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Plagegeister Der Spuk im Chiemgau Wie werde ich frei?

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<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 51<br />

2. <strong>Der</strong> Teufel gebraucht die leibl<strong>ich</strong>en Glieder des Besessenen<br />

nach seinem Gutdünken.<br />

Oft schreit der böse Geist durch ihn fürchterl<strong>ich</strong> (Mk 1,24). Zuweilen<br />

schüttelt er ihn hin und her (Mk 1,26; 9,19). <strong>Der</strong> Besessene<br />

schäumt und knirscht mit den Zähnen (Mk 9,17). <strong>Der</strong> Teufel wirft<br />

ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser (Mk 19,21) oder macht ihn<br />

krumm. Christus hat eine Frau geheilt, die achtzehn Jahre lang infolge<br />

teuflischer Plage zur Erde gebückt gehen mußte und n<strong>ich</strong>t aufschauen<br />

konnte (Lk 13,16). <strong>Der</strong> Teufel macht manchen Besessenen<br />

wütend und bedroht durch ihn die Menschen, sodaß diese dem Besessenen<br />

auswe<strong>ich</strong>en (Mt 8,28).<br />

3. <strong>Der</strong> Teufel beraubt gewöhnl<strong>ich</strong> die Besessenen des <strong>frei</strong>en<br />

Gebrauchs der Sinne und verursacht ihnen Schmerzen.<br />

Er beraubt sie z.B. des Ges<strong>ich</strong>tssinnes oder des Gehörs oder auch der<br />

Sprache. Daher waren manche Besessene stumm oder taub (Mk<br />

9,14; Mt 9,32) oder blind und stumm (Mt 12,22). Weil der Satan den<br />

Menschen, den er in seinem Besitz hat, am <strong>frei</strong>en Gebrauch der Sinne<br />

und der Sprache hindert5) , nennt Christus den Besessenen „vom<br />

Teufel gefesselt“ (Lk 13,16). <strong>Der</strong> Teufel verursacht seinen Opfern<br />

auch Krämpfe, sodaß diese zur Erde niederfallen und s<strong>ich</strong> vor<br />

Schmerz winden (Mk 9,19).<br />

Es kommt auch vor, daß der Teufel den Besessenen am Essen hindert.<br />

<strong>Der</strong> schwäbische D<strong>ich</strong>ter und Oberamtsarzt Justinus Kerner<br />

(1786-1862) zu Weinsberg erzählt in seiner Schrift „Gesch<strong>ich</strong>te Besessener<br />

neuerer Zeit“ (1834 Stuttgart) folgenden Vorfall: Eines Tages<br />

kam eine Bauernfrau, die besessen war, zu ihm. Diese hatte stets<br />

ein tadelloses Leben geführt und war auch fromm. Seit August 1830<br />

bekam sie plötzl<strong>ich</strong> Krämpfe, und als sie bewußtlos lag, meldete s<strong>ich</strong><br />

in ihr eine fremde St<strong>im</strong>me, stieß Flüche und Verwünschungen gegen<br />

Gott und alles Heilige aus, bellte oft wie ein Hund, miaute wie eine<br />

Katze, pfiff auch und lachte zuweilen. Auch tobte die Besessene und<br />

schlug heftig um s<strong>ich</strong>. Alle Arzneien, welche die Frau fünf Monate<br />

hindurch einnahm, halfen n<strong>ich</strong>ts. <strong>Der</strong> böse Geist, der in ihr war, gestattete<br />

ihr nie, daß sie etwas anderes esse als Wassersuppe und<br />

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