seines ehel<strong>ich</strong>en Lebens<br />

ganz vertraut sei. Raupert machte aber den Verleger darauf aufmerksam,<br />

daß die angebl<strong>ich</strong>en Geister selten das sind, was sie zu sein<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 70<br />

vorgeben, weshalb Dr. Funk früher oder später noch eine große Enttäuschung<br />

erleben dürfte.<br />

Als Dr. Raupert zwei Jahre später wieder nach New York kam, teilte<br />

ihm Dr. Funk mit, daß er tatsächl<strong>ich</strong> bitter enttäuscht sei. Einmal<br />

habe näml<strong>ich</strong> seine verstorbene Gattin ihre Krankheit und ihren Tod<br />

auf eine Weise beschrieben, die n<strong>ich</strong>t auf seine Gattin, sondern auf<br />

seine Mutter paßte. Seit jener Zeit wollte er von spiritistischen Offenbarungen<br />

n<strong>ich</strong>ts mehr wissen (Raupert, S. 49).<br />

Die bei den spiritistischen Sitzungen tätigen Geister sind meist Lügengeister,<br />

welche die Menschen in listiger Weise verführen und betrügen;<br />

jedenfalls sind sie keineswegs von Gott gesandte Überbringer<br />

einer Offenbarung. Sie leugnen insbesondere die Gottheit<br />

Christi und die Erlösung der Menschheit durch seinen Kreuzestod.<br />

Sie sagen, Christus sei nur ein höherer Geist gewesen, welcher<br />

der damals verderbten Menschheit ein Beispiel geben und sie belehren<br />

wollte. Sie leugnen auch die Vergeltung nach dem Tode und<br />

sagen, es gebe <strong>im</strong> Jenseits eine Weiterentwicklung der Geister, aber<br />

keine ewige Höllenstrafe. Auch vertreten sie die indische Lehre von<br />

der <strong>Wie</strong>dergeburt.<br />

Es ist auffallend, daß durch die Offenbarung der von den Spiritisten<br />

gerufenen Geister n<strong>ich</strong>t der geringste Fortschritt erzielt worden ist.<br />

Es wurden nie wissenschaftl<strong>ich</strong>e Erkenntnisse vermittelt. Man hat<br />

auch durch die Geister gar n<strong>ich</strong>ts Neues über das Jenseits erfahren.<br />

Manche Geister betragen s<strong>ich</strong> gemein; sie fluchen und führen unanständige<br />

Reden. Es fällt auch auf, daß s<strong>ich</strong> die verschiedenen Geister<br />

widersprechen: Die Geister in Europa lehren z.B. eine Seelenwanderung<br />

nach dem Tode, die amerikanischen aber das Gegenteil.<br />

Während die einen Geister erklären, Luther sei <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel, sagen<br />

andere, er sei in der Hölle. Aus alledem ist ers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>, daß unmögl<strong>ich</strong><br />

heilige Engel oder Heilige aus dem H<strong>im</strong>mel bei spiritistischen<br />

Sitzung auftreten.<br />

Dennoch ist n<strong>ich</strong>t ausgeschlossen, daß s<strong>ich</strong> in seltenen Ausnahmefällen<br />

tatsächl<strong>ich</strong> Verstorbene melden können. Die Heilige Schrift<br />

selbst erzählt einen solchen Fall: König Saul ging vor der Schlacht<br />

mit den Philistern zu einer Spiritistin in Endor (am Fuße des Berges<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 71<br />

Tabor) und bat sie, den Geist des Propheten Samuel zu rufen und ihn<br />

zu befragen, was er tun solle. Es folgte darauf die Erscheinung eines<br />

alten, in einen Mantel gehüllten Mannes, der mitteilte, Saul <strong>werde</strong><br />

von den Philistern besiegt <strong>werde</strong>n und am nächsten Tag mit seinen<br />

Söhnen in der anderen Welt sein (1 Sam 28,11-19). In diesem Falle<br />

ist also (laut Sir 46,23) Samuel tatsächl<strong>ich</strong> erschienen. Beachtenswert<br />

ist, daß Samuel dem Saul Vorwürfe gemacht hat: „Warum hast<br />

du m<strong>ich</strong> beunruhigt und m<strong>ich</strong> heraufbeschworen?“ (1 Sam 28,15).<br />

Es ist jedenfalls ein Frevel, die Toten in ihrer Ruhe zu stören.<br />

5. Die Spiritisten irren, wenn sie meinen, der Spiritismus sei<br />

eine neue Offenbarung Gottes an die Menschheit.<br />

Offenbarungen Gottes gehen den Menschen nie auf eine Weise zu,<br />

die Leib und Seele schädigen. Wäre Gott der Heilige Geist der Vermittler<br />

der Offenbarung, dann würden bei den Medien n<strong>ich</strong>t die<br />

Merkmale der Besessenheit auftreten: Zähneknirschen, Schaum<br />

vor dem Munde, Gr<strong>im</strong>assen, Verzerrungen der Glieder, unnatürl<strong>ich</strong>e<br />

Laute usw.<br />

Auch die Behauptung der Spiritisten, Christus sei ein hervorragendes<br />

Medium gewesen, muß als Unsinn zurückgewiesen <strong>werde</strong>n.<br />

Christus kann n<strong>ich</strong>t mit einem Medium vergl<strong>ich</strong>en <strong>werde</strong>n; denn er<br />

wirkte n<strong>ich</strong>t nach Art der Medien. Seine Wunder tat er n<strong>ich</strong>t zur Befriedigung<br />

der Neugierde. Ferner ist zu beobachten, daß er sie vor<br />

den Augen der ihn beobachtenden Menge und n<strong>ich</strong>t bei gedämpftem<br />

L<strong>ich</strong>t wirkte. Er war auch nie <strong>im</strong> Zustand der Bewußtlosigkeit wie<br />

die Medien. Verdächtig ist jedenfalls, daß spiritistische Versammlungen<br />

gewöhnl<strong>ich</strong> in einem dunklen oder wenigstens halbdunklen<br />

Raum stattfinden. Die Wahrheit aber hat das L<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t zu scheuen.<br />

Zu beachten ist auch, daß die Besucher spiritistischer Sitzungen von<br />

den Medien oft zum Unglauben verführt <strong>werde</strong>n. Die Geister gehen<br />

hierbei ebenso schlau vor wie die Schlange <strong>im</strong> Paradiese den<br />

ersten Menschen gegenüber. Dr. Godfrey Raupert, ein englischer<br />

Konvertit, der 1929 in <strong>Wie</strong>sbaden gestorben ist, sagt in seinem vortreffl<strong>ich</strong>en<br />

Buch „<strong>Der</strong> Spiritismus <strong>im</strong> L<strong>ich</strong>te der vollen Wahrheit“<br />

(auf Seite 71): „Die geistigen Wesen gehen n<strong>ich</strong>t so unvors<strong>ich</strong>tig zu<br />

Werke; sie bauen langsam und diplomatisch ab. Sie nehmen einen<br />

71


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 72<br />

Stein nach dem andern aus dem Gebäude des Glaubens und lösen<br />

die Bande allmähl<strong>ich</strong>. Im Anfang bestätigen sie die Wahrheit und<br />

den Wert gewisser christl<strong>ich</strong>er Lehren. Es gibt sogar Fälle, wo diese<br />

Wesen soweit gehen, den Eintritt in die Kirche anzuraten, wodurch<br />

sie s<strong>ich</strong> selbstverständl<strong>ich</strong> das volle Vertrauen des Forschenden<br />

erwerben. Aber lange wird diese Verbindung mit der Kirche und<br />

der Empfang der Sakramente n<strong>ich</strong>t geduldet. Langsam und diplomatisch<br />

geht es nach einer Weile an den Abbau, wobei das Fehlerhafte<br />

und Irrtüml<strong>ich</strong>e dieser oder jener Lehre betont wird. Wenn<br />

dann der Forschende sein Erstaunen ausdrückt und an das erinnert,<br />

was man ihm vorher gesagt und geraten hat, so ist die Antwort: ‘Unser<br />

Rat war aus Rücks<strong>ich</strong>t auf deine Schwäche gegeben. Als du zu<br />

uns kamst, warst du ein geistiger Schwächling, der einer Stütze bedurfte.<br />

Du warst ein Genesender, der aber noch auf Krücken gehen<br />

mußte. Wir ließen dir diese Krücken. Deine Entwicklung hat nun<br />

aber Fortschritte gemacht, und du kannst die Krücken fortwerfen.<br />

Denn wir haben dir gezeigt, wie du in Freiheit des Geistes auf eigenen<br />

Füßen stehen kannst.’<br />

Dies ist schme<strong>ich</strong>elhaft für den Forscher, und wenn er ohne Erfahrung<br />

ist, geht er le<strong>ich</strong>t in die Falle. Damit ist das Band, das ihn mit<br />

dem übernatürl<strong>ich</strong>en Gnadenleben verbindet, zerschnitten und der<br />

Endzweck erre<strong>ich</strong>t. <strong>Der</strong> Forscher glaubt, daß er eine große, den<br />

Geist be<strong>frei</strong>ende Wahrheit gefunden habe, während er in Wirkl<strong>ich</strong>keit<br />

einen folgenschweren Schritt rückwärts getan hat und da<br />

angekommen ist, wo die Welt stand, ehe Christus angekommen ist,<br />

näml<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Heidentum.“<br />

6. Die katholische Kirche verbietet daher mit Recht die Teilnahme<br />

an spiritistischen Versammlungen, weil diese dem<br />

Leibe und der Seele schaden.<br />

Die Kongregation des hl. Offiziums in Rom verbot (am 27. 4. 1917)<br />

den Katholiken, an spiritistischen Vorgängen auch nur als Zuschauer<br />

teilzunehmen.<br />

<strong>Der</strong> Spiritismus ist eigentl<strong>ich</strong> eine Beleidigung Gottes, weil dadurch<br />

die göttl<strong>ich</strong>e Offenbarung verschmäht und versucht wird, in Sachen<br />

des Seelenheils von Geistern Auskunft zu erlangen. Auf die Spiriti-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 73<br />

sten passen die Worte der Hl. Schrift: „Die Quelle des lebendigen<br />

Wassers haben sie verlassen und s<strong>ich</strong> Zisternen gegraben, die kein<br />

Wasser halten können“ (Jer 2,13). <strong>Der</strong> hl. Thomas von Aquin sagt:<br />

„Es ist ein Frevel, s<strong>ich</strong> von Teufeln belehren zu lassen, da uns doch<br />

die Heilige Schrift, also das Wort Gottes, zu Gebote steht.“ Daher<br />

hat schon Moses folgenden Befehl gegeben: „Es soll s<strong>ich</strong> niemand<br />

finden, der die Geister befragt, denn das verabscheut der Herr“ (5<br />

Mos 18,11). <strong>Der</strong> hl. Apostel Paulus klagte, „daß in den letzten Zeiten<br />

einige vom Glauben abfallen und Geistern der Verführung und<br />

Teufelslehrern Gehör schenken <strong>werde</strong>n“ (1 T<strong>im</strong> 4,1).<br />

Wenn s<strong>ich</strong> jemand zur Behauptung versteigt, der Spiritismus sei die<br />

Religion der Zukunft, dem kann man entgegnen: <strong>Der</strong> Spiritismus<br />

ist vielmehr die Religion der Vergangenheit, näml<strong>ich</strong> die Religion<br />

des heidnischen Altertums. Denn die Heiden hatten ihre Orakel,<br />

d.h. von ihnen heilig gehaltene Orte und Personen, wo s<strong>ich</strong> nach<br />

ihrer Ans<strong>ich</strong>t Götter offenbarten. Die Orakel waren ein Bestandteil<br />

der heidnischen Religion, aber durch sie gaben s<strong>ich</strong> die bösen Geister<br />

kund, ebenso wie es be<strong>im</strong> Spiritismus der Fall ist. Gle<strong>ich</strong>wie<br />

heutzutage Teilnehmer an spiritistischen Sitzungen von den bösen<br />

Geistern Auskünfte zu erlangen suchen, so haben s<strong>ich</strong> bereits <strong>im</strong> Altertum<br />

die Heiden an ihre Orakel gewandt, wo ihnen die Dämonen<br />

Mitteilungen machten.<br />

7. Orakel nannten die Heiden von ihnen heilig gehaltene Orte,<br />

wo s<strong>ich</strong> nach ihrer Vorstellung die Götter offenbarten.<br />

Zuweilen war es eine Quelle, wo das Volk die Nähe der Gottheit vermutete,<br />

oder das Grab eines berühmten Sehers oder, wie zu Delphi<br />

in Griechenland, ein Erdspalt, aus dem betäubende Dämpfe emporstiegen<br />

und wo eine Person weissagte. Orakel gab es außer dem<br />

berühmtesten zu Delphi noch zu Meroe und Heliopolis in Ägypten,<br />

in Italien auf der Tiberinsel, zu Tivoli und zu Padua, in Kleinasien<br />

zu Klaros, <strong>im</strong> Ägäischen Meer auf der Insel Delos und in Nordgriechenland<br />

zu Dodona. Die Heilige Schrift erwähnt das Orakel des<br />

Beelzebub in Akkaron ( 2 Kön 1,2). Im ganzen gab es gegen dreihundert<br />

Orakel.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 74<br />

Die Offenbarungen und den Willen der heidnischen Götter wollte<br />

man mancherorts aus Anze<strong>ich</strong>en erkennen, z.B. aus dem Rauschen<br />

der heiligen E<strong>ich</strong>e zu Dodona oder aus den Worten oder Tönen, welche<br />

die über dem Erdspalt zu Delphi sitzende und durch aufsteigende<br />

Dämpfe betäubte Pythia, eine Priesterin, ausstieß. Bei diesen Orakeln<br />

gab es Priester, die s<strong>ich</strong> mit der Deutung der Ze<strong>ich</strong>en befaßten.<br />

Zuweilen waren es auch Mittelspersonen – die Spiritisten würden sagen:<br />

Medien – , durch welche die heidnischen Götter, eigentl<strong>ich</strong><br />

die bösen Geister, ihren Willen kundgaben.<br />

An manchen Orakeln mußte der Fragende <strong>im</strong> Tempel schlafen, und<br />

die Antwort wurde ihm in der Nacht <strong>im</strong> Traum zuteil. Außer diesen<br />

Traumorakeln gab es auch Brieforakel: <strong>Der</strong> Fragende ließ z.B. durch<br />

einen Boten seine Frage in einem versiegelten Brief zum Orakel senden,<br />

und dort empfing der Bote wieder einen versiegelten Brief, worin<br />

die Antwort stand, obgle<strong>ich</strong> der Brief des Boten n<strong>ich</strong>t geöffnet<br />

worden war.<br />

8. Bei den Orakeln waren überirdische Wesen tätig; denn sie<br />

wußten verborgene Dinge und wirkten auch Scheinwunder.<br />

Manche, die n<strong>ich</strong>t mit gründl<strong>ich</strong>em Wissen beschwert sind, tun die<br />

Orakel kurzweg ab mit der Behauptung, es liege ein Betrug durch<br />

die heidnischen Priester vor. Daß da übermenschl<strong>ich</strong>e Kräfte wirkten,<br />

wollen sie n<strong>ich</strong>t zugeben. Gewiß kam auch manchmal Betrug<br />

vor, denn die Orakel ließen s<strong>ich</strong> auch bestechen, aber wäre stets nur<br />

Betrug vorgekommen, wäre dieser doch endl<strong>ich</strong> aufgedeckt worden,<br />

und die Orakel hätten s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t durch die Jahrhunderte, ja Jahrtausende<br />

erhalten.<br />

Weil be<strong>im</strong> Orakel überirdische Mächte tätig waren, welche die Heiden<br />

als ihre Götter verehrten, galt jenen das Orakel als heilig und als<br />

Bestandteil ihrer Religion. Daher haben s<strong>ich</strong> Herrscher, auch ganze<br />

Städte und Völker oft an sie gewandt. Viele Leute begannen kein<br />

w<strong>ich</strong>tiges Unternehmen, ohne das Orakel befragt zu haben. Außer<br />

der großen Masse des heidnischen Volkes waren auch die gelehrtesten<br />

Männer des Altertums, sowohl die heidnischen Philosophen als<br />

auch die christl<strong>ich</strong>en Schriftsteller der ersten christl<strong>ich</strong>en Jahrhunderte,<br />

fest überzeugt, daß übermenschl<strong>ich</strong>e Wesen die Orakel inspi-<br />

74


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 75<br />

rierten. Die Heiden haben s<strong>ich</strong> sogar auf die Orakel berufen, um die<br />

Göttl<strong>ich</strong>keit ihrer falschen Religion darzutun.<br />

Daß überirdische Wesen durch die Orakel tätig waren, ergibt s<strong>ich</strong><br />

daraus, daß diese verborgene Dinge wußten. Laut einem Ber<strong>ich</strong>t des<br />

hl. Bischofs Athanasius von Alexandria (†373) sagte einmal das<br />

Orakel in Ägypten, daß Überschwemmungen bevorstünden, die daraufhin<br />

tatsächl<strong>ich</strong> eintraten. Hier muß also ein Wesen <strong>im</strong> Spiel gewesen<br />

sein, das gewußt hat, daß in Äthiopien starke Regengüsse niedergegangen<br />

waren. Da es damals weder Telegraf noch Telefon gab,<br />

muß man schließen, daß das Orakel von einem geistigen Wesen inspiriert<br />

war.<br />

Laut Herodot sagte einst das Orakel zu Delphi den Boten des Königs<br />

Krösus, was der König in demselben Augenblick in seiner Residenz<br />

zu Sardes tue, daß er näml<strong>ich</strong> eine Schildkröte in einem<br />

Lamm kochen lasse. Sowohl die heiligen Engel als auch die Teufel<br />

können näml<strong>ich</strong> wissen, was in der Ferne vor s<strong>ich</strong> geht, weil<br />

sie reine Geister sind und somit alles rasch sehen können, was auf<br />

der ganzen Erde geschieht.<br />

Plutarch erzählt von einem Statthalter in Kilikien, der ein Epikuräer<br />

war und n<strong>ich</strong>ts auf Orakel gab, folgendes: Eines Tages schickte der<br />

Statthalter probeweise einen Boten mit einem versiegelten Brief an<br />

das Orakel des Mopsus und verlangte, daß dem Boten <strong>im</strong> Traum auf<br />

die <strong>im</strong> Brief gestellte Frage Antwort gegeben <strong>werde</strong>. <strong>Der</strong> Bote schlief<br />

nachts <strong>im</strong> Tempel und erhielt tatsächl<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Traum Antwort. Als er<br />

den Brief ungeöffnet zurückbrachte und den Traum erzählte, war der<br />

Statthalter ungemein erstaunt. Er hatte näml<strong>ich</strong> wissen wollen, ob er<br />

der Gottheit einen schwarzen oder einen weißen Stier opfern solle,<br />

und der Bote hatte <strong>im</strong> Traum einen Mann gesehen, der das Wort<br />

„schwarz“ aussprach.<br />

Weil der Teufel n<strong>ich</strong>t allwissend ist, konnten die Orakel jene zukünftigen<br />

Dinge n<strong>ich</strong>t voraussagen, die ein Geschöpf, und wäre es ein<br />

guter oder böser Geist, ohne göttl<strong>ich</strong>e Offenbarung n<strong>ich</strong>t wissen<br />

kann. Deshalb waren die meisten Antworten der Orakel, sobald<br />

sie über die Zukunft befragt wurden, dunkel oder vieldeutig. So<br />

sandte einmal der re<strong>ich</strong>e König Krösus von Lydien vor dem Krieg<br />

mit dem Perserkönig Kyros Boten ans Orakel von Delphi und ließ<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 76<br />

fragen, ob er siegen <strong>werde</strong>. Das Orakel antwortete ihm: „Wenn Krösus<br />

den Fluß Halys überschreitet, wird er ein großes Re<strong>ich</strong> zerstören.“<br />

Krösus ließ s<strong>ich</strong> durch diesen Orakelspruch irreführen,<br />

überschritt den Halys und fiel ins Perserre<strong>ich</strong> ein. <strong>Der</strong> Perserkönig<br />

trieb ihn zurück, verfolgte ihn bis in dessen Hauptstadt Sardes und<br />

nahm ihn dort gefangen (546 v.Chr.). Krösus verlor nun seinen<br />

Thron und sein Re<strong>ich</strong>, hatte also tatsächl<strong>ich</strong> ein Re<strong>ich</strong> zerstört, aber<br />

sein eigenes. Er hatte s<strong>ich</strong> von dem zweideutigen Orakelspruch irreführen<br />

lassen.<br />

Es gibt noch einen ähnl<strong>ich</strong>en Fall: <strong>Wie</strong> Cicero ber<strong>ich</strong>tet, erhielt König<br />

Pyrrhos von Epirus um 280 v.Chr. vom Orakel des Apollo die<br />

Antwort: „Aio te, Aeacida, Romanos vincere posse“, was zweideutig<br />

ist. Es kann näml<strong>ich</strong> lauten: „Ich erkläre, Aeazide, daß du die Römer<br />

besiegen kannst“, hat aber auch den Sinn: „... daß die Römer<br />

d<strong>ich</strong> besiegen können“. Pyrrhos errang zwar einige Siege, wurde<br />

aber schließl<strong>ich</strong> bei Maleventum <strong>im</strong> Jahr 275 v.Chr. von den Römern<br />

entscheidend geschlagen.<br />

Eine ähnl<strong>ich</strong> unbest<strong>im</strong>mte Antwort erhielt ein anderer vom Orakel:<br />

„Ibis redibis non morieris in bello“ (Du wirst gehen zurückkommen<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong> Kriege sterben). Hier kommt es darauf an, wo das Komma<br />

gesetzt wird, ob vor oder nach dem Wort „n<strong>ich</strong>t“. Dieses Komma<br />

kann eben den Sinn des Satzes vollständig ändern.<br />

Genaugenommen sind solche Orakelsprüche keine Weissagungen,<br />

denn solche müssen best<strong>im</strong>mt sein, wie es z.B. die Worte Christi zu<br />

Petrus waren: „Wahrl<strong>ich</strong>, <strong>ich</strong> sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der<br />

Hahn zwe<strong>im</strong>al kräht, wirst du m<strong>ich</strong> dre<strong>im</strong>al verleugnen!“ (Mk 14,30).<br />

Strabo (Georg. 17) erzählt, daß in Ägypten Personen aus den angesehensten<br />

Familien den Tempel des Serapis besuchten, um dort zu<br />

schlafen und <strong>im</strong> Traum für s<strong>ich</strong> oder für einen kranken Freund das<br />

Heilmittel gegen eine Krankheit zu erfahren. Auf diese Weise seien<br />

viele wunderbare Krankenheilungen zustande gekommen, die alle<br />

<strong>im</strong> Tempel auf Säulen oder Gedenktafeln verze<strong>ich</strong>net wurden.<br />

Doch waren alle diese Träume vom Teufel verursacht. <strong>Wie</strong> die hll.<br />

Cyprian, Tertullian, Laktantius u.a. erklären, waren die Heilungen<br />

der Krankheiten bei den Orakeln keine Wunder, weil der Teufel einfach<br />

jene Krankheiten, die er zuvor selbst verursacht hatte, dadurch<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 77<br />

heilte, daß er aufhörte, den Leuten weiterhin zu schaden. <strong>Der</strong> Teufel<br />

gab auch selten die r<strong>ich</strong>tigen Heilmittel an, sondern gewöhnl<strong>ich</strong><br />

lächerl<strong>ich</strong>e, ja sogar schädl<strong>ich</strong>e Mittel.<br />

9. Böse Geister haben s<strong>ich</strong> durch die Orakel kundgetan.<br />

<strong>Der</strong> Urheber der Orakel war der Teufel; denn die Orakel verführten<br />

die Menschen zu Verbrechen und Schlechtigkeiten. Nach Aussagen<br />

heidnischer und kirchl<strong>ich</strong>er Schriftsteller der damaligen Zeit wie<br />

Plutarch, Pausanias, Vergil, Eusebius u.a. verführten die Orakel zu<br />

Menschenopfern; denn sie forderten bisweilen Blut. Daher kam es<br />

vor, daß Eltern sogar ihre eigenen Kinder den Göttern opferten.<br />

N<strong>ich</strong>t ohne Grund nennt der Heiland den Teufel den „Menschenmörder“<br />

(Joh 8,44). Laut Eusebius verlangten die Orakel auch die<br />

abscheul<strong>ich</strong>ste öffentl<strong>ich</strong>e Unzucht in den Tempeln, die sogenannten<br />

Orgien. <strong>Der</strong> Teufel erwies s<strong>ich</strong> auch hier als der „unreine<br />

Geist“, wie ihn der Heiland genannt hat (Lk 11,24).<br />

<strong>Der</strong> hl. Cyprian, Bischof von Karthago, sagt (de idol.), daß die bösen<br />

Geister, welche die Wahrsager bei den Orakeln inspirieren, Wahres<br />

und Falsches miteinander mischen. Daß bei den Orakeln böse<br />

Geister wirkten, folgt auch noch daraus, daß die Christen <strong>im</strong>stande<br />

waren, durch Befehl oder durch Anrufung des Namens Jesus oder<br />

durch das hl. Kreuzze<strong>ich</strong>en die Orakel unwirksam zu machen. <strong>Der</strong><br />

hl. Bischof Cyprian lud (<strong>im</strong> Buch an Demetrius) die heidnischen Gelehrten<br />

ein, s<strong>ich</strong> mit eigenen Augen zu überzeugen, wie die bösen<br />

Geister heulen und seufzen, wenn sie von den Christen durch Anrufung<br />

des lebendigen Gottes aus den falschen Propheten ausgetrieben<br />

<strong>werde</strong>n. <strong>Der</strong> hl. Bischof Athanasius erklärt (de inc. verbi dei), daß<br />

schon das Kreuzze<strong>ich</strong>en genüge, das Orakel verstummen zu lassen.<br />

Die Heiden gestanden selbst, daß in Gegenwart der Christen die Orakel<br />

verstummen. Die heidnischen Priester versuchten es mit der Ausrede,<br />

ihre Götter schwiegen n<strong>ich</strong>t aus Furcht, sondern aus Abscheu<br />

vor dem christl<strong>ich</strong>en Namen und aus Haß gegen das Christentum.<br />

Darauf entgegnete Arnobius, die heidnischen Götter haßten, weil sie<br />

den Gegner fürchteten, dessen Macht sie um ihr Ansehen bringe.<br />

Und Laktantius sagt: „Wären es Götter, dann wäre es ihrer Majestät<br />

geziemend, den gehaßten Feind, der s<strong>ich</strong> in ihren Augen zeigt, so-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 78<br />

gle<strong>ich</strong> zu strafen, n<strong>ich</strong>t aber die Flucht zu ergreifen und der höheren<br />

Gewalt zu we<strong>ich</strong>en.“<br />

10. Mit dem Auftreten des Christentums verstummten nach<br />

und nach alle heidnischen Orakel.<br />

Die Dämonen hatten s<strong>ich</strong> bei den Heiden jene Ehre fälschl<strong>ich</strong> angemaßt,<br />

die Gott dem Herrn allein zukommt. Seitdem aber der Sohn<br />

Gottes auf Erden erschienen war und die göttl<strong>ich</strong>e Ehre für s<strong>ich</strong> in<br />

Anspruch genommen hatte, mußten die bösen Geister we<strong>ich</strong>en. Sobald<br />

s<strong>ich</strong> in der Nähe eines Orakels das Christentum auszubreiten<br />

begann, nahmen die Orakelgeister alsbald von dort Reißaus; der Teufel<br />

sah ein, daß er gegen das göttl<strong>ich</strong>e L<strong>ich</strong>t des Evangeliums n<strong>ich</strong>t<br />

aufkommen kann. Auch die berühmtesten Orakel verstummten, sobald<br />

in der Gegend das Evangelium gepredigt wurde. Lukanus (+65<br />

n.Chr.) erzählt, daß sogar das berühmte Orakel von Delphi n<strong>ich</strong>t<br />

mehr antworte. Um das Jahr 100 ber<strong>ich</strong>tet Plutarch (+120 n.Chr.),<br />

daß alle Orakel bis auf zwei oder drei gänzl<strong>ich</strong> verstummt seien. Bemerkenswert<br />

ist auch, daß (nach dem hl. Chrysostomus) das Orakel<br />

des Apollo zu Daphne sogle<strong>ich</strong> verstummte, als in dessen Nähe die<br />

Reliquien des hl. Märtyrers Babylas beigesetzt wurden. Auf dieses<br />

Verstummen der Orakel beriefen s<strong>ich</strong> die christl<strong>ich</strong>en Schriftsteller,<br />

um die Heiden von der göttl<strong>ich</strong>en Macht Christi über die bösen Geister,<br />

also von der Gottheit Christi zu überzeugen.<br />

Aufgrund des Gesagten können wir folgenden Schluß ziehen: Die<br />

Orakel waren vom Teufel inspiriert; der böse Geist, der Urheber<br />

des Heidentums, war auch der Urheber der Orakel. Die Heilige<br />

Schrift sagt: „Alle Götter der Heiden sind böse Geister“ (Ps 95,5).<br />

Wenn Moses strengstens verbot, die Wahrsager zu befragen (5. Mos<br />

18,10), so geschah es deswegen, weil dieses Befragen ein Verkehr<br />

mit den bösen Geistern ist.<br />

11.Yoga und Zen – heutige asiatische Pseudomystik<br />

Gott spr<strong>ich</strong>t zwar auch zu den Heiden, wenn sie in sittl<strong>ich</strong> reiner Abs<strong>ich</strong>t<br />

nach ihm suchen. Aber leider mischt s<strong>ich</strong> dabei häufig Neugier,<br />

dann Wissensstolz und Hochmut hinein, sodaß anfängl<strong>ich</strong> ehr-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 79<br />

l<strong>ich</strong>e Sucher schließl<strong>ich</strong> be<strong>im</strong> unbewußten Teufelspakt landen.<br />

Wer die wunderähnl<strong>ich</strong>en Taten jener „Vollkommenen“, der Yogis<br />

u.a. kennt, wie etwa „Dematerialisation“, Hellsehen, Schwerelosigkeit<br />

und vieles andere, sieht bald, daß bei unseren Besessenen das<br />

gle<strong>ich</strong>e vorliegt. Höhere „Erleuchtungsstufen“ sind fast durchweg<br />

nur eine „kultivierte Besessenheit“, das heißt, eine kontrollierte Art,<br />

mit dem Teufel zu wirken.<br />

12. Gehe<strong>im</strong>bünde, Theosophie und Fre<strong>im</strong>aurertum<br />

Eine Art des Okkultismus, Spiritismus oder sonstigen Religionsersatzes<br />

bilden jene Clubs, die das L<strong>ich</strong>t scheuen. Nur der Vater der<br />

Lüge verbirgt s<strong>ich</strong> so. Unter dem Deckmantel der „höheren Erleuchtung“,<br />

die vom Volk n<strong>ich</strong>t verstanden <strong>werde</strong>, schließen sie s<strong>ich</strong><br />

ab. In Wirkl<strong>ich</strong>keit würde näml<strong>ich</strong> ihr gottloses Treiben, ihre Widergöttl<strong>ich</strong>keit<br />

ans Tagesl<strong>ich</strong>t kommen und vom einfachen, unverbildeten<br />

Volk le<strong>ich</strong>t erkannt <strong>werde</strong>n.<br />

Vorstufen zur Fre<strong>im</strong>aurerei sind Liberalismus, Mysterien-Religionen<br />

der Heiden, asiatischer Pantheismus, sämtl<strong>ich</strong>e Spielarten der<br />

Gnosis, kurzum alle Lehren, die n<strong>ich</strong>t Evangelium sind. Fast jede<br />

Geistesr<strong>ich</strong>tung und Weltanschauung hat in jenem System Platz. Die<br />

Anhänger geben s<strong>ich</strong> tolerant; nur gegen eines sind sie intolerant:<br />

gegen die katholische Lehre, gegen die Lehre von Hölle und Vergeltung,<br />

gegen Jesus den Gekreuzigten.<br />

Rede zu ihnen allgemein über Gott, über das Gute und Schöne, wo<br />

s<strong>ich</strong> jeder hineindenken kann, was er will, und alle klatschen Beifall.<br />

Das schl<strong>im</strong>me ist, daß sie den Inhalt der Worte verdrehen unter dem<br />

Schein einer höheren Erkenntnis. Sie reden ebenfalls von Christus,<br />

aber in einem der Lehre der Kirche ganz entgegengesetzten Sinn.<br />

Unter den gle<strong>ich</strong>en Worten denken sie etwas ganz anderes. Gläubigere<br />

unter ihnen glauben an eine Reinkarnation, an eine <strong>Wie</strong>dergeburt<br />

<strong>im</strong> Fleische. Ihre ganze „Höherentwicklung“ besteht daher, neben<br />

einigen humanitären Akten, in der Abschaffung aller Gebote, in<br />

Unsittl<strong>ich</strong>keit und Ausschweifung; denn Sünde gibt es ihrer Ans<strong>ich</strong>t<br />

nach n<strong>ich</strong>t. <strong>Wie</strong> sollte es das auch, wo s<strong>ich</strong> jeder für einen Teil von<br />

Gott hält (vgl. Augustinus: „Bekenntnisse“ VII,10), als L<strong>ich</strong>t vom<br />

L<strong>ich</strong>te, das gegen s<strong>ich</strong> selbst ja gar n<strong>ich</strong>t zu sündigen vermag! Eben-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 80<br />

so gibt es bei ihnen kein Gebet. Zu wem auch beten, wo sie ja selbst<br />

ein Teil von Gott sind! Selbstgespräche führen? Wo doch alles starren<br />

Gesetzen der <strong>Wie</strong>dervergeltung, dem Karma, unterliegt?<br />

Bei ihnen ist alles Stolz, Egoismus und Innerweltl<strong>ich</strong>keit. Unter dem<br />

Schein höherer Erleuchtung schaffen sie alle Ordnung für die Ihren<br />

ab und führen sie dem Teufel geradewegs in die Hände. Ihre höchste<br />

Erleuchtung heißt: Ich bin Gott. Welcher Stolz!<br />

Die neu Hinzugekommenen <strong>werde</strong>n nur ganz langsam mit den umstürzenden<br />

Gedankengängen vertraut, sodaß sie unmerkl<strong>ich</strong> <strong>im</strong>mer<br />

verkehrtere Ans<strong>ich</strong>ten bekommen. Sie lernen ein Weltbild kennen,<br />

das dem katholischen Standpunkt genau entgegengesetzt ist: das Negativ<br />

zum Positiv, die Lehre Satans, der alles nachäfft. In seinem<br />

Re<strong>ich</strong> gibt es die genau gle<strong>ich</strong>en Phänomene und Hierarchien, nur<br />

n<strong>ich</strong>t so vollkommen wie jene Gottes. <strong>Der</strong> Satan ist nun einmal der<br />

Affe Gottes. Gerade diese Parallelität verführt unvors<strong>ich</strong>tige „Wahrheitssucher“,<br />

die nun anfangen, den „Weltbaumeister“ anzubeten, in<br />

Wirkl<strong>ich</strong>keit aber vor dem Teufel knieen.<br />

Um eingeweiht zu <strong>werde</strong>n und zur „Erleuchtung“ zu gelangen, sind<br />

genau solche Taten notwendig, die wir als Todsünden beze<strong>ich</strong>nen<br />

und wie sie der Apostel Paulus in den Lasterkatalogen (z.B. Gal 5,19)<br />

aufzählt. Es kommt auch zur Erleuchtung (wie in den alten Mysterien<br />

der Heiden), aber das ist genau jene, die wir vorher auch bei Besessenen<br />

gefunden haben. Satan zeigt s<strong>ich</strong> ihnen als L<strong>ich</strong>t (2. Kor<br />

11,14). Wenn jenen Neugierigen (und aus irdischem Gewinnstreben<br />

Eintretenden) die Augen aufzugehen beginnen, in welcher Gemeinschaft<br />

sie s<strong>ich</strong> befinden, so ist es meist zu spät. Sie sind dann schon<br />

durch Schwüre und Eid gebunden.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 81<br />

8. Er heilte mit dem Teufel<br />

von Alexa Gaspari<br />

Eine ehemalige Journalistin aus Bulgarien entdeckt, nachdem sie von<br />

einem gleißenden L<strong>ich</strong>t geblendet für Stunden ohne Bewußtsein ist,<br />

ihre heilenden Fähigkeiten. <strong>Der</strong> vierundsechzigjährige Rupert aus Tirol<br />

erhält von einer alten slowenischen Bäuerin eine Kiste mit Rosenkränzen<br />

und Anleitungen zur Herstellung von Heilsalben. Heute<br />

n<strong>im</strong>mt er in der Karwoche an bis zu zweitausend Menschen, die seine<br />

Hütte umlagern, Gebetsheilungen vor, zum Teil mit spektakulären<br />

Heilerfolgen. Sonja aus Lappland, eine schamanische Trommlerin,<br />

die heute in Niederösterre<strong>ich</strong> lebt, führt Frauen mittels Rhythmus<br />

durch die sieben Tore zur Selbsterkenntnis und Selbstheilung.<br />

Geistheilung boomt. Das heilende Gebet, das schamanische Krafttier,<br />

Naturgeister, der Geist der Verstorbenen <strong>werde</strong>n beschworen, ja<br />

selbst christl<strong>ich</strong>e Heilige und Symbole müssen herhalten! <strong>Der</strong> folgende<br />

Tatsachenber<strong>ich</strong>t ist deshalb gerade heute von höchster Aktualität.<br />

Er erzählt die Gesch<strong>ich</strong>te von Pater Jaques Verlinde, der über<br />

den Hinduismus tatsächl<strong>ich</strong> die Fähigkeit erhielt zu heilen. Als er jedoch<br />

zur katholischen Kirche zurückkehrt, wird klar, woher diese<br />

Fähigkeit stammte: vom Dämon.<br />

1947 wird Jaques Verlinde in Flandern geboren. Er hat eine schöne<br />

Kindheit, die er „ganz in der Nähe Jesu“ verbringt. Zu seinen liebsten<br />

Erinnerungen gehören die Zeiten als Ministrant. Schon mit fünf<br />

Jahren darf der kleine Jaques zusammen mit seiner älteren Schwester<br />

– das spart Kosten – die Erstkommunion empfangen.<br />

Jaques ist n<strong>ich</strong>t nur bei der Erstkommunion früh dran, sondern auch<br />

in seiner Schullaufbahn. So ist er noch keine sechzehn, als er Abitur<br />

macht, um mit dem Studium der Naturwissenschaften zu beginnen.<br />

Noch vor seinem 21. Geburtstag – er steht knapp vor der Dissertation<br />

– kommen all die Probleme der verrückten 60er Jahre auf ihn<br />

zu. Den damals gepredigten philosophischen Vorstellungen hat er<br />

n<strong>ich</strong>ts entgegenzusetzen, insbesondere der Infragestellung aller Institutionen,<br />

vor allem auch der religiösen. Erfolgre<strong>ich</strong> wird ihm eingeredet,<br />

man müsse alle religiösen Krücken abwerfen, um in der Fülle<br />

leben zu können.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 82<br />

Nun traut er s<strong>ich</strong> kaum mehr, s<strong>ich</strong> Gott zu nähern. In der Kirche bleibt<br />

er hinter den Säulen stehen, verfolgt das Geschehen nur aus der Entfernung.<br />

Es ist für ihn ein echtes Losreißen von der Hand des Herrn,<br />

als er eines Sonntags seiner Mutter erklärt, er gehe von nun an n<strong>ich</strong>t<br />

mehr in die Messe mit. Kaum hat er das gesagt, flüchtet er in sein<br />

Z<strong>im</strong>mer und weint. Aber aus intellektueller Redl<strong>ich</strong>keit bleibt er bei<br />

seiner Entscheidung.<br />

Jaques Verlinde beendet sein Studium mit Ausze<strong>ich</strong>nung, beginnt<br />

mit der Dissertation in analytischer Chemie <strong>im</strong> Labor für Nuklearchemie<br />

und stürzt s<strong>ich</strong> in die Forschung. Er hat eine Vollzeitarbeit in<br />

einem Labor, eine interessante Tätigkeit und ist bald auch für Studenten<br />

verantwortl<strong>ich</strong>. Doch er merkt, daß ihm die geistige D<strong>im</strong>ension<br />

<strong>im</strong> Leben fehlt. Also zurück zur Kirche? Unmögl<strong>ich</strong>, da das<br />

Christentum rundherum schlechtgemacht wird, während östl<strong>ich</strong>e<br />

Denkweisen langsam an Boden gewinnen.<br />

Als er einmal ein Plakat mit einem Inder <strong>im</strong> weißen Sari sieht, beschließt<br />

er, s<strong>ich</strong> das anzuschauen. Von Initiation ist die Rede, und<br />

der junge Wissenschaftler ist neugierig, ob man da tiefe geistige Erfahrungen<br />

machen könne. Die Meditationstechnik, die vorgestellt<br />

wird – sie soll zu höheren Bewußtseinszuständen führen – beeindruckt<br />

ihn, und er läßt s<strong>ich</strong> auf sie ein. Seinen Urlaub verbringt Verlinde<br />

nun bei dem berühmten Guru Maharishi, der sein Hauptquartier<br />

damals in Spanien hat. Er wird freundl<strong>ich</strong> empfangen, und Maharishi<br />

veranlaßt ihn, die transzendentale Meditationstechnik<br />

noch weiter zu intensivieren, um tiefsitzende Spannungen zu<br />

lockern. Er bildet ihn als Leiter von Initiationskursen aus, die zur<br />

Verleugnung Jesu führen.<br />

Zurück in Belgien gibt Jaques Kurse in Meditation und führt seine<br />

akademischen Arbeiten zu Ende. Seine Dissertation, die er dem Guru<br />

widmet, wird 1971 angenommen. Jaques ist damals vierundzwanzig.<br />

Und dann ab nach Spanien, wo Verlinde bald zu Privatsekretär<br />

des Gurus avanciert. Vier Jahre lang taucht er tief in den Hinduismus<br />

ein. Er lernt alles über Theorie und Praxis der Meditation,<br />

er beherrscht die Körperhaltungen, Drehungen der Wirbelsäule und<br />

die Atemtechnik des Yoga. In diesen Übungen löst s<strong>ich</strong> das individuelle<br />

Bewußtsein auf. Durch den Weg ins Innere soll „der Kern der<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 83<br />

Person in einer undifferenzierten Leere“ aufgelöst <strong>werde</strong>n. Jeder<br />

Denkakt wird abgewürgt. Diese Leere, Samadhi genannt, erlebt Verlinde<br />

mehrmals während langer Meditationsphasen, eine Erfahrung,<br />

die <strong>im</strong> wiedererlangten Bewußtsein Spuren hinterläßt – eine faszinierende,<br />

aber keine Glückserfahrung, eine unermeßl<strong>ich</strong>e, letztl<strong>ich</strong><br />

trostlose Leere.<br />

N<strong>ich</strong>t nur diese Leere löst in ihm Unruhe aus; auf seinen Reisen mit<br />

dem Guru erlebt Verlinde <strong>im</strong>mer, daß Sterbende auf der Straße oder<br />

Leprakranke, die dringend der Hilfe bedürften, einfach n<strong>ich</strong>t beachtet<br />

<strong>werde</strong>n. „Komm, laß ihn, es geht um sein Karma“, hört er den<br />

Guru sagen. Zuerst ist er wie versteinert, gehorcht aber dann. Man<br />

erklärt ihm, diese Menschen seien aufgrund früherer schlechter Taten<br />

ins Elend geraten und zahlten nun einen „karmischen Zoll“. Wer<br />

ihnen hilft, hindert sie daran, <strong>im</strong> jetzigen Leben ihr schmerzl<strong>ich</strong>es<br />

Karma zu durchleben. „Jeder ist letztl<strong>ich</strong> selbst auf seinem Weg der<br />

Selbstbe<strong>frei</strong>ung“, so die Vorstellung. Von Menschen mit einem<br />

schweren Karma müsse man s<strong>ich</strong> fernhalten, wenn man über einen<br />

best<strong>im</strong>mten Grad seiner Evolution hinaus will.<br />

Zweifel stellen s<strong>ich</strong> ein: Sollte das die Wahrheit sein, daß der Mensch<br />

n<strong>ich</strong>ts ist als „ein Schatten von Realität, der mit seinem Karma<br />

kämpft“? Die Unruhe n<strong>im</strong>mt zu. Ein französischer Naturheiler, ein<br />

Christ, ist es, der Jaques die Frage stellt, die sein hinduistisches Universum<br />

zum Kippen bringt. Nachdem er von der christl<strong>ich</strong>en Vergangenheit<br />

Verlindes gehört hat, fragt er ihn: „Und wer ist Jesus<br />

Christus jetzt für Sie?“<br />

Erst jetzt verspürt Verlinde all das Elend seines Lebens, und es ist<br />

ihm, als würde Jesus ihn, ohne Vorwurf oder Tadel, fragen: „<strong>Wie</strong> lange<br />

noch willst du m<strong>ich</strong> warten lassen?“ Jaques weint Tränen der<br />

Reue über seinen Verrat, daß er den verstoßen hat, den er geliebt hatte.<br />

Doch dieser war ihm bis ans Ende der Welt gefolgt. Jetzt weiß er,<br />

daß er nun klare Verhältnisse schaffen muß. Jesus hat einen Auftrag<br />

für ihn.<br />

Vierundzwanzig Stunden später ist er mit einem kleinen Koffer, seinen<br />

Papieren und einem Leben, das er neu mit dem Herrn gestalten<br />

will, wieder in Europa, in Frankre<strong>ich</strong>. Offen und demütig erzählt er<br />

von dem folgenschweren Fehler, den er gle<strong>ich</strong> bei seiner He<strong>im</strong>kehr<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 84<br />

begeht: „Ich bin zwar ab diesem Zeitpunkt tägl<strong>ich</strong> in die Messe, zur<br />

Anbetung gegangen, habe auch – wohl eher oberflächl<strong>ich</strong> – gebe<strong>ich</strong>tet,<br />

habe Rosenkranz gebetet, aber <strong>ich</strong> hatte n<strong>ich</strong>t die Demut,<br />

in den Schoß der Kirche zurückzukehren, indem <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> einem<br />

Priester wirkl<strong>ich</strong> anvertraut hätte. Es war mir unangenehm, von mir<br />

zu erzählen, einem Forscher, der Jünger eines Gurus wird und dann<br />

zurückkehrt. Was würde ein Priester da sagen?<br />

Ich war mir auch n<strong>ich</strong>t der Tragweite meines Handelns, insbesondere<br />

der Initiationsriten, bewußt. Dabei hätte <strong>ich</strong> in der Kirche die<br />

so nötige geistige Heilung erfahren können, um aus dem medialen<br />

Zustand, in dem <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> trotz meiner Umkehr <strong>im</strong>mer noch befand,<br />

herauszufinden. So wurde <strong>ich</strong> eine le<strong>ich</strong>te Beute für eine Sekte, die<br />

s<strong>ich</strong> zwar auf den Namen Jesu berief, aber auch von Karma, Energie<br />

und Reinkarnation sprach. Das interessierte m<strong>ich</strong>, da befand <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> auf vertrautem Gebiet.“<br />

Ohne es zu wissen, landet Verlinden in einer esoterischen Gruppe<br />

von Rosenkreuzern. Schnell erkennen die Verantwortl<strong>ich</strong>en, daß er<br />

durch all die Übungen in Indien für okkulte Kräfte offen ist. Sie erklären<br />

ihm: „Hör mal, du hast da Gaben von Gott geschenkt bekommen.<br />

Du mußt d<strong>ich</strong> in den Dienst deines Nächsten stellen.“<br />

Kopfschüttelnd erzählt der Pater weiter: „Und <strong>ich</strong>, gänzl<strong>ich</strong> unbedarft,<br />

habe m<strong>ich</strong> auf das eingelassen! Sie haben mir ein Pendel in<br />

die Hand gedrückt, und es hat prächtig funktioniert, so gut, daß <strong>ich</strong><br />

es bald n<strong>ich</strong>t mehr gebraucht habe. Ich sah, was den Menschen fehlte,<br />

war also eine Art Hellseher. Und wenn <strong>ich</strong> jemand die Hand auflegte,<br />

fühlte er s<strong>ich</strong> gle<strong>ich</strong> besser. Also war <strong>ich</strong> auch ein Heiler.“<br />

Noch erkennt Verlinde n<strong>ich</strong>t, daß da n<strong>ich</strong>t Gott heilt, sondern Heilung<br />

durch okkultes Wissen und okkulte Kräfte geschieht. Verlinde<br />

fährt fort: „Bald konnte <strong>ich</strong> die Gedanken der Menschen lesen. Nach<br />

kürzester Zeit hatte <strong>ich</strong> soviel okkulte Fähigkeiten. Was ist da nur<br />

los? habe <strong>ich</strong> mir gedacht. Etwas beunruhigt war <strong>ich</strong> schon.“ Verlinde<br />

reagiert heftig; mit Geistern will er n<strong>ich</strong>ts zu tun haben. Jesus<br />

treibt die Dämonen schließl<strong>ich</strong> aus. <strong>Der</strong> Leiter der Sekte erwidert<br />

ihm darauf: „Es geht ja n<strong>ich</strong>t um solche Geister, bei dir geht es um<br />

heilende Engel.“ Und so macht s<strong>ich</strong> Verlinde mit „heilenden Engeln“<br />

auf den Weg.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 85<br />

Eines Tages aber verrät s<strong>ich</strong> „der heilende Engel“. Verlinde ber<strong>ich</strong>tet:<br />

„Ich bin auf der Durchreise nach Paris und besuche, wie jeden<br />

Tag, eine Messe und nehme an ihr teil. Als aber der Priester den Leib<br />

und das Blut Christi emporhebt und spr<strong>ich</strong>t: ‘Durch Ihn und mit Ihm<br />

und in Ihm...’, höre <strong>ich</strong> den ‘heilenden Engel’ Blasphemien sprechen.<br />

Ich bin entsetzt. Gle<strong>ich</strong> nach der Messe gehe <strong>ich</strong> in die Sakristei<br />

und erzähle dem Priester, was mir passiert ist. Er darauf: ‘Das<br />

wundert m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t; <strong>ich</strong> bin näml<strong>ich</strong> der Exorzist der Diözese.’ Dieses<br />

Detail ist w<strong>ich</strong>tig, bin <strong>ich</strong> doch tägl<strong>ich</strong> in die Messe gegangen,<br />

aber so etwas hatte s<strong>ich</strong> noch niemals abgespielt. Es war die Autorität,<br />

mit der dieser Priester ausgestattet war, die den Dämon gezwungen<br />

hat, s<strong>ich</strong> zu erkennen zu geben.<br />

Ich habe sofort verstanden und den Herrn um Vergebung gebeten.<br />

Exorzismen und Be<strong>frei</strong>ungsgebete waren nötig, um <strong>frei</strong>zukommen.<br />

Diese Zeit gehört zu den härtesten meines Lebens. Andrerseits<br />

war es auch eine Zeit der Gnade, in der <strong>ich</strong> innerl<strong>ich</strong> an diesem geistigen<br />

Kampf der Finsternis und des L<strong>ich</strong>ts teilhaben durfte.“ Er legt<br />

alle „Gaben“ dem Herrn hin und verliert sie schlagartig, was deren<br />

Ursprung deutl<strong>ich</strong> macht.<br />

Aus eigener Erfahrung kennt Pater Verlinde, wie gefährl<strong>ich</strong> es ist,<br />

den Spiritismus (Magnetismus, Kartenlegen, automatisches Schreiben,<br />

Tischerücken, Pendeln...) zu banalisieren, wie es heute übl<strong>ich</strong><br />

ist. Die Geister, die s<strong>ich</strong> in das Leben der Medien, aber auch der sie<br />

konsultierenden Menschen einschle<strong>ich</strong>en, erzeugen schwerwiegende<br />

spirituelle, seelische und körperl<strong>ich</strong>e Probleme. „Hier handelt es<br />

s<strong>ich</strong> um eine Art okkulten Vampirismus“, warnt er. Die „Heilungen“<br />

sind nur Symptomverschiebungen, die oft ärgere Probleme auf anderer<br />

Ebene zur Folge haben. Dann helfen nur Be<strong>frei</strong>ungsgebete, um<br />

von den Fesseln loszukommen.<br />

Zurück zur Gesch<strong>ich</strong>te: Verlinde wendet s<strong>ich</strong> also von allem Okkulten<br />

ab und dem Projekt zu, das in seinem Herzen gewachsen ist:<br />

Mönch und Priester zu <strong>werde</strong>n. Zehn Jahre lebt er nun in verschiedenen<br />

Priesterseminaren und dissertiert in Philosophie über Fragen<br />

der Beziehung zwischen Wissenschaft und Glauben. Jedes dieser<br />

Jahre ist w<strong>ich</strong>tig für seine innere Heilung. „Es ist eine Sache, be<strong>frei</strong>t<br />

zu <strong>werde</strong>n, aber damit das Herz <strong>im</strong> Innersten heil, damit der Intel-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 86<br />

lekt wieder klar wird, damit das ganze Wesen gesundet, das braucht<br />

Zeit. Daß mir diese geschenkt wurde, war wirkl<strong>ich</strong> ein Segen.“ 1983<br />

wird Jaques Verlinde zum Priester geweiht. (Text aus dem „Mitteilungsblatt<br />

der Priesterbruderschaft“, Mai 2006, Seite 34 ff.)<br />

9. Zur Unterscheidung der Geister<br />

Was ist der Unterschied zwischen einer Heiligen und einer Hexe oder<br />

einem Heiligen und einem Zauberer? Zunächst keiner, denn beide<br />

stehen <strong>im</strong> Bunde mit höheren Mächten! Beide machen geistl<strong>ich</strong>e<br />

Übungen, üben einen Kult und „Gottesdienst“ ihrem Gott gegenüber,<br />

aber beide aus einem anderen Interesse heraus: die Heiligen<br />

selbstlos, ohne egoistische Ziele, die anderen aber aus Eigensucht,<br />

um Wissen, Macht und Einfluß auf der Welt zu gewinnen. Sie sind<br />

in ihren irdischen Begierden unabgetötet und benützen okkultes<br />

Wissen zur Durchsetzung ihres Willens und belegen ihre Feinde mit<br />

Fluch. Die einen wollen nur, was Gott will (und was dem Eigenwillen<br />

meist entgegengesetzt ist) und üben die Liebe auch ihren Feinden<br />

gegenüber, die sie segnen. An Kreuzesliebe und Feindesliebe<br />

sind die Jünger Jesu erkennbar, an Lebens- und Genußliebe die<br />

Freunde des Teufels.<br />

Allein ist der Mensch n<strong>ich</strong>t in der Lage, Großes zu leisten. Er muß<br />

s<strong>ich</strong> an eine höhere Intelligenz anschließen. Im Re<strong>ich</strong> des Geistes<br />

gibt es aber n<strong>ich</strong>t nur eine Quelle, vielmehr bieten s<strong>ich</strong> zwei an. Jeder<br />

Mensch ist <strong>frei</strong> und kann wählen: rechts oder links, Gott oder<br />

Teufel. Alle Großen hingen an einem von beiden.<br />

Satans Intelligenz ist zwar seit dem Fall <strong>im</strong> übernatürl<strong>ich</strong>en (göttl<strong>ich</strong>en)<br />

Bere<strong>ich</strong> verfinstert, wie der Mensch seit seinem Fall <strong>im</strong> Paradies,<br />

aber auf natürl<strong>ich</strong>em Gebiet wie der materiellen Welt ist Satan<br />

eine Intelligenz ohne Irrtum. Er ist, soweit Gott es zuläßt, Herr<br />

dieser Welt (Lk 4,6). Er überblickt alle Naturgesetze mit sämtl<strong>ich</strong>en<br />

Wirkungen und Folgen bis zum Ende mit einem Blick. In diesem<br />

Sinn ist er der größte Datenspe<strong>ich</strong>er, und wer an ihn angeschlossen<br />

ist, hat teil an diesem Wissen kausaler Ursachen. Diese Tatsache hat<br />

<strong>im</strong>mer wieder viele verlockt, den Teufel zu suchen statt Gott. Auch<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 87<br />

heute gibt es „Geistsucher“ aller Schattierungen, die an den Teufel<br />

glauben und ihn als Bruder beze<strong>ich</strong>nen (Anthroposophen, Theosophen...).<br />

Sie erlangen okkultes Wissen, das sie häufig grob mißbrauchen:<br />

echte Hexen! Wer von einer solchen einmal jahrelang aus der<br />

Ferne mit Strahlung traktiert worden ist und andere Opfer solcher<br />

Hellseherinnen und Okkultisten kennengelernt hat, kann ein Lied<br />

davon singen.<br />

Zuweilen weissagt das Medium und teilt Dinge mit, die s<strong>ich</strong> dann<br />

tatsächl<strong>ich</strong> ereignen, oder es weiß, was gle<strong>ich</strong>zeitig in der Ferne geschieht<br />

(das sogenannte Hellsehen); oder es spr<strong>ich</strong>t oder schreibt in<br />

fremden, ihm ganz unbekannten Sprachen; oder es schreibt mit rasender<br />

Schnelligkeit in wenigen Augenblicken ganze Bogen voll.<br />

Solche Spiritisten sind meist auf eine best<strong>im</strong>mte Art vom Teufel besessen<br />

und fühlen in der Ferne alles, was man gegen Satan untern<strong>im</strong>mt,<br />

als ob es gegen sie selbst ger<strong>ich</strong>tet wäre (vgl. Rodewyk, Band<br />

2, S. 229; Dr. Koch: Magie und ihre Folgen, 48 Seiten). Sie fühlen<br />

s<strong>ich</strong> persönl<strong>ich</strong> angegriffen und antworten als Kinder des Teufels mit<br />

Magie. Hunderte von solchen Beispielen, wie Leute durch Heilpraktiker<br />

und Wahrsager in des Teufels Stricke gerieten, bietet Dr.<br />

Kurt Koch in seinen Schriften und Büchern über okkulte Behaftung<br />

(„Seelsorge und Okkultismus“).<br />

Leute, hütet euch vor Orakeln und Heilpraktikern, vor Spiritisten und<br />

Medien! Hütet euch, in die Netze falscher „Geisteslehrer“ zu geraten!<br />

Jesus und seine Jünger hatten den Hokuspokus (z.B. der Heil-<br />

Magnetiseure) n<strong>ich</strong>t nötig: Jesus heilte durch sein Wort. Im Namen<br />

Jesus allein ist Heil!<br />

Einige Kennze<strong>ich</strong>en<br />

des teuflischen Geistes, die dem göttl<strong>ich</strong>en schnurgerade entgegengesetzt<br />

und für seine Anhänger charakteristisch sind:<br />

1. <strong>Der</strong> böse Geist bewirkt Unruhe,Verwirrung, Furcht, Niedergedrücktheit,<br />

grobe Beunruhigung. (Gott dagegen verleiht Friede,<br />

Ruhe, Klarheit.)<br />

2. Er bewirkt außerdem offenbaren Stolz oder falsche Demut. Er<br />

verkehrt jede Tugend durch Über- oder Untertreibung. Selbstge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 88<br />

fälligkeit und Prahlsucht schürt er, Liebe zu auffälligen und außerordentl<strong>ich</strong>en<br />

Dingen. <strong>Der</strong> Hochmütige erträgt keinen Tadel und<br />

schiebt Fehler <strong>im</strong>mer auf andere.<br />

3. Versuchte leiden an Verzweiflung oder falscher S<strong>ich</strong>erheit, an<br />

Mißtrauen und Mutlosigkeit. Sie haben niemals wahres Vertrauen<br />

auf Gott und seine Barmherzigkeit.<br />

4. Verhärteter Wille und Ungehorsam. Man hält s<strong>ich</strong> selbst für klug.<br />

5. Ungeduld zur Zeit des Leidens oder Kummers. Kein „Fiat!“ (Dein<br />

Wille geschehe!).<br />

6. Aufwühlen aller Leidenschaften: <strong>Der</strong> böse Geist setzt die Leidenschaften<br />

in Bewegung, um die Seele zu verwirren, bedrängt<br />

den <strong>frei</strong>en Willen und liebt das Laster: Schamlosigkeit und Stolz.<br />

Alle Werke <strong>werde</strong>n aus Eitelkeit verr<strong>ich</strong>tet, n<strong>ich</strong>t aus Liebe.<br />

7. Verhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>ung, Falschheit und Verstellung: <strong>Der</strong> Betroffene verhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>t<br />

sein Inneres auch vor dem geistl<strong>ich</strong>en Vater, um n<strong>ich</strong>t<br />

getadelt, sondern gelobt und beachtet zu <strong>werde</strong>n. <strong>Der</strong> Teufel und<br />

seine Lehre wollen n<strong>ich</strong>t offen aufgedeckt <strong>werde</strong>n. Darum gibt es<br />

die Gehe<strong>im</strong>gesellschaften!<br />

8. Falsche Liebe, falscher Eifer: Das rechte Maß wird <strong>im</strong>mer überoder<br />

unterschritten. Wahre Liebe sucht das Wohl des anderen,<br />

n<strong>ich</strong>t s<strong>ich</strong> selbst (1 Kor 13) und ist milde. Belials Kinder sind hart<br />

<strong>im</strong> Urteil über andere und nur gegen s<strong>ich</strong> selber mild.<br />

9. Anhängl<strong>ich</strong>keit an Tröstungen und Genuß: Die Betroffenen sind<br />

Sklaven der Sinnenlust. Statt Selbstverleugnung üben sie eine Art<br />

geistl<strong>ich</strong>er Selbstbefriedigung. Sie erstreben Gesundheit, Wissen<br />

und Macht auf dieser Welt. Das Kreuz <strong>im</strong> Alltag hassen sie. Wenn<br />

geistige Tröstung ununterbrochen andauert, ist das ein Anze<strong>ich</strong>en<br />

des falschen Geistes.<br />

10. Abneigung gegen den Geist Jesu, gegen die Art, wie ER auf Erden<br />

lebte und wirkte, also auch gegen Armut und Leiden. <strong>Der</strong><br />

Teufel zeigt seinen Anhängern nur wonnige Höhen, ohne den<br />

notwendigen schmalen Weg des Kreuzes und der Buße, der seit<br />

der Erbsünde allein zur Auferstehung führt.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 89<br />

Soviel schreitet einer <strong>im</strong> geistl<strong>ich</strong>en Leben voran, als er ausgeht<br />

aus seiner Eigenliebe,<br />

aus seinem Eigenwillen,<br />

aus seinem Eigennutz!<br />

NICHTS BEGEHREN UND NICHTS VERWEIGERN !<br />

Echte und falsche Mystik<br />

Mystik ist Erkenntnis Gottes durch Erfahrung, ist Verbindung mit<br />

Gott in Jesus, dem einen Weg. Sie ist Gnadenstand: Durch Reue und<br />

Umkehr, durch Demut und Liebe wird die Seele ein Tempel des Heiligen<br />

Geistes (1 Kor 6,19). Ohne den Hl. Geist ist der Mensch blind<br />

und in Finsternis. Willst du sehend <strong>werde</strong>n und Eins<strong>ich</strong>t gewinnen,<br />

mußt du d<strong>ich</strong> dem Hl. Geiste öffnen, indem du die Sünde meidest<br />

und ein Freund Gottes wirst, durch Nachfolge Christi. Rechttun<br />

führt zum L<strong>ich</strong>t und zur Wahrheit (Joh 7,17) _ dieser Weg ist aber<br />

eng und beschwerl<strong>ich</strong>, ein Weg des Kreuzes und der Entsagung. Er<br />

verlangt innerl<strong>ich</strong>e Loslösung von der Welt und ihrer Lust und Hinwendung<br />

zu Jesus.<br />

Gott läßt jedem den <strong>frei</strong>en Willen. Er drängt n<strong>ich</strong>t so ungestüm wie<br />

der Teufel. Echte Ekstase bleibt bewußt (n<strong>ich</strong>t Trance!) und ist Teilnahme<br />

am Wesen der guten Engel. Gott ist und bleibt der ganz Andere<br />

und unendl<strong>ich</strong> Größere. Er ist der Schöpfer auch der Seele des<br />

Menschen, und es bleibt das Gegenüber von Ich und Du erhalten in<br />

Ewigkeit. Es geschieht keine Auflösung des Ichs (des Individuums)<br />

und keine Verschmelzung, wie die Gnostiker sie lehren. Demut,<br />

Ehrfurcht und Anbetung Gottes <strong>werde</strong>n in Ewigkeit bleiben: liebende<br />

Zwiesprache.<br />

Es muß wiederholt <strong>werde</strong>n: Echte Mystik und rechte Gotteserkenntnis<br />

sind n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong> ohne die Befolgung aller Gebote ohne<br />

Ausnahme (Dtn 5,6; Jak 2,10). Echte Mystiker sind s<strong>ich</strong> des Sündenfalls<br />

bewußt und halten an der Menschwerdung des Gottessohnes<br />

Jesus fest und an der Erlösung durch ihn allein. In keinem<br />

anderen ist Zugang zum Vater. Wer das leugnet, hat seine Er-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 90<br />

leuchtung von unten, von der falschen Quelle, und ist ein Ant<strong>ich</strong>rist<br />

(1 Joh 1,8). Solche „Heilige“ mit falschen Offenbarungen überschwemmen<br />

derzeit Europa und Amerika.<br />

Falsche Mystik<br />

und Pseudomystik ist Teilnahme am Wesen der gefallenen Engel, der<br />

Dämonen. Diese geben s<strong>ich</strong> gerne als Gott (oder Götter) aus und lassen<br />

s<strong>ich</strong> anbeten und s<strong>ich</strong> dienen (Mt 4,8-11). Satan gibt s<strong>ich</strong> häufig<br />

als L<strong>ich</strong>t (2 Kor 11,14) und als guter Engel aus. Die Erleuchtung<br />

der falschen Propheten und der Zen- und Yoga-Anhänger ist fast<br />

durchweg von diesem falschen L<strong>ich</strong>t, weil sie durch Techniken und<br />

durch Selbsterlösung durch die falsche Türe einzutreten versuchen.<br />

Sie erleben s<strong>ich</strong> mit Kosmos und „Gott“ eins und vermögen Erschaffer<br />

und Erschaffenes n<strong>ich</strong>t zu unterscheiden (Weish 13,1-9).<br />

Falsche Mystik führt statt zur Ekstase zur Enstase (in s<strong>ich</strong> selbst hinein)<br />

und zur Trance. Ego- und Selbst-Entwicklung führen zur Nabelschau<br />

und zum Stolz der Selbstverherrl<strong>ich</strong>ung: „Ich bin Gott, bin<br />

Teil von Gottes Wesen“.<br />

Bei diesen falschen Mysten gibt es Meditationen und Betrachtung<br />

(Schau), aber kein Gebet und keine Zwiesprache mit Gott. Denn ihre<br />

höchste Erleuchtung ist die Erkenntnnis: „Ich bin ein Teil von<br />

Gott und kehre in ihn zurück, gle<strong>ich</strong>wie ein Wassertropfen wieder<br />

in den Ozean zurückkehrt und mit ihm eins wird, gle<strong>ich</strong>en Wesens<br />

und gle<strong>ich</strong>er Natur. Gebet wäre also nur Selbstgespräch und daher<br />

wertlos. Sünde gibt es n<strong>ich</strong>t, nur Karma; jeder büßt die Fehler ab, die<br />

er selbst verursacht hat. Erlöser und Erlösung braucht es n<strong>ich</strong>t.“ –<br />

Sie wollen nur Gott direkt.<br />

Durch diese verkehrte Auffassung von Gott und Welt kommt es zur<br />

Verdrehung der Aussagen des Evangeliums mittels einer scheinbar<br />

höheren Erkenntnis (Gnosis). Diese führt auf falschen Wegen direkt<br />

dem falschen L<strong>ich</strong>t entgegen. Es kommt zu einer okkulten Behaftung<br />

oder Medialität, wie es Dr. Kurt Koch nennt, zu einer „kultivierten<br />

Besessenheit“. Solche Menschen erlangen Hellsehen, Heilungskräfte<br />

und andere Fähigkeiten, wie wir sie bei den Besessenen<br />

kennengelernt haben. Diese „ruhige Besessenheit“ wird durch die<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 91<br />

„Einweihung“ in die „Gehe<strong>im</strong>wissenschaften“ vermittelt und verläuft<br />

deshalb ruhiger, weil der „Eingeweihte“ sie selbst gewollt und<br />

s<strong>ich</strong> ihr <strong>frei</strong>willig ausgeliefert hat, während andere Besessene s<strong>ich</strong><br />

dagegen sträuben und so Anfälle provozieren.<br />

Die Anhänger östl<strong>ich</strong>er Erleuchtungslehren öffnen s<strong>ich</strong> also unbewußt<br />

oder bewußt einem falschen L<strong>ich</strong>t, weil sie die falsche<br />

Tür eigenwillig öffnen, die dem Menschen seit dem Sündenfall verschlossen<br />

ist. Es kommt zum Schauen und zu Wunderkräften. Wer<br />

zu solchen Heilern geht, kommt unter den Einfluß Satans! Auch<br />

Akupunktur ist in den meisten Fällen ein mediales Heilen. Sie wirkt<br />

n<strong>ich</strong>t bei betenden, gläubigen Christen, die s<strong>ich</strong> ganz an Jesus ausliefern,<br />

sondern nur bei medial belasteten Menschen und hinterläßt<br />

Medialität, eine Öffnung und Geneigtheit für jene R<strong>ich</strong>tungen.<br />

(Mehr darüber bei A. Mertensacker und Dr. Koch)<br />

War Teilhard de Chardin besessen?<br />

Dies scheint der Fall gewesen zu sein; jedenfalls ereignete s<strong>ich</strong> 1950<br />

folgendes: Teilhard hatte der Presse sein Buch „L’ Evolution progressive“<br />

überre<strong>ich</strong>t. Zwei bedeutende Wissenschaftler parodierten<br />

den Titel als „L’ Evolution regressive“. In der Folge erbaten sie s<strong>ich</strong><br />

ein Interview, um mit Teilhard die entgegengesetzten Positionen zu<br />

diskutieren. Da aber einer der Wissenschaftler vermutete, Teilhard<br />

könne besessen sein, nahm er ein Fläschchen Weihwasser mit. Im<br />

Studio des Paters antwortete dieser freundl<strong>ich</strong>, aber s<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> aufgeregt<br />

auf die Fragen der beiden. Nach kurzer Zeit klingelte <strong>im</strong> Nebenz<strong>im</strong>mer<br />

das Telefon, sodaß Teilhard das Studio verlassen mußte.<br />

<strong>Der</strong> mit Weihwasser bewaffnete Herr benutzte die Abwesenheit,<br />

um das Studio mit Weihwasser zu besprengen. Als Teilhard zurückkam,<br />

wurde er wie vom Schlag getroffen feuerrot. Sein Körper versteifte<br />

s<strong>ich</strong>, und er forderte die beiden sogle<strong>ich</strong> auf, das Studio zu<br />

verlassen, indem er ausrief, die Unterredung sei beendet. (Aus:<br />

Chiesa viva, April 1977, S. 12).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 92<br />

Adepten, Asketen und Yogis<br />

Vor dreißig Jahren hat in England kaum einer etwas von Hinduismus,<br />

Buddhismus, Zen oder Yoga gewußt oder erfahren. Durch einseitige<br />

Überbewertung von Intellekt und Rationalität und durch die<br />

Leugnung alles Übernatürl<strong>ich</strong>en <strong>im</strong> Westen wurde der Boden bereitet<br />

für das „L<strong>ich</strong>t aus dem Osten“.<br />

Asien missioniert das Abendland und kommt gut an. Viele suchen<br />

den ersten Kontakt nur, um gesünder oder konzentrierter zu<br />

<strong>werde</strong>n, um mehr Erfolg in Schule und Geschäft zu haben. Viele<br />

kommen über Hatha-Yoga (ein paar körperl<strong>ich</strong>e Entspannungsübungen)<br />

nie hinaus, denn um höhere Stufen zu erkl<strong>im</strong>men und ein<br />

Erleuchteter zu <strong>werde</strong>n, ist doch eine große Umstellung und Hingabe<br />

nötig, zu der das Abendland n<strong>ich</strong>t der r<strong>ich</strong>tige Boden zu sein<br />

scheint.<br />

Seit Vivekananda haben viele Inder den Westen bereist und die Wundersüchtigen<br />

neugierig gemacht, zuletzt Mahesh Maharishi Yogi mit<br />

seiner Transzendentalen Meditation. Verinnerl<strong>ich</strong>ung und Besinnung<br />

ist gut, wenn s<strong>ich</strong> aber die Meditierenden mit n<strong>ich</strong>tssagenden<br />

Inhalten oder gar unchristl<strong>ich</strong>en Ideen füttern lassen, so wird es bereits<br />

bedenkl<strong>ich</strong> und durch gewisse Erleuchtungs-Techniken sogar<br />

gefährl<strong>ich</strong>, obwohl es so harmlos aussieht.<br />

Sehr große Faszination übte der Guru Paramahansa Yogananda mit<br />

seiner „Selbstbiographie eines Yogi“ aus. Wer das Buch liest, ist entzückt<br />

und begeistert: Ein „Vollkommener“ und „Heiliger“, meint<br />

der unbefangene Leser. Mystik, Wundertaten, Dematerialisationen,<br />

vollkommene Körperbeherrschung und zeitlose Abgeklärtheit legen<br />

einen Vergle<strong>ich</strong> mit Jesus nahe. In solchen Adepten und ihren<br />

Meditationslehren meint die westl<strong>ich</strong>e Jugend die wahren Führer<br />

zur Selbst-Vervollkommnung zu finden.<br />

Wer wenig oder gar keine Erfahrung mit Okkultismus und Magie,<br />

mit Medien und Spiritismus hat, geht solchen Wundertätern oft geradewegs<br />

auf den Le<strong>im</strong>. Und der Le<strong>im</strong> hält! In den ersten Jahrhunderten<br />

des Christentums hatten die Apostel und Kirchenväter s<strong>ich</strong><br />

mit genau denselben Wundertätern der Heidenwelt auseinanderzusetzen.<br />

In der Apostelgesch<strong>ich</strong>te lesen wir von Magiern und Zauberern,<br />

von Leuten mit einem Wahrsagegeist, der von Paulus aus-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 93<br />

getrieben wurde (Apg 16,16) und von der Macht des Namens Jesus<br />

gegen die Okkulttäter. Ja, heutzutage leben die Astrologen, die<br />

Wahrsager und Orakel, die Zauberer und Wunderheiler des Teufels<br />

wieder auf wie zur Blütezeit des Heidentums. Durch diese wird dem<br />

Ant<strong>ich</strong>risten der Weg geebnet; sie infizieren viele mit dämonischer<br />

Gebundenheit und der Sünde der Zauberei, sodaß s<strong>ich</strong> Blindheit und<br />

Finsternis rasant ausbreiten. Das Christentum existiert nur äußerl<strong>ich</strong><br />

als Schein-Hülle weiter, ist aber längst ausgehöhlt und hat seine<br />

innere Glaubenskraft verloren. Die Theologen selbst leugnen den<br />

Teufel und seine „Wunderkräfte“ und geben s<strong>ich</strong> aufgeklärt erhaben<br />

über die „veralteten biblischen Aussagen“. <strong>Der</strong> Teufel will verborgen<br />

und unerkannt arbeiten, und die modernen Gelehrten<br />

helfen ihm dabei, s<strong>ich</strong> unter Wissenschaft und Naturkräften zu tarnen.<br />

Eines Tages, wenn die Masken fallen, wird es für viele ein jähes<br />

Erwachen geben.<br />

Ein paar Absätze aus: Walter Schäble, „Das magische Zeitalter“ (S.<br />

103 ff.): „<strong>Der</strong> Durchschnittseuropäer mag wohl ungläubig das Haupt<br />

schütteln, wenn man ihm erzählt, daß der Schüler eines großen Yogi,<br />

der den Auftrag hatte, den Meister zu einer best<strong>im</strong>mten Stunde<br />

am Bahnhof abzuholen, von diesem, der hundert Kilometer entfernt<br />

war, telepathisch die Weisung erhielt, ihn zu späterer Stunde zu treffen,<br />

da er den Zug verpaßt habe. Oder ein anderer Vorgang: Mitten<br />

in der Nacht weckt der Meister seine Schüler mit den Worten: ‘Wir<br />

müssen eine Mahlzeit vorbereiten, denn wir bekommen binnen kurzem<br />

den Besuch einer Schülergruppe.’ Diese telepathische Vorauss<strong>ich</strong>t<br />

hat s<strong>ich</strong> in jedem Fall als r<strong>ich</strong>tig herausgestellt. <strong>Der</strong>selbe Meister<br />

konnte mit unfehlbarer S<strong>ich</strong>erheit den bevorstehenden Ausbruch<br />

von Krankheiten, ihren Verlauf und Ausgang (Tod oder Heilung) voraussagen.<br />

Manche Yogis haben nachgewiesenermaßen die Fähigkeit<br />

besessen, Menschen, die n<strong>ich</strong>t zu ihrem Schülerkreis gehörten und<br />

mit denen sie n<strong>ich</strong>t in Berührung kamen, fernwirkend zu best<strong>im</strong>mten<br />

Handlungen zu veranlassen.<br />

Wir müssen uns mehr, als dies bisher der Fall war, mit der Lehre und<br />

den Leistungen der Yogis auseinandersetzen. Bis vor einem halben<br />

Jahrhundert war dieser Bere<strong>ich</strong> dem westl<strong>ich</strong>en Menschen unter dem<br />

Begriff ‘indische Gehe<strong>im</strong>wissenschaft’ verborgen. Wer auf dem Ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 94<br />

biet des Wahrsagens, Hellsehens, der Zauberei, Magie und des Spiritismus<br />

einige Erfahrungen besitzt, kennt diese Fähigkeiten. Jeder<br />

bibelgläubige Christ weiß, was er von solchen ‘Grenz- und Gehe<strong>im</strong>wissenschaften’zu<br />

halten hat. Dabei geht es um n<strong>ich</strong>t mehr oder<br />

weniger als um den Versuch der dämonischen Geister, mit den wiedererwachenden<br />

Kräften das alten Heidentums das Abendland zu besetzen!<br />

Nach der Schrift muß ja der große Abfall vom wahren Gottesglauben<br />

erfolgen. Wir sollten uns aber darüber klar sein, daß die<br />

Entwicklung zunächst keineswegs in einen offenen atheistischen Abfall<br />

der Massen hineinführt, vielmehr wird die Kulturwelt von den<br />

‘verführerischen Geistern und Lehren der Teufel’ <strong>im</strong> Sinne eines<br />

falschchristl<strong>ich</strong>en Prophetentums verblendet <strong>werde</strong>n.<br />

Die Gottlosigkeit hat jedenfalls bis auf weiteres in der westl<strong>ich</strong>en<br />

Hemisphäre politisch ausgespielt, und nun durchweht ein seltsam<br />

religiöser Wind- und Wunderzug das Land. Ja, sogar die Naturwissenschaft<br />

nähert s<strong>ich</strong> der ‘Religion’. Die Kluft zwischen Wissen und<br />

Glauben, Natur und Gnade, Erde und H<strong>im</strong>mel wird durch Inanspruchnahme<br />

‘mystischer’ Kräfte geschlossen. Yoga ist nur e i n e<br />

Abart der Strömungen, die in den christl<strong>ich</strong>en Raum eindringen.<br />

Das geschieht ohne viel Aufhebens. Es braucht dabei gar n<strong>ich</strong>t unbedingt<br />

eine Abkehr vom christl<strong>ich</strong>en Bekenntnis mitgemacht zu<br />

<strong>werde</strong>n. Und doch sind es Ströme und Wirkungen, die n<strong>ich</strong>t von<br />

oben, sondern von unten eingegeben sind: spiritistische Phänomene<br />

<strong>im</strong> Gewand christl<strong>ich</strong>er Lebensformen, christl<strong>ich</strong>er Ze<strong>ich</strong>en und<br />

Gebräuche.“<br />

Nach dem Zeugnis des Alten wie auch des Neuen Testaments<br />

kommen wir Gott nur durch Buße und durch Glauben näher,<br />

n<strong>ich</strong>t aber durch Techniken und durch Selbsterlösung. Alle Meditationen<br />

und Versenkungskünste führen nur zum falschen L<strong>ich</strong>t des<br />

Teufels, wenn sie n<strong>ich</strong>t von Buße, Reue und Umkehr <strong>im</strong> Geiste Christi<br />

begleitet sind.<br />

Daß jene „Geisteslehrer“ vom falschen Geist beseelt sind und von<br />

unten ihre Wunderkräfte haben, zeigt s<strong>ich</strong> allein in der Irrlehre der<br />

<strong>Wie</strong>dergeburt (Reinkarnation). Von allen diesen Lehrern wird<br />

„Höherentwicklung“ des Menschen durch mehrere Erdenleben oder<br />

<strong>im</strong> Jenseits gelehrt. Diese Lehre steht in unüberwindl<strong>ich</strong>em Gegen-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 95<br />

satz zur Lehre der Hl. Schrift. Es gibt nur ein Entweder – Oder. Nach<br />

jenen Lehren ist Jesus n<strong>ich</strong>ts weiter als ein hoch entwickelter Yoga-<br />

Guru oder ein Medium. Alle Menschen <strong>werde</strong>n erlöst <strong>werde</strong>n. Wenn<br />

es Teufel gibt, so <strong>werde</strong>n auch diese erlöst und dem L<strong>ich</strong>t zugeführt<br />

<strong>werde</strong>n. Eine ewige Hölle gibt es n<strong>ich</strong>t.<br />

Nach der Lehre der Hl. Schrift jedoch gibt es nur ein Erdenleben für<br />

den Menschen, eine Prüfungszeit, in der er s<strong>ich</strong> unwiderrufl<strong>ich</strong> entscheidet:<br />

be<strong>im</strong> Tode ein- für allemal für oder gegen Christus. Im<br />

Abendland ist Zeit knapp und unwiederbringl<strong>ich</strong>, <strong>im</strong> Osten ist Zeit<br />

in Fülle vorhanden und wertlos; man verkörpert s<strong>ich</strong> eben sooft wie<br />

nötig.<br />

Du meinst nun vielle<strong>ich</strong>t, die Offenbarungen dieser Medien und Spiritistengeister<br />

seien doch so schön; ein böser Geist und gefallener<br />

Engel könne doch n<strong>ich</strong>t ein ganzes Buch lang Liebe und gute Taten<br />

predigen, wenngle<strong>ich</strong> du zugeben mußt, daß in jenen Büchern nirgends<br />

etwas über die Gefahr der Hölle oder über Sünde geschrieben<br />

steht. Ich stelle aber eine Gegenfrage: Angenommen, es gibt eine<br />

Hölle, jedoch keine <strong>Wie</strong>dergeburt <strong>im</strong> Fleische, und man kann sein<br />

einmaliges Erdenleben n<strong>ich</strong>t beliebig wiederholen, sondern entscheidet<br />

s<strong>ich</strong> mit dem Tod unwiderrufl<strong>ich</strong> für oder gegen einen persönl<strong>ich</strong>en<br />

Gott, so hat doch der Teufel, als wunderschöner L<strong>ich</strong>tengel<br />

verkleidet, alles erre<strong>ich</strong>t, wenn es ihm gelingt, einen Menschen<br />

zu überzeugen, daß es keine Sünde und keine Hölle gibt, sodaß er<br />

n<strong>ich</strong>t bereut und so hineinfällt in die Gottesferne! Mehr als das will<br />

der Teufel ja gar n<strong>ich</strong>t erre<strong>ich</strong>en!<br />

Genau das erre<strong>ich</strong>t er, indem er ein ganzes Buch lang über das Wahre<br />

und Schöne des Jenseits ber<strong>ich</strong>tet. Die Sache hat nur einen Haken:<br />

Wir sollen n<strong>ich</strong>ts bereuen. Wir sollen n<strong>ich</strong>t glauben, daß Christus<br />

der eine Mittler ist, durch dessen Kreuz und Blut uns Erlösung<br />

und Heil wird, sondern meinen, wir könnten uns selbst erlösen,<br />

durch unser eigenes Tun! – Ahnst du, worauf das hinausläuft?<br />

Wenn ein Kamel in der Wüste einer Fata Morgana nachläuft, anstatt<br />

die nächste Oase aufzusuchen, so wird es in der Wüste verdursten.<br />

Das genügt dem Teufel: der Tod des Kamels. Um dieses Ziel zu erre<strong>ich</strong>en,<br />

gaukelt er ihm eine Oase mit köstl<strong>ich</strong>em Futter vor und führt<br />

es <strong>im</strong>mer weiter in die wasserlose Wüste.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 96<br />

<strong>Der</strong> Satan oder Teufel ist n<strong>ich</strong>t plump oder schwarz mit Hörnern, das<br />

wäre zu einfach. Er erscheint sehr schön und einladend geistre<strong>ich</strong>,<br />

ein Verführer durch und durch. So bietet er also auch ein ganzes<br />

Buch voll schöner frommer Predigten. Er predigt „Liebe“ und „gute<br />

Taten“ und vieles Schöne, nur mit dem einen Haken, daß ein paar<br />

tödl<strong>ich</strong>e Gifttropfen untergemischt sind. Und diese tun ihre Wirkung<br />

tods<strong>ich</strong>er! Das genügt ihm. Hier gilt eben auch das Spr<strong>ich</strong>wort: Mit<br />

Speck fängt man Mäuse.<br />

Grob und plump verführt der Dämon nur Anfänger, die noch blind<br />

auf alles hereinfallen. Die gewitzteren Leutchen und Fortgeschrittenen<br />

fängt er mit anfängl<strong>ich</strong> guten Lehren. Ja, er zitiert sogar sehr<br />

gewandt die Bibel, so wie alle Sekten. So predigt er zuerst nur Wahrheit.<br />

Durch diesen harmlosen Anfang gewinnt er das Vertrauen, bis<br />

man ihm aus der Hand frißt, und dann mischt er geschickt ein paar<br />

Tropfen tödl<strong>ich</strong>es Gift darunter, das seine Wirkung n<strong>ich</strong>t verfehlt.<br />

Das Opfer ist tot, das Manöver gelungen.<br />

Durch Stolz und Ungehorsam ist der Satan von Gott abgefallen. Er<br />

will auch uns Menschen dazu verleiten, uns ewig von Gott zu trennen.<br />

Durch falsche Jenseits- und Erlösungslehren (Gnosis) gelingt<br />

dies oft, und die asiatischen Yogis und „Erkenntnislehrer“ bereiten<br />

ihm den Weg.<br />

Mediale Veranlagung<br />

Immer mehr Menschen entdecken an s<strong>ich</strong> mediale Anze<strong>ich</strong>en: Vorausahnungen,<br />

telepathische Fähigkeiten, Hellsehen usw. Viele meinen,<br />

hier handle es s<strong>ich</strong> um natürl<strong>ich</strong>e Anlagen, die man dankbar gebrauchen<br />

dürfe. Wer aber etwas mehr hinter die Kulissen schaut, erkennt<br />

bald, daß die Wunder bei den Heiligen anders zustande kommen<br />

als jene bei den Okkultisten in religiösem Gewand.<br />

Wundergaben sind kein Kennze<strong>ich</strong>en zur Unterscheidung der Geister,<br />

kein Beweis für eine Gottesgabe. Die Zauberer des Pharao haben<br />

genau dieselben Wunder gewirkt wie Moses (2 Moses = Exodus<br />

7,11; 7,22; 8,3). An den Wunderkräften sind die Diener des Teufels<br />

und die Diener Gottes nur äußerst schwer unterscheidbar, obwohl ihre<br />

Kräfte aus ganz entgegengesetzten Quellen fließen.<br />

96


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 97<br />

Tatsache ist, daß diese medialen Gaben und Fähigkeiten <strong>im</strong>mer<br />

in irgendeinem Zusammenhang mit Übertretungen der Gebote<br />

Gottes, mit Sünden der Zauberei, Spiritismus, Gesundbeterei<br />

und dergle<strong>ich</strong>en auftreten und daß sie bei ernsthafter Hinwendung<br />

zu Jesus verschwinden.<br />

Dr. Kurt Koch, der wohl am meisten Erfahrung auf diesem Gebiet<br />

hat, nennt das Ganze „okkulte Behaftung“ und „Medialität“ <strong>im</strong> Sinne<br />

einer Belastung. Ich als katholischer Priester habe, schon bevor<br />

<strong>ich</strong> von ihm hörte, die gle<strong>ich</strong>en Erfahrungen gemacht und war dann<br />

höchst erfreut, meine Ans<strong>ich</strong>ten in seinen ausgeze<strong>ich</strong>neten Büchern<br />

bestätigt zu finden. (Er hat als evangelischer Pfarrer nur in einigen<br />

dogmatischen Punkten – Be<strong>ich</strong>tsakrament, Heiligenverehrung u.a.<br />

– naturgemäß eine andere Anschauung.)<br />

Um welche Sünden handelt es s<strong>ich</strong>? Bei Zauberei, Abgötterei, Aberglauben<br />

und Gesundbeterei haben wir es mit Götzendienst als Greuel<br />

vor Gott zu tun, weil dabei Gottes Gebot und seine Weisung<br />

mißachtet <strong>werde</strong>n und Hilfe bewußt oder unbewußt von einer anderen<br />

Kraft gesucht und erhalten wird. Wenn <strong>ich</strong> auf etwas mein<br />

Vertrauen setze und davon Hilfe und Kraft erwarte und m<strong>ich</strong> ihm<br />

zuwende, so ist das mein Götze. Ein moderner Götze ist Geld (Mammon).<br />

Mit Geld kann man heutzutage alles erre<strong>ich</strong>en, man kann darauf<br />

vertrauen und bauen, und es hilft. Und genauso ist es mit anderen<br />

Götzen. Wo Gott n<strong>ich</strong>t hilft (wegen Sünde und unerlaubter Ansinnen),<br />

da hilft der Teufel, und er kann allerlei, vor allem auf dem<br />

Gebiet der Gesundheit!<br />

Auf keinem Gebiet der Religion herrscht soviel Unkenntnis und Unwissenheit<br />

wie auf dem des Aberglaubens und der Abgötterei. Das<br />

ist das Gebiet der ersten drei Gebote: rechte und falsche Gottesverehrung!<br />

Falsche Meinungen und Unglauben führen von Gott weg,<br />

zum Gegen- oder Aberglauben, zum Abgott (Gegengott). Wenn <strong>ich</strong><br />

von einem Gegenstand Hilfe und Heil erwarte, die er seiner Natur<br />

nach (als Metallstück) n<strong>ich</strong>t hat, so vertraue <strong>ich</strong> dem Geschaffenen,<br />

n<strong>ich</strong>t dem einen Gott. Ich begehe dadurch eine Sünde, verübe einen<br />

Greuel und öffne dem Gegengott Tür und Tor. Worauf einer sein Vertrauen<br />

und seine Hoffnung setzt, dem nähert er s<strong>ich</strong> an und ergibt<br />

s<strong>ich</strong> ihm.<br />

97


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 98<br />

Die Hl. Schrift sagt eindeutig: <strong>Der</strong> Herr, dein Gott, ist ein eifersüchtiger<br />

Gott. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.<br />

Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, kein Abbild... Du sollst<br />

d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t vor diesen Bildern niederwerfen und sie n<strong>ich</strong>t verehren;<br />

denn <strong>ich</strong>, Jahwe, bin ein eifernder Gott, der die Schuld der Väter ahndet<br />

an den Kindern, Enkeln und Urenkeln... Du sollst den Namen<br />

Gottes n<strong>ich</strong>t zu Frevlem mißbrauchen; denn der Herr läßt den n<strong>ich</strong>t<br />

ungestraft, der seinen Namen zu Frevlem mißbraucht. Halte den Sabbattag...“<br />

(Dtn 5,6-21; vgl. Ex 20,2-7).<br />

<strong>Der</strong> Mensch verläßt die wahre Gottesverehrung und verbindet<br />

s<strong>ich</strong> durch falsche Handlungsweisen, durch geistige Buhlerei (Hurerei)<br />

und Sünde (d.h. Abfall von Gott) mit dem Fürsten dieser<br />

Welt. „Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht!“ (Joh 8,34; Röm 6,16).<br />

<strong>Der</strong> Mensch liefert s<strong>ich</strong> gewöhnl<strong>ich</strong> unbewußt (!) den finsteren<br />

Mächten aus, woraus der „Bann“, die Gebundenheiten und die Besessenheit<br />

folgen. Wer sein Herz der Lüge Satans und den (asiatischen)<br />

Teufelslehren der Dämonen öffnet, gerät unter ihre Zwangsherrschaft<br />

(1 T<strong>im</strong> 4). Deshalb ist allein schon das Lesen solcher<br />

Bücher und intensive Beschäftigung mit ihnen so gefährl<strong>ich</strong>. Deshalb<br />

ist das Lesen und Hören des Wortes Gottes auch so heilsam.<br />

Ob zum Spaß oder <strong>im</strong> Ernst macht auf diesem Gebiet keinen Unterschied!<br />

Viele meinen, nur aus Neugier könne doch n<strong>ich</strong>t schaden:<br />

„Ich habe es ja nur aus Ulk und unbewußt getan!“ Wer unwissend<br />

eine Leitung unter Hochspannung berührt, fällt tot um, und wer unwissend<br />

in eine Falle hineingeht, wird genauso gefangen, als ob er<br />

es wissend täte. So herrscht auch auf geistigem Gebiet die harte Realität:<br />

Da gibt es kein „nur aus Neugier“ oder „nur zum Spaß“; die<br />

Folgen treten trotzdem ein. Wer s<strong>ich</strong> auf dem Gebiet des Okkultismus<br />

helfen läßt (durch Gesundbeter, Heilpraktiker) wird dadurch behaftet,<br />

„okkult belastet“, und kommt n<strong>ich</strong>t mit weißer Weste davon.<br />

(Wer mit weißen Kleidern durch ein Kohlenbergwerk ginge, käme<br />

auch n<strong>ich</strong>t weiß heraus.)<br />

Ich kenne einen, der s<strong>ich</strong> intensiv mit Yoga abgegeben und dann Anthroposophie<br />

(und Theosophie, Rosenkreuzerei usw.) studiert hat.<br />

Ein Jahr Umgang damit hat sein Leben schwer geze<strong>ich</strong>net und unter<br />

einen Bann gebracht. Solang er bei ihnen war, genoß er den h<strong>im</strong>m-<br />

98


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 99<br />

lischen Frieden der Sekten, die der Teufel in Ruhe läßt, weil sie ihm<br />

ohnehin schon gehören. Aber der Ausbruch aus jener Welt bringt die<br />

Dämonen auf die Barrikaden. Turbulent wird es erst, wenn s<strong>ich</strong> einer<br />

von solchen Gehe<strong>im</strong>wissenschaftlern trennt und wirkl<strong>ich</strong> zu<br />

Christus hinwendet! Erst dann rührt s<strong>ich</strong> der Teufel. Jene Eingeweihten<br />

sind durchweg medial und oft regelrecht Besessene. All<br />

diese esoterischen Lehren sind praktizierter Spiritismus und Okkultismus.<br />

(Mehr darüber bei Adelgunde Mertensacker!)<br />

Abgötterei, Aberglauben und Zauberei sind überall da, wo Menschen<br />

ihre Hilfe und Zuflucht n<strong>ich</strong>t mehr bei dem lebendigen Gott<br />

suchen, sondern bei selbsterwählten Helfern und Praktiken. Wo <strong>im</strong>mer<br />

einer sein Vertrauen auf irgend etwas anderes setzt als allein auf<br />

den wahren Gott und Jesus Christus, geht er geradewegs von Gott<br />

zu den Mächten der Finsternis, zum Fürsten dieser Welt (Mt 4,4) und<br />

erbittet und erhält von diesen Hilfe, allerdings eine mit Widerhaken!<br />

Denn von jenen Mächten kommt einer sehr schwer los; sie schlagen<br />

ihn in Bann und fesseln ihn, sodaß er am Wort Gottes keine Freude<br />

mehr hat und allem echt Religiösen gle<strong>ich</strong>gültig und widerwillig gegenübersteht.<br />

Vor mir liegt ein ausgeze<strong>ich</strong>netes Buch von J. von Bonniot: „Wunder<br />

und Scheinwunder“ (aus dem Französischen), in dem auf 450<br />

Seiten viele Beispiele von Wundern des frühen Heidentums gesammelt<br />

sind, Wunder der damaligen Zauberer und Gnostiker sowie ihrer<br />

heutigen Nachkommen in Spiritismus, Magnetismus, Okkultismus<br />

usw. Gott und die Seinen wirken Wunder; der Teufel und die<br />

Seinen wirken frappant ähnl<strong>ich</strong>e Wunder (fälschl<strong>ich</strong> „Scheinwunder“<br />

genannt).<br />

Bonniot schreibt (S. 102 ff.): „Wir haben gesehen, daß der Teufel,<br />

um s<strong>ich</strong> in der s<strong>ich</strong>tbaren Welt zu betätigen, von welcher er durch seine<br />

Geistnatur ausgeschlossen ist, <strong>im</strong>mer einer Vermittlung bedarf,<br />

welche ihm die Türe öffnet. <strong>Der</strong> Schlüssel dieser Türe ist die Freiheit<br />

des Menschen (zur Sünde, die Gottes Zulassung bewirkt). Deshalb<br />

erfordern die Kundgebungen der Macht des Bösen gewöhnl<strong>ich</strong><br />

die Mitwirkung eines Mediums, einer Mittelsperson“ (Balducci:<br />

„Magier“ S. 236). Deshalb sind auch bei PSI-Exper<strong>im</strong>enten <strong>im</strong>mer<br />

medial behaftete Personen nötig. <strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> in Rosenhe<strong>im</strong>, fliegende<br />

99


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 100<br />

Gegenstände usw. sind nur mögl<strong>ich</strong> bei Anwesenheit gewisser Personen<br />

(Medien). Frappant wird das ers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> bei den „sprechenden<br />

Pflanzen“ (Tompkins: „Das gehe<strong>im</strong>e Leben der Pflanzen“, S. 36, 48,<br />

52), die nur reagieren, wenn mediale Personen exper<strong>im</strong>entieren,<br />

n<strong>ich</strong>t aber bei unbelasteten Gläubigen. Diese Pflanzen <strong>werde</strong>n eindeutig<br />

durch Geister bewegt, die raum- und zeitlos wirken, auch auf<br />

größte Distanz. Exper<strong>im</strong>ente ohne gewissen Mittelspersonen (Okkultisten)<br />

verliefen <strong>im</strong>mer negativ. Es handelt s<strong>ich</strong> also eindeutig<br />

n<strong>ich</strong>t um Naturphänomene oder -kräfte, sondern um Geisterwirken.<br />

Da ist eine durchgreifende Aufklärung über die Zusammenhänge und<br />

Folgen nötig, durch schonungsloses Aufdecken.“<br />

Bonniot schreibt auch: „Die <strong>frei</strong>e Handlung eines Menschen, welche<br />

eine so merkwürdige Wirkung hat und den Geistern Tür und Tor<br />

öffnet, n<strong>im</strong>mt zwei Formen an: 1. Das Medium hat das volle und<br />

ganze Bewußtsein dessen, was es tut, und weiß, an wen es s<strong>ich</strong> wendet,<br />

was es von dem Betreffenden verlangen will und dafür verspr<strong>ich</strong>t<br />

(so z.B. be<strong>im</strong> Teufelspakt der Anthroposophen, die „Oben und Unten“<br />

miteinander verbinden wollen).<br />

2. Die andere Form ist <strong>im</strong>mer mit Unwissenheit vermischt: Die dem<br />

bösen Feind gewährte Zulassung ist stillschweigend (durch die Sünde)<br />

einbegriffen. <strong>Der</strong> Wille des Mediums r<strong>ich</strong>tet s<strong>ich</strong> <strong>im</strong> allgemeinen<br />

an eine Macht, welche ihm das zu geben verspr<strong>ich</strong>t, was es<br />

wünscht, ohne unmittelbar den Fürsten des Bösen anzurufen, aber<br />

auch ohne ihn förml<strong>ich</strong> auszuschließen. Es will, daß sein Wunsch<br />

und Verlangen erfüllt <strong>werde</strong>, unbekümmert durch welches Mittel! In<br />

der kirchl<strong>ich</strong>en Sprache nennt man das Aberglaube (Ab-Glaube).<br />

Aberglaube liegt jedesmal vor, wenn man von etwas eine Wirkung<br />

verlangt, die hervorzubringen n<strong>ich</strong>t in dessen Natur liegt,<br />

z.B. Antworten von einem Stein. Dabei wird durch geistige Blindheit<br />

oder falsche Meinung (über die Naturkräfte) verhindert, daß<br />

Menschen die unbedingte Unfähigkeit des Steines klar erkennen.<br />

Man denkt einfach: „Ich will diese Wirkung, was auch <strong>im</strong>mer die<br />

Ursache davon sein möge“, und Gott läßt auf solch freventl<strong>ich</strong>es<br />

Verlangen die Wirkung des Teufels zu, dem die Türe geöffnet wird:<br />

durch den Zauberspruch, durch Gegenstände, eine ze<strong>ich</strong>enhafte<br />

Handlung oder eine virtuelle Beschwörung.<br />

100


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 101<br />

Es ist w<strong>ich</strong>tig zu wissen, daß jene Beschwörung in einem „Gebet“<br />

enthalten sein kann, da s<strong>ich</strong> nach Form und Abs<strong>ich</strong>t an Gott zu r<strong>ich</strong>ten<br />

scheint. Das Gebet ist dann sündhaft, weil es aus einer <strong>frei</strong>willig<br />

schlechten Gesinnung des Geistes hervorgeht, z.B. aus Stolz, etwas<br />

zu verlangen, was einem n<strong>ich</strong>t zusteht.<br />

Die Göttergesch<strong>ich</strong>ten der Heiden und ihre Götter glänzen durch<br />

Macht und Sündhaftigkeit. Mächtig und lasterhaft ist auch der Teufel.<br />

Hieraus ergibt s<strong>ich</strong>, daß der Heide, wenn er seine Götter anrief,<br />

keineswegs den wahren, heiligen Gott verehrte, sondern in Wirkl<strong>ich</strong>keit<br />

die bösen Geister (Ps 95,5; Dtn 32,17). Das Heidentum war<br />

die allgemeine, wenn auch n<strong>ich</strong>t ausdrückl<strong>ich</strong>e Verehrung der bösen<br />

Geister, und seine Wunder und Orakel sind nur so erklärbar.“<br />

Auch die Ketzer und Fre<strong>im</strong>aurer mögen meinen, ihr Wünschen r<strong>ich</strong>te<br />

s<strong>ich</strong> an Gott, aber ihr durch selbstverschuldeten Irrtum verdorbenes<br />

Gebet wird unterwegs aufgehalten und von dem weggenommen,<br />

dessen Natur dem Gott ihres Geistes entspr<strong>ich</strong>t, und dieser<br />

Gott der Empörung und des Abfalls erhört sie, während der wahre<br />

Gott der Ordnung und des Friedens antwortet: „Ich habe euch niemals<br />

gekannt.“ – „N<strong>ich</strong>t jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr! wird in<br />

das H<strong>im</strong>melre<strong>ich</strong> eingehen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters<br />

tut. Viele <strong>werde</strong>n an jenem Tage zu mir sagen: Herr! Herr! haben<br />

wir n<strong>ich</strong>t in deinem Namen prophetisch geredet? Haben wir<br />

n<strong>ich</strong>t in deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir n<strong>ich</strong>t in deinem<br />

Namen viele Wunder gewirkt? Alsdann <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> ihnen offen<br />

erklären: Niemals habe <strong>ich</strong> euch gekannt! We<strong>ich</strong>et von mir, ihr Übeltäter!“<br />

(Mt 7,21-23).<br />

Okkultisten und Spiritisten wenden s<strong>ich</strong> an Gott, um Offenbarungen<br />

und Gehe<strong>im</strong>nisse zu erhalten. Sie sagen und glauben, daß sie s<strong>ich</strong> an<br />

die guten Geister wendeten. Da aber solche Touren wie Geisterbeschwörungen<br />

durch Gottes Gesetz verboten sind, wird das Tor geöffnet<br />

für Geister, welche ganz andere sind als die guten. Okkultisten<br />

leben schließl<strong>ich</strong> in einem Zustand fortwährender sakrilegischer<br />

Sinnenlust (sehen fühlen, erleben, hören) und halten das für Mitteilungen<br />

vom H<strong>im</strong>mel (vgl. Johannes vom Kreuz, Band 1). Aber Gott<br />

hat uns andere Wege zugewiesen (siehe Lk 16,31), und wer sie ver-<br />

101


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 102<br />

läßt, gerät auf <strong>Wie</strong>sen mit Giftkräutern, ja unter die Mächte der Finsternis,<br />

die s<strong>ich</strong> als L<strong>ich</strong>t ausgeben.<br />

Aberglaube ist das Erwarten einer Wirkung von einem Gegenstand<br />

oder einer Handlung, die sie natürl<strong>ich</strong>erweise n<strong>ich</strong>t haben. Es ist ein<br />

Meisterwerk des Teufels, Zauberei als etwas Harmloses, ja sogar etwas<br />

Frommes und Biblisches darzustellen. Doch darf man n<strong>ich</strong>t vergessen:<br />

„Es soll unter euch keinen geben, der Losorakel befragt,<br />

Wolken deutet, aus dem Becher weissagt, Beschwörung, gehe<strong>im</strong>e<br />

Künste oder Zauberei treibt; keinen, der Totengeister befragt oder<br />

Ze<strong>ich</strong>en deutet, keinen Hellseher, keinen Wahrsager und keinen, der<br />

Verstorbene um Rat fragt. Denn jeder, der s<strong>ich</strong> mit solchen Dingen<br />

befaßt, ist dem Herrn ein Greuel“ (Dtn 18,10-12).<br />

10. Medialität und Medien.<br />

Formen okkulter Betätigung 6)<br />

Aus den Tausenden von Beispielen, die <strong>ich</strong> gesammelt habe, schälen<br />

s<strong>ich</strong> drei große Sachgebiete heraus: Wahrsagerei – Magie – Spiritismus.<br />

Jedes dieser Hauptgebiete gliedert s<strong>ich</strong> in 20 bis 40 Untergebiete.<br />

Eine Darstellung erübrigt s<strong>ich</strong> hier, weil es in meinen anderen<br />

Büchern schon geschehen ist. Es soll nur eine Übers<strong>ich</strong>t gegeben<br />

<strong>werde</strong>n.<br />

1. Zur Wahrsagerei gehören:<br />

a) Pendeln und Rutengehen (Radiästhesie).<br />

Die Archäologen behaupten, diese Form sei etwa 8000 Jahre alt.<br />

Pendel und Wünschelrute sind Wahrsagegeräte.<br />

b) Die Astrologie. Nebenformen sind Astromantik, die volkstüml<strong>ich</strong>e<br />

Horoskopie, die Kosmobiologie. Ihr Alter kann mit S<strong>ich</strong>erheit<br />

auf 3000 v.Chr. beziffert <strong>werde</strong>n. Wir haben eine Linie der Astrologie<br />

von den Sumerern und Akkadern über die Chaldäer, Babylonier,<br />

Griechen und Römer bis heute.<br />

c) Die Handlesekunst wurde von den babylonischen Priestern aufgebracht.<br />

Ihr Beginn re<strong>ich</strong>t 4000 Jahre zurück.<br />

102


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 103<br />

d) Die Kartenlegerei zur Wahrsagerei begann bei den Römern mit<br />

Wachstäfelchen. Die Spielkarte aus Papier kam erst etwa 800 n.Chr.<br />

auf.<br />

e) Das psychometrische Hellsehen begann auch in der Römerzeit<br />

und hat s<strong>ich</strong> bis heute erhalten. (Es führte zu weit, die vielen übrigen<br />

Formen zu erwähnen.)<br />

2. Zur Magie gehören:<br />

Heilen und Krankmachen, Liebes- und Haßzauber, Verfluchen und<br />

Fruchtbarkeitszauber, Verfolgung und Abwehr, Bannen und Lösen,<br />

Todeszauber.<br />

Hier in dieser Abhandlung geht es nur um die uralte biblisch erwähnte<br />

Zauberei, um den Dämonenkult, um die Zusammenarbeit<br />

mit den Mächten der Finsternis. Zur Beruhigung ängstl<strong>ich</strong>er Gemüter<br />

sei hinzugefügt: Wenn wir unter dem Schutz Jesu stehen, kann<br />

uns eine Verfluchung n<strong>ich</strong>ts anhaben. Im Gegenteil: Ich habe Beispiele,<br />

daß Verfluchungen auf den Fluchenden zurückfielen. Es sei<br />

aber auch vermerkt, daß hinter Segenswünschen und Verfluchungen<br />

mehr steht als nur bloße Worte. Die Bibel und die Seelsorge zeigen<br />

uns das.<br />

Bei all diesen Zeugnissen ehemaliger Zauberer kommt <strong>im</strong>mer wieder<br />

die tröstl<strong>ich</strong>e Botschaft zum Vorschein: Jesus ist der Sieger. Wer<br />

ihm in echter Weise angehört, steht unter seinem Schutz und bleibt<br />

vor des Teufels Künsten bewahrt. Wenn s<strong>ich</strong> aber ein Namenchrist<br />

le<strong>ich</strong>tsinnig auf solche Dinge einläßt, dann gerät er unter einen satanischen<br />

Bann.<br />

3. <strong>Der</strong> Spiritismus (Totenkult, Geisterverkehr) ist das dritte<br />

Hauptgebiet des Okkultismus. Es ist unmögl<strong>ich</strong>, hier auf alle Nebenformen<br />

dieses Dämonenkultes einzugehen. Am bekanntesten<br />

sind: Tischrücken, Gläseln, Trancereden, automatisches Schreiben,<br />

Exkursion der Seele, Materialisationen, Telekinese, Apporte, Levitationen,<br />

spiritistische Kulte, religiöser Spiritismus usw. Wer Erläuterungen<br />

dazu haben will, muß zu den Büchern greifen (die am<br />

Schluß aufgeführt sind).<br />

103


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 104<br />

Es ist eine durch jahrelange Beobachtung erhärtete Tatsache, daß die<br />

Magie und überhaupt alle okkulten Praktiken den christl<strong>ich</strong>en Glauben<br />

n<strong>ich</strong>t aufkommen lassen oder zerstören. Die Magie führt in die<br />

Netze des Teufels.<br />

Die mediale Heilpraxis<br />

Wir haben diesen Fall bei den sogenannten geistigen Heilern. Fast<br />

jedes Land hat solche, die durchweg auf medialer Basis ihre Praktiken<br />

durchführen. Dazu einige Beispiele:<br />

Auf den Philippinen nahm <strong>ich</strong> die Ber<strong>ich</strong>te eines „Astralchirurgen“<br />

auf. Nach dem Glauben der Spiritisten hat der Mensch n<strong>ich</strong>t nur einen<br />

materiellen, sondern auch einen Astralleib. <strong>Der</strong> Filipino führt<br />

bei seinen Patienten Operationen an diesem Astralleib durch. Er<br />

braucht kein Skalpell, sondern manipuliert mit seinen Händen nur<br />

außerhalb des Körpers. Eine so le<strong>ich</strong>te Operation wäre die Hoffnung<br />

aller „steinre<strong>ich</strong>er“ Patienten, wenn n<strong>ich</strong>t ganz furchtbare Belastungen<br />

zurückbleiben würden. Die organische Hilfe wird mit<br />

schwersten seelischen Komplikationen bezahlt. Ich hatte einen<br />

Mann in meiner Seelsorge, der auf diese Weise operiert worden war.<br />

Er lief hinterher monatelang zum Psychotherapeuten, ohne die geringste<br />

Hilfe zu erfahren.<br />

In Deutschland gibt es einen geistigen Heiler, Dr. Trampler. In der<br />

Seelsorge hörte <strong>ich</strong> manche Ber<strong>ich</strong>te von seinen ehemaligen Patienten.<br />

Er stellt s<strong>ich</strong> in der Sprechstunde vor die Besucher, konzentriert<br />

s<strong>ich</strong> einige Sekunden auf ihr Leiden und kann treffs<strong>ich</strong>ere Diagnosen<br />

geben. Dann setzt er seine geistigen Kräfte, die medialer Natur<br />

sind, ein und beeinflußt die Patienten. Er fragt sie dann: „Spüren Sie<br />

ein Wärmegefühl?“ – Bei diesem Heilungsvorgang haben wir als Vorgang<br />

1 die hellfühlende Diagnose und als Vorgang 2 die geistig-mediale<br />

Beeinflussung. <strong>Wie</strong> die Auswirkungen sind, zeigten mir seelsorgerl<strong>ich</strong>e<br />

Gespräche.<br />

Bei meinen vielen Vortragsreisen in England kam <strong>ich</strong> laufend auf<br />

die Spuren eines der gefährl<strong>ich</strong>sten Heiler der westl<strong>ich</strong>en Welt. Es<br />

ist Harry Edwards. Er hat Tausende in seinen Bann gezogen und sie<br />

durch seine spiritistischen Praktiken belastet. Dieser Spiritist, der<br />

s<strong>ich</strong> „spiritual healer“ nennt, besuchte 1934 als 41jähriger seine er-<br />

104


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 105<br />

sten spiritistischen Sitzungen. Bei den Séancen wurde ihm von einem<br />

Medium gesagt, daß einige jenseitige Geist-Führer mit ihm in<br />

Verbindung treten wollten. Zunächst verhielt er s<strong>ich</strong> passiv. In einer<br />

der Sitzungen wurde er aber von einer inneren Macht erfüllt.<br />

In dieser Zeit setzte plötzl<strong>ich</strong> die Fähigkeit ein, abwesende Kranke<br />

zu heilen. Wenn ihm der Name oder der Wohnort eines Kranken genannt<br />

wurde, sah er plötzl<strong>ich</strong> den Raum, in dem s<strong>ich</strong> der Patient befand,<br />

und vermochte ihn durch geistige Beeinflussung zu heilen.<br />

Sehr aufschlußre<strong>ich</strong> sind die Hinweise des Buches, daß diese heilende<br />

Kraft von den jenseitigen Geistfreunden stamme. Ausdrückl<strong>ich</strong><br />

wird erwähnt, daß diese Heilgabe n<strong>ich</strong>ts mit dem zu tun hat, was<br />

Jesus am Kreuz auf Golgotha getan hat. Wir sind sehr dankbar für<br />

diese Klarstellung. So wissen doch wenigstens alle, daß es s<strong>ich</strong> um<br />

eine Heilungsbewegung handelt, die mit der Hl. Schrift und mit<br />

Christus n<strong>ich</strong>ts gemeinsam hat.<br />

Zum Heilungsvorgang selbst sagt das Buch folgendes aus: „Er suchte<br />

die Trance, die dafür Voraussetzung war, daß eine Verbindung mit<br />

dem Geistfreund einsetzte. Dann wurde durch Betasten des Patienten<br />

der Krankheitsherd lokalisiert. Danach strömten durch die Hände<br />

des Heilmediums Kräfte auf den Patienten über, die als Wärmegefühl<br />

empfunden wurden.“<br />

Bei meinen Vortragsreisen durch die USA stieß <strong>ich</strong> (Dr. Kurt Koch)<br />

auf das Buch von Edgar Cayce „The Sleeping Prophet“. Edgar Cayce<br />

wurde durch seine Heilerfolge und durch seine zutreffenden Prophezeiungen<br />

berühmt. Leider <strong>werde</strong>n viele Christen durch solche<br />

Erfolge getäuscht, weil sie n<strong>ich</strong>t zwischen echten (charismatischen)<br />

und medialen Kräften unterscheiden können. Wenn irgendein Amerikaner<br />

Heilung oder Hilfe brauchte, schrieb er dem „Propheten“ einen<br />

Brief. Cayce konzentrierte s<strong>ich</strong> auf diesen und versetzte s<strong>ich</strong> in<br />

Trance. In diesem Zustand erkannte er dann exakt die Krankheit des<br />

Bittstellers und konnte ihn gle<strong>ich</strong>zeitig heilend beeinflussen. Genauso<br />

konnte er verlorene Gegenstände auffinden oder Zukunftsprognosen<br />

geben.<br />

Weil er alle seine Hilfsaktionen in der Trance durchführte, nannte<br />

man ihn den „schlafenden Propheten“. Im Grunde genommen<br />

stecken in dieser Beze<strong>ich</strong>nung zwei Fehler: Es handelt s<strong>ich</strong> erstens<br />

105


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 106<br />

n<strong>ich</strong>t um einen Schlaf, sondern um Trance. <strong>Der</strong> Unterschied ist<br />

schnell geklärt. Wenn er in Trance lag, konnte man ihn mit einer Nadel<br />

stechen, und er spürte es n<strong>ich</strong>t. Ein Schläfer wäre durch diese<br />

Nadelst<strong>ich</strong>e aufgewacht. Zweitens ist er kein Prophet, sondern ein<br />

Zauberer. S<strong>im</strong>on Magus und Elymas in der Apostelgesch<strong>ich</strong>te waren<br />

Zauberer und keine Männer Gottes. Wir leben aber heute in einer<br />

so chaotischen Zeit, daß alle Begriffe verwechselt und dem Teufel<br />

noch Ehren erwiesen <strong>werde</strong>n. Das Argument, Cayce habe vielen<br />

geholfen, st<strong>im</strong>mt nur zum Schein; denn er hat viele belastet. Cayce<br />

war nur ein medial veranlagter Tranceheiler und Spiritist. Er hat dem<br />

amerikans<strong>ich</strong>en Volk einen schlechten Dienst erwiesen. Natürl<strong>ich</strong><br />

sollen seine Heilerfolge n<strong>ich</strong>t geleugnet <strong>werde</strong>n. Die Hl. Schrift weiß<br />

ja auch von dämonischen Wundern (Mt 24,24; Thess 2,9).<br />

Ein junges Mädchen, das <strong>ich</strong> sehr gut kenne, war jahrzehntelang<br />

krank. Sie ging von einem Arzt zum anderen, ohne Hilfe zu erlangen.<br />

Da hörte ihre Familie von dem Wunderdoktor und geistigen Heiler<br />

Gröning. <strong>Der</strong> Vater brachte seine Tochter zu diesem Mann und<br />

setzte seine ganze Hoffnung auf ihn. Sie saßen <strong>im</strong> Wartez<strong>im</strong>mer. Die<br />

Tochter, die kurz zuvor den Herrn Jesus angenommen hatte, fühlte<br />

eine unhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>e Macht. Darum betete sie unablässig. Da trat Bruno<br />

Gröning in den Raum, stellte s<strong>ich</strong> vor sie und fragte: „Glauben<br />

Sie, daß <strong>ich</strong> Sie gesund machen kann?“ Sie antwortete: „Wenn Gott<br />

Ihnen die Kraft dazu gibt, ja.“ Gröning erwiderte: „In Ihnen ist eine<br />

Macht, die meiner Kraft widersteht.“ Also die überall bekannte Erfahrung,<br />

daß spiritistische Heiler und andere Geistheiler sofort<br />

blockiert sind, wenn jemand betet!<br />

Gröning verteilte an alle Staniolkugeln und Staniolblätter und gab<br />

Anweisung, dieses Staniol auf dem Körper zu tragen und nachts unter<br />

das Kopfkissen zu legen. Ferner waren Bilder von Gröning erhältl<strong>ich</strong>,<br />

auf die man die Hand legen sollte. Von diesem Zeitpunkt an<br />

wurde die Unruhe der Ber<strong>ich</strong>terstatterin sehr stark. Schließl<strong>ich</strong><br />

be<strong>ich</strong>tete sie alles, was sie durch Gottes Hilfe erkannte, darunter auch<br />

die Gröninggesch<strong>ich</strong>te. <strong>Der</strong> Seelsorger betete mit ihr ein Lossagegebet<br />

und sprach sie los. Seither ist aller Druck und alle Angst weg.<br />

Natürl<strong>ich</strong> kommen Heilungen vor, aber durch welche Kraft? Wir<br />

haben doch genug Stellen in der Heiligen Schrift, wo Zauberer<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 107<br />

auch Wunder taten. Denken wir nur an die ägyptischen Zauberer<br />

(2 Moses 7,10-12), die Moses nachahmten. Oder denken wir an die<br />

dämonischen Ze<strong>ich</strong>en und Wunder in Mt 24,24; Mk 13,22; 2 Thess<br />

2,9; Offb 13,13 und 16,14.<br />

In Brasilien kam anläßl<strong>ich</strong> einer Vortragswoche ein 31jähriger Mann<br />

zu mir in die Aussprache. Er ber<strong>ich</strong>tete, daß er alle vier Wochen, und<br />

zwar periodisch nur in den Vollmondnächten, schwere Anfälle habe.<br />

Die Ärzte behandelten ihn auf Epilepsie, ohne den geringsten<br />

Heilerfolg zu erzielen. Was den Mann bedrückte, war n<strong>ich</strong>t nur diese<br />

seltsame Erkrankung, sondern auch seine Unfähigkeit, zu glauben<br />

und zu beten. Die lange Unterredung brachte ans L<strong>ich</strong>t, daß seine<br />

Großmutter und Mutter aktive und passive Besprecherinnen waren.<br />

Man nennt solche Zauberei in Südamerika „die Bruchos“. Vielle<strong>ich</strong>t<br />

ist dieser Ausdruck eine Abwandlung des deutschen Wortes<br />

„brauchen“. Es handelt s<strong>ich</strong> dabei um den Vorgang des magischen<br />

Besprechens. Die Nachforschung ergab, daß mein Ber<strong>ich</strong>terstatter<br />

als kleiner Junge bei einer Erkrankung „besprochen“ worden war.<br />

Das seelsorgerl<strong>ich</strong>e Gespräch führte nun dazu, daß der junge Mann<br />

seine Sünden be<strong>ich</strong>tete. Er sagte s<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Gebet von der Zauberei seiner<br />

Vorfahren los und erlebte durch Gottes Gnade das Wunder einer<br />

Heilung und Be<strong>frei</strong>ung.<br />

Ein eigenartiges Erlebnis: Eine Familie meines Bekanntenkreises<br />

hatte ein epileptisches Kind, das tägl<strong>ich</strong> mehrere Anfälle bekam. Bei<br />

einer Begegnung mit dem Kind stellte der Pfarrer die Frage: „<strong>Wie</strong><br />

heißt du, mein Kind?“ <strong>Wie</strong> staunte er, als das Kind mit einer unnatürl<strong>ich</strong><br />

tiefen St<strong>im</strong>me antwortete: „Wir sind drei.“ Die weitere Unterhaltung<br />

in dieser Familie zeigte dem Geistl<strong>ich</strong>en, daß hier keine<br />

Epilepsie vorlag, sondern eine Kinderbesessenheit. Durch das Befragen<br />

der Eltern kam er dieser Sache auf den Grund: Das Kind<br />

war bei einer Erkrankung durch Zauberei geheilt worden und<br />

bekam dann jene Anfälle, die vom Arzt als Epilepsie diagnostiziert<br />

wurden.<br />

Wer durch Sünden der Zauberei die Schwelle zum Satansre<strong>ich</strong> übertreten<br />

hat, wird von den Mächten der Finsternis umgeben, ganz<br />

gle<strong>ich</strong>, ob er s<strong>ich</strong> bewußt oder unbewußt auf Zauberei eingelassen<br />

hat. Die Auswirkungen zeigen s<strong>ich</strong> in fünf Bere<strong>ich</strong>en:<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 108<br />

1. Die entscheidende Belastung ist die Störung des Glaubenslebens.<br />

Hier tritt sofort die Frage auf: welches Glaubenslebens? Ist der Musl<strong>im</strong>,<br />

der Buddhist, der Hindu auch in seiner religiösen Haltung beeinträchtigt?<br />

Nein. Das ist das Eigenartige an der Zauberei: Das<br />

Christentum, teilweise auch das gottesfürchtige Judentum spielen eine<br />

Sonderrolle. Alle anderen Religionen gehen mit medialen Vorgängen<br />

konform; allein der christl<strong>ich</strong>e Glaube steht schroff dagegen.<br />

Wer s<strong>ich</strong> in seinem Leben der Wahrsagerei, der Magie oder des Spiritismus<br />

bedient hat, hat es äußerst schwer, s<strong>ich</strong> zu Christus zu bekehren.<br />

Er kann n<strong>ich</strong>t zum Frieden und zur Heilsgewißheit durchdringen.<br />

Und wenn er vorher schon Christ war, dann legt s<strong>ich</strong> ein<br />

Rauhreif, ein Bann über sein Glaubensleben. Er verliert die Lust am<br />

Beten und Bibellesen.<br />

Ein Mann, der in seiner Jugend mehrmals besprochen worden war,<br />

heiratete ein gläubiges Mädchen. Er war zwar Kirchgänger, jedoch<br />

ohne irgendeine Bindung an Gott zu haben. Die junge Frau spürte<br />

sehr rasch, daß ihr Mann weder etwas vom gemeinsamen Gebet noch<br />

von der Nachfolge Christi wissen wollte. Sie bildete nun einen Gebetskreis<br />

und betete jahrelang für ihren Gatten. Bei einer Evangelisation<br />

wurde der Mann schließl<strong>ich</strong> erweckt und kam zu mir zur seelsorgerl<strong>ich</strong>en<br />

Aussprache. Von diesem Zeitpunkt an setzten furchtbare<br />

Kämpfe ein, die ihn fast in den Irrsinn trieben. Er kam Tag und<br />

Nacht n<strong>ich</strong>t zur Ruhe. Er machte einen Selbstmordversuch durch eine<br />

hohe Dosis Gift, die für drei Männer ausgere<strong>ich</strong>t hätte, wurde jedoch<br />

gerettet und kam abermals zum Seelsorger. Er sagte: „Ich will<br />

doch mein Leben Jesus ausliefern, warum kann <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t fassen?“<br />

Die Nachforschung ergab dann den Sachverhalt, daß er als Kind magisch<br />

behandelt worden war.<br />

Dieses Beispiel erweist auch die häufige Erfahrung, daß okkult belastete<br />

Menschen völlig in Ruhe gelassen <strong>werde</strong>n, solange sie in der<br />

Welt stehen. Erst wenn sie s<strong>ich</strong> bekehren wollen, geht der Tanz los.<br />

Es ist ein ganz einfaches Gesetz: <strong>Der</strong> Teufel läßt jeden in Ruhe,<br />

solange er ihm dient. Erst wenn sein Opfer ihm aus der Schule laufen<br />

will, setzt die Gegenwehr ein. Manche solcher okkult Belasteten<br />

verlieren bei den einsetzenden Kämpfen nahezu den Verstand. Dann<br />

kommen natürl<strong>ich</strong> die ungläubigen Angehörigen und eventuell der<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 109<br />

behandelnde Arzt und sagen: „Das kommt vom vielen Beten. Bleiben<br />

Sie einmal von der Kirche weg! Unterlassen Sie auch eine Zeitlang<br />

das Bibellesen.“ <strong>Wie</strong> oft wurde mir von solchen Ratschlägen<br />

ber<strong>ich</strong>tet. Diese Ratgeber beweisen damit nur, daß sie von biblischen<br />

Gesetzmäßigkeiten n<strong>ich</strong>ts verstehen.<br />

Jede Zauberei ist gle<strong>ich</strong>sam ein Bündnis mit der Finsternis. Darum<br />

glaubt der Teufel, ein Recht an dem Menschen zu haben, und<br />

setzt mit einer heftigen Abwehr ein, wenn ihm sein Opfer entrissen<br />

<strong>werde</strong>n soll.<br />

2. Eine okkulte Belastung wirkt s<strong>ich</strong> auch auf den Charakter des<br />

Menschen aus. Durch Zauberei geze<strong>ich</strong>nete Belastete sind jähzornig,<br />

rachsüchtig, streitlustig und neigen zum Geiz und zur Herrschsucht.<br />

Es sind unverträgl<strong>ich</strong>e Naturen. Auch sind bei ihnen alle Leidenschaften<br />

überhöht.<br />

Abstufung der okkulten Belastung:<br />

a) Die einfache okkulte Belastung, die jahrelang verborgen sein<br />

kann, bis sie entdeckt wird.<br />

b) Die Dämonisierung, die sofort auf jede geistl<strong>ich</strong>e Betreuung reagiert.<br />

c) Die Umsessenheit. <strong>Der</strong> Mensch wird dabei von finsteren Mächten<br />

umlagert und dauernd kontrolliert.<br />

d) Die Besessenheit. <strong>Der</strong> Mensch wird von unsauberen Geistern<br />

oder Dämonen bewohnt.<br />

Diese vier Stufen bilden eine Einheit: Es sind nur verschiedene Stärkegrade.<br />

3. Ein starkes Merkmal okkulter Bindungen ist die Tatsache, daß<br />

Menschen bei ihrer Bekehrung plötzl<strong>ich</strong> schwermütig <strong>werde</strong>n. Bei<br />

okkult Belasteten treten häufig seelische Störungen auf, wenn sie<br />

s<strong>ich</strong> Chrsitus ausliefern wollen. An dieser Stelle ist aber größte Vors<strong>ich</strong>t<br />

geboten. Depressionen, Neurosen, Gemütskrankheiten und<br />

Selbstmordgedanken können auch viele andere Ursachen haben.<br />

Es gibt anlagebedingte (durch Vererbung), erlebnisbedingte (durch<br />

schwere Erfahrungen), organisch bedingte (durch Erkrankungen)<br />

und okkult bedingte (durch Zauberei) Depressionen.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 110<br />

4. Jahrelange Erfahrung zeigt, daß Familien, in denen Zauberei getrieben<br />

wird, anfälliger sind für Geisteskrankheiten und Anomalitäten<br />

als andere Familien. Es ist keine Gehässigkeit, sondern nur<br />

schl<strong>ich</strong>te Beobachtung, wenn <strong>ich</strong> sage, daß in Spiritistenfamilien<br />

viel mehr Geisteskrankheiten vorkommen als in anderen.<br />

5. Die Beschäftigung mit okkulten Dingen äußert s<strong>ich</strong> ferner in der<br />

Entwicklung der medialen Fähigkeiten. <strong>Der</strong> Ausdruck „medial“<br />

ist sehr schwer zu deuten. Er kommt philologisch aus dem Lateinischen:<br />

medium heißt das Mittel, die Mitte, die Mittlerrolle. Ein Medium<br />

kann zwischen unbekannten Kräften (oder <strong>im</strong> Raum des Spiritismus<br />

zwischen uns<strong>ich</strong>tbaren Wesen) und uns lebenden Menschen<br />

vermitteln. Es wäre in der westl<strong>ich</strong>en Welt dringend nötig, ein Buch<br />

über die Medialität zu schreiben. Was in der östl<strong>ich</strong>en Welt zum Abc<br />

des Verständnisses gehört, wird in der westl<strong>ich</strong>en Welt angezweifelt.<br />

In der östl<strong>ich</strong>en Welt sind vielle<strong>ich</strong>t 90 bis 95 Prozent der Menschen<br />

medial veranlagt, in der westl<strong>ich</strong>en vielle<strong>ich</strong>t 5 Prozent oder weniger.<br />

Die mediale Veranlagung ist oft unbewußt. Sie kann aber an best<strong>im</strong>mten<br />

Erlebnissen erkannt oder sogar durch kleine Exper<strong>im</strong>ente<br />

nachgeprüft <strong>werde</strong>n. Ich warne aber vor solchen Exper<strong>im</strong>enten.<br />

Medialität geht gewöhnl<strong>ich</strong> in den Erbgang. Sie kann auf dreifache<br />

Art und Weise entstehen: durch Vererbung, durch magisches oder<br />

spiritistisches Exper<strong>im</strong>entieren und durch Übertragung. Eine kurze<br />

Erläuterung dazu: Wenn der Großvater ein Spiritist oder Magier war,<br />

dann sind seine Kinder, Enkel und manchmal Urenkel medial veranlagt.<br />

Wenn ein Nachkomme s<strong>ich</strong> bekehrt, verschwindet die mediale<br />

Veranlagung manchmal, aber in etwa der Hälfte der Fälle n<strong>ich</strong>t.<br />

Ein Kind Gottes kann noch medial sein, ohne es zu wissen. Ein gläubiger<br />

Christ kann aber sehr schnell von eine solchen Medialität <strong>frei</strong><br />

<strong>werde</strong>n. Schl<strong>im</strong>m ist allerdings, wenn Jünger Jesu ihre Medialität eines<br />

Tages entdecken und dann annehmen, es seien charismatische<br />

Kräfte, durch den Heiligen Geist gegeben.<br />

Medialität kann erworben <strong>werde</strong>n. Wenn ein Mensch s<strong>ich</strong> magisch<br />

heilen läßt, wird er gewöhnl<strong>ich</strong> auch medial. Wer jahrelang mit<br />

Zauberbüchern arbeitet, wird best<strong>im</strong>mt medial. Medialität kann<br />

auch übertragen <strong>werde</strong>n. Wenn ein starker Rutengänger oder Pend-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 111<br />

ler die Hand eines n<strong>ich</strong>tmedialen Menschen anfaßt und mit ihm zusammen<br />

die Rute oder das Pendel führt, dann wird der N<strong>ich</strong>tmediale<br />

dadurch gewöhnl<strong>ich</strong> medial.<br />

Es gibt zehn bis zwölf verschiedene Formen der Medialität. Dazu<br />

gehören: Rutenfühligkeit und Pendelreaktion, Fähigkeit des Wahrtraums<br />

und das zweite Ges<strong>ich</strong>t, Hellsehgaben, Hellfühligkeit, Trancefähigkeit,<br />

auch die Hypnosefähigkeit und Suggestion, daneben<br />

heilmagnetische Kräfte. Bei längerer, <strong>ich</strong> meine jahrelanger, Beobachtung<br />

stellte s<strong>ich</strong> <strong>im</strong>mer eine Medialität heraus, auch bei christl<strong>ich</strong>en<br />

Magnetiseuren. Zur Medialität gehört auch die Telepathie.<br />

Was ist der tiefste Hintergrund einer okkulten Belastung? Bei allen<br />

Sünden der Zauberei löst s<strong>ich</strong> der Mensch von Gott und wendet s<strong>ich</strong><br />

den Abgöttern zu. Und wer dem Teufel dient, erhält des Teufels Lohn.<br />

Jahrzehntelange Beobachtung all der medialen Kräfte lassen den<br />

Schluß zu, daß diese Fähigkeiten das diabolische Gegenstück der<br />

Geistesgaben Gottes darstellen. <strong>Der</strong> Teufel versucht, Gott in allen<br />

Stücken nachzuahmen. Dieser Schluß ist auch deshalb berechtigt,<br />

weil s<strong>ich</strong> mediale Kräfte durch Gebet überwinden und stoppen lassen.<br />

Im christl<strong>ich</strong>en Leben ist der Besitz von medialen Kräften stets<br />

ein deutl<strong>ich</strong>es Merkmal okkulter Bindungen. Das ist eine Warnung<br />

an die Gläubigen!<br />

11. Heilkunst durch Sympathie<br />

und Besprechen<br />

„Gesundheit ist das höchste Gut!“ Wer ist damit n<strong>ich</strong>t einverstanden?<br />

Was untern<strong>im</strong>mt der kranke Mensch n<strong>ich</strong>t alles, um gesund zu<br />

<strong>werde</strong>n! Was auch <strong>im</strong>mer helfen mag, ist alles recht. „Und wenn’s<br />

der Teufel selber wär’!“ So kann man reden hören: „Wenn’s nur<br />

hilft!“ Also Gesundheit um jeden Preis. Man versucht alles Mögl<strong>ich</strong>e<br />

und meint: „Nützt es n<strong>ich</strong>t, schadet’s auch n<strong>ich</strong>t.“<br />

Wir wollen uns hier nur mit jenen Heilpraktiken befassen, die, wie<br />

wir später sehen, mit Zauberei und Aberglauben <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

stehen, das heißt in diesem Falle, Dinge, die in das große und doch<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 112<br />

so verborgene Gebiet der Zauberheilung, des Besprechens, der<br />

Beschwörungskünste und der Sympathieheilkunst gehören. Es<br />

sind Heilkünste, die vor allem auf dem Lande, aber auch in Städten<br />

noch heute trotz aller „Aufklärung“ gang und gäbe sind.<br />

Da <strong>werde</strong>n Amulette und sonderbare „Schutzmittel“ als Talisman<br />

zum Schutz vor Krankheit, Unglück und mancherlei Gebrechen auf<br />

dem Leibe mitgetragen. Lästige Warzen <strong>werde</strong>n „vertrieben“, indem<br />

man Knoten in einen Faden knüpft und ihn dann auf die Straße<br />

legt, bevor ein Le<strong>ich</strong>enzug vorüberzieht. Wer Zahnschmerzen hat,<br />

soll an einem Bach „Osterwassser“ schöpfen. Friedhoferde soll gut<br />

sein gegen Fieber. Wo ein Säugling ständig schreit, soll man ihn<br />

durch das Hochzeitskleid der Mutter stecken. Gegen alle mögl<strong>ich</strong>en<br />

Krankheiten seien „Eßzettel“ zu schlucken. Das Berühren einer Le<strong>ich</strong>enhand<br />

sei gut gegen allerlei Geschwülste usw. Sonderbare „Heilmittel“,<br />

durch deren Hilfe Krankheiten vertrieben oder auf andere<br />

Wesen oder Gegenstände übertragen <strong>werde</strong>n sollen! Meist müssen<br />

sie unter besonderen Bedingungen („ohne umzusehen“, „rücklings“<br />

usw.) an besonderen Orten, zu best<strong>im</strong>mten Zeiten oder in Verbindung<br />

mit gewissen Formeln, Sprüchen, ja sogar „Gebeten“ angewendet<br />

<strong>werde</strong>n.<br />

Landauf, landab findet man heutzutage Leute, die s<strong>ich</strong> Magnetopathen,<br />

Telepathen, Pendler oder Sympathieheilkundige nennen.<br />

Das Heidentum zeigt s<strong>ich</strong> in moderner, wissenschaftl<strong>ich</strong> sein<br />

wollender Aufmachung. Im Krankheitsfalle braucht man nur zu telefonieren<br />

oder vielle<strong>ich</strong>t einen Gegenstand des Kranken einzusenden<br />

(als Konzentrationshilfe) und „es“ hilft. <strong>Der</strong> Wunderdoktor<br />

(oder die -doktorin) „tut dafür“. Was er wirkl<strong>ich</strong> tut, weiß man n<strong>ich</strong>t,<br />

und wie er es macht, bleibt ebenfalls ein Gehe<strong>im</strong>nis, das man nie<br />

erfahren wird. Man kann diese Wundermänner oder -frauen auch<br />

besuchen, und es sind fast durchweg „anständige Leute“, freundl<strong>ich</strong>,<br />

lieb und nett, oft sogar sehr „katholisch“, christl<strong>ich</strong>. Die philippinischen<br />

Wunderheiler benützen sogar die Bibel, Heiligenbilder<br />

usw. Trotzdem wirkt Satan bei ihren Operationen (mit bloßer<br />

Hand!), weil sie die Bibel zu Frevlem mißbrauchen.<br />

Das Buch der Bibel hat aus s<strong>ich</strong> heraus keine Kraft! Es ist nur ein<br />

Bündel Papier. Wirksam wird sie nur <strong>im</strong> Herzen des Menschen<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 113<br />

durch Glauben und Vertrauen und rechtes Hören. Ein Talisman, eine<br />

Medaille oder ein „Gebet“ haben aus s<strong>ich</strong> heraus keine Kraft!<br />

Kraft hat nur Gott und <strong>im</strong> Rahmen seiner Zulassung (durch Sünde<br />

und Übertretung seiner Weisung) der Teufel. Gott kann man nur bitten,<br />

n<strong>ich</strong>t zwingen.<br />

Eine Gebetsformel kann <strong>ich</strong> zehnmal um den Hals hängen, ohne<br />

mein Tun bleibt es Papier und Magie. Erwarte <strong>ich</strong> von einem Gegenstand<br />

oder Gebet eine automatische Wirkung (z.B. durch neunmaliges<br />

Hersagen), so begehe <strong>ich</strong> Zauberei und Magie, aber n<strong>ich</strong>t<br />

Gebet und Bitte vor Gott. Wenn <strong>ich</strong> von „15 Gebeten“ eine automatische<br />

Wirkung erwarte, daß <strong>ich</strong> dadurch vor der Hölle tods<strong>ich</strong>er<br />

bewahrt bleibe, so ist das sehr gefährl<strong>ich</strong>. Ich setze damit auf Zahl<br />

und Menschenwerk mein Vertrauen, und die <strong>werde</strong>n m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t retten!<br />

Ebenso <strong>werde</strong>n m<strong>ich</strong> gewisse Medaillen und Bilder n<strong>ich</strong>t vor<br />

Schaden und Unglück bewahren, wenn <strong>ich</strong> sie in Räumen oder unter<br />

dem Kopfkissen anbringe, sondern allein Hinwendung zu Gott<br />

durch Reue und Buße, durch Glauben und Vertrauen kann helfen,<br />

aber keine Gegenstände.<br />

<strong>Der</strong> Name Gottes wird von fast allen Zauberern „gebraucht“, freventl<strong>ich</strong><br />

und in falscher Herzenshaltung. Man kann auch das Vaterunser<br />

mißbrauchen, genauso wie ein Küchenmesser: zum Guten,<br />

Nützl<strong>ich</strong>en oder zum Bösen (zum Morden). Auf diesem Gebiet<br />

bräuchte es unter Christen noch viel Aufklärungsarbeit, weil so viele<br />

unbewußt auf Praktiken und „Gott zwingende“ Handlungen vertrauen<br />

statt auf den Glauben an Jesus den Herrn. „Ihr Schlangenbrut,<br />

wer hat euch gelehrt, dem kommenden Zorne zu entgehen?“(Mt<br />

3,7).<br />

Eine Frau ber<strong>ich</strong>tet: „Ich hatte eine Tochter von fünfzehn Monaten,<br />

die zur englischen Krankheit geneigt schien. Es hieß: Du mußt einmal<br />

zu O. L. gehen. <strong>Der</strong> hat schon vielen geholfen. Es muß aber abnehmender<br />

Mond sein, am besten Freitag, am allerbesten Kar<strong>frei</strong>tag.<br />

Da standen die Leute stundenlang und warteten. Dem Kinde wurden<br />

Haare, Fuß- und Fingernägel abgeschnitten und alles übers Kreuz<br />

eingewickelt. Dann wurde das Kind besprochen. Die Worte verstand<br />

<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, nur die Namen Gottes konnte <strong>ich</strong> verstehen.“ Das sieht ganz<br />

heilig und fromm aus, ist es aber n<strong>ich</strong>t, sondern Zauberei.<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 114<br />

Die hauptsächl<strong>ich</strong>sten Krankheiten, für die s<strong>ich</strong> diese „Sympathieheilkundigen“<br />

empfehlen, sind Blutstillen bei Blutungen, Wunden,<br />

Brandwunden, Fieber, Rotlauf, Ges<strong>ich</strong>tsrose, Hautkrankheiten,<br />

Flechten, Grind, Krätze, Warzen und Zahnschmerzen. An inneren<br />

Krankheiten: Schwindsucht, Wassersucht, G<strong>ich</strong>t, Muskelzerrung,<br />

Verstauchung, Bruch usw.<br />

Eigenartige Begleiterscheinungen<br />

Unlängst wurde <strong>ich</strong> an das Krankenbett einer jungen Frau gerufen.<br />

Es ging mit ihr dem Ende entgegen. <strong>Der</strong> Pfarrer des Ortes hatte ihr<br />

bereits das Abendmahl gegeben, doch zeigten s<strong>ich</strong> nun bei der Kranken<br />

gerade seither eigenartige Anfälle. Sie selber, die mager, ble<strong>ich</strong><br />

und elend in ihrem Bett lag, klagte mit ihrer schwachen, matten St<strong>im</strong>me<br />

und erzählte: „Was soll <strong>ich</strong> tun? Seit der Pfarrer dagewesen ist<br />

und <strong>ich</strong> das Abendmahl genommen habe und m<strong>ich</strong> auf das Sterben<br />

vorbereiten wollte, bekomme <strong>ich</strong> eigentüml<strong>ich</strong>e Anfälle: Da muß <strong>ich</strong><br />

<strong>im</strong>mer Gott und Jesus Christus lästern. Es kommt einfach über m<strong>ich</strong>.<br />

Ich will es ja n<strong>ich</strong>t. Was muß <strong>ich</strong> tun? Helfen Sie mir!“<br />

Kaum hatte mir die Kranke ihre Not mit müden Lippen zugelispelt,<br />

da – wer hätte es noch für mögl<strong>ich</strong> gehalten! – erhob sie s<strong>ich</strong> auf<br />

ihrem Lager, sah geradeaus an die Wand und fing an, Gott anzuklagen,<br />

Jesus Christus zu lästern und zu besch<strong>im</strong>pfen. Ich hörte zu und<br />

betete. Plötzl<strong>ich</strong> wandte s<strong>ich</strong> die Kranke wieder an m<strong>ich</strong>, sank traurig<br />

in ihre Kissen zurück und sagte wie jemand, der aus einem Traum<br />

erwacht: „Siehst du, jetzt ist es gerade wieder über m<strong>ich</strong> gekommen.<br />

Ich wollte doch gar n<strong>ich</strong>t. Was soll <strong>ich</strong> tun?“ Ihre Mutter erzählte mir<br />

dann später, daß diese Verstorbene als kleines Kind von einem Hausierer,<br />

einem „spässigen Männli, das mehr konnte als andere Leute“,<br />

besprochen worden sei.<br />

Es zeigt s<strong>ich</strong> in der Seelsorge in Tausenden von Fällen <strong>im</strong>mer wieder,<br />

daß da, wo Menschen n<strong>ich</strong>t zum Frieden kommen können,<br />

irgendwann in ihrem Leben Zauberei <strong>im</strong> Spiel war. Ob dies bewußt<br />

oder unbewußt, gewollt oder ungewollt geschehen ist, ob es<br />

durch Besprechen, Sympathieheilkünste, Pendelei, Telepathie oder<br />

Magnetopathie, ob durch Wahrsagerei oder Zukunftsdeuterei oder<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 115<br />

irgendwelche andere Zaubermittel geschehen ist, bleibt völlig nebensächl<strong>ich</strong>.<br />

– Ob jemand <strong>im</strong> Ernst oder nur „aus Scherz“ mit einer<br />

Starkstromleitung in Berührung kommt, macht ja auch keinen Unterschied!<br />

Eine Mutter schreibt: „Ich habe einem Sohn vor vier Jahren die Rose<br />

<strong>im</strong> Ges<strong>ich</strong>t besprechen lassen. Das wurde nur durch Bewegung<br />

der Hand über der kranken Stelle ausgeführt. Und die Folge davon:<br />

<strong>Der</strong> Sohn wurde von Mächten der Finsternis so befallen, daß wir ihn<br />

während des Schlafens n<strong>ich</strong>t mehr allein lassen konnten. Es waren<br />

Anfälle, von denen er ganz erschöpft war. Es ging los mit lautem Geschrei<br />

und Angst, als wenn etwas auf ihn zukäme, was ihn umbringen<br />

wollte. Es war furchtbar, wie das Kind gelitten hat...“<br />

Emil Kremer, ein Mennonit aus dem Elsaß, schreibt („Geöffnete Augen“<br />

15/1974, S. 30 ff.): „Le<strong>ich</strong>tgläubig, ohne Gott zu fragen, geht<br />

man zum Augendiagnostiker, um s<strong>ich</strong> die Krankheit aus den Augen<br />

lesen zu lassen, ohne zu prüfen, ob wissenschaftl<strong>ich</strong>e oder nur mediale<br />

Mittel dabei angewendet <strong>werde</strong>n. Ärzte haben wiederholt klargestellt,<br />

daß kein wissenschaftl<strong>ich</strong> feststellbarer Zusammenhang<br />

zwischen Iris und Krankheit besteht (Fotos an 2000 Todesfällen).<br />

Iris-Diagnose ist (genauso wie das Handlesen) eine Art von Hellsehen,<br />

eine Gabe von unten. Solche Art von Augendiagnose wird in<br />

der Seelsorge <strong>im</strong>mer wieder als dämonische Beeinflussung und Bindung<br />

erfahren.<br />

Ahnungslos kommen viele durch gewisse Homöopathen (oft Okkultisten)<br />

oder andere Menschen, die „helfen“ können, mit dem Pendel<br />

oder der Radiästhesie oder der Wünschelrute in Berührung,<br />

durch welche Krankheiten erkannt, Heilkräuter und Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

entdeckt, verlorene und verborgene Gegenstände sogar auf der Landkarte<br />

gefunden <strong>werde</strong>n, weil man ihnen sagt, es sei wissenschaftl<strong>ich</strong><br />

bewiesen, daß die Pendelbewegungen oder das Ausschlagen der Rute<br />

durch Ausstrahlungen hervorgerufen <strong>werde</strong>n.“<br />

Stocker behauptet aufgrund eingehender Untersuchungen, daß es<br />

gewisse „Erdstrahlen“ (gestörte elektromagnetische Felder an Störzonen)<br />

gibt, die von manchen Tieren, vom Blitz und sensiblen Menschen<br />

wahrgenommen <strong>werde</strong>n, daß aber Rute und Pendel <strong>im</strong>mer<br />

115


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 116<br />

Wahrsagegeräte und Orakel sind, die befragt <strong>werde</strong>n müssen.<br />

Keine Rute und kein Pendel antwortet, ohne innerl<strong>ich</strong>e (bewußte<br />

oder unbewußte) Frage an das Orakel: „Ich will, daß es Wasser anzeige“<br />

oder „Zeige mir...“ (siehe Bachler, Käthe: Erfahrungen, S.<br />

40 und 42). Die Wünschelrute antwortet auf ein und derselben Stelle<br />

verschieden (!), je nachdem, was erfragt wird. Diese Wahrsagegeräte<br />

antworten auch auf die Ferne, über irgendeiner Landkarte.<br />

Die Rute wird von einer äußeren Kraft gedreht (wenn der Rutengänger<br />

genügend medial geworden ist), sodaß die Handflächen aufgerieben<br />

<strong>werde</strong>n, und sie funktioniert nur bei okkult Veranlagten<br />

oder durch Handauflegung Infizierten.<br />

Schließl<strong>ich</strong>: Bei Gebet schweigen solche Wahrsagegeräte. Die seelsorgerl<strong>ich</strong>e<br />

Praxis findet diese Mantik <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit verderbl<strong>ich</strong>em Okkultismus. Bei den sog. Störzonen (über unterirdischen<br />

Wasserläufen, Erdspalten usw.) handelt es s<strong>ich</strong> um unterschiedl<strong>ich</strong>e<br />

Luftelektrizität und -jonisierung, um elektromagnetische<br />

Spannungsunterschiede, die krankheitsauslösend wirken<br />

können, aber n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer und n<strong>ich</strong>t bei jedem.<br />

Kremer sagt weiter: „Ohne Bedenken lassen s<strong>ich</strong> Tausende von<br />

Kranken von Magnetopathen, Sympathieheilkundigen, Telepathen<br />

oder mittels Akupunktur, Hypnose, Autosuggestion und Autogenem<br />

Training in der Meinung behandeln, es sei wissenschaftl<strong>ich</strong> erwiesen,<br />

und kommen dadurch unter den Einfluß von finsteren<br />

Mächten und in seelische und geistige Gebundenheit.<br />

<strong>Wie</strong> viele Menschen lassen s<strong>ich</strong> blind und vertrauensvoll auf Inserate<br />

hin von Sterndeutern und Astrologen das Horoskop stellen. Sie<br />

wissen n<strong>ich</strong>t, daß Astrologie keine wissenschaftl<strong>ich</strong>e, sachl<strong>ich</strong>e Erforschung<br />

der Gestirne und ihrer Einflüsse wie die Astronomie ist,<br />

sondern eine okkulte Wissenschaft, wodurch die Seele unter den<br />

Bann eines Wahrsagegeistes und in ein schreckl<strong>ich</strong>es Gottesger<strong>ich</strong>t<br />

kommt (Is 47,12 f; Dtn 4,19).“<br />

<strong>Wie</strong> viele Menschen haben schon ihr Glück verloren durch den<br />

Gang zum Wahrsager, zum Astrologen, zum Handlinienleser, zur<br />

Kartenlegerin, zur Hellseherin! Allein schon durch falsche Erwartungen<br />

und Fixierungen auf solche Prognosen ist viel Unheil ge-<br />

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schehen, noch mehr geschieht aber dadurch, daß solche Neugierige<br />

in den Stromkreis der Mächte der Finsternis und der Wahrsagegeister<br />

geraten.<br />

Besprechen = Zauberei<br />

Zauberei ist die aktive Betätigung des Aberglaubens. Das Besprechen<br />

ist eine uralte Form des Wortzaubers und ein wesentl<strong>ich</strong>er Bestandteil<br />

des Zauberns überhaupt.<br />

Es ist ein Meisterwerk des Teufels, Zauberei als etwas Harmloses,<br />

ja sogar als etwas Frommes und Biblisches hinzustellen.<br />

Es wird vielfach in Verbindung mit allerhand anderen Zauberhandlungen<br />

angewendet wie Husten, Anhauchen, Anpusten, Bestre<strong>ich</strong>en<br />

oder „Messen“ der kranken Stelle. Man „macht es mit Worten“. Man<br />

„braucht“ eine Zauberformel, einen „Zaubersegen“, Zauberspruch<br />

oder gar ein „Gebet“. Daher der Name „Brauchen“. <strong>Der</strong> „Braucher“<br />

gebraucht einen „Brauchspruch“ gegen eine Krankheit. Mit den „gebrauchten“<br />

Worten oder Brauchformeln versucht man die Krankheit,<br />

die Krankheits-Mächte oder auch andere „geistige Mächte“ zu vertreiben.<br />

Das Besprechen findet gewöhnl<strong>ich</strong> in Anwesenheit des Patienten<br />

statt, kann aber auch aus der Ferne erfolgen.<br />

Die uralten heidnischen Zauberformeln sind <strong>im</strong> Laufe der Zeit verchristl<strong>ich</strong>t<br />

worden. Ja, sie <strong>werde</strong>n oft geradezu „Segenssprüche“ oder<br />

„Segen“ genannt und als Gebete beze<strong>ich</strong>net. Was für einen Inhalt<br />

solche christl<strong>ich</strong> verbrämten Zaubergebete haben, mögen ein paar<br />

Beispiele erläutern (Briefe gegen Feuer; H. sieben H<strong>im</strong>melsriegel):<br />

„Gebete“ und „Segen“ gegen den Brand lauten z.B.: „Kalt ist die<br />

Hand, kalt ist das Wasser ... kalt ist der Sand ... und der Brand.“ Oder:<br />

„Ich ging mal einst an den Strand, da fand <strong>ich</strong> eines Mannes Totenhand,<br />

damit vertrieb <strong>ich</strong> diesen Brand.“ Ein anderer sog. Segen:<br />

„We<strong>ich</strong> aus, Brand, und ja n<strong>ich</strong>t ein, du seist kalt oder warm, so laß<br />

das Brennen sein.“<br />

Eine andere, geläufige Besprechungsformel ist der vielfach bei Kindern<br />

angewendete Zauberspruch: „Heile, heile, Segen ... es tut dem<br />

Kindli nümmer weh!“ Zur Bekräftigung <strong>werde</strong>n in der Regel noch<br />

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die „drei heiligsten Namen“ beigefügt. Andere christl<strong>ich</strong> sein wollende<br />

Sympathie-Heilkundige wenden sogar Bibelsprüche als Zauberformeln<br />

an. Durch freventl<strong>ich</strong>en Mißbrauch läßt s<strong>ich</strong> damit die<br />

gle<strong>ich</strong>e Wirkung hervorbringen.<br />

Sympathieheilkunst<br />

Bei der Sympathieheilkunst <strong>werde</strong>n die Krankheiten und Gebrechen<br />

gle<strong>ich</strong>sam auf andere Menschen, auf Tiere, Bäume oder andere<br />

Pflanzen, oft gar in die Erde, in das Wasser oder auch auf das Feuer<br />

„übertragen“. <strong>Der</strong> Sympathieheilkünstler redet darum von „büßen“,<br />

„böten“, „tun dürfen“ usw. Er will dem Kranken die Krankheit „wegnehmen“,<br />

sie „auf Wasser übertragen“, sie „auf s<strong>ich</strong> nehmen“, „mitleiden“,<br />

„mit-tragen“ oder „dafür büßen“. Das Heilen durch Sympathie<br />

sei darum n<strong>ich</strong>t jedermanns Ding und greife den Heilenden<br />

oder Büßenden in seinen Kräften ganz gewaltig an. <strong>Der</strong> sog. Heilmagnetismus<br />

dagegen will Gesundheit vom Heiler auf den Kranken<br />

übertragen und die Krankheit so vertreiben und verdrängen.<br />

Zu dieser „Übertragung“ von Krankheiten auf Menschen,Tiere,<br />

Pflanzen oder auch leblose Gegenstände bedient s<strong>ich</strong> der Sympathieheilkundige<br />

meist gehe<strong>im</strong>nisvoller Zauberhandlungen. Bei<br />

G<strong>ich</strong>t z.B. sollen besonders „der Holunder, die Linde und die Weide<br />

angerufen“ <strong>werde</strong>n.<br />

„Als neul<strong>ich</strong> jemand krank war“, ber<strong>ich</strong>tet eine Krankenschwester,<br />

„wurde ihm geraten, drei Äpfel auf das Fensterbrett zu legen. So wie<br />

die Äpfel vertrocknen, so vertrockne dann die Krankheit auch.“ –<br />

Eine Tochter litt an Kopfschmerzen. Ein sympathieheilkundiger<br />

Mann „legte ihr ein Tuch um den Kopf und machte drei Knoten. Dabei<br />

sprach er: ‘Ich gehe über einen Graben, dabei begegnen mir drei<br />

Knaben’, und nun geht die lästerl<strong>ich</strong>e Zauberformel weiter, ‘der erste<br />

war Gott der Vater, der zweite Gott der Sohn, der dritte Gott der<br />

Heilige Geist’.“<br />

Mit diesem Analogie-Zauber (Ähnl<strong>ich</strong>keitszauber) oder Sympathiezauber<br />

hängt das „Abbinden, Vergraben, Vernageln, Verpflöcken“<br />

usw. zusammen; ebenso das Verstecken eines Talismans<br />

unter der Stalltürschwelle, das Anheften einer ausgebreiteten Fle-<br />

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dermaus an der Stalltüre gegen Krankheit und Seuche, das Anbringen<br />

eines Spitzdorns an der Hausecke und vieles andere.<br />

Bei all diesen Heilkünsten ist meist der Stand des Mondes von besonderer<br />

Bedeutung. Zahnschmerzen, Warzen, Überbeine und allerlei<br />

ungewöhnl<strong>ich</strong>e Gewächse müssen bei abnehmendem Mond, andere<br />

Übel wie Lähmungen dagegen bei zunehmendem Mond behandelt<br />

<strong>werde</strong>n. <strong>Wie</strong> weit ist dieser Analogiezauber sogar unter frommen<br />

Leuten noch verbreitet! Unter den Wochentagen z.B. soll der<br />

Freitag die größte Heilkraft haben, der Kar<strong>frei</strong>tag aber die allergrößte!<br />

Gewisse Zahlen seien heilig, andere brächten Unglück.<br />

Welch ein Aberglaube!<br />

Beschwören<br />

Eine „höhere“, bei gehe<strong>im</strong>nisvollen Heilverfahren angewandte<br />

Form der Zauberei ist das Beschwören. <strong>Der</strong> Sympathieheilkundige<br />

sucht dabei mit magischen Worten und sonderbaren Handlungen<br />

stärkere Mächte herbeizurufen und sie seinem Willen untertan zu<br />

machen. Diese Beschwörung von best<strong>im</strong>mten Geistesmächten kann<br />

auf verschiedene Weise geschehen. Vielfach wird sie begleitet von<br />

magischen Handlungen wie Anhauchen, Blasen, Anspucken,<br />

Berühren, Stre<strong>ich</strong>en, Kneten, Drücken oder auch das Handauflegen<br />

<strong>im</strong> Sinne der Zauberei.<br />

Das „Bannen“ oder „Stellen“, von dem man da und dort auch hört,<br />

ist nur eine best<strong>im</strong>mte Art der Beschwörung. Es wird dabei versucht,<br />

mit einem Zauberwort oder einer Zauberhandlung auf andere Wesen<br />

(Menschen, Tiere oder Geister) einen Zwang auszuüben und den Gebannten<br />

dadurch unfähig zu machen, das zu tun, was er eigentl<strong>ich</strong><br />

tun wollte. Daher kommt die Redeweise, der Mensch, der etwas Best<strong>im</strong>mtes<br />

(Gutes oder Böses) unternehmen möchte und es einfach<br />

n<strong>ich</strong>t kann, stehe „unter einem Bann“.<br />

Eine bekannte Art des Bannens ist das sogenannte Blutstillen, das<br />

mancherorts noch übl<strong>ich</strong> ist. Dabei handelt es s<strong>ich</strong> um n<strong>ich</strong>ts anderes<br />

als um Zauberei. Wer auf diesem Weg (mit Worten oder zauberhaften<br />

Handlungen) „Blutstillen“ läßt, gerät dadurch ohne jeden<br />

Zweifel unter einen Bann. Eine andere, noch weniger saubere, aber<br />

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desto gehe<strong>im</strong>nisvollere Anweisung ist folgende: „N<strong>im</strong>m ein Bündel<br />

Lumpen, je schmutziger es ist, desto besser es ist, dieses verbrenne<br />

zu Asche, n<strong>im</strong>m und streue sie in die Wunden, so stehet das Blut zur<br />

Hand...“ Eine weitere „fromme“ und zugle<strong>ich</strong> gotteslästerl<strong>ich</strong>e Beschwörungsformel<br />

für Menschen und Vieh lautet: „Schreibe untenstehende<br />

Buchstaben mit deinem eigenen Blut an die Stirn, es sei<br />

Menschen oder Vieh...“ oder: „Man suche am Kar<strong>frei</strong>tag vor Sonnenaufgang<br />

Froschla<strong>ich</strong> und reibe damit seine Hand ein, so erhält<br />

man in derselben die Kraft, Blut zu stillen...“<br />

Ein erfolgre<strong>ich</strong>er Zauberer erklärte, daß bei Anwendung derartiger<br />

Formeln der Taufname des Patienten eine besondere Rolle spiele,<br />

daß er diesen unbedingt wissen und in die Zauberformel oder das<br />

„Zaubergebet“ einordnen müsse. Eine Formel gegen G<strong>ich</strong>t heißt beispielsweise:<br />

„N. N. (hier wird der Taufname des Patienten eingesetzt),<br />

<strong>ich</strong> begreife deine G<strong>ich</strong>t, die Markg<strong>ich</strong>t, Aderg<strong>ich</strong>t, Blutg<strong>ich</strong>t,<br />

Fleischg<strong>ich</strong>t...“ Gegen Schwindsucht heißt es: „Schwinden, du sollst<br />

stille stehn!“, gegen Fieber: „Du verfluchtes Fieber, <strong>ich</strong> beschwöre<br />

d<strong>ich</strong>...“ Zur „Entlassung“ der beschworenen Geister soll jeweils eine<br />

Rückbeschwörung stattfinden, damit der Beschwörer selbst keinen<br />

Schaden leidet. Sie geschieht meistens durch Rückwärtslesen<br />

der Beschwörungsformel.<br />

<strong>Der</strong> ganze Beschwörungszauber soll aber trotz allem recht „christl<strong>ich</strong>“<br />

zugehen, damit ja niemand (womögl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t einmal der Beschwörer<br />

selbst) merken soll, welch ein Satansdienst und welch ein<br />

Abgrundsgeist dahinter steht. Dazu ist es nötig, daß zu jeder Beschwörung<br />

„die drei höchsten Namen“ gebraucht <strong>werde</strong>n sollen. Man<br />

„braucht“ den Gottesnamen jedoch magisch. Man „bespr<strong>ich</strong>t, bannt,<br />

stillt oder tut dafür“ in den „drei heiligsten Namen“, d.h. <strong>im</strong> Namen<br />

des Vaters usw. <strong>Wie</strong> mancher wendet diese „drei höchsten Namen“<br />

als magische Zauberformel an und hat dabei keine Ahnung, daß er<br />

lasterhafte Zauberei betreibt, indem er glaubt, er bete! <strong>Der</strong> bekannte<br />

Zauberspruch „Das walte Gott!“ gehört ebenfalls daher. Es ist sündhaftes<br />

Anrufen und Mißbrauchen des Namens Gottes.<br />

„Bibelsprüche“ und Gebete sind weitverbreitete, beliebte Zauberund<br />

Beschwörungsmittel. Da heißt es: „Durch das Evangelium Johannis<br />

wird das Fieber vertrieben.“ Das Verführerische bei all die-<br />

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sem Satanswerk ist der fromme Deckmantel. Man nennt den Namen<br />

Gottes und macht s<strong>ich</strong> dadurch der Gotteslästerung und des<br />

Mißbrauchs des Namens Gottes schuldig. In Wirkl<strong>ich</strong>keit erwartet<br />

man die Hilfe n<strong>ich</strong>t von Gott, sondern von einem Abgott.<br />

Die Anwendung der drei heiligsten Namen, von Bibelsprüchen und<br />

Gebeten zu Zauberheilzwecken ist vor Gott ein Greuel. <strong>Wie</strong>viel Zauberei<br />

in christl<strong>ich</strong>em Gewande ist da noch anzutreffen! Was wird da<br />

aus Furcht vor Zauberei für „Gegenzauber“ angewendet in Form von<br />

Amuletten, von „Brand- und H<strong>im</strong>melsbriefen“, die man niemals öffnen<br />

darf! Wer sie aber dennoch einmal öffnet, kann da zum Beispiel<br />

lesen: „Satan, verschone diese Seele; in der Hölle gibt’s ein <strong>Wie</strong>dersehn!“<br />

Man glaubt, das Tragen eines solchen Zettels bewahre vor<br />

Schaden.<br />

Welch ein Aberglaube ist selbst in christl<strong>ich</strong>en Kreisen noch vorhanden!<br />

Da fürchtet s<strong>ich</strong> ein Prediger, weiterhin in seinem Lokal Versammlungen<br />

abzuhalten, weil es „verhext“ sein soll. Wo ist da Jesus,<br />

der Sieger? Einer Verstorbenen <strong>werde</strong>n die „Sieben H<strong>im</strong>melsriegel“<br />

mit in den Sarg gelegt, „daß ihr geholfen <strong>werde</strong> <strong>im</strong> Leben und<br />

<strong>im</strong> Sterben, wenn sie diese H<strong>im</strong>melsriegel bei s<strong>ich</strong>“ habe. Dem Inhaber<br />

des „H<strong>im</strong>melsbriefes“ wird die Vergebung seiner Sünden deshalb<br />

zuges<strong>ich</strong>ert, weil er diesen bei s<strong>ich</strong> trage. Welch eine teuflische<br />

Abgötterei in christl<strong>ich</strong>em Gewande! Man vertraut auf Zettel und<br />

Gegenstände, statt auf Reue und Buße und lebendigen Glauben an<br />

Jesus, der allein helfen kann. So kleidet s<strong>ich</strong> der Teufel mit Vorliebe<br />

in ein christl<strong>ich</strong>es Gewand.<br />

Zauberbücher<br />

Einige der verbreitetsten Zauberbücher seien hier mit Namen aufgeführt.<br />

Ihre Titel sind oft christl<strong>ich</strong> und fromm getarnt, daß mancher<br />

Besitzer glaubt, er habe „ein recht frommes Buch“ <strong>im</strong> Hause.<br />

Eines der bekanntesten nennt s<strong>ich</strong>:<br />

„Das sechste und siebente Buch Mosis“.<br />

Wer ist da n<strong>ich</strong>t sofort versucht, an eine Fortsetzung der biblischen<br />

fünf Bücher Moses zu denken! Bei dem sog. sechsten und sieben-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 122<br />

ten wie bei den weiteren (bis zum dreizehnten) handelt es s<strong>ich</strong> um<br />

gotteslästerl<strong>ich</strong>e „Ägyptische“ Zauberbücher „für Menschen und<br />

Vieh“. Dr. Kurt Koch nennt dieses Zauberbuch eines der gefährl<strong>ich</strong>sten.<br />

Es ist Magie unter dem Namen der Bibel. Hier ein Muster<br />

aus dem Inhalt:<br />

Anleitung zum Uns<strong>ich</strong>tbarmachen: „Wenn du stehlen willst (einer<br />

Frau hinterhergehen willst), ohne gesehen zu <strong>werde</strong>n, dann mußt du<br />

folgendes tun ...: Eine schwarze Katze um Mitternacht stehlen, sie<br />

lebendig 24 Stunden lang sieden und dabei <strong>im</strong>mer die Hände über<br />

den Kessel halten und in dieser Zeit nie rückwärts schauen. Vor dem<br />

Salomonspiegel die Knochen ausbeineln, den am goldigsten scheinenden<br />

zwischen die Zähne nehmen...“ usw. Kein aufr<strong>ich</strong>tiger Christ<br />

kann s<strong>ich</strong> mit diesem traurigen Beschwörungszauber abgeben.<br />

Weitere Schriften, die trotz christl<strong>ich</strong> scheinenden Titeln gle<strong>ich</strong>artigen<br />

Inhalt aufweisen, sind:<br />

„Romanus-Büchlein. <strong>Der</strong> schwarze Rabe“ (Natürl<strong>ich</strong>e und sympathische<br />

Heilmittel für Menschen und Vieh).<br />

„Rosenhe<strong>im</strong>er Raritäten“. Unter diesem Namen gibt es graphisch<br />

sehr schöne Zauberbücher über Sympathie und Talismane.<br />

„Heiliger Segen“ zu Wasser und zu Lande. Wider alle seine Feinde,<br />

so ihm begegnen auf allen seinen Wegen und Stegen, zum Gebrauch<br />

frommer Christen, um in allen Gefahren, worin sowohl Menschen<br />

als Vieh oft geraten, ges<strong>ich</strong>ert zu sein.<br />

„<strong>Der</strong> wahrhaftige feurige Drache“ oder Herrschaft über die h<strong>im</strong>mlischen<br />

und höllischen Geister und über die Mächte der Erde und der<br />

Luft.<br />

„<strong>Der</strong> wahre geistl<strong>ich</strong>e Schild“. (Darinnen sehr kräftige Segen und<br />

Gebete, teils von Gott geoffenbart, teils von ... gemacht).<br />

„Das siebenmal versiegelte Buch“ der größten Gehe<strong>im</strong>nisse ... nebst<br />

wundersamen Gegenmitteln zur Erre<strong>ich</strong>ung der verschiedenartigsten<br />

Zwecke.<br />

„Engelshülfe“ zu Schutz und Schirm in großen Nöten.<br />

„Gehe<strong>im</strong>e Kunstschule“ magischer Wunderkräfte, das Buch der<br />

wahren Praktik in der uralten göttl<strong>ich</strong>en Magie, wie sie durch die<br />

heilige Cabbala und durch Elohym mitgeteilt worden ist.<br />

Ein Beschwörungskundiger, der von einem vertrauten Freund um<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 123<br />

Anleitung zu diesen Künsten gefragt wurde, gab diesem als Antwort<br />

das Bekenntnis, er selber habe nachts oft so furchtbare Kämpfe und<br />

geradezu einen Ekel vor s<strong>ich</strong> selber; er könne ihm das n<strong>ich</strong>t anraten.<br />

Dieses offene Bekenntnis ist ein treffender Beweis für die verborgenen<br />

Zusammenhänge dieser Künste.<br />

N<strong>im</strong>bus und Gehe<strong>im</strong>niskrämerei sind unerläßl<strong>ich</strong>e Voraussetzung<br />

für jede Zauberhandlung.<br />

Wir wollen uns hüten, nun alle Zauberer und Sympathieheilkundigen<br />

von vornherein als unehrl<strong>ich</strong>e Leute zu betrachten. Es gibt sehr<br />

viele unter ihnen, die in allem Ernst an ihre Kunst glauben und ehrl<strong>ich</strong>e<br />

und achtbare Leute sind. Sie meinen es aufr<strong>ich</strong>tig und wissen<br />

n<strong>ich</strong>t, daß sie selbst Betrogene sind. Sie haben darum in der<br />

Regel den größten Erfolg. Das ist auch das Ziel der Zauberbücher.<br />

Sie sind alle ohne Ausnahme darauf angelegt, den Beschwörer selbst<br />

in den Glauben zu versetzen, es handle s<strong>ich</strong> um etwas Rechtes, Ehrl<strong>ich</strong>es<br />

und Frommes. Denken wir nur an die verschiedenen sonderbaren<br />

Handlungen und Zeremonien, die der angehende Beschwörer<br />

selber <strong>im</strong> Verborgenen auszuführen hat, um die Zauberkräfte und gehe<strong>im</strong>en<br />

Fähigkeiten zu erlangen. Erst der eigene Glaube an die Zauberei<br />

gibt ihm die Mögl<strong>ich</strong>keit, mit der nötigen Ruhe und S<strong>ich</strong>erheit<br />

den Patienten gegenüber aufzutreten. Denken wir nur an die Blutsverschreibungen,<br />

die in vielen Fällen „nötig“ sind.<br />

Viele der Zauberdoktoren sind selber völlig blind und überzeugt,<br />

sie täten etwas Rechtes, sie wollten ja nur helfen. Aber sie<br />

selbst sind Betrogene und stehen unter einem Bann. So sehr hat sie<br />

Satans Macht verblendet. Gerade darin wird das Teuflische all dieser<br />

Heil- und Zauberkünste offenbar. Allerdings gibt es auch welche,<br />

aber wohl wenige, die als gerissene Gauner wissen, was dahinter<br />

steckt und wie man’s machen muß. Sie tun es dennoch, und zwar um<br />

des Geldes willen! Sie <strong>werde</strong>n ihren Lohn empfangen und dem ewigen<br />

R<strong>ich</strong>ter n<strong>ich</strong>t entrinnen, auch wenn sie s<strong>ich</strong> ihr Leben lang als<br />

Wohltäter aufspielen. Gott läßt seiner n<strong>ich</strong>t spotten.<br />

Sympathieheilungen sind Satanswerk. Magnetopathen haben aus<br />

s<strong>ich</strong> heraus eher wenig „natürl<strong>ich</strong>en Magnetismus“, der Rest wird<br />

von unten gegeben. Wer s<strong>ich</strong> aber von Satan helfen läßt, frevelt ge-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 124<br />

gen Gott und kommt unter das Ger<strong>ich</strong>t. Satan ist der Vater der Lüge<br />

und verstellt s<strong>ich</strong> als ein Engel des L<strong>ich</strong>tes (2 Kor 11,14). Die Ausübenden<br />

sind fast durch die Bank Okkultisten und infizieren andere<br />

und bringen sie unter einen Bann. Entscheidend ist der „Glaube“!<br />

Es gilt: „Euch geschehe nach eurem Glauben“ (Mt 8,13), aber in diesem<br />

Fall bedeutet es: nach eurem Aberglauben.<br />

Wenn <strong>ich</strong> von einem Wunderdoktor äußerl<strong>ich</strong> geheilt <strong>werde</strong>, dabei<br />

aber innerl<strong>ich</strong> unter einen Bann und in Fesseln gerate, so ist das keine<br />

Hilfe oder Wohltat, sondern eine Untat. Man darf durch „Besprechen“<br />

usw. n<strong>ich</strong>t „helfen“ und s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t helfen lassen, sonst<br />

wird man schuldig vor Gott und ein Missetäter.<br />

Die w<strong>ich</strong>tigste Voraussetzung für den Erfolg des Wunderdoktors ist<br />

seine Fähigkeit, einen entsprechenden N<strong>im</strong>bus um s<strong>ich</strong> zu schaffen.<br />

Es gibt unter ihnen solche, die ihre Kunst in dieser R<strong>ich</strong>tung so gut<br />

verstehen, daß selbst Amtspersonen n<strong>ich</strong>t wagen würden, gegen ihre<br />

Machenschaften einzuschreiten, weil sie selbst befürchten, der<br />

Wundermann oder die Wunderfrau könnten ihnen oder ihrer Familie<br />

etwas zuleide tun.<br />

<strong>Wie</strong> es gemacht wird? Die übrigen Anwesenden <strong>werde</strong>n bei der Behandlung<br />

in aller Regel vorher hinausgeschickt. Wenn sie geduldet<br />

weden, müssen sie s<strong>ich</strong> ganz ruhig verhalten, mitunter sogar das<br />

Haupt entblößen! Kinder dürfen der „Besprechung“ n<strong>ich</strong>t beiwohnen.<br />

<strong>Der</strong> Kranke soll während des Vorgangs schweigen und von der<br />

Kur, die oft Wochen und Monate in Anspruch nehmen kann, niemand<br />

etwas mitteilen. Niemand darf wissen, was die eigenartigen<br />

Handlungen des Besprechers oder der Besprecherin zu bedeuten haben.<br />

Besonders eindrucksvoll ist es auch, wenn s<strong>ich</strong> der Besprechende<br />

in ein anderes Z<strong>im</strong>mer begibt, damit der Patient überhaupt<br />

n<strong>ich</strong>t weiß, was dort getan wird.<br />

Vortreffl<strong>ich</strong>e Mittel, um den N<strong>im</strong>bus zu heben, sind auch rätselhafte<br />

Gegenstände, die der Patient bei Gelegenheit zu sehen bekommt,<br />

z.B. der sogenannte magische Spiegel (auch Salomonspiegel genannt).<br />

Auch ein Totenschädel kann „den Zweck erfüllen“. Alles,<br />

was einen rätselhaften Eindruck wecken kann, ist „gut“. <strong>Der</strong> eine<br />

versucht es, indem er seine Formeln und „Gebete“ laut und inbrünstig<br />

flehend spr<strong>ich</strong>t, damit jeder sehe, was er für ein frommer Mann<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 125<br />

sei. <strong>Der</strong> andere kehrt den Rücken und lispelt seine Zaubersprüche<br />

leise murmelnd vor s<strong>ich</strong> hin. Ein dritter erre<strong>ich</strong>t sein Ziel mit lautem<br />

Fluchen oder Sch<strong>im</strong>pfen, womit er s<strong>ich</strong> als <strong>im</strong> Kampf mit Geistesmächten<br />

zeigen will.<br />

Ein eigenartiges gemeinsames Merkmal aller Zauberheilungen<br />

bleibt, daß Menschen, die s<strong>ich</strong> oder andern dadurch „helfen“ lassen,<br />

<strong>im</strong>mer wieder Unglück haben und s<strong>ich</strong> stets von neuem wieder helfen<br />

lassen müssen und so in eine völlige Abhängigkeit von der Zauberei<br />

verwickelt <strong>werde</strong>n.<br />

Das Urteil aus Gottes Wort<br />

<strong>Wie</strong> klar und eindringl<strong>ich</strong> redet die Heilige Schrift in diesem Zusammenhang<br />

<strong>im</strong>mer wieder von satanischem Betrug. Die Heilige<br />

Schrift zeigt uns den Unterschied zwischen dem schöpferischen Wirken<br />

Gottes und dem Wesen der Zauberei. Moses handelte bei seinen<br />

Wundertaten nach Gottes Befehl. <strong>Der</strong> Herr wollte etwas tun, damit<br />

sein Name groß und herrl<strong>ich</strong> <strong>werde</strong>; darum gab er Moses den Auftrag<br />

zu handeln. Satans Ziel war es, das zu vereiteln. So ber<strong>ich</strong>tet die<br />

Heilige Schrift von den ägyptischen Zaubereien: „Die Zauberer taten<br />

auch also mit ihrem Beschwören“ (Exodus 8,14). Sie taten „auch“<br />

wie Moses, n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong> Auftrag Gottes, sondern <strong>im</strong> Auftrag Satans. Und<br />

sie brachten tatsächl<strong>ich</strong> vieles fertig, wenn auch n<strong>ich</strong>t alles.<br />

<strong>Der</strong> Teufel ist der Nachahmer Gottes!<br />

Von S<strong>im</strong>on, dem Zauberer von Samaria, steht geschrieben: Er „gab<br />

vor, er wäre etwas Großes“ (Apg 8,9). Er gab also nur vor, er wäre...!<br />

Damit ist alles gesagt. Aber es geschahen tatsächl<strong>ich</strong> „Dinge“, denn<br />

es heißt weiter: „Er bezauberte das samaritische Volk ... und sie sahen<br />

alle auf ihn, beide, klein und groß, sprachen: <strong>Der</strong> ist die Kraft<br />

Gottes!“ Es geschah also etwas, und das ist auch heute noch so. Wir<br />

tun da einen Blick in die Werkstatt Satans. Ja, es geschieht etwas, und<br />

sogar sehr viel! Die Bibel redet darum von „Wirkung Satans mit allerlei<br />

lügenhaften Kräften und Ze<strong>ich</strong>en und Wundern“ (2 Thess 2,9).<br />

<strong>Wie</strong> weit S<strong>im</strong>on der Zauberer in die Welt Satans verstrickt war, zeigt,<br />

daß er die Gabe des Heiligen Geistes für einen Trick hielt, den man<br />

wie andere Zaubergehe<strong>im</strong>nisse mit Geld erwerben, also kaufen kön-<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 126<br />

ne. „Dein Geld fahre samt dir ins Verderben, weil du gemeint hast,<br />

die Gabe Gottes für Geld zu bekommen. Du hast keinen Anteil und<br />

kein Anrecht darauf, denn dein Herz ist n<strong>ich</strong>t aufr<strong>ich</strong>tig vor Gott“<br />

(Apg 8,20 f.). So antwortete ihm Petrus.<br />

„Die Betreffenden sind näml<strong>ich</strong> Lügenapostel, Pfuscher in ihrer Arbeit,<br />

die s<strong>ich</strong> das Aussehen von Aposteln Christi zu geben suchen.<br />

Und das ist kein Wunder. Denn der Satan selbst verkleidet s<strong>ich</strong> in einen<br />

Engel des L<strong>ich</strong>tes“ (2 Kor 11,13-14). Wo sind da die „magnetischen<br />

Kräfte“, die „elektrischen Ströme“, die „den Radiowellen ähnl<strong>ich</strong>en<br />

Strahlen“, womit die Zauberdoktoren wirken wollen?<br />

Wunderze<strong>ich</strong>en sind niemals Beweise göttl<strong>ich</strong>en Wirkens! Sympathieheilungen<br />

sind Satanswerk.<br />

Über das „Brauchen“, d.h. Anwenden der Namen Gottes, der „drei<br />

heiligsten“ oder „drei höchsten Namen“ urteilt Gottes Wort: „Du<br />

sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, n<strong>ich</strong>t mißbrauchen, denn<br />

der Herr wird den n<strong>ich</strong>t ungestraft lassen, der seinen Namen<br />

mißbraucht“ (Ex 20,7).<br />

Es geht hier n<strong>ich</strong>t nur um religiöse Sittengesetze, es handelt s<strong>ich</strong><br />

um allgemein und ewig gültige Lebensgesetze, die einfach in der<br />

Schöpfungsordnung liegen, denen niemand auswe<strong>ich</strong>en kann und<br />

die unerbittl<strong>ich</strong> wirksam sind, ob jemand religiös ist oder n<strong>ich</strong>t.<br />

„Es soll unter euch keinen geben, der Lose oder Orakel befragt, Wolken<br />

deutet, aus dem Becher weissagt, zaubert, Gebetsbeschwörungen<br />

hersagt oder Totengeister befragt; keinen, der Ze<strong>ich</strong>en deutet,<br />

keinen Hellseher, keinen Wahrsager und keinen, der Verstorbene um<br />

Rat fragt. Denn jeder, der s<strong>ich</strong> mit solchen Dingen befaßt, ist dem<br />

Herrn ein Greuel, und um dieser Greuel willen straft der Herr die<br />

Menschen“ (Dtn 18,10-12). Wegen dieser Greuel und Sünden hat Satan<br />

Macht. Wer s<strong>ich</strong> mit Zauberei befaßt, kommt unter seinen<br />

Bann. Zauberei ist ein Hindernis, zum lebendigen Glauben und zum<br />

inneren Frieden des Herzens zu kommen.<br />

„Darum wird dir solches (Unglück) ... kommen plötzl<strong>ich</strong> auf einen<br />

Tag... Ja, vollkommen wird es über d<strong>ich</strong> kommen um der Menge deiner<br />

Zauberer und um deiner Beschwörer willen, deren ein großer<br />

Haufe bei dir ist“ (Is 47,9-14).<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 127<br />

<strong>Der</strong> Eigenwille ist bei allen Sympathie- und Zauberheilungen <strong>im</strong>mer<br />

irgendwie <strong>im</strong> Spiel. Das Gesund<strong>werde</strong>n ist die Hauptsache. Da<br />

wird n<strong>ich</strong>t nach Gott und Gottes Willen gefragt: Herr, warum<br />

schickst du mir dieses Unglück, dieses Leiden? Was willst du mir<br />

damit sagen? Man will nur um jeden Preis gesund <strong>werde</strong>n. Man fragt<br />

n<strong>ich</strong>t nach Seinem Willen und n<strong>im</strong>mt dennoch die Zauberhandlung<br />

oder das „Gebet“ angebl<strong>ich</strong> in Seinem Namen vor. Welch eine Ironie,<br />

welch eine Lästerung!<br />

Die Magie macht Gott zum Handlanger für eigene Zwecke; denn<br />

Magie sucht <strong>im</strong>mer jenseitige Mächte zu benützen. Darum sagt die<br />

Schrift: „Ungehorsam ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist<br />

Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun des Herrn Wort verworfen<br />

hast, hat er d<strong>ich</strong> auch verworfen“ (1 Sam 15,23).<br />

Zauberei ist offener oder verborgener Widerstand gegen Gottes Wort<br />

und gegen Gottes Schöpferwillen. Die Apostelgesch<strong>ich</strong>te zeigt uns<br />

das typische Beispiel der Haltung eines Zauberers: „Da widerstand<br />

ihnen der Zauberer Elymas und trachtete, daß er den Landvogt vom<br />

Glauben wendete.“ Zauberei ist eigenwilliges Eingreifen in Gottes<br />

Schöpferordnung. Eigensinn und Trotz sind ihre Kennze<strong>ich</strong>en.<br />

Sympathieheilkunst und Zauberei sind eine Hochburg Satans, „die<br />

eigentl<strong>ich</strong>e Feindschaft wider Gott“, und das trotz aller Religiosität,<br />

die von den Sympathieheilkundigen zur Schau getragen wird. Wer<br />

Zauberei betrieben hat oder solche an s<strong>ich</strong> oder anderen betreiben<br />

ließ, steht unter Gottes Fluch.<br />

„Draußen bleiben die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die<br />

Mörder, die Götzendiener und alle, welche die Lüge lieben und<br />

üben“ (Offb 22,15). Noch deutl<strong>ich</strong>er: „Die Feiglinge aber und die<br />

Ungläubigen, die Entweihten, die Mörder, Unzüchtigen, Zauberer,<br />

Götzendiener und die Lügner alle <strong>werde</strong>n ihren Teil bekommen in<br />

dem See, der von Feuer und Schwefel brennt. Das ist der zweite Tod“<br />

(Offb 21,8).<br />

Zum Zauberer Elymas sagte der Apostel Paulus: „Du, voll des Trugs<br />

und aller Bosheit, Kind des Teufels und Feind aller Gerechtigkeit,<br />

hörst du n<strong>ich</strong>t auf, die geraden Wege des Herrn zu durchkreuzen?<br />

Siehe, die Hand des Herrn kommt über d<strong>ich</strong>: du wirst blind sein und<br />

die Sonne n<strong>ich</strong>t sehen eine Zeitlang“ (Apg 13,10 f.).<br />

127


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 128<br />

Das Ergebnis aller Zauberei kann zwar Heilung und Scheinhilfe sein,<br />

Gottes Urteil darüber aber lautet: Verflucht!<br />

Geheilt, aber vor Gott verflucht<br />

Vor Gott gibt es nur e i n e Mögl<strong>ich</strong>keit: klare Abkehr von jegl<strong>ich</strong>er<br />

Abgötterei und Zauberei.<br />

Von der Gemeinde in Ephesus heißt es: „Viele Gläubige kamen und<br />

bekannten und offenbarten das, was sie getan hatten. Viele von denen,<br />

die abergläubische Dinge getrieben hatten, brachten die Bücher<br />

zusammen und verbrannten sie vor aller Augen; man berechnete den<br />

Wert auf fünfzigtausend Drachmen“ (Apg 19,18 f.).<br />

Entferne und vern<strong>ich</strong>te alle Gegenstände, Bücher und Schriften, die<br />

d<strong>ich</strong> daran erinnern! Tu es mit aller Gründl<strong>ich</strong>keit! Jetzt, in diesen<br />

Augenblicken! Gottes Wille ist, „daß ihr euch von diesen n<strong>ich</strong>tigen<br />

Götzen zum lebendigen Gott bekehren sollt, der H<strong>im</strong>mel und Erde<br />

und das Meer gemacht hat und alles, was darin ist“ (Apg 14,15).<br />

Folgen und Auswirkungen<br />

Viele Äußerungen zeigen, daß, wer s<strong>ich</strong> durch Besprechen und Beschwören,<br />

durch Zauberei und Sympathieheilkunde „helfen“ läßt,<br />

meist keine Ahnung von den wirkl<strong>ich</strong>en Zusammenhängen hat.<br />

Man meint: „Ob Satan oder Gott, wenn’s nur hilft!“ <strong>Wie</strong> muß<br />

der blind sein, der so reden kann! Wer nur etwas von der Wirkl<strong>ich</strong>keit<br />

Satans und vom Wirken des lebendigen Gottes ahnt,<br />

wird weder so denken noch so handeln können. Man will unter<br />

allen Umständen gesund <strong>werde</strong>n. Weil es Gott n<strong>ich</strong>t tut (weil man<br />

seinen Willen n<strong>ich</strong>t kennt oder n<strong>ich</strong>t kennen will), wendet man s<strong>ich</strong><br />

an den Teufel, ob man es weiß oder n<strong>ich</strong>t. Was nun Gott versagt hat,<br />

gibt der Teufel! Ihn braucht man n<strong>ich</strong>t zwe<strong>im</strong>al zu bitten.<br />

„Was hilft, ist gut!“ – „Es hat doch geholfen!“ – „Satan kann doch<br />

n<strong>ich</strong>t helfen!“: Das sind die landläufigen Überlegungen und Redensarten.<br />

Und es gibt sogar Besprecher und Beschwörer, die kühn<br />

behaupten, ihre Künste seien „ein von den Aposteln übernommenes<br />

biblisches Heilmittel“. Und wer das für Zauberei erkläre, müsse<br />

128


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 129<br />

dafür Buße tun; es sei eine schwere Sünde, etwas <strong>Der</strong>artiges zu sagen.<br />

Sie wollten ja nur „Gutes tun“ und „helfen“. Sie machten es mit<br />

„Beten“, und das sei doch s<strong>ich</strong>er etwas Frommes. Es sei „weiße Magie“.<br />

Es ist ein Meisterwerk des Teufels, Zauberei als etwas Harmloses,<br />

ja sogar als etwas Frommes und Biblisches hinzustellen.<br />

„Es hat doch geholfen!“ Ja, aber desto schl<strong>im</strong>mer für d<strong>ich</strong>! Du hast<br />

deine Hilfe mit einem teureren Preis an seelischem Gut bezahlt, als<br />

du es ahnst. Du bist damit unter einen dämonischen Bann gekommen,<br />

ohne es zu ahnen. Zeigt dir n<strong>ich</strong>t gerade das „Eintreffen“ und<br />

die „Hilfe“ am deutl<strong>ich</strong>sten, daß wir es da n<strong>ich</strong>t mit harmlosen Dingen<br />

zu tun haben? Ist n<strong>ich</strong>t gerade die „Hilfe“ ein Beweis, daß da<br />

wirkl<strong>ich</strong>e Mächte am Werk waren? „Wenn’s nit nützt, so schadt’s au<br />

nüt!“ So sagt man s<strong>ich</strong>. Und niemand ahnt den Schaden.<br />

Die Folgen zeigen s<strong>ich</strong> in verschiedener Weise<br />

Besonders auffallend ist es, daß dem, der s<strong>ich</strong> einmal hat besprechen<br />

lassen, <strong>im</strong>mer von neuem etwas fehlt und er s<strong>ich</strong> ständig wieder<br />

helfen lassen muß. „Es tut einfach n<strong>ich</strong>t recht! Es ist <strong>im</strong>mer wieder<br />

etwas los!“ Ein Unheil, eine Krankheit <strong>im</strong> Hause löst die andere<br />

ab. Wir kennen einen Bauern, der vom Unglück derart verfolgt<br />

wurde, daß er durch das ständige „Dafürtunlassen“ bereits vor dem<br />

Konkurs stand. Seitdem er mit dieser Zauberei gebrochen hat, weiß<br />

er in Haus und Stall von Glück und Segen zu erzählen.<br />

Mancher schwerwiegende Schaden entsteht dadurch, daß die Versuche<br />

mit zweifelhaften Heilpraktiken die rechtzeitige und fachgemäße<br />

ärztl<strong>ich</strong>e Behandlung verhindern oder doch in unverantwortl<strong>ich</strong>er<br />

Weise verzögern.<br />

Zauberei ist ein Hindernis, zum lebendigen Glauben und zum<br />

inneren Frieden des Herzens zu kommen. Eine typische Folge<br />

von Zauberei sind Unglaube, religiöse Gle<strong>ich</strong>gültigkeit und das<br />

N<strong>ich</strong>t-glauben-Können.<br />

Man sucht und möchte zum Glauben und zum inneren Frieden mit<br />

Gott kommen und kann es n<strong>ich</strong>t. Es fehlt die Freudigkeit zum Beten.<br />

Man läßt andere für s<strong>ich</strong> beten, weil man selbst n<strong>ich</strong>t beten kann.<br />

129


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 130<br />

Es zeigt s<strong>ich</strong> ein ungewollter innerer Widerstand gegen Gottes Wort.<br />

Man kann keiner Predigt lange zuhören, hat keine Lust, in der Bibel<br />

zu lesen.<br />

<strong>Der</strong> Ber<strong>ich</strong>t eines Mannes, der s<strong>ich</strong> besprechen ließ, mag die innere<br />

Verfassung zeigen: „Da die Krankheit aller Macht der Ärzte spottete,<br />

riet eine Frau, der Mann möge doch einmal zu dem bekannten S.<br />

gehen, der die Krankheit durch die drei höchsten Namen ‘besprechen’<br />

könne. <strong>Der</strong> Mann ging ahnungslos zu dem Zauberer, ließ s<strong>ich</strong><br />

ein versiegeltes Papier an einem Seidenfaden um den Hals hängen,<br />

allerlei Worte über s<strong>ich</strong> hersagen, und die Krankheit war verschwunden.<br />

Doch von der Stunde an, wo seine Krankheit w<strong>ich</strong>, verschwand<br />

auch der Friede aus seiner Seele, der ihn in allem Leid so<br />

froh gemacht hatte. Eine unhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>e Angst beschl<strong>ich</strong> den Gesundgewordenen.<br />

Oft war es ihm, als ob böse Geister um ihn wären. Er<br />

konnte n<strong>ich</strong>t mehr beten. Wenn er die Bibel in die Hand nehmen wollte,<br />

war es ihm, als ob eine finstere Macht ihn davon wegzerrte.<br />

<strong>Der</strong> Geheilte wurde <strong>im</strong>mer unruhiger. Endl<strong>ich</strong> öffnete er das versiegelte<br />

Papier, das er am Hals trug. Da stand ein verkappter Teufelspakt<br />

(aus Goethes Faust!): Ich will m<strong>ich</strong> hier zu deinem Dienst verbinden,<br />

auf deinen Wink n<strong>ich</strong>t rasten und n<strong>ich</strong>t ruhn; wenn wir uns<br />

drüben wiederfinden, so sollst du mir das gle<strong>ich</strong>e tun.“<br />

Bei einer Umkehr zu Jesus treten die geheilten Krankheiten wieder<br />

auf, und wenn in festem Gottvertrauen stehende Gläubige zu solchen<br />

Wunderheilern gehen, so wirkt es n<strong>ich</strong>t, Akupunktur wirkt auch nur<br />

bei gewissen Menschen: Es ist näml<strong>ich</strong> ein Trance-Heilen.<br />

Sehr oft äußern s<strong>ich</strong> die Folgen der Zauberei in Lästergedanken,<br />

Apathie (Teilnahmslosigkeit), Friedlosigkeit, sog. Alpdruck,<br />

Gemütsdepressionen, Schwermut oder Verzweiflung. „Neul<strong>ich</strong> starb<br />

eine Frau... Sie war sehr alt, und schaurig war ihr Sterben. In den<br />

letzten Stunden beschäftigte sie s<strong>ich</strong> mit Dingen, die sie trotz unserer<br />

Warnung <strong>im</strong>mer wieder getrieben hatte. Sie sagte aber, sie hätte<br />

alles ans L<strong>ich</strong>t gebracht. Die Umstände machten m<strong>ich</strong> stutzig, und<br />

<strong>ich</strong> fragte nochmals, ob sie auch keinen Brandbrief oder so etwas habe.<br />

Sie sagte mir, es sei alles verbrannt. In ihren letzten Augenblicken<br />

rang sie noch mit dem Teufel. Als nachher der Nachlaß verteilt wurde,<br />

fand s<strong>ich</strong> tatsächl<strong>ich</strong> noch allerlei, darunter auch ein Brandbrief.“<br />

130


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 131<br />

Vielfach sind Visionen (Geister-Erscheinugnen), Verkehr mit Verstorbenen,<br />

„Engelserscheinungen“, St<strong>im</strong>menhören (Halluzinationen)<br />

usw. die direkte oder indirekte Folge von Beschäftigung mit<br />

Zauberei. (Über Spiritismus siehe: Kurt Koch.) Man beachte die Erlebnisse<br />

bei Autogenem Training!<br />

Wir lesen in einem erschütternden Zeugnis: „Schon als Kind bin <strong>ich</strong><br />

mehrmals besprochen worden. Später ließ <strong>ich</strong> mir die Karten legen<br />

und wahrsagen. <strong>Wie</strong> mit fremder Gewalt zog es m<strong>ich</strong> nun oft zur Kartenlegerin.<br />

Dann trieb <strong>ich</strong> das Kartenlegen und Wahrsagen ‘zum<br />

Vergnügen’ auch selbst. Ich mißbrauchte den Namen Gottes in Verbindung<br />

mit einer Zauberformel, indem <strong>ich</strong> hinter einer Le<strong>ich</strong>e die<br />

Worte sprach: ‘So wie diese Le<strong>ich</strong>e vergeht, soll meine Augenkrankheit<br />

vergehen <strong>im</strong> Namen des Vaters ...’ Ich besprach auch mein<br />

Kind.<br />

Als Siebzehnjährige bekam <strong>ich</strong> zum erstenmal Krämpfe. Dazu kamen<br />

direkte Belästigungen und Quälereien durch böse Geister. Diese<br />

nahmen ihren Anfang, als <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> wieder hatte besprechen lassen.<br />

Nun wurde <strong>ich</strong> während der Nächte geplagt... Auch durch Klopftöne<br />

und Gestalten wurde <strong>ich</strong> erschreckt. Ich erkannte den schreckl<strong>ich</strong>en<br />

Bann n<strong>ich</strong>t, sondern hielt m<strong>ich</strong> für fromm. In diesem Wahn<br />

wurde <strong>ich</strong> noch durch einen Traum bestärkt: Darin war mir, als wäre<br />

<strong>ich</strong> ein Stern und es leuchtete die ganze Stube von mir. Heute weiß<br />

<strong>ich</strong>, daß der Satan Ze<strong>ich</strong>en und Wunder tut durch Träume, Ges<strong>ich</strong>te,<br />

St<strong>im</strong>men usw., um uns in den geistl<strong>ich</strong>en Hochmut zu verstricken.<br />

Durch Gottes Gnade durfte <strong>ich</strong> die von mir begangenen Greuel der<br />

Gotteslästerung, Zauberei und Abgötterei erkennen und bekennen.<br />

Doch wurden die Plagen nun schl<strong>im</strong>mer. Es war schreckl<strong>ich</strong>, wie <strong>ich</strong><br />

gequält wurde und wie die Geister in unserer Wohnung rumorten.<br />

Es war so, als ob die Hölle m<strong>ich</strong> als ihre Beute n<strong>ich</strong>t loslassen wollte.<br />

Immer wieder wurde <strong>ich</strong> dazu versucht, an der Gnade Gottes irre<br />

zu <strong>werde</strong>n. Ich sollte es n<strong>ich</strong>t glauben, daß meine vielen und<br />

schweren Sünden mir vergeben sind, kann aber jetzt durch Gottes<br />

Hilfe glauben, daß Christus der Sohn Gottes ist und durch die Vergießung<br />

seines teuren Blutes meine Sünden getilgt hat. Die Plagen<br />

haben sehr nachgelassen, aber <strong>ich</strong> bin noch n<strong>ich</strong>t völlig <strong>frei</strong> und bitte<br />

um Fürbitte.“<br />

131


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 132<br />

Tiefe charakterl<strong>ich</strong>e Veränderungen können ihre Ursache in der<br />

Zauberei haben. Sie machen s<strong>ich</strong> bemerkbar in ausgeprägtem Eigensinn,<br />

Anlage zum Jähzorn, Gebundenheiten und Leidenschaften,<br />

unbegründeten Angstzuständen, Zwangvorstellungen, unerklärbaren<br />

Zwangshandlungen, Verstocktheit (unnatürl<strong>ich</strong>er Verschlossenheit),<br />

Selbstmordgedanken, Selbstmordversuchen usw.<br />

Ein Beispiel: „Wir hatten <strong>im</strong> Hause das 6. und 7. Buch Mosis. Ich<br />

las viel darin. Auf Einzelheiten kann <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr besinnen,<br />

aber eines steht mir noch brennend vor der Seele: Ich schrieb eine<br />

in fremder Sprache angegebene Formel ab, und zwar mit meinem<br />

Blut, und legte diese nachts unter den Kopf. Auch schrieben wir aus<br />

einem Buch einen Spruch auf Wachs, welcher der Mutter um den<br />

Hals gehängt wurde. Dadurch sollte sie gesund <strong>werde</strong>n. Mehrmals<br />

unternahm sie daraufhin Selbstmordversuche. Schließl<strong>ich</strong> starb sie<br />

in diesem traurigen Zustand.“<br />

Wer s<strong>ich</strong> mit Zauberei befaßt, gerät unter einen Bann und ist gebunden:<br />

Er kann seinen Willen n<strong>ich</strong>t mehr <strong>frei</strong> betätigen. Diese seelischen<br />

Veränderungen können sehr oft auch körperl<strong>ich</strong>e Störungen<br />

zur Folge haben. Vor allem stehen nervöse Leiden mannigfachster<br />

Art in engstem Zusammenhang mit dem seelischen Zustand des betreffenden<br />

Menschen. Gegen diese Art Leiden ist kein Kraut gewachsen;<br />

es gibt auch keine Medizin. Ihre tiefste Ursache liegt anderswo<br />

und ist in vielen Fällen in der Zauberei zu suchen. Nervöse<br />

Leiden und körperl<strong>ich</strong>e Störungen, die vielfach Zauberei als letzte<br />

und tiefste Ursache haben, sind zum Beispiel: Kopf- und Magenschmerzen,<br />

Herzbesch<strong>werde</strong>n, Platzangst, Fallsucht, oft auch Ohnmachtsanfälle.<br />

Weiße Magie ?<br />

Es sei nochmals betont: Es gibt keinen Unterschied zwischen weißer<br />

und schwarzer Magie! Weiße Magie ist Gebrauch jener Kräfte zum<br />

Zweck von „Heilung“ und „Hilfe“, schwarze hingegen zum Schaden<br />

gegen Mensch und Tier. <strong>Der</strong> Zweck (einer Heilung) heiligt<br />

n<strong>ich</strong>t die Mittel. Das Mittel ist in jedem Fall unerlaubt, weil n<strong>ich</strong>t<br />

bei Gott, n<strong>ich</strong>t auf dem Weg der Umkehr und Buße Heilung erstrebt<br />

132


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 133<br />

wird und somit andere Mächte benützt <strong>werde</strong>n. Wir dürfen uns aber<br />

n<strong>ich</strong>t von Satan helfen lassen.<br />

Beide, weiße wie schwarze Magie, sind in Wahrheit schwarz. Beides<br />

ist schwere Sünde gegen Gott, näml<strong>ich</strong> Satansdienst, auch wenn<br />

er „Engelsdienst“ heißt (vgl. Samuel Pfeifer).<br />

In Tirol reisen viele zu einem Heilpraktiker, der durch Urinbeschau<br />

die Krankheit s<strong>ich</strong>er erkennt. Man n<strong>im</strong>mt ein Fläschchen Urin des<br />

Kranken mit, hält es gegen das L<strong>ich</strong>t und sagt, was fehlt. Gegen die<br />

Verordnung von Tee als natürl<strong>ich</strong>em Heilmittel ist n<strong>ich</strong>ts einzuwenden,<br />

wohl aber gegen die „mediale Diagnosestellung“! Andere sehen<br />

die Krankheit in der Kristallkugel, einem altbewährten Hellsehund<br />

Wahrsagemittel. Solche Menschen sind Medien und bringen einen<br />

Bann über die Hilfesuchenden auf geistigem Gebiet. Geheilte<br />

<strong>werde</strong>n religiös lau oder fanatische Sektierer. Solcherart Geheilte zu<br />

einem lebendigen Glauben und Vertrauen zu Jesus Christus zurückzuführen,<br />

ist sehr schwer. (Man vergle<strong>ich</strong>e die entsprechenden Kapitel<br />

<strong>im</strong> Buch von Dr. Koch: Okkultes ABC, wo mehr über die Gefahr<br />

durch solche Medien und Okkulttäter gesagt ist.) Warzenvertreiben<br />

und Blutstillen bei Verwundungen durch Besprechen ist in<br />

manchen Gegenden (z.B. <strong>im</strong> Zillertal) eine Volksseuche.<br />

Ein Arzt schreibt: „Ich erinnere nur daran, wie viele Menschen am<br />

Leib und besonders an der Seele krank sind, weil sie s<strong>ich</strong> dieser Sünde<br />

der Zauberei (Besprechen, Brauchen, Spiritismus...) schuldig gemacht<br />

haben... Wir hören in unserer Zeit sehr viel von Nervosität,<br />

aber diese ist in den meisten Fällen auf ein belastetes Gewissen<br />

zurückzuführen. Hier ist seelsorgerl<strong>ich</strong>e Behandlung am Platz; in<br />

vielen Fällen wird die Krankheitsmacht durch ein demütiges, aufr<strong>ich</strong>tiges<br />

Sündenbekenntnis gebrochen. Eine ganz besondere Art ist<br />

Besessenheit. Viele Kranke dieser Art sind in Irrenhäusern.“<br />

Pfarrer Blumhardt schreibt: „Die traurigste Folge für den Menschen,<br />

der die Abgötterei n<strong>ich</strong>t bekennt und bereut, kommt nach dem Tode<br />

und ist zunächst das, was <strong>ich</strong> mit Schaudern auf allerlei Weise in meinen<br />

Kämpfen bis zur Gewißheit erfahren habe. Das Band, mit dem<br />

er s<strong>ich</strong> an die finstere Macht gebunden hat, ist noch n<strong>ich</strong>t gelöst!“<br />

Das ist die Wirkung der schwarzen wie der weißen Kunst!<br />

133


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 134<br />

Ein erfahrener Evangelist schreibt: „Wer s<strong>ich</strong> hat besprechen lassen,<br />

der hat es schwer, zum Glauben zu kommen. Das Besprechen ist ein<br />

Hindernis der Bekehrung. Und wenn einer eine Art Bekehrung erlebt<br />

hat, dann kommt er doch n<strong>ich</strong>t zum rechten Frieden. So oft habe<br />

<strong>ich</strong> diese Erfahrung gemacht, daß <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t anders konnte, als auch<br />

darüber zu reden und zu schreiben. Das hatte einen Strom von Bekenntnissen<br />

zur Folge von Leuten, die durch die erwähnten Sünden<br />

unter einen Druck geraten waren. Ich weiß aus viel Seelsorge heraus,<br />

was für eine ungeheure Macht diese Zaubereisünde <strong>im</strong> Volke<br />

ausübt und wieviel <strong>im</strong> Bann des Teufels leben. Ich wundere m<strong>ich</strong> oft,<br />

daß n<strong>ich</strong>t alle Seelsorger davon reden, daß n<strong>ich</strong>t mehr in Vorträgen<br />

und Schriften davon gesprochen wird. Ganze Gegenden stehen unter<br />

einem Bann, wo das Besprechen geradezu zur Volksmedizin geworden<br />

ist“ (W. Koller: Blumhardts Kampf).<br />

Fragen: Wer wird durch Sympathie- und Zauberheilungen zum<br />

Herrn bekehrt? Kommt dadurch irgend ein Mensch zur Erkenntnis<br />

seiner Sünde? Wird Gott der Herr zuerst gefragt, warum oder wozu<br />

Er das Leid, das Unglück oder die Krankheit zugelassen hat, was Er<br />

dir damit sagen oder zeigen will? Kommt irgend ein Mensch zu wahrer<br />

innerer Reue und aufr<strong>ich</strong>tiger Buße vor Gott? Was ist dir w<strong>ich</strong>tiger:die<br />

Heilung der Seele oder des Leibes? (Mt 10,28; Lk 17,33).<br />

Was ist bei den Zauberheilungen w<strong>ich</strong>tiger, der innere oder der äußere<br />

Mensch? Kommt durch Zauberhilfe jemand durch Umkehr und<br />

Buße zu Jesus Christus? Kommt ein Mensch zum lebendigen Glauben,<br />

zur Gewißheit des ewigen Lebens? Durch alle Not und alles<br />

Leid möchte der Herr uns in erster Linie he<strong>im</strong>suchen, zum Frieden<br />

mit IHM selber und zum neuen, ewigen Leben bringen.<br />

Ich möchte d<strong>ich</strong> noch auf eine besondere satanische Taktik aufmerksam<br />

machen. Du kannst unter einem mehrfachen Bann stehen<br />

und d<strong>ich</strong> mögl<strong>ich</strong>erweise an keine deiner Zaubereisünden erinnern.<br />

Sage deshalb n<strong>ich</strong>t, daß bei dir alles in Ordnung sei, wenn du d<strong>ich</strong><br />

vorderhand an n<strong>ich</strong>ts <strong>Der</strong>artiges erinnern kannst. Satan will eben den<br />

Schleier der Vergessenheit darüber werfen, damit du n<strong>ich</strong>t zur Buße<br />

kommst und weiter in diesem unerlösten Zustand bleibst. Immer<br />

wieder kommt es vor, daß Menschen, die behaupten, s<strong>ich</strong> weiter an<br />

n<strong>ich</strong>ts zu erinnern, später unter der Einwirkung des Heiligen Geistes<br />

134


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 135<br />

ganze Register von Aberglauben, Sympathie- und Zaubereisünden<br />

aufzuzählen wissen. Darum sei stille! Prüfe d<strong>ich</strong> allein vor Gott!<br />

Ein Vater schreibt über die Erlebnisse in seiner Familie: „Da hier das<br />

Besprechen von allerlei Krankheiten schon von jeher allgemein gebräuchl<strong>ich</strong><br />

war und s<strong>ich</strong> sogar Pfarrherren und Amtspersonen dieses<br />

Mittels bedienten, war man so daran gewöhnt, daß niemand etwas<br />

Böses dabei vermutete. Darum gingen wir auch mit unserem älteren<br />

Mädchen, das damals etwa neunjährig war und <strong>im</strong> Ges<strong>ich</strong>t eine Anzahl<br />

kleinere Warzen bekam, zu einem Mann, um diese vertreiben<br />

zu lassen. Da das Kind zur selben Zeit nach St. zu den Großeltern in<br />

die Ferien kam, verwunderte s<strong>ich</strong> die Großmutter, daß die Warzen<br />

plötzl<strong>ich</strong> wie über Nacht spurlos verschwunden waren. Warum aber<br />

das Kind daraufhin so widerspenstig und störrisch sein konnte, wußten<br />

wir damals noch n<strong>ich</strong>t.<br />

Kurz darauf bekam das andere Mädchen zieml<strong>ich</strong> genau die gle<strong>ich</strong>e<br />

Gesch<strong>ich</strong>te, und wir bedienten uns wieder dieses scheinbar erfolgre<strong>ich</strong>en<br />

Mittels. Da das Vertreiben der Warzen diesmal hartnäckiger<br />

erschien, ließen wir das Kind wiederholt und noch bei anderen<br />

Personen besprechen. Auch wurde der Mutter empfohlen, das Kind<br />

am Abend nach dem Feierabendläuten selber zu besprechen unter<br />

Anwendung der beze<strong>ich</strong>neten Mittel (Beschwörungsformeln und<br />

kreuzweises Bestre<strong>ich</strong>en mit Menstruationsblut). Und siehe da, es<br />

half! Aber kurz darauf stürzte das Kind und verletzte seinen Arm.<br />

<strong>Wie</strong>der ging man zu einer alten Frau und ließ besprechen. Dann<br />

stürzte das Kind abermals und brach das Schlüsselbein, was uns dann<br />

nötigte, zu einem Arzt zu gehen.<br />

Warum unsere Mutter auf all diese Sachen hin in solche Angstzustände<br />

kam, besonders jeweils am Sonntagabend bis Montagmorgen,<br />

ahnten wir damals n<strong>ich</strong>t. Ein Arzt, den wir in einer Nacht, als wir<br />

glaubten, es sei unerträgl<strong>ich</strong>, extra von A. riefen, fand n<strong>ich</strong>ts Besonderes<br />

vor. Mama hatte damals allerlei Visionen und hörte nachts<br />

Pferdegetrappel und dergle<strong>ich</strong>en <strong>im</strong> Hause. Besonders erregt war sie<br />

allemal, wenn <strong>ich</strong> am Sonntagmorgen vor der Bibel saß. Das konnte<br />

sie fast n<strong>ich</strong>t ertragen. Wir wurden dann durch eine gläubige<br />

Schwester über den Fluch der Zaubereisünden aufgeklärt.“ Die Familie<br />

durfte daraufhin zur völligen Freiheit kommen und bezeugt<br />

135


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 136<br />

weiter: „Wir gingen nach M. und ließen uns durch Bekenntnis und<br />

Annahme der Erlösung in Jesus Christus von den begangenen Greueln<br />

reinigen.“ <strong>Der</strong> Vater ist heute ein freudiger Christ und steht <strong>im</strong><br />

Dienste des Evangeliums.<br />

Das Bekenntnis einer Frau, die selbst besprochen hat: „Schon <strong>im</strong><br />

Kindesalter bin <strong>ich</strong> besprochen worden. Später lernte <strong>ich</strong> selbst das<br />

Besprechen von einem Mann, den <strong>ich</strong> dazu hatte kommen lassen,<br />

mein krankes Schwein zu besprechen. Nun fing <strong>ich</strong> selber an, das<br />

Vieh bei andern zu besprechen. Danach stellten s<strong>ich</strong> bei mir Ges<strong>ich</strong>te<br />

und Erscheinungen ein, und <strong>ich</strong> hörte St<strong>im</strong>men. Auch hatte<br />

nun der Mondschein eine solche Wirkung auf m<strong>ich</strong>, daß <strong>ich</strong> aus dem<br />

Bett gehen und <strong>im</strong>merzu in den Mond sehen mußte. Auch wurde <strong>ich</strong><br />

nun von Geistern bedrückt. Wach <strong>im</strong> Bett liegend, erlebte <strong>ich</strong>, daß<br />

s<strong>ich</strong> etwas Kaltes auf meine Seite legte, sodaß <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t rühren<br />

konnte.<br />

Als <strong>ich</strong> eines Tages hörte, wie ein Prediger über die Zaubereisünden<br />

sprach, konnte <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t ertragen, es länger mitanzuhören, erst<br />

recht n<strong>ich</strong>t verstehen, daß das Besprechen Sünde sein sollte, da es<br />

doch ‘<strong>im</strong> Namen Gottes’ geschah und Gott doch auch (wie <strong>ich</strong> damals<br />

dachte) half. Ich hatte aber keine Ruhe mehr, sondern bekannte<br />

am anderen Morgen der Schwester, daß <strong>ich</strong> besprochen worden<br />

sei und selbst besprochen habe. Die Schwester betete dann mit mir.<br />

Ich erkannte und bekannte die Greuel, die <strong>ich</strong> ‘<strong>im</strong> Namen Gottes’<br />

getrieben, nun aber als Satanswerk erkannt hatte. Seitdem habe <strong>ich</strong><br />

keine Ges<strong>ich</strong>te und Erscheinungen mehr.“<br />

<strong>Der</strong> Verfasser selbst (Hans Schwend<strong>im</strong>ann) hat s<strong>ich</strong> früher ernsthaft<br />

mit Zauberei befaßt. Er weiß, wie mühsam und schwer es ist, gelten<br />

zu lassen, daß alle diese ‘Künste’ vor Gott ein Ekel und ein Greuel<br />

sind. Er weiß, wie bitter es ist, durch diese vermeintl<strong>ich</strong> ‘guten Taten’vor<br />

dem lebendigen Gott als ein Verfluchter dazustehen. Er weiß<br />

aber auch, daß es in Jesus Christus eine völlige Be<strong>frei</strong>ung und Erlösung<br />

gibt für jeden, der sie ernstl<strong>ich</strong> und von ganzem Herzen sucht.<br />

Auch du kannst <strong>frei</strong> <strong>werde</strong>n! Und wenn der Feind dir höhnisch sagen<br />

sollte: „Deine Sünde ist größer, als daß sie dir vergeben <strong>werde</strong>n<br />

könnte“, glaube es ihm n<strong>ich</strong>t. Er ist der Vater der Lüge und ein Lügner<br />

von Anfang an. Es gibt Be<strong>frei</strong>ung – auch für d<strong>ich</strong>!<br />

136


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 137<br />

Jesus ist Sieger. Vertrau auf IHN, glaube IHM! Was ist dir w<strong>ich</strong>tiger,<br />

die Heilung der Seele oder des Leibes? (Mt 10,28; Lk 17,33).<br />

Wohl bestehen einschlägige Gesetze und Verbote, die bei einigermaßen<br />

straffer Handhabung dem Besprechen und Beschwören einen<br />

starken Riegel vorschieben würden. In beinahe allen Staaten<br />

sind <strong>im</strong> Strafgesetzbuch ausdrückl<strong>ich</strong>e Best<strong>im</strong>mungen enthalten,<br />

die eine Ausübung von Beschwörungskünsten verbieten. Darunter<br />

fällt, streng genommen, auch das in der Sympathieheilkunst angewendete<br />

Besprechen. <strong>Der</strong> Sache selber ist aber damit n<strong>ich</strong>t entscheidend<br />

gesteuert. Verbotene Früchte haben oft besondere Anziehungskraft.<br />

„Die Welt will betrogen sein“, sagt das Spr<strong>ich</strong>wort. In<br />

vielen Herzen lebt ein unwiderstehl<strong>ich</strong>er Zug zum Außergewöhnl<strong>ich</strong>en,<br />

Gehe<strong>im</strong>nisvollen.<br />

Viele Sympathieheilkundige nennen ihr Handwerk Magnetopathie,<br />

Telepathie usw. Damit sind zugle<strong>ich</strong> weite Kreise der Gebildeten für<br />

die Sache gewonnen. Und die meinen, es seien natürl<strong>ich</strong>e Kräfte <strong>im</strong><br />

Spiel. Eine durchgreifende Aufklärung über die Zusammenhänge<br />

und Folgen der Sympathie- und Zauberheilpraktiken ist daher<br />

nötig. Durch schonungsloses Aufdecken der angebl<strong>ich</strong>en magischen<br />

Gehe<strong>im</strong>nisse kann der ganzen Sache weithin der gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />

N<strong>im</strong>bus genommen <strong>werde</strong>n. Wenn es gelingt, den lauten oder<br />

stillen Wundermännern und -frauen die Maske abzureißen, ist schon<br />

viel gewonnen. In ihrer Umwelt muß s<strong>ich</strong> die Unkenntnis und die<br />

abergläubische Furcht vermindern. Nur damit kann der Sache ein<br />

wesentl<strong>ich</strong>es Stück von ihrem Nährboden entzogen <strong>werde</strong>n.<br />

Diese Aufklärung muß aber umfassend sein. Es kann s<strong>ich</strong> niemals<br />

darum handeln, nur die „Gehe<strong>im</strong>nisse“ aufzudecken. Damit allein<br />

ist so wenig geholfen wie mit dem Verharmlosen. Eine fruchtbare<br />

und nützl<strong>ich</strong>e Aufklärung muß vor allem die seelischen Folgen und<br />

Auswirkungen eindrückl<strong>ich</strong> und wahr vor Augen führen. Es geht vor<br />

allen Dingen um ein Erkennen der Konsequenzen, die eine Zauberheilung<br />

nach s<strong>ich</strong> zieht. Dazu muß aber auch der Weg zur eigentl<strong>ich</strong>en<br />

Be<strong>frei</strong>ung klar gewiesen <strong>werde</strong>n.<br />

137


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 138<br />

<strong>Wie</strong> <strong>werde</strong> <strong>ich</strong> <strong>frei</strong>?<br />

Zu einer wirkl<strong>ich</strong>en Be<strong>frei</strong>ung gibt es nur einen gangbaren Weg: die<br />

persönl<strong>ich</strong>e Be<strong>frei</strong>ung. <strong>Wie</strong> komme <strong>ich</strong> los? Das ist die entscheidende<br />

Frage.<br />

Ja, du kannst <strong>frei</strong> <strong>werde</strong>n. Du kannst es, und wenn du unter einem<br />

noch so schweren Fluch stehst. Es ist dennoch mögl<strong>ich</strong>: durch Reue<br />

und Umkehr zu Christus. Hast du deine furchtbare Sünde und Verfehlung<br />

erkannt? Weißt du, was es heißt, mit einer Greuelsünde belastet<br />

vor den heiligen Gott zu treten? Willst du wirkl<strong>ich</strong> und aufr<strong>ich</strong>tig<br />

deine große Schuld los<strong>werde</strong>n?<br />

Zuerst muß dir die Schuld bewußt <strong>werde</strong>n, dann vollziehe einen entschiedenen,<br />

klaren Bruch mit allen deinen Zauberangelegenheiten!<br />

Vollziehe ihn heute! Jetzt! In diesen Augenblicken! Es wird d<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t gereuen.<br />

Entferne und vern<strong>ich</strong>te alle Gegenstände, Bücher und Schriften, die<br />

d<strong>ich</strong> daran erinnern! Tu es mit aller Gründl<strong>ich</strong>keit. Nur eine gänzl<strong>ich</strong>e<br />

Sinnesänderung kann dir helfen.<br />

Bekenne deine Schuld vor Gott! Nenne sie mit Namen und sage<br />

d<strong>ich</strong> los. Suche einen ernsten Seelsorger auf, der in diesen Angelegenheiten<br />

Erfahrung hat. Ein rücks<strong>ich</strong>tsloses, offenes Bekenntnis,<br />

eine Be<strong>ich</strong>te ist in diesen Dingen unumgängl<strong>ich</strong>.<br />

Jesus Christus, der Gekreuzigte, ist auferstanden. Er hat alle Macht<br />

der Finsternis besiegt. Sein Sieg ist auch dein Sieg. Jesus lebt! Jesus<br />

siegt! Das ist Wirkl<strong>ich</strong>keit, die du erfahren darfst (Joh 1,12; Eph 1<br />

ff.; Kol 1,13-20).<br />

Es steht geschrieben, daß „der Fürst dieser Welt schon ger<strong>ich</strong>tet ist“<br />

(Joh 16,11). Er ist ausgestoßen (Joh 12,31)!<br />

Jesus ist Sieger! Vertrau auf IHN, glaube IHM! ER ist stärker als alle<br />

Mächte der Finsternis und will dir Anteil geben an seinem Re<strong>ich</strong><br />

und Frieden. In Christus ist Erlösung und Heil.<br />

138


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 139<br />

Nachwort<br />

Als in den Jahren 1981/82 <strong>im</strong> Rahmen der „Internationalen Wertestudie“<br />

auch nach Glaubensinhalten gefragt wurde, stellte s<strong>ich</strong> heraus,<br />

daß in den USA noch zwei Drittel der Menschen an den Teufel<br />

glaubten, in Europa nur genau ein Viertel, in Westdeutschland aber<br />

nur noch 18 Prozent. Durch die <strong>Wie</strong>dervereinigung dürfte dieser Anteil<br />

für ganz Deutschland noch weiter gesunken sein, nachdem die<br />

weitgehend heidnische DDR hinzugekommen ist. Ist also der Teufel<br />

aus Europa verschwunden? Ganz gewiß n<strong>ich</strong>t, aber die Leute glauben<br />

einfach n<strong>ich</strong>t mehr an ihn! <strong>Wie</strong> eine Umfrage der „Sunday T<strong>im</strong>es“<br />

vor etwa zehn Jahren in England ergab, glauben selbst 21 Prozent<br />

der anglikanischen Geistl<strong>ich</strong>en n<strong>ich</strong>t mehr an die Existenz des<br />

Teufels. Anges<strong>ich</strong>ts dieser Lage ist das Buch von Anton Beda über<br />

die „<strong>Plagegeister</strong>“ bitter nötig.<br />

Wer die Evangelien kennt, dürfte eigentl<strong>ich</strong> an der Wirkl<strong>ich</strong>keit des<br />

Teufels keinen Zweifel hegen. Dennoch kann es n<strong>ich</strong>t schaden, das<br />

Wirken des unhe<strong>im</strong>l<strong>ich</strong>en Widersachers Gottes auch in neuerer Zeit<br />

kennenzulernen, wofür die Ereignisse <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong> (1946), <strong>im</strong> Böhmerwald<br />

(1881) und in Luxemburg (1842) eindrucksvolle Beispiele<br />

liefern. Im ersten Fall hat es s<strong>ich</strong> um die Form der „Umsessenheit“<br />

gehandelt, die vor allem zweierlei erwiesen hat: was doch der Teufel<br />

für ein Chaot, ein Feind aller Ordnung, und daß er zudem ein Sadist<br />

ist, der alles daransetzt, Menschen zur Verzweiflung zu treiben.<br />

Die beiden anderen, dramatischeren Fälle der echten Besessenheit<br />

dagegen demonstrieren, welch ungeheure Macht dem „Fürsten dieser<br />

Welt“ bisweilen gegeben ist und welchen Kampf es erfordert, ihn<br />

zu besiegen.<br />

Doch n<strong>ich</strong>t <strong>im</strong>mer tritt der Satan so offenkundig und gewaltig in Erscheinung;<br />

meist geht er viel raffinierter vor und versteckt s<strong>ich</strong> unter<br />

den verschiedenen Mäntelchen von spiritistischen und okkulten<br />

Machenschaften, wie sie <strong>im</strong> vorliegenden Buch ausführl<strong>ich</strong> dargelegt<br />

sind. Was dabei am meisten erstaunt, ist die Tatsache, daß der<br />

Teufel sogar <strong>im</strong>stande ist, scheinbar Gutes zu tun, z.B. Krankheiten<br />

zu heilen, aber <strong>im</strong>mer um den hohen Preis der Seele oder zumindest<br />

der seelischen Gesundheit. Gerade in einer Zeit, wo die Esoterik zur<br />

139


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 140<br />

Mode geworden ist, sind die Ausführungen von Anton Beda von<br />

größtem praktischen Wert: Hier lernt man, s<strong>ich</strong> selbst und seine Kinder<br />

gegen alle mögl<strong>ich</strong>en Versuchungen durch Hypnotiseure, Geistheiler,<br />

Gurus und andere zwiel<strong>ich</strong>tige „Helfer“ zu wappnen.<br />

Für m<strong>ich</strong> die erschütterndste Erkenntnis ergibt s<strong>ich</strong> aus der Reaktion<br />

des Teufels auf das Magnificat und auf die Gesetzlein des<br />

Schmerzhaften Rosenkranzes (S. 37 f.). Wo da gebetet wird: „... der<br />

für uns Blut geschwitzt hat“, schreit er: „Für uns hat keiner geschwitzt!“,<br />

und bei den Worten „... der für uns gekreuzigt worden<br />

ist“ ruft er: „Für uns aber n<strong>ich</strong>t!“ – Ja, wahrhaftig, nur für uns Menschen<br />

hat Christus gelitten, nur für uns ist er gestorben! <strong>Der</strong> Teufel<br />

hat keinen Anteil daran und ist auf ewig unterworfen, „<strong>im</strong>mer, <strong>im</strong>mer!“,<br />

wie er damals in Luxemburg gestöhnt hat (S. 44). Da wird<br />

deutl<strong>ich</strong>, welche Gnade uns Menschen geschenkt ist. Wir sollten uns<br />

sehr hüten, sie zu verscherzen.<br />

Eduard Josef Huber<br />

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 141<br />

Anmerkungen<br />

1) Dieser Ber<strong>ich</strong>t stammt aus dem „Benediktus-Boten“, Salzburg<br />

1949/50, und ist mit kirchl<strong>ich</strong>er Druckerlaubnis auch gesondert als<br />

Kleinschrift erschienen.<br />

2) Dr. Josef Miklik hat den ganzen Vorfall auf 133 Seiten sehr ausführl<strong>ich</strong><br />

in tschechischer Sprache veröffentl<strong>ich</strong>t unter dem Titel<br />

„Satan na Svaté Hore“ (<strong>Der</strong> Satan auf dem Heiligen Berge). Diese<br />

Schrift ist mit Genehmigung des erzbischöfl<strong>ich</strong>en Ordinariats<br />

in Prag vom 14. Januar 1932, Z. 574 erschienen. Es handelt s<strong>ich</strong><br />

um die Heilung eines besessenen Mädchens aus Bayern auf dem<br />

Heiligen Berg. Wir entnehmen diesen Ber<strong>ich</strong>t und die folgenden<br />

aus dem Buch von Franz Spirago (Konzinator): „<strong>Der</strong> Teufel in seinem<br />

Wirken“, Lingen 1933, 97 Seiten, haben uns aber einige Verbesserungen<br />

erlaubt.<br />

3) Ein Geistl<strong>ich</strong>er schrieb: „Es sind so manche Personen in Irrenhäusern<br />

untergebracht, denen n<strong>ich</strong>ts fehlt, nur das, daß diese unglückl<strong>ich</strong>en<br />

Menschen an teuflischer Besessenheit leiden.“ Wenn<br />

andere Ärzte auch so klug sind wie Dr. Scharl, ist das wohl n<strong>ich</strong>t<br />

ausgeschlossen. <strong>Wie</strong> kommt es, daß in manchen Irrenhäusern einzelne<br />

Irre zu toben beginnen, wenn der Priester be<strong>im</strong> Gebet nach<br />

der hl. Messe den hl. Erzengel M<strong>ich</strong>ael anruft? Ein Seelsorger eines<br />

Irrenhauses sagte, er müsse diese Anrufung <strong>im</strong>mer weglassen.<br />

4) <strong>Der</strong> Bischof Johann Theodor Laurent von Luxemburg, der <strong>im</strong> Jahre<br />

1884 <strong>im</strong> 80. Lebensjahr gestorben ist, hat darüber einen ausführl<strong>ich</strong>en<br />

Ber<strong>ich</strong>t hinterlassen. Dieser Ber<strong>ich</strong>t ist wörtl<strong>ich</strong> abgedruckt<br />

in dem mit Druckgenehmigung des bischöfl<strong>ich</strong>en Ordinariats<br />

<strong>im</strong> Verlag von Franz Kirchhe<strong>im</strong> in Mainz 1899 erschienenen<br />

Buch von Dr. Josef Keller: „Höllengesch<strong>ich</strong>ten“, Seite 190 - 201.<br />

5) Priester, zu denen die Besessenen in l<strong>ich</strong>ten Augenblicken zur<br />

Be<strong>ich</strong>te gingen, machten die Erfahrung, daß der Teufel den Be<strong>ich</strong>tenden<br />

zuweilen an der Sprache hinderte, sodaß der Be<strong>ich</strong>tvater,<br />

der den Fall begriff, erst durch wiederholte Segnungen und Befehle<br />

die Kraft des Satans schwächen mußte.<br />

6) Die folgenden Seiten sind ein Auszug bzw. eine Leseprobe aus<br />

dem Taschenbuch von Dr. Kurt Koch: „Heilung und Be<strong>frei</strong>ung“ .<br />

141


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 142<br />

LITERATURHINWEIS<br />

Adler M, Balducci C: „Tod und Teufel in Klingenberg. Eine Dokumentation“<br />

Pattloch, Aschaffenburg: 1977. 180 Seiten.<br />

Adler, Manfred: „Die Söhne der Finsternis.“ (Fre<strong>im</strong>aurerei in der Kirche),<br />

3. Teil: „Theologische Finsternis“ Miriam, Jestetten: 1976. 228 S.<br />

Adler, Manfred: „Kirche und Loge“ Miriam-Verlag, Jestetten.<br />

Albrecht, Mark C.: „Reinkarnation, die tödl<strong>ich</strong>e Lehre“ Schulte-Gerth,<br />

Asslar 1988.<br />

Allen, A: „Dämonische Besessenheit und wie man davon be<strong>frei</strong>t wird“.<br />

Leonberg, 1954.<br />

Amorth, Gabriele: „Ein Exorzist erzählt“ (Un Esorcista Racconta), Maria<br />

aktuell, Abensberg: 1994; „Exorzisten und Psychiater“ Christiana-<br />

Verlag, 2002.<br />

Amorth, G.: „Neue Ber<strong>ich</strong>te eines Exorzisten“ Christiana-Verlag.<br />

Amorth, G.: „Dämonische Mächte unserer Zeit. Exorzisten <strong>im</strong> Gespräch<br />

mit Psychiatern“ Unio-Verlag, 2003.<br />

Amorth, G. / Holzer H: „Okkultismus, Magie, Spiritismus. Die wahre<br />

Religion Satans.“ Unio-Verlag, 2003.<br />

Anderson, Neil T.: <strong>Der</strong> die Ketten sprengt. Be<strong>frei</strong>ung aus okkulten Bindungen.<br />

Logos-Verlag.<br />

Anderson J.N.D.: JESUS, Krishna, Mohammed. Christentum und Weltreligionen<br />

in der Auseinandersetzung. Oncken Verlag, Wuppertal: 1972.<br />

118 Seiten (Christianity and Comparative Religion, London 1970).<br />

Antholzer, Roland: „Mächte der Bosheit. Okkultbedrohung u. Seelsorge“.<br />

Schwengeler-Verlag, CH-9442 Berneck: 1998. www.factum-magazin.ch<br />

Aradi, Zsold: „Wunder, Visionen und Magie“ Salzburg 1959. 384 Seiten.<br />

Athanasius: „Das Leben des hl. Antonius von Ägypten (+ 356)“. Bibliothek<br />

der Kirchenväter, Bd. 31, Herausgegeben von Dr. 0. Bardenhewer<br />

(nach Migne PG 26,835ff). Kösel, München: 1917.101 Seiten.<br />

Auer, Ratzinger :„Die Welt – Gottes Schöpfung“ (Die Schöpfungslehre:<br />

Welt, Engel und Geschöpfe). Kleine kath. Dogmatik, Regensburg:<br />

1975. 576 Seiten.<br />

Bader M: „<strong>Der</strong> alte Fließer Pfarrer, S<strong>im</strong>on Alois Maaß“ (1758-1846;<br />

berühmter Exorzist u. Prophet). Innsbruck 1899 und 1934. 332 Seiten.<br />

142


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 143<br />

Badewien, Jan: „Anthroposophie. Eine kritische Darstellung.“ Konstanz<br />

1990.<br />

Bächtold-Stäubli H.: „Handwörterbuch des Aberglaubens“. Gruyter,<br />

Berlin 1936. 10 Bände (je ca. 1.000 Seiten).<br />

Balducci, Corrado: „Priester, Magier, Psychopathen. Grenze zwischen<br />

Wahn und Teufel“ (La possessione Diabolica. Roma 1974.) Aschaffenburg:<br />

1976. 248 Seiten, München: 1982.<br />

Bangha, Adalbert S.J.: „Welt und Überwelt. Das ewige Re<strong>ich</strong> <strong>im</strong> Kampf<br />

der Zeit“ (Die Welt der Engel) Innsbruck: 1938. 204 Seiten.<br />

Baral, Karl: „Anthroposophie“ Haenssler-Report; 138 Seiten (Klare Unterscheidungen).<br />

Bauer, Paul: „Horoskop und Talismann. Die Macht des heutigen Aberglaubens<br />

und die Macht des Glaubens“. Quell-Verlag, Stuttgart: 1963.<br />

288 Seiten. Vergriffen.<br />

Baum, Hans/Robert Prantner: „Fre<strong>im</strong>aurerei und Kirche sind unvereinbar“.<br />

Christiana-Verlag.<br />

Bautz, F. W.: „Die CHRISTENGEMEINSCHAFT und die ANTHRO-<br />

POSOPHIE.“ Worte der Aufklärung. Gladbeck: 1976. 40 Seiten.<br />

Bautz, F. W.: „Die PFINGSTBEWEGUNG“. Worte der Aufklärung und<br />

Abwehr. Gladbeck: 1976. 32 Seiten.<br />

Beda, Anton: (= Josef Stocker) „<strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong>. Besessenheit,<br />

Sympathieheilungen und Besprechen“. <strong>Wie</strong>n: 1977. 168 Seiten.<br />

Bergmann, Gerhard: „Jesus Christus ODER Buddha, Mohammed, Hinduismus?“<br />

Gladbeck 6/1976. 56 Seiten.<br />

Bergmann, Gerhard: „Was kommt auf uns zu?“ (über Gruppendynamik…)<br />

Telos S 802. Hänssler, Stuttgart 2/1975. 168 Seiten.<br />

Bernet, Anne: „Die Engel. Unsere h<strong>im</strong>mlischen Helfer“ („Enquete sur<br />

les anges“) Parvis, Hauteville: 1998. 446 Seiten.<br />

B<strong>ich</strong>lmair, Georg S.J.: OKKULTISMUS und Seelsorge. (Spiritismus<br />

etc.) Innsbruck 1926. 132 Seiten.<br />

Bjornstadt James/Shildes Johnson „HOROSKOP und Wassermann. <strong>Der</strong><br />

Irrweg der Astrologie <strong>im</strong> L<strong>ich</strong>te der Bibel“. Christl<strong>ich</strong>e Verlagsanstalt<br />

143


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 144<br />

Konstanz: 1973.168 Seiten.<br />

Blau, Ludwig: Das Altjüdische Zauberwesen (Budapest 1898). Reprint,<br />

Graz: 1974. 168 Seiten.<br />

Blumhardt, Joh. Christ.: „<strong>Der</strong> Geisterkampf in Möttlingen“. Basel 1976.<br />

Bot, Jean-Marc: „Wagen wir, wieder von der Hölle zu sprechen“. Parvis;<br />

224 Seiten.<br />

Böhm, Anton: „Epoche des Teufels“. Stuttgart: 1955. 170 Seiten.<br />

Bonniot, J. von; S.J. „WUNDER und Scheinwunder“ (aus dem Frz.<br />

übers.) Mainz: 1889. 455 Seiten (alt, aber lesenswert!)<br />

Brik, Hans Theodor: „Gibt es noch Engel und Teufel?“. Stein am Rhein.<br />

180 Seiten (Aschaffenburg: 1975; lesenswert!).<br />

Brik, Hans Theodor „Uns<strong>ich</strong>tbare Mächte — Von der Engelwelt“. Veritas,<br />

Linz/Passau 1966. 96 Seiten.<br />

Broadbent/Hubmer „Heute noch in ZUNGEN reden?“ (Wundererscheinungen<br />

und Endzeit) Liebenzeller Mission 1975. 176 Seiten.<br />

Brüning, Er<strong>ich</strong>/ Graf: „Fre<strong>im</strong>aurerei, Wolf <strong>im</strong> Schafspelz!“. Schwengeler<br />

Verlag, Berneck: 2001.<br />

Brüning E, Deppe H, Gassmann L: „Projekt Einheit. Rom, Ökumene und<br />

die Evangelikalen“. www.betanien.de 2004.<br />

Brüning E: „<strong>Der</strong> fremde Agent. Fre<strong>im</strong>aurerei, Vatikan und die Evangelikalen“.<br />

Wuppertal: 2005; ISBN 3-87857-326-X.<br />

Bubeck, Dr. Mark: „<strong>Der</strong> Todfeind – überwinde ihn!“. 300 Seiten; 3-<br />

929344-10-6 (Sebulon, Hauptstraße 48, D-51709 Marienheide).<br />

Bühne, Wolfgang: „Spiel mit dem Feuer“. (Abriss der Gesch<strong>ich</strong>te der<br />

charismatischen Bewegung und Beurteilung der einzelnen Lehren). CLV<br />

= Christl<strong>ich</strong>e Literatur-Verbreitung, Bielefeld.<br />

Casper, Josef: Sekten, Seher und Betrüger. Innsbruck: 1960. 108 Seiten.<br />

Christl<strong>ich</strong>er Glaube und DÄMONENLEHRE. Herausgegeben von der<br />

Kongregation für die Glaubenslehre in Rom (Osservatore Romano<br />

27/1975). Veritas Verlag, Linz/Passau 1975. 56 Seiten.<br />

Coralf: „MAITREYA = Christus oder Ant<strong>ich</strong>rist?“ KMV, Haan: 1997;<br />

ISBN 3-9802437-9-6.<br />

144


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 145<br />

Corte, Nicolas: „Unser Widersacher, der TEUFEL“ (Reihe: <strong>Der</strong> Christ<br />

in der Welt, V,5). Pattloch Aschaffenburg: 1957. 124 Seiten.<br />

Cruz, Nicky: „<strong>Der</strong> TEUFEL ist los! … Wege, den dämonischen Kräften<br />

von Aberglauben und Schwarzer Magie standhaft zu begegnen“. Christl<strong>ich</strong>e<br />

Verlagsanstalt, Konstanz.<br />

Dam, Willem C. van: „Dämonen und Besessene in Vergangenheit und<br />

Gegenwart“. Aschaffenburg: 2/1975. 311 Seiten (lesenswert!).<br />

Dam, W. C. van: „SATAN existiert. Erfahrungen eines Exorzisten“.<br />

Augsburg: 1994.<br />

Doyon, Josy: „Ich war eine Zeugin JEHOVAS. Ber<strong>ich</strong>t über einen Irrweg“.<br />

Siebenstern TB 164. Gütersloh: 1976. 155 Seiten. („Hirten ohne<br />

Erbarmen“. Zür<strong>ich</strong> 1966. 332 Seiten).<br />

Dörner, Reinhard: „Kirche - Ze<strong>ich</strong>en des Widerspruchs. Gnosis, Aufklärung,<br />

New Age - Kirchenkrise“. Direkt bei: Initiativkreis, Prozessionsweg<br />

24, D-48712 Gescher.<br />

Dossmann, Daniel: „Yoga - Weg zur Freiheit?“ Ber<strong>ich</strong>t einer Suche.<br />

ISBN 3-927744.<br />

Ebertshäuser, Rudolf: „Die charismatische Bewegung <strong>im</strong> L<strong>ich</strong>t der Bibel“.<br />

CLV, Bielefeld: 1995.<br />

Ebner, Karl: „Die wundermächtige Kraft des Namens JESU“. www.verlag-anton-schmid.de<br />

Emmer<strong>ich</strong>, A. K.: „Das Leben der gottseligen Anna Katharina Emmer<strong>ich</strong>“.<br />

Von P. Schmöger. Freiburg, Herder: 1870. XVIII + 547 + XIV +<br />

903 Seiten (1873 = bereits gekürzt).<br />

Emmerik, Anna Katharina: „<strong>Der</strong> GOTTESKREIS“. (Urtexte ihrer Visionen).<br />

München: 1966. 598 Seiten.<br />

EXORZISMUS der kath. Kirche. Lt/dt. 102 Seiten. Stein am Rhein.<br />

Frumentius Renner OSB: „Im Kampf gegen Magie und Dämonie. Satan<br />

und sein Wirken.“ 1998; 172 Seiten. Verlag Sankt Meinrad, Drosselweg<br />

5, D-53489 Sinzig. ISBN 3-927593-26-5.<br />

Gassmann, Lothar: „Okkultismus, östl<strong>ich</strong>e Religionen, New-Age“ VLM;<br />

Gassmann, L: “ESOTERIK als Lebenshilfe? Die Wahrheit über Spiritismus,<br />

Magie…“ Verlag für Reformat. Erneuerung; ISBN 3-87857-306-5.<br />

145


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 146<br />

Gaume: „Die Lehre vom Hl. Geiste - allgemeine Gesch<strong>ich</strong>te der beiden<br />

GEISTER, die s<strong>ich</strong> um die Herrschaft der Welt streiten ...“ (aus dem frz.).<br />

Regensburg: 1965. 573 + 452 Seiten.<br />

Geiger, Theodor: Maria <strong>im</strong> Kampf mit dem Drachen. Erfahrungen eines<br />

Exorzisten (Basel 1935, 104 S.). <strong>Wie</strong>n, 3/1977. 96 Seiten (Anton Beda!).<br />

GERBER, Daniel: „ESOTERIK. Die unerfüllte Sehnsucht“ Brunnen-<br />

Verlag, Basel: 2001; 3-7655-1227-3.<br />

Giovetti, Paola: „ENGEL. Die uns<strong>ich</strong>tbaren Helfer der Menschen“.<br />

München: 1991, 266 Seiten .<br />

Goodmann, Felicitas: „Anneliese M<strong>ich</strong>el und ihre Dämonen. <strong>Der</strong> Fall<br />

Klingenberg in wissenschaftl<strong>ich</strong>er S<strong>ich</strong>t“. Christiana-Verlag, 2004<br />

Gottwaldt W, Seitz: „Biblisches Zungenreden heute? Zur Unterscheidung<br />

der Geister“. Bad Liebenzell: 1973. 54 Seiten. Sehr gut!<br />

Görres, Josef: MYSTIK (Sammlung von Phänomenen in 5 Bänden; Satan<br />

und Besessenheit bes. Bd. lV:1-142). Manz, Regensburg 1840.<br />

Graham, Billy: „ENGEL - Gottes Gehe<strong>im</strong>agenten“. Telos PP 1092. Stuttgart<br />

1975. 127 Seiten.<br />

Gutwenger, Dr. Lisl: „Treibt Dämonen aus! Das Wirken evangelischer<br />

und kath. Exorzisten. Von Blumhardt bis Rodewyk“ Christiana-Verlag,<br />

1992. 260 Seiten.<br />

Günther, Bonifatius OCD: „SATAN, der Widersacher Gottes“. Christiana-Verlag<br />

und Pattloch, Aschaffenburg: 1972. 252 Seiten.<br />

Haack, Friedr<strong>ich</strong>-W.: Die neuen Jugendreligionen (Krishna; Mun-Vereinigungskirche;<br />

Scientology Sea-Org; Divine Light Mission; Children<br />

of God). Hänssler, 1976. 88 Seiten.<br />

Hagen, Martin S.J.: „<strong>Der</strong> TEUFEL Im L<strong>ich</strong>te der Glaubensquellen“. Herder,<br />

Freiburg Br. 1899. 70 Seiten (mit Bibelstellenregister).<br />

Hauth, Rüdiger: „Hexen, Gurus, Seelenfänger“ Brockhaus, Wuppertal<br />

1994; (Yoga, Reinkarnation, Rosenkreuzer, Scientology, neue Kulte);<br />

208 Seiten;<br />

Heide, Manfred: „Irrwege des Heils … Spiritismus, Yoga, Magie, Akupunktur…“<br />

Schulte+Gerth.<br />

Heiser, Lothar; Die Engel <strong>im</strong> Glauben der Orthodoxie. Paulinus Verlag,<br />

146


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 147<br />

Trier: 1976. 292 Seiten.<br />

Hermann, J. „Das falsche Weltbild. Astronomie und Aberglaube. Eine<br />

kritische Untersuchung über fliegende Untertassen und Astrologie“.<br />

Stuttgart 1962.162 S. (dtv-Taschenbuch 958, München 1973.<br />

Hilborn, David (Hrsg.) „Die Wirkl<strong>ich</strong>keit der Hölle. Biblische Leitlinien<br />

zu einem verdrängten Thema“ (engl. The Nature of Hell), Brunnen-<br />

Verlag, Gießen: 2004 (Biblisch klar).<br />

Hierzenberger, Gottfried „Die Boten Gottes – Helfer der Menschheit.<br />

Die Engel biblisch gesehen“ Tyrolia, Innsbruck: 1990; 256 Seiten.<br />

Hoeneisen, Rolf „STEINZAUBER. Warum Edelsteine n<strong>ich</strong>t heilen können“<br />

www.schwengeler.ch (und: „Blüten, Steine, heilende Hände. Heilung<br />

durch kosmische Kräfte?“ www.haenssler.de).<br />

Holböck, Prof. Dr. Ferdinand: „Vereint mit Engeln und Heiligen“ Stein<br />

am Rhein.<br />

Huber, Georges: „We<strong>ich</strong>e SATAN!“ Christiana-Verlag: 1997; 144 Seiten.<br />

Huber, Georges: „Nikolaus Wolf von Rippertschwand“ Stein am Rhein:<br />

2004; 160 Seiten.<br />

Huber, Georges: „Mein ENGEL wird vor dir herziehen“ Stein am Rhein;<br />

230 Seiten.<br />

Hubmer, Fritz: „Zungenreden, Weissagung, umkämpfte Geistesgaben“.<br />

Gnadauer, Denkdorf 1972. 174 Seiten (vergl.: „Heute noch in ZUNGEN<br />

reden?“ Wundererscheinungen u. Endzeit. Bad Liebenzell 1975. 176 S.<br />

Hunt, Dave: „Götter, Gurus und gehe<strong>im</strong>nisvolle Kräfte“ Brunnen, Basel:<br />

1984 (sehr klarer Durchblick, aber leider vergriffen).<br />

Hunt, Dave: „Die okkulte Invasion“ Paperback, 640 S.; CLV Bielefeld,<br />

1999; ISBN 3893972722.<br />

Hunt, Dave: „Die Verführung der Christenheit“ Okkultismus, New Age.<br />

CLV, Bielefeld: 1987.<br />

Hutten Kurt: „Seher, Grübler, Enthusiasten. Sekten und religiöse Sondergemeinschaften“.<br />

Quell-Verlag, Stuttgart 11/1968. 822 Seiten.<br />

Ignatius v. Loyola: „Geistl<strong>ich</strong>e Übungen“ (Die Exerzitien mit Anhang: Regeln<br />

zur Unterscheidung d. Geister). Herder, Freiburg Br.: 1976. 192 S.<br />

147


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 148<br />

Jacob, Sybille-Christin; Detlef Drewes: „Aus der WALDORF-Schule<br />

geplaudert. Warum die Steiner-Pädagogik keine Alternative ist“ Alibri,<br />

Aschaffenburg: 22004, 3-932710-843<br />

Jacobs, Manfred: „Die Fre<strong>im</strong>aurerei als Politischer Faktor“ www.verlaganton-schmid.de<br />

„Jerusalemer Bibel“ Hrsg. von A. Deissler und A. Vögtle Einheitsübersetzung<br />

mit dem Kommentar der Jerusalemer Bibel, 15,3 x 20,7 cm, 1900<br />

Seiten, Festeinband, Sonderausgabe, EUR 35,- ISBN 3-451-27800-6.<br />

Johannes vom Kreuz: „Aufstieg auf den Berg Karmel“ (Band 1) Hrsg.,<br />

Ulr<strong>ich</strong> Dobhan, Elisabeth Hense u. Elisabeth Peeters. Herder Spektrum<br />

Bd.4802. 1999. 495 S. ISBN: 3-451-04802-7, KNO-NR: 08 28 51 60 .<br />

Johannes vom Kreuz: „Die Dunkle Nacht“ (Band 2). Vollst. Neuübers.<br />

Hrsg. u. übers. v. Ulr<strong>ich</strong> Dobhan, Elisabeth Hense u. Elisabeth Peeters.<br />

Herder Spektrum Bd.4374. 1995. ISBN: 3-451-04374-2, KNO-NR: 05<br />

77 98 43.<br />

Jones, E. M<strong>ich</strong>ael: „<strong>Der</strong> Medjugorie-Betrug. Gesch<strong>ich</strong>te und Fakten zu<br />

seiner Aufdeckung“ 568 Seiten, Verax-Verlag, CH-7537 Müstair, Pasquer<br />

82.<br />

Jonsson, Ursula: „Die Basisallergie. So heilen Sie s<strong>ich</strong> selbst von chronischen<br />

Krankheiten“ Norderstedt: 2004; ISBN 3-8334-1798-6<br />

www.basisallergie.de<br />

Johnston, William S.J.: <strong>Der</strong> ruhende Punkt. ZEN und christl<strong>ich</strong>e Mystik<br />

(Aus dem engl: The still point). Herder, Freiburg Br.: 1974. 220 Seiten.<br />

“Katechismus der Katholischen Kirche (KKK)“ korrigierte Neuauflage<br />

2004 (Über Sturz der Engel, Erschaffung, Sündenfall und Erlösung) .<br />

Keller, Dr. Joseph A: „Die Hölle existiert“ Durach: www.verlag-antonschmid.de<br />

Kelsey, M.T.: „ZUNGENREDEN“ (Pfingstbewegung; pos. und neg.<br />

Aspekte). Reihe: Bibel-Kirche-Gemeinde, Bd. 6. Chr. Verlagsanstalt,<br />

Konstanz: 1970. 264 Seiten.<br />

KERNER, Justinus: „Gesch<strong>ich</strong>te Besessener neuerer Zeit“. Stuttgart:<br />

1834.<br />

Koch, Dr. Kurt E.: „Seelsorge und Okkultismus“ Behandlung und Hilfe<br />

für Menschen, die durch die Beschäftigung mit okkulten Dingen see-<br />

148


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 149<br />

lisch angefochten oder erkrankt sind. Spiritismus, Medialität, Hellsehen,<br />

Wunderheiler. 26. Auflage 1998. Koch, Osterläng Str. 47, D-73527<br />

Schwäbisch-Gmünd; oder: www.haenssler.de<br />

Koch, Dr. Kurt: „HEILUNG und Be<strong>frei</strong>ung. Hilfe für okkult belastete<br />

Menschen“. (Mantik, Magie). Hänssler, Stuttgart 1976. 136 Seiten (Lesenswert!)<br />

Koch, Dr. Kurt: „Christus oder Satan. Wahrsagen, Magie, Spiritismus“.<br />

Hänssler-Verlag 1998.<br />

Koch, Dr. Kurt: „OKKULTES ABC“ (Okkulte Phänomene und ihre<br />

Deutung aus der S<strong>ich</strong>t der Bibel). Brunnen-Verlag, Basel: 1977. 544 S.<br />

Koch, Dr. Kurt: „WAHRSAGEN. Die Mantik und die Folgen“. www.haenssler.de,<br />

64 Seiten. / „<strong>Der</strong> Spiritismus“, 48 Seiten. / „Die Magie“, 48<br />

Seiten. / „JESUS HEILT“. Hänssler-Verlag: 1975. 80 Seiten.<br />

Koch, Dr. Kurt: The devil’s alphabet, 160 Seiten (Hänssler 84.622). Demonology,<br />

past und present, 162 Seiten (Hänssler) M<strong>ich</strong>igan Occult<br />

Bondage and Deliverance, 200 S. (Hänssler 84.618). Between Christ and<br />

Satan, 192 Seiten (Hänssler). Christian Counselling and Occultism, 300<br />

Seiten (Diss.).<br />

Koller, W.: „BLUMHARDTS Kampf. Krankheitsgesch<strong>ich</strong>te der Gottliebin<br />

Dittus in Möttlingen“. Goldene Worte, Stuttgart 15/1975. 68 S.<br />

Kollmar, Edgar: „Herausforderung Anthroposophie. <strong>Wie</strong> christl<strong>ich</strong> ist<br />

die Anthroposophie?“ Wuppertal .<br />

Kremer, Emil: „Geöffnete Augen. Über Satans List“ (Zauberei, Götzendienst..).<br />

Hänssler Stuttgart, 16 . Aufl. 1977.120 Seiten www.haenssler.de<br />

Kriese, R<strong>ich</strong>ard: „OKKULTISMUS <strong>im</strong> Angriff“. Telos PP 1073. Hänssler,<br />

Neuhausen: 1976. 224 Seiten (wertvoll; vergr.).<br />

Kriese, R<strong>ich</strong>ard: Dein Leid ist n<strong>ich</strong>t sinnlos. Francke, Marburg/ Lahn<br />

1976. 118 Seiten Vergle<strong>ich</strong>e: Kriese „Besiegte Schwermut“ Telos 55,<br />

208 Seiten.<br />

Kuen, Alfred: „Die charismatische Bewegung. Versuch einer Beurteilung“.<br />

ABC-team A90. Brockhaus Verlag, Wuppertal: 1976. 92 S.<br />

Kühn, Heinz: Das Re<strong>ich</strong> des lebendigen L<strong>ich</strong>tes. Die ENGEL in Lehre<br />

und Leben der Christenheit. Berlin 1947. 340 Seiten (vergr.).<br />

149


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 150<br />

Lama, Friedr<strong>ich</strong> von: „Ein Büchlein von den Engeln“. Christiana-Verlag.<br />

LARSON, Bob: „Das große Buch der Kulte“ (über Religionen, Reinkarnation;<br />

Yoga). Francke 1992 (sehr wertvoll).<br />

LARSON, Bob: „Irrwege der Religiosität“. Telos 7691, www.haenssler.de<br />

Laubach, Fritz: „KRANKHEIT und HEILUNG in biblischer S<strong>ich</strong>t“.<br />

Brockhaus TB 1057, Wuppertal 1976. 48 Seiten.<br />

Laurentin, René: „<strong>Der</strong> TEUFEL. Mythos oder Realität? Die Lehre und die<br />

Erfahrungen Christi u. der Kirche“. Parvis-Verlag, CH-1648 Hauteville.<br />

Leahy, Frederick S.: „SATAN. Besiegt u. ausgestoßen. Eine Studie in biblischer<br />

Dämonologie“. Wartburg Verlag, 1998. („Satan cast out“ 1975).<br />

Lecanu A: „GESCHICHTE des SATANS. Sein Fall, seine Anhänger, seine<br />

Offenbarungen, seine Werke…“ (aus dem franz.). Regensburg 1863.<br />

430 Seiten (heute noch lesenswert!).<br />

Lechler, Dr. med. Alfred: „Krankheit oder Dämonie?“. Verlag Goldene<br />

Worte, Stuttgart o. J. (ca 1970). 96 Seiten.<br />

Lechler, Alfred: „Die Prüfung der Geister“. Bundes-Verlag, Witten 1960.<br />

71 Seiten.<br />

Lechler, Alfred: „Seelische Erkrankungen und ihre Heilung“. 7/1975.<br />

112 S. /Ein Arzt gibt Lebenshilfe. Telos TB 41. 1974. 84 Seiten /Wir<br />

brauchen Entspannung. Basel 9/1976. 78 Seiten; www.haenssler.de<br />

Leahy, Frederick S.: „SATAN. Besiegt und ausgestoßen. Eine Studie in<br />

biblischer Dämonologie“. Wartburg.<br />

Leitz, Hermann: „ENGEL gibt es. Die Welt der Engel und Dämonen“.<br />

Telos TB 125. Bad Liebenzell 5/1975.100 Seiten.<br />

Lintner, Thomas: „Stellenwert von Privatoffenbarungen am Beispiel der<br />

,Gospa’ von Medjugorje“. Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2003,<br />

ISBN 3-88309-126-X.<br />

Lorenz, Erika: „Vom Karma zum Karmel. Erfahrungen“. Herder TB<br />

1638 (Anthroposophie).<br />

Lubahn, Er<strong>ich</strong>: „Schwarmgeist und Heiliger Geist. Versuch einer biblischen<br />

Deutung“. Brockhaus, Wuppertal: 1976. 48 Seiten.<br />

Lucarini, Dan: „Worship bis zum Abwinken. Bekenntnisse eines ehemaligen<br />

Lobpreisleiters“. Bethanien-Verlag; www.bethanien.de<br />

150


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 151<br />

Lutzer, Erwin: „Wer bist du, dass du andere r<strong>ich</strong>test? Lernen… zu unterscheiden“<br />

(<strong>Wie</strong> man Wunder und Geist Erscheinungen beurteilt. Regeln<br />

zur Unterscheidung der Geister!) Dillenburg: 2003.<br />

Lutzer, Erwin: „Ein Blick hinter die Kulissen. Wer regiert, Gott oder Satan?<br />

3-89436-174-3.<br />

Lüscher, Pfr. Albert: „Im Bannkreis des Aberglaubens und der Zauberei“.<br />

Basel 6/1958. 102 Seiten (Verlag erloschen).<br />

Mangalvadi, Vishal: „Esoterische Kräfte“ (Monismus, Gurus). Hänssler,<br />

1998; 302 Seiten.<br />

Matzka A.L.: „THEOSOPHIE und Anthroposophie. Darstellung und Kritik<br />

vom Ges<strong>ich</strong>tspunkt des Christen“. Pustet, Graz 1950. 240 S.<br />

Mersch, Peter: „MIGRÄNE. Heilung ist mögl<strong>ich</strong>“. 464 Seiten, Norderstedt:<br />

2006. ISBN 3-8334-4638-2. Low Carb Ernährung hilft! www.<br />

mersch.com<br />

Mertensacker, Adelgunde: „Irrwege des Glücks - Esoterische Medizin<br />

von A-Z“. 240 Seiten, Kurier-Redaktion, Lippstädter Str. 42, D-59329<br />

Wadersloh, Telefon: +49-(0)2523-8388; info@christl<strong>ich</strong>e-mitte.de;<br />

www.christl<strong>ich</strong>e-mitte.de<br />

Mildenberger, M.: „Heil aus Asien? Yoga, Hinduismus, Zen, Buddhismus<br />

und asiatische Sekten aus christl. S<strong>ich</strong>t“. Quell-Verlag, Stuttgart:<br />

1974. 102 Seiten.<br />

Mildenberger, M.: „Die Macht der süßen Worte. Kritik der Transzendentalen<br />

Meditation aus der S<strong>ich</strong>t der Bibel“. Aussaat, Wuppertal: 1977.<br />

152 Seiten.<br />

Modersohn, Ernst: „Im Banne des Teufels. Aufklärung über Spiritismus<br />

und Okkultismus“. Telos TB 114. Francke, Marburg: 12/1975. 124 S.<br />

Monden, Luis S.: „Theologie des WUNDERS“ (Aus dem Niederländischen).<br />

Herder, Freiburg: 1961. 357 Seiten (sehr gut; vergr.).<br />

Müller, Bischof Gerhard Ludwig: „Katholische Dogmatik für Studium<br />

und Praxis der Theologie“. Freiburg Br.: 2005.<br />

Müller, Paul: „Unter Leiden prägt der Meister. Vom Sinn und Segen der<br />

Krankheiten u. Nöte des Lebens“. Paulus-Verlag, Heilbr.: 1974.102 S.<br />

Nagel, G. F. „Wege in die Geisterwelt“ (Gegen Spiritismus, Sympathie,<br />

Wahrsagerei). Hamburg“ 1925.106 Seiten (evang., vergr.).<br />

151


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 152<br />

Nitsche, Walter / Benedikt P.: „Dämonische Verstrickungen - Biblische<br />

Be<strong>frei</strong>ung“. Schwengler/Telos; www.factum-magazin.ch<br />

Österre<strong>ich</strong>, K. T:. „Die Besessenheit“. Langensalza 1921 (evangelisch).<br />

Omez, R Reginald O.P.: „Kann man mit den Toten in Verbindung treten?“<br />

(Reihe: Bibliothek Ecclesia, 3). Pattloch, Aschaffenburg: 1957;<br />

150 Seiten (sehr gut).<br />

Ortner, Reinhold: „Die Finsternis trägt den Namen LUZIFER. Die geleugnete<br />

Realität: das zerstörerische Wirken Satans“. Christiana-Verlag,<br />

Stein am Rhein: 1999. 352 Seiten.<br />

Ott, Ludwig: „Grundriss der Dogmatik“, 11. Aufl. nova & vetera, Bonn:<br />

2005, ISBN 3-936741-25-5 (gute, konservative Dogmatik der kath. Kirche,<br />

neu gedruckt).<br />

Ouweneel, Willem J.: „Okkultismus und östl<strong>ich</strong>e Mystik“. Amtzell (Allgäu):<br />

1985.<br />

Rache, Rene: „Die Welt der Geister“. Wuppertal 1975. 80 Seiten.<br />

Pache, Rene: „Das JENSEITS“ (Tod, Auferstehung, H<strong>im</strong>mel, Hölle).<br />

Wuppertaler Bibelstudien, Brockhaus 2/1976. 224 Seiten (evangelisch).<br />

Pape, Günther: „Ich war ZEUGE JEHOVAS“. Pattloch, Aschaffenburg:<br />

5/1975.162 Seiten.<br />

Peters, Benedikt: „<strong>Der</strong> Geist der Erweckung … und die charismatische<br />

Bewegung“. Betanien-Verlag, 2001<br />

Petersdorff, Egon von: „DAEMONOLOGIE“. 2 Bände. München: 1957.<br />

416 + 508 Seiten (Fundgrube über Mantik, Magie…). Reprint: Christiana-Verlag,<br />

Stein am Rhein: 2003<br />

Petit Francois O.P. – Wendland: „Das Böse“. Bibliothek Ecclesia: Nr. 11.<br />

Pattloch Verlag, Aschaffenburg: 1959.156 Seiten.<br />

Pfeifer, Samuel: „Gesundheit um jeden Preis? Alternative Medizin und<br />

christl<strong>ich</strong>er Glaube“. TB, Brunnen-Verlag Basel. ISBN: 3-7655-5831-1<br />

(wertvoll)<br />

Poser, Casper von: „Vom Teufel besessen“. (Ausstieg aus einer Sekte)<br />

Pölz, Dr. P. Amand: „Das Verhältnis Christi zu den DÄMONEN auf<br />

Grund der Evangelienbücher“. Innsbruck 1907. 144 Seiten.<br />

Probst M, R<strong>ich</strong>ter K: „Exorzismus – Liturgie zur Be<strong>frei</strong>ung vom Bösen?<br />

152


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 153<br />

Zu einer notwendigen Diskussion in der katholischen Kirche“ (kritisch).<br />

Prokop, Otto/W<strong>im</strong>mer W: „<strong>Der</strong> moderne Okkultismus. Magie und Wissenschaft<br />

<strong>im</strong> 20. Jhdt.“. G. Fischer Verlag, Stuttgart 1976. 207 Seiten.<br />

Rahner, Karl S.J.: VISIONEN und PROPHEZEIUNGEN (Reihe: Quaestiones,<br />

Nr. 4). Herder-Verlag, Freiburg 3. erw. Aufl. 1960. 108 Seiten.<br />

Raupert, John G.: „Meine Erfahrungen mit dem Jenseits“ (Offenbarungsspiritismus).<br />

<strong>Wie</strong>n: 1977. 192 S.. (Christ and the Powers of Darkness).<br />

Ray, Maurice „YOGA - Ja oder Nein?“. Wuppertal: 1976. (vergle<strong>ich</strong>e<br />

Bob Larson).<br />

Rathgeber, Alphons Maria „Teufel und Hölle“. Würzburg: 1955; 144 S.<br />

Recheis, Athanas OSB „Die ENGEL sind mächtige Geister“. <strong>Wie</strong>n-Passau:<br />

1972. 94 Seiten.<br />

Regamey, Pie-Raymond „Die Welt der ENGEL“ (Reihe: <strong>Der</strong> Christ in<br />

der Welt V,4). Pattloch, Aschaffenburg: 1961. 126 Seiten.<br />

Reiners, Dr. Ludwig „Steht es in den STERNEN? Eine wissenschaftl<strong>ich</strong>e<br />

Untersuchung über die Astrologie“. (Ihr Todesurteil). München:<br />

1951. 202 Seiten (vergriffen).<br />

Rocca, Anette „Über den Teufel und sein Wirken“. Hacker, Gröbenzell:<br />

1966.148 Seiten.<br />

Rodewyk, Adolf S.J. „Die dämonische BESESSENHEIT“. Aschaffenburg:<br />

1963. 231 Seiten.<br />

Rodewyk, A (S.J.) „Besessenheit heute. Tatsachen und Deutung“.<br />

Aschaffenburg: 1966. 268 Seiten.<br />

Rodewyk, A. (S.J.) „<strong>Der</strong> Teufel ernst genommen“. Christiana-Verlag;<br />

Stein am Rhein<br />

Rohrbach, Hans „Mit dem Uns<strong>ich</strong>tbaren leben. Uns<strong>ich</strong>tbare Mächte und<br />

die Macht Jesu“. Brockhaus, Wuppertal: 1976. 120 Seiten. Lesenswert!<br />

Roskoff, Gustav „Gesch<strong>ich</strong>te des Teufels“. Leipzig: 1869; 2 Bände.<br />

Rothkranz, Johannes „Die Zehn Gebote Satans. …“ gegen die Fre<strong>im</strong>aurerei.<br />

(„Le Décalogue de Satan“) 2004; Verlag Anton Schmid, Postf. 22,<br />

D-87467 Durach; www.verlag-anton-schmid.de (siehe auch: Frank Hills)<br />

Rothkranz, J: „Die Verfinsterung d. Kirche“ www.verlag-anton-schmid.<br />

153


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 154<br />

de; Frank Hills „Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte“.<br />

Ruthe, Reinhold: „Medien, Magier, Mächte“. Über Aberglaube, Okkultismus<br />

und Parapsychologie. Aussaat Verlag, Wuppertal: 1968. 168 S.<br />

Ruthe, Reinhold: „SPIEL mit den GEISTERN. Die okkulte Welle.“<br />

Brockhaus.<br />

Scaramelli, Joh. Bapt. S.J.: „Die UNTERSCHEIDUNG der Geister zu eigener<br />

und fremder Seelenleitung“ (Anhang von Card. Bona). 2. Aufl. gänzl<strong>ich</strong><br />

umgearbeitet von P.B. Lierhe<strong>im</strong>er. Regensburg 1888 (3/1904). 324 S.<br />

Schaub, Stefan: „Ernährung + Verdauung = Gesundheit. Die Fundamente<br />

des Gesundbleibens“. ISBN: 3-907547-07-1; Schaub-Institut,<br />

www.schaub-institut.ch<br />

Schäble, Walter: „Das magische Zeitalter“. Schriftenmissions-Verlag,<br />

Gladbeck: 1954. 115 Seiten, (leider vergriffen).<br />

Schamoni, Wilhelm: „Wunder sind Tatsachen. WUNDER der Heiligen -<br />

Eine Dokumentation aus Heiligsprechungsakten“. Würzburg 1976; 374 S.<br />

Scheffcyk, Leo – Ziegenaus, Anton: „Katholische Dogmatik; Band III,<br />

Schöpfungslehre“. Aachen: 1997 (8 Bände).<br />

Schlier, Heinr<strong>ich</strong>: „Mächte und Gewalten <strong>im</strong> Neuen Testament“. (Quaestiones<br />

Disputatae Nr. 3) Herder, Freiburg: 1958. 63 Seiten.<br />

Schnell, W.: „Falsche ZEUGEN wider m<strong>ich</strong>. 30 Jahre Sklave des Wachtturms“.<br />

Christl<strong>ich</strong>e Verlagsanstalt, Konstanz: 2/1976. 198 Seiten.<br />

Schömig, Dr. Susanna: „BOTEN GOTTES - Helfer der Menschen. Die<br />

w<strong>ich</strong>tigsten Aussagen über die Engel“. Veritas, Linz: 1973. 96 S.<br />

Schumacher, Joseph: „Esoterik- Die Religion des Übersinnl<strong>ich</strong>en. Eine<br />

Orientierungshilfe n<strong>ich</strong>t nur für Christen“. Okkultismus, Spiritismus,<br />

New Age. Bonifatius, Paderborn: 1994.<br />

Schwend<strong>im</strong>ann, Hans: „Sympathie-Heilkunst und Zauberei. Besprechen<br />

und Beschwörungskünste“. St. Gallen 2/1951. 46 Seiten. (Warnung vor<br />

Heilpraktikern!).<br />

Schwend<strong>im</strong>ann Hans: PENDEL und RUTE. Aberglaube oder Wissenschaft?<br />

Ev. Buchhandlung St. Gallen 1949. 76 Seiten (vergr.).<br />

Schwend<strong>im</strong>ann Hans: Fernheilkunst. Magnetopathie, Telepathie. St.<br />

Gallen/Flüeli Valzeina 1951 . 46 Seiten.<br />

154


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 155<br />

Schwengeler, Bruno: „Verschobene Proportionen“ (Hl. Geist - dämonischer<br />

Geist). Telos TB 132. Hänssler (70.132), Heerbrugg 1975. 120 S.<br />

Seibel, Alexander: „Die sanfte Verführung der Gemeinde“. Telos TB 584,<br />

98 Seiten.<br />

Seibel, A.: „Dass Euch niemand verführe!“ Charismatik/Schwarmgeisterei.<br />

Edition C.<br />

Siedenschnur, G.: „Gehe<strong>im</strong>wissenschaft oder evangelische Wahrheit?“<br />

Auseinandersetzung mit der Anthroposophie. Verlag Goldene Worte<br />

Stuttgart 1973; 110 Seiten.<br />

Siegen, Johann: „<strong>Der</strong> Erzengel M<strong>ich</strong>ael“ Christiana-Verlag, 104 Seiten.<br />

Siegmund, G.: „<strong>Der</strong> Mensch zwischen Gott und dem Teufel.“ Aschaffenburg<br />

1978.<br />

Siegmund, G.: „<strong>Der</strong> EXORZISMUS der katholischen Kirche“. Christiana-Verlag<br />

2005.<br />

Siegmund, G.: „Von Wemding nach Klingenberg. Vier weltberühmte<br />

Teufelsaustreibungen“. Stein am Rhein: 2003; 176 Seiten.<br />

Skambraks, Ulr<strong>ich</strong>: „Vors<strong>ich</strong>t Geistheilung! Was die Wunderheiler verschweigen“.<br />

Schulte + Gerth, Asslar: 1987.<br />

Slade, Elvira Maria: „Maria. Die unbekannten Seiten der >Mutter Gottes


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 156<br />

Stolz, Benedikt OSB: „Die Macht Mariens über die Dämonen. Ein Tatsachenber<strong>ich</strong>t<br />

über einen Besessenheitsfall aus der China-Mission<br />

(1930)“. Jestetten: 1972; 105 Seiten.<br />

Straube, R<strong>ich</strong>ard: „Die Wahrheit wird euch fre<strong>im</strong>achen. Okkulte Belastung<br />

und Seelsorge“. Brockhaus, Wuppertal: 1997.<br />

Sutter: „Satans Macht und Wirken (Illfurt)“. Hacker, Gröbenzell 6/1 966.<br />

205 Seiten.<br />

Thomas v. Aquin: „Vom Wesen der Engel“. Stuttgart: 1989, 176 Seiten.<br />

Tibusek, Jürgen: „<strong>Der</strong> Christus des neuen Zeitalters. Die zukünftige<br />

Welteinheitsreligion“.<br />

Tr<strong>im</strong>ondi, Victor: „Hitler, BUDDHA, KRISHNA: eine unheilige Allianz“.<br />

(Dalai Lama) Ueberreuter.<br />

Twisselmann, H.: „Vom ZEUGEN JEHOVAS zum Zeugen Jesu Christi“.<br />

Brunnen Verlag, Giessen: 1975. 116 Seiten.<br />

Vogel, Pfr. L.: „Die göttl<strong>ich</strong>e Waffenrüstung“. CH-8001 Zür<strong>ich</strong>, Trittlig. 3.<br />

Waldvogel-Frei, Bruno: „Und der Dalai Lama lächelte. Die dunklen Seiten<br />

des tibetischen Buddhismus. Hintergründe, Interviews“. 2002; ISBN<br />

3-85666-386-X; http://www.schwengeler.ch<br />

Wasserzug-Traeder, G.: Was sagt die Bibel über Krankenheilung? Verlag<br />

Bibelschule Beatenburg: 1958. 89 Seiten.<br />

Weyer, J: „Die eigentl<strong>ich</strong>e Feindschaft wider Gott. Ursprung, Wesen und<br />

Folgen der Abergötterei“. Berlin: 1929. 168 Seiten.<br />

Weyer, J: Gestaltwandel der Götter. Vom heidnischen Götter- zum<br />

„christl<strong>ich</strong>en“ Heiligenkultus. Berlin: 1933.78 Seiten.<br />

Weyer, J: „Ist die Wünschelrute ein Mittel oder ein Zaubermittel?“ Bergholz-Rehbrücke<br />

(1933). 24 Seiten. „Vom siderischen Pendel: Dürfen<br />

Gläubige ihn anwenden oder ihn für s<strong>ich</strong> anwenden lassen?“ Selbstverlag<br />

o. J. (1931) . 16 Seiten.<br />

Winklhofer, Alois: „Traktat über den Teufel“. Frankfurt 1961. 300 Seiten<br />

(derselbe: „Die Welt der Engel“. Verlag Ettal).<br />

Wright, J. Stafford: „<strong>Der</strong> Christ und das Okkulte“ (Engl. London 1971).<br />

Bibellesebund Brockhaus, Wuppertal: 1974. 108 Seiten.<br />

156


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 157<br />

Wright, Linda /Ney Bailey: „BINDUNGEN lösen. Ein Leitfaden für<br />

Seelsorger“. 1994.<br />

Zahnker-Jost, H.: „<strong>Der</strong> Lügenprophet“, www.verlag-anton-schmid.de<br />

Z<strong>im</strong>mermann, J.,A.: „Johann Joseph Gassner, der berühmte Exorzist<br />

(1727-1779)“. Kempten: 1878. 124 Seiten.<br />

Beachte auch:<br />

http://josef-stocker.de/litera4.htm und www.theologisches.info<br />

157


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 158<br />

Reihe Aufklärung über Zeitströmungen, Weltanschauungen:<br />

Titel (alle: Logos-Verlag) Bestell-Nr. ISBN des Verlages<br />

Buddhismus - <strong>Der</strong> Weg zur Erleuchtung 06-5-023 3-933828-16-3<br />

Reinkarnation und Karma 06-5-039 3-933828-40-6<br />

Hare Krishna, Erlösung durch Mantras ? 06-5-035 3-933828-36-8<br />

Hinduismus, Ewige Lehre oder Täuschung? 06-5-022 3-933828-15-5<br />

Was ist Anthroposophie? 06-5-007 3-927767-92-1<br />

Was ist die neue Weltordnung? 06-5-013 3-927767-98-0<br />

New Age: Wendezeit 2000? - Eine Analyse 06-5-017 3-933828-10-4<br />

Christl<strong>ich</strong>e Wissenschaft u. geistige Heilung 06-5-033 3-933828-34-1<br />

Satanismus. Johannes Re<strong>im</strong>er, 88 Seiten 06-5-041 3-933828-55-4<br />

Was ist Schamanismus? 06-5-011 3-927767-96-4<br />

Bahai-Religion - <strong>Der</strong> Weg zur Welteinheit? 06-5-031 3-933828-32-5<br />

Fre<strong>im</strong>aurerei - Wurzeln, Ziele... / Hohl-Wirz 06-5-016 3-933828-09-0<br />

Scientology, Heilsweg Dianetik 06-5-032 3-933828-33-3<br />

Transzendentale Meditation 06-5-034 3-933828-35-x<br />

Bach-Blüten-Therapie 06-5-036 3-933828-37-6<br />

Islam - Lehre und Begegnung 06-5-024 3-933828-17-1<br />

Was bewirkt Gruppendynamik? 06-5-009 3-927767-94-8<br />

NLP - Magie <strong>im</strong> wissenschaftl<strong>ich</strong>en Gewand? 06-5-046<br />

Magie - Magische Rituale und Praktiken 06-5-053<br />

Chinesische Medizin, I und Heft II<br />

Halloween - Rückkehr der Kelten 06-5-54<br />

Bach-Blüten-Therapie 06-5-036 3-933828-37-6<br />

Islam - Lehre und Begegnung 06-5-024 3-933828-17-1<br />

Pornographie - Verlust der Scham 06-5-028 3-933828-21-x<br />

Was bewirkt Gruppendynamik? 06-5-009 3-927767-94-8<br />

<strong>Wie</strong> können wir Zeitströmungen begegnen? 06-5-001 3-927767-86-7<br />

Alle Hefte der Reihe erschienen <strong>im</strong>: LOGOS-Verlag, D-32791 Lage, Ehlenbrucher Str. 96.;<br />

erhältl<strong>ich</strong> auch bei: Versandbuchhandlung LAUDATE, Postfach, D-71087 Holzgerlingen /<br />

HÄNSSLER-Verlag, Max-Eyth-Str. 41; D-71088 Holzgerlingen. www.haenssler.de<br />

158<br />

„Dazu ist der Sohn Gottes erschienen,<br />

um die Werke des Teufel zu zerstören!“ (1 Johannes 3,8)


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 159<br />

Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis<br />

1. Vorwort aus dem KKK ……………………………………… 5<br />

2. <strong>Der</strong> <strong>Spuk</strong> <strong>im</strong> <strong>Chiemgau</strong> (von Carola Schrey) ……………… 7<br />

3. Eine Teufelsaustreibung in Böhmen (von Franz Spirago)…… 30<br />

4. Eine Teufelsaustreibung durch<br />

Bischof Laurent in Luxenburg………………………… 40<br />

5. Typisches bei Besessenheit …………………………………. 46<br />

6. <strong>Plagegeister</strong>, angefochtene Menschen (Anton Angerer) …… 62<br />

7. Okkultismus und Spiritismus, Yoga und Zen (J. Stocker)…… 67<br />

8. Er heilte durch den Teufel (Alexa Gaspari) …………………. 81<br />

9. Zur Unterscheidung der Geister (Anton Beda)……………… 86<br />

10. Medialität und Medien (Dr. Kurt Koch)……………………..102<br />

11. Sympathie-Heilkunst und Zauberei (H. Schwend<strong>im</strong>ann)……111<br />

12. Nachwort …………………………………………………….139<br />

13. Empfohlene Literatur ………………………………………..142<br />

159


<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:32 Uhr Seite 161<br />

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